Mütter- und Schwangerenforum

Einschätzung zum Sozialverhalten von 3-jährigem erbeten

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Nuya
10450 Beiträge
08.05.2017 14:26
Wir waren gestern und vorgestern im Tierpark, und ich hab mal wieder beobachtet, wie der Mini mit anderen Kindern umgeht, und ich muss ganz ehrlich sagen, es erscheint mir etwas seltsam.
Er läuft zu den Kindern hin, spricht diese aber nicht an, kopiert eventuell Teile deren Verhaltens, oder setzt/stellt sich einfach in die Nähe, und beobachtet die anderen Kinder, ohne irgendwas zu sagen. Er hat zwei Jungs, einer etwas jünger, einer etwas älter als er selbst, beim Spielen beobachtet, sich aber nicht eingebracht, und später, als die beiden gegangen sind, mich gefragt, ob die beiden wohl bald mal wieder im Tierpark wären. Hab ich ihn gefragt, warum er das denn gern wüsste, und er sagt mir, weil er wieder mal zugucken möchte, was die machen.

Er erkennt nicht, wenn ihm Ablehnung der Kinder entgegen schlägt, erst wenn diese ihm das deutlich verbal sagen (was Kinder in dem Alter halt selten auf eine Weise tun, die er versteht). Er kann sein Verhalten nur schlecht anpassen, wenn er feststellt, dass jemand wütend ist über sein Verhalten, sondern macht dann eher alles nur schlimmer, weil er wahllos raus kopierte Verhaltensweisen von anderen Kindern unreflektiert abspult.

Er braucht eine wirklich deutliche verbale Ansage darüber, was das Problem ist, und was die Erwatung ist, die an ihn gerichtet wird, dann klappt es gut, tun Kinder im Alter zwischen 3 und 6 aber selten auf die Weise, wie Erwachsene.

Er ist sprachlich echt weit, führt aber teils endlose Unsinnsdiskussionen, bei dem er alles aus dem logischen setting raus hebt, irgendeinen Teil ändert, und das Ganze dann in dem neuen logischen setting weiter diskutiert. Bekommt meist nicht recht mit, was um ihn herum passiert.

Erkennt sich wiederholende Verhaltensmuster bei anderen Kindern, aber nicht unbedingt den Sinn dahinter, insbesondere diese Verhaltensweisen analyisert und kopiert er dann. Oder eben andere Auffälligkeiten, wie falsche grammatikalische Formen, oder Sprachfehler, die zerpflückt er dann.

Besteht anderen Kindern gegenüber nie auf irgendwas, andere Kinder „verbessern“ ihn bei irgendwas, und er weiß eigentlich genau, dass er Recht hatte, und das andere Kind falsch lag, hat aber null Interesse daran, seinen Standpunkt zu verteidigen, oder hat es eventuell gar nicht recht mitbekommen?

Es wirkt mir oft alles sehr schablonenhaft. Er entschuldigt sich bei dem Schaf, was auf unserer Fußmatte abgebildet ist, wenn er drauftritt, genauso, wie bei mir, wenn er mir versehentlich auf den Fuß tritt.

Er spricht mit dem luftleeren Raum, kontrolliert nicht, ob er denjenigen anspricht, und derjenige es mitbekommt, den er meint, und es kümmert ihn auch nicht weiter. Wenn er sich in der KiTa (nach Aufforderung durch Papa oder mich) verabschiedet von seiner Erzieherin, dann hält er die Hand hoch, und sagt irgendwohin tschüss, völlig egal, ob die Erzieherin ihn ansieht, 3 Meter weg steht, oder sonst was. Wenn die Erzieherin dann aber von sich aus aktiv den Kontakt mit ihm aufnimmt, reagiert er wohl drauf.

Er registriert nicht, ob sein Gegenüber eigentlich seine Kommunikation verstehen kann. Ein kleines Kind, kann grad erst wackelig laufen, noch gar nicht sprechen, fasst seinen Roller an, und er sagt zum luftleeren Raum „Das Kind hat gar nicht gefragt, ob es den Roller haben darf“. Oder ein Kind, offensichtlich etwa ein Jahr älter als er, sitzt im Buggy, und er glaubt, das Kind sei ein Baby, da Buggys für Babys sind. Er sieht also den Buggy, und macht daran das Alter fest.

Fragt mich „wie heißt das Kind?“ Sag ich ihm „weiß ich nicht, musst du hingehen und fragen“, und er stellt blos den Satz um und fragt „wie heißt du“ irgendwohin, egal, ob das Kind ihn dann hören kann oder nicht.

Er ist auch absolut nicht jammrig, wenn er sich weh tut, weint er, bis es nicht mehr weh tut. Aber der Sinn hinter jammern oder wehleidig sein (--> zusätzliche Aufmerksamkeit) hat sich ihm nie erschlossen. Er hat auch da mal kurz und sehr rudimentär phasenweise Verhaltensweisen von anderen Kindern kopiert, wenn dann aber von uns das Verhalten kam, weswegen die anderen Kinder das Verhalten an den Tag gelegt hatten (sprich zusätzliche Aufmerksamkeit), war er genervt, weil man sein Nachstellen der beobachteten Situation störte.

Es kommt auch kaum je von ihm ein „Mama, guck mal“ oder sowas.

Wenn er reizüberflutet ist, dann kann er einen nicht mehr richtig angucken, dann verdreht er wirklich die Augen. Also dreht das Gesicht zu einem hin nach Aufforderung, aber dreht die Augen weg.
Oder auch sonst, wenn er überreizt ist, verdreht er die Augen, und klopft sich manchmal selbst gegen den Kopf, oder verzieht das Gesicht total angespannt/verkrampft.
Manchmal, wiederholt er Worte, so oft, wie er den Gegenstand sieht. Stehen z.B. 3 Gläser auf dem Tisch, sagt er "Da stehen drei Gläser, Gläser, Gläser auf dem Tisch" (halt immer die passende Anzahl, kein Stottern oder so, stottern tut er null). Das ist allerdings recht neu, und ich hoffe, dass es vorübergehendes Experimentieren ist, ist aber ja nun auch ein Verhalten, was Irritation bei anderen hervorruft, was ihn aber null stört, bzw er weiß es denke ich nicht.

Er kann echt richtig gut sprechen. Sehr korrekt, mir fällt aus dem Stand keine grammatikalische Konstruktion ein, die er nicht korrekt bilden kann. Spricht auch sehr schön. Meine Frage ist jetzt, ist dieses Sozialverhalten in dem Alter normal? Also überschätze ich/andere ihn, erwarte in dem sozialen Bereich zu viel von ihm, weil er spricht, wie ein deutlich älteres Kind, und ich entsprechend auch die passenden sozialen Verhaltensweisen erwarte, oder ist er da wirklich hinterher? (er ist Ende März 3 geworden)

Er ist sehr reizoffen, und detailversessen (man kann von ihm problemlos alle möglichen, auch manche ausländischen Zugtypen gesagt bekommen, deren jeweilige Antriebsart, und sie nach den Maximalgeschwindigkeiten sortiert bekommen^^), und ich glaube manchmal geht ihm da in manchen Situationen dann das große ganze durch die Lappen, oder die Resonanz mit dem Gegenüber.

Ich hab manchmal das Gefühl, dass ihm das ganze Chaos in der KiTa in den Kopf rein gespült wird, ungefiltert und ohne Verarbeitungsprozess einmal durch den heiß laufenden Schaltkreis in seinem Kopf rauscht, und dann wieder raus gerauscht kommt.

Andere Kinder scheinen es (verständlicherweise) seltsam zu finden, dass er ihnen derartig nachmacht und nachplappert. Und irgendwie so seltsam in der Kontaktaufnahme ist.

In der KiTa sind sie jetzt mehr oder weniger stolz darauf, dass er es mitlerweile schafft, sich ein wenig zu wehren, wenn ihn jemand haut, aber ganz ehrlich, ist das nicht das, was ich unter Erfolg verstehe. Zumal er dort kreuz unglücklich ist (deswegen sind wir auch heute mal wieder zu Hause), und immer weiter isoliert wird. Das Kind, mit dem er gern spielen würde, will nicht mit ihm spielen, und das eine Kind, was immer um ihn herum springt, ist ein „Problemkind“ (ich mag das Wort nicht, aber er ist aggressiv, hält sich nicht an Regeln, etc) , was wirklich ein problematischer Faktor ist, zumal Mini sich davon null abgrenzen kann, und ihn dieses Kind auch immer weiter mit in die Isolation zieht.

Es passt einfach hinten und vorne nicht. In manchen Bereichen ist er so weit, und das Sozialverhalten passt überhaupt nicht dazu.

Bei Erwachsenen/in ruhiger Atmosphäre versteht/sieht er allerdings auch kleine, nonverbale Dinge. Letzlich sagte er zu mir „Schau mal Mama, da draußen steht ein Mobilkran.“ Ich bin zum Fenster gegangen und habe meinen Hals gereckt, aber in die falsche Richtung geguckt, und den Kran nicht entdeckt, und er sagte von sich aus „Nein, weiter rechts, hinter dem Haus mit den grünen Balkonen.“ Sprich er hat aus meinem Verhalten ablesen können, dass ich den Kran nicht entdeckt habe, ohne dass ich es ihm gesagt hätte, und hat seine Beschreibung unaufgefordert präzisiert.
Wenn er wirklich Ruhe hat, ist er ein total unkompliziertes, super süßes Kind, und auch gar nicht seltsam. Er erkennt dann auch kleinste Feinheiten in der Kommunikation eigentlich. Daher glaub ich irgendwie nicht an eine grundsätzliche Unfähigkeit in dem Bereich.
Er äußert aber selbst von sich aus, dass er das Verhalten von anderen Kindern teils nicht versteht, und will es dann von uns erklärt haben (nicht ganz einfach, wenn wir nicht dabei waren...)

Die KiTa sagte ja bereits von sich aus schon mehrfach, dass seine Entwicklung recht asynchron ist. Und für das Entwicklungsgespräch am nächsten Montag steht der Punkt Soziales mit anderen Kindern weit oben. (wir können immer vorher anmelden, welche Themen uns besonders auf dem Herzen liegen, und als ich sagte soziales mit anderen Kindern, kam von der Erzieherin nur sehr zustimmendes Nicken und dass das ganz oben stünde)

Und ich hätte nun einfach vorweg, vor dem Gespräch am Montag, gern ein bisschen Input von euch, wie ihr das Sozialverhalten für ein 3 jähriges Kind einschätzt.

Sorry für den langen Text und danke an die, die es bis hierher geschafft haben, und eventuell sogar Input für mich haben…
08.05.2017 14:33
Ich bin kein experte , gleich vorab und habe mir so kleinen Kindern kaum was zu tun gehabt bisher
aber mein Erster Gedanke war kann das in Richtung Autismus bzw solche abwandlungen gehen ?
Kannst du da vlt mal mit deinem Kinderarzt drüber sprechen .

Normal in dem sinne finde ich das nicht ich finde es nicht schlimm aber ich würde mir alleine weil ich mir Gedanken machen würde da mal einmal nachforschen ob da was sein könnte
Yvoulin
1088 Beiträge
08.05.2017 14:34
Habe deinen Bericht grade gelesen und ich habe das Gefühl, dass wenn du sein Verhalten anderen Kindern gegenüber erklärst und auch wie er die Augen verdreht und so, klingt ein bisschen nach autistischen Zügen.
Auch dass er sich so gut mit verschiedenen Zügen auskennt, kann eine Inselbegabung sein...

Hat euer Kinderarzt schon mal irgendwelche Auffälligkeiten in seiner Entwicklungen aufgezählt?
bambina_1990
16691 Beiträge
08.05.2017 14:40
Ich schließe mich an ,das klingt etwas nach Autismus
08.05.2017 14:43
Wenn ich gewisse Zeilen lesen, dann sehe ich meinen.

Nun musste ich die Anzeichen und Autismus erst mal googeln - es schaudert mich.

Aber hier bei unserem Dorf-Kinderarzt brauche ich sowas nicht ansprechen, mit den Kindern ist immer alles ok.
08.05.2017 14:51
Würd auch mal testen lassen auf Autismus bzw. schwächere Formen wie Asperger.

Klingt für mich auch sehr wie meine - in manchen Punkten mehr in manchen weniger.
Milchmaus
5178 Beiträge
08.05.2017 14:54
Ja, es kann die Möglichkeit bestehen, dass es sich um eine Autismusspektrumstörung handeln kann. Muss aber nicht.
Kinder entwickeln sich häufig asynchron. Eine sprachliche Begabung kann ein Kind genauso 'seltsam' reagieren lassen, wie ein sprachlicher Nachzügler aufgrund von fehlender Ausdrucksmöglichkeit zum Beißen verleitet sein kann.
Hört euch die Beobachtungen der KiTa an und lasst euch in der Frühförderstelle beraten. Ggf geht ins SPZ und klärt Einzelheiten diagnostisch ab.
Alles Gute für euch und viel Vertrauen in euer Kind!
cooky
12539 Beiträge
08.05.2017 14:59
Wobei ich viele Sachen einfach so lese, als sei das eben seine Entwicklung.

Dass mit dem beobachten, nicht so richtig selbst wissen wie man in Kontakt tritt, das haben bzw. hatten wir auch lange. Die Art und Weise des Sprechens bzw. das Sprechen über die anderen, das kommt mit auch alles sehr bekannt vor. War halt hier einfach etwas, dass sich später entwickelt hat, weil sie in anderen Bereichen wie z.B. dem Kognitiven eben weiter war. Und da ist deiner ja super fit.
BigGirl37
2506 Beiträge
08.05.2017 15:09
So wie Du Deinen Sohn beschreibst, könnte es sich um eine Autistische Störung handeln. Es ist allerdings schwer übers Internet eine Einschätzung zu geben, ohne die Verhaltenszüge Deines Sohnes gesehen zu haben. Ich würde das beim Kinderarzt ansprechen, in der Regel müsste der Dir Adressen geben können, wo Dein Sohn auf Autismus untersucht werden kann.
wolkenschaf
11811 Beiträge
08.05.2017 15:28
Klar könnte das in Richtung Autismus gehen. Aber er ist gerade mal 3. Er ist in so vielen Bereichen schon so weit und so viel weiter, als er eigentlich sein müsste. Da ist es doch auch klar, dass es Bereiche gibt, in denen er eben noch nicht so weit ist. Ich glaube, dass die Diskrepanz nur so groß erscheint, weil er eben sprachlich und kognitiv schon so weit ist. Ich würde es im Auge behalten, vielleicht beim Kinderarzt mal ansprechen, aber jetzt nicht die Pferde scheu machen.
cooky
12539 Beiträge
08.05.2017 15:41
Zitat von wolkenschaf:

Klar könnte das in Richtung Autismus gehen. Aber er ist gerade mal 3. Er ist in so vielen Bereichen schon so weit und so viel weiter, als er eigentlich sein müsste. Da ist es doch auch klar, dass es Bereiche gibt, in denen er eben noch nicht so weit ist. Ich glaube, dass die Diskrepanz nur so groß erscheint, weil er eben sprachlich und kognitiv schon so weit ist. Ich würde es im Auge behalten, vielleicht beim Kinderarzt mal ansprechen, aber jetzt nicht die Pferde scheu machen.


Ja genau das denke ich auch. Gerade die soziale Interaktion ist ja nun in Bezug auf das Alter bei vielen Kindern noch nicht so ausgeprägt.
Sicherlich liest sich vieles "ungewöhnlich". Und er ist auch einfach weit. Aber ich würde einfach in Ruhe gucken.
Zwerginator
7683 Beiträge
08.05.2017 15:53
Deine Beschreibung klingt wirklich etwas nach einen kleinen, aufgeweckten Sheldon Cooper.
Aber ich würde mir in dem Alter noch keine großen Sorgen machen. Er steckt ja wirklich sämtliche Ressourcen in seine kognitive Entwicklung, da kann für das Soziale einfach nicht mehr so viel übrig bleiben im Moment.
08.05.2017 16:16
Ich glaube, das "Problem" ist einfach, dass er in anderen Bereichen "zu weit" ist... hatte dir ja schon geschrieben, dass ich vor Einschulung auf jeden fall seinen IQ testen lassen würde, und sei es nur, um etwas in der Hand zu haben...
dass er Kinder beobachtet und Nachahmt... machen andere Kinder auch. Arthuro macht seinem Großen Bruder zb aktuell auch ALLES nach... ob er es kann oder nicht. Kinder lernen durch beobachten und nachmachen (deshalb ist die beste Erziehung imho auch, es richtig vor zu machen ).
Bei deinem kleinen wirkt es vielleicht "verkehrt" weil er nicht wie andere Kinder intuitiv daran geht, sondern verkopft. und andere Kinder merken natürlich auch, wenn jemand nicht einfach so ist, sondern sich mühe geben muss, um so zu sein wie andere...

der große weicht übrigens aktuell auch gern dem blick aus... wenn er flunkert oder auch wenn ihm etwas nicht geheuer ist... heut bei der sprachtestung in der schule hat er auch lieber im raum rumgesehen bei antworten. Ich selbst schaue auch lieber woanders hin als menschen direkt ins gesicht... das ist anstrengend für mich... und ich verstehe deinen kleinen gut, wenn er gerade nach einem Tag voller reize das nicht auch noch braucht Daher wäre mir der Begriff Autismus nur in den Kopf geschossen, wenn er dauerhaft blickkontakt vermeiden würde, also auch an reizarmen Tagen.

Vermutlich wird er noch lange brauchen, bis das sozialverhalten nachzieht... vielleicht wird es auch nie wie bei anderen sein... weil der Kopf einfach zu viel einnimmt... aber groß sorgen würde ich mich zumindest jetzt noch nicht
Mocca
4449 Beiträge
08.05.2017 16:20
Zitat von cooky:

Zitat von wolkenschaf:

Klar könnte das in Richtung Autismus gehen. Aber er ist gerade mal 3. Er ist in so vielen Bereichen schon so weit und so viel weiter, als er eigentlich sein müsste. Da ist es doch auch klar, dass es Bereiche gibt, in denen er eben noch nicht so weit ist. Ich glaube, dass die Diskrepanz nur so groß erscheint, weil er eben sprachlich und kognitiv schon so weit ist. Ich würde es im Auge behalten, vielleicht beim Kinderarzt mal ansprechen, aber jetzt nicht die Pferde scheu machen.


Ja genau das denke ich auch. Gerade die soziale Interaktion ist ja nun in Bezug auf das Alter bei vielen Kindern noch nicht so ausgeprägt.
Sicherlich liest sich vieles "ungewöhnlich". Und er ist auch einfach weit. Aber ich würde einfach in Ruhe gucken.

Danke!

Nuya, wir sollten vielleicht einmal eine 2-Frau-Selbsthilfegruppe aufmachen

Ganz "normal" ist das Verhalten sicher nicht. Als der Schnuppel fast im gleichen alter war, wurde von der Erzieherin auch Asperger in den Raum geworfen. Er hat damals andere Kinder wir Kartoffeln behalndelt. Hatte kein Interesse an Interaktion mit ihnen und hat lieber beobachtet, wie sich ein Windrad dreht oder so.
Damals hab ich auch viel gelesen und das machte mir Angst, weil vieles wirklich ins Autismusspektrum fiel.
Asperger ist jedoch sehr schwer zu diagnostizieren. Es gibt viele andere Störungen mit denen es große Schnittmengen gibt und in dem alter kann sich ncoh vieles verwachsen.
Der Schnuppel ist gerade sechs geworden und sein Sozialverhalten ist normal. Er trifft sich gerne mit anderen Kindern und hat im neuen Kindergarten (wir sind umgezogen) zwei "beste Freunde". An seinem Geburtstag waren 6 Kinder hier zu Besuch.
Ich glaube, das liegt an mehreren Dingen.
Wenn ein Kind in einem Gebiet weit außerhalb der Norm liegt (egal ob darüber oder darunter liegend), dann kann man häufig auch in danderen Gebieten keine normalen Maßstäbe ansetzen.

Ich glaube, dass bei uns die Schere verbale Kommunikation und Motorik (incl. nonverbaler Kommunikation) zu weit auseinander klaffte. Kinder konnten ihn nicht richtig verstehen, weil er abgedrehte Sätze und Worte benutzt hat und er konnte sie nicht verstehen, weil sie ihm nicht sagten, was jetzt gemacht werden sollte, sondern einfgach losgelaufen wind oder so.

Klar KÖNNTE auch eine Strörung in diesem Bereich vorliegen, aber lass den Gedanken sich mal nicht zu sehr setzen.
Autismus kann häufig erst mit 4 Jahren diagnostiziert werden und ein nicht besonders ausgeprägtes Asperger Syndrom häufig noch viel später.

Mach Dir also darum jetzt mal nicht zu viele Sorgen darum.
Sollte da etwas sein, ist das ein Problem das erst später angegangen werden kann.

Unsere Baustelle ist übrigens gerade die Konzentration.
Dieses Jahr ist Schuleintritt und er kann sich schlecht Aufgaben merken, die aus mehreren Komonenten bestehen. Das wird sicher ein Spaß, wenn er keine 1:1-Betreuung genießt oder jemand bei den Aufgaben oder beim Anziehen neben ihm steht und ihm erklärt, dass der Schmetterling jetzt gerade nciht interessiert, sondern er einfach mal machen soll, was gesagt wurde...
Mocca
4449 Beiträge
08.05.2017 16:24
Ach und ein Nachtrag zum sehr guten Sprechen:
Dadurch erwartet man automatisch oft merh von den Kindern als von einem anderen Kind.
Wir mussten uns häufig sagen, dass es nicht schlimm ist, dass er noch nicht dies und jenes kann, auch wenn er uns sagen kann, wie der Strom funktioniert.
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