Mütter- und Schwangerenforum

Was mache ich aus meinem Leben?

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MiramitLionel
7458 Beiträge
18.11.2016 12:25
Hallo,

da mir der Thread mit dem Thema "Traumberuf" nochmal die Anregung gegeben hat, micht mit meinem weiteren Leben auseinander zu setzen, hoffe ich auf ein paar Tipps und Anregungen, da ich leider absolut nicht weiterkomme.

Kurz zu den Eckpunkten:
Ich besuche eine private Fremdsprachenschule und mache dort meine Fachhochschulreife. Mit inbegriffen ist die Ausbldung zur Wirtschaftsassistentin (ist einfach so dabei, da wird eine Prüfung gemacht und fertig).
Mein Sohn geht ganztags in den Kindergarten.

Da ich eine stabile Partnerschaft habe, wir das Kind gut versorgt bekommen und es schon immer mein Traum war, möchte ich nach der Schule gern studieren. Wenn ich meinen Freund frage, meint der nur, ich solle machen, was mir Spaß macht, er unterstützt mich und der Beruf sollte halt einfach zukunftsorientiert sein.

Nun war ich bis vor Kurzem der festen Überzeugung Psychologie studieren zu wollen. In der Nähe gibt es eine Fachhochschule, da kann man angewandte Psychologie studieren, aber nur den Bachelor, für den Master müsste ich weiter weg, das kommt so nicht mehr infrage. Unter anderem auch, weil ich mit zusätzlicher Ausbildung dann in insgesamt 10 Jahren erstmal fertig bin.
Dann habe ich mir die Schulen in der Nähe so angeschaut und bin auf die Sparte Maschinenbau gestoßen. Das hat direkt mein Interesse geweckt. Allerdings frage ich mich, ob ich dem gewachsen bin und das wirklich dann so meins ist. Ich sitze nun nicht staunend vor meinem Schrank und bewundere die Scharniere um zu sehen, wie das genau funktioniert An sich bin ich aber durchaus an Technik interessiert. Des weiteren ist halt die Frage, bin ich als Führungsperson geeignet? Auf kurz oder lang kommt man eben wohl in diese Position nach dem Studium (kommt natürlich auch wieder auf den Bereich an, in den man sich dann danach begibt). Klar, in der Schule fällt mir das Reden nicht schwer, ich bin Klassensprecherin etc, aber das kann man ja nun wirklich nicht mit einem Unternehmen vergleichen, in dem es dann um Geld und Menschen geht. Die größte Überzeugungskraft übt dieses Studium auf mich aus, weil man gute Jobchancen hat, gut verdient, in vielen Bereichen unterkommen kann. Doch die Frage ist eben, kann ich eine Leidenschaft dafür entwickeln? Mein Freund ist Maschninenbaukonstrukteur und meint, das Studium werde ich sicher schaffen, aber ob ich damit glücklich werde, fragt er sich eben auch. Auch wenn im Internet viel dazu steht, kann ich mich gar nicht so einschätzen, wie mir das liegen würde.
Ein wirtschaftliches Studium fällt flach, ganz viele Bekannte haben BWL studiert und Probleme, einen Beruf zu finden, weil der Markt einfach überlaufen ist.

Mein größtes Manko sind eben meine Interessen. Die sind breit gefächert. Ich lese gerne, interessiere mich auch für Technik, für Sprachen. Was ich gar nicht kann, ist malen

Meine Noten sind durchweg sehr gut, meine Englisch- und Spanischlehrerin meint, ich sei sehr sprachbegabt, die Mathelererin lobt mein mathematisches Verständnis und der Deutschlehrer meine Ausdrucksweise. Klar, lange bin ich noch nicht auf der Schule, aber ich denke nicht, dass die Noten noch schlechter werden.

Studieneignungstests bringen nicht viel, ich bekomme da zig Möglichkeiten raus, die ich studieren sollte.

Was meint ihr dazu? Ich habe Angst, mich falsch zu entscheiden, muss ja noch ne Weile in dem Beruf arbeiten, den ich auswähle.

Was natürlich noch hinzukommt, ist die nicht komplett abgeschlossene Kinderplanung. Nach etwas Zeit im Beruf möchten wir gerne noch ein bis zwei Kinder haben
Jarla
7529 Beiträge
18.11.2016 12:54
Ich glaube ich würde nicht so viel darauf schauen , was andere sagen.
Generell ist es zwar schon empfehlenswert was zu studieren , wo man auch einen Job bekommt , aber es gibt immer Möglichkeiten. Wenn du angewandte Psychologie studieren würdest , dann dürftest du kein Therapeut werden oder ?
Kann sein , dass ich mich irre , aber soweit ich weiß , kann man nur mit einem Uniabschluss Therapeutin werden.
An eine normale Uni zu kommen mit Fachabi ist fast unmöglich. Das geht dann meist nur über strenge Umwege.
Wenn du also vor hast angewandte Psychologie zu studieren und später in einer Personalabteilung zu arbeiten, wäre ein BWL Studium die sichere Variante. Dann wärst du immernoch so flexibel zu sagen , dass du auch ins Controlling kannst , aber mit Psychologie wohl kaum möglich...
Ich hab BWL studiert und war nie arbeitslos. Denke frag 10 Leute und jeder sagt dir was anderes. Mein Mann hat Informatik studiert und war schon ganz oft arbeitslos.
Mach das was dir Spaß macht. Hör mehr auf dich selbst
18.11.2016 12:58
Mach was dein Herz dir sagt. Ich hab den Fehler gemacht meine Ausbildung nicht mit dem Herzen zu wählen sondern nach der Sicherheit (ÖD, Verdienst ganz ok, usw.) glücklich war ich schon während der Ausbildung nicht, jetzt bin ich seit 5 Jahren ausgelernt und spaß macht es mir immer noch nicht. Daher werde ich ab nächsten Jahr noch ein Fernstudium anfangen und neben Vollzeitjob, Kind und allen drumherum meinen Traumberuf studieren und hoffen das ich danach in eben diesem auch Fuß fassen kann.
Jarla
7529 Beiträge
18.11.2016 12:59
Fast vergessen. Es gibt eigentlich an jeder Uni/ Fachhochschule die Möglichkeit sich einfach in die Vorlesungen zu setzen. So ne Art Schnupperstudium. Bei uns gab es immer auch noch einen Tag der offenen Tür. Würde ich mich mal erkundigen. Das hat mir damals bei der Entscheidung geholfen.
MiramitLionel
7458 Beiträge
18.11.2016 13:12
Zitat von Jarla:

Ich glaube ich würde nicht so viel darauf schauen , was andere sagen.
Generell ist es zwar schon empfehlenswert was zu studieren , wo man auch einen Job bekommt , aber es gibt immer Möglichkeiten. Wenn du angewandte Psychologie studieren würdest , dann dürftest du kein Therapeut werden oder ?
Kann sein , dass ich mich irre , aber soweit ich weiß , kann man nur mit einem Uniabschluss Therapeutin werden.
An eine normale Uni zu kommen mit Fachabi ist fast unmöglich. Das geht dann meist nur über strenge Umwege.
Wenn du also vor hast angewandte Psychologie zu studieren und später in einer Personalabteilung zu arbeiten, wäre ein BWL Studium die sichere Variante. Dann wärst du immernoch so flexibel zu sagen , dass du auch ins Controlling kannst , aber mit Psychologie wohl kaum möglich...
Ich hab BWL studiert und war nie arbeitslos. Denke frag 10 Leute und jeder sagt dir was anderes. Mein Mann hat Informatik studiert und war schon ganz oft arbeitslos.
Mach das was dir Spaß macht. Hör mehr auf dich selbst


mit angewandter Psychologie geht's dann auf zum Master weil das alleine ja sonst nicht viel bringt, dann gibt es schon gute Möglichkeiten aber den Master kann ich nicht hier in der Gegend machen daher fällt es raus.

Das Blöde ist halt , dass ich an allem Interesse habe aber mir vieles fertigsstudiert gar nicht vorstellen kann , also was dann genau auf mich zukommt
MiramitLionel
7458 Beiträge
18.11.2016 13:14
Zitat von NiAn:

Mach was dein Herz dir sagt. Ich hab den Fehler gemacht meine Ausbildung nicht mit dem Herzen zu wählen sondern nach der Sicherheit (ÖD, Verdienst ganz ok, usw.) glücklich war ich schon während der Ausbildung nicht, jetzt bin ich seit 5 Jahren ausgelernt und spaß macht es mir immer noch nicht. Daher werde ich ab nächsten Jahr noch ein Fernstudium anfangen und neben Vollzeitjob, Kind und allen drumherum meinen Traumberuf studieren und hoffen das ich danach in eben diesem auch Fuß fassen kann.


das Tolle ist natürlich , wenn man sich selber seinen Traum erfüllen kann

ich sitze quasi wie ein Kind vor den Süßigkeiten Regal und weiß nicht was ich nehmen soll. Ich gehe unglaublich gern in die Schule und lerne
MiramitLionel
7458 Beiträge
18.11.2016 13:14
Zitat von Jarla:

Fast vergessen. Es gibt eigentlich an jeder Uni/ Fachhochschule die Möglichkeit sich einfach in die Vorlesungen zu setzen. So ne Art Schnupperstudium. Bei uns gab es immer auch noch einen Tag der offenen Tür. Würde ich mich mal erkundigen. Das hat mir damals bei der Entscheidung geholfen.


das klingt gut da muss ich mal schauen
shelyra
69110 Beiträge
18.11.2016 13:23
mach doch mal praktikas in beiden bereichen. dann wirst du sehen was dir eher liegt
Jarla
7529 Beiträge
18.11.2016 13:29
Zitat von MiramitLionel:

Zitat von Jarla:

Ich glaube ich würde nicht so viel darauf schauen , was andere sagen.
Generell ist es zwar schon empfehlenswert was zu studieren , wo man auch einen Job bekommt , aber es gibt immer Möglichkeiten. Wenn du angewandte Psychologie studieren würdest , dann dürftest du kein Therapeut werden oder ?
Kann sein , dass ich mich irre , aber soweit ich weiß , kann man nur mit einem Uniabschluss Therapeutin werden.
An eine normale Uni zu kommen mit Fachabi ist fast unmöglich. Das geht dann meist nur über strenge Umwege.
Wenn du also vor hast angewandte Psychologie zu studieren und später in einer Personalabteilung zu arbeiten, wäre ein BWL Studium die sichere Variante. Dann wärst du immernoch so flexibel zu sagen , dass du auch ins Controlling kannst , aber mit Psychologie wohl kaum möglich...
Ich hab BWL studiert und war nie arbeitslos. Denke frag 10 Leute und jeder sagt dir was anderes. Mein Mann hat Informatik studiert und war schon ganz oft arbeitslos.
Mach das was dir Spaß macht. Hör mehr auf dich selbst


mit angewandter Psychologie geht's dann auf zum Master weil das alleine ja sonst nicht viel bringt, dann gibt es schon gute Möglichkeiten aber den Master kann ich nicht hier in der Gegend machen daher fällt es raus.

Das Blöde ist halt , dass ich an allem Interesse habe aber mir vieles fertigsstudiert gar nicht vorstellen kann , also was dann genau auf mich zukommt


Mir ging es damals genauso. Es ist glaube ich normal. Kenne sehr viele , die auch lange gebraucht haben sich zu entscheiden. Ich hatte immer Angst mich falsch zu entscheiden und dann mein Leben lang an den falschen Beruf gefesselt zu sein. Ich hab viele Praktika gemacht. Mit Kind wahrscheinlich eher schwierig , aber da lernt man auch viel kennen. Ich wollte zuerst Wirtschaftsingenieurwesen studieren. Hatte ein Praktikum bei einem sehr großen angesehenen Technik Unternehmen, welches mit B anfängt, zu arbeiten. Da hab ich gemerkt , dass es für mich nichts ist. Viele flache Männerwitze über Frauen. Ich war weit und breit die einzigste Frau und fühlte mich nicht wohl. Bekam oft zu hören , dass das Männersache ist. Ich will damit nicht sagen , dass es überall so sein muss. Für mich war aber klar , dass die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist , dass man sich ständig beweisen muss als Frau. Jetzt arbeite ich in einem Unternehmen mit Gender Balance. Für mich optimal.
Wohnst du in Grenznähe? Wenn dir Sprachen Spaß machen , könntest du ja im Ausland arbeiten. Ich arbeite auch im Ausland.
MiramitLionel
7458 Beiträge
18.11.2016 16:33

Zitat von Jarla:

Zitat von MiramitLionel:

Zitat von Jarla:

Ich glaube ich würde nicht so viel darauf schauen , was andere sagen.
Generell ist es zwar schon empfehlenswert was zu studieren , wo man auch einen Job bekommt , aber es gibt immer Möglichkeiten. Wenn du angewandte Psychologie studieren würdest , dann dürftest du kein Therapeut werden oder ?
Kann sein , dass ich mich irre , aber soweit ich weiß , kann man nur mit einem Uniabschluss Therapeutin werden.
An eine normale Uni zu kommen mit Fachabi ist fast unmöglich. Das geht dann meist nur über strenge Umwege.
Wenn du also vor hast angewandte Psychologie zu studieren und später in einer Personalabteilung zu arbeiten, wäre ein BWL Studium die sichere Variante. Dann wärst du immernoch so flexibel zu sagen , dass du auch ins Controlling kannst , aber mit Psychologie wohl kaum möglich...
Ich hab BWL studiert und war nie arbeitslos. Denke frag 10 Leute und jeder sagt dir was anderes. Mein Mann hat Informatik studiert und war schon ganz oft arbeitslos.
Mach das was dir Spaß macht. Hör mehr auf dich selbst


mit angewandter Psychologie geht's dann auf zum Master weil das alleine ja sonst nicht viel bringt, dann gibt es schon gute Möglichkeiten aber den Master kann ich nicht hier in der Gegend machen daher fällt es raus.

Das Blöde ist halt , dass ich an allem Interesse habe aber mir vieles fertigsstudiert gar nicht vorstellen kann , also was dann genau auf mich zukommt


Mir ging es damals genauso. Es ist glaube ich normal. Kenne sehr viele , die auch lange gebraucht haben sich zu entscheiden. Ich hatte immer Angst mich falsch zu entscheiden und dann mein Leben lang an den falschen Beruf gefesselt zu sein. Ich hab viele Praktika gemacht. Mit Kind wahrscheinlich eher schwierig , aber da lernt man auch viel kennen. Ich wollte zuerst Wirtschaftsingenieurwesen studieren. Hatte ein Praktikum bei einem sehr großen angesehenen Technik Unternehmen, welches mit B anfängt, zu arbeiten. Da hab ich gemerkt , dass es für mich nichts ist. Viele flache Männerwitze über Frauen. Ich war weit und breit die einzigste Frau und fühlte mich nicht wohl. Bekam oft zu hören , dass das Männersache ist. Ich will damit nicht sagen , dass es überall so sein muss. Für mich war aber klar , dass die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist , dass man sich ständig beweisen muss als Frau. Jetzt arbeite ich in einem Unternehmen mit Gender Balance. Für mich optimal.
Wohnst du in Grenznähe? Wenn dir Sprachen Spaß machen , könntest du ja im Ausland arbeiten. Ich arbeite auch im Ausland.


Wirtschaftsingenieurwesen hatte ich mir auch schon überlegt Grenznähe nicht, also die Schweiz ist schon noch ein Stück weg. Ich glaub, ich schau mal, wie das mit Praktika läuft und versuch mich dann mal da in verschiedenen Bereichen
18.11.2016 18:04
Hallo! Mir fällt spontan Interkulturelle Wirtschaftskommunikation ein, das hatte ich mal für mich überlegt. Ich habe ähnliche Interessen wie du, Sprachen, Kommunikation und kann mich auch gut ausdrücken.
Vielleicht wäre das was für dich, damit ist man auch recht breitgefächert einsetzbar.
Und du könntest dich nebenher selbstständig machen.
Ich habe wie NiAn auch einen Job im öD, der mir zwar großen Spaß macht, wo ich aber meine Kreativität nicht ausleben kann. Deshalb habe ich mein eigenes Label gegründet.
Die Entscheidung musst du natürlich selbst fällen, aber letztlich wirklich wissen, ob einem was liegt, kann man ja erst, wenn man es probiert
Nur Mut
Schaf
12473 Beiträge
18.11.2016 19:18
Psychologie und Maschinenbau - weiter auseinander könnten zwei Studiengänge fast nicht liegen

Ich habe Wirtschaftsinformatik studiert, weil ich gut in Mathe war und gut logisch denken konnte. In meiner ersten Informatik-Vorlesung dachte ich mir: "Mist. Ist nix für mich. Zum Glück habe ich noch den Wirtschaftsbereich."
In meiner ersten Wirtschaft-Vorlesung dachte ich mir: "Mist. Ist nix für mich. Ich bin im falschen Studium!"

Trotzdem habe ich es durchgezogen.

Und wenn ich heute sehe, was alle meine Kommilitonen machen: Da ist von Unternehmensberatung, über Promotion, bis hin zum "tiefen Entwickler" alles dabei, ich selbst bin / war Trainerin, habe also Fortbildungen gemacht.

Ähnlich sehe ich ein Maschinenbaustudium.

Du lernst viel Technik - aber was Du damit machst steht Dir völlig frei. Vielleicht wirst Du damit kein Psychologe, aber Dir stehen alle Türen offen.

Mich würde kein Studium machen, das ich nicht "gscheit" abschließen kann. Wenn Du sagst der Bachelor-Psychologe bringt Dir nix, Du müsstest noch den Master drauf machen - das geht aber nicht! Dann würde ich es nicht machen.

Ein Maschinenbaustudium kannst Du in x Jahren abschließen. Dann bist Du Bachelor of Irgendwas. Und dann kannst Du Dich neu entscheiden. Arbeiten? Weiter studieren?

Du schreibst auch, dass die Kinderplanung noch nicht abgeschlossen ist. Welche Hochschule bietet die besseren Möglichkeiten mit Kind? Gibt es Uni-KiTas? Freisemester (wie heißt das Wort? Also wenn man ein Semester pausiert.) usw. Auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen.
MiramitLionel
7458 Beiträge
18.11.2016 19:54
Zitat von Schaf:

Psychologie und Maschinenbau - weiter auseinander könnten zwei Studiengänge fast nicht liegen

Ich habe Wirtschaftsinformatik studiert, weil ich gut in Mathe war und gut logisch denken konnte. In meiner ersten Informatik-Vorlesung dachte ich mir: "Mist. Ist nix für mich. Zum Glück habe ich noch den Wirtschaftsbereich."
In meiner ersten Wirtschaft-Vorlesung dachte ich mir: "Mist. Ist nix für mich. Ich bin im falschen Studium!"

Trotzdem habe ich es durchgezogen.

Und wenn ich heute sehe, was alle meine Kommilitonen machen: Da ist von Unternehmensberatung, über Promotion, bis hin zum "tiefen Entwickler" alles dabei, ich selbst bin / war Trainerin, habe also Fortbildungen gemacht.

Ähnlich sehe ich ein Maschinenbaustudium.

Du lernst viel Technik - aber was Du damit machst steht Dir völlig frei. Vielleicht wirst Du damit kein Psychologe, aber Dir stehen alle Türen offen.

Mich würde kein Studium machen, das ich nicht "gscheit" abschließen kann. Wenn Du sagst der Bachelor-Psychologe bringt Dir nix, Du müsstest noch den Master drauf machen - das geht aber nicht! Dann würde ich es nicht machen.

Ein Maschinenbaustudium kannst Du in x Jahren abschließen. Dann bist Du Bachelor of Irgendwas. Und dann kannst Du Dich neu entscheiden. Arbeiten? Weiter studieren?

Du schreibst auch, dass die Kinderplanung noch nicht abgeschlossen ist. Welche Hochschule bietet die besseren Möglichkeiten mit Kind? Gibt es Uni-KiTas? Freisemester (wie heißt das Wort? Also wenn man ein Semester pausiert.) usw. Auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen.


Informatik wäre gar nichts für mich

ich bin halt einfach ein Mensch, der nur glücklich sein kann, wenn er weiß das Studium führt zu etwas und die Jobchancen sind gut.

Bei meinem Freund war eine Maschinenbau Ingenieurin im Betrieb, die hab dasselbe gemacht wie er , eben konstruiert. Gibt da ja so viele Bereiche. In der Produktion, der Forschung , etc ... und es hört sich sehr spannend an

Also du machst mir schon mal sehr Mut
MiramitLionel
7458 Beiträge
18.11.2016 19:58
Zitat von Sascha89:

Hallo! Mir fällt spontan Interkulturelle Wirtschaftskommunikation ein, das hatte ich mal für mich überlegt. Ich habe ähnliche Interessen wie du, Sprachen, Kommunikation und kann mich auch gut ausdrücken.
Vielleicht wäre das was für dich, damit ist man auch recht breitgefächert einsetzbar.
Und du könntest dich nebenher selbstständig machen.
Ich habe wie NiAn auch einen Job im öD, der mir zwar großen Spaß macht, wo ich aber meine Kreativität nicht ausleben kann. Deshalb habe ich mein eigenes Label gegründet.
Die Entscheidung musst du natürlich selbst fällen, aber letztlich wirklich wissen, ob einem was liegt, kann man ja erst, wenn man es probiert
Nur Mut


die Studienrichtung gibt's bei uns gar nicht.

Glücklich werde ich halt nicht , wenn ich wegziehe. Hier sind alle Freunde, Lionels Oma etc. Die nimmt den Kleinen auch mal. Also wir möchten unbedingt hierbleiben
sonnearaya
162 Beiträge
18.11.2016 20:30
Bist du verrückt geworden?

Ich habe eine längere berufliche Selbstfindung hinter mir und möchte mal ein bisschen erzählen.

Als ich mit der Schule fertig war hatte ich ein super Abi in der Tasche, aber keine Ahnung, was ich will. Ich bin - wie die meisten Abiturienten - ziemlich unbefangen an die Studienwahl herangegangen.

Zunächst habe ich etwas mathematisches studiert - ich war schließlich gut in Mathe, Physik und Chemie. Ich habe aber super schnell festgestellt, dass das gar nichts für mich war! Im Studiengang waren gerade mal 5 Mädchen und ich brauche einfach Lernpartnerinnen und Leute zum Quatschen. Der Stoff war unglaublich trocken und es wurde nichts dafür getan, das Studium auch Frauen schmackhaft zu machen. In diesen Fächern wird sehr viel in Gruppen gerechnet und es begünstigt einfach Leute, die sofort alles verstehen und auch nicht so sehr auf dieses soziale Miteinander angewiesen sind. Man muss viele Übungszettel abgeben, die immer benotet werden und die Professoren zeigen kein Interesse daran, möglichst viele Studenten durchzubringen. (Ich berichte nur von meinen Erfahrungen und ziehen den Hut vor allen Menschen, die dafür geschaffen sind und das durchziehen.)

Danach habe ich so etwas wie Wirtschaft und Jura mit sprachlichem Schwerpunkt studiert. Das war super. Ich war viel im Ausland, das Studium hat mir gelegen und die Leute waren weltoffen und interessant. Es war eine ganz andere Art zu studieren, viel freier und es lag mir einfach. Viele arbeiten nach diesem Studium in internationalen Organisationen, für große Firmen, im Ausland etc.
Für mich kam danach jedoch die Ernüchterung.
Zwar habe ich sofort einen gut-bezahlten Job gefunden, allerdings war ich nicht besonders glücklich. Ich habe mir nämlich NIE Gedanken darüber gemacht, in was für einem Arbeitsumfeld ich mal arbeiten möchte. Ich ertrage Büros einfach nicht - das ist überhaupt nicht mein Ding. Dieses "9 to 5" macht mich vollkommen fertig. Immer der PC vor mir, immer nur die Kollegen - wenn auch sehr nett!

Es musste sich also etwas ändern und ich bin so froh, dass es mit der Psychologie geklappt hat.

Ich möchte Therapeutin werden und eine eigene Praxis haben (vielleicht mit netten Kollegen zusammen). Dann lege ich meine Arbeitszeiten fest, ich entscheide darüber welche Patienten ich annehme und zusätzlich gibt es sehr viele Möglichkeiten andere Jobs zu machen (z. B. an der Uni lehren, in einer Klinik zu arbeiten, Gutachten zu schreiben etc.).

Ich möchte dir also raten, die Orientierung von hinten heranzugehen.

Willst du einen feste Arbeitsplatz oder flexibel sein?
Willst du gleiche Menschen oder wechselnde Menschen um dich herum?
Willst du im medizinischen Bereich tätig sein oder lieber in einer Firma?
Willst du selbstständig sein oder die Option dafür haben?
Hast du gerne einen geregelten Tagesablauf oder brauchst du Abwechslung?
Bist du eher ein Kopfmensch, ein Logikmensch oder ein Herzmensch?
Kannst du dich gut anpassen oder brauchst du viel Freiheit?

Stelle dir lieber diese und ähnliche Fragen und schaue, wo und wie du arbeiten möchtest.
Im nächsten Schritt guckst du dann, wie du da hin kommst. Wenn man nämlich ein Ziel vor Augen hat, ist ein Studium oder eine Ausbildung viel leichter!

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Ich wollte dir meinen Lebensweg nicht blöd aufdrücken, aber ich kann so gut nachvollziehen, in deiner Situation zu sein.

Wo ungefähr wohnst du denn, wenn ich fragen darf?

Alles Gute!
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