Mütter- und Schwangerenforum

Meine Große ist eifersüchtig ... und treibt mich in den Wahnsinn

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Anonym 193146
12 Beiträge
25.03.2017 00:16
Es wäre nicht schlimm, wenn es lange dauern würde mit einer Therapie. Ich habe eher Angst, alle Sachen noch mal auszugraben, ich weiß nicht ob ich das ertragen kann. Ich habe mehrere traumatische Dinge erlebt, die nie aufgearbeitet wurden. Es ist also nicht nur das Übliche, sag ich jetzt mal, es ist wirklich viel und sehr einschneidende Erlebnisse. Die haben mich schlussendlich zu dem gemacht was ich jetzt bin. Vor einem Jahrzehnt sah das noch ganz anders aus, da fing das Ganze gerade an. Ich war ein freundlicher, Hilfsbereiter und sehr offenherziger Mensch. Heute würde man das nicht mehr in mir sehen. Fröhlich bin ich immer noch, aber nur oberflächlich geht es mir gut. Alles dadrunter ist ein Schlachtfeld.
LIttleOne13
26290 Beiträge
25.03.2017 00:35
Zitat von Anonym 193146:

Ich hoffe immer irgendwo, dass sich das Ganze von alleine gibt. Ist natürlich Quatsch, wenn es scheinbar besser werden würde hätte sie nur aufgegeben ... dann wär nichts mehr zu retten.
Ich wollte es selber immer anders machen als meine Mutter, jetzt mach ich es im Grunde genauso wie sie. Nur in abgeschwächterer Form. Dabei ist das nicht meine Absicht, ich werde nie eine enge Bindung zu meiner Mutter aufbauen. Sie liebt mich auch nicht innig, so wie es eigentlich sein soll.

Wenn die Große dann älter ist, möchte ich dass sie sich auf mich verlassen kann und ich immer ihr sicherer Hafen bin. Aber dafür muss ich was tun, so wie es bisher läuft werde ich sie irgendwann verlieren. Ich weiß es doch besser, aber warum kann ich es nicht umsetzen? Offenbar kann ich das, was ich selber erlebt habe viel besser weitergeben, auch wenn ich das gar nicht will. Sch*** Prägung.


Weißt du, das verstehe ich wirklich gut. Mir geht es genau so, jeden Tag, in jedem Konflikt, den ich mit der Eule habe. Meine Mutter ist ein sehr jähzorniger Mensch, wird schnell persönlich abwertend, unfair, erniedrigend und hat auch nicht selten die Hand erhoben. Schuld weist sie grundsätzlich von sich. Die Verantwortung tragen immer die anderen, nicht sie. Viele Worte, die ich so oft gehört habe, liegen mir auch auf der Zunge, wenn es hier Krach gibt.
Die Eule fällt vom Stuhl, nachdem ich sie 3x gewarnt habe? "Habs dir doch gesagt." - "Steh auf und mach nicht so ein Theater." - "Selbst schuld."
Die Eule zieht sich nicht an? "Immer musst du so rumtrödeln." - "Wegen dir sind wir jetzt zu spät!" - "Wenn du dich nicht sofort anziehst, fahren wir nicht zu XY."
Sind jetzt die ersten beiden Beispiele, dir mir einfallen. Denke ich weiter darüber nach, werden es etliche mehr. Oft muss ich den ersten, und oft genug auch noch den zweiten Satz, der hoch kommt, wieder runter schlucken. Eher zwängen. Es geht so schnell, so etwas zu sagen, so tief böse, nicht wertschätzend und erniedrigend. Inzwischen rutscht mir sowas sehr selten raus, an schlechten Tagen eher als an guten. Fast täglich ist ein Kampf in mir, meine Prägung gegen die Werte, die ich mir selbst als Ziele setze. Es erfordert viel Willen, den ersten Impuls, ihr die Schuld zuzuschieben, herunter zu schlucken und konstruktiv zu sein. Ich möchte diese Altlasten, die schon meine Mutter von ihrer Mutter übernahm, nicht an meine Kinder weiter geben. Ich lese viel darüber und arbeite es eigenständig auf, anhand der Situationen. Mir hilft es, noch einmal durch zu atmen. Ich habe einen Satz, an den ich in so einer Situation bewusst denke, um mich zu sammeln und so arbeite ich mich durch den Tag.

Zitat von Anonym 193146:

Es wäre nicht schlimm, wenn es lange dauern würde mit einer Therapie. Ich habe eher Angst, alle Sachen noch mal auszugraben, ich weiß nicht ob ich das ertragen kann. Ich habe mehrere traumatische Dinge erlebt, die nie aufgearbeitet wurden. Es ist also nicht nur das Übliche, sag ich jetzt mal, es ist wirklich viel und sehr einschneidende Erlebnisse. Die haben mich schlussendlich zu dem gemacht was ich jetzt bin. Vor einem Jahrzehnt sah das noch ganz anders aus, da fing das Ganze gerade an. Ich war ein freundlicher, Hilfsbereiter und sehr offenherziger Mensch. Heute würde man das nicht mehr in mir sehen. Fröhlich bin ich immer noch, aber nur oberflächlich geht es mir gut. Alles dadrunter ist ein Schlachtfeld.


Ich glaube, das ist notwendig. Die Traumata verfolgen dich. Um das Schlachtfeld aufzuräumen, anstatt es deinen Kindern weiter zu geben, musst du die Traumata aufarbeiten. Bei mir sind es keine Traumata, nur Prägung, die ich als negativ erachte. Das bekomme ich hin. Ich denke aber, du wirst erstmal die Großbaustellen räumen müssen und solltest dir dafür Unterstützung suchen. Wenn nicht für dich, dann für deine Kinder.
YellowBird
3846 Beiträge
25.03.2017 06:42
Zitat von Anonym 193146:

Jetzt hab ich die Hälfte vergessen ...
Mein Mann weiß davon, und er reagiert ganz unterschiedlich. Mal sagt er ich soll mir da Hilfe holen, mal macht er mir Vorwürfe ... er kann ganz schnell auf der Seite der anderen stehen, er ist auch kein verlässlicher Rückhalt für mich.
Es gibt keinen einzigen Menschen der mir da bedingungslos zur Seite stehen würde, so oder so muss ich funktionieren, und alles muss nach außen hin perfekt aussehen. Ich kann mich auf niemanden verlassen, der mich auffängt.

Ich kann diese ganze Last nicht mehr stämmen, ich habe auch andere emotionale Baustellen, die ich nie verarbeitet habe. Würde ich irgendeine Art von Therapie beginnen, würde ich diese über viele Jahre machen müssen. Ich verdränge alles, und so kann ich funktionieren. Dadurch bin ich auch nicht mehr so empathisch wie einst, aber lieber so als komplett zu zerbrechen.


Hallo liebe TE,

geht es deiner Tochter nicht vielleicht genauso wie dir? Sie soll funktionieren und bekommt nur dann Zuneigung, wenn sie das schafft. Und wenn sie nicht funktioniert, dann bekommt sie die nicht.

Möchtest du nicht versuchen - auch wenn es schwer ist - diesen Teufelskreis zu durchbrechen? Ich glaube nämlich, dass euch damit immer mehr die Möglichkeiten entschwinden, ein schönes gemeinsames Leben zu führen.

Alles Liebe für euch. Ich wünsche dir, dass du bald auch in deiner Großen ein über alles geliebtes Kind sehen kannst, das dich braucht.
Anonym 1931461
1 Beiträge
25.03.2017 06:47
Ich würde eine halbe Stunde am Tag nur ihr widmen. Wenn der Papa von der Arbeit kommt. Da machst du was sie möchte und in der Zeit darf nicht geschimpft werden, oder durchs Handy, Schwester abgelenkt werden. Diese Zeit gehört ihr.
Der Papa kann ja auch duschen wenn die Kinder im Bett sind.
Ich kenne dein Problem. Mein großer ist auch sehr schwierig. Und mein Mann und ich machen das jetzt jeder, jeden Tag mit der halben stunde. Wir spielen natürlich auch so mit ihm.
YouAreMyLife
5490 Beiträge
25.03.2017 07:09
Guten Morgen

Es wurde ja schon einiges geschrieben und natürlich ist sowas immer schwer umzusetzen ... vielleicht kann dich dein Mann da ja auch unterstützen

Wenn du 2 Stunden in der Woche ohne die kleine hast , kannst du die Zeit nicht so legen , dass du mit der großen was machen kannst ? Klar brauchst du auch mal Zeit für dich und es muss ja auch nicht jedesmal sein , aber doch vllt auch mal

Dennoch möchte ich dir sagen , meine große wird 10 und selbst ihr muss ich gefühlt 100 mal am Morgen sagen was sie machen soll ... es ist jeden Morgen das gleiche Ritual , aber sie bekommt es nicht hin das erst durchzuziehen ! Und sie wird 10 !!! Mit 4 ist man ja noch echt klein , auch wenn sie für dich deine große ist .

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft und hoffe ihr bekommt das als Familie wieder hin. Und es gibt in jeder Familie , gute und schlechte Tage. Und sehr sehr viele Kinder trödeln rum
Mir hilft es oft von anderen zu hören , dass es zu Hause identisch abläuft ... da sieht man es dann oft gleich viel entspannter
Metalgoth
17541 Beiträge
25.03.2017 07:10
Puh, du wälzt ganz schön viel Verantwortung auf sie ab.
Sie muss sich ändern, wenn SIE besser hören würde, wenn SIE mich nicht ständig ärgern würde.

Mach dir bewusst, dass sie dich nicht ärgern will.
Ich weiß, wovon ich rede - wenn ich will, dass meine Mittlere sich alleine anzieht muss ich daneben stehen und ihr alles diktieren "So jetzt die eine Socke - guck mal, da liegt die andere Socke. Da das Unterhemd - huhuuu, wo bist du grade? Leg bitte das Buch hin und zieh das Unterhemd an"

Lass sie mal aus dem Kindergarten zu Hause! Dann habt ihr die Mittagsschlafzeit für euch.

Es sind IMMER die Eltern Schuld. Wenn du willst, dass sie sich ändert, dann musst du dich ändern. Und akzeptiere ihren Charakter. Meine ist auch so verträumt und braucht viel Anleitung

Jetzt geh ich nachlesen
Metalgoth
17541 Beiträge
25.03.2017 07:38
So, ich bin durch. Das klingt alles sehr hart.

Wichtig ist, dass dir bewusst ist, was falsch läuft. Ich sehe es ebenfalls als dringend nötig, dass du deine Probleme aufarbeitest.

Das JA nimmt leider viel zu selten Kinder aus den Familien, in denen es tausend mal schlimmer zugeht als bei euch. Ich arbeite eng mit dem JA zusammen und sie versuchen immer, die Kinder möglichst bei den Eltern zu lassen. Ich habe erst einen gegenteiligen Fall erlebt und der Mitarbeiter musste sich vor Gericht verantworten!
Eure Kinder sind nicht körperlich vernachlässigt, werden nicht geschlagen und ihr seid nicht unzurechnungsfähig.
Das Pflegekind meiner Nachbarn musste 2x zurück zu seinen alkoholabhängigen Eltern.

Du solltest dir schnell Hilfe suchen!
Und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass dein Mann dich da gut unterstützt und hinter dir steht.
Dass er dir in der jetzigen Situation Vorwürfe macht, kann ich persönlich ihm nicht verübeln
25.03.2017 07:46
Zitat von Anonym 193146:

Also die Kleine weggeben mach ich nicht, ich bin auch zwei mal die Woche für ca. 2 Stunden ohne sie unterwegs (da passt jemand auf sie auf, die Große ist derweil im Kiga). Und länger oder öfter getrennt von ihr will ich nicht sein. (Es sei denn, jemand würde sich mal ausnahmsweise bereit erklären, uns auch mal Paarzeit am Abend einzuräumen und mal am WE babyzusitten).

Zur Frage wegen der Strenge - ich bin bei der Kleinen viel lockerer, ja. Wenn sie etwas kaputt macht oder sonst auch Dinge die ich nicht möchte, sage ich ihr das natürlich auch, aber ich nehme sie dann meistens aus der Situation raus oder lenk sie ab. Und eine 1,5-Jährige versteht ja noch lange nicht genauso wie eine schon 4-Jährige.
Ja, sie ist zwar auch noch klein, aber sie ist kein kleines Baby mehr was ich die ganze Zeit betütteln muss.
Sie muss Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen, und soll mir nicht auf der Nase rumtanzen. Sie weiß genau was richtig und was falsch ist, und handelt dennoch so wie beschrieben. Dabei weiß sie auch ganz genau - macht sie alles gut, habe ich
a) dadurch mehr Zeit für sie, die ich sonst fürs nachträgliche Anziehen, schimpfen etc. verschwenden muss und solange die Kleine mitmacht kann ich mit ihr spielen und
b) belohne ich ihr gutes Benehmen durch mein gesamtes Verhalten ihr gegenüber, zeig und sag ihr wie lieb ich sie hab und bekräftige sie darin, dass es so wie sie gerade ist sehr schön ist und wir so viel entspannter sein können und keiner mehr schimpfen muss.

Allgemein habe ich zu beiden Kindern verschieden starke Bindungen, was das Problem leider bestärkt. Meine Kleine ist einfach meine Kleine, während die Große schnell weinerlich und eher distanziert ist ist sie eine Frohnatur und nicht halb so anstrengend im Verhalten.
Ich weiß, gleich kommt "wie kann man seine Kinder unterschiedlich stark lieben" ... ja ich habs mir nicht ausgesucht, der eine Charakter lässt eben mehr Nähe zu als der andere. Und die Voraussetzungen waren schon grundverschieden, die Große ein Not-KS mit Intensivstation, kein Stillen möglich, die Kleine eine normale Geburt und von Anfang an gestillt. Die Große schlief von Anfang an im eigenen Bett, die Kleine hab ich jede Nacht zum Stillen bei mir liegen gehabt. Usw, usw, usw.
Das hat viel beeinflusst, ich konnte diese enge Bindung nicht zur Großen aufbauen und versuche das immer noch irgendwie auszugleichen. Aber es klappt nicht so besonders.

Und ich lass meine 1,5-Jährige nicht allein, wo sie so ein Mamakind ist, nur damit die Große ihre Mamazeit bekommt. Wenn der Papa z. B. da ist, geht das, aber wenn nicht muss die Große akzeptieren, dass die Kleine nun mal dabei ist.
Heute z. B. haben wir geknetet, der Papa hat auf die Kleine mit aufgepasst - das war ganz schön für uns beide. Aber immer geht das nicht, wenns ginge hätte ich ja das Problem nicht.
Sorry, aber Deine große spiegelt nur Dein Verhalten Ihr gegenüber wieder. Das Kinder in dem Alter trödeln ist normal. Du konntest keine so große Bindung aufbauen, wie bei der kleinen, weil Du einen KS hattest, und Du Ihr die Flasche gegeben hast .
Mein Sohn kam auch per KS, und hat die Flasche bekommen, weil ich nicht stillen konnte, und er schlief auch die ersten Monate in seinem Bett, und trotzdem haben wir eine sehr starke Bindung.
Deine Tochter"provoziert" Dich nur deswegen, weil Sie Deine Aufmerksamkeit braucht, egal in welcher Form. Deine Tochter ist erst 4 , und keine 10 (armes Kind).
Zwerginator
7683 Beiträge
25.03.2017 08:09
Zitat von NeoMutti:

Zitat von Anonym 193146:

Also die Kleine weggeben mach ich nicht, ich bin auch zwei mal die Woche für ca. 2 Stunden ohne sie unterwegs (da passt jemand auf sie auf, die Große ist derweil im Kiga). Und länger oder öfter getrennt von ihr will ich nicht sein. (Es sei denn, jemand würde sich mal ausnahmsweise bereit erklären, uns auch mal Paarzeit am Abend einzuräumen und mal am WE babyzusitten).

Zur Frage wegen der Strenge - ich bin bei der Kleinen viel lockerer, ja. Wenn sie etwas kaputt macht oder sonst auch Dinge die ich nicht möchte, sage ich ihr das natürlich auch, aber ich nehme sie dann meistens aus der Situation raus oder lenk sie ab. Und eine 1,5-Jährige versteht ja noch lange nicht genauso wie eine schon 4-Jährige.
Ja, sie ist zwar auch noch klein, aber sie ist kein kleines Baby mehr was ich die ganze Zeit betütteln muss.
Sie muss Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen, und soll mir nicht auf der Nase rumtanzen. Sie weiß genau was richtig und was falsch ist, und handelt dennoch so wie beschrieben. Dabei weiß sie auch ganz genau - macht sie alles gut, habe ich
a) dadurch mehr Zeit für sie, die ich sonst fürs nachträgliche Anziehen, schimpfen etc. verschwenden muss und solange die Kleine mitmacht kann ich mit ihr spielen und
b) belohne ich ihr gutes Benehmen durch mein gesamtes Verhalten ihr gegenüber, zeig und sag ihr wie lieb ich sie hab und bekräftige sie darin, dass es so wie sie gerade ist sehr schön ist und wir so viel entspannter sein können und keiner mehr schimpfen muss.

Allgemein habe ich zu beiden Kindern verschieden starke Bindungen, was das Problem leider bestärkt. Meine Kleine ist einfach meine Kleine, während die Große schnell weinerlich und eher distanziert ist ist sie eine Frohnatur und nicht halb so anstrengend im Verhalten.
Ich weiß, gleich kommt "wie kann man seine Kinder unterschiedlich stark lieben" ... ja ich habs mir nicht ausgesucht, der eine Charakter lässt eben mehr Nähe zu als der andere. Und die Voraussetzungen waren schon grundverschieden, die Große ein Not-KS mit Intensivstation, kein Stillen möglich, die Kleine eine normale Geburt und von Anfang an gestillt. Die Große schlief von Anfang an im eigenen Bett, die Kleine hab ich jede Nacht zum Stillen bei mir liegen gehabt. Usw, usw, usw.
Das hat viel beeinflusst, ich konnte diese enge Bindung nicht zur Großen aufbauen und versuche das immer noch irgendwie auszugleichen. Aber es klappt nicht so besonders.

Und ich lass meine 1,5-Jährige nicht allein, wo sie so ein Mamakind ist, nur damit die Große ihre Mamazeit bekommt. Wenn der Papa z. B. da ist, geht das, aber wenn nicht muss die Große akzeptieren, dass die Kleine nun mal dabei ist.
Heute z. B. haben wir geknetet, der Papa hat auf die Kleine mit aufgepasst - das war ganz schön für uns beide. Aber immer geht das nicht, wenns ginge hätte ich ja das Problem nicht.
Sorry, aber Deine große spiegelt nur Dein Verhalten Ihr gegenüber wieder. Das Kinder in dem Alter trödeln ist normal. Du konntest keine so große Bindung aufbauen, wie bei der kleinen, weil Du einen KS hattest, und Du Ihr die Flasche gegeben hast .
Mein Sohn kam auch per KS, und hat die Flasche bekommen, weil ich nicht stillen konnte, und er schlief auch die ersten Monate in seinem Bett, und trotzdem haben wir eine sehr starke Bindung.
Deine Tochter"provoziert" Dich nur deswegen, weil Sie Deine Aufmerksamkeit braucht, egal in welcher Form. Deine Tochter ist erst 4 , und keine 10 (armes Kind).

Da schließe ich mich an.
Was du schreibst, TS, bricht einem wirklich das Herz.
Meine Tochter lag 7 Wochen auf der Intensiv und unsere Bindung ist so eng,wahrscheinlich deswegen, dass Papa sehnsüchtig auf die Papa - Phase wartet damit er auch mal darf.
Bitte holt euch Hilfe! Dein Kind leidet und du bist die einzige die es ändern kann. Sie ist erst vier und spürt dass ihre Mutter sie mehr oder weniger ableht. Deswegen kämpft sie. Um dich, um deine Liebe! Nicht gegen dich!
25.03.2017 08:15
Ich teile die Ansicht der anderen hier und möchte mal ganz konsequent für Deine Tochter sprechen:

Alles, was Du über Deine Tochter schreibst, klingt nach einer ganz normalen Vierjährigen, die ihre Mama braucht und einfordert. Sie hat nicht viele Möglichkeiten, diesen Wunsch auszudrücken.

Du formulierst Anforderungen, die erfüllt werden sollen, damit sie etwas von Dir bekommt - inklusive Liebe. "Wenn Sie so wäre... DANN könnte ich ja auch liebevoll zu ihr sein". Es ist zu keinem Zeitpunkt die Aufgabe Deiner Tochter, Deine früheren Prägungen, Schwierigkeiten, Gefühle.. zu überwinden - das ist DEINE! Deine Tochter hat ein Recht auf eine liebevolle Begleitung, eine försorgliche Mama und Kindheit - auch dann, wenn sie sich eben gerade nicht so vorbildlich verhält, wie man es sich manchmal wünschen würde. Wobei ich das Gefühl habe, dass Deine Hürden eines vermeintlich vorbildlichen Verhaltens, welche sie erfüllen soll, um etwas von Dir zu bekommen (bzw. wenigstens keine negative Aufmerksamkeit) sehr, sehr hoch liegen. Zu langsam selbst angezogen? Klar, wenn ich nur so danach Aufmerksamkeit von Mama bekäme, würde mein vierjähriges Alter Ego das genauso machen.

Aus Deinen Posts liest sich so ein bisschen heraus, dass Deine große Tochter dann Aufmerksamkeit bekommt, wenn sie etwas nicht so erfüllt, wie Du es Dir vorstellst. Wann bekommt sie positive Aufmerksamkeit von Dir? Und zwar geschenkt? Von der Mama an die Tochter? Einfach so, ohne dass sie etwas dafür tut? Weißt Du, diesen Startpunkt für einen anderen Umgang miteinander, den kannst nur Du setzen und nicht sie. DU bist die Erwachsene, DU kannst auf sie zugehen und etwas verändern. Sie kann nur reagieren und tut das m.E. sehr konsequent, wenn es so ist, wie Du schreibst.

Generell lesen sich die Posts auch sehr stark wie "Die Große stört." Die Kleine ist lieb, die Kleine wird geliebt, alles wäre einfach, wenn da nicht die Große wäre, die dazwischen funkt und etwas "will". Das ist eine ganz furchtbare Rolle, die Du Deiner Großen da zuschreibst. Das musst Du dringend ändern. Was macht die Große denn toll? Was kann sie gut? Wobei habt ihr beide Spaß zusammen? Versuch Dir das bitte mal aufzulisten. Du solltest an DEINEM Blick auf Dein Kind und ihr Verhalten arbeiten. Nicht immer ist ein "Mehr an Konsequenz" die Lösung. In Deinem Fall würde es aus meiner Sicht nicht einmal derart viele Konsequenzen benötigen, wenn Deine Tochter andere Möglichkeiten von DIR bekäme, einbezogen zu werden und Aufmerksamkeit zu bekommen, als es bislang der Fall ist.

Zuletzt möchte ich Dir noch sagen, dass es Deine Aufgabe und Pflicht ist, dafür zu sorgen, dass Du gut für Deine Kinder da sein kannst. Du hast selbst erkannt - zumindest in einem Post (die Erkenntnis geht ja aber wohl doch im Alltag manchmal unter) dass Du selbst und Dein Verhalten und Deine Prägungen ursächlich für Dein Verhalten sind. Dann musst Du genau hier ran und daran arbeiten. So unangenehm es auch erstmal sein mag. Tu es für Deine Kinder, wenn Du hier nachhaltig keine Beeinträchtigung aus Deiner Vorgeschichte für Deine Kinder möchtest. Du bist es ihnen schuldig - DU bist die Mama! Sie können (und sollten!) nicht ihr Verhalten, ihre Entwicklung und ihre Persönlichkeit auf Deine Bedürfnisse, Vorerfahrungen und daraus resultierendes Verhalten ausrichten. Da stellt sich aus meiner Sicht auch nicht die Frage, ob eine Therapie für Dich hart oder unbequem ist. Anderenfalls verlagerst Du das Problem auf Deine Große und es ist stattdessen für SIE hart und unbequem.
mäusebande
132 Beiträge
25.03.2017 08:17
Zitat von LIttleOne13:

Ich finde, du verlangst sehr viel von ihr. Du ziehst die Kleine an, sie soll das allein machen. Klar, logisch. Für dich. Sie ist ja schon groß.
Aber sie ist auch erst 4 und braucht deine Aufmerksamkeit. In ihrem Trödeln sehe ich einen Ruf nach Hilfe. Anstatt rumzumeckern, nimm dir doch die 2 Minuten und zieh sie an. Kooperier mit ihr, anstatt sie zu strafen.

Ich lese viel mit meinen beiden zusammen. In jedem Arm ein Kind, beide können kuscheln und genießen das. Kneten geht auch schon. Der Mäuserich isst manchmal ein Stück, hat aber auch schon kapiert, dass man diese coole Masse mit den Händen bearbeiten kann. Rasierschaum und Lebensmittelfarbe in der Badewanne ist auch ein geschwistertaugliches Spiel. Und sonst gehen wir viel raus. Ich kann sie im Wechsel anschaukeln, mit beiden zwischen meinen Beinen rutschen oder die 2 wippen auf der einen Seite und ich auf der anderen. Es gibt doch so viel, was man zusammen anstellen kann! Ich denke, gemeinsame Aufmerksamkeit mit dem Geschwisterchen, in Situationen, in denen sie nicht gegen es zurückstecken muss, reicht schon und ist für euch vielleicht leichter zur verwirklichen und alltagstauglicher als das Wegorganisieren des Kleinen. Mit einem Mamatag die Woche ist es ja nicht getan, es gibt ja noch 6 weitere!
das meine ich auch. es passiert einem aber schnell, wenn man ein kleines kind zu einem eh auch noch kleinen kind hat. das "großsein" des anderen kindes wird leicht überschätzt.
in einer guten erziehungsberatung kann man da den blick auf die kinder korrigieren.
Anonym 1931462
1 Beiträge
25.03.2017 08:30
Zeit mit deiner Tochter ist sehr wichtig.

Wir hatten eine ähnliche Situation aber mit einem weniger gravierendem Background. Bei uns war meine ich die Ausgangssituation, dass meine Kinder recht nah beieinander sind (21 Monate) und mein zweites Kind extrem anhänglich war/ist. Ich habe immer versucht beiden gerecht zu werden, aber die Kleine klebte förmlich an mir.
Der Fehler den ich dann auch machte wie du war zu erwarten, dass der Große schon der verständigere sein muss. Wenn er negativ Aufmerksamkeit suchte war ich schnell auf 180 und wir haben zum Teil erhebliche Machtkämpfe geführt weil auch er ein kleiner Sturkopf ist und ich meinte ich muss zeigen wer Herr im Haus ist. Ich bin immer noch der Meinung, dass er sehen muss, dass man manchmal einfach auf Erwachsene hören muss, aber ich habe über die Jahre (er ist jetzt 5) versucht nicht mehr alles so streng zu sehen und Situationen die es zulassen auch ihn entscheiden zu lassen. Geholfen hat letztendlcih vorallem, dass ich mir die Zeit mit ihm nehme. Gut ich habe es einfacher mittlerweile, da die Kleine schon größer ist. Aber ich habe manchmal bewusst zur Kleinen gesagt, Maus ich kann jetzt gerade nicht, jetzt hat dein Bruder gerade seine Mama-Zeit. Ich denke das zeigt ihm auch wie wichtig er mir ist. Ich finde sein Verhalten hat sich extrem gebessert, seit ich mir noch bewusster Zeit mit ihm nehme.
Das mit dem extrem langsam anziehen oder gar nicht anziehen haben wir hier auch. Ich glaube gar nicht mal das er mich damit ärgern will. Er ist manchmal einfach so in seiner Welt versunken, dass er sich einfach vergisst. Ich hab auch schon auf ihn geschumpfen... bringen tut das gar nichts. Oft berühre ich ihn an der Schulter und bitte ihn nochmal, dann ist er wieder hier in der Wirklichkeit. Ja es nervt mich, sehr sogar, aber es sind nunmal Kinder und keine Erwachsenen.
Ich drück euch die Daumen, dass es bald wieder besser funktioniert. Aber man muss wirklich mehr an sich selbst arbeiten als am Kind. Einfach den richtigen Weg finden um seine Regeln und Grundsätze zu vermitteln. Strenge ist nicht immer der richtige Weg. Auch wenn ich eher in die Richtung tendiere.
25.03.2017 08:37
Ich muss nochmal was nachschieben. Ich war zu faul, alles zu zitieren, aber lies Dir doch bitte nochmal durch, wie Du über Deine Große schreibst:

"Sie ist sowieso sehr stur und hört erst bei der x-ten Aufforderung"

"macht einfach nichts von dem was sie soll. Oder provokativ langsam"

"Dann hab ich erst mal sechs Stunden Ruhe, bis sie wiederkommt - und die Freude wärt nicht lang und der nächste Ärger geht los."

"sie provoziert, hört nicht, ärgert ihre Schwester"

"soll sich in ihrem Zimmer abreagieren und dann wiederkommen. Nein, macht sie natürlich nicht"

"Sobald sie wieder irgendwas gefunden hat womit sie mich ärgern kann, sind alle guten Vorsätze vergessen und sie macht weiter wie vorher."

"Auf der anderen Seite kann ich aber auch die tollste Mama überhaupt sein, wenn sie mich nicht ärgert und sich von ihrer Zuckerseite zeigt"

"Wenn sie aber einfach stur nichts macht oder so tut als hätte sie mich nicht gehört, werd ich sauer."

"aber sie ist kein kleines Baby mehr was ich die ganze Zeit betütteln muss."

"Sie muss Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen, und soll mir nicht auf der Nase rumtanzen."

"während die Große schnell weinerlich und eher distanziert ist"

"muss die Große akzeptieren, dass die Kleine nun mal dabei ist."

"dennoch kann ich sie nicht genauso lieben wie ihre Schwester"


Versuch mal bitte, zu verinnerlichen, wie sich Deine Große fühlt. Sie spürt jeden dieser Sätze in Deinem Verhalten.

Noch ein letztes:

"Ich weiß nicht inwiefern die Psychologen sich an ihre Schweigepflicht halten, was wenn ich irgendetwas so gravierendes aus deren Sicht erzähle, dass sie meinnen handeln zu müssen?"

Kannst Du bitte mal erklären, was Du damit meinst? Wenn noch gravierendere Dinge vorfallen, ist es umso wichtiger, dass ihr schnell Hilfe bekommt.

Christen
25059 Beiträge
25.03.2017 08:40
Zitat von JaneMargolis:

Ich muss nochmal was nachschieben. Ich war zu faul, alles zu zitieren, aber lies Dir doch bitte nochmal durch, wie Du über Deine Große schreibst:

"Sie ist sowieso sehr stur und hört erst bei der x-ten Aufforderung"

"macht einfach nichts von dem was sie soll. Oder provokativ langsam"

"Dann hab ich erst mal sechs Stunden Ruhe, bis sie wiederkommt - und die Freude wärt nicht lang und der nächste Ärger geht los."

"sie provoziert, hört nicht, ärgert ihre Schwester"

"soll sich in ihrem Zimmer abreagieren und dann wiederkommen. Nein, macht sie natürlich nicht"

"Sobald sie wieder irgendwas gefunden hat womit sie mich ärgern kann, sind alle guten Vorsätze vergessen und sie macht weiter wie vorher."

"Auf der anderen Seite kann ich aber auch die tollste Mama überhaupt sein, wenn sie mich nicht ärgert und sich von ihrer Zuckerseite zeigt"

"Wenn sie aber einfach stur nichts macht oder so tut als hätte sie mich nicht gehört, werd ich sauer."

"aber sie ist kein kleines Baby mehr was ich die ganze Zeit betütteln muss."

"Sie muss Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen, und soll mir nicht auf der Nase rumtanzen."

"während die Große schnell weinerlich und eher distanziert ist"

"muss die Große akzeptieren, dass die Kleine nun mal dabei ist."

"dennoch kann ich sie nicht genauso lieben wie ihre Schwester"


Versuch mal bitte, zu verinnerlichen, wie sich Deine Große fühlt. Sie spürt jeden dieser Sätze in Deinem Verhalten.

Noch ein letztes:

"Ich weiß nicht inwiefern die Psychologen sich an ihre Schweigepflicht halten, was wenn ich irgendetwas so gravierendes aus deren Sicht erzähle, dass sie meinnen handeln zu müssen?"

Kannst Du bitte mal erklären, was Du damit meinst? Wenn noch gravierendere Dinge vorfallen, ist es umso wichtiger, dass ihr schnell Hilfe bekommt.
so traurig....
Melly82
4030 Beiträge
25.03.2017 08:42
Phu, das liest sich echt teilweise grausam.

Mir tut das arme kleine Mädchen gerade sowas von leid, dass ich Tränen in den Auge habe.

Wie schlimm mUSS das für die sein, nie gut und brav genug zu sein.
ist die "böse" wird sie "wenigstens" geschimpft, ist sie lieb, Word sie ignoriert. Sei froh, dass sie noch kämpft. Irgendwann gibt jeder auf. Irgendwann wird sie merken, wie sinnlos ihre schreie nach Aufmerksamkeit sind. Wenn du Pech hast, kommt sie in der Pubertät dann dahinter, dass Alkohol und Drogen diese schrecklichen Gefühle eine zeit lang betäuben. Sie ist dann zwar wieder das "böse" und "missratene" kind, aber die Rolle kennt sie eh von klein auf an.

Und wenn ich schon lese: für Partner Zeit am abend würde ich die kleine weggeben, aber bloss für mama Zeit mit der ungeliebten nicht. Da möchte ich wahlweise heulen oder kotzen.

Und zum thema: eigene Traumata weiter geben: meine Oma verlor früh ihre Mutter und wurde von Kindermädchen aufgezogen. Die hatte nie ne wirkliche Bindung zu ihren eltern. Sie hat meine mama, als die klein war, auch so behandelt. Und mich, die von ihr großgezogen wurde, ebenfalls. Ich bin also schon die dritte Generation, die unter EINER verpfuschten Kindheit vor 80 !!! Jahren leiden musste. Das kann doch so nicht weiter gehen. Das darf so nicht weiter gehen. Mein Sohn ist unschuldig daran. Ich habe. Viele, viele Jahre mit Therapien zugebracht. Ich werde mich GANZ GENAU beobachten, wie das mit Jonas wird. Eben wei, ich angst habe, der nächsten unschuldigen, Generation meinen eigenen dachschaden anzuhängen.

Ich bin schließlich die erwachsene, vernunftbega te person. So wie du es auch sein solltest. Die Kinder sind unschuldig! Also hol dir bitte hilfe, eh deine Tochter zerbricht!
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