Mütter- und Schwangerenforum

Einschätzung zum Sozialverhalten von 3-jährigem erbeten

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Janna
19141 Beiträge
08.05.2017 22:55
Zitat von Mocca:

Zitat von Janna:

Zitat von Mocca:

Zitat von StilleWasser:

...

Klar kann man sehen ob das Kind in einem Bereich besonders ist, aber das kann sich noch alles verwachsen.
Mein Sohn hatte tierische Angst vor Männern.
Noch mit 2,5 Jahren hat er 15 Minuten herzzerreißend an meiner Schulter geweint, weil mein Bruder (den er leider nur so 7-8 Mal im Jahr sieht) ins Zimmer kam und "Tag" sagte. Seit er 4 ist, redet er jedem (egal ob Männlein oder Weiblein) einen Knopf an die Backe, wenn er sich nicht schnell genut in Sicherheit bringt.
Das hat sich nicht nur verwachsen, sondern fast um 180 Grad gedreht.
Drei ist zu früh um im Autismus-Spektrum zu testen, wenn man es nicht gerade mit einem Kind mit ausgeprägtem frühkindlichen Autismus zu tun hat .


Stimmt nicht ganz.
Es ist wirklich schwer diese Welt zu verstehen wenn man es nicht selbst erlebt.

Vlt bekommst du keine Diagnose in dem Alter wenn du kein härtefall bist. Die Symptome sind aber dennoch vorhanden und einmal beim Profi fragen ob, oder ob nicht, halte ich nicht für verkehrt denn ganz offensichtlich beschäftigt die Entwicklung ihres Sohnes die TS schon sehr.

Was soll sie sich jetzt noch 2-3 Jahre den Kopf zermahlen und sich immer die Frage stellen ob alles ok ist?

Glaub mir, das ist kein schönes Gefühl.

Das stimmt, aber ich kenne die Situation recht gut, weil eben bei uns der Kindergarten diese Diagnose in den Raum stellte, kurz vor dem 3. Geburtstag.
Daher weiß ich, dass Asperger und verschiedene andere Krankheitsbilder oder Störungen sehr ähnliche Symptome haben. Und plötzlich ein Krankheitsbild diagnostiziert zu bekommen, das dann gar nicht stimmt, wäre noch schlechter.
Klar macht man sich da Sorgen. Aber wenn ich die TS richtig verstanden habe, ist genau DAS nicht ihre Sorge.


Ich denke in ihrem Fall auch nicht unbedingt in Richtung Autismus.
Ich glaube aber wirklich es könnte ihr gut tun wenn sie ihre Bedenken einmal laut ausspricht und sich mit wem darüber austauscht der etwas genaueres zum Thema der Entwicklung sagen kann.

Sonst wird die TS sich eben immer fragen “verwächst sich das noch? Ist das normal?“ und und und.

cooky
12537 Beiträge
08.05.2017 22:58
Zitat von Janna:

Zitat von Mocca:

Zitat von Janna:

Zitat von Mocca:

...


Stimmt nicht ganz.
Es ist wirklich schwer diese Welt zu verstehen wenn man es nicht selbst erlebt.

Vlt bekommst du keine Diagnose in dem Alter wenn du kein härtefall bist. Die Symptome sind aber dennoch vorhanden und einmal beim Profi fragen ob, oder ob nicht, halte ich nicht für verkehrt denn ganz offensichtlich beschäftigt die Entwicklung ihres Sohnes die TS schon sehr.

Was soll sie sich jetzt noch 2-3 Jahre den Kopf zermahlen und sich immer die Frage stellen ob alles ok ist?

Glaub mir, das ist kein schönes Gefühl.

Das stimmt, aber ich kenne die Situation recht gut, weil eben bei uns der Kindergarten diese Diagnose in den Raum stellte, kurz vor dem 3. Geburtstag.
Daher weiß ich, dass Asperger und verschiedene andere Krankheitsbilder oder Störungen sehr ähnliche Symptome haben. Und plötzlich ein Krankheitsbild diagnostiziert zu bekommen, das dann gar nicht stimmt, wäre noch schlechter.
Klar macht man sich da Sorgen. Aber wenn ich die TS richtig verstanden habe, ist genau DAS nicht ihre Sorge.


Ich denke in ihrem Fall auch nicht unbedingt in Richtung Autismus.
Ich glaube aber wirklich es könnte ihr gut tun wenn sie ihre Bedenken einmal laut ausspricht und sich mit wem darüber austauscht der etwas genaueres zum Thema der Entwicklung sagen kann.

Sonst wird die TS sich eben immer fragen “verwächst sich das noch? Ist das normal?“ und und und.


Es ging ja nicht darum ihr einzureden, dass es sich verwächst. Sondern eher dass man einfach sich nicht vorab verrennt in etwas
08.05.2017 23:20
Ich hab jetzt nicht alles nachgelesen. Aber der beste Freund meines ältesten Sohnes war mit 3 auch so. Der Junge ist Hochbegabt, hat sich selber lesen und schreiben mit nicht ganz 4 Jahren beigebracht, rechnete da schon bis 100 und zeichnet wahnsinnig detailgetreu. Aber seine Schwäche ist das soziale, was aber wohl nicht selten ist bei hochbegabten Kindern. Es ist aber im Laufe der Zeit immer besser geworden und die Defizite werden immer geringer.
Und wenn ich mich daran erinnere was du schon alles geschrieben hast, was dein Sohn kann, dann würde es mich nicht wundern wenn er auch hochbegabt ist.
08.05.2017 23:46
Zitat von Mocca:

Zitat von StilleWasser:

Zitat von cooky:

Zitat von StilleWasser:

Aber man kennt sein Kind doch und kann einschätzen ob es normal ist oder nicht - und ja, auch mit 3 schon.

Bei meiner Mittleren hab ich schon immer gewusst das da etwas ist - auch wenn sich manches ändert mit den Jahren vielleicht oder etwas bessert oder oder oder - es ist trotzdem anders einfach.

Und es gibt ja ganz unterschiedliche Ausprägungen von Autismus-spektrums-Störungen und es muss nicht alles zutreffen - das ist eigentlich nie so.

Ich persönlich würde es austesten lassen - weil wenn es sein sollte ist es immer je früher desto besser und desto eher kann man helfen und therapieren.


Naja was ist schon normal.
Dass ihr Kleiner in manchen Bereichen außergewöhnlich ist, das weiß Nuya ja.
Aber ich finde es nicht richtig frühzeitig die Pferde Scheu zu machen, obwohl gerade der thematisierte soziale Aspekt bei vielen vielen Kindern in dem Alter eben noch nicht sonderlich ausgereift ist.


Nur gibts für mich nen großen Unterschied zwischen er tut sich noch ein bisserl schwer und "er weiß einfach nicht wie es richtig ist"

Klar kann man sehen ob das Kind in einem Bereich besonders ist, aber das kann sich noch alles verwachsen.
Mein Sohn hatte tierische Angst vor Männern.
Noch mit 2,5 Jahren hat er 15 Minuten herzzerreißend an meiner Schulter geweint, weil mein Bruder (den er leider nur so 7-8 Mal im Jahr sieht) ins Zimmer kam und "Tag" sagte. Seit er 4 ist, redet er jedem (egal ob Männlein oder Weiblein) einen Knopf an die Backe, wenn er sich nicht schnell genut in Sicherheit bringt.
Das hat sich nicht nur verwachsen, sondern fast um 180 Grad gedreht.
Drei ist zu früh um im Autismus-Spektrum zu testen, wenn man es nicht gerade mit einem Kind mit ausgeprägtem frühkindlichen Autismus zu tun hat.


Aber um das rauszufinden muss man es testen - ich würde nicht einfach sagen verwächst sich noch und gut . Und ab 3 kann man darauf gut testen.

Ich würd mir wünschen bei uns hätte mal jemand was früher gesagt bzw. den Verdacht geäußert - vor der Schule anzufangen und es zu wissen ist einfach ein großer Vorteil - gerade im Autismus-Spektrum.

Aber es muss natürlich jeder selber entscheiden ob er noch wartet oder nicht.
kullerkeks74
2988 Beiträge
09.05.2017 08:42
Meiner war ähnlich . sehr sehr weit im Denken , logik und Sprache .
allerdings sehr sehr grob im Umgang mit anderen .
und sehr unkonzentriert .
Bei meinen gab es dann die Diagnose . Adhs Und Hochbegabung .

Nun is er 21 . und hat immernoch etwas problemme sich anzupassen . Aber in der Schule war es extrem schlimm .

Lass ihn mal testen .

Tanzbär
13452 Beiträge
09.05.2017 11:23
Ich denke, dass es ganz normal ist, dass Nuya sich Gedanken macht, zumal der Mini ihr erstes Kind ist und sie somit keine Vergleichsmöglichkeit zu Geschwistern hat.

@ Nuya: Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass der Mini in Richtung Asperger oder Autismus geht (letztendlich sind wir aber alle keine Ärzte und es könnte natürlich trotzdem sein). Der Mini ist einfach sehr weit und alles schreit nach Hochbegabung, zumal er durch euch Eltern eh "vorbelastet" ist. Lasst ihn in ein paar Jahren mal testen, damit ihr wisst was Sache ist und damit ihr im Zweifel etwas in der Hand habt gegen irgendwelche Lehrer, Schulen usw. Das wird vermutlich noch "lustig" werden.

Der Mini erinnert mich immer wieder an meinen Großen. Der ist leider bis heute eher ein Kopfmensch und motorisch.... naja, eher etwas ungeschickt bzw. einfach sehr kopflastig und wirkt dadurch vermutlich langsam / ungeschickt. Während alle Kinder einfach drauflosrennen, über Hindernisse springen und auf Baumstämmen balancieren, zerdenkt er die Situation.
"Wo darf ich nicht hintreten, weil es da uneben ist und ich mir den Knöchel verknacksen könnte?"
"Wie muss ich meinen Fuß auf den Baumstamm aufsetzen, um nicht auszurutschen, runterzufallen und in der Pfütze zu landen?"
usw.

Das macht ihm den Umgang mit anderen Kindern teilweise ziemlich schwer, v.a. auf dem Schulhof, wenn sie dort Fangen oder sonstige Spiele spielen. Er kommt öftermal traurig nach Hause, weil ihn irgendjemand geschubst hat, damit er schneller macht. "Dabei muss man doch vorsichtig sein, Mama. Was da alles passieren kann."

Mit der Sprache genauso. Sprachlich war er schon immer weiter als andere Kinder und hat natürlich durch das extrem frühe Lesen (auch von Büchern für ältere Kinder) einen ganz anderen Wortschatz aufgebaut. Selbst ich verdrehe manchmal insgeheim die Augen, wenn er mit mir redet, weil es klingt wie aus einem anderen Jahrhundert. Wenn er so förmlich und dann noch mit Fremdwörtern gespickt mit Freunden redet, wundert es mich nicht, dass die Kinder ihn für komisch halten.

Bei ihm kommt natürlich noch das Problem dazu, dass er sich nirgends richtig zugehörig fühlt. Mit seinen Gleichaltrigen beim Fußball kann er gar nichts anfangen. Er hat keine Gesprächsthemen mit ihnen, wundert sich über deren Witze (warum das jetzt lustig sein soll) usw. und sie wiederum stehen den Großen nicht. Oft schon vom sprachlichen nicht und seine Logik und Themen auch nicht. Auch nicht, warum es jetzt überhaupt interessant sein sollte, darüber nachzudenken (z.B. ob ein bestimmtes Verhalten beim Fußball richtig ist oder warum es in der Gesellschaft verpönnt ist...).

Das gleiche Problem besteht aber auch in der Schule mit seinen 2-3 Jahre älteren Klassenkameraden. Sie finden seine Sprache komisch und von einigen darf er sich öftermal anhören, er habe nichts bei ihnen verloren, weil er eh noch zu klein sei und das nicht kapiere. Sind natürlich meist diejenigen, die selber nicht besonders viel Grips im Kopf haben. Er hat dann mal eine zeitlang versucht sich sprachlich den anderen anzupassen. Da hat er dann den ganzen Tag mit Wörtern wie "geil" und "krass" und "megacool" um sich geworfen, aber auch da hat man gemerkt, dass es natürlich nur gestellt war, weil er sich abgeguckt hat. Von daher hat er es ganz schnell (zum Glück, das klang wirklich fürchterlich) gelassen.

Er hat zwar zwei, drei gute Freunde, aber am besten kommt er tatsächlich mit Erwachsenen aus. Für ihn sehne ich tatsächlich den Tag herbei, wo er 16 ist, alle ein bisschen reifer sind und er endlich zur Uni gehen und sich dort mit erwachsenen Leuten austauschen kann.

Ohne da jetzt allzu schwarzmalerisch zu sein, würde es mich nicht wundern, wenn der Mini später ähnliche Probleme bekommt. Für ihn würde ich Ausschau halten nach einer Privat- oder Hochbegabtenschule. Auch dort ist es nicht immer einfach, aber ich denke, dass man dort eher Gleichgesinnte treffen kann.

Ansonsten kann ich dir nur raten den Mini mit Hobbys auszulasen. Hobbys, bei denen auch viele andere Kinder sind. Dem Großen hat es zumindest ein bisschen geholfen, dass wir ihn viel mit anderen Kindern zusammen gesteckt haben, sei es beim Fußball, Tanzen oder Taekwondo. Das Tanzen hat ihm übrigens auch für seine Körperbeherrschung geholfen, dass es nicht mehr ganz so ungelenk aussah. Allerdings ist das auch schon wieder eine Weile her.
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