Mütter- und Schwangerenforum

SCHREIBEN - wie schreibt ihr?

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Schnecke510
7212 Beiträge
22.07.2017 13:14
Hallo
Ich muss gerade (mal wieder) etwas schreiben und ich habe eigentlich Routine im Schreiben. Jetzt habe ich das Dokument zwei Wochen nicht aufgemacht und wollte jetzt weiterschreiben. Beim Lesen des Geschriebenen denke ich mir "Hä?" ...und jetzt steh ich irgendwie auf dem Schlauch. Ich weiß, worauf ich raus will, aber ich brauche kriege nichts aufs Blatt.
Wie schreibt ihr? Zwischendurch eine Stunde oder auch mal den ganzen Tag, wenn die Familie es ermöglicht? Habt ihr Strategien bei Blockaden?
Also, an alle Studenten usw...schreibt mal was.
Anja_FFM
2685 Beiträge
22.07.2017 13:54
Von was für einem schreiben reden wir? Literatur? Fachkonzepte? Dissertationen?
Schnecke510
7212 Beiträge
22.07.2017 14:12
Zitat von Anja_FFM:

Von was für einem schreiben reden wir? Literatur? Fachkonzepte? Dissertationen?

Ein Aufsatz - Neudeutsch paper genannt.
MiramitLionel
7456 Beiträge
22.07.2017 14:17
Ich schreibe immer komplett durch ohne Konzept oder dergleichen. Mein Lehrer ist immer sehr fasziniert davon, dass ich seitenweise super schreibe ohne Pausen. Funktioniert bei mir nicht anders sonst komm ich nicht mehr rein
wolkenschaf
11808 Beiträge
22.07.2017 14:30
Kommt drauf an, was ich schreiben muss.
Generell kann ich sowas aber am besten unter Zeitdruck. Wenn ich weiß, dass ich noch 3 Wochen Zeit habe, dann bekomme ich kaum was hin. Wenn ich aber weiß, dass ich es innerhalb kürzester Zeit fertig haben muss, dann schreibt es sich fast von allein.
Bei Aufsätzen etc. mache ich mir immer erst mal ein grobes Konzept worauf ich hinaus will und dann eine grobe Gliederung des Textes. Dann schreibe ich meist einzelne Textbausteine, die ich am Ende noch sinnvoll zusammen fügen muss.
LIttleOne13
26290 Beiträge
22.07.2017 14:31
Ich bau mir ganz grob die Abschnitte zusammen und schreibs dann runter, schreib aber zwischendurch, wenn mir was gutes einfällt, Stichpunkte für andere Kapitel als das, wo ich grade dran bin.
Kernfragen schreib ich am Anfang, änder sie aber gern nochmal während ich arbeite, Einleitung schreib ich erst nach dem Hauptteil.
Ich hab meist 2-3 Tage die Woche zur Verfügung, wenn meine Kinder betreut sind, mit Glück Zeit abends, daher arbeite ich dann sehr effizient.
Und ich komme bei jeder Arbeit 2-3 Mal an diesen Ich schreib nichts mehr dazu, das ist doch alles nur Scheiße Punkt und guck es ein Paar Tage nicht an, um es dann nochmal gedanklich aufzurollen - meist geht's dann wieder.
Am ätzendsten finde ich das ganze Formatieren. Meist schreib ich meine Arbeiten total formlos in Word runter und füg alles am Ende in meine Vorlage ein, nachdem alles fertig ist und ich das ne Woche vor mir hergeschoben habe.
Anja_FFM
2685 Beiträge
22.07.2017 14:40
Ich mache mir vorher mind maps ... mir hilft das sehr
Schnecke510
7212 Beiträge
22.07.2017 14:42
Danke für eure Antworten.

Unter Zeitdruck geht bei mir gar nichts. Ich schreibe das fertig und lass es vier Wochen liegen, dann überarbeite ich und dann geht es an Kollegen zum Korrekturlesen. Ich brauche auch immer ewig für sowas. Weiß gar nicht, warum.
Niji
32888 Beiträge
22.07.2017 16:34
Bei einem Paper wird hier erst einmal geschaut welches Jpournal und dann die Vorlage gesucht. Da weiss man ja dann schonw elche Abschnitte reingehören und was im jeweiligen Journal notwendig ist. Also welche Abschnitte besonderer AUfmerksamkeit bedürfen.
Das Thema hast du ja sicher und wenn es "sowieso" zu einem Projekt kommt hat man ja schon vieles in der Dokumentation/(Zwischen)berichten usw. Da schauen wir immer erstmal was davon weiter genutzt werden kann.
Dann eine Struktur aufstellen also was ist die Essenz was will man zeigen, welche Ergebnisse darstellen.
Dann kommen als erstes die Grafiken rein da kann ich mich dran festhalten und entlang hangeln. Dann in Stichpunkten was in welchem Unterpunkt definitiv rein muss und das dann eben anschließend ausformulieren und am roten Faden aus Stichpunkten + Grafiken langhangeln. Das klappt für mich auch wenn man eben nicht länger durcharbeiten kann und dauernd was dazwischen kommt um wieder rein zu finden.

achso. ich schreib auch zwischendrin imemr wieder kommentare rein was noch fehlt, dazu muss evtl. ans ende usw. das geht mit LaTeX ja gut.
Schnecke510
7212 Beiträge
22.07.2017 16:44
Zitat von Niji:

Bei einem Paper wird hier erst einmal geschaut welches Jpournal und dann die Vorlage gesucht. Da weiss man ja dann schonw elche Abschnitte reingehören und was im jeweiligen Journal notwendig ist. Also welche Abschnitte besonderer AUfmerksamkeit bedürfen.
Das Thema hast du ja sicher und wenn es "sowieso" zu einem Projekt kommt hat man ja schon vieles in der Dokumentation/(Zwischen)berichten usw. Da schauen wir immer erstmal was davon weiter genutzt werden kann.
Dann eine Struktur aufstellen also was ist die Essenz was will man zeigen, welche Ergebnisse darstellen.
Dann kommen als erstes die Grafiken rein da kann ich mich dran festhalten und entlang hangeln. Dann in Stichpunkten was in welchem Unterpunkt definitiv rein muss und das dann eben anschließend ausformulieren und am roten Faden aus Stichpunkten + Grafiken langhangeln. Das klappt für mich auch wenn man eben nicht länger durcharbeiten kann und dauernd was dazwischen kommt um wieder rein zu finden.

Oh, so kompliziert ist das bei uns nicht.
Ich bin auch bereits aus der Qualifizierungsphase raus, d.h. das ist schlicht meine Arbeit, das jetzt zu produzieren. Einreichen und hoffen? Neee, nicht mehr mit mir. Das war mal. Es wird definitiv veröffentlicht, aber keine Zeitschrift, nur ein Sammelband (ja, gibt's hier noch!).
In einer Geisteswissenschaft ist die Struktur des Aufsatzes nicht vorgegeben, das muss man sich selbst "ausdenken".
Also, Ergebnisse...gutes Wort. Es ist halt was Theoretisches, was sehr Abstraktes...und zudem noch (leider) interdisziplinär. Ich muss mich in eine komplett andere Fachrichtung einlesen und dabei so abstrakt werden, dass es mit meinem spezifischen theoretischen Hintergrund zusammenpasst. Und als Beispiel nehme ich was aus einem größeren Projekt, das ich aber vor 25 Jahren abgeschlossen habe (das ist ja das Gute an den Geisteswissenschaften, die Sachen veralten relativ langsam und mit neuem Anstrich ist das durchaus noch gut )...also, ihr merkt, so richtig motiviert bin ich auch nicht.
Grafiken gibt es bei uns auch keine.
Niji
32888 Beiträge
22.07.2017 16:52
Ich weiss schon warum ich nix "weiches" studiert habe ich würde gnadenlos untergehen...Als Ingenieur hat das alles "Struktur"...Einleitung, Hintergrund, Methodik, Ergebnisse, Diskussion... So in etwa ist es imemr und man hat ja immer was in der Hand und nur ganz selten reine Theorie, wobei selbst diese dann an einem Modell belegt wird.
Und ja hier stimmt das alte Zitat "Die WIssenschaft von heute ist der Irrtum von morgen.", aber immerhin hat man eine Art Waschanleitung...
Schnecke510
7212 Beiträge
22.07.2017 17:00
Zitat von Niji:

Ich weiss schon warum ich nix "weiches" studiert habe ich würde gnadenlos untergehen...Als Ingenieur hat das alles "Struktur"...Einleitung, Hintergrund, Methodik, Ergebnisse, Diskussion... So in etwa ist es imemr und man hat ja immer was in der Hand und nur ganz selten reine Theorie, wobei selbst diese dann an einem Modell belegt wird.
Und ja hier stimmt das alte Zitat "Die WIssenschaft von heute ist der Irrtum von morgen.", aber immerhin hat man eine Art Waschanleitung...

Ja, was heißt "weich". Das ist ein knallhartes Geschäft, wenn man erkannt hat, wie es läuft. Weich ist das eigentlich nicht. Aber ich weiß ja auch nicht, wie es bei euch so ist.
Theoriebildung ist bei uns halt das oberste Ziel. Das fängt dann ab dem Level der Habil an, alles davor ist eher Gesellenarbeit.
Aber manchmal hat man eben so seine lieben Zweifel. Überspitzt gesagt läuft es so, dass ich aktuell zu einem bestimmten "Konzept" arbeite. Das Wort, das dieses Konzept bezeichnet, kennt jedes Kind. Ungelogen, es ist ein ganz allgemeines Wort, unter dem sich jedes 3-jährige Kind was vorstellen kann. Und meine Aufgabe ist es nun, das theoretisch aufzupumpen ohne Ende und nach interdisziplinären Anknüpfungspunkten zu suchen, da das Konzept ja so allgemein ist, dass jede Geisteswissenschaft im Prinzip dazu was sagen kann. Ob es was bringt, ist die Frage. Es stählt den Geist, das sicherlich...aber sonst? Evtl. wird's mal zitiert in einer empirischen Diss o.ä. Und das wars dann.
Niji
32888 Beiträge
22.07.2017 17:11
mit "weich" meine ich nicht das was man an Erwartungen usw. zu erfüllen hat, wenn man in der Wissenschaft bleiben will. Ich fürchte da hat man es in den Ingenieurswissenschaften und den klassischen Naturwissenschaften sogar leichter weil es auch heutzutage noch viele Neuerungen und damit genug Nährboden für die Forscchung gibt. Bei usn reicht schon ein "neues" Material um dann in der gesamten Produktionskette udn allen möglichen ANwendungen draf rumzureiten udn auch die Förderung zu bekommen. Das stell ich mir bei so Theorien schwerer vor.
Man nnennt es doch aber die weichen Wissenschaften weil es eben keine harten Fakten die durch Berechnungen und Versuche belegt werden können gibt.

da verstehe ich schon die fehlende Motivation, wenn es quasi nur für die Galerie geschieht
Schnecke510
7212 Beiträge
22.07.2017 17:20
Zitat von Niji:

mit "weich" meine ich nicht das was man an Erwartungen usw. zu erfüllen hat, wenn man in der Wissenschaft bleiben will. Ich fürchte da hat man es in den Ingenieurswissenschaften und den klassischen Naturwissenschaften sogar leichter weil es auch heutzutage noch viele Neuerungen und damit genug Nährboden für die Forscchung gibt. Bei usn reicht schon ein "neues" Material um dann in der gesamten Produktionskette udn allen möglichen ANwendungen draf rumzureiten udn auch die Förderung zu bekommen. Das stell ich mir bei so Theorien schwerer vor.
Man nnennt es doch aber die weichen Wissenschaften weil es eben keine harten Fakten die durch Berechnungen und Versuche belegt werden können gibt.

da verstehe ich schon die fehlende Motivation, wenn es quasi nur für die Galerie geschieht

Achso, ja. Das stimmt schon. Berechnet wird bei uns nichts, wobei man immer mehr empirisch arbeitet, das hat sich in den letzten Jahrzehnten durchgesetzt. In den 70er Jahren konnte man durchaus noch Doktorarbeiten machen mit dem Titel "Einige theoretische Überlegungen zu...", das geht heute nicht mehr.
Also, heute habe ich zwar viel gelesen, aber kaum was geschrieben. Morgen hab ich keine Zeit, vielleicht wird's am Montag was.
MiramitLionel
7456 Beiträge
22.07.2017 17:21
Zitat von Niji:

mit "weich" meine ich nicht das was man an Erwartungen usw. zu erfüllen hat, wenn man in der Wissenschaft bleiben will. Ich fürchte da hat man es in den Ingenieurswissenschaften und den klassischen Naturwissenschaften sogar leichter weil es auch heutzutage noch viele Neuerungen und damit genug Nährboden für die Forscchung gibt. Bei usn reicht schon ein "neues" Material um dann in der gesamten Produktionskette udn allen möglichen ANwendungen draf rumzureiten udn auch die Förderung zu bekommen. Das stell ich mir bei so Theorien schwerer vor.
Man nnennt es doch aber die weichen Wissenschaften weil es eben keine harten Fakten die durch Berechnungen und Versuche belegt werden können gibt.

da verstehe ich schon die fehlende Motivation, wenn es quasi nur für die Galerie geschieht


Das was du beschreibst, ist einer der Gründe, warum ich Maschinenbau studieren werde
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