Mütter- und Schwangerenforum

KiTa Wechsel, Brief von ehemaliger KiTa für neue KiTa, muss man zwischen den Zeilen lesen?

Nuya
10447 Beiträge
11.07.2017 20:17
Mein Mini wechselt nun zum 1.8. in eine neue KiTa.
In der alten KiTa hatte er große Probleme, und im Entwicklungsgespräch haben sie Defizite in der sozialen Interaktion (kann nicht in die Augen schauen, steht manchmal, wenn er reizüberflutet ist und angesprochen wird steif wie ein Brett, rollt die Augen nach oben, Arme an die Seite gepresst, zittert, kann keine eigenen Bedürfnisse äußern, ...), und motorischen Entwicklung, Wahrnehmung von Körpergefühlen, Selbstwahrnehmung angesprochen. Würde sich mit Händen und Füßen weigern trocken zu werden (daheim in Ruhe hats dann keine 2 Tage gedauert, seither ist er unfallfrei Tags) Er solle eine Psychomotorikgruppe besuchen, etc.

Er geht nun schon eine Weile nicht mehr hin, bis er in die neue KiTa kann.
Um einige dieser geäußerten Dinge hab ich mir jetzt dahingehend nicht so viele Gedanken gemacht, da das für mich klar auf die Strukturlosigkeit in dieser KiTa, und das dortige Reizlevel, zurückzuführen ist. Ist er zu Hause, oder mit uns unterwegs, dann hat er all diese Dinge nur in deutlich abgeschwächter Form, teils/zeitweise gar nicht. Er ist nen bissel verpeilt, aber so krass, wie die das geschildert haben, ist es außerhalb der KiTa bei WEITEM nicht. Und in der neuen KiTa sind weniger Kinder, mehr Platz, kleinere Gruppen, mehr strukturierte Angebote. Daher erhoffen wir uns, dass auch die Probleme dort weniger werden.

Naja, jedenfalls geht es mir nun darum, in dem Brief steht von diesen Dingen, die im Entwicklungsbogen stehen, und die im Entwicklungsgespräch geäußert wurden, nix drin. Im Entwicklungsbogen und Gespräch wurde es geäußert. Der Brief klingt jetzt für meine Laienaugen recht positiv, und relativ passend nach meinem Kind. Von den extremen Dingen, die im Gespräch kamen wie gesagt nix offensichtlich drin. In Schulzeugnissen darf ja auch nix offiziell negatives stehen, das wird in so einem Brief sicher nicht anders sein. Zumal seine Erzieherin ihm ja auch sicher nix will, sie mochte ihn wirklich.

Ich frag mich jetzt, ob man so einen Brief (ehemalige Bezugserzieherin beim Verlassen der KiTa für die neue Bezugserzieherin in der neuen KiTa geschrieben) "zwischen den Zeilen" lesen muss? Bei Schulzeugnissen muss man ja zwischen den Zeilen lesen, muss man das dort auch?
Ich möchte halt keinesfalls, dass er in der neuen KiTa (kleiner, mehr Struktur, mehr Angebote), bereits von Anfang an einen "Stempel" aufgedrückt kriegt, der halt auch nicht richtig passt. Das extreme kam ja denke ich nur von der für ihn empfundenen Extremsituation in der alten KiTa. Daher bin ich am Hin und Her Überlegen, ob ich diesen Brief abgeben kann, oder ob ich den einfach nicht weiter gebe... Ob ihm da was schaden kann, und er irgendeinen Stempel voreilig aufgedrückt bekommt, weil ich irgendwas, was zwischen den Zeilen steht, nicht erkannt hab.

Vermutlich mach ich mir wieder viel zu viele Gedanken, ich möchte nur einfach, dass es ihm in der neuen KiTa endlich besser geht, und er da einfach neu anfangen kann. Ohne Stempel.
Andererseits kann so ein Brief ja auch recht hilfreich sein, wenn er denn passend ist, damit die neue KiTa sich schon einstellen kann, und evtl Tipps hat, womit sie ihn "kriegen" können (thematisch). Sowas wissen wir Eltern natürlich auch, aber natürlich wäre es andererseits auch gut, wenn das quasi von "Kollege zu Kollege" kommen würde.

Blabla, mach ich mir zu viel Kopf? Oder könnte was dran sein, dass zwischen den Zeilen was steht, was ihm am Ende nen Stempel aufdrückt? Ich dreh mich im Kreis...
shelyra
69094 Beiträge
11.07.2017 20:22
ich denke schon, dass es formulierungen gibt die für einen laien nicht zu erkennen sind. für erziehr dagegen schon.

ich würde den brief nicht weitergeben. nicht weil ich angst hätte was da zwischen den zeilen steht. sondern einfach weil ich denke ein neuanfang tut euch gut.
und genauso würde ich es auch dem neuen kita vermitteln. dass dein kleiner zwar einige defizite hat, ihr aber eine unvoreingenommene meinung und umgang im neuen kiga ermöglichen wollt!
Marf
28076 Beiträge
11.07.2017 20:27
Zitat von Nuya:

Mein Mini wechselt nun zum 1.8. in eine neue KiTa.
In der alten KiTa hatte er große Probleme, und im Entwicklungsgespräch haben sie Defizite in der sozialen Interaktion (kann nicht in die Augen schauen, steht manchmal, wenn er reizüberflutet ist und angesprochen wird steif wie ein Brett, rollt die Augen nach oben, Arme an die Seite gepresst, zittert, kann keine eigenen Bedürfnisse äußern, ...), und motorischen Entwicklung, Wahrnehmung von Körpergefühlen, Selbstwahrnehmung angesprochen. Würde sich mit Händen und Füßen weigern trocken zu werden (daheim in Ruhe hats dann keine 2 Tage gedauert, seither ist er unfallfrei Tags) Er solle eine Psychomotorikgruppe besuchen, etc.

Er geht nun schon eine Weile nicht mehr hin, bis er in die neue KiTa kann.
Um einige dieser geäußerten Dinge hab ich mir jetzt dahingehend nicht so viele Gedanken gemacht, da das für mich klar auf die Strukturlosigkeit in dieser KiTa, und das dortige Reizlevel, zurückzuführen ist. Ist er zu Hause, oder mit uns unterwegs, dann hat er all diese Dinge nur in deutlich abgeschwächter Form, teils/zeitweise gar nicht. Er ist nen bissel verpeilt, aber so krass, wie die das geschildert haben, ist es außerhalb der KiTa bei WEITEM nicht. Und in der neuen KiTa sind weniger Kinder, mehr Platz, kleinere Gruppen, mehr strukturierte Angebote. Daher erhoffen wir uns, dass auch die Probleme dort weniger werden.

Naja, jedenfalls geht es mir nun darum, in dem Brief steht von diesen Dingen, die im Entwicklungsbogen stehen, und die im Entwicklungsgespräch geäußert wurden, nix drin. Im Entwicklungsbogen und Gespräch wurde es geäußert. Der Brief klingt jetzt für meine Laienaugen recht positiv, und relativ passend nach meinem Kind. Von den extremen Dingen, die im Gespräch kamen wie gesagt nix offensichtlich drin. In Schulzeugnissen darf ja auch nix offiziell negatives stehen, das wird in so einem Brief sicher nicht anders sein. Zumal seine Erzieherin ihm ja auch sicher nix will, sie mochte ihn wirklich.

Ich frag mich jetzt, ob man so einen Brief (ehemalige Bezugserzieherin beim Verlassen der KiTa für die neue Bezugserzieherin in der neuen KiTa geschrieben) "zwischen den Zeilen" lesen muss? Bei Schulzeugnissen muss man ja zwischen den Zeilen lesen, muss man das dort auch?
Ich möchte halt keinesfalls, dass er in der neuen KiTa (kleiner, mehr Struktur, mehr Angebote), bereits von Anfang an einen "Stempel" aufgedrückt kriegt, der halt auch nicht richtig passt. Das extreme kam ja denke ich nur von der für ihn empfundenen Extremsituation in der alten KiTa. Daher bin ich am Hin und Her Überlegen, ob ich diesen Brief abgeben kann, oder ob ich den einfach nicht weiter gebe... Ob ihm da was schaden kann, und er irgendeinen Stempel voreilig aufgedrückt bekommt, weil ich irgendwas, was zwischen den Zeilen steht, nicht erkannt hab.

Vermutlich mach ich mir wieder viel zu viele Gedanken, ich möchte nur einfach, dass es ihm in der neuen KiTa endlich besser geht, und er da einfach neu anfangen kann. Ohne Stempel.
Andererseits kann so ein Brief ja auch recht hilfreich sein, wenn er denn passend ist, damit die neue KiTa sich schon einstellen kann, und evtl Tipps hat, womit sie ihn "kriegen" können (thematisch). Sowas wissen wir Eltern natürlich auch, aber natürlich wäre es andererseits auch gut, wenn das quasi von "Kollege zu Kollege" kommen würde.

Blabla, mach ich mir zu viel Kopf? Oder könnte was dran sein, dass zwischen den Zeilen was steht, was ihm am Ende nen Stempel aufdrückt? Ich dreh mich im Kreis...

Das Verhalten führst du auf Strukturlosigkeit zurück?
Er verhält sich doch so auch bei euch,zwar schwächer aber dennoch.Das er dort mehr Reizen ausgesetzt ist ok - aber das ist dann nicht der alleinige Auslöser.....also ich würde da den Brief abgeben und mich mit den Erziehern zusammensetzen.
11.07.2017 20:31
Gib den Brief nicht ab, macht einen Neuanfang und warte auf die Meinung der neuen Erzieher.
Mocca
4449 Beiträge
11.07.2017 20:40
Manchmal scheint es, dass wir das selbe Kind haben...
Grundsätlich bin ich für solche Briefe, aber wenn Du bedenken hast, gib ihn einfach nicht ab.
Ich würde mich trotzdem mit den Erzieherinnen einmal hinsetzen und von ihm erzählen. Wenn sie ein bisschen kompetent sind, dann werden sie sehen, dass da Licht und Schatten ist und können ihm helfen.
Wenn Du die soziale Interaktion raus lassen möchtest (das wäre/war meine größte Sorge), dann lass sie das eben selbst herausfinden.
Meiner Ansicht nach, wäre es aber hilfreich z.B. zu erwähnen, dass zu viele Reize dein Kind überfordern, damit sie angemessen reagieren können und die Situationen richtig einordnen.
FräuleinS
3617 Beiträge
11.07.2017 20:42
Es gibt tatsächlich Formulierungen die schlechtes Verschönen, aber ob das nun der Fall ist? Ich bin Erzieherin, ich könnte drüber schauen, aber letztendlich würde ich selber so einen Brief auch nicht abgebe. Hattest du denn kein Aufnahmegespräch?
Nuya
10447 Beiträge
11.07.2017 20:43
@Marf: In dem Brief steht es ja aber nicht, sondern es wurde im Gespräch gesagt, und im Entwicklungsbogen steht es drin. Würdest du dann an meiner Stelle den Entwicklungsbogen zusätzlich zum Brief abgeben? Der Brief ist, vergleichen mit dem Entwicklungsgespräch, für meine Laienaugen total positiv formuliert, und führt diese Schwächen aus dem Entwicklungsgespräch/Entwicklungsbogen gar nicht auf. Daher auch meine "Irritation", bzw Vermutung, ob da was zwischen den Zeilen steht, was ich nicht erkenne, weil eben im Entwicklungsgespräch auch so viele "negative" Dinge angesprochen wurden, die jetzt nicht offensichtlich im Brief stehen. Wohl aber im Gespräch und Bogen aufkamen.
Andererseits denke ich auch echt, weil die Erzieherin total lieb ist, und ihn von Anfang an kennt, dass sie ihm vermutlich auch wirklich nichts will.

Ich bin echt total unsicher. ich stell den Brief mal ein, und lösche ihn in etwa 1-2h wieder.

Den Entwicklungsbogen krieg ich nicht ordentlich forotgrafiert, da das sowieso schon eine Kopie ist, und in Handschrift, darauf erkennt man nix. Aber im Wesentlichen stehen da die Dinge, die ich oben erwähnt hab, und zusätzlich noch das (nicht so krass negative Sachen, wie die, die ich jetzt oben raus gegriffen hab, aber der Vollständigkeit halber):
was von sehr großem Gerechtigkeitsempfinden, Beharren auf Regeln, Hinterfragen, und dass ers nicht haben kann, wenn Dinge mal anders gemacht werden. Das kommt zu dem aus dem ersten Beitrag noch dazu. "Eigener Antrieb verzögert, Beobachter, Beobachtet erst, und kommt dann in die Handlung, oder auch nicht", Unsicher in seinen Bewegungsabläufen, langsame und bewusste Handlung, braucht verlässliche Strukturen, spielt nicht mit, beobachtet, hat Phantasie, scheint "im Kopf zu spielen", Körperwahrnehmung, Selbstwahrnehmung, isst langsam, beobachtet und vergisst darüber das Essen, isst nicht mit, reflektiert sich selbst und sein Handeln, sehr gute Merkfähigkeit, braucht Struktur und Regeln, besteht auf deren Einhaltung, unflexibel, wenn es mal anders läuft.

So, mal stichpunktartig bissel was noch aus dem Bogen raus genommen
FräuleinS
3617 Beiträge
11.07.2017 21:04
Doch, diesen Brief würde ich abgeben.nach dem ersten Lesen denke ich, dass dort nur Informationen stehen, die der neuen Erzieherin helfen wird sich deinem Kind leichter anzunähern.
Die von dir negativ genannten Aspekte sind Besonderheiten, die laut dir Zuhause nur minimal auftreten und vermutlich denkt die Erzieherin auch, dass das in der nruen Kita anders sein wird und hält das demnach nicht für wichtig in einen Brief zu verfassen.
Chloe-Marie
1732 Beiträge
11.07.2017 21:04
Netter Bericht, aber nichts was Du nicht auch erzählen könntest. Ich würde ihn nicht abgeben, die Erzieherinnen schauen wieder mit einem ganz anderen Blick auf dein Kind, so ein Brief gibt ja Richtungen vor, ob man sie nun will oder nicht.
Ich möchte mir bei meinen Schülern bspw. immer gerne erst ein eigenes Bild machen, bevor mir jemand seinen Blickwinkel schildert. Ich gehe teilw. mit ganz anderen Werten an die Betrachtung und lasse mir das ungern nehmen.
Halessia
4118 Beiträge
11.07.2017 21:05
Oh Nuya, manchmal würde ich dich echt gerne schütteln... Du kannst den Brief bedenkenlos abgeben. Der Bericht ist so, ich sag mal semi-professionell, dass es da nichts groß zwischen den Zeilen zu lesen gibt. "War ein Thema..." deutet daraufhin, dass es eben nicht normentsprechend ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich finde, dass das ein guter erster Einblick ist, wie er denn so tickt.
Halessia
4118 Beiträge
11.07.2017 21:12
Zitat von Chloe-Marie:

Netter Bericht, aber nichts was Du nicht auch erzählen könntest. Ich würde ihn nicht abgeben, die Erzieherinnen schauen wieder mit einem ganz anderen Blick auf dein Kind, so ein Brief gibt ja Richtungen vor, ob man sie nun will oder nicht.
Ich möchte mir bei meinen Schülern bspw. immer gerne erst ein eigenes Bild machen, bevor mir jemand seinen Blickwinkel schildert. Ich gehe teilw. mit ganz anderen Werten an die Betrachtung und lasse mir das ungern nehmen.


Das ist grundsätzlich ein sehr positiver Ansatz, wenn man sich unvoreingenommen ein Bild machen möchte. Andererseits schadet es ja nicht, wenn man direkt weiß, was das Kind für Interessen hat. Oder eben auch Abneigungen.
Und ich glaube, dass es Nuya teils auch schwer fällt, bestimmte "Besonderheiten" zu kommunizieren. Es ist eben auch nicht leicht, zu sagen, dass das Kind nicht alterstypische Interessen hat, weil man immer Angst haben muss, dass das blöd rüber kommt... Dann kann es von Vorteil sein, wenn so etwas von einer dritten Seite kommt.

sabrinas_baby
494 Beiträge
11.07.2017 21:18
Ich kann dir als Erzieherin sagen, dass schon einige Dinge angesprochen werden, was seine persönlichen Herausforderungen bzw. "Baustellen" angeht. Aber der Brief ist positiv formuliert und orientiert sich nicht an Defiziten. Das wäre aber auch pädagogisch nicht sinnvoll und angemessen.
Ob du ihn abgibst oder nicht ist deine Sache. Aber: Meiner Meinung nach wird der Start für alle Beteiligten einfacher, wenn du von vorn herein das Gespräch suchst. Die Erzieher in der neuen Kita werden sich ohnehin fragen, warum dein Sohn die Einrichtung wechselst und vielleicht hast du den Grund ja eh schon angesprochen. Ich finde es immer gut, wenn Eltern offen damit umgehen, dass Ihr Kind eben nicht in allen Entwicklungsbereichen super ist. Das ist ja kaum ein Kind und darum geht es ja auch gar nicht. Aber du möchtest ja, dass Jonah einen guten Start hat und sich in der neuen Einrichtung besser zurecht findet. Da macht es doch Sinn mit offenen Karten zu spielen.
Chloe-Marie
1732 Beiträge
11.07.2017 21:29
riesen Beitrag verfasst, nun ists mir doch zu privat *edit*

Nuya
10447 Beiträge
15.07.2017 21:54
Hups, hatte ich meine Antwort hier gar nicht abgeschickt?

Also danke für euren Input, ich lasse es mir mal noch durch den Kopf gehen.
Es geht mir ja nun wirklich nicht drum, dem neuen KiGa was zu "verschweigen", oder so, die werden ihn ja eh kennen lernen. Das einzige ist eben, dass ich möchte, dass er komplett eine neue Chance bekommt, da vieles von den Problemen glaub ich auf die alte KiTa zurück zu führen war. Nicht alles sicherlich, das behaupte ich ja auch gar nicht.

Was mich halt "verunsichert" hat ist, dass der Brief in meinen Augen halt positiv klang, aber im Gespräch und den Bögen teils Sachen kamen, die ich sehr negativ fand, das stand ja im Brief dann wieder nicht (zumindest nicht offensichtlich), daher hatte ich mich gefragt, ob man das zwischen den Zeilen raus lesen kann, oder ob sie es wirklich schlicht und einfach in der Intensität, in der es im Gespräch kam, raus gelassen hat.
Ach keine Ahnung, ich weiß auch nicht, ich überlegs mal noch. Zumal der Brief ja auch ziemlich nichtssagend ist, und jetzt nicht wirklich extrem viel über meinen Mini und seine Art aussagt.

Ja, Angst davor, blöd rüber zu kommen, hab ich manchmal, das stimmt. Zumal die alles, was man als Eltern sagt, ja immer erstmal durch den "besorgte-Eltern-Filter" jagen. Er schläft zum Beispiel tags nicht mehr, seit er 1,5 ist. Auch in der KiTa nicht. Steht auch im Entwicklungsbogen. Und das ist halt schon so was, wo die neue KiTa das nicht glauben kann/will, dass nen Kind in dem alter vom Mini mit nix und wieder nix zum tags Schlafen zu bewegen ist, und das auch absolut nicht braucht. Finde ich eigenartig, weil ich ehrlichgesagt kaum ein Kind kenne, was in dem Alter noch schläft, daher ist es wirklich nicht speziell, aber nun gut.
Naja, das hatte ich mit der stellvertretenden Leitung zum Beispiel besprochen, und der meinte dann, kein Thema, das ist kein erzwungener Mittagsschlaf, sondern eine Ruhezeit, die können Bücher lesen, oder Hörbücher hören. Seine Erzieherin klang da nun aber plötzlich ganz anders, und scheint den Mittagsschlaf als Pflichtprogram anzusehen. Hab nun raus gefunden, dass der Leiter, als er ihn am Sommerfest kennenlernte, annahm, dass er in einer anderen Gruppe wäre, nämlich bei den älteren, weil er ihn älter geschätzt hat (das Verhängnis vom Mini), und bei denen wäre der Mittagsschlaf ja sehr offen. Daher werd ich dann gff mit dem Leiter nochmal reden, weil er mir das ja eigentlich zugesichert hatte, dass es keinen Mittagsschlafszirkus geben würde.. Den Zirkus hatten wir ja eigentlich bereits lange hinter uns gelassen.

Die Erzieherin ist der Meinung, da die Kinder dort ja mehr Input haben, als in den meisten anderen KiTas, dass die dann auch entsprechend müder sein müssen.
Das Schlafen nur mal als Beispiel für was, wo es sein könnte, dass es gut ist, wenn man das als Info weiter gibt, sodass er evtl zu der nächst größeren Gruppe darf wärend der Mittagsruhe. Ne Mittagsruhe ansich finde ich ja nicht schlecht, nur wird er halt nicht schlafen, sollen sie ihm halt nen Buch in die Hand drücken, dann verhält er sich schon ruhig und liest das für sich. Warum das Theater mit dem Mittagsschlaf, wenn die nächste Gruppe eh keinen mehr machen muss.

Genauso mache ich mir etwas Gedanken, was die altershomogene Gruppengestaltung angeht (wobei die da in gewissem Rahmen flexibel sind). Das steht ja z.B. auch im Brief, dass er an gleichaltrigen kein Interesse hatte in der alten KiTa, da war er in einer altersgemischten Gruppe, uns spielte wenn dann mit den älteren. Daher wäre das vielleicht auch nicht verkehrt für die neue KiTa, das zu wissen (und vielleicht ernster zu nehmen, als wenn das nur von uns Eltern käme), um ihm das evtl leichter zu machen, und ihm da nen bissel zu helfen, mit gleichaltrigen in Kontakt zu kommen.

Im Endeffekt will ich nur das Beste für ihn, und nicht gezielt irgendwas verschweigen, ich will ihm auf der einen Seite nen Neustart ermöglichen, ihm aber auf der anderen Seite in den Bereichen, wo es evtl nötig ist, dann auch die entsprechende Unterstützung und uns Eltern die entsprechende Durchsetzungskraft geben (was manchmal leichter ist, wenn man da noch wen im Rücken hat, der das Kind auch noch kennt, aber kein Elternteil, sondern Erzieher ist).

Vom gesamten Konzept her, passt er glaube ich ziemlich gut in diese neue KiTa, das hat uns auch der stellv. Leiter vermittelt, und das nicht aus Werbung für seine KiTa, sondern er meinte das glaub ich wirklich ernst. Aber dennoch hab ich halt Sorge, insbesondere, was die eine Erzieherin angeht. Und beim Elternabend hab ich mal wieder gemerkt, dass wir Eltern noch deutlich durchsetzungsstärker werden müssen. Andere Eltern haben für ihr Kind, was nun neu kommt mal gleich ne Sonderregelung, was die Gruppenzugehörigkeit angeht bekommen, ohne dass das Kind dort überhaupt schon angefangen hätte. Und das zum Beispiel wäre mir im Vorfeld gar nicht in den Sinn gekommen, weil ich mir dachte, die machen das schon selbst, war bei uns in der alten KiTa ja auch so. Aber die haben so natürlich das Schlafproblem schon vorher umgangen, und wir nicht, weil wir nicht mal wussten, bzw uns nicht klar war, dass wir da was machen können.

Oh man, ich glaub ich krieg einfach nur deshalb die Krise, weil das jetzt endlich besser klappen muss, und ich hab so Angst, dass das wieder gransios schief geht, und es ihm dann doch wieder schlecht geht.

Vielleicht kriegen wir es in den nächsten 2 Wochen auch noch geregelt, ab und an mit ihm dort vorbei zu gehen (das wurde und angeboten, weil wir bei der Eingewohnung etwas Zeitdruck haben, da ich nur 2 Wochen frei hab). Dann könnten die ihn, und er die schon mal etwas kennen lernen. Ich mein, die werden ihn ja eh kennen lernen. ich bin etwas geneigt, nix anzugeben, weder Bögen, noch den Brief, ihnen etwas zu erzählen, und den Rest selbst rausfinden zu lassen. Das mit der Reizüberflutung werde ich in jedem Fall sagen, und evtl das mit dem Schlafen nochmal bekräftigen, auch mit dem stellv. Leiter reden, und das mit den gleichaltrigen Kindern. Dass er nen Kopfkind ist, und manchmal etwas braucht, um "in die Handlung zu kommen", wie die das in der alten KiTa immer nannten. Denke das reicht erstmal. Die Auffälligkeiten würde ich erstmal weg lassen, und sehen wollen, ob die in der neuen KiTa evtl auch einfach besser werden. Und wenn nicht, dann wird denen das ja auch auffallen, und dann können wir das immer noch besprechen. Also seine "Symptome" für Reizüberflutung werde ich denen schon nennen, das ist ja nicht unwichtig, vielleicht können sie ihm dann ja helfen. Genauso haben wir denen bereits im Bogen, den wir vorher ausfüllen mussten, gesagt, dass er Probleme mit "erst denken, dann handeln", hat, was ja vom Grundsatz her nicht schlecht ist, außer es handelt sich um ein STOP im Straßenverkehr, dann muss die Reaktion aufs STOP erstmal sofort kommen, Gedanken kann er sich dann meinetwegen hinterher machen. Das ist wichtig, weil das zu gefährlichen Situationen führen kann.
Ich meine er wäre in einer neuen KiTa, die denke ich vom Grundsatz her deutlich besser zu ihm passt, das Kind, mit dem er so große Probleme hat, wäre auch weg (kann natürlich sein, dass es so ein Kind dort auch gibt, und die sich wieder finden, aber das werden wir sehen). Da soll er erstmal eine neue Chance haben.
Blabla...
sabrinas_baby
494 Beiträge
16.07.2017 11:07
Hallo Nuya,

ich kann dich total verstehen und wünsche euch sehr, dass es deinem Kleinen in der neuen Kita besser geht.
Dann mach es doch so, wie du dir das überlegt hast und sprich nur die Sache mit dem Schlafen an und dass du dir wünschst, dass er sowohl die Möglichkeit bekommt mit älteren Kindern zu spielen als auch Hilfestellungen im Umgang mit Gleichaltrigen.
Und die Sache mit der Reizüberflutung finde ich auch wichtig. Ist dein Sohn hochsensibel? Das hört sich für mich ein bisschen danach an.

Manchmal frage ich mich wirklich, warum viele Kolleginnen grundsätzlich meinen, sie wüssten alles besser. Ich meine, wenn eine Mutter zu mir kommt und sagt, mein Kind schläft nicht mehr, dann ist das so. Eltern sind die Experten für ihre Kinder. Punkt. Am besten ist, du sprichst wirklich nochmal mit dem stellvertretenden Leiter und bestehst darauf, dass dein Sohn nicht zum Hinlegen gezwungen wird. Was soll das auch?
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