Mütter- und Schwangerenforum

Meine Große ist eifersüchtig ... und treibt mich in den Wahnsinn

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19Sabrina87
5365 Beiträge
24.03.2017 23:22
So, wie ich das hier lese, denke ich auch, dass es ein Ruf nach Aufmerksamkeit ist. Besser negative Aufmerksamkeit, als gar keine.
Wie soll eine vierjährige einem sonst mitteilen, was sie womöglich nicht mit ihrem Wortschatz ausdrücken kann? Selbst uns Erwachsenen fällt es ja oft nicht einfach, Gefühle in Worte zu fassen.

Mama-Tochter-Tage sind eine gute Idee und bestimmt ein Anfang, löst jedoch nicht die Alltagsproblematik.

Frag sie doch mal, ob du ihr helfen sollst, oder was sie gerade gerne machen würde.
LIttleOne13
26290 Beiträge
24.03.2017 23:22
Zitat von Anonym 193146:

Also die Kleine weggeben mach ich nicht, ich bin auch zwei mal die Woche für ca. 2 Stunden ohne sie unterwegs (da passt jemand auf sie auf, die Große ist derweil im Kiga). Und länger oder öfter getrennt von ihr will ich nicht sein. (Es sei denn, jemand würde sich mal ausnahmsweise bereit erklären, uns auch mal Paarzeit am Abend einzuräumen und mal am WE babyzusitten).

Find ich total legitim. Ich geb meinen Zwerg auch nicht her.

Zur Frage wegen der Strenge - ich bin bei der Kleinen viel lockerer, ja. Wenn sie etwas kaputt macht oder sonst auch Dinge die ich nicht möchte, sage ich ihr das natürlich auch, aber ich nehme sie dann meistens aus der Situation raus oder lenk sie ab. Und eine 1,5-Jährige versteht ja noch lange nicht genauso wie eine schon 4-Jährige.
Logisch.
Ja, sie ist zwar auch noch klein, aber sie ist kein kleines Baby mehr was ich die ganze Zeit betütteln muss.
Nicht logisch. Sie braucht dich. Sie braucht deine Zuneigung, und sie braucht es praktisch, nicht nur in Worten. Wenn du ihr die Unterhose anziehst, anstatt drauf zu bestehen, dass sie das jetzt allein machen muss weil sie halt schon 4 ist, ist das in dem Moment eine ganz große Liebeserklärung!

Sie muss Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen, und soll mir nicht auf der Nase rumtanzen. Sie weiß genau was richtig und was falsch ist, und handelt dennoch so wie beschrieben. Dabei weiß sie auch ganz genau - macht sie alles gut, habe ich
a) dadurch mehr Zeit für sie, die ich sonst fürs nachträgliche Anziehen, schimpfen etc. verschwenden muss und solange die Kleine mitmacht kann ich mit ihr spielen und
b) belohne ich ihr gutes Benehmen durch mein gesamtes Verhalten ihr gegenüber, zeig und sag ihr wie lieb ich sie hab und bekräftige sie darin, dass es so wie sie gerade ist sehr schön ist und wir so viel entspannter sein können und keiner mehr schimpfen muss.

Blödsinn. Du gibst IHR an der Stelle die Verantwortung für DEIN Handeln. Das ist eine Verantwortung, die ein vierjähriges Kind nicht tragen sollte. Sie ist 4, nicht 20! Du zeigst ihr,
a) dass sie funktionieren soll und
b) dass du sie dann liebst, wenn sie funktioniert.
Daraus lernt sie
a) dass sie nicht auf ihr Bedürfnis (nach deiner Zuneigung und Zeit am morgen) achten darf, sondern sich unterordnen muss und
b) dass sie geliebt wird, wenn sie funktioniert.
Super Lektion, ehrlich. Nicht.


Allgemein habe ich zu beiden Kindern verschieden starke Bindungen, was das Problem leider bestärkt. Meine Kleine ist einfach meine Kleine, während die Große schnell weinerlich und eher distanziert ist ist sie eine Frohnatur und nicht halb so anstrengend im Verhalten.
Ich weiß, gleich kommt "wie kann man seine Kinder unterschiedlich stark lieben" ... ja ich habs mir nicht ausgesucht, der eine Charakter lässt eben mehr Nähe zu als der andere. Und die Voraussetzungen waren schon grundverschieden, die Große ein Not-KS mit Intensivstation, kein Stillen möglich, die Kleine eine normale Geburt und von Anfang an gestillt. Die Große schlief von Anfang an im eigenen Bett, die Kleine hab ich jede Nacht zum Stillen bei mir liegen gehabt. Usw, usw, usw.
Das hat viel beeinflusst, ich konnte diese enge Bindung nicht zur Großen aufbauen und versuche das immer noch irgendwie auszugleichen. Aber es klappt nicht so besonders.
Schade, dass es bei deiner Großen nicht so leicht ist. Aber ganz ehrlich: Da brauchst du keine Erziehungsberatung für sie, sondern eine Bindungsberatung! Denn eure Probleme miteinander kann man nicht weg-erziehen, indem man die Große gefügig macht. Noch einmal: DU trägst die Verantwortung.

Und ich lass meine 1,5-Jährige nicht allein, wo sie so ein Mamakind ist, nur damit die Große ihre Mamazeit bekommt. Wenn der Papa z. B. da ist, geht das, aber wenn nicht muss die Große akzeptieren, dass die Kleine nun mal dabei ist.
Das stimmt. Aber du kannst nicht von der Großen verlangen, dass sie deswegen mit der Kleinen auf dem Boden sitzt und Steckpuzzle macht. Sie möchte auch Dinge machen, die sie interessieren und ihrem Alter entsprechen. Und das ist ihr gutes Recht.
Heute z. B. haben wir geknetet, der Papa hat auf die Kleine mit aufgepasst - das war ganz schön für uns beide. Aber immer geht das nicht, wenns ginge hätte ich ja das Problem nicht.
Doch, hättest du auch. Denn euer Problem ist aus meiner Sicht nicht die kleine Schwester, sondern dein mangelndes Verständnis für deine große Tochter. Dann wär es eben nicht die Kleine, die Zeit einfordert, sondern Wäsche und Spülmaschine.
Alaska
18847 Beiträge
24.03.2017 23:23
Zitat von Alaska:

Ich bin auch dezent schockiert. Nein, für Gefühle kann man nichts. Aber man kann etwas dagegen machen. Es ist nicht normal, so unterschiedlich für die eigenen Kinder zu empfinden, "nur" weil die Begleitumstände andere waren oder die Charaktere anders sind.
So etwas ist ein ernsthaftes Problem und muss therapiert werden.

Ich werd die Kleine nicht abgeben, NUR damit die Große auch Mamazeit hat.
Wenn die Kleine lieb ist, dann hab ich sie auch lieb, wenn sie blöd tut, hab ich eben noch weniger Zeit für sie. Ergo, alles ihre Schuld, wie dein Verhalten ihr gegenüber ist. Sie hat ja die Wahl.
Etc. pp.

Es liest sich wirklich ganz schlimm und alles was ich da rauslesen kann, ist, dass die Kleine das total spürt und ganz verzweifelt nach deiner Aufmerksameit und Liebe schreit.
Nicht sie und ihr Verhalten müssen sich ändern, sondern deine Einstellung und dein Verhalten. Ganz schnell bitte.


Berichtigung. Wenn die Große - meinte ich natürlich.
cooky
12537 Beiträge
24.03.2017 23:23
Zitat von Anonym 193146:

Zitat von cooky:

Könnte teilweise von uns sein, also so mit dem Alter und so

Ich verstehe nicht, wieso du das alles als Provokation siehst. Hier wird morgens auch oft sehr getrödelt, ich denk dann auch mal "Mensch du bist doch schon so groß...".
Aber die Große leisten viel mehr, als man immer wahrnimmt. Für dich ist es nur die Unterhose. Für sie vielleicht sogar schon die Unterhose.

Wie oft helfe ich bei Unterhemd und Co., weil es ihr gut tut. Im Gegenzug steht sie manchmal vor allen auf, zieht sich um, putzt Zähne und spielt ruhig für sich bis alle wach sind.
Ich denke eben auch, weil man die Momente gibt in denen die Großen auch Mal kleiner sein dürfen. Daraus schöpfen sie dann doch auch.
Die Jüngeren werden doch so viel rumgetragen, haben dadurch allein so viel mehr Körperkontakt. Hier mal kurz Tragen, da mal schnell die Treppen runter heben.... Das ist für uns vielleicht ein kurz eben tun. Aber meine Große sagte mir Mal "Du hast mich viel weniger auf dem Arm."
Und das stimmt. Natürlich hat sie es einerseits auch nicht so nötig. Die Treppen kommt sie schnell alleine runter. Aber für den inneren Speicher nach Nähe ist es eben doch nötig.


Eigentlich hast du ja auch Recht. Ich war das mittlere Kind bei uns, wobei das jüngste Kind erst viele Jahre später kam, mein großer Bruder und ich haben einen ähnlichen Altersabstand wie meine Kinder.
Und ich war meiner Mutter auch nie gut genug, die anderen Beiden Kinder haben bis heute Vorrang. Der Große ist sowieso ihr perfekter Sohn, das Kleine das Nesthäkchen und ich die Widerspänstige, die alles hinterfragt und Wiederworte gegeben hat. Ich wollte jahrelang nur einmal von ihr hören dass sie mich so mag wie ich bin und dass sie mich in den Arm nimmt, als ich sie gebraucht habe. Heute lass ich sowas gar nicht erst ran und das ist gegessen.
Ich mache das alles aber bei meiner Großen, umarme sie, sage ihr oft wie sehr ich sie mag und das sie ein tolles Mädchen ist. Trotz allem denk ich manchmal, könnte ich genauso gut auch nichts davon tun, es ändert ja auch nichts an ihrem Verhalten. Sie will im Mittelpunkt stehen, klar, aber das geht nicht so wie sie das möchte.


Natürlich will sie im Mittelpunkt stehen.
Sie spielt ja meistens immer nur die zweite Geige.

Wenn ein Schauspieler immer die doofe Nebenrolle spielt, dann tut er doch auch alles dafür endlich mal eine Hauptrolle zu spielen.
Dass deine Große mit ihren Aktionen dann nur negative Aufmerksamkeit generiert und das Problem sich verschlimmert, das ist ihr nicht bewusst. Aus ihrer Sicht ist es eben Aufmerksamkeit. Das kann sie noch gar nicht differenzieren in ihrem Alter.
Anonym 193146
12 Beiträge
24.03.2017 23:39
Ich weiß ja, dass das alles nicht richtig läuft. Ihr könnt meinetwegen schockiert sein, würde ich das zu hören bekommen ginge es mir wohl nicht anders. Aber wie soll ich das ändern? Ich will keine Probleme bekommen, falls ich mir Hilfe suchen würde. Dann heißt es wieder, Kind wird nicht geliebt, emotional vernachlässigt, Mutter überfordert, Jugendamt, Kind weg. Nee.
Es muss eine andere Lösung geben.
Wenn ich mich in meiner Familie auch nur einmal beschwere, dass ich z. B. nie ausschlafen kann, oder alles gerade stressig ist, oder was auch immer, heißt es gleich "hättest du dir ja vorher überlegen sollen" oder "das gehört halt dazu, beschwer dich nicht". Wenn man 24/7 funktionieren muss, keine Schwäche zeigen darf, diese Dauerverantwortung ... wo soll ich da noch die Zeit und Kraft hernehmen, auch noch alle anderen unterschwälligen Probleme anzugehen? Ich bin auch nur ein Mensch, aber wenn ich dann meine Probleme ansprechen will bin ich wieder der Sündenbock für alles und soll mich nicht anstellen.
Glaubt ihr wirklich, ich finde das toll, mein eigenes (Wunsch)Kind nicht richtig zu lieben? Dass mir diese wichtige Bindung einfach fehlt? Ich weiß ja genau wie es eigentlich sein muss, und dennoch kann ich sie nicht genauso lieben wie ihre Schwester. Aber wo soll ich denn anfangen etwas zu ändern, wenn überall nur Ablehnung kommt.
Alaska
18847 Beiträge
24.03.2017 23:46
Wie kommst du denn darauf, dass du in einer Gesprächstherapie so vorgeführt wirst, dass gleich Jugendamt und Co. eingeschaltet wird?
Glaub mir, das Jugendamt beschäftigt sich mit ganz anderen Fällen und ein Psychologe hat Schweigepflicht. Es wäre dein Arzt.

Es gibt Psychologen, die sich gerade mit der Thematik sehr gut auskennen. Es ist nicht schön, nein, du kannst gar nichts dafür. Aber dieses Bindungsproblem musst du angehen.

Deswegen wird kein schlechtes Licht auf dich fallen. Wirklich nicht! Da hast du vor etwas Angst, das völlig unreal ist.

Weiß denn dein Mann darüber Bescheid, wie du empfindest, dass du eigentlich ausgebrannt bist?

Eine andere Möglichkeit wäre auch noch eine Mutter-Kind-Kur. Ich glaube, das wäre sogar eine ganz wunderbare Möglichkeit für euch drei.
Du hast deine Gespräche, deine Entlastung, die Kinder werden dir stellenweise abgenommen und trotzdem werdet ihr auch viel gemeinsam erleben.
19Sabrina87
5365 Beiträge
24.03.2017 23:47
Das Jugendamt nimmt einem doch nicht sofort das Kind weg. die Beste Lösung, auch für ein Jugendamt, ist es,dass Kinder in ihrer Familie bleiben und das Familienleben funktioniert.
Wenn du dir selbst, oder euch, Hilfe suchst, dann zeigst du, dass du etwas ändern und die Probleme angehen willst... Wenn du professionelle Hilfe suchst,wirst du auch Unterstützung finden.
Die Probleme werden größer, wenn du dein Programm weiter durchziehst.. Wie soll deine Große denn mal jmd lieben, wenn sie selbst so wenig Liebe empfangen hat?
Du weißt,wie sehr das auf die Psyche geht. Tu das deiner Tochter nicht an und hol dir Hilfe!
Anonym 193146
12 Beiträge
24.03.2017 23:50
Zitat von Alaska:

Wie kommst du denn darauf, dass du in einer Gesprächstherapie so vorgeführt wirst, dass gleich Jugendamt und Co. eingeschaltet wird?
Glaub mir, das Jugendamt beschäftigt sich mit ganz anderen Fällen und ein Psychologe hat Schweigepflicht. Es wäre dein Arzt.

Es gibt Psychologen, die sich gerade mit der Thematik sehr gut auskennen. Es ist nicht schön, nein, du kannst gar nichts dafür. Aber dieses Bindungsproblem musst du angehen.

Deswegen wird kein schlechtes Licht auf dich fallen. Wirklich nicht! Da hast du vor etwas Angst, das völlig unreal ist.

Weiß denn dein Mann darüber Bescheid, wie du empfindest, dass du eigentlich ausgebrannt bist?

Eine andere Möglichkeit wäre auch noch eine Mutter-Kind-Kur. Ich glaube, das wäre sogar eine ganz wunderbare Möglichkeit für euch drei.
Du hast deine Gespräche, deine Entlastung, die Kinder werden dir stellenweise abgenommen und trotzdem werdet ihr auch viel gemeinsam erleben.


Mutter-Kind-Kur habe ich mal beantragt, aber aus einem anderen Grund und die wurde abgelehnt. Ich hätte erst wieder eine machen können, ab dem Geburtsmonat meiner Kleinen und das ging dann nicht mehr. Danach habe ich es nicht noch einmal versucht.

Ich weiß nicht inwiefern die Psychologen sich an ihre Schweigepflicht halten, was wenn ich irgendetwas so gravierendes aus deren Sicht erzähle, dass sie meinnen handeln zu müssen? Und wenn das einmal passiert, gibt es kein Zurück.
LIttleOne13
26290 Beiträge
24.03.2017 23:51
Zitat von Anonym 193146:

Ich weiß ja, dass das alles nicht richtig läuft. Ihr könnt meinetwegen schockiert sein, würde ich das zu hören bekommen ginge es mir wohl nicht anders. Aber wie soll ich das ändern? Ich will keine Probleme bekommen, falls ich mir Hilfe suchen würde. Dann heißt es wieder, Kind wird nicht geliebt, emotional vernachlässigt, Mutter überfordert, Jugendamt, Kind weg. Nee.
Es muss eine andere Lösung geben.
Wenn ich mich in meiner Familie auch nur einmal beschwere, dass ich z. B. nie ausschlafen kann, oder alles gerade stressig ist, oder was auch immer, heißt es gleich "hättest du dir ja vorher überlegen sollen" oder "das gehört halt dazu, beschwer dich nicht". Wenn man 24/7 funktionieren muss, keine Schwäche zeigen darf, diese Dauerverantwortung ... wo soll ich da noch die Zeit und Kraft hernehmen, auch noch alle anderen unterschwälligen Probleme anzugehen? Ich bin auch nur ein Mensch, aber wenn ich dann meine Probleme ansprechen will bin ich wieder der Sündenbock für alles und soll mich nicht anstellen.
Glaubt ihr wirklich, ich finde das toll, mein eigenes (Wunsch)Kind nicht richtig zu lieben? Dass mir diese wichtige Bindung einfach fehlt? Ich weiß ja genau wie es eigentlich sein muss, und dennoch kann ich sie nicht genauso lieben wie ihre Schwester. Aber wo soll ich denn anfangen etwas zu ändern, wenn überall nur Ablehnung kommt.


Jetzt kriegst du nicht zu hören, wie böse deine Große ist und dass du konsequent durchgreifen sollst, und bist unzufrieden?

Du bekommst keine Probleme, wenn du dir Hilfe suchst. Das Jugendamt ist keine Kinderklaubehörde, sondern eine Einrichtung zur Unterstützung. Du kannst eine Familienhilfe (SPFH) beantragen, die dich unterstützt, oder nach anderen Beratungsangeboten fragen. Wegen sowas wird kein Kind in Obhut genommen.

Du darfst Schwäche zeigen, und ich finde es gut, dass du hier fragst. Schade, dass du in deiner Familie keine solche Unterstützung hast. Klar sind es hier harte Worte in deiner Situation, aber mach jetzt deswegen nicht zu, sondern nimm sie mit ins Bett, reflektiere es, sortiere durch, was davon wahr und zutreffend sein könnte.

Nein, das findet hier niemand toll. Lies bitte noch einmal nach - keine der hier anwesenden hat nur etwas in diese Richtung geschrieben.
Ich wiederhole: Es liegt an dir. Du musst zuerst etwas ändern, damit sie sich ändern kann. Du bist du Mutter. Du trägst die Verantwortung. Sie ist grade erst 4, nicht schon 4, und braucht dich.
Wenn du Inspiration suchst, wie du anfangen kannst, lies dich hier durch:
http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/p/erziehu ng.html

Anonym 193146
12 Beiträge
24.03.2017 23:57
Jetzt hab ich die Hälfte vergessen ...
Mein Mann weiß davon, und er reagiert ganz unterschiedlich. Mal sagt er ich soll mir da Hilfe holen, mal macht er mir Vorwürfe ... er kann ganz schnell auf der Seite der anderen stehen, er ist auch kein verlässlicher Rückhalt für mich.
Es gibt keinen einzigen Menschen der mir da bedingungslos zur Seite stehen würde, so oder so muss ich funktionieren, und alles muss nach außen hin perfekt aussehen. Ich kann mich auf niemanden verlassen, der mich auffängt.

Ich kann diese ganze Last nicht mehr stämmen, ich habe auch andere emotionale Baustellen, die ich nie verarbeitet habe. Würde ich irgendeine Art von Therapie beginnen, würde ich diese über viele Jahre machen müssen. Ich verdränge alles, und so kann ich funktionieren. Dadurch bin ich auch nicht mehr so empathisch wie einst, aber lieber so als komplett zu zerbrechen.
Alaska
18847 Beiträge
24.03.2017 23:59
Zitat von Anonym 193146:

Zitat von Alaska:

Wie kommst du denn darauf, dass du in einer Gesprächstherapie so vorgeführt wirst, dass gleich Jugendamt und Co. eingeschaltet wird?
Glaub mir, das Jugendamt beschäftigt sich mit ganz anderen Fällen und ein Psychologe hat Schweigepflicht. Es wäre dein Arzt.

Es gibt Psychologen, die sich gerade mit der Thematik sehr gut auskennen. Es ist nicht schön, nein, du kannst gar nichts dafür. Aber dieses Bindungsproblem musst du angehen.

Deswegen wird kein schlechtes Licht auf dich fallen. Wirklich nicht! Da hast du vor etwas Angst, das völlig unreal ist.

Weiß denn dein Mann darüber Bescheid, wie du empfindest, dass du eigentlich ausgebrannt bist?

Eine andere Möglichkeit wäre auch noch eine Mutter-Kind-Kur. Ich glaube, das wäre sogar eine ganz wunderbare Möglichkeit für euch drei.
Du hast deine Gespräche, deine Entlastung, die Kinder werden dir stellenweise abgenommen und trotzdem werdet ihr auch viel gemeinsam erleben.


Mutter-Kind-Kur habe ich mal beantragt, aber aus einem anderen Grund und die wurde abgelehnt. Ich hätte erst wieder eine machen können, ab dem Geburtsmonat meiner Kleinen und das ging dann nicht mehr. Danach habe ich es nicht noch einmal versucht.

Ich weiß nicht inwiefern die Psychologen sich an ihre Schweigepflicht halten, was wenn ich irgendetwas so gravierendes aus deren Sicht erzähle, dass sie meinnen handeln zu müssen? Und wenn das einmal passiert, gibt es kein Zurück.


Die halten sich an die Schweigepflicht. Ganz sicher.
Und solange du deine Tochter nicht gefährdest - das les ich nirgends raus - seh ich auch keinen Sinn darin, das JA einzuschalten.
Glaub mir, das JA greift in vielen Fällen eher zu spät ein, als zu früh. Ich selbst erleb doch jede Woche, was unser Pflegling bei sich Zuhause ertragen muss und das JA hat da keine rechtliche Handhabe, weil "noch" zu wenig vorgefallen ist.
Nicht einmal im Ansatz was dort abgeht, les ich bei dir raus.

Andere Frage. Mal angenommen, du erwartest weiter, dass sie sich ändert und du dich auf deinem Problem ausruhst, wie sähe eure Zukunft aus?
Was wird sie im Teeniealter empfinden?
Was wird sie dir mit 30 Jahren sagen? Wie soll eure Bindung da aussehen?
Irgendwann wird sie eigene Kinder haben. Soll sie denken: so wie meine Mutter möchte ich nicht werden, ich mach das besser! Oder wird sie dich bei Problemen anrufen und dich fragen, wie du jetzt reagieren würdest, weil sie deinen Rat schätzt?

Meiner Meinung nach steuerst du auf eine ganz heikle Bindung mit ihr zu.
Verinnerlich dir heute Nacht mal wirklich den Satz, dass nicht sie sich ändern muss, sondern du. Sie schreit nach Aufmerksamkeit. Noch. Irgendwann tut sie das nicht mehr.
Anonym 193146
12 Beiträge
25.03.2017 00:01
Zitat von LIttleOne13:

Zitat von Anonym 193146:

Ich weiß ja, dass das alles nicht richtig läuft. Ihr könnt meinetwegen schockiert sein, würde ich das zu hören bekommen ginge es mir wohl nicht anders. Aber wie soll ich das ändern? Ich will keine Probleme bekommen, falls ich mir Hilfe suchen würde. Dann heißt es wieder, Kind wird nicht geliebt, emotional vernachlässigt, Mutter überfordert, Jugendamt, Kind weg. Nee.
Es muss eine andere Lösung geben.
Wenn ich mich in meiner Familie auch nur einmal beschwere, dass ich z. B. nie ausschlafen kann, oder alles gerade stressig ist, oder was auch immer, heißt es gleich "hättest du dir ja vorher überlegen sollen" oder "das gehört halt dazu, beschwer dich nicht". Wenn man 24/7 funktionieren muss, keine Schwäche zeigen darf, diese Dauerverantwortung ... wo soll ich da noch die Zeit und Kraft hernehmen, auch noch alle anderen unterschwälligen Probleme anzugehen? Ich bin auch nur ein Mensch, aber wenn ich dann meine Probleme ansprechen will bin ich wieder der Sündenbock für alles und soll mich nicht anstellen.
Glaubt ihr wirklich, ich finde das toll, mein eigenes (Wunsch)Kind nicht richtig zu lieben? Dass mir diese wichtige Bindung einfach fehlt? Ich weiß ja genau wie es eigentlich sein muss, und dennoch kann ich sie nicht genauso lieben wie ihre Schwester. Aber wo soll ich denn anfangen etwas zu ändern, wenn überall nur Ablehnung kommt.


Jetzt kriegst du nicht zu hören, wie böse deine Große ist und dass du konsequent durchgreifen sollst, und bist unzufrieden?

Du bekommst keine Probleme, wenn du dir Hilfe suchst. Das Jugendamt ist keine Kinderklaubehörde, sondern eine Einrichtung zur Unterstützung. Du kannst eine Familienhilfe (SPFH) beantragen, die dich unterstützt, oder nach anderen Beratungsangeboten fragen. Wegen sowas wird kein Kind in Obhut genommen.

Du darfst Schwäche zeigen, und ich finde es gut, dass du hier fragst. Schade, dass du in deiner Familie keine solche Unterstützung hast. Klar sind es hier harte Worte in deiner Situation, aber mach jetzt deswegen nicht zu, sondern nimm sie mit ins Bett, reflektiere es, sortiere durch, was davon wahr und zutreffend sein könnte.

Nein, das findet hier niemand toll. Lies bitte noch einmal nach - keine der hier anwesenden hat nur etwas in diese Richtung geschrieben.
Ich wiederhole: Es liegt an dir. Du musst zuerst etwas ändern, damit sie sich ändern kann. Du bist du Mutter. Du trägst die Verantwortung. Sie ist grade erst 4, nicht schon 4, und braucht dich.
Wenn du Inspiration suchst, wie du anfangen kannst, lies dich hier durch:
http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/p/erziehu ng.html


Mein letzter Satz bezog sich auf meine reale Umgebung, ich erwarte von niemandem hier dass er mein Verhalten für gut heißt. Ganz im Gegenteil, ich weiß selber dass das anders laufen muss.
19Sabrina87
5365 Beiträge
25.03.2017 00:02
Wenn du für dich entschieden hast,dass du deine Baustellen nicht angehen willst, ist das die eine Sache...Wenn du das aber an deiner Tochter auslässt, eine ganz andere!

Deine Tochter kann nichts für Probleme aus deiner Vergangenheit und sollte nicht dafür "gerade stehen müssen"

Nimm deine Probleme in die Hand. Deiner Tochter zu Liebe.
Du musst doch selber sehen,dass es so nicht weitergeht.

Das Leben besteht nicht aus "funktionieren", sondern eben aus "leben"
Alaska
18847 Beiträge
25.03.2017 00:07
Zitat von Anonym 193146:

Jetzt hab ich die Hälfte vergessen ...
Mein Mann weiß davon, und er reagiert ganz unterschiedlich. Mal sagt er ich soll mir da Hilfe holen, mal macht er mir Vorwürfe ... er kann ganz schnell auf der Seite der anderen stehen, er ist auch kein verlässlicher Rückhalt für mich.
Es gibt keinen einzigen Menschen der mir da bedingungslos zur Seite stehen würde, so oder so muss ich funktionieren, und alles muss nach außen hin perfekt aussehen. Ich kann mich auf niemanden verlassen, der mich auffängt.

Ich kann diese ganze Last nicht mehr stämmen, ich habe auch andere emotionale Baustellen, die ich nie verarbeitet habe. Würde ich irgendeine Art von Therapie beginnen, würde ich diese über viele Jahre machen müssen. Ich verdränge alles, und so kann ich funktionieren. Dadurch bin ich auch nicht mehr so empathisch wie einst, aber lieber so als komplett zu zerbrechen.


Was wäre schlimm daran, wenn es über mehrere Jahre geht? Wenn dir der/die Psychologe/in sympathisch wäre, wird das ja auch eine große Stütze und eine gute Begleitung.
Manchmal ist man so drin in seinem eigenen Strudel, dass man einfache Lösungswege nicht mehr sieht.
Diese Menschen sind aber spezialisiert. Ja, die einen mehr, die anderen weniger und nicht immer liegt einem der Gegenüber. Deswegen könnte es auch sein, dass du nicht sofort an "deinen" Psychologen gerätst.

Aber deine ganzen Sätze deuten eben nicht darauf hin, dass du überhaupt noch gut funktionierst.

Ich bin immer noch ganz bei der Kur. Die heilt nichts, aber gibt euch allen eine neue Richtung und vor allem eine Auszeit.
Wenn sie nochmal abgelehnt werden würde (kann ich mir bei deinen Baustellen kaum vorstellen), dann sofort Widerspruch einlegen. Danach wird sowas normalerweise immer genehmigt.
Anonym 193146
12 Beiträge
25.03.2017 00:08
Zitat von Alaska:

Zitat von Anonym 193146:

Zitat von Alaska:

Wie kommst du denn darauf, dass du in einer Gesprächstherapie so vorgeführt wirst, dass gleich Jugendamt und Co. eingeschaltet wird?
Glaub mir, das Jugendamt beschäftigt sich mit ganz anderen Fällen und ein Psychologe hat Schweigepflicht. Es wäre dein Arzt.

Es gibt Psychologen, die sich gerade mit der Thematik sehr gut auskennen. Es ist nicht schön, nein, du kannst gar nichts dafür. Aber dieses Bindungsproblem musst du angehen.

Deswegen wird kein schlechtes Licht auf dich fallen. Wirklich nicht! Da hast du vor etwas Angst, das völlig unreal ist.

Weiß denn dein Mann darüber Bescheid, wie du empfindest, dass du eigentlich ausgebrannt bist?

Eine andere Möglichkeit wäre auch noch eine Mutter-Kind-Kur. Ich glaube, das wäre sogar eine ganz wunderbare Möglichkeit für euch drei.
Du hast deine Gespräche, deine Entlastung, die Kinder werden dir stellenweise abgenommen und trotzdem werdet ihr auch viel gemeinsam erleben.


Mutter-Kind-Kur habe ich mal beantragt, aber aus einem anderen Grund und die wurde abgelehnt. Ich hätte erst wieder eine machen können, ab dem Geburtsmonat meiner Kleinen und das ging dann nicht mehr. Danach habe ich es nicht noch einmal versucht.

Ich weiß nicht inwiefern die Psychologen sich an ihre Schweigepflicht halten, was wenn ich irgendetwas so gravierendes aus deren Sicht erzähle, dass sie meinnen handeln zu müssen? Und wenn das einmal passiert, gibt es kein Zurück.


Die halten sich an die Schweigepflicht. Ganz sicher.
Und solange du deine Tochter nicht gefährdest - das les ich nirgends raus - seh ich auch keinen Sinn darin, das JA einzuschalten.
Glaub mir, das JA greift in vielen Fällen eher zu spät ein, als zu früh. Ich selbst erleb doch jede Woche, was unser Pflegling bei sich Zuhause ertragen muss und das JA hat da keine rechtliche Handhabe, weil "noch" zu wenig vorgefallen ist.
Nicht einmal im Ansatz was dort abgeht, les ich bei dir raus.

Andere Frage. Mal angenommen, du erwartest weiter, dass sie sich ändert und du dich auf deinem Problem ausruhst, wie sähe eure Zukunft aus?
Was wird sie im Teeniealter empfinden?
Was wird sie dir mit 30 Jahren sagen? Wie soll eure Bindung da aussehen?
Irgendwann wird sie eigene Kinder haben. Soll sie denken: so wie meine Mutter möchte ich nicht werden, ich mach das besser! Oder wird sie dich bei Problemen anrufen und dich fragen, wie du jetzt reagieren würdest, weil sie deinen Rat schätzt?

Meiner Meinung nach steuerst du auf eine ganz heikle Bindung mit ihr zu.
Verinnerlich dir heute Nacht mal wirklich den Satz, dass nicht sie sich ändern muss, sondern du. Sie schreit nach Aufmerksamkeit. Noch. Irgendwann tut sie das nicht mehr.


Ich hoffe immer irgendwo, dass sich das Ganze von alleine gibt. Ist natürlich Quatsch, wenn es scheinbar besser werden würde hätte sie nur aufgegeben ... dann wär nichts mehr zu retten.
Ich wollte es selber immer anders machen als meine Mutter, jetzt mach ich es im Grunde genauso wie sie. Nur in abgeschwächterer Form. Dabei ist das nicht meine Absicht, ich werde nie eine enge Bindung zu meiner Mutter aufbauen. Sie liebt mich auch nicht innig, so wie es eigentlich sein soll.

Wenn die Große dann älter ist, möchte ich dass sie sich auf mich verlassen kann und ich immer ihr sicherer Hafen bin. Aber dafür muss ich was tun, so wie es bisher läuft werde ich sie irgendwann verlieren. Ich weiß es doch besser, aber warum kann ich es nicht umsetzen? Offenbar kann ich das, was ich selber erlebt habe viel besser weitergeben, auch wenn ich das gar nicht will. Sch*** Prägung.
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