Mütter- und Schwangerenforum

Babysprache, wie haltet ihr es?

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Melly82
4030 Beiträge
20.11.2017 10:28
Hi ihr lieben,

Hätte gerne gewusst, wie ihr mit euren babys so redet? Daß klassische "dutzi dutzi" oder immer sehr korrekt?
Sind Hunde bei euch Hunde oder wauwaus? Oder, wie bei mir, hundis?

Ich bin ein sehr kreativer mensch, der Sprache als eins seiner liebsten Spielzeuge versteht. So wimmelt es bei uns zuhause an ausdrücken, die nur Familienintern existieren. Fussend auf Versprechern oder irgendwelchen Ereignissen etc. Oder auch sehr beliebt, Buchstaben verdrehen. Da wird zb aus der Kapuze die kupaze und aus der Hagebutte die hugebatte etc.
Da muss ich mich später echt am Riemen reissen, befürchte ich. Sonst denkt er ja später, dass heisst wirklich kupatte hugebatte, statt kaputte hagebutte.

Allerhand alberne aliterationen machen den Alltag auch abwechslungsreich. Vorallem wenn am Vortag Schwiegertochter gesucht mit der quälend quatitätlos quasselnden Qualle vera int veen gelaufen ist. Das ist zwar für meinen Mann nervtötend, aber das bleiben die Worte im originalzustand. Ausserdem wird die Grammatik möglich wenig verhuntzt.

Generell denke ich aber, dass wortspiele dem Sprachverständnis zugute kommen. Zumindest, wenn erstmal die Grundlagen da sind.

Was ist nicht mag, ist wenn "der baum" "die blume" etc gesagt wird. Daß findem iCh viel schlimmer irgendwie, als die "wauwau" "hottehü" etc sprache. Bei mir ist das eben "die buche" "der löwenzahn" etc. Ich bin wortschatzfetischistin. Da ist es besser erstmal wauwau zu sagen und später in labrador, Pudel etc zu unterscheiden, als immer nur stur "der hund" zu sagen...

Was habt ihr so für Eigenheiten und Meinungen dazu?

shelyra
69094 Beiträge
20.11.2017 10:31
ich hab nie babysprache verwendet. sondern ganz normal mit den kleinen geredet wie ich es auch mit einem erwachsenen machen würde - einzig der satzbau war einfacher und kürzer.

nilou
14020 Beiträge
20.11.2017 10:33
Bei uns war es bunt gemischt und hat sich mit zunehmenden Alter auch angepasst. Also der Hund war am Anfang der wauwau, genauso habe ich aber auch mal Hund gesagt und dann wieder wauwau.

Aber nur Babysprache oder alles verniedlicht nein - vereinfacht und angepasst immer auf das Alter. Sprich je jünger sie war desto weniger Worte und desto weniger korrekt. Aber eben auch da nicht nur unkorrekt sondern ich habe wenn ich ihr was erzählt habe auch ganz normal geredet. Also einfach im Wechsel wie es sich gerade ergab.

Aber so was gutzi gutzi bayblein gab es hier nie.
20.11.2017 10:34
ein Hund ist ein Hund
ein Baum ist ein Baum
und eine Katze ist eine Katze

artspezifische Unterteilungen gibts hier selten, das 10mal weiß ich selber nicht was es für eine Blume, Baum, Hund oder Katze ist, daher gibt es die Obergruppenbezeichungen und die auch korrekt, auch schon als Baby

Ich habe ihn nie verbessert wenn er wauwau gesagt hat habei ch nur erwidert "Ja mein Schatz, da ist ein Hund" hab ihm quasi vorgelebt wie es richtig heißt und das kam dann auch von allleine. Auch jetzt verbessere ich ihn nicht bei versprechern, gerade die richtige Zeitform oder das gebeugte Verb macht ihm noch Probleme, da achte ich nur darauf das ich es ihm das nächste mal richtig sage, alles ohne Zwang und Druck
LIttleOne13
26290 Beiträge
20.11.2017 10:34
Bei uns sind es Hunde und Bäume, weil ich nicht hunderte verschiedene Arten unterscheiden kann. Die Eule stellte beim Blätter sammeln fest, dass die alle verschieden sind, da haben wir dann thematisiert, was es alles für Bäume gibt.
Beim Mäuserich war vor einem halben Jahr alles, was Fell und Beine hatte, ein Hund, egal ob Pferd, Kuh oder Katze. Den hätte ich mit Perserkatze, Arabern und Dackeln vollends verwirrt.
Also: In der Theorie nett, in der Praxis wäre es für mich nicht anwendbar. Ich differenziere die Welt da eher nach der Fähigkeit meiner Kinder, das auch zu verstehen.
Lealein
10265 Beiträge
20.11.2017 10:36
Gute Frage,
ich denke ich habe es gemischt genutzt, wenn ich so zurück denke bzw. bin verstärkt auf den richtigen Ausdruck zugesteuert, als klar war, dass er weiß was ein Wauwau, Mäh und eine Muh ist.

Was die Oberbegriffe anbelangt, so habe ich es vorerst bei "Blume", "Hund" und "Auto" gelassen. Jetzt mit 3 unterscheiden wir derzeit die Autos. Er weiß nun den Unterschied zwischen einem Porsche und einem Lamborghini und bekommt es jetzt erst fertig. Früher hätte es wohl auch mehr verwirrt, als geholfen denke ich Der Wortschatz wird sich auch ohne so einen schwierigen Einstieg aufbauen lassen... Zumindest habe ich die Erfahrung bei meinem 8 jährigen gemacht.
Obsidian
15967 Beiträge
20.11.2017 10:36
Zitat von LIttleOne13:

Bei uns sind es Hunde und Bäume, weil ich nicht hunderte verschiedene Arten unterscheiden kann. Die Eule stellte beim Blätter sammeln fest, dass die alle verschieden sind, da haben wir dann thematisiert, was es alles für Bäume gibt.
Beim Mäuserich war vor einem halben Jahr alles, was Fell und Beine hatte, ein Hund, egal ob Pferd, Kuh oder Katze. Den hätte ich mit Perserkatze, Arabern und Dackeln vollends verwirrt.
Also: In der Theorie nett, in der Praxis wäre es für mich nicht anwendbar. Ich differenziere die Welt da eher nach der Fähigkeit meiner Kinder, das auch zu verstehen.


So seh ich das auch Und das wird ja mit der Zeit immer mehr.
sabrinas_baby
494 Beiträge
20.11.2017 10:38
Also die Wissenschaft sagt momentan, dass es vor allem darauf ankommt, dass überhaupt mit Kindern gesprochen wird. Und wenn kreativ mit Sprache umgegangen wird, so ist das eher förderlich. Es steigert die Sprechfreude und den Spaß an Sprache.

Weil Kinder mehrere Sprachvorbilder haben, also neben den Eltern noch Geschwister, Großeltern und später Erzieher und ältere Kinder, ist es nicht schlimm, wenn die Mutter vom Hund als „Wauwau“ spricht und die Oma „Hund“ sagt und der Vater vom Königspudel redet.

Von daher sehe ich kein Problem darin, wie du mit Sprache umgehst. Ich persönlich gehöre zur „Das ist der Hund und der macht wauwau“- Fraktion.
shelyra
69094 Beiträge
20.11.2017 10:39
Zitat von Obsidian:

Zitat von LIttleOne13:

Bei uns sind es Hunde und Bäume, weil ich nicht hunderte verschiedene Arten unterscheiden kann. Die Eule stellte beim Blätter sammeln fest, dass die alle verschieden sind, da haben wir dann thematisiert, was es alles für Bäume gibt.
Beim Mäuserich war vor einem halben Jahr alles, was Fell und Beine hatte, ein Hund, egal ob Pferd, Kuh oder Katze. Den hätte ich mit Perserkatze, Arabern und Dackeln vollends verwirrt.
Also: In der Theorie nett, in der Praxis wäre es für mich nicht anwendbar. Ich differenziere die Welt da eher nach der Fähigkeit meiner Kinder, das auch zu verstehen.


So seh ich das auch Und das wird ja mit der Zeit immer mehr.

irgendwann kommt von alleine die frage nach der differenzierung.
solang ist es für die kinder einfach nur "blume", "baum" oder "auto" zu kennen.
AmyPixie
8688 Beiträge
20.11.2017 10:41
Ich hab noch keinn eigenes Kind, aber doch auch das ein oder andere mal mit Kindern zu tun. Babysprache finde ich furchtbar, nutze ich nicht und würde es auch bei eigenen Kindern nicht machen. Da hat doch keiner was davon!? Wenn die Kleine Nichte von meinem Freund irgendwo einen "wauwau" sieht, dann sage ich auch "Ja, da ist ein Hund". Weil ich es wirklich unverständlich finde, wenn man das so stehen lässt. Das ist kein wauwau, das ist ein Hund. Und der macht vielleicht wauwau.

Bei meinem Hund weiß sie mittlerweile, wie sie heißt und nennt sie auch nur beim Namen

Die Kinder dauernd zu verbessern (erlebe ich dort leider) finde ich auch nicht gut, eher eben voleben und sie dann richtig bestätigen (wie oben und das Beispiel kam ja schon mal auf). Da ich auch jetzt keine Bäume oder Hunderassen unterscheide fällt das für mich ganz weg. Fände ich auch erst mal viel zu viel für so kleine Mäuse.

Und das falsche Sprechen sollte man sich wohl wirklich abgewöhnen, wenn man nicht will, dass die Kinder das übernehmen (und erst mal für richtig halten)
20.11.2017 10:42
Hier in Bayern (ich hoffe, nur hier) gibt es den vereinfachenden Ausdruck "das Trinken". Hier wird aber nicht der Vorgang des Trinkens beschrieben, sondern ein Objekt. z.B. "Gib mir mal das Trinken". Das finde ich fürchterlich, da kann man doch einfach differenzieren in "Wasser", "Tee", etc.

sabrinas_baby
494 Beiträge
20.11.2017 10:42
Ich denke auch, man kann generell nur ein gutes Sprachvorbild sein, wenn man authentisch ist und sich wohl fühlt mit dem, was man sagt.
Ich differenziere in der gesprochenen Sprache nicht so stark, aber wenn du dich damit wohler fühlst finde ich das voll ok.
Obsidian
15967 Beiträge
20.11.2017 10:44
Zitat von Xaphania:

Hier in Bayern ( ich hoffe, nur hier ) gibt es den vereinfachenden Ausdruck "das Trinken". Hier wird aber nicht der Vorgang des Trinkens beschrieben, sondern ein Objekt. z.B. "Gib mir mal das Trinken". Das finde ich fürchterlich, da kann man doch einfach differenzieren in "Wasser", "Tee", etc.


Nope, das existiert hier im Saarland auch "Hast du dein Trinken dabei?"
20.11.2017 10:44
Zitat von Xaphania:

Hier in Bayern (ich hoffe, nur hier) gibt es den vereinfachenden Ausdruck "das Trinken". Hier wird aber nicht der Vorgang des Trinkens beschrieben, sondern ein Objekt. z.B. "Gib mir mal das Trinken". Das finde ich fürchterlich, da kann man doch einfach differenzieren in "Wasser", "Tee", etc.


nö ist hier auch so
LIttleOne13
26290 Beiträge
20.11.2017 10:48
Zitat von shelyra:

Zitat von Obsidian:

Zitat von LIttleOne13:

Bei uns sind es Hunde und Bäume, weil ich nicht hunderte verschiedene Arten unterscheiden kann. Die Eule stellte beim Blätter sammeln fest, dass die alle verschieden sind, da haben wir dann thematisiert, was es alles für Bäume gibt.
Beim Mäuserich war vor einem halben Jahr alles, was Fell und Beine hatte, ein Hund, egal ob Pferd, Kuh oder Katze. Den hätte ich mit Perserkatze, Arabern und Dackeln vollends verwirrt.
Also: In der Theorie nett, in der Praxis wäre es für mich nicht anwendbar. Ich differenziere die Welt da eher nach der Fähigkeit meiner Kinder, das auch zu verstehen.


So seh ich das auch Und das wird ja mit der Zeit immer mehr.

irgendwann kommt von alleine die frage nach der differenzierung.
solang ist es für die kinder einfach nur "blume", "baum" oder "auto" zu kennen.


Und dann hockt man irgendwo im Wald und googelt, weil das Kind ein matschiges Blatt angeschleppt hat und wissen will, wie der Baum heißt, von dem es ist...
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