Mütter- und Schwangerenforum

Kind steht sich selbst im Weg und hat Angst vor Veränderungen. Habt ihr Ratschläge?

Pusteblume13
20309 Beiträge
22.10.2017 22:20
Hallo,

Ich hab da mal eine Frage bzw vielleicht weiss da jemand rat zu.

Es geht um unseren Jonas. Jonas wird im Februar 5 Jahre alt und ist eigentlich ein fröhlicher, lieber Junge.

Nun kommen wir zu seinem "Problem" Jonas steht sich selbst zu arg im Weg, er hat Angst vor neuem bzw seine Neugierde ist schon da aber er packt es einfach nicht die Angst zu überwinden.

Beispiel:
1.Jonas bekommt angeboten Tracker zu fahren ,  verneint dies aber weil Angst aufkommt.
Lukas bekommt es angeboten fährt mit und dann kommt von Jonas, er wäre ja auch gerne mitgefahren.

2. Jonas und Lukas dürfen mit dem Patenonkel auf den Spielplatz. Ich seh Jonas schon an dass er am Liebsten heulen würde weil Tränen schon in den Augen stehen und er da bleiben bleiben, aber schon alleine weil Lukas da mitgeht, geht er auch mit.
Am Abend als sie heimkamen war natürlich er super begeistert von dem Ausflug.

Und so könnte ich noch viel mehr nennen. Er steht sich da auch ganz viel im Kindergarten selbst im Weg. Er brauch seinen geregelten Ablauf sonst artet er in Panik aus.

Ab Montag fängt die Vorschule an und ich hab jetzt schon Bammel davor, weil ich weiss dass er jetzt schon Angst vor den Veränderungen hat.

Jonas kann schon das ABC und zählen und rechnen bis 10 geht super und zählen bis 25. Auch in die Musikschule geht er wohl gerne und will am liebsten jetzt schon in die Schule aber die Vorschule macht ihm jetzt schon wieder Angst.

Vielleicht habt ihr Tipps für mich, was wir dagegen machen könnten?

Mit der Erzieherin habe ich auch schon gesprochen, sie will ihn mal mehr beobachten und wir treffen uns dann in 3 Wochen zu einem neuen Gespräch.

Danke für eure Antworten
Sabrina
2536 Beiträge
22.10.2017 22:38
Ich war als kind und bin jetzt noch teilweise so, mein großer (fast 10) ist auch so.
Sicher ist es als kind einerseits dann ärgerlich wenn man sich etwas nicht getraut hat obwohl man doch irgendwie mitmachen wollte, aber es ist halt ein teil des charakters. Raten kann ich dir nicht wirklich etwas, ausser ihm gut zuzureden (ab und zu klappt das) und ihn auf keinen fall zu irgendetwas zu drängen. Aber das wirst du ja selbst schon wissen
Pusteblume13
20309 Beiträge
22.10.2017 22:42
Zitat von Sabrina:

Ich war als kind und bin jetzt noch teilweise so, mein großer (fast 10) ist auch so.
Sicher ist es als kind einerseits dann ärgerlich wenn man sich etwas nicht getraut hat obwohl man doch irgendwie mitmachen wollte, aber es ist halt ein teil des charakters. Raten kann ich dir nicht wirklich etwas, ausser ihm gut zuzureden (ab und zu klappt das) und ihn auf keinen fall zu irgendetwas zu drängen. Aber das wirst du ja selbst schon wissen


Nein ich würde ihn niemals zu etwas zwingen und das weiss er auch. Unsere Kinder dürfen grösstenteils selbst entscheiden was sie möchten und was nicht.

Manche sagen genau dass wäre das Problem weil sie so viel selbstentscheiden dürfen aber wenn ich ihn zwinge wirds ja auch nicht besser

Er mag ins Fussball gehen. Also darf er dass gerne machen. Wir haben jetzt mit dem Trainer gesprochen, da wird er mit seinen Papa hingehen.
Weil wenn er nur mit Papa geht ist das nochmal was anderes als mit mir
Sabrina
2536 Beiträge
22.10.2017 22:48
Zitat von Pusteblume13:

Zitat von Sabrina:

Ich war als kind und bin jetzt noch teilweise so, mein großer (fast 10) ist auch so.
Sicher ist es als kind einerseits dann ärgerlich wenn man sich etwas nicht getraut hat obwohl man doch irgendwie mitmachen wollte, aber es ist halt ein teil des charakters. Raten kann ich dir nicht wirklich etwas, ausser ihm gut zuzureden (ab und zu klappt das) und ihn auf keinen fall zu irgendetwas zu drängen. Aber das wirst du ja selbst schon wissen


Nein ich würde ihn niemals zu etwas zwingen und das weiss er auch. Unsere Kinder dürfen grösstenteils selbst entscheiden was sie möchten und was nicht.

Manche sagen genau dass wäre das Problem weil sie so viel selbstentscheiden dürfen aber wenn ich ihn zwinge wirds ja auch nicht besser

Er mag ins Fussball gehen. Also darf er dass gerne machen. Wir haben jetzt mit dem Trainer gesprochen, da wird er mit seinen Papa hingehen.
Weil wenn er nur mit Papa geht ist das nochmal was anderes als mit mir

Ja, also zwingen ist der verkehrte weg, das wäre noch mehr stress.
Zur schule müssen sie natürlich, aber bei meinem sohn ging es dann nach ein paar tagen, als er dann wusste wie alles abläuft. Und je älter sie werden, desto mehr trauen sie sich dann auch zu. (War bei uns zumindest so)
shelyra
69094 Beiträge
22.10.2017 22:56
Ich würd mal schauen ob es kurse gibt die sein Selbstvertrauen stärken.

gleichzeitig würde ich das Problem aber auch mal beim kia ansprechen. Es gibt ja auch Therapie formen für solche unsicherheiten und Ängsten.
vielleicht kann er euch da auch weiter helfen
22.10.2017 23:04
Wir haben das hier ähnlich. Mia ist 4 und möchte oft an tolle Sachen nicht teilnehmen (mit Opa im Wald, Spielen bei der Freundin, zum Sport etc.) weil sie dann traurig ist dass sie mich alleine lässt.

Ich habe schon mehrfach versucht zu erklären dass ich nicht alleine bin (Papa, kleine Schwester) und wenn doch ich es nicht schlimm finde. Das ich im Haus dann was mache bis sie wieder da ist. Oder sie mit gehen kann weil es doch toll ist und sie sich darauf gefreut hat.

Ich war als Kind auch so und werde dafür heute noch belächelt (von der eigenen Familie).

Vielleicht hilft es ihm in so eine Situation wie mit dem Traktor wenn du mitfährst? Vielleicht wird die Angst genommen wenn jemand Vertrautes dabei ist?
Alaska
18846 Beiträge
22.10.2017 23:15
Ich war in manchen Situationen ähnlich. Teils sehr mutig, teils voll der Angsthase.
Und ja, mir ging es dann, wie dienem Jonas. Völlig enttäuscht, dass mein Bruder sich traut, ich auch gerne würde, aber mich trotzdem nicht traue.

Viel kannst du eigentlich nicht machen. Nur immer wieder bestärken und Mut machen, aber auch sagen, dass es völlig okay ist, wenn es für ihn grad nicht richtig ist (sofern er ausweichen kann, ansonsten sind wir wieder beim Mut machen).
Man könnte noch einen Trick anwenden, der bei mir 1x richtig gut gewirkt hat. "Mutmachtropfen". Keine Ahnung, was das war, aber hat mir damals bei einem Nachtaufenthalt (ich hatte panisches Heimweh) geholfen, weil ich wirklich glaubte, dass es jetzt aufhören muss.
Sowas wäre für den Schulanfang vllt eine Idee, falls du überhaupt flunkern möchtest.

Also viel bestärken, aber ihm auch sagen, dass es okay ist, seine Grenzen zu kennen. Und nie zu etwas zwingen (aber das hast du ja schon geschrieben).

Ansonsten kann ich dir sagen, es kann pure Charaktersache sein und die lässt sich dann nur schwer lenken (anders als bei Kindern, die vom Umfeld klein "gemacht" werden). Ich hab heute noch Situationen, in denen ich einfach eher der Angsthase bis hin zur völligen Panik bin (und das betrifft immer neue Situationen, mit denen ich nicht vertraut bin). So ist das halt.
Pusteblume13
20309 Beiträge
22.10.2017 23:28
Also ich kenne die Angst auch und in Jonas erkenne ich mich sehr oft als Kind selbst.
Heute noch bin ich eher ängstlich.

Für alle anderen ist Jonas ein ganz normaler Junge der einfach ein bisschen länger braucht um sich zu öffnen
Nur ich mach mir da eben ein paar Gedanken drüber.

Jonas hat auch seine Freunde mit denen er sich auch nach dem Kiga trifft aber dann eher bei uns zuhause als bei denen.
Was für mich auch völlig ok ist, wobei ich manchmal eben denke dass es für ihn ja auch mal schön sein könnte woanders zu sein.

Wir waren im Kurs zum Selbstvertrauen aufbauen. Zweimal ging er hin, dann wollte er nicht mehr und fing an zu weinen. Und da ich ihn nicht zwinge habe ich ihn dort wieder rausgeholt.

Er hat ja auch noch Zeit bis zur Schule. Nur eben fängt am Montag die Vorschule an und er hatte heute schon die ganze steht die Sorge aus seiner gewohnten Gruppe zu müssen usw.
Alaska
18846 Beiträge
22.10.2017 23:33
Mh, ich mein, er ist nicht ich. Also vllt hilft dir das gar nichts. Aber witzigerweise hatte ich an der Grundschule meine größte Freude, auch schnell Freundschaften geschlossen. Liegt sicher auch viel am betreuuenden Lehrer.

Freunde kamen zu mir auch fast immer nach Hause. Ich war einfach anhänglich, ich fühlte mich nur dann richtig gut, wenn ich in meinem gewohnten Umfeld war und die Freunde zu mir kamen. Da waren wir auch fast immer draußen, aber es war eben mein Wald und meine bekannten Straßen.

Das hat sich im Teenageralter von selber etwas gelegt. Generell bin ich aber bis heute ein Mensch, der lieber Leute zu sich einlädt, als raus zu anderen zu gehen. Wobei sponante Besuche z.B. auch ein No-Go sind und da ticken meine Freunde zum Glück alle gleich (unangekündigt = unvorhersehbar und somit für mein Empfinden Stress, wenn auch keine Angst).
Marf
28077 Beiträge
23.10.2017 06:49
'Schau mal...das XY hast du doch letztens sooo toll gemacht.Da ist das hier nun doch ein Pups.'
'Wenn du zurückkommst erzählst du mir,ob du ein fliegendes Nashorn im Wald gefunden hast!' ( erster Waldtag im Kiga - das Nashorn wird bis heute gesucht!)
'Bring doch einige Steine,Äste mit...dann basteln wir was tolles.'
....solche Sätze haben bei meiner großen geholfen.Die Situationen zu meiden wäre falsch.Aber das ,was das Kind toll kann hervorheben und vergleichen,zeigen das es vieles schafft.
Und nicht jeder springt gerne in unbekanntes Terrain!Dann gehört er eben zu denen die eher abwartend sind.
Zwerginator
7672 Beiträge
23.10.2017 07:10
Hilf ihm, den Situationen nicht aus dem Weg zu gehen, nur so kann er lernen, dass er es hinbekommt. Geh vielleicht ein Stück mit, lass ihn etwas besonders mitnehmen usw.
Der Große einer Freundin hat sich im Schwimmunterricht nicht getraut vom Beckenrand zu springen, darauf hin hat ihn der Lehrer reingeschubst. Die Mama war geschockt aber der Sohn meinte dann, dass das gut war, jetzt traut er sich (ich hoffe dass der Lehrer das tatsächlich im Gespür hatte, dass diese Kind das aushält).
Nicolche
22651 Beiträge
23.10.2017 15:27
Meine Tochter ist da auch so, sie liest nicht, weil sie Angst hat da nicht perfekt zu sein. Ein Nachteil, sie ist schon in der 2. Klasse. Jetzt fängt sie an Buchstaben zusammen zu lesen. Verzweifelt aber recht schnell dran.
Am Anfang, dachten die Ärzte, Mangel an Selbstvertrauen, aber das war es nicht. Sie bekommt ergo und weitere Diagnostik wird gemacht. Aber mit 5 hat das noch niemand so ernst gesehen. Jetzt soll alles aufeinmal passieren, weil alles ohne Ergebnis war.
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