Mütter- und Schwangerenforum

muttergefühle weg oder gar rabenmutter..

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17.07.2017 20:28
Zitat von maeh:

Ich habe doch mit keinem Wort geschrieben, dass es nur auf die Gefühle davor ankommt, also auf in der Schwangerschaft. Aber an der Geburt allein liegt es eben auch nicht. Gegen ein Geburtstrauma kann man was tun. Genau wie Wochenbettdepri. Aber man kann natürlich auch jeden Beitrag zerpflücken...


Doch, es KANN sehr wohl an der Geburt an sich liegen. Bei mir war es so, also ist es möglich.
Von Hass habe ICH hier kein Wort geschrieben. Meinem Kind gegenüber waren meine Gefühle eher gleichgültig bis ablehnend, aber nicht hasserfüllt.

Es gibt Frauen, die jahrelang Therapie machen und Medikamente nehmen und trotzdem ihre wochenbettdepression nicht los werden. Das kann passieren und wahrscheinlich jede betroffene Frau findet das schrecklich.
Du hast es nicht erlebt und kannst es nicht nachvollziehen. Nochmal: schön für dich, aber deine unverhohlene Verachtung für betroffene Frauen darfst du sehr gern stecken lassen.

Ich kann mich gern noch ein weiteres mal wiederholen: Reaktionen von Menschen wie dir führen dazu, dass Frauen sich nicht trauen sich Hilfe zu holen.
Aber ist ja egal, hauptsache jeder hat seinen überflüssigen Senf zum Thema dagelassen.
maeh
396 Beiträge
17.07.2017 21:26
Getroffene Hunde bellen...
Ich habe keine Verachtung, sondern Mitleid. Aber du liest und interpretierst nur das, was du willst. Damit kannst du deinen Senf mir gegenüber genauso stecken lassen.
17.07.2017 21:57
Zitat von maeh:

Getroffene Hunde bellen...
Ich habe keine Verachtung, sondern Mitleid. Aber du liest und interpretierst nur das, was du willst. Damit kannst du deinen Senf mir gegenüber genauso stecken lassen.


Ich mache kein Geheimnis daraus, dass mich das Thema total mitnimmt und ich da sehr empfindlich bin.
Es ist ein so sensibles Thema, da würde ich mir einfach einen Hauch Fingerspitzengefühl wünschen.
Mitleid brauche ich nicht, Akzeptanz und Verständnis würde schon reichen.
17.07.2017 22:02
Zitat von maeh:

Getroffene Hunde bellen...
Ich habe keine Verachtung, sondern Mitleid. Aber du liest und interpretierst nur das, was du willst. Damit kannst du deinen Senf mir gegenüber genauso stecken lassen.
ohne selbst betroffen zu sein... das mit dem mitleid kaschierst du wirklich gekonnt
Titania
5863 Beiträge
17.07.2017 22:09
das Problem betrifft aber nicht nur die Mutter selber, sondern auch das Kind. Da muss doch schleunigst was gemacht werden? Es ist tragisch, dass man so empfindet, aber da ist ein kleines Wesen was die Mutter braucht. Was macht man denn mit diesem Wissen, sein Kind nicht zu lieben? Das ist die Frage, lässt man es so, oder versucht man es zu ändern oder andere Lösungen zu finden.

Was ganz sicher ist, das Kind kann NICHTS dafür. Es hat sich weder gewünscht geboren zu werden, noch hat es sich gewünscht eine Mutter zu bekommen die es nicht liebt. Da ist es doch ganz verständlich, dass die meiste Sorge und das meiste Mitgefühl beim Lesen dieser Zeilen mit dem Kind ist. Zumindest für mich.
Anonym 1945093
6 Beiträge
17.07.2017 22:17
Nur weil du glaubst, alles sei selbstverständlich und so einfach, ist das noch lange nicht so. Ich war überglücklich in meiner Schwangerschaft, habe meine Große auch da schon über alles geliebt. Meine Geburt war aber ein absoluter Alptraum, und erst die Situation hinterher ... abgefertigt werden, und hinterher keinerlei Unterstützung seitens des KH-Personals, eher ständig Steine die einem in den Weg gelegt werden, als frischgebackene junge Mutter die einfach ins kalte Wasser geschmissen wird und dann zusehen soll wie sie zurecht kommt, ja da läuft natürlich alles wie auf Wolke sieben und man baut eine tolle Bindung auf. Und wenn der frischgebackene Papa selber erstmal damit klarkommen muss, dass sein Kind jetzt auf der Welt ist, ja da hat man so tolle Unterstützung, das glaubt man gar nicht.
Es ist gar nichts selbstverständlich, und du denkst wohl man erkennt alles sofort und kann augenblicklich handeln. So ist es aber nicht, wenn du von jetzt auf gleich ein ganz anderes Leben hast, aber keinen der dich da leitet oder hilft, wenn du um Hilfe bittest.
Und es geht nicht darum dass ich einen KS hatte, es ging darum dass man mich dazu GEZWUNGEN hat. Einfach in den OP gefahren, Maske aufs Gesicht gedrückt, Proteste ignoriert. Weil ich mich nicht augenblicklich entspannt habe, als man mich gewaltsam abtasten wollte unter Wehen. Und weil ich mein Kind nach Tagen erst auf den Arm nehmen konnte, für wenige Minuten. Und irgendwann saß ich auf einem Stuhl und hatte das Kind auf der Brust - keine entspannte Position, eher darauf geachtet dass kleine Bündel warm zu halten und dass es das Baby gemütlich hat. Und mit Krankenschwestern, die einfach kamen, sagten - so, jetzt muss sie wieder in ihr Bett - zack, sie mir weggenommen und sie reingelegt haben.

So, reicht das jetzt an Beschreibungen, damit auch du dir die Situation damals vorstellen kannst? Nichts mit Beistellbett im eigenen KH-Zimmer, kein Stillen, stundenlang abgepumpt für etwas Milch, die dann durch eine blöde Flasche verfüttert - das wars. Das komplette Gegenteil von dem, was ich mir erträumt hatte.
Anonym 194509
66 Beiträge
18.07.2017 07:54
Zitat von TweeDwargen:

Zitat von maeh:

Man liebt sein Kind doch schon vor der Geburt . Man spürt die Tritte, hört den Herzschlag, sieht über Ultraschall. Nur weil man dann aufgeschlitzt wird, anstatt selbst zu pressen, ist das doch keine Ausrede für die Bindung. Sonst hätten alle KS-Kinder, bzw. Mütter, ein Bindungsdefizit.

Wirklich erschreckend, was es hier zu lesen gibt. Natürlich sucht sich keiner aus, was er fühlt und Opfer sind definitiv Mutter und Kind, aber für gewisse Ausreden, hab ich kein Verständnis. Ich hoffe für alle Beteiligten, dass es eine Lösung gibt, mit der alle irgendwann glücklich sein können.
sry, zum Rest habe ich wenig mitzuteilen, obwohl ich sie ts kenne... Aber zum fetten: Falsch.... Nein, das ist nicht Standard! Und mir ist es wichtig, das klar zu stellen, dass auch anderes normal sein kann.
Für mich sind die Schwangerschaften reine körperliche Vorgänge ohne persönliche Beziehung zu diesen vorgängen. Dennoch habe ich eine gesunde Bindung zu meinen Kindern und ich weiß auch von anderen, denen es ebenso geht und sich auch teilweise einen Kopf darum machen, ob sie normal sind.
Genauso kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man sein Kind im bauch einfach liebt, nach der Geburt Aber bindungsprobleme bekommt, wen das Kind auf der Welt ist... Sei es auch ein Geburtstrauma oder etwas anderes...

Ich finde es fatal, wenn man anhand der Emotionen in der Schwangerschaft beurteilt, ob danach alles OK ist...


ich liebte meinen baby im bauch arg doll. diese tritte, die vielen US..es war schön sein baby zu sehen auf dem monitor. jeden schluckauf zu spüren (wenn auch mehrmals am tag ) es war einfach toll und ich habe mich gefreut. und meine geburt war auch eine ganz normale und ohne probleme.
die anfangszeit war auch prima. es kam halt erst später ohne (mir zumindest) bekannten gründen.
Titania
5863 Beiträge
18.07.2017 10:10
Zitat von Anonym 1945093:

Nur weil du glaubst, alles sei selbstverständlich und so einfach, ist das noch lange nicht so. Ich war überglücklich in meiner Schwangerschaft, habe meine Große auch da schon über alles geliebt. Meine Geburt war aber ein absoluter Alptraum, und erst die Situation hinterher ... abgefertigt werden, und hinterher keinerlei Unterstützung seitens des KH-Personals, eher ständig Steine die einem in den Weg gelegt werden, als frischgebackene junge Mutter die einfach ins kalte Wasser geschmissen wird und dann zusehen soll wie sie zurecht kommt, ja da läuft natürlich alles wie auf Wolke sieben und man baut eine tolle Bindung auf. Und wenn der frischgebackene Papa selber erstmal damit klarkommen muss, dass sein Kind jetzt auf der Welt ist, ja da hat man so tolle Unterstützung, das glaubt man gar nicht.
Es ist gar nichts selbstverständlich, und du denkst wohl man erkennt alles sofort und kann augenblicklich handeln. So ist es aber nicht, wenn du von jetzt auf gleich ein ganz anderes Leben hast, aber keinen der dich da leitet oder hilft, wenn du um Hilfe bittest.
Und es geht nicht darum dass ich einen KS hatte, es ging darum dass man mich dazu GEZWUNGEN hat. Einfach in den OP gefahren, Maske aufs Gesicht gedrückt, Proteste ignoriert. Weil ich mich nicht augenblicklich entspannt habe, als man mich gewaltsam abtasten wollte unter Wehen. Und weil ich mein Kind nach Tagen erst auf den Arm nehmen konnte, für wenige Minuten. Und irgendwann saß ich auf einem Stuhl und hatte das Kind auf der Brust - keine entspannte Position, eher darauf geachtet dass kleine Bündel warm zu halten und dass es das Baby gemütlich hat. Und mit Krankenschwestern, die einfach kamen, sagten - so, jetzt muss sie wieder in ihr Bett - zack, sie mir weggenommen und sie reingelegt haben.

So, reicht das jetzt an Beschreibungen, damit auch du dir die Situation damals vorstellen kannst? Nichts mit Beistellbett im eigenen KH-Zimmer, kein Stillen, stundenlang abgepumpt für etwas Milch, die dann durch eine blöde Flasche verfüttert - das wars. Das komplette Gegenteil von dem, was ich mir erträumt hatte.


das ist die Begründung dafür, aber dafür kann doch am aller wenigsten das Kind? Das zählt doch auch? Ich meine, es kann sich doch nirgendwo anders Hilfe holen. Du kannst es, das Kind hat diese Wahl aber nicht, also ist diese Situation für dich vielleicht schrecklich, aber für das Kind unvorstellbar schrecklich. Daher ist es doch wichtig es zu ändern. Denn im Grunde muss das Kind das unverschuldet ausbaden, wofür es genauso wenig kann wie DU!
Choco
4203 Beiträge
18.07.2017 10:36
Ich glaube eigentlich seid ihr euch einig, dass sowas passiert und das weder Mutter noch Kind was dafür können und es für alle Beteiligten furchtbar ist. Zumindest die meisten hier.

Ich finde es völlig sinnfrei bei diesem Thema Schuld und Gründe zu suchen, bzw sich nur darauf zu versteifen. Das einzig relevante ist doch, einen Lösungsweg zu finden und da führt der erste Weg nunmal dahin, sich jemandem anzuvertrauen, danach geht der Weg zum Arzt/Therapie und was die entgültige Lösung des Problems ist kann hier so aus dem Stehgreif eh niemand beurteilen.

Mir tut es unheimlich Leid für alle Betroffenen.
wolkenschaf
11809 Beiträge
18.07.2017 11:25
Zitat von Titania:

Zitat von Anonym 1945093:

Nur weil du glaubst, alles sei selbstverständlich und so einfach, ist das noch lange nicht so. Ich war überglücklich in meiner Schwangerschaft, habe meine Große auch da schon über alles geliebt. Meine Geburt war aber ein absoluter Alptraum, und erst die Situation hinterher ... abgefertigt werden, und hinterher keinerlei Unterstützung seitens des KH-Personals, eher ständig Steine die einem in den Weg gelegt werden, als frischgebackene junge Mutter die einfach ins kalte Wasser geschmissen wird und dann zusehen soll wie sie zurecht kommt, ja da läuft natürlich alles wie auf Wolke sieben und man baut eine tolle Bindung auf. Und wenn der frischgebackene Papa selber erstmal damit klarkommen muss, dass sein Kind jetzt auf der Welt ist, ja da hat man so tolle Unterstützung, das glaubt man gar nicht.
Es ist gar nichts selbstverständlich, und du denkst wohl man erkennt alles sofort und kann augenblicklich handeln. So ist es aber nicht, wenn du von jetzt auf gleich ein ganz anderes Leben hast, aber keinen der dich da leitet oder hilft, wenn du um Hilfe bittest.
Und es geht nicht darum dass ich einen KS hatte, es ging darum dass man mich dazu GEZWUNGEN hat. Einfach in den OP gefahren, Maske aufs Gesicht gedrückt, Proteste ignoriert. Weil ich mich nicht augenblicklich entspannt habe, als man mich gewaltsam abtasten wollte unter Wehen. Und weil ich mein Kind nach Tagen erst auf den Arm nehmen konnte, für wenige Minuten. Und irgendwann saß ich auf einem Stuhl und hatte das Kind auf der Brust - keine entspannte Position, eher darauf geachtet dass kleine Bündel warm zu halten und dass es das Baby gemütlich hat. Und mit Krankenschwestern, die einfach kamen, sagten - so, jetzt muss sie wieder in ihr Bett - zack, sie mir weggenommen und sie reingelegt haben.

So, reicht das jetzt an Beschreibungen, damit auch du dir die Situation damals vorstellen kannst? Nichts mit Beistellbett im eigenen KH-Zimmer, kein Stillen, stundenlang abgepumpt für etwas Milch, die dann durch eine blöde Flasche verfüttert - das wars. Das komplette Gegenteil von dem, was ich mir erträumt hatte.


das ist die Begründung dafür, aber dafür kann doch am aller wenigsten das Kind? Das zählt doch auch? Ich meine, es kann sich doch nirgendwo anders Hilfe holen. Du kannst es, das Kind hat diese Wahl aber nicht, also ist diese Situation für dich vielleicht schrecklich, aber für das Kind unvorstellbar schrecklich. Daher ist es doch wichtig es zu ändern. Denn im Grunde muss das Kind das unverschuldet ausbaden, wofür es genauso wenig kann wie DU!


Ich glaube, es haben mittlerweile alle verstanden, dass eine solche Situation schrecklich ist. Sowohl für die Mutter als auch (ganz besonders) für das betroffene Kind. Dennoch bringt es doch aber nichts, den Müttern hier zu sagen, dass das aber nicht sein darf und das eine traumatische Geburt nicht die Ursache sein kann. Wenn sie es aber nun so empfinden
Auch die betroffenen Mütter haben sich das nicht ausgesucht und ganz bestimmt nicht so gewünscht.
Und ich finde es schon einen wichtigen Schritt, sich das erstmal einzugestehen und dann aktiv dran zu arbeiten. Denn auch das ist leider nicht selbstverständlich... Verurteilungen helfen dabei - so tragisch die Situation auch ist - keinem weiter.
Anonym 194509
66 Beiträge
18.07.2017 11:58
ich möchte mich bei allen bedanken.
bei denen, die sich trauten, darüber zu sprechen. sowohl anonym als auch offen.
bei denen, die es "verstehen".
bei denen, die einen nicht veurteilen, auch wenn sie es nicht nachvollziehen können.
bei denen, die viele ratschläge und lösungsversuche genannt haben.

vielen dank - es tut gut (obwohl es traurig ist) zu wissen, das es vielen so geht und man nicht allein mit solchen gefühlen/nicht gefühlen ist.

Jazz92
11468 Beiträge
18.07.2017 12:09
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat:

Thema adoption
Warum spricht man sowas an,wenn man ggf keine ahnung davon hat? Woher willst du wissen, wie diese eltern für das Kind empfinden? Natürlich haben Sie es bestimmt lieb, das streite ich nicht ab.
Aber mein mann hat mein sohn auch adoptiert und er hat ihn lieb! Aber sein leibliches Kind liebt er trotzdem anders, als das adoptierte!


Willst Du jetzt Adoptiveltern die Fähigkeit absprechen, ihr Kind zu lieben? Ich versuche wirklich, Verständnis zu haben - auch dafür, dass hier offensichtlich händeringend Rechtfertigungen gesucht werden, aber das geht zu weit!

Dann ließ bitte nochmal richtig
18.07.2017 12:30
Zitat von Jazz92:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat:

Thema adoption
Warum spricht man sowas an,wenn man ggf keine ahnung davon hat? Woher willst du wissen, wie diese eltern für das Kind empfinden? Natürlich haben Sie es bestimmt lieb, das streite ich nicht ab.
Aber mein mann hat mein sohn auch adoptiert und er hat ihn lieb! Aber sein leibliches Kind liebt er trotzdem anders, als das adoptierte!


Willst Du jetzt Adoptiveltern die Fähigkeit absprechen, ihr Kind zu lieben? Ich versuche wirklich, Verständnis zu haben - auch dafür, dass hier offensichtlich händeringend Rechtfertigungen gesucht werden, aber das geht zu weit!

Dann ließ bitte nochmal richtig

Hab ich! Du hattest ja ausdrücklich auf Deinen Mann verwiesen und darauf, dass es eben einen Unterschied zwischen leiblichem und Adoptivkind gibt
Titania
5863 Beiträge
18.07.2017 14:28
Zitat von wolkenschaf:

Zitat von Titania:

Zitat von Anonym 1945093:

Nur weil du glaubst, alles sei selbstverständlich und so einfach, ist das noch lange nicht so. Ich war überglücklich in meiner Schwangerschaft, habe meine Große auch da schon über alles geliebt. Meine Geburt war aber ein absoluter Alptraum, und erst die Situation hinterher ... abgefertigt werden, und hinterher keinerlei Unterstützung seitens des KH-Personals, eher ständig Steine die einem in den Weg gelegt werden, als frischgebackene junge Mutter die einfach ins kalte Wasser geschmissen wird und dann zusehen soll wie sie zurecht kommt, ja da läuft natürlich alles wie auf Wolke sieben und man baut eine tolle Bindung auf. Und wenn der frischgebackene Papa selber erstmal damit klarkommen muss, dass sein Kind jetzt auf der Welt ist, ja da hat man so tolle Unterstützung, das glaubt man gar nicht.
Es ist gar nichts selbstverständlich, und du denkst wohl man erkennt alles sofort und kann augenblicklich handeln. So ist es aber nicht, wenn du von jetzt auf gleich ein ganz anderes Leben hast, aber keinen der dich da leitet oder hilft, wenn du um Hilfe bittest.
Und es geht nicht darum dass ich einen KS hatte, es ging darum dass man mich dazu GEZWUNGEN hat. Einfach in den OP gefahren, Maske aufs Gesicht gedrückt, Proteste ignoriert. Weil ich mich nicht augenblicklich entspannt habe, als man mich gewaltsam abtasten wollte unter Wehen. Und weil ich mein Kind nach Tagen erst auf den Arm nehmen konnte, für wenige Minuten. Und irgendwann saß ich auf einem Stuhl und hatte das Kind auf der Brust - keine entspannte Position, eher darauf geachtet dass kleine Bündel warm zu halten und dass es das Baby gemütlich hat. Und mit Krankenschwestern, die einfach kamen, sagten - so, jetzt muss sie wieder in ihr Bett - zack, sie mir weggenommen und sie reingelegt haben.

So, reicht das jetzt an Beschreibungen, damit auch du dir die Situation damals vorstellen kannst? Nichts mit Beistellbett im eigenen KH-Zimmer, kein Stillen, stundenlang abgepumpt für etwas Milch, die dann durch eine blöde Flasche verfüttert - das wars. Das komplette Gegenteil von dem, was ich mir erträumt hatte.


das ist die Begründung dafür, aber dafür kann doch am aller wenigsten das Kind? Das zählt doch auch? Ich meine, es kann sich doch nirgendwo anders Hilfe holen. Du kannst es, das Kind hat diese Wahl aber nicht, also ist diese Situation für dich vielleicht schrecklich, aber für das Kind unvorstellbar schrecklich. Daher ist es doch wichtig es zu ändern. Denn im Grunde muss das Kind das unverschuldet ausbaden, wofür es genauso wenig kann wie DU!


Ich glaube, es haben mittlerweile alle verstanden, dass eine solche Situation schrecklich ist. Sowohl für die Mutter als auch (ganz besonders) für das betroffene Kind. Dennoch bringt es doch aber nichts, den Müttern hier zu sagen, dass das aber nicht sein darf und das eine traumatische Geburt nicht die Ursache sein kann. Wenn sie es aber nun so empfinden
Auch die betroffenen Mütter haben sich das nicht ausgesucht und ganz bestimmt nicht so gewünscht.
Und ich finde es schon einen wichtigen Schritt, sich das erstmal einzugestehen und dann aktiv dran zu arbeiten. Denn auch das ist leider nicht selbstverständlich... Verurteilungen helfen dabei - so tragisch die Situation auch ist - keinem weiter.


das soll keine Verurteilung sein. Es hörte sich aber teilweise so an, als sei es die Schuld des Kindes, weil es dieses oder jenes tun würde. So als Rechtfertigung.
Und noch einmal, sicher kann es passieren, sicher dauert es seine Zeit, aber es so zu belassen ist sicher nicht der richtige Weg. Und dem Kind gegenüber unmenschlich und grausam. Und nein, dafür habe ich kein Verständnis. Denn das Problem betrifft nun einmal nicht nur eine Person. Ist das Leben des Kindes denn weniger Wert als das der Mutter? Manchmal muss man auch ein wenig aufrütteln, als nur tätscheln, gerade bei so einem Thema.

Es ist doch so, die Mütter die ihre Kinder mißhandeln lassen, kennen es auch nicht anders. Sie sind unfähig ihre Kinder vor ihrem gewaltätigen Partner zu schützen. Ist das damit für dich entschuldigt, wenn dieses Kind zu Tode geschlagen wird?
Hier geht es um die Psyche des Kindes. Denn ich glaube nicht, dass das Kind auf die Dauer nichts bemerken. Die Kinder werden hier alle als auffällig beschrieben. Das wird nicht grundlos so sein.

Irgendwann ist man Erwachsen. Irgendwann sollte man wissen was richtig oder falsch ist. Ich kann mir vorstellen, dass etwas schief laufen kann, aber ich als Mutter/Vater sehe mich in der Pflicht das zu korrigieren. Und nicht zu resignieren oder ignorieren. Ab einem bestimmten Alter kann ich sicherlich einschätzen, ob ich mich gegenüber jemandem richtig oder falsch verhalte. Ob ich ein Kind vorziehe und ein anderes benachteilige. Ich glaube nicht, dass man das nicht bemerkt und einem irgendwann plötzlich ein Licht aufgeht.
Anonym 1945093
6 Beiträge
18.07.2017 20:01
Ich habe nie behauptet, meine Tochter sei Schuld an ihrer Geburtssituation oder an der Situation nachher. Sie kann rein gar nichts für das Alles. Sie ist auch nicht Schuld daran, dass ich mit der Zeit angefangen habe sie weniger zu lieben. Ihr freches Verhalten nervt mich, klar, aber das war nicht der Auslöser. Die kleine Schwester ist auch mal frech, das empfinde ich dann aber anders. Ich weiß nicht, was im Endeffekt dafür gesorgt hat, dass unser Verhältnis jetzt, Jahre nach der Geburt so schwierig ist. Ich kann nur einige mögliche Gründe nennen.
Und ich arbeite an mir, so ist es nicht. Ein paar Beispiele:
- Wir spielen gemeinsam Spiele oder Puzzles, für die die kleine Schwester noch zu jung ist.
- Bei Unternehmungen (z. B. Schwimmen letztens) kümmer ich mich zeitweise nur um sie, dann ist ihre Schwester bei Papa oder einem anderen Verwandten, der mitgekommen ist.
- Heute Morgen kam sie in aller Frühe, 5:45 Uhr mit zu uns ins Bett, weil sie Beinschmerzen hatte. Normalerweise hasse ich es, Kinder im Bett zu haben, da kann ich nicht schlafen. Ich habe es trotzdem gern für sie gemacht, sie warm gekuschelt und sie konnte noch etwas schlafen.

Wenn es mal schöne entspannte Momente gibt (äußerst selten, allein schon wegen dem kleinen Wirbelwind) kann ich sie auch stärker lieben. Der Alltag ist aber meist stressig und sie hört einfach fast nie. Und dann schaukelt sich das immer weiter hoch, und jeder Tag beginnt neu und wandelt sich dann im Laufe wieder zu Stress.
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