Mütter- und Schwangerenforum

Online Thriller

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krissi0492
736 Beiträge
18.02.2017 21:43
Haha na toll angefixt
19.02.2017 10:24
Ich bin gerade total im Zwiespalt... Thriller weiter schreiben, meinen Liebesroman Überarbeiten oder den neuen Liebesroman weiter schreiben????


Wie gut das ich bei jeder Geschichte genau weiß wie es weiter gehen soll/muss... Habe alles im Kopf. Manchmal sogar ganze Dialoge ... Ich fahr jetzt den Laptop hoch und poste den nächsten Abschnitt
19.02.2017 10:32
Lucy

Obwohl sie es nicht gerne zugab musste sie sich eingestehen, das sie Martin vermisste. Der ganze Tag war ihr so sinnlos vorgekommen. Sie hatte gekocht und den Tisch gedeckt, für zwei, bis ihr einfiel das Martin heute nicht nach Hause kam. Sie hatte sogar das Haus aufgeräumt und gewischt. Bis ihr bewusst wurde das Martin nicht strahlend in der Tür stehen und sie loben würde. In ihrer Verzweiflung wollte sie ihn anrufen, doch dazu war sie zu stolz. Bis tief in die Nacht hinein saß sie mit ihrer Tochter auf dem Arm im Wohnzimmer und sah sich eine Fernsehsendung nach der anderen an.
Erst als sie Leonie fast hatte fallen lassen, weil sie doch weggedämmert war, ging sie zu Bett.
Morgen um diese Zeit würde alles wieder gut sein! Sie würden beim Abendessen reden und sich vertragen, ja vielleicht sogar Sex haben. Früher war der Versöhnungssex das Beste, was ihnen passieren konnte. Er war dann immer besonders darauf bedacht das es ihr Spaß machte.
„Denk nicht soviel daran!“
Es dauerte lange bis sie endlich eingeschlafen war.

Montag 30.09.2014

Lucy

Der Abend lief ganz anders ab als sie sich das vorgestellt hatte, Martin schaufelte das Essen in einer Hektik in sich hinein, die vermuten ließ das er sich kein bisschen von dem Streit erholt hatte. Reden wollte er auch nicht, jedes mal wenn sie den Anfang machte, antwortete er einsilbig und grummelig. Von Minute zu Minute wurde sie ungeduldiger. Er wollte doch reden, warum tat er es dann nicht?
Als er den Teller von sich weg schob sah sie ihn fragend an.
„Das war wirklich lecker!“
„Mehr hast du nicht zusagen?“
Wütend funkelte sie ihn an.
„Beruhig dich bitte, ich habe den ganzen Tag nichts gegessen, ich hatte Kopfschmerzen, lass uns über vorgestern reden.“
Sie nickte und zusammen gingen sie ins Wohnzimmer.
Sie redeten den ganzen Abend und kamen überein das sich dringend etwas ändern musste. Lucy gab zu das sie überfordert und unglücklich war. So allein den ganzen Tag mit einem Baby. Martin verstand sie gut, er wollte etwas kürzer treten auf Arbeit und ihr mehr helfen. Ihr auch mal wieder einen Abend ganz für sich allein zu gönnen.
Sie glaubte zwar nicht das das die Lösung aller Probleme war aber sie war dankbar das Martin sie nicht mehr hängen lies und nur noch kritisierte.

***

Er stand in dem kleinen Lebensmittelgeschäft vor dem Zeitungsständer, doch nirgendwo konnte er etwas von seinem Mord lesen. Schade, er sah seine Opfer so gerne in der Zeitung. In der Regel kannte er nicht viel von den Mädchen, die er umbrachte. Doch diesesmal war es anders, er hatte sie bei Facebook kennengelernt. Sich tagelang ihr schnulziges Liebesgeschwafel durchgelesen und nur aus einem Grund einem Treffen zugestimmt. Seine Triebe waren wieder erwacht, lange hatte er nicht widerstehen können. Der letzte Mord dieser Art war erst drei Monate her. Er hatte ja nicht auf seinen Bruder hören wollen, war trotzdem zu Larissa gefahren, hatte mit ihr geschlafen und sich in ihrer Nähe eigentlich ganz wohl gefühlt. Doch beim spazieren gehen konnte er nicht mehr, er musste einfach das tun wozu er geboren wurde. Er musste sie töten. Umso entsetzter war er das sie anscheinend noch immer nicht gefunden worden war. Er hatte gedacht das der Weg oft benutzt werden würde. Da hatte er sich wohl getäuscht. >>Einen Tag warte ich noch, sollte dann immer noch nichts in der Zeitung stehen, werde ich der Polizei einen Tipp geben!<<
Ohne etwas zu kaufen verließ er den Laden wieder. Die Verkäuferin an der Kasse hätte ihn garantiert nicht mehr länger hier geduldet. Sie hatte ihn schon vor fünf Minuten gefragt ob sie ihm helfen könne. Schnellen Schrittes ging er zurück in die Ferienwohnung. Morgen war sein Aufenthalt hier in Dollern vorbei.

***

Dienstag 01.10.2014

Marie = Larissa

Es war Dienstag, seit vier Tagen war sie jetzt auf der Flucht, vorgestern hatte sie Larissas Leiche entdeckt und die Polizei angerufen. Vor einer Stunde hatte es an der Tür geklingelt, sie hatte nicht aufgemacht, nur vorsichtig aus dem Fenster gesehen, entdeckte sie den Streifenwagen sofort. Sie versteckte sich im Bad und versuchte keinen Mucks zu machen. wie hatten sie sie nur gefunden? Nach dem sie wieder gefahren waren stieg sie die Treppen hinunter zum Briefkasten und holte die Wöchentlich, kostenlose Zeitung. Sie nahm sich noch einen Kaffee, setzte sich an den Küchentisch und schlug die Zeitung auf.

Junge Frau in Dollern tot aufgefunden

Mit angehaltenem Atem las sie den Artikel. Ihr Name wurde genannt, aber es gab keine Foto der toten, nur der Wanderweg war abgelichtet. Ob die Beamten jetzt nach Hameln fahren und Henri verhören würden? Bestimmt!
Entspannt lehnte sie sich zurück, klappte die Zeitung zu und trank in aller Seelenruhe ihren Kaffee. Ihr wurde klar das sie nicht länger in Dollern blieben konnte. Sie klappte Melinas Laptop auf, fuhr ihn hoch und suchte im Internet nach einer Zugverbindung. Sie wollte fürs erste in Hamburg untertauchen.
Drei Stunden später stand sie am Hamburger Hauptbahnhof und fragte sich wohin sie jetzt gehen sollte. Sie hatte nicht daran gedacht sich einen Plan zurecht zulegen. Sie wollte einfach nur noch schnellstens weg. Sie wagte nicht mal mehr Geld von Konto abzuheben. Mutlos setzte sie sich auf eine der Bänke am Gleis und durchforstete zum ersten Mal Larissas Portemonnaie. Sie fand zwei Kontokarten und einen zerknitterten Zettel mit zwei vier stelligen Nummern darauf.
Wie gut das es immer noch Menschen gab die trotz aller Warnungen ihre Pinnummern mit sich herum trugen. Schnell stand sie auf und steuerte den nächsten Geldautomaten an.
Sie steckte eine Karte hinein und tippte eine der Nummern ein. Fehlanzeige, sie probierte die zweite, es war die richtige.
Der Kontostand ließ ihr Herz höher schlagen. 2780 Euro waren auf dem Konto. Damit ließ sich etwas anfangen. Sie hob 500 Euro ab und steckte sie ein. Sie probierte auch noch die andere Karte, der Kontostand machte sie schwindelig. Ihre neue Identität schien ein eiserner Sparer zu sein. 35980 Euro zeigte der Monitor. Sie musste sich sehr zusammen reißen, nicht laut jubelnd durch die Gegend zu springen. Sie wählte Abbruch und steckte die Karte zurück in das Portemonnaie.
Schnellen Schrittes ging sie zum Servicecenter, sie konnte Deutschland verlassen! Henri würde sie nie finden. Sie fragte den missmutig dreinblickenden Beamten hinter dem Schalter nach dem Weg zum Flughafen. Nach dem er ihr einen Reiseplan ausgedruckt hatte machte sie sich auf den Weg zur S1.
Als sie am Bahnsteig stand blickte sie sich um. Eigentlich versprach doch gerade Hamburg die große Freiheit. Sie war ganz in Gedanken versunken, so bemerkte sie nicht wie sich der Mann von hinten näherte. Erst als er ihr die Augen mit den Händen verdeckte fuhr sie erschrocken zusammen.
Verwirrt drehte sie sich um.
„Was machst du denn hier? Verfolgst du mich etwa?“
„Ich weiß nicht was du meinst, ich habe das Gefühl du verfolgst mich!“
„Nein ich will zum Flughafen, Urlaub machen, wo weiß ich noch nicht genau. Mal sehen was es für last Minute Angebote gibt.“
„Ich habe mich verfahren, bin einfach zu weit gefahren. Das passiert wenn man in Gedanken wo anders ist!“
Erst jetzt bemerkte sie das er traurig aussah.
„Wo ist deine Frau?“ fragte sie vorsichtig.
Er seufzte.
„Sie hat sich von mir ein bisschen Geld geben lassen und hat mich dann weggeschickt, sie wird nicht zu mir zurückkommen.“
„Aber das ist doch…“ schnell bremste sie sich und setzte eine traurige Miene auf. Fast hätte sie sich verplappert und gesagt wie großartig es ist, dass er jetzt frei war.
„Was hast du jetzt, ich meine, fährst du jetzt zurück nach Hameln?“
Er schüttelte den Kopf.
„Was hast du dann vor?“
So schnell wollte sie ihn nicht wieder aus ihren Fängen lassen.
„Ich wollte ins Hotel Atlantic, ein paar Tage ausruhen, ein wenig entspannen. Willst du mitkommen?“
Kokett zwinkerte er ihr zu.
>>Wunderbar“, dachte sie, >>noch mehr unverbindlichen Sex, aber das ist das Beste was mir momentan passieren kann.<<
Sie lächelte zurück, nahm seine Hand und zusammen gingen sie zum Hotel.

und weiter geht es 22 Seiten habe ich noch für euch!
24.02.2017 18:00
Lucy

Als sie den Fernseher einschaltete liefen gerade die Nachrichten. Der Nachrichtensprecher verkündete gerade den Tot einer jungen Frau, es wurde ein Bild von ihr gezeigt. Offenbar ein Hochzeitsbild, sie hatte ein weißes langes Kleid an und der Mann neben ihr einen schwarzen Anzug. Fröhlich lächelnd grinsten sie in die Kamera.
„Marie Lippert wurde gestern Nachmittag in Dollern, nicht weit von Hamburg tot aufgefunden“,
als der Name genannt wurde verschluckte sie sich an ihrem Kaffee, sie stellte die Tasse auf den Tisch und hustete. Den Rest der Meldung bekam sie nicht mehr mit.
Die Frau auf dem Foto sah anders aus als in ihrer Erinnerung. Älter und reifer, der Nachname war anders aber sie wusste, dass es sich um ihre alte Schulfreundin Marie Riege handelte.
Marie und sie waren das letzte Jahr in der Schule unzertrennlich gewesen. Jeden Nachmittag hatten sie zusammen verbracht, an den Wochenenden waren sie feiern gewesen. Wie oft hatten sie sich damals betrunken und waren die Straßen laut grölend und singend entlang getorkelt.
Bei der Erinnerung an die alte Zeit musste sie grinsen. Sie hatten wirklich viel Spaß zusammen.
Nach einem Streit am letzten Schultag gingen beide ihre eigenen Wege. Selbst wenn sie sich zufällig begegneten redeten sie kein Wort miteinander. Wie unsinnig kam ihr das jetzt alles vor!
Alles wegen eines Kerls den keine von ihnen hatte halten können.
Ein paar Tränen rollten ihre Wange hinab.
Geschockt fing sie an aufzuräumen. Sie hörte erst damit auf als Martin anrief und sagte, dass er heute erst sehr spät nach Hause kommen würde. Sofort fühlte sie sich wieder wie vor den Kopf gestoßen. Hatte er nicht erst gestern versprochen weniger zu arbeiten? Sie packte in eine große Reisetasche ein paar Klamotten für sich und ihre Tochter, außerdem Windeln und alles was ein Baby so brauchte. Das wollte sie sich nicht länger gefallen lassen. Sie war doch sowieso den ganzen Tag alleine, da konnte sie ihn genauso gut verlassen und neu anfangen.
Als sie eine Halbe Stunde später, mit Leonie im Kinderwagen unterwegs zu ihrer Mutter war fühlte sie sich gut. Froh über den Schritt denn sie schon viel früher hätte wagen sollen.
Als sie bei ihrer Mutter klingelte dauerte es eine Weile bis geöffnet wurde. Verschlafen und mit dick verquollenen Augen stand ihre Mutter vor ihr.
„Was willst du denn hier?“
„Ich habe Martin verlassen! Können wir rein kommen?“
Nur widerwillig gab ihre Mutter den Weg frei. In knappen Worten erzählte sie ihr bei einer Tasse Tee was vorgefallen war und das sie es keinen Tag länger mit Martin aushalten konnte. Er war unzuverlässig, lebte nur noch für seine Arbeit und hingegen allen Versprechungen, sogar mehr, als noch vor einer Woche. Ihre Mutter hörte erst geduldig zu, doch nach einer Stunde, schien sie es nicht mehr auszuhalten, ungehalten drehte sie den Spieß um und machte Lucy Vorwürfe. Sie sollte Verständnis haben, ihrem Mann den Rücken frei halten und dafür sorgen, dass der Tag für alle reibungslos verlief. So schnell Lucy den Entschluss gefasst hatte zu ihrer Mutter zu gehen so schnell entschied sie sich jetzt um. Sie nahm ihre Tochter und die Tasche und machte sich mitten in der Nacht wieder auf den Weg nach Hause.
Als sie zur Tür herein kam, lag Martin, noch voll bekleidet auf dem Sofa. Der Fernseher lief und er stank nach Bier.

***

Endlich hatte er, was er wollte, die Medien waren auf Larissa aufmerksam geworden, das Einzige was ihn irritierte war die Tatsache, das sie von einer Marie schrieben.
Die Frau, die er auf dem Weg hatte liegen lassen, hieß Larissa. Das wusste er genau. Wenn er erst wieder Zuhause war, musste er unbedingt recherchieren, was Marie mit seiner Larissa zutun hatte.
Immerhin kam Marie Lippert aus seiner Heimatstatt. Er wusste nicht ob es ein Zufall war aber darum konnte er sich später noch Gedanken machen. jetzt musste er erst Mal nach Hause fahren. Immerhin wartete dort jemand auf ihn um den er sich dringend kümmern musste. Früher hatte er sie nur ab und zu besucht, mit ihr geschlafen und sich an ihr abreagiert. Doch auch das wurde ihm mit jedem Mal zu wenig. Er wollte sie ganz für sich, nie wieder mit jemand anderem teilen. Sie hatte ihn zum Glück nicht erkannt als er bei ihr in der Tür stand. Er hatte sie in den Bunkerähnlichen Verschlag gebracht, ausgestattet mit ein wenig Essen und Trinken. Doch das dürfte jetzt aufgebraucht sein und wenn er nicht wollte, dass sie einfach so starb musste er wieder zu ihr. Er hatte sich für sie einen ganz besonders langsamen und schmerzhaften Tot ausgedacht. Noch nie hatte er dieser Begierde nachgegeben, aber er spürte, dass es Zeit wurde.
Als er in Hameln aus dem Zug stieg atmete er den Vertrauten Geruch seiner Stadt tief ein.
Er nahm seinen Koffer und verließ schnellen Schrittes den Bahnsteig. Es war stockfinster vor dem Bahnhofsgebäude. Er brauchte einen Moment um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.
„Hey da bist du ja endlich, ich warte schon seit eine Stunde auf dich!“
Glücklich fielen sich die Brüder in die Arme.
„Na, hast du wieder dein Unwesen getrieben? Alter Schwerenöter du!“
Misstrauisch zog er die Augenbrauen zusammen.
„Was genau meinst du?“
„Hast du denn die Zeitung nicht gelesen? Du hast dich doch mit Larissa getroffen, ich kenne dich! Erzähl mir nicht das du nach dem Fick einfach wieder nach Hause gefahren bist und sie mit dem Leben davon gekommen ist.“
„Nein, natürlich nicht, ich war gründlich, habe das gemacht was ich immer mache. Ich versteh nur nicht warum du fragst!“
Der andere hielt ihm eine Zeitung unter die Nase.
„Ich weiß was da steht! Sie haben einen anderen Ausweiß bei ihr gefunden, ich weiß nur nicht wieso.“
„Jetzt erklär mir aber bitte nochmal warum du nicht bei deinen üblichen Methoden geblieben bist. Warum hast du ihr das Gesicht dermaßen zerstückelt?“
„Aber das war ich nicht! Ich habe das gemacht, was ich immer mache, du weißt schon Kehle durch und liegen lassen.“
„Das ist ja interessant, wir sollten wohl nach einer Larissa Ausschau halten, oder was meinst du!“
Er hatte es schwer seine Wut im Zaum zu halten, wer hatte es gewagt, sein Kunstwerk zu zerstören? Wer hatte dort weiter gemacht wo er aufgehört hatte? In naher Zukunft würde er der Familie Lippert einen Besuch abstatten.
„Nicht nur der, wir müssen unseren Freund noch einmal besuchen, er hat immer noch nicht bezahlt. Ich glaube wir müssen deutlicher werden!“

***

NAAAAA? Meinungen?
mellemaus2010
2095 Beiträge
24.02.2017 23:52
Leider sehe ich gerade nicht durch
Feloidea
4127 Beiträge
25.02.2017 00:45
Es wird spannend,,jetzt läuft langsam alles zusammen, bin gespannt wie es weiter geht!
Ich sehe noch durch übrigens
25.02.2017 10:05
Mittwoch 02.10.2014

Nicole

Sie litt schmerzen, ihre Vorräte waren aufgebraucht. Sie hatte, wie es ihr vorkam, seit Tagen nichts mehr gegessen. Den letzten Schluck Wasser wollte sie aufsparen. Ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen, die Kopfschmerzen wurden mit jeder Minute schlimmer. Sie befürchtete ihr Kopf würde bei der kleinsten Bewegung zerplatzen wie eine Seifenblase.
Zusammengekauert lag sie auf der Isomatte, eingehüllt in ihren Schlafsack, doch sie fror immer noch. Ihre Zähne schlugen so doll aufeinander, dass es wehtat.
Sie wollte sterben. Bettelte zu Gott das sie einschlief und nie mehr aufwachte.
Ab und an glitt sie in eine art Dämmerschlaf, entspannte sich für Minuten. Nur um dann wieder zu erwachen und die Realität mit einer solchen Härte zu spüren, dass sie fürchtete verrückt zu werden. Vorsichtig setzte sie sich auf, nahm die Wasserflasche und trank gierig den letzten Schluck. Als sie leer war schmiss sie sie von sich. Sie konnte den Gedanken, jetzt ohne alles da zu sitzen nicht mehr ertragen.
Sie fuhr sich mit der Zunge über ihre rissigen, trockenen Lippen. Sie musste hier raus, nur wie sollte sie das anstellen. Sie legte sich wieder hin und weinte, weinte um sich um ihr viel zu kurzes Leben. Als sie erneut wegdämmerte, wusste sie, dass es zu spät war, dieses mal würde sie nicht wieder erwachen. Sie schloss die Augen und grinste. Sie hatte es geschafft. Sie war erlöst.
Anders als sie es erwartet hatte kam sie kurze Zeit später doch wieder zu sich. Sie öffnete leicht die Augen, ihr Kopf schmerzte immer noch. Irgendetwas hatte sich verändert. Sie blinzelte den Schleier der sich vor ihre Augen gelegt hatte weg und sah sich um. Es war immer noch dunkel um sie herum. Sie lag an derselben Stelle. Sie versuchte sich aufzurichten, doch ihr wurde schwindlig und sie lies sich zurück sinken. Ihr linker Arm schmerzte. Mit der anderen Hand betaste sie die Stelle und bemerkte die feine Nadel die in ihrer Vene steckte. Ein Schlauch führte hinauf in die Dunkelheit. Als sie sich auf die Seite drehte konnte sie frischen Kaffee riechen. Hatte der sie geweckt? Warum war sie nicht tot? Es dauerte eine Weile bis sie in der Dunkelheit wieder sehen konnte, doch als sie sich daran gewöhnt hatte erkannte sie ein großes Tablett, darauf stand eine Tasse mit Kaffee, zwei Wasserflaschen und etwas zu essen. Gierig griff sie nach dem Brot und der Wurst. Mit großen bissen schlang sie alles hinunter. Als sie ihren größten Hunger gestillt hatte trank sie genüsslich ihren Kaffee. Wann war der Entführer hier gewesen? Warum hatte er sie nicht einfach sterben lassen?
Irgendetwas musste in dem Kaffee gewesen sein. Sofort nach dem sie ihn ausgetrunken hatte wurde sie schläfrig.
Wie viel Zeit vergangen war als sie, erneut langsam aus dem Schlaf zurück kehrte wusste sie nicht.
Noch hatte sie die Augen geschlossen, doch sie hörte etwas klappern. Es klang wie in einem Op in den Arztserien die sie so gerne ansah. Langsam kämpfte sie sich einen Weg aus dem Schlaf. Als sie es geschafft hatte öffnete sie die Augen, nur um sie schnell wieder zu schließen. Sie wurde von grellem weißem, künstlichem Licht geblendet. Sie blinzelte immer und immer wieder bis ihre Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Sie versuchte sich zu strecken, konnte sich aber nicht bewegen. Mit erschrecken stellte sie fest das ihre Arme und Beine festgeschnallt waren. Sie lag nackt auf einer Pritsche, hinter ihr vernahm sie Schritte.
„Wer ist da?“
Fragte sie ängstlich bekam aber keine Antwort. Sie hörte nur ein schauriges lachen.
Ihr Kopf flog von rechts nach links und wieder zurück. Sie versuchte ihre Arme zu befreien aber es gelang ihr nicht.
„Bleib ruhig liegen!“
Befahl er, an der Stimme erkannte sie, dass es sich um ihren Entführer handelte.
„Ich … Bitte … Was“, stotterte sie.
„Ruhe!“
Sofort verstummte sie, als er in ihr Blickfeld trat erkannte sie auch seine Augen wieder.
„DU?“
In diesem Moment wusste sie, das sie sterben würde, endgültig, qualvoll und recht bald.
Er war ein alter Kunde, der perverseste und gewalttätigste den sie kannte. Er hatte immer gut dafür bezahlt, sie schlagen, vergewaltigen und demütigen zu dürfen. Nicht selten war er bei seinen Spielen sogar soweit gegangen und hatte sie mit einem Skalpell geschnitten, nie so tief das sie in Lebensgefahr schwebte. Das Blut das ihr dann am Körper hinab ran, leckte er immer genüsslich ab. Sie bekam eine Gänsehaut.
Wann war er das letzte Mal bei ihr? Vor zwei Monaten? Sie konnte sich nicht mehr genau erinnern.
Ohne es zu wollen liefen Tränen über ihr Gesicht.
Mit zwei großen Schritten war er bei ihr und flüsterte ihr ins Ohr:
„Das hast du nun davon, dass du mich nicht mehr sehen wolltest, ich habe dich gewarnt!“
Den ersten Schnitt machte er auf ihrer Wange. Warm lief das Blut aus der Wunde.
Sie schrie vor Schmerz auf, bekam dafür sogleich einen Schlag in die Magengrube. Sie drehte das Gesicht auf die andere Seite um ihn nicht ansehen zu müssen, lautlos vermischten sich ihre Tränen mit ihrem Blut.

Lucy

Sie saß wieder zuhause, in ihrer Küche. Martin starrte sie über den Tisch hinweg an und bedrängte sie nicht mehr wegzulaufen. Er liebte sie, hatte er gesagt. Zum Zeichen das er es ernst meinte nahm er sie an die Hand und führte sie durch die Wohnung. Nirgends lag mehr ein Staubkorn. Er hatte einen Großputz gemacht in der letzten Nacht. Er muss wach geworden sein, nach dem sie wieder zuhause und ins Bett gegangen war.
„Hast du toll gemacht, ja und hier wow, wie das glänzt“, lobte sie ihn immer wieder Halbherzig. Doch er merkte es nicht und führte sie, mit stolz geschwellter Brust, wieder in die Küche wo er Kaffee kochte und das Abendessen vorbereitete.
Selbst als Leonie zu weinen anfing war er es der Aufstand und sie wiegte bis sie wieder einschlief. Er gab sich so große Mühe, doch ihr fiel es schwer zu glauben, dass er seine Bemühungen länger als vierundzwanzig stunden durchhalten würde. Trotzdem aß sie mit Genuss den Braten den er zwei Stunden später servierte und versprach, vorerst nicht mehr wegzulaufen.
Später im Bett liebten sich die beiden, doch sie war nicht wirklich bei der Sache, immer wieder glitten ihre Gedanken in eine Zeit ab, in der sie glücklicher waren und von Problemen nicht die kleinste Spur war.
Als er fertig war und sich an sie kuschelte hatte sie wieder das Gefühl das sie flüchten müsse.
„Ich glaube Leonie hat geweint, ich geh schnell nachsehen“, doch Martin war schon eingeschlafen.
Sie nahm ihr schlafendes Baby mit ins Wohnzimmer und kuschelte sich mit ihr auf dem Sofa ein wo sie nur wenig später erschöpft einschlief.
Innerlich hatte sie sich schon geschworen, Martin bei der nächsten Gelegenheit zu verlassen.

Nicole

Mittlerweile hatte sie mehrere Schnittwunden am Körper. Immer wieder wurde ihr schwindelig und sie dämmerte immer öfter kurz weg. Alleine das kalte hohe lachen ihres Peinigers holte sie in die Wirklichkeit zurück.
„Nicht mehr lange und du wirst darum betteln das ich dich töte! Aber mach dir keine Hoffnungen. Das wird nicht passieren! Du wirst dafür bezahlen!“
Sie wusste nicht was er meinte. Was hatte sie getan das diese Qualen rechtfertigte?
„Was habe ich?“
„Spar dir deine Kräfte“, er hatte einen Finger auf ihren Mund gelegt. Hin und wieder flößte er ihr einen Schluck Wasser ein, küsste sie, versuchte ihr das Gefühl zu geben das sie sicher bei ihm war. Doch sie kannte ihn von den zahlreichen Besuchen schon zu gut, wusste, dass es nicht lange dauern würde bis er ihr wieder wehtat. Es war immer und immer wieder dasselbe Schema. Es hatte sich bis jetzt wiederholt und würde es tun bis sie schließlich starb.
Er verschwand aus ihrem Blickfeld und tauchte wenig später nackt vor ihr auf. Sie sah seinen erigierten Penis und bekam erneut eine Gänsehaut. Ihr ganzer Körper prickelte vor ekel.
Er nahm sein Glied in die Hand und fuhr mit der Penisspitze einige ihrer Verletzungen nach. Sie konnte fühlen wie er pulsierte und immer steifer wurde. Als er sich vor ihren geöffneten Beinen positionierte, wischte er mit der Hand noch einmal über ihr Gemächt und leckte dann genüsslich ihr Blut von seinen Fingern.
Als er in sie eindrang dauerte es nicht lange bis er sich mit einem lauten Seufzer in ihr ergoss.

und weiter geht es
04.03.2017 07:47
Wann gehts denn weiter?
04.03.2017 14:17
Donnerstag 03.10.2014

Marie

Schwer atmend glitten die beiden auseinander, Thorsten rollte sich auf die andere Seite des großen Bettes und streckte die Arme weit von sich.
Nachdem beide etwas zu Atem gekommen waren stand er auf, öffnete die Minibar und schenkte beiden einen Whiskey ein. Was sie nicht sah, war das Pulver, das er ihr ins Getränk mischte.
Bereits nach dem ersten Schluck entglitt ihr das Glas, sie schlief tief und fest und bemerkte nicht wie Thorsten die Tür öffnete um Henri einzulassen.
Henri stand neben seiner nackten Frau und konnte den Zorn kaum im Zaum halten. Wie naiv sie doch war, glaubte sie wirklich sie konnte ihm entkommen? War sie wirklich so blöd zu glauben, dass sie nicht unter Beobachtung stand wenn er das Haus verließ, besonders nach ihrem letzten Versuch zu türmen?
„Ich muss dich wirklich loben Thorsten, du scheinst ihr wirklich gefallen zu haben, so friedlich hat sie noch nie ausgesehen!“
„Das ist eine ganz wilde! Das hätte ich auch nicht geglaubt, ich hatte jedenfalls meinen Spaß mit ihr. Auch wenn mir das ganze geschnulze echt auf den Keks ging. Aber ich wusste ja worauf ich mich da einlasse.“
Augenzwinkernd zog er sich an und beobachtete seinen Chef wie er Marie mit groben Handgriffen anzog.
„Bring sie nach unten zum Auto. Wenn dich jemand fragt was mit ihr los ist sag einfach, dass sie zuviel getrunken hat. Ich kann nicht glauben das sie gedacht hat ich würde den Unterschied zwischen ihr und der gefundenen Leiche nicht erkennen. Was glaubst du wie die Polizisten geguckt haben als ich in Tränen ausgebrochen bin, weil meine Frau tot ist. Sie haben mir sogar die Geschichte abgekauft das wir uns gestritten haben und sie zu ihrer Freundin fahren wollte, days ich mir keine Sorgen gemacht habe weil der Streit wirklich schlimm war. Ich habe denen erzählt, dass ich nicht geglaubt habe, dass sie wiederkommt. Jedenfalls wird nach ihr, niemand mehr suchen!“
Thorsten lachte noch als Henri das Zimmer verlassen hatte um das Auto vorzufahren.
Mühelos trug er sie zum Fahrstuhl, durch die Eingangshalle und setzte sie in das wartende Auto. Als er das Zimmer bezahlte, bedankte er sich höflich bei der jungen Rezeptionistin und erklärte das sie fahren müssen da seine Begleitung zu betrunken sei und sie dem Hotel keine Unannehmlichkeiten bereiten wollten. Sie nickte und ohne ein weiteres Wort konnte er gehen.

Lucy

Sie war wieder allein in dem dunklen Raum. Alles tat ihr weh, er hatte viele Wunden auf ihrem Körper hinterlassen. Irgendetwas hatte der Fremde ihr eingeflößt, ziemlich schnell hatten die Schnitte aufgehört zu bluten. Warum er sie nicht tötete war ihr schleierhaft.
Sie war, wie er gesagt hatte, kurz davor um ihren Tot zu betteln. Sie wollte die Schmerzen nicht mehr ertragen müssen. Sie wollte einfach nur die Augen schließen und nichts mehr mitbekommen. Zu guter Letzt hatte er ihre Wunden noch versorgt.
„Du sollst doch nicht sterben“, hatte er ihr ins Ohr geflüstert. Seine Stimme war so kalt gewesen das sie zu zittern anfing. Auch jetzt noch, wenn sie nur daran dachte. Sie robbte zu dem Loch das sie gegraben hatte, doch er hatte es verspachtelt. Wie lange war sie nur Bewusstlos gewesen? Der Gips war trocken, sie hatte keine Möglichkeit ihn abzutragen. Still fing sie zu weinen an. Womit hatte sie das bloß verdient? Zugegeben, sie hatte kein gutes Leben geführt, sie war eine Hure. Trotzdem hatte sie nie jemandem wehgetan ohne dass er es wollte, sie hatte die Finger von Drogen und zuviel Alkohol gelassen, ihr einziges Laster waren die Zigaretten.
Wie gerne würde sie sich jetzt eine anzünden und den Rauch tief inhalieren. Sie griff nach der Wasserflasche und trank einen großen Schluck. Schokolade oder ein Burger wären ihr jetzt auch recht, oder einfach ein Glas Cola.
Da ihr Margen bedrohlich zu knurren anfing, rief sie sich zur Ordnung.
„Das ist momentan einfach unmöglich, denk an etwas anderes.“
Doch an welchen Gedanken sollte sie sich klammern? Sie würde aus der Sache doch sowieso nicht lebend heraus kommen. Das sie starb und da machte sie sich nichts vor, stand fest. Irgendwann hatte er garantiert seine Lust an ihr gestillt.

Lucy

Als Martin nach hause kam war er nervös, beim kleinsten Geräusch zuckte er zusammen.
„Was ist los mit dir?“ Schnauzte Lucy ihren Mann an. „Ich zucke auch jedes Mal zusammen! Eben wäre mir Leonie fast aus dem Arm gefallen. Entweder du sagst mir was mit dir los ist oder du gehst aus der Küche!“
Mit böse funkelnden Augen sah sie Martin an, er stand in der Tür, den Kopf an den Rahmen gelehnt. Als er zu ihr aufsah, bemerkte sie wie müde und verhärmt ihr Ehemann aussah. Es schien als wäre er in nur ein paar Tagen um Jahre gealtert.
„Es tut mir Leid, ich bin müde und abgespannt. Die Arbeit frisst mich auf.“
Mit zwei großen Schritten war er bei ihr, zog sie und seine Tochter in die Arme und drückte sie fest an sich. Lucy die ein wenig kleiner war als er schmiegte ihr Gesicht an seine Brust. Sofort bemerkte sie wie schnell sein Herz schlug. Sie sah zu ihm auf, besorgt runzelte sie die Stirn.
„Was ist los? Und jetzt sag mir nicht wieder, dass dir die Arbeit zuviel wird. Ich kenne dich. Lüg mich ja nicht an!“
Sie packte ihn am Arm, zog ihn mit sich ins Wohnzimmer und legte Leonie in den Stubenwagen. Auffordernd sah sie ihren Mann an und stemmte die Hände in die Hüfte.
„Rede!“
Martin fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, Schweißperlen traten auf seine Stirn.
„Ich… es… ich… es ist wirklich nur die Arbeit. Es wird bald wieder gut sein, versprochen. Gib mir nur etwas Zeit. Ertrag noch ein paar Tage meine Laune. Bitte!“
Schnellen Schrittes war er auf sie zugegangen, nahm ihre Hände in seine und küsste sie.
Sie glaubte ihm kein Wort, machte sich von ihm los und redete solange auf ihn ein, bis er endlich mit der Sprache herausrückte.

Sie konnte nicht verstehen wie er ihr das hatte verschweigen können! Er war spielsüchtig und um den Kredit zu bezahlen hatte er sich von einem Freund 185000 Euro geliehen. Der Kredit bei der Bank war abgelöst, doch der Freund machte langsam druck. Er wollte sein Geld natürlich zurück. Mit der Schuld im Hinterkopf konnte Martin sich einfach nicht entspannen. Er arbeitete viel um den Kredit bei dem Freund zu begleichen.
Nachdem sie Leonie noch einmal gefüttert hatte legte sie ihre Tochter in ihr Bett, im Kinderzimmer.
Sie ging wieder zu ihrem Mann der wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa saß und wie ein Baby weinte und nahm ihn in die Arme.
„Warum hast du nicht schon vorher etwas gesagt? Ich meine, wir hätten das schon irgendwie regeln können. Meine Mutter wäre vielleicht eingesprungen. Wir hätten uns viel Kummer erspart, du weißt ganz genau wie sehr ich in den ersten Wochen nach Leonies Geburt deine Hilfe gebraucht hätte.“
Es dauerte bis sie eine Antwort bekam. Als er sie dann mit verheultem Gesicht und laufender Nase ansah, überkam sie erneut die Wut. Sie sprang auf und ging, um sich zu beruhigen und um nicht wieder zu schreien, im Wohnzimmer auf und ab.
„Ich konnte es dir nicht sagen, ich meine du warst schwanger. Wir brauchten das ganze Babyzeug. Als Leonie dann da war wollte ich es dir sagen, aber du hast mir nie richtig zugehört. Du warst so sehr damit beschäftigt dich um sie zu kümmern. Du hast mich doch gar nicht wahrgenommen.“
Es war zu spät, sie konnte sich nicht mehr beherrschen. Sie stürzte auf ihren Mann zu und schüttelte ihn. Ihre Beherrschung ging gerade noch soweit das sie nicht auf ihn einschlug.
„Irgendjemand musste sich doch kümmern. Du warst den ganzen Tag nicht da! Wenn du auch nur einmal wirklich versucht hättest mit mir zu reden, ich hätte dir verdammt nochmal zugehört! Ich will dass du gehst! Geh zu deinem Freund und sag ihm das ich dafür sorgen werde das er sein Geld bekommt.“
Martin sprang auf, schubste seine Frau von sich weg, jetzt war er es der im Wohnzimmer auf und ab ging. Gegen die Möbel trat, nur um seine Wut unter Kontrolle zu halten.
„Erzähl mir doch nicht so einen Mist! Niemals hättest du dir ein wenig Zeit für mich genommen!“
„Raus! Verschwinde, sonst bringe ich dich um!“
Martin drehte sich um, nahm seine Jacke von der Garderobe und schmiss die Tür hinter sich zu.
Lucy ging nach oben, sah noch einmal nach ihrer Tochter und legte sich ins Bett. Erschöpft schlief sie ein.

***

Er hatte sich im Gebüsch versteckt, durch das große Terrassenfenster konnte er genau erkennen was in dem Wohnzimmer vor sich ging.
Die beiden stritten. Eben erst hatte sie das Baby zur Seite gelegt und es sah so aus als wenn die beiden sich nur etwas angespannt unterhielten. Nach dem die Frau und das Kind verschwunden waren, konnte er sehen wie Martin weinte. Als sie wieder unten war begann der Streit von neuem. Die Frau schrie, er konnte sehen wie sie immer wieder die Augen weit aufriss, auf ihren Mann zustürmte und ihn schlagen wollte. Doch er hatte sie bis jetzt immer abgepasst und wenigstens ein wenig beruhigen können.
Gut zu wissen, dass die beiden stritten, das würde es ihm erleichtern in das Haus einzudringen und das Baby mit sich zu nehmen. Er beschloss noch ein wenig zu warten bevor er seinen Plan in die Tat umsetzte.

***

Entschuldigt, ich schaffe es nicht so oft wie ich will an den Laptop. Momentan habe ich viel um die Ohren
Feloidea
4127 Beiträge
04.03.2017 17:27
Wieder sehr spannend.
Nur ist die erste Lucy eigentlich Nicole, war kurz verwundert weil zweimal Lucy dastand.
12.03.2017 15:27
Freitag 04.10.2014

Nicole

Sie lag wieder in dem komischen kleinen Raum, festgeschnallt an Armen und Beinen. Ihr Peiniger stand neben ihr, das Skalpell und einige andere ungewöhnlich aussehende Instrumente lagen auf einem kleinen Tisch zu ihren Füßen. Als sie versuchte sich gegen ihre Fesseln zu wehren bekam sie einen Schlag ins Gesicht. Es fehlte nicht viel und sie wäre in die Bewusstlosigkeit abgeglitten. Langsam entfernte er die blutigen Verbände. Freute sich wenn er ihr den Schorf, der sich gerade erst gebildet hatte, mit abriss und die Wunden sofort wieder zu bluten anfingen. Als er an ihren Füßen angekommen war, nahm er das Skalpell in die Hand und glitt mit der stumpfen Seite ihre Fußsohle entlang. Sie zuckte, versuchte zu entkommen, sich das lachen zu verkneifen, doch es ging nicht. Sie lachte, dabei kamen ihr die Tränen und sie fing an zu betteln.
„Bitte lass mich gehen, ich verrate nichts, wer würde mir schon glauben? Bitte, ich habe dir doch nichts getan!“
Breit grinsend verfolgte er wie sie sich wand und bettelte. Je mehr sie lachte und bettelte umso härter wurde seine Erektion. Der Stoff seiner Jeans spannte. Für einen Moment legte er das Skalpell zurück auf den Tisch, zog sich aus und vergewaltigte sie erneut. Als er fertig war, nahm er das Skalpell wieder in die Hand und schnitt ihr in den Bauch. Oberflächlich, sehr darauf bedacht keine der großen Venen und Arterien zu verletzten. Sie schrie auf vor Schmerz, kämpfte erneut gegen die Fesseln und bettelte um den Tot.

Marie

Als sie die Augen aufschlug wusste sie nicht wo sie war. Das letzte an das sie sich erinnerte war der Whiskey den sie von Thorsten in die Hand gedrückt bekam. Danach war alles dunkel geworden. Vorsichtig richtete sie sich auf.
„Dieser Geruch…“,
„Den solltest du kennen!“
Sie zuckte zusammen, Henri…
„Was? Ich meine wie? Warum bin ich zuhause? Wie komme ich hier her?“
Henri lachte tonlos, ging zu ihr und drückte sie zurück in die Kissen.
„Hast du wirklich gedacht ich lasse dich so leicht entwischen? Hast du gedacht das ich niemanden abstelle um dich zu beobachten?“
Ihr Mund klappte auf und zu, sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte.
„Ja genau, Thorsten gehört zu mir! Hat es dir Spaß gemacht mit ihm? Hast du dich in ihn verguckt? Er ist gut in dem was er tut! Er hat auch lange geübt!“
Wie auf Kommando kam Thorsten ins Schlafzimmer, doch jetzt sah er nicht mehr so lieb aus wie noch vor ein paar Stunden, oder waren es Tage? Sie wusste nicht wie lange sie geschlafen hatte. Er lachte höhnisch und seine Gesichtszüge waren nicht mehr so weich. Es war als wenn sie einen ganz anderen Mann vor sich hatte. Nichts erinnerte mehr an die gemeinsame Zeit, an die Sehnsucht die er ausgestrahlt hatte. Trotz allem fiel es ihr schwer ihre Gefühle abzustellen, sie als das anzuerkennen was sie waren. Eine einzige Show!
„Wirst du mich umbringen?“
Fragte sie Henri.
„Warum sollte ich? Du bist doch schon tot!“
Der Schreck fuhr ihr durch die Glieder. Daran hatte sie nicht gedacht, jetzt war sie ihm erst recht hilflos ausgeliefert. Er konnte alles mit ihr machen was er wollte. Niemand würde sie suchen, keiner vermissen.
„Dein neuer Name passt übrigens hervorragend zu dem was wir mit dir anstellen werden. Zieh dich an. Thorsten bringt dich gleich in deine neue Wohnung!“
„Meine neue Wohnung?“
Statt einer Antwort bekam sie eine Ohrfeige.

Thorsten hatte sie, ohne auch nur ein Wort mit ihr zu sprechen, in die Wohnung gebracht. Es gab nur ein Zimmer mit einem großen Bett, einem Fernseher, einer kleinen Küche und einem Bad. Was sie hier sollte wusste sie nicht, doch sie war sich darüber im Klaren das es nichts Gutes zu bedeuten hatte. Im Kleiderschrank hingen Kleider die nur eine Vermutung zuließen. Henri würde sie dazu zwingen mit fremden Männern zu schlafen, die Gott weiß was mit ihr anstellen würden. Nachdem Thorsten gegangen war schmiss sie sich aufs Bett und fing zu weinen an. sie wollte sie wäre tot, sie wünschte sich sie wäre wirklich das Mädchen das in Dollern tot im Laub gelegen hatte.
Als das Telefon klingelte zuckte sie zusammen. Hastig stand sie auf und hob den Hörer ab.
„Du ziehst jetzt eins der Dessous aus dem Schrank an“, dröhnte es durch die Leitung.
„Dein erster Kunde wird in einer halben Stunde bei dir sein. Wehe du tust nicht ganz genau was er sagt! Ich schwöre dir, du wirst es bereuen.“
„Henri bitte…“, setzte sie an doch Henri hatte schon wieder aufgelegt.
Sie ging ins Bad und fand alles was sie dazu brauchte um sich ansehnlich zu machen. zuerst duschte sie, wusch die Haare und rasierte sich die Beine. Nach dem sie sich geschminkt hatte ging sie nackt zum Schrank und zog wahllos eines der Dessous heraus. Gerade als sie fertig angezogen war klingelte es an der Tür.
Der fremde Mann war noch nicht ganz zur Tür herein als er über sie herfiel. Unsanft riss er ihr die Kleider vom Leib und vergewaltigte sie auf dem dreckigen Fußboden. Keine zehn Minuten später war es vorbei und er verschwunden. Als es bereits dämmerte lag sie noch immer zusammen gekrümmt und halb nackt auf dem Boden gekauert und weinte.
17.03.2017 13:14
***

Er hatte beobachtet wie Martin das Haus verließ. Beinahe hatte er ihn angerempelt. Gerade noch Rechtzeitig konnte er ein Stück zur Seite rutschen. Nach dem die Frau unten das Licht gelöscht hatte, wartete er noch eine halbe Stunde. Dann ging er zur Terrassentür, von der er wusste, dass sie nicht abgeschlossen war, schlüpfte ins Wohnzimmer und dann die Treppe hoch. Als er am Bett der Frau stand überkam ihn eine Idee.

Als er zwei Stunden später in dem kleinen Bunker auftauchte, legte er das Baby und die Frau in einen der kleinen Räume, schaltete eine kleine Lampe an und legte Windeln und was ein Baby sonst noch brauchte auf den Boden. Als er die Tür zweimal abgeschlossen hatte wandte er sich seinem Bruder zu.
„Jetzt haben wir beide eine Frau die uns Freude bereiten wird.“ Das Lächeln das seinen Mund umspielte ließ nichts Gutes erahnen.
Sie umarmten sich und verließen laut lachend ihr Versteck.

***

Lucy

Das Weinen ihrer Tochter drang nur gedämpft an ihr Ohr. Sie fühlte sich wie in Watte gepackt, ihr Kopf dröhnte. Ihre Glieder waren schwer, sie brauchte ihre ganze Konzentration um sich aufzurichten und nach ihrer Tochter zu tasten. Wann sie sie zu sich geholt hatte wusste sie nicht. Auch nicht warum sie das Licht angelassen hatte. Als sich der Schleier über ihren Augen gelichtet hatte und sie wieder richtig sehen konnte wurde ihr mit einem Schlag bewusst das sie weder ihre Tochter zu sich geholt hatte noch das sie in ihrem Bett lag. Sofort überkam sie Panik. Sie nahm ihre Tochter auf den Arm und drückte sie fest an sich. Als sie die Wickeltasche erblickte, hastete sie zu ihr. Darin befanden sich feuchte Tücher, Windeln und etwas zum Anziehen. Außerdem eine Decke und Schnuller.
Derjenige der sie hier her gebracht hatte wusste anscheinend genau, was ein Baby brauchte.
Leonies Kopf wackelte hin und her, sie versuchte durch den Stoff, an ihre Brust zu kommen. Die Kleine hatte hunger. Wie lange sie wohl schon geweint hatte?
Als sie ihren Pullover hochgekrempelt und das Baby angelegt hatte, begann Leonie gierig zu saugen. Es dauerte eine Ewigkeit, bis sie in ihren gewohnten Rhythmus fand und sich entspannte. Das Stillen machte sie durstig, suchend sah sie sich um, fand aber keine Wasserflasche oder Ähnliches. Gerade als Leonie sich satt getrunken und von der Brust gelöst hatte ging die Tür auf. Sie hörte, wie der Schlüssel zweimal herumgedreht und die schwere Klinke nach unten gedrückt wurde. Instinktiv zog sie die Beine an und drückte ihr Kind noch näher an sich. Versuchte es gegen den Eindringling abzuschirmen. Doch der vermummte, große Mann, kam mit schnellen Schritten auf sie zu, entriss ihr das Kind und schubste sie zur Seite. Sie stieß mit dem Kopf gegen die Wand und wurde ohnmächtig. Das Letzte was sie hörte war das verzweifelte Weinen von Leonie.
Wenig später schlug sie erneut die Augen auf, verzweifelt sah sie sich um. Leonie war nicht da. Sie sprang auf, rannte zur Tür und hämmerte verzweifelt dagegen.
„Mein Kind, gib mir mein Kind wieder! Sie ist doch noch ein Baby, bitte bring sie mir wieder!“
Tränen rannen ihre Wangen entlang. Nach kurzer Zeit hörte sie auf zu klopfen, lauschte in die Stille hinein. Vielleicht konnte sie Schritte hören oder Leonies weinen. Wenn sie wenigstens weinen würde, dann konnte sie sich wenigstens sicher sein das ihre Tochter noch lebte. Nichts war schlimmer als diese verdammte Stille. Sie hielt den Atem an und lauschte weiter angestrengt. Doch entweder war ihre Tochter tot oder nicht mehr in ihrer Nähe. Sie hörte nichts. Nichts außer dem klopfen ihres Herzens.
Sie sank auf den Boden, die Türklinke immer noch umklammert und weinte.
Für sie unendliche Minuten später hörte sie ein leises Wimmern. Sie horchte auf, stellte sich hin und drückte ihr Ohr an die Tür. War das Leonie? Hoffnung keimte in ihr auf. Sie hielt den Atem an und wartete darauf die schweren Stiefel des Mannes zu hören. Als sie die Schlüssel hörte wich sie zurück an die Wand, zog die Beine unters Kinn und umklammerte ihre Knie. Sie betete stumm, dass er ihr ihre Tochter wohlbehalten zurück brachte.
In der Tür stand der vermummte Mann, er hatte kalte grausame Augen. So sehr sie sich auch bemühte dort etwas Leben, etwas freundliches zu finden so sehr wurde sie enttäuscht als er ihr ein Bündel entgegen hielt. Sie nahm das in ein Tuch geknotete Baby und hielt es so fest sie konnte. Erst als die Tür geschlossen war traute sie sich ihre Tochter zu befreien. Hektisch suchte sie nach Anzeichen von Gewalt fand aber nichts. Erst als sie bemerkte, dass Leonie frisch gewickelt war überkam sie ein schrecklicher Verdacht. Er hatte doch nicht? Oder doch?

Nicole

Das erste Mal hatte sie gedacht ihr Gehirn spielte ihr einen Streich doch eben hatte sie es erneut gehört. Es war nur ein leises Wimmern, doch es war da. sie war nicht allein in diesem verlassenen Bunker. Wer geweint hatte konnte sie nicht sagen, war aber der Meinung, dass es ein Baby war.
„Oh mein Gott, ein Baby. Wie krank ist dieser Mistkerl.“
Mit einer Heftigkeit die sie sich nach der letzten Attacke auf ihr Leben nicht für möglich gehalten hatte klopfte sie gegen die Tür.
„Du Bastard! Nimm mich wenn du jemanden quälen willst! Vergreif dich nicht an kleinen unschuldigen Kindern!“
Doch es gab keine Reaktion, irgendwann hatte das Wimmern aufgehört und sie betete, dass er das Baby nicht umgebracht hatte. Durch die Heftigkeit des Klopfens waren einige der schon verschorften Schnitte aufgesprungen. Jetzt bluteten sie wieder. Sie drückte auf den Verband und hoffte so die Blutung zu stillen. Auf ihrem Körper gab es jetzt kaum mehr einen Fleck, wo kein Schnitt war. Auch wenn alles nur oberflächlich und nicht Lebensbedrohlich schien, machte es ihr große Angst.

***

Er hatte sich nur schwer davon abhalten können dem kleinen Wesen nichts anzutun. Es kostete ihn seine ganze Selbstbeherrschung. Sein Herz hatte angefangen zu rasen als er es seiner Mutter weggenommen und auf den blanken Tisch, im Folterraum, gelegt hatte. Wild strampelnd und wimmernd lag es da, unfähig sich zu wehren. Es törnte ihn an und doch verbot er sich dem Baby auch nur ein Haar zu krümmen. Es war schon früher vorgekommen, dass er Kinder geschlagen und vergewaltigt hatte. Aber noch nie ein Baby. Er fürchtete sich diese Hemmschwelle auch noch zu überschreiten. Als er gemerkt hatte, dass der Wunsch, es nur noch mit Kindern zu tun, übermächtig wurde ließ er sich von der Kinderstation auf die Innere versetzten. In den letzten sieben Jahren hatte er dort einiges gelernt. Mehr als einmal hatte er Dr. Mennigen während der Op´s über die Schulter geschaut. Er hatte Medizinbücher gewälzt. Das Internet durchforstet und sich so, das nötige Wissen der Anatomie angeeignet. Er wusste genau wie und wo er schneiden musste um das Opfer zu verletzen aber nicht zu töten. Schwerer war es ihm gefallen, das alles seinem Bruder beizubringen. Er war kein guter Schüler. Die Schule hatte er ohne Abschluss verlassen und sich mit kleineren Jobs und der Hilfe vom Staat über Wasser gehalten.
„Zumindest ist er nicht faul“, murmelte er vor sich hin.
Er konnte hören, dass das Baby schrie, instinktiv sprang er auf. Sein Atem ging schnell. Wenn er nicht doch noch sein Werk an der Kleinen vollbringen wollte, musste er zusehen, dass er verschwand.
Leise schloss er die Tür von außen ab, stieg eine lange Treppe hinauf und öffnete die Bunkertür. Autolärm empfing ihn. Die Umgehungsstraße zwischen Hessisch Oldendorf und Hameln war zur Mittagszeit gut befahren. Sein Rad das er im angrenzenden Acker versteckt hatte, fiel nicht weiter auf. Er nahm es hoch und fuhr Richtung Hameln davon.
Schweiß perlte von seiner Stirn als er die Nordstadt erreicht hatte, vom Rad stieg und es vor dem Mehrfamilienhaus in den Ständer stellte und es mit einem Schloss sicherte. Aus seiner anderen Hosentasche angelte er den Haustürschlüssel, schloss auf, fuhr mit dem Fahrstuhl in den 5ten Stock, wandte sich nach rechts und öffnete die Tür zu seiner Wohnung. Licht fiel durch den blauen Vorhang des großen Fensters ihm Wohn-Essbereich. Er ließ sich auf die Couch fallen und schaltete den Fernseher ein. er brauchte Geräusche um sich. Stille hielt er nicht aus. Wie auf Kommando öffnete sich die Zwischentür die zu den Schlafzimmern und dem Bad führte.
„Was machst du denn hier?“ Fragte Frank seinen Bruder, „Du solltest doch im Bunker wache schieben!“
„Ich weiß, allerdings kann ich gerade nicht. Du kennst mich, du weißt wie ich zu Kindern stehe. Wenn du mich jetzt wieder allein dorthin schickst, kann ich für nichts garantieren.“
„Hast du wenigstens das Video gemacht? Wir wollten Martin einen Besuch abstatten, erinnerst du dich?“
„Natürlich habe ich das“, er schmiss das Handy zu seinem Bruder. Alleine schon bei den Geräuschen des Videos sah er das Mädchen vor sich wie es hilflos zappelnd dalag. Die Begierde wurde unerträglich. Als das Handy verstummte öffnete er seine Augen und sah Frank an.
„Wollen wir gleich los?“
„Ja ich habe später noch eine Verabredung der besonderen Art!“
Skeptisch zog Simon die Augenbrauen zusammen.
„Was könntest du schon besonderes vorhaben?“
„Es gibt eine neue Nutte in der Stadt, mit der darf man alles machen, außer sie umbringen. Ich dachte ich könnte sie mal besuchen und ausprobieren wie weit sie mich gehen lässt. Du kennst sie übrigens.“
„Wer ist sie denn“, fragte er amüsiert.
„Marie Lippert.“
„Aber die ist doch tot! Willst du etwa eine Leiche bumsen?“
„Natürlich nicht, steh auf ich erzähl dir die ganze Geschichte unterwegs.“
Das brauchte Frank nicht zweimal sagen. Simon stand auf und hörte sich die ganze Geschichte an. Wie er Larissa erst gefickt und dann umgebracht hatte, wie Marie vor ihrem Mann geflohen war und ihren Tot vorgetäuscht hatte. Er erzählte von Thorsten und was Henri sich aus Rache für seine Frau ausgedacht hatte.
„Und woher weißt du das alles?“
„Ich habe doch gesagt, dass wir diese Marie ausfindig machen müssen, das habe ich getan und Henri hat mir bereitwillig Auskunft erteilt. Er ist ganz schön sauer und will sie etwas quälen bevor er sie dann zur Strecke bringt.“
„Wann hast du das alles herausgefunden?“
„Letzte Nacht, ich habe einfach im Telefonbuch nach Lippert gesucht, angerufen und Henri erklärt, dass in Dollern nicht seine Frau tot im Wald lag. Natürlich habe ich ihm nicht gesagt woher ich das so genau weiß. Aber er wusste schon alles und hat mir alles erzählt.“
Sie waren vor Martins Haus angekommen. Als sie klingelten und Martin öffnete wurde er kreidebleich. Die Brüder schoben ihn zur Seite und bahnten sich ihren Weg ins Wohnzimmer wo sie sich auf das Sofa fallen ließen.
„Setz dich wir wollen dir was zeigen.“
Leicht zitternd setzte Martin sich zu den beiden. Als er das Video ansah wurde er grau im Gesicht.
„Ihr habt gesagt ich hätte genug Zeit euch das Geld zurück zugeben. Geht es meiner Frau und meiner Tochter gut?“
Mit einem breiten grinsen zuckte Frank mit den Schultern.
„Wir haben es uns halt anders überlegt! Es steht ein Projekt an … ach was erzähl ich dir das? Es geht dich nichts an. Fakt ist wir wollen unsere Kohle. Du hast Zeit bis morgen 18 Uhr. Ansonsten siehst du deine Frau und deine Tochter nie wieder!“
Er konnte merken wie Martin zu zittern anfing. Ein wohliger Schauer lief Frank den Rücken hinunter. Er mochte es einfach zu gerne wenn die Leute sich quälten.
Langsam stand er auf und ging zur Tür gegenüber, im Rahmen drehte er sich noch einmal um. In seine Augen war eisige Kälte gekrochen.
„Ich hoffe für dich du nimmst mich ernst. Andernfalls wird es mir eine Freunde sein mich an deinem Baby zu vergehen!“
Martin saß immer noch zitternd und kreidebleich auf dem Sofa, unfähig sich zu bewegen.
Als die beiden Brüder vor der Tür standen sahen sie sich um. Niemand war auf der Straße zu sehen. Die Familien saßen jetzt in ihren Häusern beim Abendbrot.
„Und“, wandte er sich seinem Bruder zu, „gehst du jetzt zu Larissa?“ Den Namen hatte Simon in einer Art und Weise ausgesprochen, die keinen zweifel an seinem Hohn ließen.
„Genau, wir sehen uns später zuhause.“
„Dann wünsche ich dir viel Spaß, ich werde nach Hause gehen und ein bisschen Schlafen.“
Mit einem Schulterklopfen verabschiedeten sie sich voneinander.

***

Weiter geht es... Ganz so viel habe ich nicht mehr noch sechs Seiten, ich sollte wohl mal weiter schreiben
18.03.2017 11:36

Samstag 05.10.2013

Lucy

Sie wusste nicht mehr wie sie ihre Tochter beruhigen sollte. Von jetzt auf gleich hatte sie nicht mehr genug Milch.
„Gerade jetzt wo es so wichtig wäre“, murmelte sie vor sich her.
Sie massierte ihre Brüste, Versuchte Milch auszustreichen und legte ihre Tochter Immer wieder an. Doch Leonie war zu ungeduldig, sog nicht richtig, machte sich immer wieder laut weinend los.
Sie strampelte und quengelte. Lucy wog sie hin und her, versuchte ruhig zu bleiben und sang ihrer Tochter vor. Doch all das konnte das Baby nicht beruhigen, all ihre Bemühungen machten ihre Tochter nicht satt. Als sie das Weinen nicht mehr aushielt, legte sie ihre Tochter auf das sporadische Bett und lief zur Tür. Ungeduldig klopfte sie dagegen.
„Bitte, ich brauche etwas Milch für meine Tochter. Hilfe! Sie hat so einen Hunger. Hallo, ist da jemand? Bitte meine Tochter hat hunger“, den letzten Satz flüsterte sie fast.
Sie legte das Ohr an die metallene Tür und lauschte. Doch sie konnte auf der anderen Seite kein Geräusch wahrnehmen.
Hilflos lies sie den Kopf nach vorne fallen und fing zu weinen an. Ihre Verzweiflung brach sich Bahn. Gequält schrie sie auf. Leonie hörte zum ersten Mal seit Stunden auf zu weinen. Lucy eilte zu ihr, nahm sie hoch und legte sie an die Brust. Ihre Tochter nuckelte gierig, trank wie eine verdurstende. Es war nicht viel was sie ihr bieten konnte, doch scheinbar musste es fürs erste reichen. Mit jedem Schluck entspannte sich Leonie, bis sie schließlich einschlief.
Erleichtert lehnte Lucy sich an die Wand und schloss ebenfalls die Augen.
„Martin, bitte hilf uns doch“, flehte sie stumm.
Die Enge des Raumes machte ihr von Minute zu Minute mehr Angst. Sie hatte das Gefühl nicht atmen zu können. Leonie an sich gepresst wanderte sie von einer zur anderen Wand und wünschte sich ihrem Gefängnis endlich entkommen zu können. Als sie das Gefühl hatte schreien zu müssen um doch noch etwas zu fühlen wurde die Tür mit einem Ruck aufgerissen. Leonie wachte auf und fing zu weinen an. das Licht blendete in ihren Augen, sie kniff sie zusammen, blinzelte, versuchte zu erkennen wer dort stand. Doch es war unmöglich. Sie hörte bloß wie etwas Schweres abgesetzt wurde und die Tür sich wieder schloss. Sie blieb noch einen Moment stehen und wartete darauf, dass die Augen sich erneut an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Leonie, die zum Glück wieder schnell eingeschlafen war legte sie zur Seite und krabbelte zu dem, was herein gebracht wurde. Sie hatte nicht gleich bemerkt, dass es sich dabei um einen Menschen, eine Frau gehandelt hatte. Als sie aufstöhnte wich Lucy erschrocken zurück.
Als sich die Frau aufrichtet und sich den Kopf hielt, kroch sie zurück, fasste sie am Arm und fragte flüsternd:
„Wer sind sie? Geht es ihnen gut?“
„Au, mein Kopf. Wo bin ich?“
„Das kann ich ihnen nicht genau sagen, wir sind gefangen. Wissen sie wer sie hier hergebracht hat?“
„Das war ein Freier!“
„Oh!“
„Nicht das was sie denken“, fing sie an zu erklären,
„Mein Mann zwingt mich dazu. Wenn es nach mir gehen würde säße ich jetzt auf einer einsamen Insel am Stand und würde mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.“
Ein Grollen entfuhr ihrer Kehle, es sollte ein lachen werden doch ihre Stimmbänder schienen entzündet. Sie taten weh, wie alles an ihr.
„Mein Name ist Lucy, und das“, sie nahm ihre Tochter wieder auf den Arm, „ist meine Tochter Leonie.“
„Oh mein Gott! Sie haben ein Baby? Was hat er ihnen angetan? Ich bin übrigens Marie.“
„Nichts, zumindest noch nicht. Er hat irgendetwas davon gefaselt das wenn mein Mann seine Schulden bezahlt, uns nichts passieren wird. Ich wusste nicht wovon er sprach. Entschuldigen sie, ich quatsche und quatsche hier, es tut nur so gut jemanden zum reden zu haben. Ich habe das Gefühl ich bin hier schon eine Ewigkeit eingesperrt.“
„Machen sie sich keine Gedanken. Haben sie vielleicht etwas zu trinken? Und ich müsste mich dringend hinlegen. Das ist ein Kerl der übelsten Sorte. Wirklich, wenn sie sehen könnten, was er mir angetan hat! Sie würden sofort tot sein wollen!“
Nachdem Marie getrunken hatte lies sie sich auf den Boden sinken und schlief fast sofort ein.

Nicole

Sie wusste, dass sie sterben würde, nicht sofort aber bald. Sie hatte schon bei der letzten „Sitzung“, wie sie es nannte, gemerkt, dass ihr Peiniger das Interesse verlor. Er schnitt jetzt tiefer, achtete nicht mehr darauf, dass sie stark blutete und verband die Wunden nicht mehr.
Die Essensrationen wurden kleiner und auch das Wasser fehlte jetzt gänzlich. Außerdem dachte sie, dass sie halluzinierte, ständig hörte sie ein Baby weinen, jemanden an eine Tür hämmern und schreien. Durch den Blutverlust war sie so geschwächt, dass sie ständig einschlief. Aufstehen und zum Eimer in die Ecke gehen, um ihr Geschäft zu verrichten war nicht mehr möglich. Wenn sie nicht bald gefunden wurde, würde sie sterben. Sie merkte es von Minute zu Minute stärker. Vor jedem kleinen Nickerchen wünschte sie sich nicht mehr aufzuwachen.
„Dann hätte das alles hier wenigstens ein Ende.“
Sie hatte aufgegeben, von dem Elan, den sie am Anfang noch leicht hatte aufbringen können, war nichts mehr übrig.
Als sie erneut kurz davor war, einzuschlafen ging die Tür auf. Sie wurde an den Haaren gepackt und hinaus geschliffen. Der Schorf auf den Schnitten brach auf und sie sah auf eine Spur aus Blut. Mit einem Ruck wurde sie auf die Füße gestellt, und auf die sterile, kalte Liege gestoßen. Sie versuchte sich zu wehren, stemmte sich gegen die Fesseln, die er ihr anlegte und schrie, schrie so laut sie konnte in der Hoffnung endlich auf sich aufmerksam machen zu können. Breit lächelnd versetzte er ihr einen Schlag in die Magengrube und verließ den Raum. Nicole vermutete, dass er dem Krach aus einem der anderen Räume auf den Grund gehen wollte. Eben hatte es laut gescheppert, so als wäre etwas Schweres zu Boden gefallen.
Ihr Herz überschlug sich fast, als sie bemerkte, dass er einen Fehler gemacht hatte. Die Schlinge um ihre linke Hand saß locker, vorsichtig zog sie die Hand heraus. Schnell griff sie auf die andere Seite und öffnete die Fessel. Als sie sich aufrichtete, sah sie hinter sich zur Tür. Hörte Stimmen und ein Baby weinen. Das war ihre Chance, sie musste sich beeilen.
Vor Aufregung wurde ihr schwindelig, sie zwang sich ruhiger zu atmen und löste die Füße aus den Fesseln. Langsam, um keinen Laut zu machen, glitt sie von der Pritsche. Hoffte, dass ihre Beine unter ihr nicht nachgaben. Doch sie schaffte es ohne Probleme zur Tür.
Rechts, am Ende des Ganges war eine Tür weit geöffnet. Sie überlegte, den Entführer von hinten zu überraschen und zu Boden zu ringen. Doch schnell wurde ihr bewusst, dass ihr dazu die Kraft fehlte. Sie wand sich nach rechts, wo sie den Ausgang vermutete. Eine steile Treppe führte nach oben. Sie stieg sie hinauf, hinterließ ein paar blutige Fußspuren auf den Stufen und betete, dass sie nicht entdeckt wurde. Denn das würde ihr Ende bedeuten, sie konnte sich nicht vorstellen, dass er gnädig sein würde, wenn er sie bei der Flucht erwischte.
Oben angekommen drückte sie die Klinke leise hinunter, die Tür schwang auf und für einen Moment tanzten schwarze Punkte vor ihren Augen. Sie blinzelte in die Sonne und atmete die frische klare Luft ein. Als sie eine Stimme hinter sich hörte, stürzte sie los, blickte sich suchend nach einem Versteck um und sah im angrenzenden Acker ein Fahrrad liegen. Ohne zu überlegen nahm sie es hoch, setzte sich darauf und fuhr los. In der Ferne konnte sie die Kläranlage von Hameln sehen.
Stunden später, so kam es ihr jedenfalls vor, erreichte sie das Krankenhaus. Menschen hatten aufgeschrien als sie sie gesehen hatten, versuchten sich ihr in den Weg zu stellen und sie aufzuhalten. Doch sie war getrieben von dem Gedanken, Hilfe zu suchen, kompetente Menschen, die ihre Wunden schnell versorgen konnten. Sie blutete durch die Anstrengung immer heftiger, es lief an ihrem Körper hinunter, ihre Hände waren blutverschmiert, von den Pedalen rutschte sie ständig ab. Ein bisschen taten ihr die Passanten leid die ihren nackten, geschundenen Körper sahen.
Vor den Stufen des Haupteinganges brach sie zusammen, fiel vom Fahrrad und schlug sich den Kopf auf der Treppe an. Kurz bevor es dunkel um sie wurde, sah sie einen Pulk von Menschen, der sich um sie scharrte.

ENDE TEIL 1
Feloidea
4127 Beiträge
18.03.2017 12:50

Bin schon gespannt auf die Fortsetzung!
02.04.2017 17:32
Ich habe da mal wieder ein bissche was für euch das schreiben fällt mir momentan nicht so leicht, ich habe viel Arbeit

Teil 2 Gebrochenes Herz

Mittwoch 09.10.2013

Er hatte Schläge einstecken müssen, sein Bruder war nicht gerade zimperlich mit ihm gewesen. Zuerst hatte Simon sich noch beherrschen können. Doch als dann in der örtlichen Zeitung ein Artikel mit dem Bild von Nicole erschienen war, war es vorbei gewesen. In blinder Wut hatte er auf ihn eingeprügelt. Ihn halb totgeschlagen, angespuckt und angepinkelt. Als es vorbei war, rollte Frank sich auf die Seite und lächelte, ein Schneidezahn fehlte, und das Gesicht troff vor Blut.
„Danke, ich hoffe du weißt, dass ich auf Schläge stehe, wenn du willst, dass ich sterbe musst du dich schon mehr anstrengen!“
Simon wollte gerade erneut zutreten, als er sich eines Besseren besann. Das Kind war in den Brunnen gefallen, er konnte es nicht mehr ändern. Sie hatten nur noch eine Chance, sie mussten Nicole finden und umbringen. Genauso schnell mussten die anderen Geiseln verschwinden. Doch da war ja noch das Baby, an dieses würde er keine Hand anlegen.
Außerdem konnten sie sich dann das Geld, das Martin ihnen schuldete, vergessen.

***

Nicole

Ihr Körper fühlte sich dumpf an, als sie erwachte, so als wenn ein Teil von ihr abgeschnitten wurde. Unterschwellig hatte sie Schmerzen doch waren sie bei Weitem nicht so schlimm wie in dem dunklen Verließ. Vorsichtig öffnete sie ein Auge, sah die weißen Wände und die vielen Geräte zu ihrer rechten, die leise piepten.
Sie öffnete nun auch das andere Auge und spähte auf die andere Seite des Zimmers. Dort saß eine große, schlanke Frau mit braunem Bob, in einem Hosenanzug und schlief im Sitzen. Draußen vor dem Fenster schien die Sonne, Vögel zwitscherten und flogen umher. Sie hörte und sah die Autos, die die Brücke überquerten und auf dem Flur hinter der Tür Stimmen und Schritte, die aufgeregt hin und her eilten. Als die Tür mit einem leisen Quietschen geöffnet wurde, zuckte sie zusammen. Zu groß war die Angst, dass der Entführer eintreten und sie umbringen würde, doch es war nur eine Krankenschwester, die jetzt, langsam zu ihrem Bett kam und sie begrüßte.
„Hallo, sie haben uns ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, sagte sie mit einem leichten grinsen auf den Lippen.
„Wir haben nicht gedacht, dass sie durchkommen.“
Mit einem Seufzen setzte sich die Person auf dem Sessel auf und streckte sich.
Nicole wusste nicht, was sie sagen sollte, und blieb stumm.
„Haben sie schmerzen?“ Fragte die Krankenschwester. Nicole nickte und hoffte von den Mitteln, die sie bekam, wieder einschlafen zu können. Sie konnte sich schon denken, wer die Frau in dem Sessel war.
Die Krankenschwester ging und sofort war die andere bei ihr am Bett und stellte sich vor.
„Hallo, Mein Name ist, Verena Höffken, ich bin von der Kriminalpolizei. Sehen sie sich in der Lage mir ein paar Fragen zu beantworten?“
War sie in der Lage? Nicole nickte und versuchte ihre Stimme wieder zu finden. Sie räusperte sich.
„Wie heißen sie?“
„Nicole Böttger“, ihre Stimme klang ängstlich und ganz fremd in ihren Ohren. Das Sprechen kostete sie Kraft.
Die Beamtin notierte alles auf einem kleinen Notizblog.
„Und sie wohnen?“
„In der Kaiserstraße 60.“
„Hier in Hameln?“
Nicole nickte, „wo denn sonst du blöde Kuh“, dachte sie.
So ging es noch einige Minuten weiter, Frau Höffken fragte nach dem Familienstand, Beruf und sonstiger Unwichtigkeiten.
„Können sie mir sagen, was mit ihnen passiert ist? Wer hat sie so zugerichtet?“
Hektisch leckte sich die Kripobeamtin über die Lippen ihre Hände zitterten leicht, Nicole sah die Neugier ihres Gegenübers in den Augen.
„Ich weiß nicht wer es war also irgendwie kenne ich ihn schon, aber ich kann ihnen nicht sagen wie er heißt.“
„Woher kennen sie ihn?“
Die Art wie die Beamtin ihr die Fragen stellte macht Nicole sauer, sie war hier das Opfer. Sie hatte nichts zu verbergen, nichts getan, das das was ihr passiert ist, rechtfertigte.
„Er war einer meiner Freier, einer von der übelsten Sorte. Er schlug mich jedes Mal fast bis zu Besinnungslosigkeit, während er mich vögelte. Das einzig Gute daran war das Geld.“
„Wie viel hat er ihnen dafür gezahlt?“
„2000 Euro und mein Zu…“, an dieser Stelle brach sie ab. Sie wusste nicht ob es klug war, Henri da mit reinzuziehen.
„Sprechen sie ruhig weiter“, wurde sie aufgefordert. Doch Nicole schüttelte nur den Kopf.
„Wie lange war ich weg?“ Fragte Nicole stattdessen.
„Drei Tage.“
Nicole riss die Augen auf. Was war wohl aus der anderen Geisel geworden? Und dem Baby, das sie vor ihrer Flucht gehört hatte?
„Wo wurden sie festgehalten?“
„Daran kann ich mich nicht erinnern, ich weiß nicht einmal, wie ich hier hergekommen bin.“
„Damit hatte ich gerechnet, Gewaltopfer können sich meistens nicht mehr erinnern, oder sie wollen es nicht“, herausfordernd sah Frau Höffken auf Nicole herunter, doch diese schüttelte nur entschuldigend den Kopf.
„Na gut, wenn ihnen noch etwas einfällt“, sie griff in ihre Handtasche und zog ein Kärtchen heraus, „hier ist meine Nummer, sie können jederzeit anrufen!“
Sie legte die Karte auf den Nachtschrank wand sich zur Tür und stöckelte hinaus.
Sofort schwang die Tür erneut auf und die Krankenschwester brachte einen Tropf herein.
„Das wird sie erstmal von den Schmerzen befreien.“
Mit einem Kopfnicken deutete sie in Richtung der Tür,
„Eine unangenehme Person diese Frau. Hat sich beschwert, dass sie nicht aufwachen und ständig versucht sie zu wecken. Ich meine sie haben doch nun wirklich genug durchgemacht. Da sollte man ihnen doch nun wirklich ein bisschen Schlaf gönnen. Oder haben sie sich die Verletzungen selbst beigebracht?“
„Nein natürlich nicht, aber ich werde den Teufel tun und irgendwem verraten wer es war.“
„Die Polizei sucht mit Hochdruck nach Zeugen. Sie haben sogar ein Foto von ihnen veröffentlicht. In dem Artikel stand, dass nach Angehörigen gesucht wird“, weiter kam sie nicht. Nicoles Hand schnellte in die Höhe, packte die Schwester am Arm. Sie grub ihre Fingernägel in das Fleisch der Krankenschwester.
„Einen Artikel? Stand dort auch das ich hier im Krankenhaus bin?“
„Sie tun mir weh!“ Verärgert machte sie sich von Nicole los.
„Bitte, sie müssen es mir sagen“, bat sie eindringlich.
„Ja natürlich!“
Nicole geriet in Panik, das Geräusch des Monitors wurde lauter. Nach und nach riss sie sich die Kabel vom Körper und versuchte verzweifelt aus dem Bett heraus zu kommen. Die Schwester betätigte einen Knopf und sofort waren ein Arzt und zwei weitere Schwestern im Zimmer. Acht Hände drückten Nicole zurück in die Kissen, diese wehrte sich so gut sie konnte, kämpfte mit allen Mitteln, kratzte, biss und schlug nach denen die es nur gut mit ihr meinten. Doch die Angst hatte sie jetzt fest im Griff. Eine Schwester wurde hinaus geschickt etwas zu holen, als sie wieder da war packten die Hände Nicoles Arm und hielten ihn fest. Ihr wurde eine Spritze verabreicht und sofort wurde es um sie herum wieder dunkel.
Ihre Sinne waren geschärft, wie elektrisiert, so als wenn ihr Unterbewusstsein die Gefahr gerochen hatte. Sie öffnete ihre Augen und sah wie ein Pfleger sich tief über sie bückte. Sie versuchte zu sprechen, bekam aber nur ein krächzen zustande. Mit verschwommenen Blick nahm sie die Spritze, die er in der Hand hielt wahr. Sie hob eine Hand, um sie abzuwehren. Als sie den Augen des Pflegers begegnete, kam Leben in sie. Sie erkannte die blauen Augen, die kälte darin und das glitzern der Schadenfreude. Er war ihr Entführer, er hatte sie gefunden und wollte ihr jetzt den gar ausmachen. Sie stemmte sich hoch, schlug nach dem Angreifer, trat um sich und versuchte zu schreien.
Als er für einen Moment erstarrte, nutzte sie die Schrecksekunde, stürzte zur anderen Seite des Bettes hinunter und riss den Monitor um. In der Hoffnung genug Lärm veranstaltet zu haben, blieb sie einen Moment liegen. Wartete auf das aufschwingen der Tür, doch es passierte nichts. Sie stand auf, wartete darauf, dass er einen Schritt auf sie zumachte, doch er stand nur da und lächelte.
Ihr gefror das Blut in den Adern. Sie machte einen Schritt nach rechts, Richtung Tür, doch sie erkannte das er, sollte sie wirklich diesen Weg wählen sofort bei ihr sein würde. Sie hatte nur eine Chance, sie musste ihn dazu bringen über das Bett zu steigen, dann hätte sie vielleicht eine Chance aus der Tür zu kommen. Langsam wich sie Richtung Fenster zurück, ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Starrte ihm in die kalten Augen und versuchte unter seinem Blick nicht zu erschaudern oder gar sich darin zu verlieren und nicht mehr wachsam genug zu sein. Noch einen Schritt und sie würde an die Fensterbank prallen.
Als der Pfleger mit den Knien auf dem Bett saß, stürzte sie zur Tür, trotzdem bekam er sie am Arm zu fassen. Nicole konnte sich losreißen und die Lichtschalter an der Tür erreichen. Sie schlug dagegen während ihr Bewusst wurde, dass es jetzt vorbei war. Der Mann lachte laut auf.
Doch die Geräusche die die Bereitschaftslichter machten ließen ihn zusammenzucken. Ohne es zu wissen, hatte sie Herzalarm ausgelöst. Der Entführer riss die Tür auf und stürzte hinaus. Nicole sackte auf die Knie und schrie, schrie, schrie.
Es dauerte keine Minute als Schwestern und Ärzte ins Zimmer kamen. Sie wurde auf die Füße gehoben und wieder ins Bett gelegt. Hände drückten sie zurück in die Kissen, doch die Panik wollte nicht von ihr ablassen. Sie versuchte den Menschen um sich herum in die Augen zusehen, konnte sie sicher sein das der Entführer geflohen war? Oder konnte es möglich sein das er sich hier unter die Schwestern und Ärzte gemischt hatte um von sich abzulenken. Ihre Blicke flogen von einem zum anderen. Als sie ihn unter den Anwesenden nicht erkannte, entspannte sie sich. Schloss für einen Moment die Augen. Was waren das für Geräusche?
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