Mütter- und Schwangerenforum

Soldatinnen hier? Oder Frauen eines Soldaten?

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wolkenschaf
11809 Beiträge
02.03.2017 18:22
Never ever...
Könnte ich nicht mit mir, meinem Gewissen und meiner Einstellung zu Militär vereinbaren. Ich könnte auch keinen Mann an meiner Seite akzeptieren, der Soldat ist oder werden will oder das toll findet. Das wäre dann mit Sicherheit ein Dauerstreitthema.
RedRidingHood
346 Beiträge
02.03.2017 18:31
Zitat von Lobulus:

Zitat von Foxxylove:

Ich weiß ja nicht was du für Leute kennst aber ich kenne einige.
Mein Papa arbeitet seit vielen vielen vielen Jahren dort und ich kenne einige und keiner hat einen Treffer wech.

Mein bester freund hat in Afghanistan sein arm verloren, mit der richtigen Unterstützungen von Familie und eigene Initiative, wird man nicht bekloppt ( is meine meinung)
Man muss halt selbst was tun.

Lg


Na, da bist du aber eine von der ganz schlauen Sorte. Herzlichen Glückwunsch! Sich auszusuchen ob man psychisch erkrankt kann halt auch nicht jeder...

Und? Ist dein bester Freund noch beim Bund angestellt oder was macht er jetzt?
es geht nicht darum schlau zu sein. Es geht darum zu erkennen, dass man Probleme hat und auch bereit sein sich helfen zu lassen.

Meine Schwiemu erzählt immer wieder die haben in der Einrichtung (Kinder- und Jugendheim) mehrere Ex-Soldaten und alle haben Traumata von Einsätzen. Aber alle wissen das und die zahlen ordentlich Kohle für den Psychiater. Jede Familie weiß, dass es zu den psychischen Belastungen und Tsaumata kommen kann nach einem Einsatz und sollte zusammen mit dem betroffenen Soldaten das aufarbeiten mit Hilfe von Profis. Darum ging es.

Das es einige Soldaten gibt die allgemein nicht ganz knusper sind, das ist normal, aber die Mehrzahl, die ich kennen gelernt habe, sind ganz normale Leute. Gut, nun sind das vorallem Soldaten gewesen, die IT machen. Da ist es vielleicht ganz anders.
Lobulus
1386 Beiträge
02.03.2017 18:51
Sehr interessant. Was machen Exsoldaten in einem Jugendheim?

Zahlt die Bundeswehr die Psychotherapie? Das denke ich nämlich nicht.
Metalgoth
17541 Beiträge
02.03.2017 18:53
Zitat von Alaska:

Ich glaub, es geht weniger um "bekloppt" im Sinne von einem Trauma, sondern von der Grundeinstellung, die viele Soldaten haben.

Ich hab vier Soldaten im Bekanntenkreis. Ich werd nie verstehen, wie man freiwillig in so einer Einrichtung arbeiten kann und will.
Der eine ist etwas älter als ich und hat sich in wenigen Jahren in einen der obersten Ränge "gekämpft". Er hat eine Einstellung, die inzwischen dazu geführt hat, dass ich mit seiner Frau, mit der wir eigentlich befreundet waren, keinen Kontakt mehr haben, weil wir ihn nicht ertragen.
Homophob, dezent rechts angehaucht, karrieregeil, der geht über Leichen und ich will auch gar nicht wissen, wie ekelhaft er in seinen Auslandseinsätzen in Nahost zu den dortigen Menschen war.
Seine Meinung, bei Muslimen sei eh Hopfen und Malz verloren, da hilft nur noch die Atombombe über diesem Gebiet und neu besiedeln.
Verletzt oder getötet wird auch nur, wer zu doof ist, in der Grundausbildung aufzupassen.
Dazu kommt natürlich, dass er oft für ein halbes Jahr weg war. Das würd ich als Ehefrau gar nicht amüsant finden. Ganz hart gesagt, ich würde meinem Mann tatsächlich die Hölle heiß machen, käme er überhaupt auf so eine Idee (meiner ist gegen Militär, es käme also nicht dazu).

Die nächsten zwei (ein Ehepaar) sind soweit ganz nett, aber jetzt auch nicht unbedingt ausländerfreundlich eingestellt. Sie ist inzwischen raus, weil sie zwei Kinder hat und sich nicht mehr vorstellen kann, jemals zurück zu kehren (hat aber einige Jahre gedient). Er ist heute noch dort.

Und der vierte kommt aus meinem näheren Verwandtenkreis. Ich würde ihn als kleinen Mitläufter einstufen. Ein sehr angenehmer und netter Mensch, nicht unbedingt die Intelligenzbestie, nicht unbedingt gut auf Flüchtlinge und Co. zu sprechen, aber wenigstens nicht homophob.
Er hat vor Jahren die Grundausbildung gemacht und ging jetzt wieder zurück, weil seine Frau kein Haus kaufen, sondern bauen möchte und OT mit der Begründung, dass er doch eh nicht für einen Auslandseinsatz rangezogen wird (er hat sich für 10 Jahre verpflichtet).

Dazu kommt der aktuelle Skandal einer Kaserne, die etwa 50 km von uns weg ist und erst durch die Nachrichten ging. Abgesehen von den vielen Skandalen, die es davor gab, von der Hotline für Frauen, die eingerichtet werden soll.
Möchte ich für sowas arbeiten? Die Frage muss man sich eben selber stellen. Ich würde es niemals tun. Weder, weil ich mich unter brüllenden Männern und Frauen unterordnen möchte, noch weil ich mit deren Einstellung in Verbindung gebracht werden möchte. Und es ist nunmal Fakt, dass ich mich als Soldat zum töten ausbilden lasse.

Ob ich als normale Angstellte für die Bundeswehr arbeiten würde, weiß ich nicht. Sie zahlen gut, ich muss mich nicht von Möchtegern-Kerlen anbrüllen lassen. Das eher. Doch, das könnte ich mir vermutlich gut vorstellen.
Aber nicht als Soldat.

Zum letzten Absatz: auch als normale Angestellte würde ich das niemals machen, denn ich kann mich für gewöhnlich mit meinem Arbeitgeber identifizieren.
Niemals würde ich in egal welcher Form fürs Militär arbeiten.

Den Rest unterschreibe ich so...
Ich kenne ein paar vom Militär. Waffenverherrlichend, rechts angehaucht, abgehoben.

Nie, nie, NIEMALS würde ich auch nur in Erwägung ziehen, mich auf einen Soldaten einzulassen, denn alleine die Grundeinstellung, die man dafür haben muss widerstrebt mir.

Ich habe recht wenige Vorurteile (frei davon ist niemand), aber du schreibst es richtig: Man wird zum Töten ausgebildet
Foxxylove
159 Beiträge
02.03.2017 18:58
Zitat von Lobulus:

Zitat von Foxxylove:

Ich weiß ja nicht was du für Leute kennst aber ich kenne einige.
Mein Papa arbeitet seit vielen vielen vielen Jahren dort und ich kenne einige und keiner hat einen Treffer wech.

Mein bester freund hat in Afghanistan sein arm verloren, mit der richtigen Unterstützungen von Familie und eigene Initiative, wird man nicht bekloppt ( is meine meinung)
Man muss halt selbst was tun.

Lg


Na, da bist du aber eine von der ganz schlauen Sorte. Herzlichen Glückwunsch! Sich auszusuchen ob man psychisch erkrankt kann halt auch nicht jeder...

Und? Ist dein bester Freund noch beim Bund angestellt oder was macht er jetzt?


Jo is er aber im Büro
02.03.2017 19:03
Ich habe jetzt nicht alles gelesen, entschuldigt, denn der erste Beitrag stößt mir sehr auf!

Mein Umfeld besteht zum größten Teil aus Soldaten/Soldatinnen, KEINER von Ihnen entspricht einem Klischee! Alles verantwortungsbewusste und soziale Menschen! Meine beste Freundin ist bei der Marine und kam vor 4 Wochen aus dem Einsatz (Kosovo). Dort war Sie 6 Monate! Natürlich, dort wurde ordentlich "gebechert", aber auch nur, weil da zig Nationen aufeinander treffen und man abends sonst nichts weiß mit sich anzufangen.
Dennoch alles nette Menschen, mit Familien oder auch Single.

Ich war im Karriere Center um mich über die Zivile Laufbahn zu erkundigen, dort wurde mir allerdings mitgeteilt, auch dort muss man in Einsätze - zwar in den wenigstens Fällen, aber das kommt vor.

Den militärischen Weg meide ich bewusst, eben wegen der vielen Lehrgänge in ganz Deutschland verteilt. Eben wegen der vielen Zeit, die man nicht bei seiner Familie ist und auch, weil Einsätze dazu gehören. Nicht weil ich mein Kind (5) vermisse, also natürlich würde ich das tun, aber mir geht es darum, dass man im allg. kaum bis nie zu Hause ist..... Was habe ich dann noch vom Leben? Das Geld mag stimmen und man hat einen sicheren Arbeitgeber. Für einen wird gesorgt, ob privat oder wie auch immer.

Ich könnte es mir vorstellen, aber irgendwie eben auch nicht.

Ich weiß eben, was da alles dran hängt und das die gesamte Familie mit eingebunden werden muss.

Mir geht es nicht darum, zu sagen: Yeah, ich bin bei der BW und bin was besseres.... Hier, guckt mich alle an.

Ich hätte nur gerne Erfahrungsberichte von Frauen, die auf ihren Mann verzichten müssen, oder Frauen die dort selber sind.
Einfach Pro und Contra.

Jetzt werde ich mal einzeln auf alles eingehen.
cooky
12537 Beiträge
02.03.2017 19:10
Zitat von RedRidingHood:

Zitat von Lobulus:

Zitat von Foxxylove:

Ich weiß ja nicht was du für Leute kennst aber ich kenne einige.
Mein Papa arbeitet seit vielen vielen vielen Jahren dort und ich kenne einige und keiner hat einen Treffer wech.

Mein bester freund hat in Afghanistan sein arm verloren, mit der richtigen Unterstützungen von Familie und eigene Initiative, wird man nicht bekloppt ( is meine meinung)
Man muss halt selbst was tun.

Lg


Na, da bist du aber eine von der ganz schlauen Sorte. Herzlichen Glückwunsch! Sich auszusuchen ob man psychisch erkrankt kann halt auch nicht jeder...

Und? Ist dein bester Freund noch beim Bund angestellt oder was macht er jetzt?
es geht nicht darum schlau zu sein. Es geht darum zu erkennen, dass man Probleme hat und auch bereit sein sich helfen zu lassen.

Meine Schwiemu erzählt immer wieder die haben in der Einrichtung (Kinder- und Jugendheim) mehrere Ex-Soldaten und alle haben Traumata von Einsätzen. Aber alle wissen das und die zahlen ordentlich Kohle für den Psychiater. Jede Familie weiß, dass es zu den psychischen Belastungen und Tsaumata kommen kann nach einem Einsatz und sollte zusammen mit dem betroffenen Soldaten das aufarbeiten mit Hilfe von Profis. Darum ging es.

Das es einige Soldaten gibt die allgemein nicht ganz knusper sind, das ist normal, aber die Mehrzahl, die ich kennen gelernt habe, sind ganz normale Leute. Gut, nun sind das vorallem Soldaten gewesen, die IT machen. Da ist es vielleicht ganz anders.


Ja, wenn das mit einem Trauma doch mal so einfach wäre

Dass du viele netten Soldaten kennst, das streitet ja niemand ab. Aber Lobulus hat eben andere Erfahrungen gemacht.
Marf
28106 Beiträge
02.03.2017 19:44
Jaja....den Soldaten ins Krisengebiet schicken und wenn er verkorkst und verletzt zurück ist bekommt er die gute Psychoanalyse,wird geflickt und darf dann Innendienst schieben.
.....grmpf....
Egal ob nun als Aktiver oder in der Verwaltung etc.,jeder der bei der BW arbeitet akzeptiert und unterstützt das System dahinter.Und das heißt ,man unterstützt und billigt das Töten.
Darwin27
10550 Beiträge
02.03.2017 19:47
Ich habe mich mal unsterblich in einen Stabsunteroffizier verliebt. Es ist nichts aus uns geworden. Unabhängig davon, weiß ich nicht, ob ich mit einem Mann, der ständig freiwillig in Krisengebiete will, weil "dafür bin ich ja ausgebildet" und der mehr als rechts angehaucht ist, hätte leben können. Eher nicht

Mein Bruder ist außerdem schon seit Jahren Soldat, verlängert immer wieder seine Laufzeiten und beginnt bald eine Ausbildung in die höhere Laufbahn. Keine Ahnung, wie das genau heißt. Ich liebe meinen Bruder sehr - aber er ist, zumindest oberflächlich gesehen, wie viele hier schreiben: rechts angehaucht, zum Töten ausgebildet (er ist Scharfschütze), sehr von sich selbst überzeugt und oft hart und kalt. Ich, als seine Schwester, kenne ihn besser und weiß, dass er super sensibel und oft unsicher ist. Diese Seite darf er dort aber nicht zulassen. Leider. Er verdient gut und sitzt mittlerweile im Büro - er hat schon ein wenig aus seiner Vergangenheit gelernt und ist froh, jetzt dort zu sitzen. Außerdem ist er seit Jahren Single.

Ich wollte als Teenie zur BW. Heute sehe ich es wie Metal: Ich muss mich identifizieren können. Ich bin eher links und grün - ich passe nicht in diese Truppe.
Metalgoth
17541 Beiträge
02.03.2017 19:59
Zitat von Marf:

Jaja....den Soldaten ins Krisengebiet schicken und wenn er verkorkst und verletzt zurück ist bekommt er die gute Psychoanalyse,wird geflickt und darf dann Innendienst schieben.
.....grmpf....
Egal ob nun als Aktiver oder in der Verwaltung etc.,jeder der bei der BW arbeitet akzeptiert und unterstützt das System dahinter.Und das heißt ,man unterstützt und billigt das Töten.

Danke
Alaska
18847 Beiträge
02.03.2017 20:04
Zitat von Metalgoth:

Zitat von Alaska:

Ich glaub, es geht weniger um "bekloppt" im Sinne von einem Trauma, sondern von der Grundeinstellung, die viele Soldaten haben.

Ich hab vier Soldaten im Bekanntenkreis. Ich werd nie verstehen, wie man freiwillig in so einer Einrichtung arbeiten kann und will.
Der eine ist etwas älter als ich und hat sich in wenigen Jahren in einen der obersten Ränge "gekämpft". Er hat eine Einstellung, die inzwischen dazu geführt hat, dass ich mit seiner Frau, mit der wir eigentlich befreundet waren, keinen Kontakt mehr haben, weil wir ihn nicht ertragen.
Homophob, dezent rechts angehaucht, karrieregeil, der geht über Leichen und ich will auch gar nicht wissen, wie ekelhaft er in seinen Auslandseinsätzen in Nahost zu den dortigen Menschen war.
Seine Meinung, bei Muslimen sei eh Hopfen und Malz verloren, da hilft nur noch die Atombombe über diesem Gebiet und neu besiedeln.
Verletzt oder getötet wird auch nur, wer zu doof ist, in der Grundausbildung aufzupassen.
Dazu kommt natürlich, dass er oft für ein halbes Jahr weg war. Das würd ich als Ehefrau gar nicht amüsant finden. Ganz hart gesagt, ich würde meinem Mann tatsächlich die Hölle heiß machen, käme er überhaupt auf so eine Idee (meiner ist gegen Militär, es käme also nicht dazu).

Die nächsten zwei (ein Ehepaar) sind soweit ganz nett, aber jetzt auch nicht unbedingt ausländerfreundlich eingestellt. Sie ist inzwischen raus, weil sie zwei Kinder hat und sich nicht mehr vorstellen kann, jemals zurück zu kehren (hat aber einige Jahre gedient). Er ist heute noch dort.

Und der vierte kommt aus meinem näheren Verwandtenkreis. Ich würde ihn als kleinen Mitläufter einstufen. Ein sehr angenehmer und netter Mensch, nicht unbedingt die Intelligenzbestie, nicht unbedingt gut auf Flüchtlinge und Co. zu sprechen, aber wenigstens nicht homophob.
Er hat vor Jahren die Grundausbildung gemacht und ging jetzt wieder zurück, weil seine Frau kein Haus kaufen, sondern bauen möchte und OT mit der Begründung, dass er doch eh nicht für einen Auslandseinsatz rangezogen wird (er hat sich für 10 Jahre verpflichtet).

Dazu kommt der aktuelle Skandal einer Kaserne, die etwa 50 km von uns weg ist und erst durch die Nachrichten ging. Abgesehen von den vielen Skandalen, die es davor gab, von der Hotline für Frauen, die eingerichtet werden soll.
Möchte ich für sowas arbeiten? Die Frage muss man sich eben selber stellen. Ich würde es niemals tun. Weder, weil ich mich unter brüllenden Männern und Frauen unterordnen möchte, noch weil ich mit deren Einstellung in Verbindung gebracht werden möchte. Und es ist nunmal Fakt, dass ich mich als Soldat zum töten ausbilden lasse.

Ob ich als normale Angstellte für die Bundeswehr arbeiten würde, weiß ich nicht. Sie zahlen gut, ich muss mich nicht von Möchtegern-Kerlen anbrüllen lassen. Das eher. Doch, das könnte ich mir vermutlich gut vorstellen.
Aber nicht als Soldat.

Zum letzten Absatz: auch als normale Angestellte würde ich das niemals machen, denn ich kann mich für gewöhnlich mit meinem Arbeitgeber identifizieren.
Niemals würde ich in egal welcher Form fürs Militär arbeiten.

Den Rest unterschreibe ich so...
Ich kenne ein paar vom Militär. Waffenverherrlichend, rechts angehaucht, abgehoben.

Nie, nie, NIEMALS würde ich auch nur in Erwägung ziehen, mich auf einen Soldaten einzulassen, denn alleine die Grundeinstellung, die man dafür haben muss widerstrebt mir.

Ich habe recht wenige Vorurteile (frei davon ist niemand), aber du schreibst es richtig: Man wird zum Töten ausgebildet


Ja, im Prinzip haben du und Marf in dem Punkt auch vollkommen recht. Ich weiß ehrlich nicht, ob ich das könnte.
Aber wenn überhaupt, dann eben der Innendienst. Das bedeutet aber nicht, dass mich das ganze fast schon anwidert und ich mich NIE mit meinem AG identifizieren könnte.

Ich stimm euch also selbstredend total zu.
Metalgoth
17541 Beiträge
02.03.2017 20:09
Zitat von Alaska:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Alaska:

Ich glaub, es geht weniger um "bekloppt" im Sinne von einem Trauma, sondern von der Grundeinstellung, die viele Soldaten haben.

Ich hab vier Soldaten im Bekanntenkreis. Ich werd nie verstehen, wie man freiwillig in so einer Einrichtung arbeiten kann und will.
Der eine ist etwas älter als ich und hat sich in wenigen Jahren in einen der obersten Ränge "gekämpft". Er hat eine Einstellung, die inzwischen dazu geführt hat, dass ich mit seiner Frau, mit der wir eigentlich befreundet waren, keinen Kontakt mehr haben, weil wir ihn nicht ertragen.
Homophob, dezent rechts angehaucht, karrieregeil, der geht über Leichen und ich will auch gar nicht wissen, wie ekelhaft er in seinen Auslandseinsätzen in Nahost zu den dortigen Menschen war.
Seine Meinung, bei Muslimen sei eh Hopfen und Malz verloren, da hilft nur noch die Atombombe über diesem Gebiet und neu besiedeln.
Verletzt oder getötet wird auch nur, wer zu doof ist, in der Grundausbildung aufzupassen.
Dazu kommt natürlich, dass er oft für ein halbes Jahr weg war. Das würd ich als Ehefrau gar nicht amüsant finden. Ganz hart gesagt, ich würde meinem Mann tatsächlich die Hölle heiß machen, käme er überhaupt auf so eine Idee (meiner ist gegen Militär, es käme also nicht dazu).

Die nächsten zwei (ein Ehepaar) sind soweit ganz nett, aber jetzt auch nicht unbedingt ausländerfreundlich eingestellt. Sie ist inzwischen raus, weil sie zwei Kinder hat und sich nicht mehr vorstellen kann, jemals zurück zu kehren (hat aber einige Jahre gedient). Er ist heute noch dort.

Und der vierte kommt aus meinem näheren Verwandtenkreis. Ich würde ihn als kleinen Mitläufter einstufen. Ein sehr angenehmer und netter Mensch, nicht unbedingt die Intelligenzbestie, nicht unbedingt gut auf Flüchtlinge und Co. zu sprechen, aber wenigstens nicht homophob.
Er hat vor Jahren die Grundausbildung gemacht und ging jetzt wieder zurück, weil seine Frau kein Haus kaufen, sondern bauen möchte und OT mit der Begründung, dass er doch eh nicht für einen Auslandseinsatz rangezogen wird (er hat sich für 10 Jahre verpflichtet).

Dazu kommt der aktuelle Skandal einer Kaserne, die etwa 50 km von uns weg ist und erst durch die Nachrichten ging. Abgesehen von den vielen Skandalen, die es davor gab, von der Hotline für Frauen, die eingerichtet werden soll.
Möchte ich für sowas arbeiten? Die Frage muss man sich eben selber stellen. Ich würde es niemals tun. Weder, weil ich mich unter brüllenden Männern und Frauen unterordnen möchte, noch weil ich mit deren Einstellung in Verbindung gebracht werden möchte. Und es ist nunmal Fakt, dass ich mich als Soldat zum töten ausbilden lasse.

Ob ich als normale Angstellte für die Bundeswehr arbeiten würde, weiß ich nicht. Sie zahlen gut, ich muss mich nicht von Möchtegern-Kerlen anbrüllen lassen. Das eher. Doch, das könnte ich mir vermutlich gut vorstellen.
Aber nicht als Soldat.

Zum letzten Absatz: auch als normale Angestellte würde ich das niemals machen, denn ich kann mich für gewöhnlich mit meinem Arbeitgeber identifizieren.
Niemals würde ich in egal welcher Form fürs Militär arbeiten.

Den Rest unterschreibe ich so...
Ich kenne ein paar vom Militär. Waffenverherrlichend, rechts angehaucht, abgehoben.

Nie, nie, NIEMALS würde ich auch nur in Erwägung ziehen, mich auf einen Soldaten einzulassen, denn alleine die Grundeinstellung, die man dafür haben muss widerstrebt mir.

Ich habe recht wenige Vorurteile (frei davon ist niemand), aber du schreibst es richtig: Man wird zum Töten ausgebildet


Ja, im Prinzip haben du und Marf in dem Punkt auch vollkommen recht. Ich weiß ehrlich nicht, ob ich das könnte.
Aber wenn überhaupt, dann eben der Innendienst. Das bedeutet aber nicht, dass mich das ganze fast schon anwidert und ich mich NIE mit meinem AG identifizieren könnte.

Ich stimm euch also selbstredend total zu.

So langsam wird es gruselig, wie oft wir inzwischen einer Meinung sind
blubba272
4893 Beiträge
02.03.2017 20:14
Mein mann War 8 jahre bei der bw.
Hat viele Lehrgänge usw gemacht , ich habe ihn unterstützt und fand es gut das er das gemacht hat.
Ich bin aber froh , daß er in keinen Einsatz musste.
Kumpels von uns waren da 6 Monate und sie sind " normal " geblieben. .es ist auch keiner davon rechts. 1 Kumpel ist jetzt berufssoldat.

Ich könnte mir nicht vorstellen bei der bw zu arbeiten.
Allein schon wegen der Versetzung.
Deshalb hatte mein mann auch noch verlängert , denn dann hätte er nach Bayern gemusst ( nichts gegen bayern) aber wir hatten damals gerade n Haus hier oben im Norden gekauft und das wäre zu weit weg gewesen...
Metalgoth
17541 Beiträge
02.03.2017 20:18
Ich stänkere ja echt selten.

Aber alle hier die behaupten, dass alle Freunde und Bekannten bei der Bundeswehr völlig normal sind sind entweder selbst dort (gewesen), oder der Mann schon Jahre dort etc.
Irgendwie hat das für mich keine Aussagekraft - wenn man da drin steckt, kommt einem das natürlich normal vor.

*bitte keine unnötigen Provokationen* MOD
Marf
28106 Beiträge
02.03.2017 20:20
.... alles andere wäre ja Nestbeschmutzung!
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