Mütter- und Schwangerenforum

Probleme mit 4 Jährigem

schoko_keks1234
3339 Beiträge
08.03.2017 16:38
Hallo,

ich habe leider seit einiger Zeit sehr mit meinem 4 Jährigen Sohnemann zu kämpfen und weiß mir einfach nicht mehr zu helfen.
In 14 Tagen habe ich einen Termin bei einer Kinderpsychologischen Beratungsstelle, also um professionelle Hilfe habe ich mich schon gekümmert.
Aber vielleicht hat ja die ein oder andere ein paar Tips bzw Erfahrungen gemacht in der Hinsicht und kann mir da etwas zu erzählen.

Also zur Vorgeschichte. Mein Söhnchen war ein Schreibaby. Es war von Anfang an hart. Er war sehr auf mich fixiert von Anfang an und sein Papa war kaum eine Stütze. Durch ihn hat er auch einiges mitbekommen, was ihm nicht gut getan hat. (schlechter Umgang mit mir, ungerechte unangebrachte Strafen ihm gegenüber, aufhetzen des Kleinen gegen ich und meinen neuen Partner)

Ich habe ich vor gut einem Jahr von meinem Ex getrennt und habe mittlerweile einen neuen Partner. Außer meinem 4 Jährigen gibt es noch eínen 2 und einen 1 jährigen kleinen Bruder.

Ich bemühe mich trotz Trennung und schlechter Stimmung zwischen dem Papa der Jungs und mir um einen guten Umgang. Den Kindern zuliebe. Ich schaue, dass Geburtstage usw zusammen mit beiden Eltern gefeiert werden und rede vor den Kindern nicht schlecht über ihren Papa. Sie sehen ihn auch regeläßig.

Nun zu den Problemen:

1. Mein 4 jähriger Sohn wird partout nicht trocken. Es vergeht kein Tag an dem nicht mindestens eine Hose nass ist. (meist sind es sogar mehrere)
Das hat noch nie wirklich funktioniert. Mit 3 Jahren wollte er keine Windel er tragen, also fingen wir damals mit de üben an. Das klappte vorerst gut, für 2-3 Monate. Als sein kleiner Bruder kam, klappte es gar nicht ehr. Da hat er sich sogar wieder in die Hose gekackt
Damals hatte ich alles mögliche probiert. Belohnungen, Ihn vom Kiga abgeholt wenn es dort passiert war... Zum Schluss ließ ich ihn Windelslips tragen und irgendwann funktionierte es wieder. Mit dem Kacka machen zumindest.

Mit dem Pipi war immer schwierig, aber es gab zuindest mal Phasen wo es einige Tage lang klappte.

Mittlerweile passiert es echt mehrmals täglich und er sagt nicht einmal wenn etwas passiert! Er lässt einfach die volle Hose an bis ihn jemand sagt er soll sie umziehen. Wenn ich ihn frage, ob er eingepinkelt hat sagt er immer nein oder er wüsste es nicht. Oft wirkt er auch wirklich überrascht wenn die Hose wieder nass ist.

Ich weiß nicht ob er das vielleicht gar nicht merkt? Aber wenn eine besondere Belohnung aussteht, schafft er es auch tatsächlich mal einen Tag trocken zu bleiben, also kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass er es nicht kontrollieren KANN..

Ich habe auch hier wieder einiges probiert...
Belohnungen, Belohnungstafel mit Sternen für jeden Tag, Bestrafungen (also im Sinne von, wenn er aufm Spielplatz einpinkelt müssen wir nach Hause gehen um die Hose zu wechseln), ich habe ihn jede halbe Stunde ans Pipimachen erinnert, er sagte dann er muss nicht, bzw ging aufs Klo und sagte es kam nichts und 5 Minuten später war die Hose nass
Ich habe probiert gar nichts mehr dazu zu sagen, ihn einfach nur Hose wechseln zu schicken und kein großes Thema mehr daraus zu machen. Aber es ändert nichts. Jetzt überlege ich ihm wieder Windelslips anzuziehen und darauf zu hoffen, dass es wie beim Kacka damals irgendwann von alleine klappt, wenn quasi der Druck raus ist...
Windeln sind ihm aber im Kiga vor seinen Freunden peinlich (die nasse Hose nicht!!!) Das will ich ihm dann auch nicht antun, sich da bloßgestellt zu fühlen

Problem 2: Er steht seit einigen Monaten morgens um 5 auf, geht aufs Klo kacka machen und brüllt dann das ganze Haus wach, weil er abgeputzt werden will. (macht er nur bei mir, beim Papa nicht).
Ich habe ihn dann halt immer abgeputzt und wieder ins Bett geschickt, weil 5 oder teils sogar halb 5 zu früh ist zum aufstehen.

Vor ca einem Monat fing er dann an, wenn ich ihn wieder abgelegt hatte das Licht anzumachen und seine kleinen Brüder zu wecken.

Nun steht er seit einer Woche mitten in der Nacht auf. so ca 2-3 Uhr und weckt alle. Ich komme da nicht an ihn heran. Ich habe versucht mit ihm zu reden und ihm zu erklären, dass Nachts schlafenszeit ist und nicht Spielzeit. Habe versucht zu erfragen, was ihn dazu bringt. Er blockt ab, schaut ich bei reden nichtmal an, sagt er weiß nicht.

Jetzt schläft endlich mein kleinster einigermaßen durch und nun fängt der Große an die Nacht zu Tag zu machen Er ist dann auch tagsüber dementsprechend müde und knatschig.
Auch das tut er nur bei mir, beim Papa nicht.

Er sagt auch oft er will wieder ein Baby sein und nicht der Große. Er scheint da echt massive Probleme mit seiner Rolle in der Familie zu haben. Aber ich weiß einfach nicht, was ich da tun soll.

Ich versuche ihm zu zeigen, dass er als der Große auch Privilegien hat im Vergleich zu den Kleinen. Er darf zum Beispiel länger aufbleiben, darf am Wochenende abends mal einen Film mit uns schauen, wenn die Kleinen schon schlafen. Darf kleinere Aufgaben übernehmen, gewisse Dinge alleine tun (bei der Nachbarin ne Packung ehl ausleihen, Katze füttern etc) Aber das hilft halt irgendwie auch nicht

Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt und kann mir etwas Mut zu sprechen oder Tips geben.
Nickitierchen
26421 Beiträge
09.03.2017 06:33
Hey,

Ich habe Jungs in einem stabilen Umfeld. Der große pieschte mit 5,5 noch ein und erst der 4. Arzt- ein Urologe - fand heraus, dass die blase zu klein ist. er bekommt Tabletten und damit wurde es innerhalb von zwei Monaten gut.er konnte einfach nur eine Viel geringere Menge in der blase halten, als sndrre, und immer ganz plötzlich "floss die blase über" so schnell konnte er nie reagieren.

Der kleine wird 5 im Sommer und ist auch nur tageweise trocken. Da werden wir beim nächsten kontrolltermin im Sommer auch mal was gemacht werden müssen.
Hast du das organisch abklären lassen?

Zudem sagte uns der Urologe, dass unglaublich viele Kinder mit 4/5 noch nicht trocken sind. Nur gegen all die Eltern nicht mit nem Schild durch die Stadt wo draufsteht: mein großes Kind piescht noch ein

Sicher kommt bei dir noch die Situation dazu, dass er der große ist, obwohl er es nicht sein möchte und es ist sicher nicht falsch, einmal eine Fachmeinung einzuholen.

schoko_keks1234
3339 Beiträge
11.03.2017 08:57
Zitat von Nickitierchen:

Hey,

Ich habe Jungs in einem stabilen Umfeld. Der große pieschte mit 5,5 noch ein und erst der 4. Arzt- ein Urologe - fand heraus, dass die blase zu klein ist. er bekommt Tabletten und damit wurde es innerhalb von zwei Monaten gut.er konnte einfach nur eine Viel geringere Menge in der blase halten, als sndrre, und immer ganz plötzlich "floss die blase über" so schnell konnte er nie reagieren.

Der kleine wird 5 im Sommer und ist auch nur tageweise trocken. Da werden wir beim nächsten kontrolltermin im Sommer auch mal was gemacht werden müssen.
Hast du das organisch abklären lassen?

Zudem sagte uns der Urologe, dass unglaublich viele Kinder mit 4/5 noch nicht trocken sind. Nur gegen all die Eltern nicht mit nem Schild durch die Stadt wo draufsteht: mein großes Kind piescht noch ein

Sicher kommt bei dir noch die Situation dazu, dass er der große ist, obwohl er es nicht sein möchte und es ist sicher nicht falsch, einmal eine Fachmeinung einzuholen.
ok, danke für deine antwort. Ich mache mal einen termin beim urologen und lasse das prüfen ob er es vielleicht wirklich nicht halten kann. Verwächst sich das irgendwann oder müssen sie dann immer die tabletten nehmen?
Nickitierchen
26421 Beiträge
11.03.2017 14:17
Zitat von schoko_keks1234:

Zitat von Nickitierchen:

Hey,

Ich habe Jungs in einem stabilen Umfeld. Der große pieschte mit 5,5 noch ein und erst der 4. Arzt- ein Urologe - fand heraus, dass die blase zu klein ist. er bekommt Tabletten und damit wurde es innerhalb von zwei Monaten gut.er konnte einfach nur eine Viel geringere Menge in der blase halten, als sndrre, und immer ganz plötzlich "floss die blase über" so schnell konnte er nie reagieren.

Der kleine wird 5 im Sommer und ist auch nur tageweise trocken. Da werden wir beim nächsten kontrolltermin im Sommer auch mal was gemacht werden müssen.
Hast du das organisch abklären lassen?

Zudem sagte uns der Urologe, dass unglaublich viele Kinder mit 4/5 noch nicht trocken sind. Nur gegen all die Eltern nicht mit nem Schild durch die Stadt wo draufsteht: mein großes Kind piescht noch ein

Sicher kommt bei dir noch die Situation dazu, dass er der große ist, obwohl er es nicht sein möchte und es ist sicher nicht falsch, einmal eine Fachmeinung einzuholen.
ok, danke für deine antwort. Ich mache mal einen termin beim urologen und lasse das prüfen ob er es vielleicht wirklich nicht halten kann. Verwächst sich das irgendwann oder müssen sie dann immer die tabletten nehmen?

Die blase wird quasi weich und somit dehnt sie sich aus. Das trainiert sie dann auf normal Größe. Das soll dann so bleiben. Wir haben sie nun angesetzt und bis auf kleine Unfälle bleibt gut.
Mel-Ann
5657 Beiträge
11.03.2017 15:44
Es ist sicher gut, auch das Organische abklären zu lassen, aber ganz ehrlich - Dein Großer ist gerade mal 4 und musste schon zwei kleine Geschwister und die Trennung der Eltern und auch noch den neuen Partner der Mutter verkraften! Das ist sicherlich verdammt hart für ihn! Und Einnässen ist ja schon auch bei manchen Kindern ein Zeichen von psychischer Belastung. Auch dieses wieder Baby sein wollen hatte mein Sohn z.B. phasenweise, als die kleine Schwester da war und er eifersüchtig.
Hast Du denn die Möglichkeit, ihm ab und an mal nur Mamazeit zu gönnen? Und ihn dann mal richtig Baby sein zu lassen, also ihn nach Strich und Faden verwöhnen, knuddeln, baden, füttern...?
Mein Sohn hat mit 3 eine kleine Schwester bekommen - ohne Trennung usw. - und das hat ihn eine Weile ganz schön aus der Bahn geworfen. Wir haben jetzt einen Mama-Sohn nachmittag die Woche, er darf sich aussuchen, was wir dann machen, die KLeine ist bei Oma. Lange war das ein Eltern-Kind Schwimmkurs, war er eher schon zu alt für, aber vieeel Zeit für Kuscheln und zusammen toben. Vielleicht geht ja sowas irgendwie bei euch?
Und gibt es im Alltag Möglichkeiten, ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken, ihn ein bisschen zu betüddeln? Ich merke bei mir selbst leider auch oft, dass der Große mit Kleinkind, Job und Haushalt eher zu kurz kommt und muss mich oft zusammen nehmen, um auch für ihn Phasen zu schaffen, wo es sich mal nur um ihn dreht. Mit zwei kleinen wie bei Dir ist das sicher sehr hart, aber vielleicht würde es ihm helfen?
Ich finde es jedenfalls super, dass ihr euch beraten lasst! Ich habe damals, als mein Sohn so an dem neuen Geschwisterchen zu kämpfen hatte, auch "professionellen" Rat gesucht, zwar nur in Form eines langen Gesprächs mit einer Bekannten, die "vom Fach" ist, aber es hat super geholfen, uns in unseren Handlungen und Reaktionen sicherer zu machen und zu bestärken.

Wünsch euch alles Gute!
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