Mütter- und Schwangerenforum

Freizeit vs. Erfolg - Gedanken zu einer nachhaltigen Erziehung...

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cooky
12534 Beiträge
24.07.2017 11:21
Es gab doch Mal eine Studie die ergab je höher der Bildungsabschluss ist, umso mehr Alkohol wird getrunken.

Aber man hat einfach bei Hauptschülern natürlich schneller das klassische Hartz 4 Bild im Kopf. Rauchen wie ein Schlot, auf dem Sofa vor dem gekachelten Tisch hocken.
Dass das von RTL und Co. suggerierte Bild nicht generell auf Hauptschüler zutrifft sollte aber jedem klar sein. Dennoch kann ich mir in der Tat vorstellen, dass die Gefahr steigt je niedriger der Abschluss. Das bedeutet aber eben nicht dass es nicht auch andere Wege gibt. Da hat jedes Individuum seine eigene Geschichte. Klar ist aber auch, dass Hauptschüler sein schon oft als Makel wahrgenommen wird. Da kann die Hauptschule aber nichts für. Dann kann man die gerne im Sekundarschulen o.ä. umwandeln. Das Problem als ein soziologisches bleibt ja.
Es gibt viele Hauptschulen die tolle Arbeit leisten. Mit Betrieben kooperieren zum Beispiel. Und da kann ein Kind glücklich werden und nach der Schule einen Job ergreifen. Während der Student mit Bachelor in Kunstgeschichte vergammelt (ich kenn da wen )
Oder aber eben umgekehrt.
Seesternchen_2.0
9656 Beiträge
24.07.2017 11:34
Zitat von Schnecke510:

Zitat von kullerkeks74:

Zitat von Schnecke510:

Ihr beschreibt hier alle sehr romantische Lebenswege.
Wie viele Leute mit Hauptschulabschluss gibt es denn, die NICHT ihren Weg gemacht haben? Sehr viele, würde ich sagen.


definiere " nicht Ihren Weg " .

Arbeitslos, abgerutscht, Alkoholsucht etc. Wer das Texifahren für sich entdeckt und glücklich wird, hat auch seinen Weg gemacht.


Ich habe in einer psychosomatischen Klinik gearbeitet. Dort waren patienten mit abgebrocher schullaufbahn ebenso häufig vertreten wie es haupt- und realschüler und Gymnasiasten gab. Es gab den dachdecker, den Banker, den Lehrer, den dipl. Psychologe, den Wirtschaftswissenschaftler, den Arbeitslosen und die Hausfrau.

Ich kann nicht sagen dass es aus der einen Schicht mehr gab als von den anderen. Allerdings diejenigen die rückfällig wurden, waren zunehmend arbeitslos. Was daran lag, dass sie durch ihre Sucht in die Arbeitslosigkeit rutschten.

Ein junges Ding aus "gutem Hause" von 14 jahren ist zu hause ausgebrochen aufgrund von Druck der Eltern (für das Mädel ein zu großer Druck) hat ihren Körper verkauft, hatte Aids. Sie kam dann auf eine geschlossene jugendpsychiatrie. Was aus ihr wurde kann ich nicht sagen.

Was ich damit sagen möchte, der Schulabschluss oder der berufliche Werdegang ist nicht ausschlaggebend wer abrutscht und wer nicht.
Lobulus
1386 Beiträge
24.07.2017 11:41
Zitat von Seesternchen_2.0:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von kullerkeks74:

Zitat von Schnecke510:

Ihr beschreibt hier alle sehr romantische Lebenswege.
Wie viele Leute mit Hauptschulabschluss gibt es denn, die NICHT ihren Weg gemacht haben? Sehr viele, würde ich sagen.


definiere " nicht Ihren Weg " .

Arbeitslos, abgerutscht, Alkoholsucht etc. Wer das Texifahren für sich entdeckt und glücklich wird, hat auch seinen Weg gemacht.


Ein junges Ding aus "gutem Hause" von 14 jahren ist zu hause ausgebrochen aufgrund von Druck der Eltern (für das Mädel ein zu großer Druck) hat ihren Körper verkauft, hatte Aids. Sie kam dann auf eine geschlossene jugendpsychiatrie. Was aus ihr wurde kann ich nicht sagen.


Wie furchtbar... da sieht man mal, was das anrichten kann.
24.07.2017 11:47
Zitat von Marf:

Wenn jemand das Hirn hat zu studieren dann sollte er es nicht vergeuden.Seine Talente nicht zu nutzen ist,in meinen Augen,Sünde.
Und wenn man aus purer Faulenzia in kurzfristiger Glückseligkeit versifft ,ist das im Moment bequem und schön....aber irgendwann denkt man zurück und fragt sich ' was wäre passiert,hätte ich nicht doch....' !
Vrpasste Gelegenheiten kennt jeder.Und häufen die sich wird man selten glücklich.
Ich ziehe meine Zufriedenheit - Glück ist so subtil,aus der Gesundheit und aus erreichbaren Zielen.

Dazu wollte ich übrigens noch schreiben, hab es nur vergessen...
Vor 6 oder 7 Jahren hätte ich dir noch recht gegeben. Auch aus dem Frust heraus, dass ich damals nicht auf's gym durfte, obwohl ich die Herausforderung gebraucht hätte.
Heute Frage ich mich, was ich denn hätte studieren sollen, woraus ich hätte Glück schöpfen können. Hätte ich studiert, wäre ich erst deutlich später fertig gewesen... Haus, Kinder, Garten.... könnte ich erst jetzt mit beginnen. Was hätte ich die Jahre über gemacht? Sachen weiter aufgeschoben, die ich mir ersehnte.
Mit 15/16 habe ich angefangen darauf zu warten, dass ich endlich leben kann, endlich ich sein darf... im nachhinein ist mir bewusst, dass das nicht ewig gut gegangen wäre, noch länger für den Lebenssinn anderer zu leben.
Für das, was mich nachhaltig erfreut, mich gesund erhält und meinem Leben einen wirklichen Sinn gibt, gibt es kein Studium.

In nachhinein bin ich meinen Eltern nicht mehr böse, dass sie meine Unterforderung nicht erkannt haben.
Wenn meine Kinder weder Abi noch Studium wollen, trotz potential, dann müssen sie nicht. Dass einzige, was ich erwarte ist, dass sie auf sich selbst hören und zu ihren Entscheidungen stehen.
Pakuna
7783 Beiträge
24.07.2017 11:56
Wir werden bald einen prima Handwerkermangel haben bzw er ist schon da. Dann gibts bald keinen mehr der die ganzen Unis baut. Jeder möchte ins Büro, um sich nicht schmutzig zu machen.

Mein Kind soll Kind sein, solange es geht, draußen und kreativ sein, und ic bin aus tiefstem Herzen davon überzeugt, dass sich IHR richtiger Weg dann von ganz allein aufzeigen wird. Ich werde da nichts anschieben oder beeinflussen.
Seramonchen
37735 Beiträge
24.07.2017 12:01
Ich finde es außerdem so toll zu sehen, wenn Kindern ihrer leidenschaft nachgehen können. Mein Neffe ist 12 und er liebt Tiere. Ist ein pfiffiger Junge, steht 1 in Bio und ist auch in CHemie sehr gut und könnte sicher später Tierarzt werden. Will er aber nicht, er will Tierpfleger im Tierpark werden, arbeitet jetzt schon dort ehrenamtlich und geht so sehr in seiner Aufgabe auf. Es wäre eine Verschwendung, ihn zum Abi und Studium zu drängen, nur weil man meint, er hätte das Potential. Man muss doch jedes Kind individuell sehen und kann das alles gar nicht so verallgemeinern.
Schnecke510
7212 Beiträge
24.07.2017 12:06
Zitat von Skorpi:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von kullerkeks74:

Zitat von Schnecke510:

Ihr beschreibt hier alle sehr romantische Lebenswege.
Wie viele Leute mit Hauptschulabschluss gibt es denn, die NICHT ihren Weg gemacht haben? Sehr viele, würde ich sagen.


definiere " nicht Ihren Weg " .

Arbeitslos, abgerutscht, Alkoholsucht etc. Wer das Texifahren für sich entdeckt und glücklich wird, hat auch seinen Weg gemacht.


Damit kämpfen aber nicht nur Hauptschüler! Wie viele gibt es, die von außen in guten Kreisen verkehren und regelmäßig Drogen nehmen oder ein Alkoholproblem haben? Genauso wie wirklich jeder sehr schnell in die Arbeitslosigkeit rutschen kann. Davor ist man nicht sicher, nur weil man Abitur gemacht hat.

Drogen ist sicherlich was anderes, weil es teuer ist.
Aber es ist doch schon so, dass Bildung und Gesundheit usw. korrelieren. Ausnahmen bestätigen die Regel.
24.07.2017 12:12
Zitat von TweeDwargen:

Zitat von Marf:

Wenn jemand das Hirn hat zu studieren dann sollte er es nicht vergeuden.Seine Talente nicht zu nutzen ist,in meinen Augen,Sünde.
Und wenn man aus purer Faulenzia in kurzfristiger Glückseligkeit versifft ,ist das im Moment bequem und schön....aber irgendwann denkt man zurück und fragt sich ' was wäre passiert,hätte ich nicht doch....' !
Vrpasste Gelegenheiten kennt jeder.Und häufen die sich wird man selten glücklich.
Ich ziehe meine Zufriedenheit - Glück ist so subtil,aus der Gesundheit und aus erreichbaren Zielen.

Dazu wollte ich übrigens noch schreiben, hab es nur vergessen...
Vor 6 oder 7 Jahren hätte ich dir noch recht gegeben. Auch aus dem Frust heraus, dass ich damals nicht auf's gym durfte, obwohl ich die Herausforderung gebraucht hätte.
Heute Frage ich mich, was ich denn hätte studieren sollen, woraus ich hätte Glück schöpfen können. Hätte ich studiert, wäre ich erst deutlich später fertig gewesen... Haus, Kinder, Garten.... könnte ich erst jetzt mit beginnen. Was hätte ich die Jahre über gemacht? Sachen weiter aufgeschoben, die ich mir ersehnte.
Mit 15/16 habe ich angefangen darauf zu warten, dass ich endlich leben kann, endlich ich sein darf... im nachhinein ist mir bewusst, dass das nicht ewig gut gegangen wäre, noch länger für den Lebenssinn anderer zu leben.
Für das, was mich nachhaltig erfreut, mich gesund erhält und meinem Leben einen wirklichen Sinn gibt, gibt es kein Studium.

In nachhinein bin ich meinen Eltern nicht mehr böse, dass sie meine Unterforderung nicht erkannt haben.
Wenn meine Kinder weder Abi noch Studium wollen, trotz potential, dann müssen sie nicht. Dass einzige, was ich erwarte ist, dass sie auf sich selbst hören und zu ihren Entscheidungen stehen.


Ich hätte auch studieren können, hab mich aber dagegen entschieden. Nur weil man ein Studium schaffen kann, sprich das Hirn dazu hat, wie du es sagst, Marf, heißt es nicht, dass es immer nützlich wäre. In meinem Fall wäre ein Studium verschwendete Zeit gewesen. Und es hätte mich auch nicht glücklich gemacht. Das, was ich machen wollte, hab ich gemacht. Und bis heute bin ich sehr glücklich und zufrieden damit.

Ich finde, dass hier echt oberflächlich gedacht wird. Dass alles hier, beschrieben von den verschiedensten Usern sind keine romantischen Lebenswege, sondern die Realität. Hier haben User ihren eigenen Weg aufgeschrieben. Genau so kann es laufen, Schnecke, wenn man wert aufs glücklich sein legt, da brauch es meist gar nicht viel.

Seesternchen_2.0
9656 Beiträge
24.07.2017 12:18
Zitat von Lobulus:

Zitat von Seesternchen_2.0:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von kullerkeks74:

...

Arbeitslos, abgerutscht, Alkoholsucht etc. Wer das Texifahren für sich entdeckt und glücklich wird, hat auch seinen Weg gemacht.


Ein junges Ding aus "gutem Hause" von 14 jahren ist zu hause ausgebrochen aufgrund von Druck der Eltern (für das Mädel ein zu großer Druck) hat ihren Körper verkauft, hatte Aids. Sie kam dann auf eine geschlossene jugendpsychiatrie. Was aus ihr wurde kann ich nicht sagen.


Wie furchtbar... da sieht man mal, was das anrichten kann.


Dieses Schicksal und die Aussagen des Mädels, lässt mich heute, 20 jahre später, immer noch nicht los. Und ich hoffe es geht ihr den Umständen entsprechend gut, vermute aber fast, dass sie nicht mehr lebt
24.07.2017 12:19
Zitat von Pakuna:

Wir werden bald einen prima Handwerkermangel haben bzw er ist schon da. Dann gibts bald keinen mehr der die ganzen Unis baut. Jeder möchte ins Büro, um sich nicht schmutzig zu machen.

Mein Kind soll Kind sein, solange es geht, draußen und kreativ sein, und ic bin aus tiefstem Herzen davon überzeugt, dass sich IHR richtiger Weg dann von ganz allein aufzeigen wird. Ich werde da nichts anschieben oder beeinflussen.


Ich glaube da geht es nicht ums schmutzig werden, sondern eher um die grottige Bezahlung. Und das ist nunmal einfach Fakt, das Handwerker kaum Geld verdienen.
24.07.2017 12:26
Zitat von MrsDixon:

Zitat von Pakuna:

Wir werden bald einen prima Handwerkermangel haben bzw er ist schon da. Dann gibts bald keinen mehr der die ganzen Unis baut. Jeder möchte ins Büro, um sich nicht schmutzig zu machen.

Mein Kind soll Kind sein, solange es geht, draußen und kreativ sein, und ic bin aus tiefstem Herzen davon überzeugt, dass sich IHR richtiger Weg dann von ganz allein aufzeigen wird. Ich werde da nichts anschieben oder beeinflussen.


Ich glaube da geht es nicht ums schmutzig werden, sondern eher um die grottige Bezahlung. Und das ist nunmal einfach Fakt, das Handwerker kaum Geld verdienen.
ja ne, ist klar

Man kann pauschal NICHT sagen, dass man mit Studium Geld verdient und mit Handwerk nicht...
Lobulus
1386 Beiträge
24.07.2017 12:31
Oh, ich kenne sogar Anwälte, die grottig verdienen und aufstocken müssen. Warum? Weil sie etwas studiert haben, was ihnen gar nicht liegt. Und genauso gibt es Handwerker und Techniker, die ein Jahresgehalt eines Geschäftsführers verdienen.

Der Mann meiner Freundin ist gelernter Fliesenleger und hat sich nun seine zweite Eigentumswohnung gekauft (er ist 30). Ernährt sich von Bioprodukten... soviel zu Gesundheit vs. Bildung
Mupsi_1113
2632 Beiträge
24.07.2017 12:37
Das tut ja richtig weh.

Ein Klischee jagt das Nächste. Gymnasiasten sind sozial gefestigt und rutschen niemals ab, sie sind stets erfolgreich und die aller glücklichsten Menschen auf unserem Planeten.

Hauptschüler hingegen werden Hartzer, Alkoholiker, und unglücklich.

Da kann man nur hoffen, das dieses wunderbare Wissen nicht an die nächste Generation weitergegeben wird.

Mupsi_1113
2632 Beiträge
24.07.2017 12:39
Zitat von TweeDwargen:

Zitat von MrsDixon:

Zitat von Pakuna:

Wir werden bald einen prima Handwerkermangel haben bzw er ist schon da. Dann gibts bald keinen mehr der die ganzen Unis baut. Jeder möchte ins Büro, um sich nicht schmutzig zu machen.

Mein Kind soll Kind sein, solange es geht, draußen und kreativ sein, und ic bin aus tiefstem Herzen davon überzeugt, dass sich IHR richtiger Weg dann von ganz allein aufzeigen wird. Ich werde da nichts anschieben oder beeinflussen.


Ich glaube da geht es nicht ums schmutzig werden, sondern eher um die grottige Bezahlung. Und das ist nunmal einfach Fakt, das Handwerker kaum Geld verdienen.
ja ne, ist klar

Man kann pauschal NICHT sagen, dass man mit Studium Geld verdient und mit Handwerk nicht...


Sehr interessant. Mein Mann ist auch "nur" Handwerker und er versorgt mit seinem Gehalt eine Familie und wir leben bei weitem nicht schlecht.

Was für eine Aussage.
kullerkeks74
2988 Beiträge
24.07.2017 12:40
Liebe TE . Ich habe den Verdacht , bei dir gibt es nur Schwarz Weiß denken .

Endweder dünn und glücklich oder dick ,unglücklich und faul .

Oder aber dein Aktuelles Beispiel Ab i und Studium , gleich erfolg und Beachtung in der Gesellschaft .
oder aber , Hauptschüler , gleich wenig geld , kaum Erfolg , event Alkohol und Arbeitslos .
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