Mütter- und Schwangerenforum

Mein Freund, seine Tochter und ich

Anonym 150352
1 Beiträge
04.05.2013 21:05
Hallo,
ich schreibe anonym,weil mir das ganze sehr unangenehm ist.
Ich versuche es so kurz wie möglich zu halten.
Mein Freund hat schon eine Tochter (6 Jahre alt) von einer anderen Frau. Es war damals ein "Unfall".Die beiden waren auch nicht wirklich zusammen.
Als ich mit meinem Freund zusammen kam, wollte ich auch die Kleine kennenlernen. Sie gehört ja zu seinem Leben.
Als ich dann das erste mal mit war war es widererwartend sehr komisch für mich. Ein "fremdes" Kind sagt Papa zu ihm und "Ich hab dich lieb".
Es wurde mir da erst richtig bewußt,dass er immer eine Verbindung zu einer anderen Frau hat.
Ich bin aber weiterhin offen auf die Kleine zugegangen usw.
Leider ist es so,dass sie ziemlich schwierig ist. Sie bekommt halt immer ihren Willen, ist sehr schnell bockig und will,dass man sich nur um sie kümmert.
Soweit so gut. Ich konnte damals sagen, dass sie nicht gerad ein Kind ist, wo mir das Herz aufgeht.Aber ich habe mich bemüht es zu akzeptieren und sie so zu nehmen wie sie ist.

Aber jetzt wo unser Sohn da ist, ist es in mir total schwierig geworden. Ich habe total den Beschützerinstinkt ihm gegenüber. Wenn sie da ist und ihn auf den Schoß nimmt, lasse ich das zwar zu, gehe aber raus, weil ich ihr den Kleinen am liebsten entreißen würde.
Jetzt das WE ist er mit ihr bei seiner Mutter. Ich bin nicht mit, da es dort für alle zu eng ist.
Ich bin ehrlicher Weise eifersüchtig, fühle meinen Sohn hinten angestellt dadurch.
Auch immer wenn jetzt das Gespräch auf sie kommt, werd ich innerlich so wütend.Völlig irrational.
Mein Freund empfindet für seine Tochter zwar soviel, dass er sie lieb hat, aber Liebe ist es nicht. Dazu ist in der Vergangenheit mit der Mutter soviel schief gelaufen. Er hat sie das erste Jahr nie gesehen.
Er möchte auch,dass die Kleine irgendwann mal bei uns schläft. Das geht für mich emotional gar nicht. Ich würd dann meinen Sohn schnappen und in dieser Zeit zu meinen Eltern.
Ich weiß,dass die Kleine (auch wenn sie echt schwierig ist) da nichts dafür kann.Vom Kopf her ist mir das alles klar. Aber emotional bekomme ich richtig Wut, Eifersucht und negative Gefühle.
Ich will das alles nicht,aber ich kriegs nicht auf die Reihe.
Was kann ich da nur machen?
(Bitte zerfleischt mich nicht.Ich will ja auch,dass es anders ist.Ich hab diese Gefühle ja nicht mit Absicht)
04.05.2013 21:11
Ich denke, es ist wichtig, dass du die Tochter "richtig" kennen lernst. Sie gehört zu deinem Mann und damit auch zu deiner Familie. Das du sie nicht mit deinem eigenen Kind gleichstellst, kann ich nachvollziehen. Aber dir muss klar sein, dass sie für deinen Mann genauso wichtig ist, wie euer gemeinsamer Sohn. Zumindest sollte es meiner Meinung nach so sein, für den Krach zwischen den Eltern kann das Kind nichts und wenn der Papa so penibel zwischen "liebhaben" und "lieben" trennt, hat er wohl auch noch "Beziehung aufzuarbeiten". Ihr seid eine Familie, sie gehört dazu. Wenn sie bei euch ist, könnt ihr sie erziehen, rede mit deinem Mann, einigt euch auf eine Linie und fordert die Einhaltung von Regeln ein. Das kann man von einer 6-jährigen verlangen.

Ich weiß, es ist blöd formuliert, aber mir fällt gerade keine charmantere Umschreibung ein: Sie gehört dazu, macht das Beste draus.

Harley
7713 Beiträge
04.05.2013 21:15
Zitat von Mama-in-Wien:

Ich denke, es ist wichtig, dass du die Tochter "richtig" kennen lernst. Sie gehört zu deinem Mann und damit auch zu deiner Familie. Das du sie nicht mit deinem eigenen Kind gleichstellst, kann ich nachvollziehen. Aber dir muss klar sein, dass sie für deinen Mann genauso wichtig ist, wie euer gemeinsamer Sohn. Zumindest sollte es meiner Meinung nach so sein, für den Krach zwischen den Eltern kann das Kind nichts und wenn der Papa so penibel zwischen "liebhaben" und "lieben" trennt, hat er wohl auch noch "Beziehung aufzuarbeiten". Ihr seid eine Familie, sie gehört dazu. Wenn sie bei euch ist, könnt ihr sie erziehen, rede mit deinem Mann, einigt euch auf eine Linie und fordert die Einhaltung von Regeln ein. Das kann man von einer 6-jährigen verlangen.

Ich weiß, es ist blöd formuliert, aber mir fällt gerade keine charmantere Umschreibung ein: Sie gehört dazu, macht das Beste draus.



Unterschreib ich so

Vielleicht könnt ihr euch Infos bei einer Familienhilfe holen...Pro Familia oder so...wenn es für euch allein zu schwierig ist, die Konflikte aufzuarbeiten.
Würmchen2009
35738 Beiträge
04.05.2013 21:17
Ich muss für diesen Thread leider die Anonymfunktion sperren, da diese nur für absolute Notfälle gedacht ist, ich hoffe du hast Verständnis und stehst einfach zu deiner Situation
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Zu deiner Situation, ich zerfleische dich nicht, aber es macht mich traurig.
Mein Tipp für dich wäre, sehe das kleine Mädchen als dass was es ist.
Ein Kind, dass mit getrennten Eltern aufwächst, das ist nie einfach und könnte evtl. ihre aktuell schwierige Art erklären.
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Denke einmal nur an sie, das kleine Mädchen was ihren Papa alle 14 Tage (gehe ich jetzt mal von aus) sieht vielleicht öfter, vielleicht weniger.
Sie ist die Person um die es geht, sie hat genau so das Recht auf Vater und Mutter wie dein Sohn, warum sollte sie weniger verdient haben? Weil sie ein "Unfall" war?
Ich denke du verbindest sie mit der EX, das ist mit Sicherheit dein Problem und das solltest du abstellen.
Sie ist ein kleines, zerbrechliches Wesen von gerade mal 6 Jahren. Sie wird den Unterschied schon kennen, zwischen Mama und Papa unter einem Dach und so wies bei ihr ist.
Ihr solltet eure Tür immer offen halten für die kleine Maus, die Beziehung zu ihrem vater wird früher oder später wichtig sein. Sich vom VVater nicht geliebt fühlen kann hart werden und du wirst seine Gefühle zu seiner Tochter wohl nicht besser machen.
Sie ist ein kleines Kind, keine hinterlistige Frau, nimm sie wie sie ist und lass es zu, dass sie zu eurer Familie gehört.
Würmchen2009
35738 Beiträge
04.05.2013 21:24
Möchte noch mehr schreiben, würde es so gern schaffen, dich zu einem anderen Denken bewegen zu können.
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Stell dir vor ihr trennt euch, dein über alles geliebter Sohn geht regelmäßig seinen Vater besuchen und du weißt, da ist ne Neue, die deinen Sohn nciht mag, bei der Vorstellung blutet dein Herz oder? Also mir fängt an der Bauch weh zu tun, bei dem Gedanken.
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Siehe das Ganze doch mal positiv, dein Kleiner hat ne grße Schwester, die ihm viel zeigen und beibringen kann. Wenn ihr das richtig anstellt, werden beide ein sehr gutes Verhältnis aufbauen, gemeinsame Urlaube, mit 6 kann sie sogar schonmal die Flasche geben, ihr könnt sie richtig mit ein beziehen umso weniger Schwierigkeiten wird es dann auch geben.
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Kinder sind außerdem sehr sensibel, würde mich nciht wundern wenn sie schon längst fühlt, was du denkst, sie wird es nur nciht richtig einordnen können.
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Halte dir immer wieder vor Augen, sie ist ein kleines Kind, sie hat es verdient aufgenommen zu werden auch wenn sie mal schwierig ist, das wird dein Kleiner auch noch werden!!!!
04.05.2013 21:59
Sagt dein Freund, er hat sie nur lieb aber liebt sie nicht??
Er liebt seine Tochter nicht, aufgrund schiefgelaufener Dinge mit der Mutter?
Wo ist da bitte der Zusammenhang?
Ich dachte Eltern lieben ihre Kinder bedingungslos...

Ansonsten schliesse ich mich den Worten Würmchens an!
Projezier' nicht dein Problem mit der Ex auf das Kind.
Und irgendwie dind die Kinder des Partners von andren Frauen immer "schwierig" oder "schlecht erzogen", weil das Kind bei der Mutter (Ex) scheinbar keine/falsche Erziehung genießt.

DU bist die Erwachsene; verhalt dich auch so und lass' verletzten Selbstwert und Stolz nicht ein unschuldiges Kind austragen.

Ist weng hart geworden, aber es hat mich überwältigt.

Würmchen2009
35738 Beiträge
04.05.2013 22:04
Offtopic
@karamella also dass Eltern ihre Kinder bedingungslos lieben, ich denke das sollte man nicht verallgemeinern.
Ich denke Väter haben es da meistens ein bisschen schwerer, sie müssen den Menschen ja erst einmal kennen lernen um ihn lieben zu lernen, so geht es sicherlich auch nicht jedem Mann, aber ich denke schon, dass Frauen es durch die SS einfach leichter haben.
Allerdings gibt es auch das Phänomen, dass eine Mutter ihr Kind nciht lieben kann, das gehört aber alles nicht hier her, wollte es nur kurz ansprechen, weil du die Liebe zu einem kind gerade als etwas selbstverständliches hingestellt hast, das ist es manchmal aber eben nicht
04.05.2013 22:12
Zitat von Würmchen2009:

Offtopic
@karamella also dass Eltern ihre Kinder bedingungslos lieben, ich denke das sollte man nicht verallgemeinern.
Ich denke Väter haben es da meistens ein bisschen schwerer, sie müssen den Menschen ja erst einmal kennen lernen um ihn lieben zu lernen, so geht es sicherlich auch nicht jedem Mann, aber ich denke schon, dass Frauen es durch die SS einfach leichter haben.
Allerdings gibt es auch das Phänomen, dass eine Mutter ihr Kind nciht lieben kann, das gehört aber alles nicht hier her, wollte es nur kurz ansprechen, weil du die Liebe zu einem kind gerade als etwas selbstverständliches hingestellt hast, das ist es manchmal aber eben nicht


"Mein Freund empfindet für seine Tochter zwar soviel, dass er sie lieb hat, aber Liebe ist es nicht. Dazu ist in der Vergangenheit mit der Mutter soviel schief gelaufen. Er hat sie das erste Jahr nie gesehen.
Er möchte auch,dass die Kleine irgendwann mal bei uns schläft. Das geht für mich emotional gar nicht. Ich würd dann meinen Sohn schnappen und in dieser Zeit zu meinen Eltern. "

Das klingt für mich aber nicht so, dass erseine Tochter nicht liebt.
Deshalb wollte ich mit diesen Fragen nochmal genauer nachhaken.

Du hast natürlich mit vielen Dingen deines Postes recht. Auch dass es ein extra Thema zu diskutieren ist.
Aber in dieser Geschichte klang mir das eben nicht so, als müsste der Vater frisch seine Tochter kennen und lieben lernen.
Sie ist 6; er hat das erste Jahr verpasste; er möchte sie auch über Nacht bei sich haben; er ist mit ihr allein(!!!) bei seiner Mutter;...
Würmchen2009
35738 Beiträge
04.05.2013 22:16
Dann habe ich das falsch verstanden, dachte du machst ihm Vorwürfe, weil er sie eben nicht bedingungslos liebt, wegen kleinerer Probleme in der Vergangenheit.
04.05.2013 22:16
Muss ehrlich sagen,dass ich es echt traurig finde,wie du schreibst und auch ein wenig egoistisch. Du scheinst eifersüchtig,dass dein Mann noch eine Tochter hat und es ist auch sein Kind,genau wie euer Sohn,er liebt beide gleich und so sollte es auch sein,das musst und solltest du akzeptieren,denn nur so kann es zwischen euch allen klappen.
Jenny1986
11269 Beiträge
04.05.2013 22:28
Ich will dich nicht zerfleischen, aber das hättest du dir eher überlegen sollen. Du wusstest vorher, dass es da noch einen Menschen in dem Leben deines Freundes gibt, der von ihm geliebt wird und auch deinen Freund liebt.
Mein Freund hat auch eine Tochter, sie war neun als ich ihn kennenlernte, jetzt 14. Es ist nicht immer einfach, muss ich zugeben und ich bin echt sauer über gewisse Sachen, wo mein Mann nicht durchgreift, aber ich liebe sie fast wie mein eigenes Kind. Unsere gemeinsamen Kinder lieben sie, sie ist ein Vorbild und beschäftigt sich schön mit ihnen.
Es ist eine Herausforderung, aber wie gesagt, du wusstest es vorher. Einfach zu verschwinden, wenn sie kommen soll, fände ich echt unfair. Auch deinem Freund gegenüber. Soll er wählen zwischen dir und ihr? Ich kann dir sagen, der Schuss geht nach hinten los. Versuch an eurer Beziehung zu arbeiten, verbring Zeit mit ihr. Für sie ist es sicher auch nicht einfach sich da einzufinden. Sie sieht euch als intakte Familie und will dazugehören und du willst gehen, da weint mein Herz.
SteLuJu2003
521 Beiträge
04.05.2013 22:53
Ich habe mir jetzt nur den Eingangsthread durchgelesen und ich muss sagen, dass du die kleine echt lernen musst zu akzeptieren und zu akzeptieren, dass sie immer ein Teil eures Lebens sein wird! Ich selbst war auch in der Situation in der die kleine deines Freundes jetzt ist. Sprich als ich 7 war bekam mein Vater mit der neuen Frau meinen Halbbruder und von dem Tag an distanzierten wir uns immer mehr, weil ich genau spürte, dass ich für meine Stiefmutter i-wie ein Störfaktor in ihrer "heilen" Familienwelt war. Sie hat es sich zwar nie direkt anmerken lassen, aber auch ein kleines Kind merkt , wenn es nicht so dazu gehört, wie das gemeinsame Kind.....
Was ich damit sagen will ist, ihr solltet euch an eine Familienberatungsstelle wenden, damit du lernen kannst nicht bei jedem engeren Kontakt zwischen der kleinen und ihrem Papa oder ihres Brüderchens innerlich zu explodieren!
04.05.2013 23:05
ich kann mich allen posts hier anschließen finde es aber nen großartigen schritt dass du zu deinen emotionen stehst und hier neutrale ratschläge suchst

das zeugt von sehr viel reife und innerlicher größe!
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