Mütter- und Schwangerenforum

Erzieherausbildung?

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Anonym 196610
6 Beiträge
21.01.2018 09:43
Hallo ihr Lieben,

Ich bin inzwischen fast 30 und habe 2 kinder. 5 und 2 Jahre alt und komme aus Berlin. Ich bin in meinem jetzigen Job ziemlich Chancenlos auf Beförderung oder Weiterbildungen. Es ist alles so eine fest Gesetze Sache, kein Freiraum.
Nun spukt seit einiger Zeit die Überlegung eine Ausbildung zur Erzieherin zu machen. Es gibt ja die schulische und die berufsbegleitende Variante. Schulisch würde man Bafög bekommen, ich allerdings nicht mehr, weil ich in meiner ersten erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung Bafög bekommen habe. BaB fällt also auch raus. Bei der Berufsbegleitenden Variante hätte ich min. 20h/Woche eine Arbeit in einer Kita als Erzieherin im Schlüssel eingerechnet und 2 Tage Schule. Klingt ganz gut aber ich habe Angst nicht mehr allem komplett gerecht zu werden meinen Kindern, der Arbeit und für die Schule lernen usw... Schulisch ohne geldeingänge können wir uns nicht erlauben, ich muss also min. 800 Euro irgendwie rein bringen.

Hat jemand von euch Erfahrung und kann mir berichten ob es wirklich so schwer ist? Bzw zeitlich mit Kindern machbar? Ich möchte halt nicht das ich meine Kids gar nicht mehr sehe
Andererseits hat man nach der Ausbildung so viele Möglichkeiten und kann so viele Weiterbildungen machen... Es wären ja "nur" 3 Jahre... Ich bin hin und hergerissen. Ich würde halt auch einen festen Arbeitsplatz mit unbefristetem Vertrag aufgeben.

Vielen Dank und einen schönen Sonntag noch.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Weil hier Familie und Freunde mitlesen, die aber noch nichts von meinem Vorhaben wissen sollen.

Zwerginator
7678 Beiträge
21.01.2018 09:49
In unserem Kindergarten macht das gerade eine der Betreuerinnen auf drei Jahre mit zwei Kindern zuhause. Es ist definitiv hart, weil es auch nicht gerade wenig zu lernen ist, aber wenn man will, dann schafft man das auch.
EmViMoJa
2444 Beiträge
21.01.2018 09:54
Hallöchen, ich bin derzeit im 4. Ausbildungsjahr zur Erzieherin (gesplittet in 2 Jahre Sozialassistent, 2 Jahre Erzieher). Ich bin alleinerziehende mit zwei Kindern und mache die schulische Variante, bekomme aber auch Bafög.

Zum Zeitpensum. Ich mache es so, dass ich von morgens bis nachmittags in der Schule bin, danach meine Kinder abhole und wir einen normalen Tag verbringen. Abends wenn die Kinder dann im Bett sind (ca 20 Uhr), beginnt wieder die schulische Zeit das heißt lernen, Präsentationen vorbereiten, Vorbereitungen... Das kann dann schon mal bis nachts gehen.
Am nächsten Tag wieder 5 Uhr aufstehen
Nach mittlerweile fast vier Jahren muss ich sagen, die Luft ist raus und manchmal frage ich mich, wie ich das eigentlich geschafft habe Ich habe aber immer gute bis sehr gute Zensuren und bin jetzt einfach froh, daß es bald vorbei ist.

Hast du einen Partner?
Dann kann dieser dich tagsüber unterstützen, du hättest evtl mehr Zeit zum lernen.

Alles Gute dir
EmViMoJa
2444 Beiträge
21.01.2018 09:56
Noch ein kleiner Nachtrag.
Bei uns ist die berufsbegleitende Ausbildung so, dass man vier Tage arbeitet und einen Tag Schule hat. Allerdings sind das dann 10 Stunden!!! Das heißt, man sitzt auch ca bis halb fünf / um fünf in der schule.
Valerya
1632 Beiträge
21.01.2018 10:17
Zitat von Anonym 196610:

Hallo ihr Lieben,

Ich bin inzwischen fast 30 und habe 2 kinder. 5 und 2 Jahre alt und komme aus Berlin. Ich bin in meinem jetzigen Job ziemlich Chancenlos auf Beförderung oder Weiterbildungen. Es ist alles so eine fest Gesetze Sache, kein Freiraum.
Nun spukt seit einiger Zeit die Überlegung eine Ausbildung zur Erzieherin zu machen. Es gibt ja die schulische und die berufsbegleitende Variante. Schulisch würde man Bafög bekommen, ich allerdings nicht mehr, weil ich in meiner ersten erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung Bafög bekommen habe. BaB fällt also auch raus. Bei der Berufsbegleitenden Variante hätte ich min. 20h/Woche eine Arbeit in einer Kita als Erzieherin im Schlüssel eingerechnet und 2 Tage Schule. Klingt ganz gut aber ich habe Angst nicht mehr allem komplett gerecht zu werden meinen Kindern, der Arbeit und für die Schule lernen usw... Schulisch ohne geldeingänge können wir uns nicht erlauben, ich muss also min. 800 Euro irgendwie rein bringen.

Hat jemand von euch Erfahrung und kann mir berichten ob es wirklich so schwer ist? Bzw zeitlich mit Kindern machbar? Ich möchte halt nicht das ich meine Kids gar nicht mehr sehe
Andererseits hat man nach der Ausbildung so viele Möglichkeiten und kann so viele Weiterbildungen machen... Es wären ja "nur" 3 Jahre... Ich bin hin und hergerissen. Ich würde halt auch einen festen Arbeitsplatz mit unbefristetem Vertrag aufgeben.

Vielen Dank und einen schönen Sonntag noch.


Bei mir wars damals so, das die Ausbildung zur Erzieherin 4 Jahre gedauert hat.
Das erste Jahr war fast komplett in der Einrichtung sowie das letzte ebenfalls.
Im zweiten und dritten jahr war es nur Schule mit jeweils 8 Wochen in der Einrichtung.
Lohn gab es nur im letzten Jahr, ca 800€.

Die Schule fand ich recht easy. Diese ging auch immer nur von 8h-14h. Die Zeit in der Einrichtung war schon anstrengend. Da gabs dann oft Tage bis 17h.

Klar, das Aufgabengebiet ist vielfälltig und man kann in versch Bereiche und viele Weiterbildungen machen. Aber mit 2 Kindern wirds echt schon hart.

Lg
21.01.2018 11:02
Wäre ein FH-Studium eine Möglichkeit?
MummyOf2
274 Beiträge
21.01.2018 11:21
Also ich hab die Ausbildung zur Erzieherin in drei Jahren schulisch gemacht. Einige in meiner Klasse haben Meisterbafög bekommen, vielleicht ist das auch eine Option für dich. Ich habe mir einen Ausbildungskredit von der Kfw Bank geholt.
Die Ausbildung berufsbegleitend zu machen, wird dir sehr viel abverlangen. Ich fand es schon nur schulisch hart. War aber auch alleinerziehend mit einem Kind. Außerdem hab ich auch einen hohen Anspruch an mich selbst. Habe die Ausbildung mit 1 abgeschlossen. Du kannst dich doch sicherlich in der Schule deiner Wahl beraten lassen. Berufsbegleitend sollte eben wirklich genau durchdacht sein.
shelyra
69108 Beiträge
21.01.2018 11:23
ich würd dir erstmal ein praktikum empfehlen um zu schauen ob der beruf wirklich etwas ist.

dann ist halt auch die frage ob du trotz berufsbegleitender ausbildung überhaupt 800€ bekommen würdest. soweit ich weiß bekommt man da weniger

die nächste frage: sind es wirklich 3 jahre bei dir? je nach vorbildung muss man nämlich mit 5 jahre ausbildung rechnen (2 jahre sozialassistent, 2 jahre erzieher, 1 jahr berufspraktisches jahr)

ich wollte auch die erzieher ausbildung mit 2 kindern machen, hatte mich dann aber für die teilzeitvariante entschieden. leider kam die aufgrund von teilnehmer mangel nicht zustande.
aber für mich wäre es nichts gewesen meine kinder von 7-17uhr in den kiga zu geben (solange ging bei uns die schule) und dann am we und abends neben haushalt und kinder auch noch lernen zu müssen.
cooky
12537 Beiträge
21.01.2018 11:36
Zitat von shelyra:

ich würd dir erstmal ein praktikum empfehlen um zu schauen ob der beruf wirklich etwas ist.

dann ist halt auch die frage ob du trotz berufsbegleitender ausbildung überhaupt 800€ bekommen würdest. soweit ich weiß bekommt man da weniger

die nächste frage: sind es wirklich 3 jahre bei dir? je nach vorbildung muss man nämlich mit 5 jahre ausbildung rechnen (2 jahre sozialassistent, 2 jahre erzieher, 1 jahr berufspraktisches jahr)

ich wollte auch die erzieher ausbildung mit 2 kindern machen, hatte mich dann aber für die teilzeitvariante entschieden. leider kam die aufgrund von teilnehmer mangel nicht zustande.
aber für mich wäre es nichts gewesen meine kinder von 7-17uhr in den kiga zu geben (solange ging bei uns die schule) und dann am we und abends neben haushalt und kinder auch noch lernen zu müssen.


Zum Thema Vorbildung kommt dann auch noch das Bundesland dazu.
Meine Freund musste damals zwei Jahre Schule plus Anerkennungsjahr machen.
Mein Bruder hat es beim Abi einfach so noch nebenbei gemacht. LKs waren vorgegeben, dann Anerkennungsjahr nach dem Abi und fertig. Natürlich super für Nebenjobs beim Studium mit einer fertigen Ausbildung in der Tasche.
Das war alles NRW.
Es kommt auch immer sehr auf die Schulen an. Die Schule meines Freundes damals war z. B. sehr sozial eingestellt, da haben Mütter auch ihre Kinder mit in den Unterricht nehmen dürfen. Da war die Dichte an Mamas und Papas recht hoch. An anderen Schulen wäre das wiederum unvorstellbar.

cooky
12537 Beiträge
21.01.2018 11:40
Ich habe damals sehr viel mit meinem Freund gelernt und als das Kolloquium war nach dem Anerkennungsjahr, war unsere Große auch schon da.
Er hat auch relativ spät mit der Ausbildung begonnen. Und ich hab das schon als machbar empfunden vom Lernaufwand. Praktikumsberichte, Soziogramme usw. machen ich aber auch gerne. Das Anerkennungsjahr in der Kinder und Jugendhilfe mit Schichtdiensten ging aber nur, weil mein Semester zu dem Zeitpunkt recht flexibel war.
Schwierig war also eher die zeitliche Organisation hier und nicht das Lernen.
Anonym 196610
6 Beiträge
21.01.2018 12:13
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Feedbacks

Ja ich habe einen Partner mit fest geregelter Arbeitszeit der da voll hinter mir stehen würde. Ich habe einen MSA und eine andere 3 jährige Ausbildung mit Kammer Prüfung also hätte ich die Voraussetzungen dafür.
Ich stelle mir das auch echt schwer vor, daher habe ich so Angst vor der Entscheidung
Bei uns sind es Tatsache 2 Tage Schule allerdings dann auch mit 4 Blöcken. Also bis 16:30 oder so. Und die restlichen Tage halt die Arbeit. Das ist so schwer
Aber schön zu Lesen, das es doch auch welche mit Kind und teils dann auch noch alleinerziehend geschafft haben, Respekt!

Ich werde morgen mal bei der Schule anrufen und mich mal da beraten lassen. Es gibt hier so viele Schulen, da wird mir eine bestimmt was sagen können
Serafinchen
4537 Beiträge
21.01.2018 13:31
Ich bin gerade auch im 4. Ausbildungsjahr und habe 2 Kinder. Ich finde es läuft super. Dass ich nur lernen kann wenn die Kinder schlafen ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber es ist definitiv machbar.
FräuleinS
3620 Beiträge
21.01.2018 15:05
Du musst bedenken, dass du je nach Einrichtung von 7-17 Uhr arbeiten musst. Wenn du also einen Kindergarten für deine Kinder hast, der von 6-18 Uhr auf hat, oder einen Mann, der die Kinder bringen und /oder abholen kann, dann geht das.

Deine Kinder werden weniger Zeit mit dir haben, ganz klar. Da kommt es denke ich auch wieder drauf an, wie du Unterstützung von Familie und Freunden hast. Ich finde definitiv die schulische Variante stressfreier für alle.

Erkundige dich erstmal mit dem Bafög. Denn ich habe auch für zwei Ausbildungen Bafög bezogen, da ich "ernsthaftes Interesse zeigte, im zweiten Beruf auch wirklich zu arbeiten". (Irgendwie sowas steht da im Gesetz). Insgesamt war es glaub ich etwas über 500 Euro.
Nela77
663 Beiträge
21.01.2018 16:30
Hallo
Bei uns bekommt man als PIA (praxisintegrierte Ausbildung) nur so 500€.
Ich mache ab August das BP wahrscheinlich mit 50%Stelle über 2Jahre. D.h. je nach Träger 19-20Std/Woche. Schule zählt natürlich auch zur Arbeitszeit. Wie lange die Schule wirklich ist, könntest du dich ja vorab informieren und ggf nennen Minijob machen, um gdie Haushaltskasse zu füllen?
Anonym 196610
6 Beiträge
21.01.2018 19:21
Zitat von Sonja1207:

Hallo
Bei uns bekommt man als PIA (praxisintegrierte Ausbildung) nur so 500€.
Ich mache ab August das BP wahrscheinlich mit 50%Stelle über 2Jahre. D.h. je nach Träger 19-20Std/Woche. Schule zählt natürlich auch zur Arbeitszeit. Wie lange die Schule wirklich ist, könntest du dich ja vorab informieren und ggf nennen Minijob machen, um gdie Haushaltskasse zu füllen?

Wie anders das doch überall ist
Hier wird man dann quasi normal bezahlt. Klar, nicht die Gehaltssparte wie eine ausgelernte aber immerhin. Soweit ich jetzt weiß ist es ja getrennt. Heißt, ich gehe 2 Tage in die Schule und habe dann sozusagen als "Nebenjob " die 20h/Woche Kita. Da würde ich dann keinen weiteren Job dazu bekommen. Wegen dem Bafög erkundige ich mich nochmal genauer... Ich wusste nur das die nur eine Ausbildung zahlen

Ich mache mich morgen mal schlau. Habe da so eine Beratungsstelle gefunden.
Falls Es aber noch Leute Lesen, die das gemacht haben, dann freue ich mich über Erfahrungswerte
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