Mütter- und Schwangerenforum

Sind eure Kitas wirklich so schlecht?

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sabrinas_baby
494 Beiträge
12.05.2017 07:50
Immer wieder lese ich hier, dass Eltern mit der Arbeit der Kitas/Krippen/Kindergärten, in die ihre Kinder gehen, nicht zufrieden sind. Es wird von mangelndem Engagement der Erzieherinnen gesprochen, davon, das die Kinder nicht gefördert werden, dass Wünsche der Eltern nicht gehört werden usw. Viele von euch nehmen ihre Kinder lieber aus dem KiGa raus bzw. würden das tun, wenn es beruflich machbar wäre

Da ich selbst Erzieherin bin, schockiert mich das alles irgendwie. Eigentlich sind die Standards in modernen Betreuungseinrichtungen doch recht hoch, weil der Dienstleistungsgedanke sich doch inzwischen überall durchgesetzt hat
Deshalb würde mich interessieren, ob die Situation insgesamt wirklich so schlimm ist.
Gibt es vielleicht auch Mamas unter euch, die total zufrieden sind? Und wenn ja, woran liegt das? Und was stört die Unzufriedenen besonders? Eher die äußeren Umstände, wie z.B. zu wenig Personal, schlechte Ausstattung, das Konzept usw. oder wirklich die fachlichen und persönlichen Qualifikationen der des Personals? Gibt es regionale Unterschiede?

Vielleicht wollen sich ja auch einige der Kolleginnen an der Diskussion beteiligen.
Ich freue mich auf jeden Fall über eure Antworten!
KratzeKatze
6126 Beiträge
12.05.2017 07:56
Unsere Kita Zeit liegt mittlerweile 2 Jahre zurück. Wir waren mit der Einrichtung, den Erziehern und dem pädagogischen Konzept rundum zufrieden.
Mein Kind hatte eine tolle Kitazeit.
12.05.2017 08:00
Ich liebe unsere Kita und die Erzieher. Sicher, auch hier könnte der Schlüssel besser sein aber die kompensieren das so klasse das der Mangel gar nicht so groß auffällt.

Wir haben eine Mischung aus Wald-, Kneipp- und Montessori.
Es gibt 3 Gruppen
1-2 jährige: möglichst klein gehalten (max. 10) auf 2 Erzieher
2-4 jährige: auf 3 Erzieher
5-6 jährige: auf 1-2 Erzieher, je nachdem wie groß die Gruppe ist.

- Die Kinder gestalten ihren Tag größtenteils selber, bzw. haben bei allem Mitspracherecht.
- Es wird bei jedem Wetter rausgegangen (außer die Welt geht unter).
- man wird immer informiert falls was vorliegt (auch wenn es nur kleinigkeiten sind)
- es wird bedürfnisorientiert gehandelt und gewaltfreie Komm. steht ganz oben
- die Erzieher haben immer ein offenes Ohr und unterstützen uns Eltern bei unseer Erziehung (z.B. auch beim sauber werden wenn WIR es für richtig halten - kein drängen oder sonstiges)
- es gibt immer wieder Themenwochen (z.B. gesundes Essen, der Natur auf der Spur)
- es wird oft die Umgebung entdeckt (Wald, Wiesen, Tiere, etc...)

Und das wichtigste: Es wird kein weindendes Kind den Eltern aus dem Arm genommen beim morgendlichen abgeben. Man hat alle Zeit der Welt um das Kind morgen in Ruhe ankommen zu lassen.

Wir haben das Glück auf einem kleinen Dörfchen zu wohnen wo jeder jeden kennt (auch die Erzieher) und das Klima dort ist einfach toll und spitze. Dazu passen die Öffnungszeiten von 6-17 Uhr und die Kosten von 150 € inkl. essen pro Monat.

Wir hätten es deutlich schlechter treffen können.
katti85
15108 Beiträge
12.05.2017 08:00
Also ich bin im großen und ganzen voll und ganz zufrieden mit unserem KiGa. Liegt aber hauptsächlich daran, dass es recht klein und familiär ist. Und alle sind super lieb und freundlich.Eine Erzieherin ist sogar unsere direkte Nachbarin und hat ebenfalls 2 kleine Kinder
Wünsche werden auch respektiert und es wird nicht um jeden Pups ein riesen Fass aufgemacht

Ich würde mir nur etwas mehr Info von den Erzieherinnen wünschen, wenn irgendetwas vorgefallen ist. Einmal kam mein großer ziemlich verkratzt (im Gesicht) heim Erst nachdem ich gefragt hab, was denn da passiert sei, bekam i h die Antwort. Nix wildes, aber sowas will man als Mami doch einfach wissen.

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass vieles einfach an den Eltern liegt. Die suchen dann regelrecht gezielt nach irgendeinem Fehler und stürzen sich dann wie die Hyänen da drauf
JonahTi
13303 Beiträge
12.05.2017 08:08
Ich glaube es ist immer leichter über negatives zu sprechen, als über positives, das wird als normal hingenommen. Daher sieht es so aus, als wenn es überwiegend schlechte Verhältnisse gibt.

Ich bin mit unserer Kita sehr zufrieden, das hat verschiedene Gründe:

- sehr flexible Betreuungszeiten
- gute Personaldecke (je Gruppe mind. 2 Erzieherinnen + Praktikant/in)
- abwechslungsreiches Essen, welches vor Ort gekocht wird
- umfangreiches Angebot auch in der Nachmittagsbetreuung (Waldnachmittag, Reiten, Schwimmen, Musikalische Früherziehung......
- angenehme Atmosphäre
- mein Kind geht gerne hin
- regelmäßiges Feedback zum Entwicklungsstand meines Kindes.

Zu Erwähnen ist noch, das es sich um eine Elternträgerschaft handelt. Wir mussten also für kleines Geld dem Verein beitreten.
MamaBär2013
2815 Beiträge
12.05.2017 08:08
Ich bin zufrieden.
Gibt nur eine Sache die mich stört, der Zwerg ist dabei trocken zu werden und sie kriegen es teilweise nicht hin ihn nur einmal aufs Klo zuschicken und ziehen es vor ihm die Windel anzulassen.
Marf
28106 Beiträge
12.05.2017 08:22
Unsere Kindergartenzeit war toll.
Alle meine Kinder wurden dort herzlich,respektvoll und konsequent 'erzogen' .Sie gingen sehr gerne hin - was für mich das wichtigste Kriterium ist!
Die Erzieher waren engagiert und hatten immer ein offenes Ohr.Gab es mal Probleme wurden die immer zusammen gelöst.
Das Jahr über gab es viele Aktionen,Feste und Veranstaltungen die den Kindern Verantwortung gaben und die waren immer mit Feuereifer dabei.
Elternabende wurden kurz gehalten .....

Ich denke das die positiven Dinge für selbstverständlich gehalten werden...das negative wird eben eher gesehen.
Und ich glaube auch das ,das Anspruchdenken einiger Eltern ins masslose geht.Da soll das Kind bitteschön eine 1 zu1 Betreuung erhalten,am besten noch mit Klobegleitung und Daueranimation.Und natürlich muss Kind ,unabhängig von den anderen schlafen,essen etc.....das ist ne Endlosschleife bei vielen die eh nie erfüllbar ist innerhalb einer Gruppe.
Bei all den hochbegabten,hochsensiblen,allergischen und sonstigen wunderlichen Kindern beneide ich Erzieher nicht um ihren Job!
Unsere hier waren einfach super.
Zwerginator
7678 Beiträge
12.05.2017 08:25
Wir fangen erst im Herbst mit dem Kindergarten an, aber wir freuen uns schon, da wir von den anderen Eltern bis jetzt nur Gutes gehört haben, auch von denen, die recht kritisch sind. Zwei der Kindergärtnerinnen kenne ich auch privat, als tolle Mütter bereits großer Kinder, deswegen habe ich da gar keine Sorgen.
brini88
7784 Beiträge
12.05.2017 08:30
Ich war auch sehr unzufrieden mit dem Kindergarten meiner Kinder, aber wir waren damals froh, als wir herzogen, dass wir im Ort einen Platz bekommen haben.

Es war zu diesem Zeitpunke ein Eingruppiger Kindergarten mit einer Erzieherin, einer Kinderpflegerin und einer Praktikantin und ja, die haben nix mit den Kindern gemacht, man merkte richtig, dass die beiden auf die Rente nur noch warten.

Vor zwei Jahren kam dann der Umbruch und eine neue Gruppe wurde eröffnet, die neue Erzieherin ist super und die Kinder gehen wieder sehr gerne in den Kindergarten. Hätten wir die Gruppe nicht wechseln können, hätte ich meine Kinder mit zu mir in die Arbeit genommen (bin selbst Kinderpflegerin).
Ostseekind09
10374 Beiträge
12.05.2017 08:55
Ich hatte eine Kita die absolut vertretbar war. Tolle Feste und Elternarbeit aber ab und an Unstimmigkeiten

Die zweite Kita war weltklasse. Ein Traum!! Das war so schön. Komplett offenes Konzept. Da war alles toll dran.

Die dritte Kita war der Horror. Ich musste mein Kind vorzeitig raus nehmen.

mädchenMama2015
1379 Beiträge
12.05.2017 09:09
Zitat von NiAn:

Ich liebe unsere Kita und die Erzieher. Sicher, auch hier könnte der Schlüssel besser sein aber die kompensieren das so klasse das der Mangel gar nicht so groß auffällt.

Wir haben eine Mischung aus Wald-, Kneipp- und Montessori.
Es gibt 3 Gruppen
1-2 jährige: möglichst klein gehalten (max. 10) auf 2 Erzieher
2-4 jährige: auf 3 Erzieher
5-6 jährige: auf 1-2 Erzieher, je nachdem wie groß die Gruppe ist.

- Die Kinder gestalten ihren Tag größtenteils selber, bzw. haben bei allem Mitspracherecht.
- Es wird bei jedem Wetter rausgegangen (außer die Welt geht unter).
- man wird immer informiert falls was vorliegt (auch wenn es nur kleinigkeiten sind)
- es wird bedürfnisorientiert gehandelt und gewaltfreie Komm. steht ganz oben
- die Erzieher haben immer ein offenes Ohr und unterstützen uns Eltern bei unseer Erziehung (z.B. auch beim sauber werden wenn WIR es für richtig halten - kein drängen oder sonstiges)
- es gibt immer wieder Themenwochen (z.B. gesundes Essen, der Natur auf der Spur)
- es wird oft die Umgebung entdeckt (Wald, Wiesen, Tiere, etc...)

Und das wichtigste: Es wird kein weindendes Kind den Eltern aus dem Arm genommen beim morgendlichen abgeben. Man hat alle Zeit der Welt um das Kind morgen in Ruhe ankommen zu lassen.

Wir haben das Glück auf einem kleinen Dörfchen zu wohnen wo jeder jeden kennt (auch die Erzieher) und das Klima dort ist einfach toll und spitze. Dazu passen die Öffnungszeiten von 6-17 Uhr und die Kosten von 150 € inkl. essen pro Monat.

Wir hätten es deutlich schlechter treffen können.

Sowas suche ich *.*
rakaposhi
72 Beiträge
12.05.2017 09:10
Ich kann nur positives berichten. Unser Kind geht in einen Waldorf- Kindergarten mit herzlichen engagierten Erziehern. Er geht sehr gerne hin. Essen wird dort gekocht, 100% bio. Die Kommunikation ist auch gut. Trotzdem gibt bzw.gab es auch unzufriedene Eltern. Die haben dann meiner Meinung nach an jeder Einrichtung was auszusetzen.
Schnecke510
7212 Beiträge
12.05.2017 09:11
Ich konnte mich nie beschweren. Meine Kinder waren gut betreut, ich brauchte mir nie Sorgen zu machen. Kinder erziehen und fördern ist dann doch Sache der Eltern und nur m.E. Sache der Kitas. Das sollte man sich bewusst machen.
12.05.2017 09:13
Unser kiga ist super.
Christlich katholischer in einer kleinen Stadt.
Mir passen nicht alle Erzieher aber in dessen Gruppe ist kind nicht also ists mir egal. Ihre 3 Erzieher plus Praktikantin liebt sie sehr und die sind ne gute Mischung aus Zuckerbrot und peitschen xD
Nächste Woche gehen die mit den Kröten in den Wald und ich hab keinerlei bedenken, selbst wenn eine Erzieherin ausfällt oder die Kinder völlig abdrehen.
An Karneval waren wir ziemlich früh dran und kind bisschen überfordert und hat geweint, zack, kind wurd sich unter den Arm geklemmt und in die Küche gesetzt weil die Erzieher noch was zu bequatschen hatten und die aufsicht in der Gruppe eine Erziehern hatte die weder kind noch ich mögen.
Vorschulprogramm ist auch echt super und wenn man die Erzieher mal privat trifft (wohnen alle hier oder in den umliegenden kleinstädten) quatscht man auch mal privat.
Würd nie wieder einen anderen kiga nehmen
12.05.2017 09:21
Zitat von sabrinas_baby:

Immer wieder lese ich hier, dass Eltern mit der Arbeit der Kitas/Krippen/Kindergärten, in die ihre Kinder gehen, nicht zufrieden sind. Es wird von mangelndem Engagement der Erzieherinnen gesprochen, davon, das die Kinder nicht gefördert werden, dass Wünsche der Eltern nicht gehört werden usw. Viele von euch nehmen ihre Kinder lieber aus dem KiGa raus bzw. würden das tun, wenn es beruflich machbar wäre

Da ich selbst Erzieherin bin, schockiert mich das alles irgendwie. Eigentlich sind die Standards in modernen Betreuungseinrichtungen doch recht hoch, weil der Dienstleistungsgedanke sich doch inzwischen überall durchgesetzt hat
Deshalb würde mich interessieren, ob die Situation insgesamt wirklich so schlimm ist.
Gibt es vielleicht auch Mamas unter euch, die total zufrieden sind? Und wenn ja, woran liegt das? Und was stört die Unzufriedenen besonders? Eher die äußeren Umstände, wie z.B. zu wenig Personal, schlechte Ausstattung, das Konzept usw. oder wirklich die fachlichen und persönlichen Qualifikationen der des Personals? Gibt es regionale Unterschiede?

Vielleicht wollen sich ja auch einige der Kolleginnen an der Diskussion beteiligen.
Ich freue mich auf jeden Fall über eure Antworten!

Mein Mann leitet einen Kindergarten und war zuvor Kindergartenleiter einer anderen Einrichtung.

Zwischen den Kindergärten, die ich bisher kennenlernen durfte - und das waren ein paar - gab es himmelweite Unterschiede.

Zum Teil war es dort so übel, dass ich meine Große dort heraus nahm, weil ich Angst um ihre Gesundheit hatte. Wenn man nämlich fast täglich mit blutigen Wunden nach Hause geschickt wird und es abgetan wird als "das Kind ist halt zu doof zum Laufen", dann läuft gewaltig was schief.
Genau bei diesem Kiga ist auch erst ein Mädchen einfach verschwunden und lief alleine heim. Zum Glück nicht an der Hauptstraße entlang. Dem Träger ist das schnurzpiepegal, denn es ist ja nix passiert. Und so wurschteln sich die "qualifizierten" Betreuer durch den Tag und sehen keinen Bedarf zur Änderung.

Der Kiga, in dem mein Mann zuvor gearbeitet hat, war toll. Sowohl das Elternengagement als auch die Betreuung war super. (Die Große vollendete dort ihr letztes Kigajahr). Ich hatte immer einen Ansprechpartner und wurde sogar angerufen, wenn sich die Kinder nur ausversehen gestoßen hatten. Für den Fall, dass etwas ist. Auch die Feste waren traumhaft. Nur leider der Träger wirklich daneben, weswegen mein Mann dann gewechselt hat.

Der jetzige Kindergarten ist okay. Es gibt bei 25 Erziehern 3, mit denen ich kann, bei den restlichen habe ich das Gefühl, sie sitzen die Zeit ab und feiern mehr krank, als dass sie zur Arbeit erscheinen. Da klemmt sich mein Mann gerade ordentlich dahinter, aber leicht ist es nicht.
Aber auch die Elternbeteiligung und die Hetze durch verbreitete Halbwahrheiten - whatsapp at its best - ist so dermaßen daneben, dass man als Erzieher kaum mehr Lust hat, sich großartig einzubringen oder etwas zu organisieren. Während des Sankt Martin Festes 15/16 schafften es die Eltern nicht einmal, während der 1,5 Stunden nicht auf dem Gelände zu rauchen. Gebastelte Laternen wurden durch gekaufte ersetzt, weil die gebastelten offensichtlich scheiße waren (laut der Eltern). In die Helferlisten zu Festen trägt sich keiner ein und alle wundern sich, dass das Fest ohne Beteiligung eben nicht stattfindet.
Dafür sind Tür- und Angelgespräche Mangelware. Und wenn ich zum Abholen komme, sitzen die Erzieher auf einem Haufen und tratschen.

Ja, da gibt es einige Unterschiede. Und ich glaube, ganz ehrlich, dass private Träger weit besser und "kundenorientierter" sind, als Gemeinden als Träger (siehe Beispiel 1 und 3).
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