Zitat von Iljuschka:

Mag sein, dass ich mit meiner Meinung bei manchen Müttern anecke, aber ich denke schon, dass man das Trockenwerden unter den richtigen Bedingungen forcieren kann.

Unser Beispiel:
Vergangenen Sommer, unser Kind war 2,5 Jahre alt, kam von meiner Oma (sechsfache Mutter) der typische Satz: "Meine Kinder waren in dem Alter alle schon trocken.", denn sie hatte weder die Zeit, noch die Lust, für jedes Kind jahrelang Stoffwindeln zu waschen. Verständlich.
Ich habe mir also Gedanken dazu gemacht und in Anbetracht meines aufgeweckten, intelligenten und mutigen Kindes entschieden, dass ich ihm zutrauen würde, dieser Aufgabe des Trockenwerdens gewachsen zu sein. Er hatte bis dato nicht selbst den Wunsch dazu geäußert.
Ab dem ersten Tag des Urlaubs habe ich ihm dann in Ruhe erklärt, dass wir die Windeln zukünftig weglassen und wie er seine Toilette benutzen kann. Und vor allem, ganz wichtig, dass es nicht schlimm ist, wenn doch mal ein Unfall passiert.
Das Kind hat desinteressiert sein Einverständnis gegeben und das war's.
Wir haben nichts geübt, sondern einfach sofort tags wie nachts die Windeln weggelassen. Tagsüber gab es ein paar wenige Unfälle, wenn er zu vertieft ins Spiel war, aber nachts tatsächlich nur, als er einmal krank war. Sonst hat es ganz wunderbar geklappt. Wir haben keine große Sache daraus gemacht und unser Kind hat es nicht groß interessiert.

Klar ist das eine ganz individuelle Sache und jedes Kind reagiert auf Veränderungen anders.

Ich habe es in unserer Situation einfach forciert, weil ich es unserem Kind mit 2,5 Jahren zugetraut habe und davon überzeugt bin, dass es seinem Selbstbewusstsein grundsätzlich gut tut, zu lernen, dass auch schwierige Hürden ganz prima gelöst werden können, wenn er sich nur traut und sich dabei unserer Unterstützung sicher sein kann.

Das ist perfekt geschrieben.

Was man bei einem Kind allein durch Zutrauen, Vertrauen, Mut zusprechen, Lob und Freude erreichen kann, ist irre. Jonas geht inzwischen alleine aufs Klo (mit Hocker davor und dem Aufsatz klappt das wunderbar), aber immer, wenn er einen "großen" Erfolg hatte, ist er ganz aus dem Häusschen und muss uns das unbedingt zeigen, damit wir uns mit ihm freuen. Das war ihm Motivation genug, dass es klappt. Unsere gemeinsame Freude an seinem Erfolg.

Das hat auch nichts mit Druck zu tun. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß im Leben, sondern auch den gesunden Mittelweg.

Richtig und trotzdem sind die Kinder dann soweit. Mann muss das ja nicht immer verbal äußern nur um soweit zu sein.

Aber sie äußern es sehr wohl wenn sie nicht soweit sind.
Mein großer weint und schreit verzweifelt wenn ihm jemand zum großen Geschäft keine Windel anzieht.
Und da hilft auf alles gut zureden und Mut machen nicht.
Auch Bestechung nicht.
Er ist eben noch nicht soweit.

Ich denke nicht dass es da Grauzonen gibt. Entweder das Kind ist soweit egal ob man das durch dessen Wunsch oder probieren herausfindet
Oder es ist es eben noch nicht.

Zitat von asliceofmom:

Richtig und trotzdem sind die Kinder dann soweit. Mann muss das ja nicht immer verbal äußern nur um soweit zu sein.

Aber sie äußern es sehr wohl wenn sie nicht soweit sind.
Mein großer weint und schreit verzweifelt wenn ihm jemand zum großen Geschäft keine Windel anzieht.
Und da hilft auf alles gut zureden und Mut machen nicht.
Auch Bestechung nicht.
Er ist eben noch nicht soweit.

Ich denke nicht dass es da Grauzonen gibt. Entweder das Kind ist soweit egal ob man das durch dessen Wunsch oder probieren herausfindet
Oder es ist es eben noch nicht.

Ja, natürlich. Wenn sich das Kind so wehrt, dann hätte das ja auch schon wieder mit Druck zu tun, den keiner hier will.
Meinereiner wollte damit sagen, dass viele Kinder bestimmt schon lang vorher bereit sind, aber gar nicht auf die Idee kämen, einfach ohne Windel zu sein, oder die Toilette mal auszuprobieren. Wenn da kein Schubs von den Eltern kommt, die Motivation und freudige Untersützung, dann sind solche Kinder vielleicht oft mit 4 noch nicht trocken. Das sind für mich diese Grauzonen.
Dazu versteh ich manchmal nicht, warum nahezu jede Mutter betonen muss "das Kind soll von selber kommen, wir machen das ohne Druck". Als würde das eine das andere mit sich ziehen, was völliger Quatsch ist.

Zitat von KRÄTZÄ:

Zitat von Marsha:

Mich stört halt diese Aussage. Ich bin selber SPA in der Kita und da hatten wir sogar ein Kind...welches sagte..wenn uch 5 bin möcht ich trocken sein. Der Geburtstag kam und er war Windenergie und von jetzt auf gleich trocken wenn auch noch nicht unfallfrei.

Naja.. du hast geschrieben es wäre gewünscht. Wünsche darf man ja haben.. gehen eben öfter mal nicht in Erfüllung

Wohl wahr vielleicht seh ich es auch zu eng.

Falls du es mal ganz unabhängig vom Kitawunsch probieren möchtest, ob Zwerg schon soweit ist oder nur zu "faul/ verspielt/ verträumt/.... ":

Ich habe meinem Großen kurz bevor er 3 war erst eine normale Unterhose und darüber die Windelpants angezogen. So konnte er die Nässe definitiv spüren. Das brachte allerdings kein mehr an auf die Toilette wollen. Er war anscheinend noch nicht soweit.

Ein knappes halbes Jahr später haben wir es mit der Methode nochmal versucht und siehe da, er fing an rechtzeitig zur Toilette zu flitzen. Irgendwann fand er es dann nervig 2 Hosen hochzuziehen und verzichtete auf die Windelpants.

Zitat von Senami3:

Falls du es mal ganz unabhängig vom Kitawunsch probieren möchtest, ob Zwerg schon soweit ist oder nur zu "faul/ verspielt/ verträumt/.... ":

Ich habe meinem Großen kurz bevor er 3 war erst eine normale Unterhose und darüber die Windelpants angezogen. So konnte er die Nässe definitiv spüren. Das brachte allerdings kein mehr an auf die Toilette wollen. Er war anscheinend noch nicht soweit.

Ein knappes halbes Jahr später haben wir es mit der Methode nochmal versucht und siehe da, er fing an rechtzeitig zur Toilette zu flitzen. Irgendwann fand er es dann nervig 2 Hosen hochzuziehen und verzichtete auf die Windelpants.

Auch ne Variante..auf die ich selber nie gekommen wäre.

Vom Gefühl her würd ich es ihm auch echt schön ein Stück weit zutrauen...da er auch einmal schon einfach die Nachtpampers mit großem Theater verwehrt hatte..er dann aber nach einer Pants gegriffen hatte und sich selber anzog..

Wie gesagt er geht halt regelmässiger in der Kita auf Toilette und hier zu Hause eher selten. Ich üb aber auch kein Druck aus und lobe wenn er geht bzw selber Bescheid gibt wenn er sagt..dass was in seiner Pampers ist. Den Zusammenhang versteht er glaub ich auch ganz langsam..weil wenn er auf Toilette sitzt kommt immer Popo und er freut sich wenn er sich mit Toilettenpapier sauber machen kann.

Mein Sohn war 3 Jahre und 2 Monate alt als er die windeln am Tag ablegte.
Vorher war da nicht dran zu denken.
Wir haben uns da ganz nach ihm gerichtet. Er hat große Probleme in der Entwicklung. Ich hätte niemals damit gerechnet dass er's überhaupt schafft.

Unsere Tochter war 2 Jahre und 3 Monate als sie beschlossen hat dass sie keine mehr braucht.
Sie wollte keine mehr anziehen also haben wir sie gelassen. 1x ging es an dem tag auf den Boden. Seit dem ist sie komplett trocken.

Hätte sie das nicht selbst gewollt, ich hätte sicher noch eine Weile gewartet bis ich's etwas in die Richtung gelenkt hätte.

Die Bereitschaft muss da sein, sonst bringt das alles, außer Frust, niemandem etwas.

Lasst euch nicht stressen

Bei Luisa war es so das sie ab und zu gerne mal ohne Pampers rumgelaufen ist (zuhause ) und das Töpfchen gehen hat leider nicht immer geklappt und von einem auf den anderen Tag hat sie sich geweigert und bin da an wollte die patu nicht mehr ohne Pampers rumlaufen. Habe sie dann selber entscheiden lassen und nach Weihnachten kam ihr Wunsch sie will keine Pampers mehr ( sie ist jetzt ca 3 1/2) und es klappte auf Anhieb mit nur ein paar Unfällen. Seid gestern will sie auch nachts keine mehr und die erste Nacht lief es schon mal gut

Unser Kindergarten macht da aber auch kein Druck und sie sind auch der Meinung das das Kind selber entscheiden muss ob es das möchte.

Zitat von asliceofmom:

Richtig und trotzdem sind die Kinder dann soweit. Mann muss das ja nicht immer verbal äußern nur um soweit zu sein.

Aber sie äußern es sehr wohl wenn sie nicht soweit sind.
Mein großer weint und schreit verzweifelt wenn ihm jemand zum großen Geschäft keine Windel anzieht.
Und da hilft auf alles gut zureden und Mut machen nicht.
Auch Bestechung nicht.
Er ist eben noch nicht soweit.

Ich denke nicht dass es da Grauzonen gibt. Entweder das Kind ist soweit egal ob man das durch dessen Wunsch oder probieren herausfindet
Oder es ist es eben noch nicht.

Oh, ich kann mir sooo gut vorstellen, wie das bei euch ist. Wie bereits erwähnt, hat es bei uns über vier Jahre gedauert mit dem “groß machen“. Er hat sich einfach strikt geweigert und wurde auch ganz verzweifelt, wenn ich von ihm “verlangt“ habe, es erstmal auf der Toilette zu versuchen, bevor ich ihm die Windel anziehe. Ich glaube, er konnte nicht im sitzen abführen. Im Kindergarten war das auch ein Problem. Als Ganztagskind hat er oft bis nachmittags eingehalten, weil er sich vor den Erzieherinnen und vor den anderen Kindern geschämt hat und nicht nach einer Windel fragen wollte. Unglaublich, wie er sich da gequält haben muss
Irgendwann waren wir unterwegs und hatten keine Windel dabei, als sich der Stinker ankündigte. Gerade bekam das Kind seine geliebten Pommes mit Mayo aufgetischt, da äußerte er, er könne jetzt wirklich nicht mehr einhalten, bräuchte also wirklich ganz ganz dringend eine Windel. Ich habe ihm die Wahl gelassen: Pommes stehen lassen und sofort nach Hause fahren, um die Windel anziehen zu können (Fahrtzeit 5 Minuten; also kein schlecht geplanter Tagesausflug ohne Wickelsachen ), oder erstmal auf der Toilette versuchen und danach noch weiter essen/spielen, oder eben nach Hause fahren. Da waren die Pommes dann wohl doch zu kostbar, um sie einfach zurück zu lassen Notgedrungen hat es dann geklappt und seitdem hat er keine Windel mehr verlangt. Bis heute kann er nicht erklären, wo denn vorher das “Problem“ war

Ich könnt mir vorstellen, dass es einfach das Ausbrechen aus einer gewohnten Situation ist, das solche Kinder stresst. Kennt man doch auch von vielen Erwachsenen, dass das große Geschäft eine so vertraute Angelegenheit ist, dass sowas nur auf dem eigenen Klo Zuhause erledigt werden kann. Gibt ja sogar einen Begriff dafür. Pippi geht aber komischerweise auch auf fremden Toiletten.
Warum genau das so ist, würd mich tatsächlich interessieren.
Ich denke aber, dass die Windel eben genau das gleiche für Kleinkinder ist.

Weiter geht das Üben. Leider hat er noch immer nicht den Draht zum Trockenwerden und von selber rechtzeitig auf die Toilette zu gehen. Dennoch gibt es hier windelfreie Momente, die er auch einfach verlangt. In seiner Kitagruppe ist er der einzige Windelträger. Würde ihn so gern mehr unterstützen, logischerweise ohne Druck, da er auch selber sagt, dass er groß ist und keine Windel braucht. Wenn ich ihn dran erinner geht er auf Toilette. Mal kommt was mit, mal nicht.