Mütter- und Schwangerenforum

Alkoholkrankheit im Bekanntenkreis

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Lalina
11 Beiträge
16.04.2018 13:34
Hallo liebe Community,

Ich bin in einer Herzensangelegenheit unterwegs und versuche alles kurz und prägnant erstmal zu erklären.

Meine Freundin (nennen wir sie Sandra) hat zwei Kinder von zwei Väter. Die Große ist 6 (vom Vater getrennt vor 4 Jahren) und der Kleine 2.
Der Vater vom Kleinen (nennen wir ihn Marc) war wohl von Anfang an dem Alkohol sehr zugeneigt, aber Sandra hoffte, dass sie das schon regeln könnte, wenn sie erstmal zusammen wohnen würden und sie ihn unter ihren Fittichen hätte. Sie haben sich also (da war der Sohn schon da) ein altes Haus gekauft und bauen es nun von Grund auf neu. Nun wohnen Sie auch schon eine Zeit lang drin und sie „hat ihn unter ihren Fittichen“, aber natürlich ist das Alkoholproblem nicht verschwunden. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer. Nun ist er an 5 von 7 Tagen in der Woche besoffen. An der Arbeit hat er schon mehrere Verwarnungen bekommen, auf dem Bau bleibt alles liegen und es wird sich natürlich viel gestritten, leider auch vor den Kindern.
Ich will auch gar nicht so sehr ins Detail gehen. Jedenfalls ist sie nun an einem Punkt angelangt, an dem sie selber sieht, dass es so nicht weiter gehen kann und irgendwas passieren muss. Sie überlegt zu gehen, aber da sie arbeitslos ist, hat sie entsprechend wenig Geld (nur Kindergeld und Unterhält für die Große) und große Zweifel ob sie überhaupt gehen kann. Sie ist leider auch nicht wirklich Mobil, da ihr Auto eher einem Schrotthaufen gleicht und leider wohnt sie auch im hinterletzten Kaff. Ihre Situation ist also ordentlich festgefahren.
Nach vielen und langen Gesprächen, in denen ich ihr mehrfach meine Hilfe angeboten hatte, hat sie diese nun auch endlich angenommen.
Nun möchte ich mich informieren was sie alles für Möglichkeiten hat.
Wir sind uns einig das Jugendamt mit ins Boot zu holen, damit im Falle einer Trennung diese auch schon über die heimischen Verhältnisse Bescheid wissen, denn Marcs Mutter ist in der Frage leider auch eine Realitätsverweigerin. Auch habe ich vorgeschlagen die Schule der Großen zu informieren, damit sie einfach auch ein Auge auf sie haben und mögliche Verhaltensauffälligkeiten schnell erkennen und richtig deuten können.
Nun habe ich noch überlegt mal einen Termin bei der Caritas zu vereinbaren. Die können doch sicher auch irgendwie beraten, oder?! Aber wo kann man sich denn noch Hilfe holen? Was kann man machen? Ich schaue derzeit auch für sie nach ein paar Jobs und günstigen Wohnungen in der Nähe, aber so richtig sicher bin ich mir nicht, dass ich nicht was vergesse oder übersehe.
Ich würde ihr so gern helfen. Abgesehen von ihrem Wohl, liegt mir auch das Wohl ihrer Kinder sehr am Herzen.
Mir ist klar, dass man Menschen nur helfen kann, wenn sie es auch wirklich wollen.

Ach ja, die war schon bei einem Beratungsgespräch für Angehörige von Suchtkrankheiten um zu erfahren, wie sie damit umgehen kann/soll.

Bitte helft!
16.04.2018 13:48
Herzlich Willkommen im Forum.

Schön das du ihr zur Seite stehst. Ein paar Anlaufstellen hast du
ja schon, da würde ich mich erstmal erkundigen.

Ansonsten kann ihm nur geholfen werden wenn er Hilfe will, mein
leiblicher Papa war auch alkoholabhängig. Er wollte leider keine
Hilfe und ist 2010 daran verstorben.

Hat sie ihm schon gesagt das sie gehen wird?
Lalina
11 Beiträge
16.04.2018 14:04
Zitat von Engelchen1711:

Herzlich Willkommen im Forum.

Schön das du ihr zur Seite stehst. Ein paar Anlaufstellen hast du
ja schon, da würde ich mich erstmal erkundigen.

Ansonsten kann ihm nur geholfen werden wenn er Hilfe will, mein
leiblicher Papa war auch alkoholabhängig. Er wollte leider keine
Hilfe und ist 2010 daran verstorben.

Hat sie ihm schon gesagt das sie gehen wird?


Vielen Dank

Leider ist Marc noch nicht so weit sich einzugestehen, dass er ein Problem hat und will sich entsprechend nicht helfen lassen.
Sandra hat es ihm schon viel zu oft gesagt, dass sie gehen wird, wenn sich nichts ändert. Mittlerweile nimmt er sie da nicht mehr ernst.
Mir ist allerdings klar, dass es nun wirklich ernst und die Kacke am dampfen ist. Sie ist eigentlich kein Mensch, der Beziehungsprobleme nach außen trägt oder ganz und gar Hilfe annimmt. Umso mehr weiß ich, dass die Situation für sie wirklich sehr schlimm sein muss, weil sie mich auch noch darum bittet.

Sein Vater ist schon daran verstorben kurz bevor der Kleine geboren wurde. Also eigentlich weiß er was auf dem Spiel steht, aber da war er schon zu tief in dem Alkoholsumpf drin und Sandra hat versucht Verständnis zu zeigen und ihn und seine Sucht zu schützen.
Teechen
2681 Beiträge
16.04.2018 14:06
Man kann alg2 beantragen. Die bezahlen auch die erstausstattung für die Wohnung. Unterhalt vom kindesvater steht ihr trotzdem zu. Aber Caritas ist eine gute Anlaufstelle. Ich hoffe alles Gute für deine Freundin
16.04.2018 14:09
Zitat von Lalina:

Zitat von Engelchen1711:

Herzlich Willkommen im Forum.

Schön das du ihr zur Seite stehst. Ein paar Anlaufstellen hast du
ja schon, da würde ich mich erstmal erkundigen.

Ansonsten kann ihm nur geholfen werden wenn er Hilfe will, mein
leiblicher Papa war auch alkoholabhängig. Er wollte leider keine
Hilfe und ist 2010 daran verstorben.

Hat sie ihm schon gesagt das sie gehen wird?


Vielen Dank

Leider ist Marc noch nicht so weit sich einzugestehen, dass er ein Problem hat und will sich entsprechend nicht helfen lassen.
Sandra hat es ihm schon viel zu oft gesagt, dass sie gehen wird, wenn sich nichts ändert. Mittlerweile nimmt er sie da nicht mehr ernst.
Mir ist allerdings klar, dass es nun wirklich ernst und die Kacke am dampfen ist. Sie ist eigentlich kein Mensch, der Beziehungsprobleme nach außen trägt oder ganz und gar Hilfe annimmt. Umso mehr weiß ich, dass die Situation für sie wirklich sehr schlimm sein muss, weil sie mich auch noch darum bittet.

Sein Vater ist schon daran verstorben kurz bevor der Kleine geboren wurde. Also eigentlich weiß er was auf dem Spiel steht, aber da war er schon zu tief in dem Alkoholsumpf drin und Sandra hat versucht Verständnis zu zeigen und ihn und seine Sucht zu schützen.
dann kann sie es nicht ändern, wenn er nicht will will er nicht,
anders hilft aber auch die beste Entziehungskur nichts.

Dann hilft wohl nur gehen, vll wacht er dann auf, wobei das bei meinem
leibl. Vater nicht mal geholfen hat, ihm war alles egal.
Lalina
11 Beiträge
16.04.2018 14:33
Zitat von Engelchen1711:

Zitat von Lalina:

Zitat von Engelchen1711:

Herzlich Willkommen im Forum.

Schön das du ihr zur Seite stehst. Ein paar Anlaufstellen hast du
ja schon, da würde ich mich erstmal erkundigen.

Ansonsten kann ihm nur geholfen werden wenn er Hilfe will, mein
leiblicher Papa war auch alkoholabhängig. Er wollte leider keine
Hilfe und ist 2010 daran verstorben.

Hat sie ihm schon gesagt das sie gehen wird?


Vielen Dank

Leider ist Marc noch nicht so weit sich einzugestehen, dass er ein Problem hat und will sich entsprechend nicht helfen lassen.
Sandra hat es ihm schon viel zu oft gesagt, dass sie gehen wird, wenn sich nichts ändert. Mittlerweile nimmt er sie da nicht mehr ernst.
Mir ist allerdings klar, dass es nun wirklich ernst und die Kacke am dampfen ist. Sie ist eigentlich kein Mensch, der Beziehungsprobleme nach außen trägt oder ganz und gar Hilfe annimmt. Umso mehr weiß ich, dass die Situation für sie wirklich sehr schlimm sein muss, weil sie mich auch noch darum bittet.

Sein Vater ist schon daran verstorben kurz bevor der Kleine geboren wurde. Also eigentlich weiß er was auf dem Spiel steht, aber da war er schon zu tief in dem Alkoholsumpf drin und Sandra hat versucht Verständnis zu zeigen und ihn und seine Sucht zu schützen.
dann kann sie es nicht ändern, wenn er nicht will will er nicht,
anders hilft aber auch die beste Entziehungskur nichts.

Dann hilft wohl nur gehen, vll wacht er dann auf, wobei das bei meinem
leibl. Vater nicht mal geholfen hat, ihm war alles egal.


Sie hat wirklich lange versucht ihn zu schützen und das Problem nach außen hin zu verstecken, aber mittlerweile fehlt ihr wohl die Kraft dazu.
Sie hat es wahrscheinlich auch gar nicht richtig wahr haben wollen. Jedenfalls hängt sie natürlich auch noch an ihm - man hatte sich ja mal so toll verstanden - und natürlich auch am Haus. Außerdem will sie nicht noch einem Kind den Vater nehmen. Das lässt sie alles noch davon abhalten wirklich die Koffer zu packen.
Ich möchte ihr gern zeigen, dass sie nicht ganz auf sich allein gestellt ist und ihr helfen Hilfe zu holen und auch anzunehmen. Im Grunde das worum sie mich auch gebeten hat.
Ich werde jetzt mal eine Caritas-Stelle in der Nähe suchen und mich dort melden.

Vielen Dank jedenfalls für die Antworten
16.04.2018 14:37
Naja aber wenn er keine Hilfe will wird er sich höchstwahrscheinlich auch
kaum ändern, auch wenn ich sie verstehen kann, aber will sie einen
Alkoholiker als Vater für ihre Kinder? *-* Sie werden ja auch größer
und kriegen das mit.
Lalina
11 Beiträge
16.04.2018 15:08
Du könntest ich sein. Diese Art Fragen stelle ich ihr auch immer. Und mittlerweile scheint es ja in ihr zu arbeiten.
16.04.2018 15:18
Es tut mir wirklich leid für deine Freundin. Leider wissen Alkoholkranke nicht wie schlecht es den Menschen in der Umgebung damit geht.
Ich habe selbst jemanden in der Familie, der ein hohen Alkoholkonsum hat. Ich habe ein paar Jahre auch mit der Person zusammen gelebt. Eine Art WG. Ich habe so häufig gehört, dass diese Person es ändern will. Am Ende hat die Beziehung darunter gelitten und diese Person ist im Dezember 2017 ausgezogen. Leider ist der Kontakt mittlerweile nicht wirklich da. Aber diese Person weiß, dass ich ihr immer helfen werde. Nur sie ist anscheinend nicht so weit um was zu ändern. Da kann ich leider auch nichts machen. So schwer es auch ist, zu wissen, dass diese Person jeden Tag so weiter macht, mit geht es nun trotzdem besser. Manchmal muss man auch mal zuerst an sich denken.
Marie2010
4257 Beiträge
16.04.2018 15:18
Ich war ca. fünf Jahre mit einem Alkoholiker zusammen. Habe gekämpft, gehofft, gebettelt usw.
Vergeblich! Er hat erst eingesehen, dass es so nicht weiter geht, als ich mich konsequent getrennt hatte.
So ist es leider meistens.
Deine Freundin sollte auf jeden Fall weiterhin zu diesen Angehörigentreffen gehen. Der Austausch wird ihr gut tun.
Wegen anderer Hilfen würde ich es auch mal bei der Caritas versuchen.
Lalina
11 Beiträge
16.04.2018 15:40
Ich danke euch, dass ihr eure Erfahrungen mit mir teilt.

Selbst mir als Außenstehende, geht es schlecht und ich fühle mich hilflos, weil man nicht weiß was es für Möglichkeiten gibt usw., da will ich gar nicht wissen wie es ihr in der Situation geht.
MrsBellybutton
22 Beiträge
16.04.2018 16:21
Das ist das Schlimme an der Alkoholkrankheit, sie zerstört Familien, weil alle unter dieser Erkrankung leiden, auch wenn sie sich nur an einer Person manifestiert.
Schnell rutscht man in eine Co-Abhängigkeit, was nicht heißt, dass man selbst anfängt zu trinken, sondern anfängt zu verstecken. Man möchte nicht, dass etwas nach außen dringt, fängt vielleicht sogar selbst an zu lügen, damit alles vertuscht wird. Die Kinder bekommen es mit, leiden darunter. Man legt ihnen auch die Bürde auf mit einem alkoholkranken Menschen zu leben.
Ja, es ist eine Krankheit und es sind Menschen, die darunter leiden. Aber man muss sich auch selbst schützen.
Marc (oder wie der fiktive Name war) wird keine Hilfe in Anspruch nehmen, weil er denkt, dass er keine benötigt. Und natürlich nimmt er seine Freundin nicht ernst, denn sie hat schon sooft angekündigt zu gehen. Es ist wie bei Kindern, wenn man Konsequenzen androht und nicht umsetzt (zumindest wenn man so erzieht), dann merken sie schnell, dass es ihnen egal sein kann.
Wenn er Hilfe möchte, muss er es selbst schaffen, ohne Drängen und Betteln.
Sie wird es schaffen, auch wenn es hart wird. Diese Erkrankung tut niemandem gut....
Ella-Bella
2871 Beiträge
16.04.2018 16:45
Erstmal finde ich es toll, dass du deiner Freundin so hilfst. Hut ab. Sie kann froh sein dich zu haben
Als nächstes zu „Marc“: Ganz klar: Weder deiner Freundin noch du noch aonst ein Außenstehender kann ihm helfen. Nur er selbst kann sich helfen. Deine Freundin soll sich trennen. Sofort. Alles andere ist noch weniger hilfreich. Wenn ihr einen Termin bei Caritas etc. für deine Freundin macht, soll sie sich beraten lassen. Leider steckt sie ganz tief in der Coabhängigkeit. Da braucht es sehr klare Worte um sie zu wecken. Sie soll sich auf jeden Fall einen Anwalt nehmen, um die Trennung, den Unterhalt, aber auch Vermögensverhältnisse wie z.B. das Haus zu klären. Das sollte nicht untergehen und von „Marc“ wird sie kein normales Verhalten erwarten können. Wichtig ist jedoch zu allerdrst eine klare Trennung.
Ich wünsche euch alles Gute
BigGirl37
2506 Beiträge
16.04.2018 21:44
Deine Freundin sollte auf jeden Fall zur Caritas, oder pro Familia gehen, und zum Jobcenter sollte Sie auch gehen.
Manchmal ist es besser ohne Vater auf zuwachsen. Mein Vater war Alkoholiker, und oft Aggressiv, und ich bin froh, das meine Mutter sich damals getrennt hat.
Einem Alkoholiker kann man nur helfen, wenn er Hilfe annimmt. Wenn er nicht einsieht, das er Krank ist, kann man ihn nicht retten.
16.04.2018 21:51
Zitat von Lalina:

Du könntest ich sein. Diese Art Fragen stelle ich ihr auch immer. Und mittlerweile scheint es ja in ihr zu arbeiten.
letztlich muss sie das selbst wissen, du kannst ihr nur signalisieren
das du für sie da bist
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