Mütter- und Schwangerenforum

1. Klässler nicht schulreif

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Anonym 197040
9 Beiträge
28.02.2018 09:39
Ich bin gerade fix und fertig.

Mein Sohn besucht seit September 2017 die erste Klasse. Kurz vor Weihnachten suchte ich das Gepräch mit der Lehrerin, weil ich das Gefühl hatte er sein unglücklich. Sie bestätigte, dass er Schwierigkeiten hat sich zu konzentrieren und gern den Kasper mach, aber ich soll mir keine Sorgen machen, das wird schon. Darauf hin machte ich eine Termin bei einem Kinderpsychologen um herauszufinden, wo genau das Problem liegt und wie wir helfen können. Seit Mitte Januar laufen die Tests einmal pro Woche. Mitte März ist das Abschlussgespräch.
In der ersten Schulwoche im Januar rief sie mich an und sagte es geht gar nicht mit ihm. Er stört den Unterricht und ruft Lösungen rein und albert viel. Dann haben wir mit ihm gesprochen und er bemüht sich tatsächlich. Nun Mitte Februar gab es ein Entwicklungsgespräch (für alle Eltern, da es noch keine Zeugnisse gibt). Sie sagte er kann sich weiterhin schlecht konzentrieren und schafft daher in der vorgegebenen Zeit seine Aufgaben nicht. Mein Sohn äußerte mehrmals, dass er gern einen Einzelplatz hätte, damit er sich besser konzentrieren kann. Darauf hin sagte die Lehrerin, dass sie dem nicht nachkommen kann. Zu viele auffällige Kinder. Ich muss dazu sagen. Unser Sohn ist ein Realist. Er kann genau benennen, was er nicht gut kann oder warum.
Am Ende sagte Sie, sie glaubt er braucht einfach etwas länger.
Eineinhalb Wochen später steht im Hausaufgabenheft, dass er wiederholt über Bauchschmerzen klagt und sie vermutet, dass er Überfordert ist.
Zu Hause sagt er auch oft, dass er Bauchweh hat, aber eher, wenn er sich langweilt oder zu etwas keine Lust hat. In Mathe ist er hier zu Hause sehr pfiffig. Einmal erklärt macht er die Aufgaben bis 20 ohne Probleme allein.
Uns und ihm fiel auf, dass ihm das Lesen schwer fällt. Er kann sich einige Buchstaben einfach nicht merken und daher fällt ihm das Lesen schwer. Gestern dachte ich ich Frage einfach mal die Lehrerin, wie sie es sieht und was wir tun können um ihn zu unterstützen ( derzeit spielen wir viel scrabble Junior oder legen mit Buchstaben Wörter und lesen gemeinsam Bücher. Bei. Lesen teilen wir es So, dass er die Wörter liest, die er kann und Ich den Rest.)
Die Lehrerin hat heute morgen zurück gerufen und mir gesagt, dass er eben Schwierigkeiten beim Lesen hat und es inzwischen schon so sein sollte, dass er so gut liest, dass er den Zusammenhang im Text versteht. Sie sagt die findet er ist noch nicht schulreif.
Ich bin völlig ko. Er ist jetzt 6 Monate in der Schule und wenn ich als Mama nicht hinterher wäre wüsste ich von einigen Problemen nichts.
Hat jemand ähnliches erlebt? Was kann helfen?
Wir sind dabei etwas gegen die Konzentrationsschwäche zu tun und wir üben fleißig. In Mathe begreift er alles. Ich habe das Gefühl sie wollen, dass er ab Sommer nochmal von vorne anfängt. Ich würde ihm gern noch etwas Zeit geben, denn ich merke, dass das Üben ihm hilft, auch wenn es vielleicht langsamer geht, als bei anderen.
Ich habe am Dienstag ein Gespräch ausgemacht mit der Lehrerin und weiß noch nicht, mit welchem Standpunkt ich für meinen Sohn eintreten soll.
Mein Sohn fühlt sich übersehen und nicht wahrgenommen. Er hat das Gefühl alles falsch zu machen und immer Ärger in der Schule zu bekommen. Das tut mir für ihn so leid, er hätte sich so sehr auf die Schule gefreut.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Sehr privat

DieEine2
1869 Beiträge
28.02.2018 10:23
Guten Morgen,

ist ein Klassenwechsel möglich oder der Einsatz eines Schulbetreuers (da gibt es diverse Träger)?

Ich verstehe auch nicht, dass die Lehrerin ihn nicht einzeln setzt, wenn er das schon äußert. Ein bisschen Mitwirken ihrerseits wäre wohl angebracht .
zwei92
887 Beiträge
28.02.2018 10:28
Zitat von DieEine2:

Guten Morgen,

ist ein Klassenwechsel möglich oder der Einsatz eines Schulbetreuers (da gibt es diverse Träger)?

Ich verstehe auch nicht, dass die Lehrerin ihn nicht einzeln setzt, wenn er das schon äußert. Ein bisschen Mitwirken ihrerseits wäre wohl angebracht .


Das stimmt. Schade für die Kinder. Nur leider müssen die Kinder bei vielen Lehrern einfach funktionieren
Wenn sie nicht mitkommen, fallen sie irgendwann hinten runter
So war es bei uns damals auch schon. Aber wir waren ein Geburtenschwacher Jahrgang und somit konnte jedes Kind alleine sitzen. (Wie waren nur 14 Kinder).. aber wenn die Kinder einen Notendurchschnitt von 2,5 hatten waren sie schon „die Dummen“... im Nachhinein wirklich schlimme Zustände.
Anonym 197040
9 Beiträge
28.02.2018 10:31
Mich macht es so traurig. Ich muss die ganze Zeit weinen, weil ich es mir für ihn so schön vorgestellt habe ein Schulkind zu sein.
Ich bin wirklich eine Mama, die sich sehr bemüht und dennoch habe ich das Gefühl meinem Kind nicht helfen zu können.
Engelchen1975
3671 Beiträge
28.02.2018 10:32
Sprichst du von meinem Sohn?????
Er war auch schulreif, aber sozial einfach noch nicht soweit.
Ich habe ihn dann in die Vorschule gegeben und ehrlich-genau DAS hat er gebraucht.
Gut, er wird wohl nie bei den Klassenbesten sein(zu viel interessantes, viel Wichtigeres als gerade jetzt den Satz zu schreiben, gibt es).

Vielleicht wäre es tatsächlich nicht so verkehrt, deinem Sohn noch ein Jahr zu geben. Er wird sonst ständig hinterherhinken.

Und zwar NICHT, weil er deswegen dumm ist(bitte nicht falsch verstehen).
zwei92
887 Beiträge
28.02.2018 10:33
Zitat von Anonym 197040:

Mich macht es so traurig. Ich muss die ganze Zeit weinen, weil ich es mir für ihn so schön vorgestellt habe ein Schulkind zu sein.
Ich bin wirklich eine Mama, die sich sehr bemüht und dennoch habe ich das Gefühl meinem Kind nicht helfen zu können.


Fühl dich mal gedrückt.. kann ich verstehen. Mir ging’s ähnlich als meine Tochter anfangs keinen Anschluss in der Kita fand

Wäre es denn eine Option ihn ein Jahr zurück zu stellen ? In einem Jahr kann noch sehr viel passieren und ich könnte mir vorstellen, dass ihm das helfen könnte
Anonym 197040
9 Beiträge
28.02.2018 10:35
Die Frage, die ich mir die ganze Zeit stelle ist:

Ist er der einzige, der länger braucht?
Braucht er nur länger oder ist da ein anderes Problem? Z.B. LRS? Denn in Mathe kommt er mit, auch wenn es ihm mit der Konzentration schwer fällt.

Ich will ihn doch gern unterstützen.
Anonym 197040
9 Beiträge
28.02.2018 10:37
Zitat von zwei92:

Zitat von Anonym 197040:

Mich macht es so traurig. Ich muss die ganze Zeit weinen, weil ich es mir für ihn so schön vorgestellt habe ein Schulkind zu sein.
Ich bin wirklich eine Mama, die sich sehr bemüht und dennoch habe ich das Gefühl meinem Kind nicht helfen zu können.


Fühl dich mal gedrückt.. kann ich verstehen. Mir ging’s ähnlich als meine Tochter anfangs keinen Anschluss in der Kita fand

Wäre es denn eine Option ihn ein Jahr zurück zu stellen ? In einem Jahr kann noch sehr viel passieren und ich könnte mir vorstellen, dass ihm das helfen könnte

Davor hat er so Angst. Gerade erst wurde ein Kind aus der zweiten klasse zu ihm in die klasse zurück gestuft und er fand es für das Kind so traurig
shelyra
69104 Beiträge
28.02.2018 11:04
Ich würde das gespräch mit der lehrerin und der schulleitung suchen. Und gemeinsam dann nach lösungsstrategien suchen.

Zb der einzelplatz. Das sollte doch machbar sein. Oder ihr schlagt vor dass er einen gehörschutz tragen darf ( hat mein sohn mittlerweile da es ihm auch zu laut und zuviel ablenkung war. Seitdem er den hat klappt es... War aber auch ein kleiner kampf den durch zusetzen)
Er hat probleme beim lesen - fragt die lehrerin wie sie und ihr ihn dabei unterstützen könnt. Welche ansätze es gibt ihm da zu helfen.

Lasst euch nicht abspeisen! Die lehrerin muss alle schüler auf ihrem stand abfangen und fördern. Nicht nur einige und die die nicht mitkommen runterfallen lassen.
Lasst euch den förderplan für euren sohn zeigen. Sowas sollte es für jeden schüler geben.
Setzt euch auch mit dem therapeuten zusammen und fragt ihn nach lösungsstrategien.

Mein sohn war die ersten monate auch auffällig. Wir haben dann gemeinsam mit unserer Psychologin, der lehrerin und der schulleitung lösungen gesucht. War nicht immer einfach da die schule gegen vieles war (zb gehörschutz) aber wir haben da nicht locker gelassen. Blieben dran. Und es zahlte sich aus - mittlerweile läuft es. Die probleme und auffälligkeiten wurden weniger.
Auch wenn es mehr arbeit für die lehrerin ist (zb haben wir ein beurteilungsheft wo jeden tag eingetragen wird wie er sich verhielt. Wo es probleme gab) aber so können wir rechtzeitig reagieren und besser mit der schule zusammen arbeiten.
Obsidian
15967 Beiträge
28.02.2018 11:12
Tritt mal einen Schritt zurück und versuch, das Ganze mit etwas Abstand zu sehen.

Erstmal: Ich finde, es klingt seitens der Lehrerin sehr aufgebefreudig sie kann ihn nicht alleine setzen, es sind zuviele auffällige Kinder da?? Wieviele denn, du liebe Zeit? Und was ist das für ein deppertes Argument, vielleicht hätte sie durch diese Maßnahme ein "Problem" weniger, wenn er seinen eigenen Platz hätte?

Bis jetzt geht es doch "nur" darum, dass er noch nicht gut lesen kann, Probleme mit den Buchstaben hat und in der Schule hibbelig und unruhig ist oder? Das ist doch ein Erstklässler, was wird denn da erwartet, liebes bisschen?

Mich würden mal die Ansichten der anderen "auffälligen" Kindereltern interessieren.
Sicher, dass die Lehrerin nicht versucht, sich da eine einfache Klasse heranzuziehen, indem sie die nicht 0815-Kinder in eine Schublade preßt und aussortiert haben möchte?

Wäre es eine Möglichkeit, mal einen Tag im Unterricht dabei zu sein?
(Da müßte sich aber jemand melden, der Ahnugn davon hat, eine Grundschullehrerin vielleicht). Ich weiß nicht, ob die Kids dann irgendwann vergessen, dass Mama hinten sitzt und sich benehmen wie immer und man mal mitkriegen würde, WIE es wirklich ist...

Titania
5863 Beiträge
28.02.2018 11:55
man kann doch nicht immer jeden Wunsch berücksichtigen. ich bin da bei der Lehrerin. Außerdem kennen wir hier nur die Seite der TE, die Lehrerin hat doch gar keine Möglichkeit sich zu äußern. Trotzdem ist mal wieder die Lehrerin der Depp. Wie praktisch.
Yogi_Baer
39802 Beiträge
28.02.2018 11:56
Mein Sohn kann sich auch nicht konzentrieren bzw könnte diverse Tests ergaben ADS. Er nimmt seit 1 Jahr Tabletten und ist viel besser geworden und er ist bis ca 15 Uhr konzentriert.
Tear30
6385 Beiträge
28.02.2018 12:14
Lass ihn die erste klasse nochmal machen...ihr werdet sehen alles wird gut.....
BlödmannVomDienst
25916 Beiträge
28.02.2018 12:21
Zitat von Titania:

man kann doch nicht immer jeden Wunsch berücksichtigen. ich bin da bei der Lehrerin. Außerdem kennen wir hier nur die Seite der TE, die Lehrerin hat doch gar keine Möglichkeit sich zu äußern. Trotzdem ist mal wieder die Lehrerin der Depp. Wie praktisch.


Weil es manchmal eben einfach auch so ist. Wie es im Fall der TS ist, weiß natürlich niemand und ich habe bei ihr auch nicht rausgelesen, dass sie die Lehrerin verantwortlich macht. Aber ganz ehrlich, die Situation und der Umgang damit seitens der Lehrerin erinnert mich sehr stark an die Schwierigkeiten meiner Mittleren in den ersten beiden Klassenstufen.

TS: Das mit dem Lesen ist jetzt noch völlig normal. Meine Mittlere hatte selbst Ende der 1. Klasse noch so ihre Probleme (Auslassen/Weglassen von Buchstaben/Endungen, sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben (Buchstaben vertauschen auch heute gern noch)). Und wenn man sowieso schon Schwierigkeiten beim Lesen hat, dann wirds erst recht schwer, gleichtzeitig noch den Sinn des Gelesenen zu erfassen. Meine Mittlere hatte genau das gleiche Problem, Mathe konnte sie hingegen immer gut. Das Thema mit dem Alleinsitzen hatten wir auch und haben haargenau die gleiche Antwort bekommen: Da gibt es andere, auffälligere Problemschüler, denen das vorbehalten bleibt. Egal was ich erklärt habe oder welche Vorschläge ich gemacht habe, es wurde rein gar nichts davon umgesetzt. Es hieß immer nur, sie wäre entwicklungsverzögert ( leistungstechnisch gesehen) bzw. zurück (O-Ton der Lehrerin damals), ihr Arbeitstempo sei viel zu langsam und sie würde die 3 Klasse nicht schaffen, weil sie in den ersten Klassenarbeiten nicht mehr hinterherkommen würde. Die Lehrerin hat uns das ganze 2. Schuljahr über gedrängt, unsere Mittlere zurückstellen zu lassen. Aber unsere Mittlere hat sich geweigert und da ich wusste, zuhause klappt alles problemlos (nur in der Schule komischerweise nicht), habe auch ich das nicht eingesehen. Lange Rede, kurzer Sinn: Manche Kinder brauchen tatsächlich eine Weile und manchmal liegt es eben auch einfach daran, dass das Kind mit der Lehrerin einfach nicht gut klarkommt. Das muss hingegen nicht mal an der Lehrerin liegen. Was sagt denn der Kinderpsychologe? Soweit ich weiß, wird beim Psychologen erstmal getestet, ob das Kind überhaupt schulreif ist bzw. die nötigen Voraussetzungen (IQ-Test bspw.) mitbringt.
BlödmannVomDienst
25916 Beiträge
28.02.2018 12:24
Zitat von Tear30:

Lass ihn die erste klasse nochmal machen...ihr werdet sehen alles wird gut.....


Warum? Warum soll ein Kind UNNÖTIGERWEISE eine Klasse wiederholen, wenn gar nicht feststeht, warum überhaupt Probleme bestehen. Oben hieß es eben, dass die Lehrerin immer gleich der Depp ist. Ich hab aber immer den Eindruck, wenns in der Schule nicht klappt, dann liegt es (was man hier so liest) immer am Kind. Und Beides kann man nicht pauschalisieren. Wenn man also nicht weiß, woran es liegt, warum das Kind bestrafen? (und auch 1.Klässler verstehen schon, dass ein Zurückstellen nicht unbedingt erstrebenswert ist)
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