Mütter- und Schwangerenforum

Zu jung für Kindergarten?

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29.05.2018 09:28
Hallo,

es geht um meine 25 Monate alte Tochter. Sie war schon immer ein sehr anhängliches Kind. Auf Spielplätzen z.b muss ich permanent direkt neben ihr sein, oder besser noch auf meinen Schoß/Arm sitzen. Sogar Zuhause spielt sie kaum alleine in ihrem Kinderzimmer. Entweder muss ich dabei bleiben oder sie kommt jede zweite Minute zu mir gelaufen und bleibt dann irgendwann ganz bei mir.

Seit drei Wochen geht sie in den Kindergarten, diese Woche 2 Stunden pro Tag und nächste Woche zweieinhalb. Ich dachte der Kindergarten würde ihr gut tun aber sie ist eher unglücklich damit. Sagt morgens schon beim aufstehen dass sie nicht will und klammert sich an mich. Im Kindergarten will sie dann erst gar nicht von meinem Arm runter und weint mir nach. Laut Erzieherin beruhigt sie sich schnell und spielt dann auch etwas. Aber jedes mal wenn ich sie abhole und sie mich sieht, zieht sie eine Schnute und kommt direkt in meinen Arm, wo sie sich dann schlurzend an mich kuschelt. Gestern waren sie mit den Kindern draußen und obwohl meine lieber draußen wie drinnen ist, saß sie bei meiner Ankunft wie bestellt und nicht abgeholt auf der Bank neben der Erzieherin und sah den anderen Kindern beim Spielen zu.

Sie jeden morgen abzugeben und zu sehen wie verzweifelt sie dabei ist, bricht mir echt das Herz. Ich sitz danach fast selbst jeden morgen zuhause und heul erstmal. Mein Mann und ich sind jetzt am überlegen, ob wir sie nicht noch ein Jahr zuhause lassen. Ich bin ab Juli sowieso wieder in Elternzeit, von daher wäre das kein Problem. Aber ich weiß nicht ob das wirklich von Vorteil ist. Im Kindergarten hätte sie wenigstens Kontakt zu anderen Kindern und könnte mit ihnen spielen. Zuhause hat sie nur mich.

Ich hätte nicht gedacht dass es so schwer wird. Habt ihr ähnliches schon mit euren Kindern durch? Wurde es mit der Zeit besser oder habt ihr den Kindergarten erstmal noch verschoben?
29.05.2018 09:32
Meine Lütte ist 3,5 und noch zuhause. Sie geht ab August auf eigenen Wunsch in den Kindergarten. Wir sehen mal wie es läuft. Mit 2 wäre es undenkbar gewesen. Sie war damals einfach noch nicht so weit.

Lasst ihr die Zeit, wenn ihr doch die Möglichkeit habt. Kontakt zu anderen Kindern gibt es doch sich anders. Wir sind zB nahezu täglich auf dem Spielplatz für 1-3 Stunden.
Alaska
18847 Beiträge
29.05.2018 09:33
Bist du denn darauf angewiesen, dass sie geht?
Wenn nein, wäre das für mich gar keine Frage. Ich bin generell kein Fan davon, Kinder so früh abzugeben, aber mit einem unglücklichen Kind gleich 3x nicht.
schnibbe
2228 Beiträge
29.05.2018 09:35
Bei unserer großen Tochter war es auch ähnlich. Wir hatten überlegt, sie mit 2 Jahren in die Krippe geben, aber wir haben sehr schnell gemerkt dass es wohl keine gute Idee ist. Wir haben es dann allerdings auch nicht versucht. Da ich sowieso wieder schwanger war, war das auch kein Thema. Mein Mann blieb dann sowieso in Elternzeit zu Hause und alles war in Ordnung.

Bei meiner kleinen Tochter war es genau umgekehrt. Wir sind umgezogen, als sie zwei Jahre alt wurde. Unsere große Tochter, die mit drei ganz normal in den Kindergarten ging, ging dann in eine andere Einrichtung. Bei der Eingewöhnung dort war die kleine natürlich mit dabei . Wir haben sehr schnell gemerkt, dass die kleine bereit ist und auch möchte. Daher ging sie dann ab 2 Uhr in die Krippe.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass deine Tochter einfach noch nicht so weit ist. Das ist eben von Kind zu Kind unterschiedlich. Wenn es für euch kein Problem darstellt, dann würde ich sie wirklich noch zu Hause lassen und abwarten bis sie drei ist. Meiner Meinung nach ist es total in Ordnung, wenn ein Kind erst mit 3 in den Kindergarten geht.
Manche Kinder sind schon früher reif für den Kindergarten und gibt eben auch Kinder, die noch nicht dafür bereit sind.
29.05.2018 09:37
Der Spielplatz ist hier leider so gut wie ausgestorben. Wir hatten in der ganzen Zeit vielleicht 10 mal Glück ein anderes Kleinkind dort anzutreffen.
29.05.2018 09:38
Zitat von Tigerschecke:

Der Spielplatz ist hier leider so gut wie ausgestorben. Wir hatten in der ganzen Zeit vielleicht 10 mal Glück ein anderes Kleinkind dort anzutreffen.


Musst halt ne Alternative finden. Vielleicht geht ihr zu falschen Zeiten? Oder ihr sucht was anderes. Möglichkeiten gibt’s immer um auf andere Kinder zu treffen. Tanzkurse, Musikschule, Schwimmen oder sonstwas.
Vielleicht habt ihr auch ne örtliche Kitafrei Verbindung. Die sind in den sozialen Medien recht gut vernetzt.
29.05.2018 09:41
Ich schließe mich Krätze und Alaska an... meine Jungs gingen auch "früh" in den Kindergarten (mit 2,5, kindergarten, nicht krippe), aber die brauchten das und wollten das auch...
natürlich kann es dir auch mit 3 oder 4 noch passieren, dass dein kind sich nicht trennen mag... aber 1) kannst du das dann sehen, wenn es soweit ist und 2) kann man einem älteren kind ganz anders verdeutlichen, warum wieso weshalb...

behalte sie zuhause... kontakt zu anderen kindern geht auch anders... wenn man es überhaupt braucht... und vielleicht hat sie in 1 oder 2 Jahren auch entwicklungstechnisch den mut, dich loszulassen... (ich nehme mal schwimmen als Beispiel... mit 4 war meinem großen das wasser allein nicht ganz geheuer... schwimmflügel wollte er... mit 5 hat er die flügel akzeptiert, ist aber dennoch über wasser geblieben mit dem kopf, hat sich ungern durchs wasser ziehen lassen und war nicht wirklich entspannt... jetzt ist er 6, taucht, springt rum, lässt sich treiben... jetzt kann er schwimmen lernen... vorher wäre jeder versuch, ihm was beizubringen frust gewesen für uns alle... solche Entwicklungen können schnell kommen... warts einfach ab und genieße die zeit mit deinen kindern zuhause )
Botticelli
9291 Beiträge
29.05.2018 09:42
Es gibt Kinder die Probleme haben sichh von den Eltern zu trennen, genau so können Eltern Probleme haben sich zu trennen, auch unbewusst.
Hast du mal überlegt mit ihr zu einer Tagesmutter zu gehen? Die Gruppen sind deutlich kleiner, es ist Familiärer und man kann besser auf ihre Bedürfnisse eingehen. Wenn ihr Bedürfniss Körpernähe ist, hat eine vielleicht auch 2 Erzieher/innen bei 20 Kindern ein Problem. Aber eine Tagesmutter nicht unbedingt. Ich hatte ein Kind in der Eingewöhnung den hatte ich am Anfang 1- 2 Std auf dem Schoß. Er hat es gebraucht. Und noch heute ist seine erste Amtshandlung auf meinen Schoss zu klettern und ein paar Minuten zu kuscheln.
So ein grosser Kindergarten mit vielen Kindern ist laut und wuselig. Das kann schon mal einschüchternd sein.
Bei einem anderen Tageskind musste ich die Eingewöhnung abbrechen, weil er sich mit knapp 20 Monaten nicht von der Mutter trennen konnte. Er sass auf oder neben ihr. Egal was ich versucht habe.
Nun ein Jahr später haben wir es erneut versucht. Es gab bei ihm viele Tränen, aber die Mama ist standhaft geblieben ( es ging auch nicht anders) und als wir raus hatten das es ihm hilft jeden Tag ein neues Spielzeug von zu Hause mitzubringen, war die Eingewöhnung für ihn leichter, er hatte was von zu Hause. Du glaubst nicht was wir ausprobiert haben um die Trennung leichter zu machen, sogar ein Fotoalben steht hier. Aber das war für ihn alles nichts. Das Spielzeug war seine Rettung.
Wie du siehst sind alle Kinder anders. Ich kann dir nur als Tipp eine kleinere Gruppe geben. Familiärer, das man besser auf ihre Bedürfnisse eingehen kann. Eine Tagesmutter/ Kindergarten die viel Zeit für die Eingewöhnung haben.
Alles gute für euch
shelyra
69110 Beiträge
29.05.2018 09:47
Wenn sie nicht muss würde ich sie nicht bringen.

Ich find die eingewöhnung eh schnell. Denn gerade wenn sie so klammert ist es schon krass wenn sie nach 2 wochen (oder früher) alleine bleiben muss.

Soziale Kontakte kann man auch anders aufrecht halten. Das würde ich euch auch empfehlen. Geht zum turnen. Oder tanzen. Oder in den spielkreis bzw krabbelgruppe. Zum musikkurs. Oder schwimmen... Da gibt es soviele möglichkeiten.
Change2014
442 Beiträge
29.05.2018 09:47
Unser Sohn ist mit knapp 2 Jahren in den Kindergarten gegangen. Allerdings hatten wir eine Eingewöhnungszeit von drei Monaten. Ich bin also drei Monate lang mit ihm 1-2x die Woche für eine Stunde dahin und er konnte sich das alles in Ruhe angucken und es hat dann nicht lange gedauert bis ich nur noch Luft war und er lieber gespielt hat.
Als es dann ernst wurde hat er dann beim Verabschieden die erste Woche geweint, aber die Erzieherinnen haben mich dann immer sofort angerufen, wenn er sich beruhigt hatte.
Wenn er aber so gelitten hätte, wie es anscheinend bei deiner Kleinen der Fall ist, dann hätte ich ihn auch nicht dazu gezwungen. Wir hatten einfach Glück, dass er nicht von jetzt auf gleich einfach da bleiben musste, ohne dass er da jemanden kennt.
Gibt es nicht die Möglichkeit, dass ihr langsamer an die Sache ran geht? Vielleicht nur eine Stunde und du könntest da bleiben?
Lealein
10265 Beiträge
29.05.2018 09:50
Grundsätzlich finde ich es gut, dass es Kindergärten gibt. Die sozialen Kontakte sind m. E. Super wichtig für die Kleinen. Das bringt aber auch nur etwas, wenn das Kind entsprechend dafür offen ist. Manche Kinder sind einfach anders in der Hinsicht und entweder das gibt sich mit der Zeit oder sie sind einfach die klassischen Einzelgänger und sind genügsam was Freunde angeht. Daher plädiere ich auch dafür, sie Daheim zu lassen, solange es eben geht.
29.05.2018 09:53
Danke für die schnellen Antworten. In meinem Bekanntem Kreis gehen die Meinungen eher in Richtung "Sie muss in den Kindergarten". Sogar der Kinderarzt meinte es wäre gut für sie, gerade weil sie halt so anhänglich ist. Aber von guttun kann ich im Moment echt nichts erkennen. Sie leidet.

Ich werd mich mal umgucken welche Kurse in den Städten angeboten werden. Gibt's da irgendwo eine Seite/Stelle wo ich mich erkundigen kann?

Ob Tagesmutter viel mehr bringt bezweifle ich. Wir wohnen in einem kleinen Dorf, der Kindergarten ist schon ziemlich klein. In ihrer Gruppe sind zwei bis drei Erzieherinnen und meistens sind nur um die 10 Kinder anwesend.
Botticelli
9291 Beiträge
29.05.2018 09:57
Zitat von Tigerschecke:

Danke für die schnellen Antworten. In meinem Bekanntem Kreis gehen die Meinungen eher in Richtung "Sie muss in den Kindergarten". Sogar der Kinderarzt meinte es wäre gut für sie, gerade weil sie halt so anhänglich ist. Aber von guttun kann ich im Moment echt nichts erkennen. Sie leidet.

Ich werd mich mal umgucken welche Kurse in den Städten angeboten werden. Gibt's da irgendwo eine Seite/Stelle wo ich mich erkundigen kann?

Ob Tagesmutter viel mehr bringt bezweifle ich. Wir wohnen in einem kleinen Dorf, der Kindergarten ist schon ziemlich klein. In ihrer Gruppe sind zwei bis drei Erzieherinnen und meistens sind nur um die 10 Kinder anwesend.

Eine Tagesmutter darf Max 5 Kinder gleichzeitig betreuen und ich weiss das viele das nicht tun. Viele haben 2-4 Kinder. Das meinte ich mit kleiner. Da sind ja teilweise mehr Kinder in einer krabbelgruppe oder in einem Musikkurs Ja ich weiss das das alles zeitlich begrenzt ist
Aber ein versuch ist es wert und du wirst ja sehen wie sie reagiert,ob sie aufblüht oder eben nicht
MamaBelli
18863 Beiträge
29.05.2018 09:57
Ich würde sie weiterhin in den Kindergarten bringen und einfach die Eingewöhnung verlängern.
Seesternchen_2.0
9666 Beiträge
29.05.2018 10:16
Zitat von Alaska:

Bist du denn darauf angewiesen, dass sie geht?
Wenn nein, wäre das für mich gar keine Frage. Ich bin generell kein Fan davon, Kinder so früh abzugeben, aber mit einem unglücklichen Kind gleich 3x nicht.


Dem ist nichts hinzuzufügen!
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