Mütter- und Schwangerenforum

Sind eure Kitas wirklich so schlecht?

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Lady_Girl
987 Beiträge
12.05.2017 11:46
Ich liebe unseren kindergarten.

Tobi geht schon seit er 2 ist hin. Die eingewöhnung in der krippe lief so toll, dass mein kind mich am dritten tag nach hause geschickt hat und gleich dort gegessen und geschlafen hat.
Die Erzieherin, die ihn damals eingewöhnt hat, liebt er noch immer heiß und innig.
Zum glück dürfen bei uns die großen auch mal die kitagruppen besuchen und den erziehern hallo sagen.

Die u gewöhnung in die kigagruppe lief ganz automatisch durch mehrmaliges spielen in der neuen gruppe, bis er von sich aus da bleiben wollte.

Das essen wkrd von einem catering geliefert, das auch die altenpflege und das betreute wohnen beliefert.
Es ist immer frisch, lecker, salzarm. U d vorallem abwechslungsreich. Es gibt immer suppe/salat, hauptgericht mit 2 beilagen und nachtisch.
Zudem macht unsere kita bei einem programm mit und bekommt somit regionales obst gestellt. Die kinder können sich daran immer bedienen.

Das gebäude, die einrichtung und das außengelände sind ein traum. Es ist ein sehr offenes konzept, aber mit dem nötigen Rückhalt der Bezugserzieher.

Waldtage, pizza backen, waffeln oder plätzchen backen, eis machen etc gehört alles mit dazu.

Einmal die woche wird auch frische milch vom bauern geholt. Das dürfen die kinder mit einer erzieherin selbstständig machen.

Sie gehen hier auch gemeinsam aufs straßenfest, fahren zusammen karussel etc.

Zudem gibts viele familienveranstaltungen, gottesdienste, spieltage etc.

Wir haben elterngruppen, man kann sich sehr aktiv beteiligen, wird dazu aber auch nicht genötigt.

Die erzieher und die leitung sind alle toll. Die kita arbeitet eng mit der kirche zusammen und auch der pfarrer ist toll.

Die elterninformation ist toll, wenn was passiert, wird man angerufen. Es wird sich alles notiert, man kann jederzeit mit den erziehern oder auch mit der leitung ins gespräch kommen.

Tobi geht sehr gerne in den kindergarten. Ab sommer wird er zum vorschulkind und ich bin jetzt schon traurig, dass er diesen tollen kindergarten schon bald richtung schule verlassen wird.

Tanzmäusle
4214 Beiträge
12.05.2017 13:08
Mittlerweile sind wir weitgehend zufrieden

Die Eingewöhnung lief gut, dann wechselte die Lieblingserzieherin der Maus mit einer wirklichen schwierigen Person. Zeitgleich zog ihre beste Freundin weg, einige Monate später die neue beste Freundin. Da wurden die Schwierigkeiten dann gravierend. Unsere Tochter hat sich dank der doofen Erzieherin, die absolut ihren Job verfehlt hat, so unwohl gefühlt, dass sie sich morgens auf dem Weg zum Kiga übergeben hat. Ich dachte an Magen-Darm und bin natürlich wieder mit ihr heim. Da war sie topfit und von Magen-Darm Problemen keine Spur. Das ging mehrmals hintereinander so. Sie war 2 Wochen oder so zuhause und als sie wieder in den Kiga konnte, war die doofe Erzieherin "zwangsversetzt" und das Problem hat sich in Luft aufgelöst. Erst da habe ich kapiert, wie sehr meine arme Maus gelitten hat unter ihr

Danach ging es bergauf.
Mittlerweile ist sie als "unrichtiges" Vorschulkind in der Vorschulgruppe und hat sich so sehr entwickelt und ist aufgeblüht. Es ist ein ganz anderes Gefühl, sie morgens dort abzugeben!

An Festen gibt es leider nur ein Sommerfest und eben Sankt Martin.
Finde ich etwas schade, aber gibt schlimmeres.
Ansonsten wird viel unternommen. Spontane kleine Dinge, wie Spielplatz, Besuch auf der örtlichen Kerb, Ausflüge in Feld und Wald.
Aber auch größere Ausflüge.
Letzte Woche waren sie 2 Städte weiter auf den Streuobstwiesen um das aktuelle Thema "Schafe" zu intensivieren.
Dort haben sie erklärt bekommen, wie es vom Schaf zur Wolle kommt, jede Menge Interessantes so über Schafe, haben mit Schafswolle gefilzt, gefärbt und jedes Kind einen kleinen Ball daraus gemacht. Zum Abschluss sind sie noch essen gegangen.
Heute stand eigentlich ein Besuch im Tierpark (Hauptthema der Unterschied zwischen Wild-und Haustieren) an, der aber wegen Dauerregens auf nächste Woche verschoben wurde.
Das Mittagessen (wird von einem Restaurant geliefert) ist okay, ebenso das Frühstück in Buffetform und der Nachmittagssnack.
Regelmäßig wird mit den Kindern eingekauft und gekocht oder gebacken, gerne jahreszeitenabhängig, wie bspw. Plätzchen in der Weihnachtszeit, Kürbissuppe und Muffins im Herbst oder selbstgemachte Zitronenlimo im Sommer.
Die Vorschulkinder besuchen einmal wöchentlich die örtliche Grundschule zum kennenlernen und haben (mit den "unrichtigen" Vorschülern) besondere Ausflüge wie Verkehrserziehung, zur Feuerwehr oder Ähnliches.
Zusätzlich werden Experimente gemacht, Zahlen gelernt und andere Dinge, um sich an das längere Stillsitzen und Konzentrieren in der Schule zu gewöhnen.
Ca 1-2 mal im Monat gehen sie in Turnhalle im Ort und turnen mit einer Trainerin vom Turnverein.
Gegen Mehrkosten besteht noch die Möglichkeit an der Musikschule im Kindergarten teilzunehmen.

Dank überdurchschnittlicher Bezahlung haben wir auch selten ein Personalproblem und nicht zu viele Kinder auf zu wenige Betreuer, bspw. sind in der Vorschulgruppe 13 Kinder auf 2,5 Erzieher und einen fast ausgelernten Praktikanten.

Für den Spaß zahlen wir aber auch vergleichsweise viel. Mit ca. 400,-€/Monat , zahlen wir etwa das doppelte für weniger Öffnungszeit als die Nachbarorte.

Puh, so ein Roman sollte das gar nicht werden
MickeyMaus
1322 Beiträge
12.05.2017 13:15
Mini geht zwar erst nächstes jahr in die Kita, aber wir kennen unsere seit ca 7Jahren da meine Brüder dort waren bzw der kleine noch da ist und ich damals dort praktikum gemacht habe.

unser ist ziemlich klein
hat von 7-17uhr auf ,wie viele Erzieher dort sind weiß ich grad nicht
Gruppen gibts 1-3,3-5,5-6/7Jahre

Frühs gemeinsames Frühstück ,danach spielen ,
wenn alle da sind gehts meistens auf den Hof zum Spielen (Rutsche,Schaukeln,Sandkasten,Puky&Laufräder fahren)
dann Mittagessen(wird dort selber gekocht) und Mittagsschlaf dann Vesper
und anschließend wieder raus zum spielen

wenn das Wetter schlecht ist wird drinnen gespielt,gemalt usw

Es wird auch mit den Kindern gebacken,mit Fingermalfarbe gemalt, zu halloween werden dann kürbisse gemacht usw

Ausflüge/Feste fällt mir grad kaum was ein :
1mal im Jahr gehts in den Wildpark , Lampion umzug

Feste : Wenn die Kita geburtstag hat ist draußen meist eine Hüpfburg,Zuckerwattestand,kuchenbasar ,grill usw
Peach87
1691 Beiträge
12.05.2017 13:43
Ich bin auch zufrieden mit unseren Kiga. Alle vier Kinder waren bzw sind dort und die Leiterin ist sehr engagiert mit unter anderem aber manchmal echt anstrengend. Die Erzieherinnen sind alle sehr liebevoll und alle meine Kinder sind immer sehr gerne dorthin gegangen. Ich gehe dort auch gerne auf Elternabende und Feste, wenn es sich einrichten lässt.

sabrinas_baby
494 Beiträge
12.05.2017 15:54
Erst einmal danke für eure Antworten!

Es freut mich zu hören, dass doch viele Eltern zufrieden sind. Ich möchte aber doch noch einmal auf einige Kritikpunkte eingehen, die genannt wurden.
Die qualitativ beste Kita, in der ich gearbeitet habe, eine städtische Einrichtung übrigens, hatte ein offenes Konzept, eine super Ausstattung, ausreichend finanzielle Mittel, ein motiviertes Team. Die Eltern fühlten sich wohl, die Kinder auch, jedes wurde so gut es ging individuell gefördert und begleitet, es gab viele freiwillige Angebote, Projekte, Waldtage, es wurde bei jedem Wetter raus gegangen , es wurde frisch gekocht, es gab eine super Vorschularbeit, eine gelungene Kooperation mit der Grundschule, sonderpädagogischen Einrichtungen und, und, und.

Aber: Das gelingt nur, wenn alle Voraussetzungen stimmen, also wenn
- ausreichend Personal dort arbeitet,
- das Personal nicht krank ist,
- der Träger ein großes Budget hat,
- das Team harmonisch miteinander umgeht,
- alle motiviert sind und bereit, die eigene Arbeit immmer wieder kritisch zu hinterfragen,
- keine oder möglichst wenige sehr konservative Erzieher dort arbeiten,
- auf Hierarchien wenig Wert gelegt wird,
- es ein durchdachtes Konzept gibt, dass auch gelebt wird,
- alle sich ständig bemühen, die pädagogische Arbeit noch weiter zu verbessern,
- die Leitung zwar hinter dem Team steht, aber auch keine Konflikte scheut,
- es einen engagierten Elternbeierat gibt,
- die baulichen und strukturellen Gegebenheiten passen,
- der Träger immer ein offenes Ohr hat,
- die Einrichtung in keinem sozialen Brennpunkt liegt,
- regelmäßig Supervisionen stattfinden,
- sich alle regelmäßig fortbilden,
- alle Fachkräfte Vor- und Nachbereitungszeiten haben
...

Ich könnte die Liste doch ewig weiter fortsetzen. Die Ansprüche an Erzieher sind heute riesig. Sicherlich zu Recht eine Kita ist keine "Kinderverwahranstalt". Aber es müssen eben so viele Voraussetzungen stimmen, damit eine Einrichtungen gute Arbeut machen kann. Und wenn ich in meiner Gruppe Kinder habe, die kaum ein Wort deutsch sprechen, nicht wissen, was ein Buch ist, zu Hause nur vor dem Fernseher und vor dem Tablett hocken, aggressiv, sehr sensibel, Scheidungskind sind, dann ist es sehr schwer, gute pädagogische Arbeit zu machen.

Fakt ist: Es gibt zu wenige Erzieher, die Bezahlung ist mäßig, das Krankheitsrisiko hoch. Es wurde gesagt, dass viele Erzieher krank feiern. Aber bitte bedenkt, mit welchen Viren und Bakterien wir es jeden Tag zu tun haben. Erzieher wickeln, putzen Nasen, nehmen Kinder auf den Schoß, reinigen die Toiletten und viele Kinder kommen krank in die Einrichtung. Da helfen auch die besten Hygienemaßnahmen nur bedingt.

Zum Malpapier, um was gebeten wird: Natürlich gibt es Kita-Gebühren, aber das Budget vieler Kitas ist trotzdem. Eine städtische Kita arbeitet kostendeckend, da wird ja mit den Gebühren kein Gewinn erzielt.
Trotzdem kann ich nicht bestätigen, dass private Einrichtungen besser sind. Die bezahlen nämlich ihre Mitarbeiter oft unter Tarif und können gute Leute dann nicht halten.
Noch ein Wort zur Informationspolitik: Ich gebe euch Recht, dass Transparenz und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern sehr wichtig ist. Das klappt z.B. durch regelmäßige Entwicklungsgespräche, Aushänge, Kita-Zeitung, schwarzes Brett, die Möglichkeit zur Hospitation usw. Aber trotzdem ist es wirklich schwer, allen Ansprüchen gerecht zu werden, glaubt es mir. Es gibt Eltern, die möchten informiert werden, sobald das Kind sich stößt und andere fahren nicht mal zum Arzt, wenn es eine Platzwunde hat. Natürlich ist sich jede Familie selbst die Nächste, aber in einer Regelgruppe werden bis zu 25 Kinder von zwei bis drei Erwachsenen betreut.
Mama_2o13
1866 Beiträge
12.05.2017 17:12
Da ich selbst in vielen Kita's hier in Berlin arbeite und viel sehe,kann ich sagen wir sind super zufrieden mit unserer!

Wir sind zwar eine große Kita mit 214 Kindern - ABER darunter leidet sie nicht.
Unsere Gruppe hat auch bald 30 Kinder auf 4 Erzieher und klar könnte der Schlüssel besser sein. Ist er aber alle male im Gegensatz zu den öffentlichen Trägern. Denn da ist man mit 15 Kindern in der Regel ALLEINE und hat keine Hilfe. Bzw. 2 Gruppen mit 30 Kindern und 2 Erzieher. Finde ich eher schlimmer.
Haben von 6-18 Uhr offen,keine Schließzeit in den Ferien und nur 4 Tage im Jahr zu wo Weiterbildung ist. Von den Brückentagen rede ich nicht,da es normal ist das sie dann zu sind.
Wir haben eine tolle Leitung,die alle Kinder inkl Eltern kennt.
Unsere Tochter geht sehr gerne dort hin und ist auch bekannt von allen Erziehern. Sie liebt es morgens um 6 in die Kita zu gehen und mag auch am Wochenende.
Werden Vollverpflegt in der Kita und gehen viel raus.
Kann mich nicht beklagen.

Achja und wir werden frisch in der Kita bekocht.
Was leider nicht mehr die Gegebenheit in vielen Kita's ist und das stimmt mich ehrlich gesagt sehr traurig.
Mama_2o13
1866 Beiträge
12.05.2017 17:14
Zitat von Ostseekind09:

Ich hatte eine Kita die absolut vertretbar war. Tolle Feste und Elternarbeit aber ab und an Unstimmigkeiten

Die zweite Kita war weltklasse. Ein Traum!! Das war so schön. Komplett offenes Konzept. Da war alles toll dran.

Die dritte Kita war der Horror. Ich musste mein Kind vorzeitig raus nehmen.


Metalgoth
17541 Beiträge
13.05.2017 16:41
Ich merke mal und antworte später - aus Erzieher und Elternsicht
MiramitLionel
7456 Beiträge
13.05.2017 23:17
Ich finde den Kindergarten, in den Lionel geht, super. Es gibt unterschiedliche Gruppen, aber keinen Zwang dort zu bleiben. Die Kinder können sich frei bewegen. Zum Mittagessen gibt es immer einen Salat dazu und sie kümmern sich sehr gut um die Kinder. Gibt es Probleme, werde ich direkt informiert und auch regelmäßige Gespräche finden statt. Lionel fühlt sich dort sehr wohl, das ist natürlich das Wichtigste für mich
03Juni
10945 Beiträge
14.05.2017 01:56
Im großen und ganzen haben meine Kinder eine Tolle Kita zeit.
Alle erzieherinnen außer eine sind toll.
Die eine ist eben einfach etwas schroff und grob und die kinder mögen sie nicht so, aber es ist nichts schlimmeres vorgefallen. Also zumindest wir hatten keinen Vorfall, von anderen Eltern habe ich da Situationen mitbekommen, die absolut nicht okay sind aber da ich das bisher nur so außenstehend mitbekommen habe, enthalte ich mich mit einem urteil hierzu.
was wirklich nervt ist, dass der kiga völlig überfüllt und überlastet ist, personalmangel, was letztenendes natürlich an allen ecken und enden zu spüren ist.
Sophie87
2719 Beiträge
14.05.2017 10:46
Zitat von sabrinas_baby:

Erst einmal danke für eure Antworten!

Es freut mich zu hören, dass doch viele Eltern zufrieden sind. Ich möchte aber doch noch einmal auf einige Kritikpunkte eingehen, die genannt wurden.
Die qualitativ beste Kita, in der ich gearbeitet habe, eine städtische Einrichtung übrigens, hatte ein offenes Konzept, eine super Ausstattung, ausreichend finanzielle Mittel, ein motiviertes Team. Die Eltern fühlten sich wohl, die Kinder auch, jedes wurde so gut es ging individuell gefördert und begleitet, es gab viele freiwillige Angebote, Projekte, Waldtage, es wurde bei jedem Wetter raus gegangen , es wurde frisch gekocht, es gab eine super Vorschularbeit, eine gelungene Kooperation mit der Grundschule, sonderpädagogischen Einrichtungen und, und, und.

Aber: Das gelingt nur, wenn alle Voraussetzungen stimmen, also wenn
- ausreichend Personal dort arbeitet,
- das Personal nicht krank ist,
- der Träger ein großes Budget hat,
- das Team harmonisch miteinander umgeht,
- alle motiviert sind und bereit, die eigene Arbeit immmer wieder kritisch zu hinterfragen,
- keine oder möglichst wenige sehr konservative Erzieher dort arbeiten,
- auf Hierarchien wenig Wert gelegt wird,
- es ein durchdachtes Konzept gibt, dass auch gelebt wird,
- alle sich ständig bemühen, die pädagogische Arbeit noch weiter zu verbessern,
- die Leitung zwar hinter dem Team steht, aber auch keine Konflikte scheut,
- es einen engagierten Elternbeierat gibt,
- die baulichen und strukturellen Gegebenheiten passen,
- der Träger immer ein offenes Ohr hat,
- die Einrichtung in keinem sozialen Brennpunkt liegt,
- regelmäßig Supervisionen stattfinden,
- sich alle regelmäßig fortbilden,
- alle Fachkräfte Vor- und Nachbereitungszeiten haben
...

Ich könnte die Liste doch ewig weiter fortsetzen. Die Ansprüche an Erzieher sind heute riesig. Sicherlich zu Recht eine Kita ist keine "Kinderverwahranstalt". Aber es müssen eben so viele Voraussetzungen stimmen, damit eine Einrichtungen gute Arbeut machen kann. Und wenn ich in meiner Gruppe Kinder habe, die kaum ein Wort deutsch sprechen, nicht wissen, was ein Buch ist, zu Hause nur vor dem Fernseher und vor dem Tablett hocken, aggressiv, sehr sensibel, Scheidungskind sind, dann ist es sehr schwer, gute pädagogische Arbeit zu machen.

Fakt ist: Es gibt zu wenige Erzieher, die Bezahlung ist mäßig, das Krankheitsrisiko hoch. Es wurde gesagt, dass viele Erzieher krank feiern. Aber bitte bedenkt, mit welchen Viren und Bakterien wir es jeden Tag zu tun haben. Erzieher wickeln, putzen Nasen, nehmen Kinder auf den Schoß, reinigen die Toiletten und viele Kinder kommen krank in die Einrichtung. Da helfen auch die besten Hygienemaßnahmen nur bedingt.

Zum Malpapier, um was gebeten wird: Natürlich gibt es Kita-Gebühren, aber das Budget vieler Kitas ist trotzdem. Eine städtische Kita arbeitet kostendeckend, da wird ja mit den Gebühren kein Gewinn erzielt.
Trotzdem kann ich nicht bestätigen, dass private Einrichtungen besser sind. Die bezahlen nämlich ihre Mitarbeiter oft unter Tarif und können gute Leute dann nicht halten.
Noch ein Wort zur Informationspolitik: Ich gebe euch Recht, dass Transparenz und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern sehr wichtig ist. Das klappt z.B. durch regelmäßige Entwicklungsgespräche, Aushänge, Kita-Zeitung, schwarzes Brett, die Möglichkeit zur Hospitation usw. Aber trotzdem ist es wirklich schwer, allen Ansprüchen gerecht zu werden, glaubt es mir. Es gibt Eltern, die möchten informiert werden, sobald das Kind sich stößt und andere fahren nicht mal zum Arzt, wenn es eine Platzwunde hat. Natürlich ist sich jede Familie selbst die Nächste, aber in einer Regelgruppe werden bis zu 25 Kinder von zwei bis drei Erwachsenen betreut.
[/quote\]

Habs gelöscht, ich glaube das führt zu weit und kommt auf keinen grünen Zweig.
Marf
28106 Beiträge
14.05.2017 10:52
Zitat von Sophie87:

Zitat von sabrinas_baby:

Erst einmal danke für eure Antworten!

Es freut mich zu hören, dass doch viele Eltern zufrieden sind. Ich möchte aber doch noch einmal auf einige Kritikpunkte eingehen, die genannt wurden.
Die qualitativ beste Kita, in der ich gearbeitet habe, eine städtische Einrichtung übrigens, hatte ein offenes Konzept, eine super Ausstattung, ausreichend finanzielle Mittel, ein motiviertes Team. Die Eltern fühlten sich wohl, die Kinder auch, jedes wurde so gut es ging individuell gefördert und begleitet, es gab viele freiwillige Angebote, Projekte, Waldtage, es wurde bei jedem Wetter raus gegangen , es wurde frisch gekocht, es gab eine super Vorschularbeit, eine gelungene Kooperation mit der Grundschule, sonderpädagogischen Einrichtungen und, und, und.

Aber: Das gelingt nur, wenn alle Voraussetzungen stimmen, also wenn
- ausreichend Personal dort arbeitet,
- das Personal nicht krank ist,
- der Träger ein großes Budget hat,
- das Team harmonisch miteinander umgeht,
- alle motiviert sind und bereit, die eigene Arbeit immmer wieder kritisch zu hinterfragen,
- keine oder möglichst wenige sehr konservative Erzieher dort arbeiten,
- auf Hierarchien wenig Wert gelegt wird,
- es ein durchdachtes Konzept gibt, dass auch gelebt wird,
- alle sich ständig bemühen, die pädagogische Arbeit noch weiter zu verbessern,
- die Leitung zwar hinter dem Team steht, aber auch keine Konflikte scheut,
- es einen engagierten Elternbeierat gibt,
- die baulichen und strukturellen Gegebenheiten passen,
- der Träger immer ein offenes Ohr hat,
- die Einrichtung in keinem sozialen Brennpunkt liegt,
- regelmäßig Supervisionen stattfinden,
- sich alle regelmäßig fortbilden,
- alle Fachkräfte Vor- und Nachbereitungszeiten haben
...

Ich könnte die Liste doch ewig weiter fortsetzen. Die Ansprüche an Erzieher sind heute riesig. Sicherlich zu Recht eine Kita ist keine "Kinderverwahranstalt". Aber es müssen eben so viele Voraussetzungen stimmen, damit eine Einrichtungen gute Arbeut machen kann. Und wenn ich in meiner Gruppe Kinder habe, die kaum ein Wort deutsch sprechen, nicht wissen, was ein Buch ist, zu Hause nur vor dem Fernseher und vor dem Tablett hocken, aggressiv, sehr sensibel, Scheidungskind sind, dann ist es sehr schwer, gute pädagogische Arbeit zu machen.

Fakt ist: Es gibt zu wenige Erzieher, die Bezahlung ist mäßig, das Krankheitsrisiko hoch. Es wurde gesagt, dass viele Erzieher krank feiern. Aber bitte bedenkt, mit welchen Viren und Bakterien wir es jeden Tag zu tun haben. Erzieher wickeln, putzen Nasen, nehmen Kinder auf den Schoß, reinigen die Toiletten und viele Kinder kommen krank in die Einrichtung. Da helfen auch die besten Hygienemaßnahmen nur bedingt.

Zum Malpapier, um was gebeten wird: Natürlich gibt es Kita-Gebühren, aber das Budget vieler Kitas ist trotzdem. Eine städtische Kita arbeitet kostendeckend, da wird ja mit den Gebühren kein Gewinn erzielt.
Trotzdem kann ich nicht bestätigen, dass private Einrichtungen besser sind. Die bezahlen nämlich ihre Mitarbeiter oft unter Tarif und können gute Leute dann nicht halten.
Noch ein Wort zur Informationspolitik: Ich gebe euch Recht, dass Transparenz und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern sehr wichtig ist. Das klappt z.B. durch regelmäßige Entwicklungsgespräche, Aushänge, Kita-Zeitung, schwarzes Brett, die Möglichkeit zur Hospitation usw. Aber trotzdem ist es wirklich schwer, allen Ansprüchen gerecht zu werden, glaubt es mir. Es gibt Eltern, die möchten informiert werden, sobald das Kind sich stößt und andere fahren nicht mal zum Arzt, wenn es eine Platzwunde hat. Natürlich ist sich jede Familie selbst die Nächste, aber in einer Regelgruppe werden bis zu 25 Kinder von zwei bis drei Erwachsenen betreut.
[/quote\]

Habs gelöscht, ich glaube das führt zu weit und kommt auf keinen grünen Zweig.


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