Mütter- und Schwangerenforum

Neue Sichtweise/Perspektive erwünscht- Kindergarten

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Metalgoth
17541 Beiträge
10.03.2017 12:36
Zitat von Elliii:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Elliii:

Zitat von asliceofmom:

Nein nicht aus jeder. Und wenn es nicht geht geht es nicht, das hat nie jemand abgestritten.
Und mal hinter dem Sofa verstecken ist auch auch nicht jeden Tag totunglücklich sein und immer trauriger/depressiver werden

Mir geht es vor allem um diese Worte von dir:

Aber wenn ich merke meinem Kind geht es irgendwo nicht gut und das ist egal wo und was das ist und da muss absolut nichts offensichtliches vorgefallen sein, dann nehme ich mein Kind aus der Situation.
Das ist dann kein "da musst du durch" denn dieses da musst du durch würde das arme Wesen kaputt machen.

Und diese Situation habe ich gerade mit meiner Grossen, ich möchte sie rausnehmen, denn vor allem da ist einiges vorgefallen, aber es geht nicht. Wir haben keine Chancen auf eine andere Schule, weil alles ueberfuellt ist. Und die Situation macht das Kind kaputt, traurig, aber es geht nicht anders, sie muss da durch. Der einzige weg wäre ein Umzug, dass sie es an einer anderen schule näher hätte, aber dieses ist nciht möglich.

Wenn du die Möglichkeit hättest, würdest du es aber ändern. Oder nicht?
Und diese Möglichkeit hat man z.B. im Kindergarten

Ich wuerde es ändern, ja, aber es sind gravierende Dinge vorgefallen. Aus Trotz oder einfachen Streiterein wuerde ich dieses niemals machen.

Aufgrund einfacher Streitereien will aber kein Kind wirklich länger dem Kindergarten fern bleiben. Das ist doch der Punkt!
Bei mir damals sind auch keine gravierenden Dinge vorgefallen und der Schulwechsel war dennoch bitter nötig. Es muss doch nicht immer einschneidende Erlebnisse geben, damit man unglücklich ist.
shelyra
69094 Beiträge
10.03.2017 13:14
Zitat von Elliii:

Aber ich kann mein Kind nicht aus jeder Situation rausnehmen, geht einfach nicht. Spätestens in der Schule.
Meine Tochter wuerde gerne die Schule wechseln, aber geht nicht. Sie muss da durch. Gymnasien sind voll, nehmen keinen an. Gesamtschulen sind ueberfuellt und fuer die Realschule hat sie zu gute Noten.
Was mache ich jetzt. Sie muss lernen mit der Situation klarzukommen, weil es einfach nicht geht.

Ich habe meinen Sohn im Kindergarten auch mal zu Hause gelassen, wenn er mal keine Lust hatte, weil er zB wusste, dass ich zu Oma fahre oder sich mit Sarah auf dem Spielplatz treffen. Da blieb er dann zu Hause, aber das waren Situationen die er vorher mit mir ausdiskutiert hat.

heute frueh hatte ich die Situation, dass mein Sohn sich hinter der Couch versteckt hat und gesagt hat, dass er nicht zur Schule geht, weil er keine Lust hat. Ich habe ihm mehrmals gesagt, dass er sich jetzt anziehen soll. Irgendwann meinte ich nur, dass ich in drei Minuten fahre und ihn so mitnehme wie er jetzt angezogen ist. Ich habe ihn untern den Arm gekrallt, Schuhe und Jacke ins Auto geschmissen. Er hatte genau drei Minuten Zeit sich anzuziehen.

Was hätte ich denn da machen sollen, ihn zu Hause lassen sollen, weil A. seit gestern blöd ist?

jaein...
man könnte als mutter auch dafür kämpfen woanders einen schulplatz zu ergattern. das wird vielleicht nicht sofort sein, aber zum schuljahreswechsel ist dies meist doch möglich

denn wenn das kind auf dauer unglücklich in der schule ist, dann geht das meist auf dauer auch nicht gut... irgendwann folgt "keinen bock mehr auf schule", die noten leiden dann darunter und viele kids können auch depressionen deswegen bekommen...
shelyra
69094 Beiträge
10.03.2017 13:16
und ich finde es immer noch, dass es ein riesen unterschied ist ob man von einem 2-3 jährigen kleinkind redet!
oder von einem 6-10 jährigen grundschulkind!
oder sogar von einem 11-18 jährigen teenie!

da sind welten dazwischen! in der geistigen, körperlichen und seelischen entwicklung!

das wäre als ob man äpfel und birnen miteinander vergleicht!
10.03.2017 14:01
Zitat von Elliii:

Zitat von Sturmtochter:

Es gibt auch Fälle, wo das Kind tatsächlich schulunfähig ist. Wer weiß, was Mutter und Kind schon alles durch haben und wenn der Junge psychiatrische Hilfe bekommt, dann wird das wohl nicht nur Trotz sein. Widerspräche sich ja

Das Kind war und ist schulfähig. Er war bei den Einschulungstests der Beste des Kindergartens. Aber er will nicht, weil er vorher auch nie musste. Dieses hat er auch am Geburtstag letzte Woche laut und deutlich gesagt. ich habe ihn gefragt warum er nicht zur Schule möchte. Als Antwort gab es: Ich habe keine Lust und gehe deshalb nicht.

Ich hätte auch gewollt dass mein Sohn (Septemberkind) noch ein Jahr länger im Kiga blieb, er hatte einige Probleme. aber er war ein Musskind und da hatten wir als Eltern nichts mitzusprechen.


Dafür melde ich mich glatt einmal an.
Für dich (und einige andere auch) ist das ein ganz klare Kiste, oder? Vielleicht denkt ihr mal über den Tellerrand hinaus. Es gibt Kinder, die sind tatsächlich, aus unterschiedlichen Gründen, nicht geeignet in die klassische, für die Massen gemachten Schulgebäude zu gehen. Dasselbe gilt übrigens für den Kindergarten.
Es ist nicht gesagt, dass dieses Kind einfach keine Lust hat. So äußert er es vielleicht (von meinem gabs an fremde Menschen gar keine Antwort) aber vielleicht hat er wirklich keine Lust, weil es NICHTS Neues in der Schule gibt.
Mein Sohn, heute 17, hatte ja auch seine Schwierigkeiten. Aus ganz unterschiedlichen Gründen, aber einer davon war: Massive Langeweile und Unterforderung. In der Grundschule, wie auch 5. und 6. Klasse Gymnasium konnten sie ihm einfach NICHTS, absolut gar nichts beibringen, was er nicht schon weit über den eigentlichen Lerninhalt hinaus sowieso konnte. 4, später sogar 5-8 Stunden extreme Langeweile. Selbst die Direktorin des Gymnasiums sagte mir mal: Was soll ich dazu sagen, wenn er meint: Er weiß einfach nicht, was er hier soll? .. denn er war das komplette Halbjahr nicht am Gymnasium, schrieb alle Arbeiten nach und obwohl wir zu Hause nichts taten, als eben die Hausaufgaben und die auch nur lückenhaft zu erledigen, schrieb er in allen Fächern nur einsen und zweien. Sie meinte, sie wüsste momentan auch nicht recht, was er hier eigentlich soll.

Übrigens auch ein Kind, dass nie gern in den Kindergarten ging und auch nur für knappe 2,5 Stunden. Aber eins, dass sich wie wahnsinnig auf die Schule freute. Wissbegierig, aber introvertiert (und daran hat sich bis heute nichts geändert, es ist halt ein Wesenszug und ich werde NICHT das Wesen eines Kindes ändern, nur damit es in diese Gesellschaft passt). Und dann kam: Unser deutsches Schulssystem mit einer tollen Idee der Inklusion, aber es ist eben nur eine Idee, die Umsetzung fängt diese Kinder kaum auf. Wir haben auch überlegt, ihn springen zu lassen, doch wohin mit ihm in Klasse 1? Ab in Klasse 5? Mit 6, gerade 7 Jahren? Die Schule demotivierte ihn jedenfalls, die Lehrer bremsten ihn aus, gingen gar nicht auf ihn ein, nahmen ihn auch nicht mehr dran, weil er, wenn er erzählte, Fakten, die weit über den Rahmen der Alterstufe hinaus gingen, präsentierte. Das wollten sie nicht. Besserung erhoffte man sich vom Gymnasium. Aber auch da kam nichts Neues vorerst. Wieder Enttäuschung, wieder Frustration, wieder zu viel vergeudete Zeit für ihn, was er auch nicht einsehen konnte. Er WOLLTE lernen, aber nicht mehr in der Schule. Gepaart mit der Angststörung, die sich eben durch so "tolle Kinder", die ihre Grenzen in der Schule dann mit Fäusten aufzeigten, enwickelte, führte zur kompletten Verweigerung.
War das Trotz? Nein. War er damit glücklich? Nein. Er war sogar in großer Not, denn er verstand durchaus, was SchulPFLICHT bedeutet.
Heute ist er ein junger Mann, der seinen Stand in der Klasse hat, der gemocht wird, den niemand mehr hänselt, weil er schlauer und damit anders ist. TROTZ all den Schwierigkeiten hat er seinen Weg gemacht udn wird es weiter tun. NICHTS wäre anders gekommen, wenn ich ihn in Kiga und Schule geprügelt hätte, weil ich der Meinung war, es wäre nur Trotz. Wahrscheinlich hätte es all das nur schlimmer gemacht.

Liebe TS, es ist totaler Blödsinn zu sagen: Wenn das Kind schon im Kiga seinen trotzigen Willen bekommt, dann....
Wenn dein Kind nicht will, du die Möglichkeit hast, dann gib ihm die Auszeit und lass ihn noch zu Hause. Es KANN, aber es MUSS nicht schwieriger werden in der Schule und auch wenn, ist es noch lange nicht gesagt, dass es daran liegt. Hör auf deinen Bauch und lass dir von niemanden etwas einreden. Schon gar nicht von den ganz schlauen MÜttern, die sogar fähig sind, ohne irgendwelches Hintergrundwissen, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Ich bin jetzt wieder weg. LG Zaubi
10.03.2017 14:04
Zitat von shelyra:

Zitat von Nicsisch:

Zitat von shelyra:

Zitat von Nicsisch:

...

aber zwischen schulbeginn und kigastart liegt in der regel 3 jahre, oft sogar mehr!
also 3 jahre in dem der charakter des kindes reifen kann. 3 jahre indem sich das kind abnabeln kann. 3 jahre indem das kind mehr verständnis entwickelt.

und für diese entwicklung braucht das kind keinen kindergarten! das kann das kidn auch so erlernen, heraus finden.

deswegen finde ich es schwer 3jährige (oder jünger) mit schulkindern zu vergleichen!

einem schulkind kann ich dinge besser erklären als einem kleinen kigakind, da dies den zusammenhang, die wichtigkeit usw noch nicht versteht.


Das sehe ich nicht so pauschal. Meine 3 jährige versteht die Wichtigkeit von meiner Arbeit. Ich gehe zur Arbeit, sie geht in den Kindergarten. Ich würde niemals auf die Idee kommen sie aus der Kita zu nehmen weil sie meint sie hat jetzt keine Lust mehr. V.a. Wenn sie da ganz normal spielt und sich wohlfühlt. Was ist wenn man nicht die Option hätte das Kind zu Hause zu lassen. Dann würde doch auch keiner seinen Job schmeißen nur weil das Kind jetzt keine Lust auf Kita hat. Das halte ich für ziemlich lebensfremd.

wenn man arbeiten muss, dann muss man eben eine lösung finden.
aber die ts hat ja diesen druck nicht! sie hat die möglichkeit eine andere lösung als kiga zu finden.

und ja - ich würde den job schmeissen um meinen kindern gerecht zu werden! für mich geht familie immer vor job!
es gibt immer möglichkeiten das finanzielle zu stemmen ohne das die kids in diesem alter darunter leiden (zb arbeiten gehen wenn der mann zuhause ist. tagesmutter die die kids nur wenige std betreut in denen man arbeitet (klappt oft besser als kiga). usw) vielleicht muss man dann in seinem lebensstil ein paar veränderungen und einsparungen machen, aber es gibt immer wege.

ich halte nix davon so kleine kinder weinend in den kiga zu stecken wenn man merkt sie fühlen sich dort nicht wohl. also wenn sie nicht nur "ab und zu weinen" sondern sich dieses verhalten wirklich über wochen oder monate zieht, nicht besser wird, usw
man merkt ja ob es tagesform ist oder ob das kind wirkliche probleme mit dem kiga hat.


Eins noch, gebe dir Recht, ich habe sogar zweimal meine Arbeit fürs Kind geschmissen. Mir doch egal, es ist nur Arbeit, udn ich habe neue und bessere gefunden. War also die richtige Entscheidung - fürs Kind UND für mich.
10.03.2017 14:24
Zitat von Elliii:

Zitat von asliceofmom:

Nein nicht aus jeder. Und wenn es nicht geht geht es nicht, das hat nie jemand abgestritten.
Und mal hinter dem Sofa verstecken ist auch auch nicht jeden Tag totunglücklich sein und immer trauriger/depressiver werden

Mir geht es vor allem um diese Worte von dir:

Aber wenn ich merke meinem Kind geht es irgendwo nicht gut und das ist egal wo und was das ist und da muss absolut nichts offensichtliches vorgefallen sein, dann nehme ich mein Kind aus der Situation.
Das ist dann kein "da musst du durch" denn dieses da musst du durch würde das arme Wesen kaputt machen.

Und diese Situation habe ich gerade mit meiner Grossen, ich möchte sie rausnehmen, denn vor allem da ist einiges vorgefallen, aber es geht nicht. Wir haben keine Chancen auf eine andere Schule, weil alles ueberfuellt ist. Und die Situation macht das Kind kaputt, traurig, aber es geht nicht anders, sie muss da durch. Der einzige weg wäre ein Umzug, dass sie es an einer anderen schule näher hätte, aber dieses ist nciht möglich.


UNd das ist der große Unterschied. Es gibt Menschen, für die sind die gesellschaftlichen Dinge eben unantastbar. Schulbehörde sagt dir, es geht nicht, also lässt du, sorry, wenn ich dir jetzt zu nahe trete, dein Kind über die Klinge springen. Ich würde Sturm laufen. Nichts, niemand, keine Person, keine Behörde und keine Gesellschaft steht über dem Wohlergehen meines Kindes.
Wenn es nicht in der Nähe passt, wird es eben eine Schule weiter weg. Ich habe dafür einiges in Kauf genommen, Arbeitsplatz aufgegeben, Arbeit abgelehnt und solange gesucht, bis ich etwas hatte, dass NICHT mit dem Wohlergehen meines Kindes kollidiert. Ich fahre ihn zur Schule und hole ihn ab, weil er mit dem Bus einfach Stunden unterwegs wäre, nahezu unmöglich. War mir aber egal. Bevor mein Kind derart traurig und unglücklich ist, mache ich bei mir selbst Abstriche, um den Zustand beim Kind abzustellen. Heißt im konkreten Fall: Arbeitsplatzwechsel, mehrere, auch mal finanzielle Durststrecken und das zur Schulefahren bis zum Abwinken. ABER meinem Kind geht es gut. Das ist meine höchste Priorität, ganz egal, was andere Menschen von mir denken. Sollen sie mich doch belächeln, mit verurteilen, mir nen Vogel zeigen oder für bekloppt erklären, ich weiß, dass ich alles getan habe, damit es meinem Kind gut geht und ich spüre, was das mit unserer Beziehung zueinander gemacht hat. Die ist auch jetzt noch massiv eng und voller Vertrauen. Und er sagt auch, dass er weiß, was ich damals alles getan habe und dass er das niemals vergessen wird.
cooky
12533 Beiträge
10.03.2017 14:26
Zitat von shelyra:

und ich finde es immer noch, dass es ein riesen unterschied ist ob man von einem 2-3 jährigen kleinkind redet!
oder von einem 6-10 jährigen grundschulkind!
oder sogar von einem 11-18 jährigen teenie!

da sind welten dazwischen! in der geistigen, körperlichen und seelischen entwicklung!

das wäre als ob man äpfel und birnen miteinander vergleicht!


Eben.
Deswegen sehe ich den Punkt nicht, dass in Kind das Kit drei Jahren lernen "muss".
Dieses "Erzieher sagen es ist nichts vorgefallen, ergo es war nichts" ist doch so gar nicht zu verallgemeinern.
Dass erwähnte Beispiel mit der Kette war genau so. Junge macht die Kette kaputt. Aber das hat keiner der Erzieher in der Intensität mitbekommen oder wahrgenommen, wie sie es selbst erlebt hat. Ab dem Moment fand sie es schlimm dort und wollte nicht hin. Bin jetzt aus gleich. Trotz einer unfassbar problemlosen Eingewöhnung vorab. Trotz eines augenscheinlich selbstbewusstem und eingewöhntem Kind
Am nächsten Tag weinte sie schon als wir in den Vorraum kamen und genau der Junge zu sehen war. Aber das konnte niemand einordnen, weil es eben so keiner der Erzieher wahrgenommen hat.
Und dann hätte man sein Kind einfach da lassen sollen mit den Worten, ja du musst da durch?
Wir haben sie dann ja nicht stumpf für Wochen Zuhause gelassen. Aber wenn man Abstand zu einer Situation hat kann das eben helfen zu ergründen. Und dann ist man eben Zuhause drauf gekommen, dass es diese eine "Kleinigkeit" war. Und dann konnte man dem entgegenwirken, sie begleiten.
Heute ist ihr der Junge einfach wurscht. Kein Bock auf Kindergarten kommt alle Nase lang mal vor. Aber doch nicht jede Woche, nur weil man da nicht "hart" war. Manchmal weiß man, OK sie hat nun fünf Minuten kein Bock. Aber vor Ort hat sie Spaß. Da schubst man sie (wie gesagt) sanft. Wenn dann aber echt Mal pure Lustlosigkeit herrscht, dann nutze ich gerne die Freiheit die man im Kiga hat.
Hieer wird Kindergarten immer mit dem späteren beruflichen verglichen, aber mal anders gedacht. Wenn ihr mal doch keine Lust auf eine Verabredung mit einem Freund habt, müde seid euch einfach nicht danach fühlt und wisst für den Freund ist das auch vollkommen okay, wenn ihr dann halt absagt -schleppt ihr euch dann da trotzdem hin trotz absoluter Lustlosigkeit?
10.03.2017 14:27
Zitat von Sonea16:

Oh, darf ich auch mit einem Beispiel kommen. Eigene Erfahrungen sin ja immer so aussagekräftig. "Ich kenn da jemanden, der jemanden kennt und bei dem war es..."

Ich wurde nie gezwungen in den Kindergarten zu gehen. Ich hatte mir meine Mutter sogar eine Abmachung, dass ich von der Schule daheim bleiben kann, wenn ich wirklich keine Lust habe. Sie schrieb mir dann eine Entschuldigung. Das kam vielleicht 2-3 Mal im Schuljahr vor. Was ich daraus gelern habe? Ganz sicher nicht, dass ich meiner Mutter auf der Nase rum tanzen kann, sonder dass sie mich und meine Bedürfnisse und Wünsche ernst nimmt und mit mir einen Kompromiss findet. Auserdem habe ich gelernt, dass ich Schule nicht für meine Eltern oder meine Lehrer mache, sondern ganz allein für mich. Ich war auch die, die später im Studium immer anwesend war. Andere Kommilitonen sind nicht zur Vorlesung, weil sie morgens niemand aus dem Bett geholt hat oder sonst wie ein Auge auf ihre Erfolge hatte. Viele von denen haben erst im zweiten oder dritten Semester gelernt, was eigenverantwortliches Handeln wirklich bedeutet. Ein'ge haben auch abgebrochen und haben eine Ausbildung gemacht, weil sie den Druck gebraucht haben. Erstaunliherwiese waren das genau die, die große Augen machen, wenn man erzählt, dass die Mama eine Entschuldigung bei "Kein Bock" schrieb


Das haben wir auch. Wir nennen das "Kopftage", weil er eben manchmal echt genug vom System hat und was Anständiges lernen will. Zuhause. Darf er. Hier auch mehr als 2-3 Mal im Jahr.
10.03.2017 14:39
So, ich gehe artig wieder fasten.
Elliii
130 Beiträge
10.03.2017 15:51
Zitat von shelyra:

Zitat von Elliii:

Aber ich kann mein Kind nicht aus jeder Situation rausnehmen, geht einfach nicht. Spätestens in der Schule.
Meine Tochter wuerde gerne die Schule wechseln, aber geht nicht. Sie muss da durch. Gymnasien sind voll, nehmen keinen an. Gesamtschulen sind ueberfuellt und fuer die Realschule hat sie zu gute Noten.
Was mache ich jetzt. Sie muss lernen mit der Situation klarzukommen, weil es einfach nicht geht.

Ich habe meinen Sohn im Kindergarten auch mal zu Hause gelassen, wenn er mal keine Lust hatte, weil er zB wusste, dass ich zu Oma fahre oder sich mit Sarah auf dem Spielplatz treffen. Da blieb er dann zu Hause, aber das waren Situationen die er vorher mit mir ausdiskutiert hat.

heute frueh hatte ich die Situation, dass mein Sohn sich hinter der Couch versteckt hat und gesagt hat, dass er nicht zur Schule geht, weil er keine Lust hat. Ich habe ihm mehrmals gesagt, dass er sich jetzt anziehen soll. Irgendwann meinte ich nur, dass ich in drei Minuten fahre und ihn so mitnehme wie er jetzt angezogen ist. Ich habe ihn untern den Arm gekrallt, Schuhe und Jacke ins Auto geschmissen. Er hatte genau drei Minuten Zeit sich anzuziehen.

Was hätte ich denn da machen sollen, ihn zu Hause lassen sollen, weil A. seit gestern blöd ist?

jaein...
man könnte als mutter auch dafür kämpfen woanders einen schulplatz zu ergattern. das wird vielleicht nicht sofort sein, aber zum schuljahreswechsel ist dies meist doch möglich

denn wenn das kind auf dauer unglücklich in der schule ist, dann geht das meist auf dauer auch nicht gut... irgendwann folgt "keinen bock mehr auf schule", die noten leiden dann darunter und viele kids können auch depressionen deswegen bekommen...

nein, es geht nicht. jedes andere Gymnasium ist weiter weg als jetzt, und deshalb gibt es keinen Schulwechsel. Wären ihre Noten schlecht wuerde sie einen Platz in der Realschule bekommen. Ansonsten geht nichts. Selbst der Direktor der jetzigen Schule hat es versucht, ohne Erfolg- auch nicht zum Jahreswechsel. Und angefragt wurde in fuenf Gymnasien in der näheren Umgebung.
zetten
14302 Beiträge
10.03.2017 18:01
Zitat von Elliii:

Zitat von shelyra:

Zitat von Elliii:

Aber ich kann mein Kind nicht aus jeder Situation rausnehmen, geht einfach nicht. Spätestens in der Schule.
Meine Tochter wuerde gerne die Schule wechseln, aber geht nicht. Sie muss da durch. Gymnasien sind voll, nehmen keinen an. Gesamtschulen sind ueberfuellt und fuer die Realschule hat sie zu gute Noten.
Was mache ich jetzt. Sie muss lernen mit der Situation klarzukommen, weil es einfach nicht geht.

Ich habe meinen Sohn im Kindergarten auch mal zu Hause gelassen, wenn er mal keine Lust hatte, weil er zB wusste, dass ich zu Oma fahre oder sich mit Sarah auf dem Spielplatz treffen. Da blieb er dann zu Hause, aber das waren Situationen die er vorher mit mir ausdiskutiert hat.

heute frueh hatte ich die Situation, dass mein Sohn sich hinter der Couch versteckt hat und gesagt hat, dass er nicht zur Schule geht, weil er keine Lust hat. Ich habe ihm mehrmals gesagt, dass er sich jetzt anziehen soll. Irgendwann meinte ich nur, dass ich in drei Minuten fahre und ihn so mitnehme wie er jetzt angezogen ist. Ich habe ihn untern den Arm gekrallt, Schuhe und Jacke ins Auto geschmissen. Er hatte genau drei Minuten Zeit sich anzuziehen.

Was hätte ich denn da machen sollen, ihn zu Hause lassen sollen, weil A. seit gestern blöd ist?

jaein...
man könnte als mutter auch dafür kämpfen woanders einen schulplatz zu ergattern. das wird vielleicht nicht sofort sein, aber zum schuljahreswechsel ist dies meist doch möglich

denn wenn das kind auf dauer unglücklich in der schule ist, dann geht das meist auf dauer auch nicht gut... irgendwann folgt "keinen bock mehr auf schule", die noten leiden dann darunter und viele kids können auch depressionen deswegen bekommen...

nein, es geht nicht. jedes andere Gymnasium ist weiter weg als jetzt, und deshalb gibt es keinen Schulwechsel. Wären ihre Noten schlecht wuerde sie einen Platz in der Realschule bekommen. Ansonsten geht nichts. Selbst der Direktor der jetzigen Schule hat es versucht, ohne Erfolg- auch nicht zum Jahreswechsel. Und angefragt wurde in fuenf Gymnasien in der näheren Umgebung.


Und warum geht Realschule nicht?
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