Hallo ihr lieben,

nun ist das gekommen wovor ich eigentlich seit Geburt meines Sohnes Angst hatte. Von der Frühförderstelle (bisher allerdings nur vom Physiotherapeut) kam die Empfehlung meinen Großen auf Hyperaktivität testen zu lassen.

Ich schildere mal eben (vorisicht, könnte lang werden!):

Er kam per Kaiserschnitt nach Geburtsstillstand zur Welt. Ich kann sagen, er war ein Traum Baby, hat viel geschlafen, keine Koliken und auch die ersten 3 Jahre kaum Erkältungen oder sonstige Erkankungen. Der Erzeuger meines Sohnes hat ADHS (anerkannt) auch ich war als Kind sehr aktiv. Als er zu laufen begann wurde alles etwas stressiger, er machte viel im Laufschritt und probierte gern und viel aus. Ich fand das nie schlimm, er war/ist eben ein aufgewecktes, neugiereiges Kind.
Dann kam er letztes Jahr in den Kindergarten (er war 3 Jahre zu Hause), dort zeigte sich (laut Erzieher) schnell, dass er ein "schwieriges" Kind sei, dass Probleme habe sich in der Grzppe zu integrieren. Wohlgemerkt kam dieser "Vorwurf" nach 8 Wochen. Man muss dazu sagen, er war nie in Krabbelgruppen oder ähnliches, also kontinuierlich 3 Jahre bei mir und meinen Eltern zu Hause. Ich war der Meinung, dass er ja erstmal seinen Platz finden muss und das geht nunmal nicht von heute auf morgen. Mir wurde ein integrativer Kindergartenplatz nahegelegt.

Wir haben die ersten 3 Jahre bei Oma und Opa im Haus gelebt, was Regeln durchsetzen für mich nicht ganz so leicht gemacht hat, denn wenn ich nein sagte, is man eben zu Opa gegangen, da gings durch.

Im April diesen Jahre sind wir dann ausgezoen (30km entfernt) er bekam einen Platz in einem i-Kiga und geht dort gerne hin (im alten Kiga war es täglich ein Kampf mit ihm). Er macht Physiotherapie, ab nächster Woche beginnt die Ergo und einmal die Woche kam zusätzlich eine Heilpädagogin. Er habe schon noch schwieirigkeiten sich "einzufügen" allerdings is er wirklich sehr offen und geht auf alle zu, dass hat er schon immer gemacht. Ihm fällts schwer beim Essen "ruhig" zu sein und plappert halt immer in einer höheren Lautstärke (das hat er aber leider von uns mitbekommen, weil in unserer Familie generell laut geredet wird.). Seine Schmerzgrenze ist recht hoch, er ist ziemlich Angstfrei und auch manchmal ein "hans-guck-in-die-Luft". Dennoch lässt er sich immer schnell beruhigen wenn er mal weint oder zornig ist. Bei uns zu Hause bleibt er mittlerweile ordentlich am Tisch sitzen bis er aufgegessen hat. Mal mit etwas "zappeligkeit" mal auch absolut ruhig. Er beschäftigt sich mit spielen die er raus gesucht hat eine ganze weile. Im Kindergarten hat es ihm wohl das Kneten angetan. Mittagsschlaf hält er täglich 1 bis 2 Stunden. Er fährt auch oft mit dem Opa im LKW mit wo er ja auch viel sitzen "muss".

Nun erzählte mir eben der Physiotherapeut, dass er nicht wie vermutet, verkürzte Senen habe, sondern der Zehenspitzengang laut ihm vermutlich von der Hyperaktivität kommen "muss". Er hatte mir empfohlen einen Termin mit der Psychologin im Frühfürderzentrum zu machen und ihn testen zu lassen - ggf Tabletten. Zum einen finde ich 4 Jahre zum Testen zu früh, zum anderen ist er für mich nicht (mehr) so auffällig dass ich dies für nötig halte. Deswegen habe ich diesen Termin erstmal nicht ausgemacht und bleibe weiterhin mit dem Kindergarten im Gespräch, die sind darüber natürlich informiert. Ich habe auch die Heilpädagogin gebeten mit mir ins Gespräch zu gehen um ihre Meinung dazu zu hören.

Was haltet ihr davon, wie habt ihr das gehandhabt? Haben sich eure aktiven Kinder mit der Konzentration usw durch i-kiga, diverse Therapien "gefangen", also wurde es merklich besser?

Viele Grüße

Ich versuche mal zu antworten, denn mein Sohn (jetzt 9) war genauso wie deiner.
Im Liga immer Probleme gehabt sich in die Gruppe zu integrieren, durfte deshalb zu gewissen Ausflügen nicht mit (was ich schlimm fand )

Mir wurde auch geraten ihn testen zu lassen was ich auch getan habe. Raus kam das er über dem Durchschnitt Intelligent war/ist und schlicht und ergreifend unterfordert war.
Da sein Vater und dessen Bruder auch mit adhs belastet sind und beide Medikamente nehmen mussten, hatte ich Panik das mein Sohn auch welche nehmen muss.
Wir haben bei uns hier ein SPZ ( sozialpädiatrisches Zentrum ) was sich um solche Fälle kümmert, mit Psychologen,Ärzten etc.
Mein Sohn hat dann eine Gruppen Therapie gemacht. Mit anderen Kindern die ebenfalls diese Problematik zeigten.

Hilfe hat uns auch gebracht, das er Sport liebt und das haben wir gefördert und es hat ihm gut getan. Evtl ist das auch was für deinen Sohn, grade damit er mit seiner Energie irgendwo hin kann und sich auspowert, dann sitzt er vielleicht auch beim Essen mal still. (Ich kenne das alles zu gut)

Es hat viel Arbeit und nerven gekostet aber auch viel viel Ruhe.

Ich würde die Tests machen lassen, und vorher mit dem Kinderarzt darüber sprechen. Und solange es nicht eindeutig fest steht, das er ads oder adhs hat, bitte bitte lass dir keine Medikamente ausquatschen wenn das nicht unbedingt nötig ist.... ich hab mich auch dagegen gewehrt und es war auch gut so.

Hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt. Und wenn du fragen hast melde dich gerne per pn bei mir.... liebe Grüße und alles gute....

Was du so beschreibst, hört es sich nach einem ganz normalen aufgeweckten Kind an. Vielleicht nicht grad ein stilles Wasser, aber nach echtem ADHS hört sich das auch nicht an. Viele Erzieher haben auch keine Lust auf Kinder, die etwas aktiver sind oder aus der Reihe tanzen, weil sie dann ja selbst mehr gefordert sind. Deswegen wird schnell der ADHS-Stempel ausgepackt, "schwierig" draufgestempelt und Tabletten verordnet, damit wieder Ruhe herrscht.
Ich würde den Termin auch nicht wahrnehmen und erstmal warten, wie es sich entwickelt. Insgesamt hört es sich doch positiv an.

Ich nochmal,
Testen mit 4 ist nicht zu jung. Lieber jetzt, und Bescheid wissen als nachher evtl Probleme in der Schule zu bekommen.

Zitat von Sonnenwende:

Was du so beschreibst, hört es sich nach einem ganz normalen aufgeweckten Kind an. Vielleicht nicht grad ein stilles Wasser, aber nach echtem ADHS hört sich das auch nicht an. Viele Erzieher haben auch keine Lust auf Kinder, die etwas aktiver sind oder aus der Reihe tanzen, weil sie dann ja selbst mehr gefordert sind. Deswegen wird schnell der ADHS-Stempel ausgepackt, "schwierig" draufgestempelt und Tabletten verordnet, damit wieder Ruhe herrscht.
Ich würde den Termin auch nicht wahrnehmen und erstmal warten, wie es sich entwickelt. Insgesamt hört es sich doch positiv an.

So ein Termin ist ja nichts schlimmes an für sich.
Den Stempel hatte mein Sohn auch. Hieß dann immer er hat dies und er hat jenes... war eine schlimme Zeit. Hab den Test machen lassen und es kam eben rum, das er mehr gefördert und gefordert werden muss. Damit musste sich der Kindergarten und hinterher auch die Schule auseinander setzen.
Und mir konnte keiner mehr unterstellen. Das ich nichts tun würde ( hier aufm Dorf ist man dann schnell der buhmann)

Zitat von Bullit87:

Ich versuche mal zu antworten, denn mein Sohn (jetzt 9) war genauso wie deiner.
Im Liga immer Probleme gehabt sich in die Gruppe zu integrieren, durfte deshalb zu gewissen Ausflügen nicht mit (was ich schlimm fand )

Mir wurde auch geraten ihn testen zu lassen was ich auch getan habe. Raus kam das er über dem Durchschnitt Intelligent war/ist und schlicht und ergreifend unterfordert war.
Da sein Vater und dessen Bruder auch mit adhs belastet sind und beide Medikamente nehmen mussten, hatte ich Panik das mein Sohn auch welche nehmen muss.
Wir haben bei uns hier ein SPZ ( sozialpädiatrisches Zentrum ) was sich um solche Fälle kümmert, mit Psychologen,Ärzten etc.
Mein Sohn hat dann eine Gruppen Therapie gemacht. Mit anderen Kindern die ebenfalls diese Problematik zeigten.

Hilfe hat uns auch gebracht, das er Sport liebt und das haben wir gefördert und es hat ihm gut getan. Evtl ist das auch was für deinen Sohn, grade damit er mit seiner Energie irgendwo hin kann und sich auspowert, dann sitzt er vielleicht auch beim Essen mal still. (Ich kenne das alles zu gut)

Es hat viel Arbeit und nerven gekostet aber auch viel viel Ruhe.

Ich würde die Tests machen lassen, und vorher mit dem Kinderarzt darüber sprechen. Und solange es nicht eindeutig fest steht, das er ads oder adhs hat, bitte bitte lass dir keine Medikamente ausquatschen wenn das nicht unbedingt nötig ist.... ich hab mich auch dagegen gewehrt und es war auch gut so.

Hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt. Und wenn du fragen hast melde dich gerne per pn bei mir.... liebe Grüße und alles gute....

Medikamente kriegt er definitiv nicht soviel steht fest. Das ist für mich bis zum SChuleintritt definitiv kein Thema. Meine Angst ist einfach, wenn ich ihn testen lasse, dann ist er mit sicherheit in dieser "Schiene" drin und das möchte ich nicht. Ich denke einfach, gerade wenn in der Familie Fälle von Adhs bekannt sind, wird ein Kind leicht in diese Ecke gedrängt wenn es Auffälligkeiten zeigt.

Zum Thema Sport; Das hatten wir vor, ich dachte an Fußball oder Boxen (auch ein Boxsack für die Wohnung schwebte mir bereits vor), bei uns nehmen aber beide Vereine erst ab dem 5. Lebensjahr auf...

Also ich kann dir von meinem Sohn erzählen. Er kam 10 Wochen zu früh zur Welt und Frühchen sind dann ja gerne mal ADHS Kandidaten

Mein Sohn war im Kindergarten schwierig. Er hatte auch Probleme sich einzugliedern, hat dann Blödsinn gemacht, weil er merkte das er so Aufmerksamkeit von den anderen Kindern bekommt.
Er hatte zwar einen besten Freund im Kindergarten, aber mit den anderen Kindern nicht viel am Hut.
Er hat tatsächlich leichte Problem mit der Konzentration, aber nur bei Dingen, die ihn nicht interessieren oder die er schon kann.
Und da lag bei uns das große Problem. Sein großer Bruder ging zur Schule und somit hat er alles wie ein Schwamm aufgesaugt.

Die Kindergartenleiterin war auch seine Kindergartentante und legte mir nah mit ihm zum Psychologen zu gehen.
Zu dem Zeitpunkt haben wir auf einem kleinen Dorf gewohnt, irgendwo im Nirgendwo. Der Kindergarten war auch da. Mein Mann war den ganzen Tag arbeiten, manchmal 16 Stunden und somit kam ich aus dem Dorf nicht weg.
Da wollte sie mir dann ein Strick draus drehen, dass ich mich nicht genug um das Wohl des Kindes kümmere. Sie wollte dann sogar das er eine Intregrationshilfe für die Schule bekommt, er sollte nämlich dann dieses Schuljahr auf die Dorfschule gehen.

Nachdem ich dann endlich wieder ein Auto hatte, bin ich mit ihm zu einer Psychologin, diese schaute ihn sich an, teste irgendwelche Dinge. Keine Ahnung was sie genau gemacht haben, ich durfte nämlich nicht dabei sein.
Bei dem ganzen Kram kam dann raus, dass er nicht unter ADHS leidet, sondern überdurchschnittlich Intelligent ist und er sich einfach langweilt.
Was er hat, ist ein verzerrtes Körpergefühl, er spürt sich quasi nicht selbst. Wir haben dann mit Ergotherapie angefangen, was uns super weitergeholfen hat.

Jetzt geht er seit fast 2 Monaten in die Schule und ist wie ausgewechselt. Viel entspannter, ziemlich ruhig und er lernt wie ein Schwamm.
Es ist unglaublich. Wir sind aus dem Dorf in ein anderes Land gezogen, er musste also nicht nur die Schule annehmen, sondern auch eine andere Sprache. Ich glaube das ist einfach genau das Richtige für ihn
Sein Vater hat das übrigens auch so, die beiden lernen gerade zusammen japanisch, weil sie einfach Lust dazu haben.

Ich würde zwar zum Psychologen gehen und sollte tatsächlich die Diagnose ADHS kommen, würde ich mir alternative Wege suchen und es erstmal ohne Medis probieren.
Ich drück dir die Daumen, dass alles gut ist

Zitat von Sonnenwende:

Was du so beschreibst, hört es sich nach einem ganz normalen aufgeweckten Kind an. Vielleicht nicht grad ein stilles Wasser, aber nach echtem ADHS hört sich das auch nicht an. Viele Erzieher haben auch keine Lust auf Kinder, die etwas aktiver sind oder aus der Reihe tanzen, weil sie dann ja selbst mehr gefordert sind. Deswegen wird schnell der ADHS-Stempel ausgepackt, "schwierig" draufgestempelt und Tabletten verordnet, damit wieder Ruhe herrscht.
Ich würde den Termin auch nicht wahrnehmen und erstmal warten, wie es sich entwickelt. Insgesamt hört es sich doch positiv an.

Das Problem war im alten Kindergarten gegeben, er ist schon überfordert wenn viele Kinder da sind, was ich aber auch auf das 3 Jahre zu Hause sein schiebe. Im neuen Kiga kommt nix von oben herab, sie erzählen wie sein Tag war, loben ihn wenn er was gut gemacht hat. Das war im alten nicht der Fall, wiegesagt er hatte da diesen Stempel weg und das haben sie ihm auch meines Erachtens nach spüren lassen. Ich kann mir nicht erklären wieso er da auf keinen Fall hin wollte. Im Neuen Kindergarten ist das nicht so und den besucht er seit dem 28.8....

Ahh fast vergessen, er hat zum Beispiel auch ein Problem mit neuen Situationen, er muss drauf vorbereitet werden.
Sagt man ihm "so morgen gehen wir zur Bücherei" ist alles kein Problem.
Die Kindergartentante hat das aber nicht beachtet und er weigerte sich Schuhe anzuziehen, also hat sie ihn auf Socken, durch den Schnee zur Bücherei laufen lassen...

Meine Angst vor dem Psychologen ist, dass er voreingenommen ist durch die Berichte des alten Kindergartens etc pp. Ich warte nun erstmal ein paar Termine der Ergo ab und schließe mich mit denen kurz. WEnn ergo und Heilpädagogin auch der Ansicht sind das testen zu lassen werde ich mir einen unabhängigen Psychologen suchen.

Zitat von Irishmom:

Also ich kann dir von meinem Sohn erzählen. Er kam 10 Wochen zu früh zur Welt und Frühchen sind dann ja gerne mal ADHS Kandidaten

Mein Sohn war im Kindergarten schwierig. Er hatte auch Probleme sich einzugliedern, hat dann Blödsinn gemacht, weil er merkte das er so Aufmerksamkeit von den anderen Kindern bekommt.
Er hatte zwar einen besten Freund im Kindergarten, aber mit den anderen Kindern nicht viel am Hut.
Er hat tatsächlich leichte Problem mit der Konzentration, aber nur bei Dingen, die ihn nicht interessieren oder die er schon kann.
Und da lag bei uns das große Problem. Sein großer Bruder ging zur Schule und somit hat er alles wie ein Schwamm aufgesaugt.

Die Kindergartenleiterin war auch seine Kindergartentante und legte mir nah mit ihm zum Psychologen zu gehen.
Zu dem Zeitpunkt haben wir auf einem kleinen Dorf gewohnt, irgendwo im Nirgendwo. Der Kindergarten war auch da. Mein Mann war den ganzen Tag arbeiten, manchmal 16 Stunden und somit kam ich aus dem Dorf nicht weg.
Da wollte sie mir dann ein Strick draus drehen, dass ich mich nicht genug um das Wohl des Kindes kümmere. Sie wollte dann sogar das er eine Intregrationshilfe für die Schule bekommt, er sollte nämlich dann dieses Schuljahr auf die Dorfschule gehen.

Nachdem ich dann endlich wieder ein Auto hatte, bin ich mit ihm zu einer Psychologin, diese schaute ihn sich an, teste irgendwelche Dinge. Keine Ahnung was sie genau gemacht haben, ich durfte nämlich nicht dabei sein.
Bei dem ganzen Kram kam dann raus, dass er nicht unter ADHS leidet, sondern überdurchschnittlich Intelligent ist und er sich einfach langweilt.
Was er hat, ist ein verzerrtes Körpergefühl, er spürt sich quasi nicht selbst. Wir haben dann mit Ergotherapie angefangen, was uns super weitergeholfen hat.

Jetzt geht er seit fast 2 Monaten in die Schule und ist wie ausgewechselt. Viel entspannter, ziemlich ruhig und er lernt wie ein Schwamm.
Es ist unglaublich. Wir sind aus dem Dorf in ein anderes Land gezogen, er musste also nicht nur die Schule annehmen, sondern auch eine andere Sprache. Ich glaube das ist einfach genau das Richtige für ihn
Sein Vater hat das übrigens auch so, die beiden lernen gerade zusammen japanisch, weil sie einfach Lust dazu haben.

Ich würde zwar zum Psychologen gehen und sollte tatsächlich die Diagnose ADHS kommen, würde ich mir alternative Wege suchen und es erstmal ohne Medis probieren.
Ich drück dir die Daumen, dass alles gut ist

Ja genauso wars bei uns auch.
Nur sind wir nicht in ein anderes Land gezogen. Sondern nur einen Ort weiter, weg von der Hauptstraße und seit er alleine raus darf, ist er eh wie ausgewechselt und spielt Schach.

Zitat von smiley86:

Zitat von Bullit87:

Ich versuche mal zu antworten, denn mein Sohn (jetzt 9) war genauso wie deiner.
Im Liga immer Probleme gehabt sich in die Gruppe zu integrieren, durfte deshalb zu gewissen Ausflügen nicht mit (was ich schlimm fand )

Mir wurde auch geraten ihn testen zu lassen was ich auch getan habe. Raus kam das er über dem Durchschnitt Intelligent war/ist und schlicht und ergreifend unterfordert war.
Da sein Vater und dessen Bruder auch mit adhs belastet sind und beide Medikamente nehmen mussten, hatte ich Panik das mein Sohn auch welche nehmen muss.
Wir haben bei uns hier ein SPZ ( sozialpädiatrisches Zentrum ) was sich um solche Fälle kümmert, mit Psychologen,Ärzten etc.
Mein Sohn hat dann eine Gruppen Therapie gemacht. Mit anderen Kindern die ebenfalls diese Problematik zeigten.

Hilfe hat uns auch gebracht, das er Sport liebt und das haben wir gefördert und es hat ihm gut getan. Evtl ist das auch was für deinen Sohn, grade damit er mit seiner Energie irgendwo hin kann und sich auspowert, dann sitzt er vielleicht auch beim Essen mal still. (Ich kenne das alles zu gut)

Es hat viel Arbeit und nerven gekostet aber auch viel viel Ruhe.

Ich würde die Tests machen lassen, und vorher mit dem Kinderarzt darüber sprechen. Und solange es nicht eindeutig fest steht, das er ads oder adhs hat, bitte bitte lass dir keine Medikamente ausquatschen wenn das nicht unbedingt nötig ist.... ich hab mich auch dagegen gewehrt und es war auch gut so.

Hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt. Und wenn du fragen hast melde dich gerne per pn bei mir.... liebe Grüße und alles gute....

Medikamente kriegt er definitiv nicht soviel steht fest. Das ist für mich bis zum SChuleintritt definitiv kein Thema. Meine Angst ist einfach, wenn ich ihn testen lasse, dann ist er mit sicherheit in dieser "Schiene" drin und das möchte ich nicht. Ich denke einfach, gerade wenn in der Familie Fälle von Adhs bekannt sind, wird ein Kind leicht in diese Ecke gedrängt wenn es Auffälligkeiten zeigt.

Zum Thema Sport; Das hatten wir vor, ich dachte an Fußball oder Boxen (auch ein Boxsack für die Wohnung schwebte mir bereits vor), bei uns nehmen aber beide Vereine erst ab dem 5. Lebensjahr auf...

Das ,ist dem Sportverein ist ja doof. Bei uns hier spielen sie schon Fußball Ab dem dritten Lebensjahr. Das sind dann diemsigenannten Bambinis.

ein termin beim kinderpsyvchologen schadet sicher nicht. man muss ja nicht gleich mit der tür ins haus fallen und ihm den verdacht adhs sagen, sondern kann dort allgemein die probleme schildern. normalerweise wissen sie dann schon was sie testen müssen.

wir sind mit unserem sohn auch gerade in der testphase.
von adhs bis zu autismus und hochintelligent bekamen wir schon von den kigaerziehern und seiner grundschullehrerin alles an den kopf geklatscht. anscheinend sind sie sich da auch nicht sicher - denn alles kann er ja nicht haben. das widerspricht sich ja doch in ihrem erscheinungsbild
die psychologin hat sich alles angehört und hat jetzt die testreihe gestartet. mal sehen was beim nächsten gespräch heraus kommt. welche tendenz sie bisher aus machen kann.

ich hab aber die erfahrung machen können, dass kinder die nicht ins schema f passen sehr oft sehr schnell in die adhs-schiene gedrängt werden von erziehern und lehrern. denn dann hat man ja eine ausrede warum das kind so ist. und die lösung des problems wird somit auf die eltern und ärzte abgedrängt. man muss dann nicht selber nach lösungen suchen

Zitat von Bullit87:

Zitat von Irishmom:

Also ich kann dir von meinem Sohn erzählen. Er kam 10 Wochen zu früh zur Welt und Frühchen sind dann ja gerne mal ADHS Kandidaten

Mein Sohn war im Kindergarten schwierig. Er hatte auch Probleme sich einzugliedern, hat dann Blödsinn gemacht, weil er merkte das er so Aufmerksamkeit von den anderen Kindern bekommt.
Er hatte zwar einen besten Freund im Kindergarten, aber mit den anderen Kindern nicht viel am Hut.
Er hat tatsächlich leichte Problem mit der Konzentration, aber nur bei Dingen, die ihn nicht interessieren oder die er schon kann.
Und da lag bei uns das große Problem. Sein großer Bruder ging zur Schule und somit hat er alles wie ein Schwamm aufgesaugt.

Die Kindergartenleiterin war auch seine Kindergartentante und legte mir nah mit ihm zum Psychologen zu gehen.
Zu dem Zeitpunkt haben wir auf einem kleinen Dorf gewohnt, irgendwo im Nirgendwo. Der Kindergarten war auch da. Mein Mann war den ganzen Tag arbeiten, manchmal 16 Stunden und somit kam ich aus dem Dorf nicht weg.
Da wollte sie mir dann ein Strick draus drehen, dass ich mich nicht genug um das Wohl des Kindes kümmere. Sie wollte dann sogar das er eine Intregrationshilfe für die Schule bekommt, er sollte nämlich dann dieses Schuljahr auf die Dorfschule gehen.

Nachdem ich dann endlich wieder ein Auto hatte, bin ich mit ihm zu einer Psychologin, diese schaute ihn sich an, teste irgendwelche Dinge. Keine Ahnung was sie genau gemacht haben, ich durfte nämlich nicht dabei sein.
Bei dem ganzen Kram kam dann raus, dass er nicht unter ADHS leidet, sondern überdurchschnittlich Intelligent ist und er sich einfach langweilt.
Was er hat, ist ein verzerrtes Körpergefühl, er spürt sich quasi nicht selbst. Wir haben dann mit Ergotherapie angefangen, was uns super weitergeholfen hat.

Jetzt geht er seit fast 2 Monaten in die Schule und ist wie ausgewechselt. Viel entspannter, ziemlich ruhig und er lernt wie ein Schwamm.
Es ist unglaublich. Wir sind aus dem Dorf in ein anderes Land gezogen, er musste also nicht nur die Schule annehmen, sondern auch eine andere Sprache. Ich glaube das ist einfach genau das Richtige für ihn
Sein Vater hat das übrigens auch so, die beiden lernen gerade zusammen japanisch, weil sie einfach Lust dazu haben.

Ich würde zwar zum Psychologen gehen und sollte tatsächlich die Diagnose ADHS kommen, würde ich mir alternative Wege suchen und es erstmal ohne Medis probieren.
Ich drück dir die Daumen, dass alles gut ist

Ja genauso wars bei uns auch.
Nur sind wir nicht in ein anderes Land gezogen. Sondern nur einen Ort weiter, weg von der Hauptstraße und seit er alleine raus darf, ist er eh wie ausgewechselt und spielt Schach.

Wenn wir nicht beruflich in ein anderes Land hätten ziehen müssen, wären wir sicherlich auch aus dem Ort weggegangen.

Freut mich zu lesen, dass es bei euch auch erfolgreich war

Zitat von shelyra:

ein termin beim kinderpsyvchologen schadet sicher nicht. man muss ja nicht gleich mit der tür ins haus fallen und ihm den verdacht adhs sagen, sondern kann dort allgemein die probleme schildern. normalerweise wissen sie dann schon was sie testen müssen.

wir sind mit unserem sohn auch gerade in der testphase.
von adhs bis zu autismus und hochintelligent bekamen wir schon von den kigaerziehern und seiner grundschullehrerin alles an den kopf geklatscht. anscheinend sind sie sich da auch nicht sicher - denn alles kann er ja nicht haben. das widerspricht sich ja doch in ihrem erscheinungsbild
die psychologin hat sich alles angehört und hat jetzt die testreihe gestartet. mal sehen was beim nächsten gespräch heraus kommt. welche tendenz sie bisher aus machen kann.

ich hab aber die erfahrung machen können, dass kinder die nicht ins schema f passen sehr oft sehr schnell in die adhs-schiene gedrängt werden von erziehern und lehrern. denn dann hat man ja eine ausrede warum das kind so ist. und die lösung des problems wird somit auf die eltern und ärzte abgedrängt. man muss dann nicht selber nach lösungen suchen

Genau das denke ich mir auch immer, kaum passt das Kind nicht in Schema F wird es abgestempelt.

In der Gruppe wurde für jedes Kind eine Art Tagebuch geführt, welches man am Ende mitbekam. Bei seinem Tagebuch liesst man richtig heraus, wie die Erzieherin immer "passiver" manchmal sogar sehr negativ ihm gegenüber wird.
Auf keinem der eingeklebten Fotos lächelt er, immer guckt er bedrückt.
Das ist sogar anderen, nicht involvierten, aufgefallen.
Dachte erst das wäre Einbildung