Mütter- und Schwangerenforum

6-Jähriger wird immer unselbständiger

Mocca
4449 Beiträge
06.09.2017 21:17
Hallo,

Der Schnuppel ist jetzt 6 Jahre alt und macht mich - und vor allem sich selbst - völlig verrückt.
Man musste ihn schon immer vorsichtig an neue Dinge heranführen und das war zwar manchmal schwierig, aber eigentlich kein Problem und mit der Zeit hat er z.B. zu neuen Erwachsenen, die wir ihm vorgestellt haben so schnell Vertrauen gefasst, dass z.B. der Kindergartenwechsel ganz ohne große Eingewöhnung geklappt hat.
Jetzt ist im letzten Jahr wirklich auch viel bei uns passiert: Hausbau, Umzug, neues Baby, letztes Jahr im September neuer Kindergarten und vor einer Woche Einschulung.
Mir ist klar, dass das in den seltensten Fällen spurlos vorbei geht.
Jetzt habe ich aber das Gefühl, dass er sich bemüht, möglichst wenig Vertrauen in sich selbst zu haben und "kompliziert" zu werden.

Etwa 4 Wochen nach dem Umzug bestand er darauf mit offener Tür zu schlafen. OK, vielleicht braucht er das gerade, das geht schon vorbei (Dauert jetzt etwa 8 Monate an).
Neulich waren wir in einem Freizeitpark, weil das der Spaß in Tüten war, als er 3 oder 4 Jahre war.
Die Karussells konnten gar nicht wild genug sein. Jetzt traute er sich praktisch in nichts rein…
Schaukeln sind ihm plötzlich zu wild.
Zum Türoffenlassen will er jetzt noch möglichst viel Licht im Flur.
Heute musste Papa länger arbeiten und als ich ihm beim Abendbrot sagte, dass es sein kann, dass Papa heute nicht zum Gute-Nacht-Sagen da ist, sah er so aus, als wenn er sich bemühte zu weinen…
Dazu muss man sagen, dass das bisher nie ein Problem war, wenn wir nicht beide abends da waren und er auch gerne bei Oma schläft, wo ja keiner von uns da ist.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass er zwar ein wenig anhänglicher geworden ist, aber sich darin auch suhlt und möglichst viele Ausnahmen herausschlagen möchte.
Hier fühle ich mich aber gerade etwas verloren. Ich möchte ihn nicht überfordern oder etwas streichen, das er gerade braucht. Aber ich möchte ihm auch helfen selbständiger zu werden und Vertrauen in sich zu haben.

Langer Rede kurzer Sinn:
Hat jemand Tipps, wie ich sein Vertrauen in sich selbst stärke? Wie ich ihm klar machen kann, dass wir für ihn da sind, auch wenn er nicht nach Extrawürsten verlangt?
Machen diese Phase alle durch?
Ich fühle mich da gerade wirklich extrem verunsichert.
eastcoast
266 Beiträge
06.09.2017 21:50
Ich glaube, dass das ganznormal ist. Vielleicht merkte er, dass er etwas zurückstecken musste, mit Umziehen und Geburt und alles sind ja schon einschneidende Erlebnisse.

Ich würde mich an deiner Stelle nicht so verrückt machen und einfach für ihn da sein.

Alles Gute!
Mocca
4449 Beiträge
06.09.2017 21:53
Zitat von eastcoast:

Ich glaube, dass das ganznormal ist. Vielleicht merkte er, dass er etwas zurückstecken musste, mit Umziehen und Geburt und alles sind ja schon einschneidende Erlebnisse.

Ich würde mich an deiner Stelle nicht so verrückt machen und einfach für ihn da sein.

Alles Gute!

Das versuche ich auch.
Meine Sorge ist etwas, dass sich Verhaltensweisen festsetzen, die gar nicht gut für ihn sind.
06.09.2017 21:57
Die Wahrnehmung verändert sich,er denkt mehr nach,wird sich gefahren usw bewusst und seiner eigenen sterblichkeit.Ein wichtiger Entwicklungsschritt,auf den manche Eltern Sehnlichst warten,wärend sie zum 5. mal in der Notaufnahme stehen.
Dein Sohn braucht jetzt halt,was er nicht braucht sind vorwürfe und unterstellungen er mache das mit absicht.Kinder sind immer mal wieder schwierig,sie stecken im permanenten Wandel.Du bist sicher auch oft schwierig und auch du hast sicher sachen,die du früher gemacht hast und heute nicht mehr tun würdest.Nichts anderes ist es für deinen Sohn.Mit 4 war ihm nicht bewusst,dass man von einem Karusell runter fallen kann,mit 6 schon.LG.
Lealein
10265 Beiträge
07.09.2017 07:08
Richtig, völlig normal. Ich habe es bei Fynn auch erlebt. Er handelt nun ganz bewusst, um etwas zu erreichen. Setzt Gestiken und Mimik ein um Mitleid zu erhaschen oder begründet alles, ob er Angst hat, etwas Neues möchte oder oder.
Ich glaube nicht, dass es ein besorgniserregender Zustand ist, sondern vielmehr ein ganz natürlicher Entwicklungsschritt.
07.09.2017 08:11
Hier das gleiche.....
Neue Geschwister, Umzug, Kigawechsel, Einschulung.....
Plötzlich hat mein unabhängiger Draufgänger angeblich vor allem Angst. Ich versuche ihn aufzufangen und zu bestätigen, lasse ihm aber auch nicht jedes Theater durchgehen. Gestern haben wir zweimal eine ganze Stunde am Esstisch gesessen, weil er angeblich urplötzlich nicht mehr mit Besteck essen konnte (kann er seit 3 Jahren komplett selbstständig )
Ich hoffe die Phase ist bald vorbei
shelyra
69109 Beiträge
07.09.2017 11:18
wär vielleicht eins elbstverteidugngskurs etwas für ihn?
die arbeiten ja oft auch in die richtung selbstbewußtsein/selbstvertrauen stärken.

ansonsten würd eich ihm einfach so hinnehmen wie er ist! auch wenn es anstrengend ist.

bei usnerem sohn konnten wir auch in dem alter veränderungen feststellen. aber mit der zeit gab sich das wieder von alleine.
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