Mütter- und Schwangerenforum

Freizeit vs. Erfolg - Gedanken zu einer nachhaltigen Erziehung...

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Nela77
663 Beiträge
23.07.2017 19:29
Zitat von brini88:

Man hat immer die Möglichkeit sich weiterzubilden, die Kindheit allerdings kommt nicht mehr.


Genau so sehe ich bzw wir es auch

Mein Mann hat auch "nur' ne Hauptschulabschluss, hat eine Ausbildung im Handwerk, irgendwann seinen Fachkaufmann nebenberuflich gemacht und ist Betriebsleiter.
Ich habe nur Fachabi statt Abi, weil unsere Große uns überrascht hat und ich dadurch abgekürzt habe.
Studium (an einer FH) war immer mal eine Überlegung, aber ich habe mich von der Ablagetante zur Vertriebsassistentin hochgearbeitet - ohne Ausbildung.
Aber weiterer Kinderwunsch und Betreuung dieser Kinder durch mich sind mein Leben. Also habe ich mich bewusst gegen Erfolg und Karriere (hätte GF in der Firma werden sollen und noch ein super Jobsngebot) entschieden. Nun haben wir 4 Kinder und ich werde erstmal nur minijobben die nächsten Jahre.
Meine Mutter wäre es tausend mal lieber, wenn ich studiert hätte und nur 2 Kinder. Ist aber mein Leben
Schnecke510
7212 Beiträge
23.07.2017 19:31
Zitat von Sonja1207:

Zitat von brini88:

Man hat immer die Möglichkeit sich weiterzubilden, die Kindheit allerdings kommt nicht mehr.


Genau so sehe ich bzw wir es auch

Mein Mann hat auch "nur' ne Hauptschulabschluss, hat eine Ausbildung im Handwerk, irgendwann seinen Fachkaufmann nebenberuflich gemacht und ist Betriebsleiter.
Ich habe nur Fachabi statt Abi, weil unsere Große uns überrascht hat und ich dadurch abgekürzt habe.
Studium (an einer FH) war immer mal eine Überlegung, aber ich habe mich von der Ablagetante zur Vertriebsassistentin hochgearbeitet - ohne Ausbildung.
Aber weiterer Kinderwunsch und Betreuung dieser Kinder durch mich sind mein Leben. Also habe ich mich bewusst gegen Erfolg und Karriere (hätte GF in der Firma werden sollen und noch ein super Jobsngebot) entschieden. Nun haben wir 4 Kinder und ich werde erstmal nur minijobben die nächsten Jahre.
Meine Mutter wäre es tausend mal lieber, wenn ich studiert hätte und nur 2 Kinder. Ist aber mein Leben

Wobei sich Kinder und Beruf nicht ausschließen müssen.
Ich habe pro Kind eigentlich nur zwei Monate ausgesetzt und die Zeiten bis zur Geburt trotzdem sinnvoll genutzt, indem ich mich weitergebildet habe während des Mutterschutzes.
shelyra
69108 Beiträge
23.07.2017 19:34
mir persönlich ist es wichtig, dass meine kinder glücklich sind! dazu zählt, dass ich sie dort unterstütze wo ich es kann ohne sie zu etwas zu zwingen oder sie unter druck zu setzen.
schaffen sie ihr abi, dann ist das gut. aber sie sollten neben der schule noch genug freizeit haben für ihre freunde und hobbies!
machen sie nur den realschulabschluß bin ich aber genauso zufrieden.

für mich ist erfolg nicht gleichzusetzen mit "viel geld verdienen"
man kann in sovielen bereichen erfolg haben ohne dass man seine kids unter druck setzen muss. ohne dass sie abitur machen müssen.
sie können erfolg haben im sport. mit einem musikinstrument. als künstler. usw

ich kenne übrigens soviele die "nur" realschul oder hauptschulabschluß gemacht haben. und danach dann trotzdem im beruf ergolfreich sind - die ihr abitur nachgeholt haben, teilweise sogar studierten. ihren meister machten usw... und die das gleiche geld verdienen wie teilweise abiturienten und studierte
shelyra
69108 Beiträge
23.07.2017 19:35
Zitat von Schnecke510:

Zitat von kullerkeks74:

Zitat von Schnecke510:

Hallo

In dem anderen Thread geht es ja ums Lernen in den Ferien.

Dabei kam immer wieder die Frage auf, ob das Kind "glücklich" sein soll oder in den Ferien lernen muss (überspitzt gesagt).

Meiner Meinung nach trägt man als Eltern die Verantwortung für die Kinder und deren Zukunft. Erziehung sollte nachhaltig sein, nicht nur auf den Moment bezogen. Insofern bin ich dahinter, dass meine Kinder schulischen Erfolg haben, weil es ihnen vieles erleichtern wird.

Eine Bekannte von mir schickte ihre Söhne nicht aufs Gymnasium, weil diese lieber Fußball spielen würden als lernen. In unserem Bekanntenkreis wurde dies kommentiert mit "vernachlässigender Erziehung". Und ja, ich stimme dem zu. Man muss ja auf nichts verzichten, weder auf Freizeit, noch auf Fußball, aber als Eltern muss man Prioritäten setzen, solange das Kinder nicht vorausschauend selbst tun können. Mein Mann und ich hätten in diesen Fällen anders entschieden.

Wie seht ihr das?


Mein Ältestes Kind ging nicht auf ein Gymnasium , er hat sogar nur Hauptschulabschluß . Trotzdem hat er eine Ausbildung gefunden , besatanden und verdient Geld ohne das er aufstockend vom Amt leben muss .
Kein Abi hat nix mit vernachläßigter Erziehung zu tun .

Das meine ich nicht. Es geht mir eher darum, dass sie ihre Söhne nicht gefördert hat. Sie hätten das Abi leicht schaffen können, sind kluge Jungs, die halt auch sportlich sind. Ich hätte da andere Prioritäten gesetzt.

naja... sie hat doch ihre kids gefördert.

nur eben nicht im schulischen bereich, sondern im sportlichen. hat sie dort unterstützt wo die interessen der jungs lagen.
23.07.2017 19:36
Ich denke, Glück ist etwas sehr Individuelles. Für den einen ist es der Erfolg im Beruf, für den anderen etwas ganz anderes.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich das als Mutter so gut fände, wenn mein absolut begabtes Kind auf eine leichtere Schulform gehen möchte. Ich würde da wohl schon versuchen argumentativ gegenzusteuern. Unterforderung birgt genauso viele Unannehmlichkeiten mit sich wie Überforderung. Da würde ich schon schauen, wie ich das Input-Defizit ausgleiche.

Bei den Kindern von Verwandten und Bekannten würde ich mir aber kein Urteil erlauben. Oft sieht die Situation anders aus, als sie tatsächlich ist.
cooky
12537 Beiträge
23.07.2017 19:58
23.07.2017 20:03
Zitat von Schnecke510:

Zitat von kullerkeks74:

Zitat von Schnecke510:

Hallo

In dem anderen Thread geht es ja ums Lernen in den Ferien.

Dabei kam immer wieder die Frage auf, ob das Kind "glücklich" sein soll oder in den Ferien lernen muss (überspitzt gesagt).

Meiner Meinung nach trägt man als Eltern die Verantwortung für die Kinder und deren Zukunft. Erziehung sollte nachhaltig sein, nicht nur auf den Moment bezogen. Insofern bin ich dahinter, dass meine Kinder schulischen Erfolg haben, weil es ihnen vieles erleichtern wird.

Eine Bekannte von mir schickte ihre Söhne nicht aufs Gymnasium, weil diese lieber Fußball spielen würden als lernen. In unserem Bekanntenkreis wurde dies kommentiert mit "vernachlässigender Erziehung". Und ja, ich stimme dem zu. Man muss ja auf nichts verzichten, weder auf Freizeit, noch auf Fußball, aber als Eltern muss man Prioritäten setzen, solange das Kinder nicht vorausschauend selbst tun können. Mein Mann und ich hätten in diesen Fällen anders entschieden.

Wie seht ihr das?


Mein Ältestes Kind ging nicht auf ein Gymnasium , er hat sogar nur Hauptschulabschluß . Trotzdem hat er eine Ausbildung gefunden , besatanden und verdient Geld ohne das er aufstockend vom Amt leben muss .
Kein Abi hat nix mit vernachläßigter Erziehung zu tun .

Das meine ich nicht. Es geht mir eher darum, dass sie ihre Söhne nicht gefördert hat. Sie hätten das Abi leicht schaffen können, sind kluge Jungs, die halt auch sportlich sind. Ich hätte da andere Prioritäten gesetzt.


Warum sollte man zwingend die Matura machen?
Und woher weißt du das sie die locker schaffen hätten können?
*
*
Ich möcht auch das meine aufs Gym gehen weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt - aber wenn sie ned wollen brauchen sie keine Matura machen. Sie können gern ne Lehre machen oder ne andere berufsbildene Schule.
Marf
28106 Beiträge
23.07.2017 20:21
Wenn jemand das Hirn hat zu studieren dann sollte er es nicht vergeuden.Seine Talente nicht zu nutzen ist,in meinen Augen,Sünde.
Und wenn man aus purer Faulenzia in kurzfristiger Glückseligkeit versifft ,ist das im Moment bequem und schön....aber irgendwann denkt man zurück und fragt sich ' was wäre passiert,hätte ich nicht doch....' !
Vrpasste Gelegenheiten kennt jeder.Und häufen die sich wird man selten glücklich.
Ich ziehe meine Zufriedenheit - Glück ist so subtil,aus der Gesundheit und aus erreichbaren Zielen.
Lobulus
1386 Beiträge
23.07.2017 20:52
Ganz ehrlich?? Ich habe so viele Beispiele in meinem Umfeld, die beweisen, dass ein Abi nix für einen tut, wenn man einfach von der Art her nicht dafür geschaffen ist, dass einem alles "zufliegt". Da bringt vermeintlich tolle Bildung einfach nix.

Meine Schwägerin hat ihr Abitur, zwei mal Studium abgebrochen und mit 30 nochmal was anderes angefangen. An sich kein Ding, aber mit 30 noch nix auf die Reihe bekommen zu haben außer Abi...

Meine Cousine hat einen Hauptschulabschluss, arbeitet im Autohaus und verdient gutes Geld.

Ein Bekannter hat Abitur und Studium und kann nicht mal vernünftige Bewerbungen schreiben. Auch die soziale Kompetenz ist meiner Meinung nach nicht wirklich vorhanden. Und das schiebe ich eher der Erziehung zu als der Bildung. Deshalb kriegt er auch keinen Job, wenn er was neues sucht. Und das tut er eigentlich dauerhaft.

Ich habe eine Realschule besucht, danach folgten zwei kaufmännische Ausbildungen (eine davon mit fremdsprachlichem Bezug), der erste Job, nebenbei eine Fortbildung zum Fachwirt. Jobwechsel, nun arbeite ich in einem Konzern, den ich ohne fremdsprachliche Kenntnisse wohl nicht hätte. Englisch ist heutzutage nunmal in einem internationalen Umfeld kaum wegzudenken. Und tatsächlich gibt es nicht viele Kollegen, die fliessend englisch sprechen... Meine Chefs wechselten mehrfach, ich bin immer geblieben, was in meiner Position als Assistentin der GL nicht selbstverständlich ist. Brauche ich dafür ein Abi? Nein, brauche ich nicht. Mir reicht mein Fachwirt.

Mein Mann ist so ein Fall von nachgeholtem Fachabi, danach Studium, - also genau das was deine Schwiegereltern und wahrscheinlich auch du, Schnecke, so "schlimm" finden - und er war bisher in jedem Unternehmen, für welches er gearbeitet hat, kaum wegzudenken. Wenn er gekündigt hat, haben sie jedes Mal gebettelt, dass er bleibt. Wo vorher keine Gehaltserhöhung möglich war, war sie plötzlich doch machbar... Weil er Fähigkeiten hat, die einem aufm Gymnasium nicht vermittelt werden. Die hat man einfach oder nicht. Durch Erziehung oder eigene Persönlichkeit bzw. Erfahrung.

Deswegen ist es mir persönlich wichtiger, mein Kind zu einer selbständigen und selbstbewussten Person zu erziehen, ob er dann Ingenieur oder Friseur wird, ist mir tatsächlich egal. Wie oft erlebe ich Akademiker, die nicht weiter als von der Wand bis zur Tapete denken können...
Lobulus
1386 Beiträge
23.07.2017 21:01
OT:
Und übrigens... "erfolgreiche Menschen", weil es im letzten Thread auch darum ging... ich nehme an, Schnecke, du verstehst darunter gewisse berufliche Positionen und ein entsprechendes Einkommen... mein Chef gehört zu dieser Sorte. Ich glaube tatsächlich nicht, dass er glücklich ist. Der Stress frisst ihn auf, die Überstunden machen sich gesundheitlich bemerkbar, dadurch familiäre Probleme der übelsten Art... ich würde nicht mit ihm tauschen wollen. Ich lege dafür einfach viel zu viel wert auf eine ausgewogene work-life-Balance. Ich lasse fast immer pünktlich den Stift fallen (es sei denn, ich werde dringend gebraucht, dann arbeite ich auch mal bis spät abends, aber diese Stunden hole ich mir zurück) Job ist für mich Job, mein Herzblut hängt zum Glück nicht daran und wird es auch nie. Mein Privatleben ist das, was mir wirklich wichtig ist.
23.07.2017 21:15
Für jeden ist doch Erfolg etwas anderes und sich und seinen Erfolg nur über solche Dinge wie Bildungsabschluss und Kleidergröße zu definieren halte ich für ungesund.

(Mein Abi nützt mir im Übrigen für die Kindererziehung grad gar nix; da hätte die Realschule die ich gewollt habe auch gereicht.)
Seramonchen
37743 Beiträge
23.07.2017 21:17
Zitat von Cookie88:

Für jeden ist doch Erfolg etwas anderes und sich und seinen Erfolg nur über solche Dinge wie Bildungsabschluss und Kleidergröße zu definieren halte ich für ungesund.

(Mein Abi nützt mir im Übrigen für die Kindererziehung grad gar nix; da hätte die Realschule die ich gewollt habe auch gereicht.)


Oder das Bootcamp
23.07.2017 21:27
Ich erziehe meine Kinder nicht.Liebe und gutes Beispiel reichen mir .
Und ich weiss,dass schulische Leistungen nicht immer zu nachhaltigen Erfolgen führen.Wobei Erfolg ja auch sehr subjektiv ist.
Ein Fussballer ,dessen Karriere schon im Alter von 10/11 fast klar ist,wird auf sein Abi pfeiffen.Dieser Mensch ist mit 30-35 fertig mit seinem Erfolg.

Ein Künstler (Maler /Dichter) mag zu Lebzeiten immer nur belächelt worden sein.Sein Erfolg ist sein Ziel,sein Leben und mit seinem Tod dann der öffentliche Erfolg.

Ein "einfacher "Handwerker/ Arbeiter hat seinen Erfolg,dass es ein Häuschen hat, eine glückliche Beziehung führt und Kinder,die gerne nach Hause kommen.

Ich bin "nur"Hausfrau und Mutter -ich lebe meinen Traum von meinem Leben.Das ist mein Erfolg.
Ich hab eine abgeschlossene Berufausbildung (Examinierte Krankenschwester)das ist auch prima- aber mein persönliches Glück und mein Erfolg sind meine Kinder.Und mein Mann,bzw.unsere Ehe und den gleichen Ideen von Liebe und Leben.
Schnecke510
7212 Beiträge
23.07.2017 21:35
Zitat von Lobulus:

Mein Mann ist so ein Fall von nachgeholtem Fachabi, danach Studium, - also genau das was deine Schwiegereltern und wahrscheinlich auch du, Schnecke, so " schlimm " finden - und er war bisher in jedem Unternehmen, für welches er gearbeitet hat, kaum wegzudenken. Wenn er gekündigt hat, haben sie jedes Mal gebettelt, dass er bleibt. Wo vorher keine Gehaltserhöhung möglich war, war sie plötzlich doch machbar... Weil er Fähigkeiten hat, die einem aufm Gymnasium nicht vermittelt werden. Die hat man einfach oder nicht. Durch Erziehung oder eigene Persönlichkeit bzw. Erfahrung.

Meine Schwiegereltern finden das schlimm? Ne, also so weltfremd sind sie jetzt auch nicht, um zu verstehen, dass die Leute mit nachgeholtem Abi arbeiten und Steuern zahlen. Sie finden das keinesfalls schlimm. Nur unangemessen für IHR soziales Milieu. Sie finden auch einen Hauptschulabschluss nicht schlimm, warum auch?
Schnecke510
7212 Beiträge
23.07.2017 21:37
Zitat von Lobulus:

OT:
Und übrigens... "erfolgreiche Menschen", weil es im letzten Thread auch darum ging... ich nehme an, Schnecke, du verstehst darunter gewisse berufliche Positionen und ein entsprechendes Einkommen ... mein Chef gehört zu dieser Sorte. Ich glaube tatsächlich nicht, dass er glücklich ist. Der Stress frisst ihn auf, die Überstunden machen sich gesundheitlich bemerkbar, dadurch familiäre Probleme der übelsten Art... ich würde nicht mit ihm tauschen wollen. Ich lege dafür einfach viel zu viel wert auf eine ausgewogene work-life-Balance. Ich lasse fast immer pünktlich den Stift fallen (es sei denn, ich werde dringend gebraucht, dann arbeite ich auch mal bis spät abends, aber diese Stunden hole ich mir zurück) Job ist für mich Job, mein Herzblut hängt zum Glück nicht daran und wird es auch nie. Mein Privatleben ist das, was mir wirklich wichtig ist.

Keinesfalls. Erfolgreich bedeutet für mich, hohe Ansprüche an sich selbst haben und diese zu verwirklichen. Das muss nicht unbedingt ein hohes Einkommen zur Folge haben. Ich verdiene ja auch nicht die Welt.
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