Mütter- und Schwangerenforum

Gymnasium: Wahl der 2. Fremdsprache

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Tanzbär
13452 Beiträge
21.02.2017 15:44
Danke euch schon mal, auch wenn es mich in meiner Meinung, dass die Entscheidung nicht ganz einfach ist, bestätigt

Ganz allgemein: Er weiss noch nicht so richtig was er werden will, aber er ist halt auch erst 9. Er sagt zwar immer (neuerdings) vage, dass er wie Mama und Papa Ingenieur werden will, aber auch das kann sich ja noch hundertmal ändern Vor 3 Jahren noch hieß es, dass er Bauer werden möchte. So viel dazu

Prinzipiell ist Mathe sein Lieblingsfach und englisch geht solala, was aber auch viel am Lehrer liegt. Vor dem hat er eine Heidenangst und der ist sehr sehr streng.

Vokabeln lernen macht er zwar nicht gerne, aber es fällt ihm recht leicht. Zumal er das ja eh in beiden Fächern machen müsste

Pro Latein is für ihn, dass es dort auch viel um die Römer, Geschichte, Kultur usw. geht. Das interessiert ihn (noch) sehr.

Pro Französisch ist, dass man die Sprache eben auch anwenden kann und dass er einige (wenige) Wörter bereits kennt.

Irgendjemand hatte gefragt: Ja, in Französisch könnte ich ihm helfen, da ich mal einige Jahre in Paris gelebt habe. Außerdem habe ich die ersten 2-3 Jahre viel auf französisch mit ihm geredet, weswegen er noch einige Wörter kennt. Vielleicht fällt es ihm dadurch tatsächlich auch ein bisschen leichter, weil die Erinnerung wieder hochkommt

Zaubi : Da er in der Theaterklasse ist, bleibt seine Klasse eh zusammen, egal welches Fach er wählt. Das ist uns also (leider) keine Hilfe.
Tanzbär
13452 Beiträge
21.02.2017 15:46
Zitat von Cookie88:

Ich hatte von der 5.-11. Klasse Latein und fand es gut.
Ich hab mir bei Italienisch und Spanisch leicht getan weil es einfach vom Prinzip her der gleiche Sprachaufbau ist.

Französisch mag ich vom Klang nicht und bin absolut kein Frankreich-Fan deswegen wäre es mir mal ganz recht wenn meine Kinder kein Französisch lernen wollen würden.

Dieses Argument höre ich oft, ABER dadurch das ich französisch kann, fällt es mir auch leicht, spanisch und italienisch zu lesen, ebenso wie einige lateinsche Wörter. Es funtkioniert also nicht nur in die eine, sondern auch in die andere Richtung. Von daher ist es an der Stelle für mich ein Patt
Espoir
343 Beiträge
21.02.2017 15:56
Ich würde meine Entscheidung nicht davon abhängig machen, was ich später vielleicht mal werden möchte. Wie soll ein Kind in der 5 bzw. 6. Klasse denn das wissen?
Ich selbst bin Französisch-Lehrerin. Ich würde meine Entscheidung eher von anderen Faktoren abhängig machen. Man kann nicht sagen, dass eine von beiden Sprachen leichter als die andere wäre!!! Beide Sprachen haben ihre Tücken!
Sowohl in Französisch als auch in Latein muss ein Kind in der Lage sein, genau und ordentlich zu arbeiten und zu lesen! Ein kleiner Buchstabe mehr oder weniger am Ende eines Wortes kann schon komplett den Sinn verändern.
Wenn dein Kind sich in Englisch schon schwer mit der Aussprache tut und es Probleme mit der Artikulation oder auch dem Hörverstehen hat, würde ich von Französisch abraten! Die Aussprache und damit auch die Rechtschreibung sind in Französisch nicht einfach: man denke an Konstruktionen wie "Qu'est-ce que c'est?". Oder die Buchstabenkombinationen wie "gâteau", "bientôt", "au" = alles wie "o" ausgesprochen aber ganz unterschiedlich geschrieben. Da muss ein Kind erst einmal durchsteigen.
Die Aussprache ist in Latein weniger ein Problem, da hier so gesprochen wird, wie das Wort geschrieben wird. Dafür muss man eben sehr genau lesen und grammatikalisch sehr fit sein. Wobei das dann auch in Französisch mit fortschreitendem Können schwieriger wird.
Französisch kann einen zusätzlichen Anreiz bieten durch die Austausche, die an der Schule angeboten werden. Je nach Schule fahren aber auch manche Lateinkurse in der Oberstufe nach Rom. Natürlich ist es aber eine schöne Erfahrung wenn man die erlernte Sprache dann auch mal wirklich im Alltag anwenden kann, wenn man in Frankreich auf einem Markt einkaufen geht z.B.
Also mein Fazit: ich würde sehr nach der Aussprache-Fähigkeit meines Kindes entscheiden und auch ein wenig die Leistungen in der deutschen Rechtschreibung betrachten. Hat mein Kind hier Schwierigkeiten, würde ich eher zu Latein raten, auch wenn die Rechtschreibung (s. genaues Lesen) hier auch entscheidend sein kann!
21.02.2017 15:56
Wenn Mathe sein Lieblingsfach ist und ihm Englisch nicht so leicht fällt, würde ich mich an eurer Stelle für Latein entscheiden. Natürlich vorausgesetzt, es ist für ihn in Ordnung.
Nuya
10450 Beiträge
21.02.2017 16:04
Wie ist es denn mitlerweile mit seinem Hören? Hatte er nicht u.a. wegen dem schlechten Hörvermögen auch die Probleme in Englisch?

Ansonsten: Keine Ahnung, ich hatte Französisch - bin mir aber nicht sicher, ob ich nicht in Latein auch ganz gut aufgehoben gewesen wäre, mein Mann hatte Latein (als erste Fremdsprache, noch vor Englisch). Er ist traurig, dass seine Mutter ihm damals nach Englisch nicht erlaubt hat Französisch auch noch zu belegen (wäre in seinem Fall glaub ich nur ein Zusatzangebot gewesen).
Aber es ist denke ich total die individuelle Entscheidung. Hat der Wuschel selbst gar keine Präferenz?
Ich hatte eine nicht so gute Französischlehrerin, und große Probleme in meinem Kurs, wurde konsequent von einer Mitschülerin, die hinter mir saß getreten, und so Zeug, hab es am Ende mit einer 4 abgewählt, und dann an der Uni gedacht, ach was solls, probierstes nochmal, hab nen Einstufungstest gemacht, bin total hoch eingestuft worden, zu meiner immensen Überraschung (hatte ich doch einige Jahre zuvor mit schlechter Note abgewählt), und hab dann nie was schlechteres als 1,3 in meinen Französischkursen gehabt. Ich war gelinde gesagt, überrascht... Es steht und fällt eben auch viel mit dem Lehrer...
Obsidian
15967 Beiträge
21.02.2017 16:07
Ich hatte alle drei Fremsprachen. Im Endeffekt mehr gebracht im Leben hat mir Französisch. Ich wohne allerdings auch nahe der Grenze und hatte auch immer mal Arbeitgeber, die man im Bewerbungsgespräch mit dem großen Latinuum beeindrucken konnte

Jetzt, im Alltag als Erwachsene ist Latein nur mehr zum Angeben zwischendrin da, wenn man mal irgendwo Inschriften entziffern kann oder Fachausdrücke versteht.

Müßte ich entscheiden, würde ich Französisch wählen. Die wohnen nebendran. Die Lateiner wohnen schon lange nirgendwo mehr. Und als Einstieg in andere Sprachen, Berufe und Studienfächer wird es grandios überschätzt.
hafenperle
16199 Beiträge
21.02.2017 16:24
Also ich habe mich damals für Latein entschieden, weil alle meinten ich mach das mit links, weil ich halb Italienerin bin.
Pustekuchen
Hab es in der 12. dann mit ner 4 abgewählt. Neben Mathe war es wirklich mein Hassfach.
Stupides auswendig lernen liegt mir aber auch heute noch nicht und es war schwer für mich die Sprache nicht anwenden zu können
Choco
4205 Beiträge
21.02.2017 16:31
Niemals würde ich meinem Kind zu Latein raten, wenn es das nicht ausdrücklich möchte.. Für mich persönlich war Latein das Fach was mich komplett runter gezogen hat und unter anderem dazu führte, dass ich vom Gymnasium runter bin.

Vokabeln lernen muss er Natürlich in beiden Fächern, aber in Latein ist das ne ganz andere Nummer, wirklich. Und meiner Meinung nach hat man dadurch wirklich kaum Vorteile.

Das bisschen was wir im Latein Unterricht noch über die römische Zeit gelernt haben, ist auch ein Witz. Das hat man sich in einer Doku oder 3 Sendungen mit der Maus auch selbst erarbeitet.

Außerdem kann man eine lebende Sprache wirklich einfacher lernen, bekannte Bücher lesen, Filme oder Serien auf französisch schauen.. Und ihr habt Bezug zu der Sprache.

Ich hoffe, ihr könnt euch entscheiden.
YellowBird
3846 Beiträge
21.02.2017 16:36
Zitat von Tanzbär:

Hallo,

vorneweg: Ich weiss, dass ihr uns die Entscheidung nicht abnehmen könnt, aber ich hoffe auf ein paar Denkanstöße

Ab der 6.Klasse beginnt (leider) die 2.Fremdsprache und der Große muss sich nun in den nächsten 2 Wochen entscheiden, ob er Latein oder Französisch wählt. Leider kann er sich überhaupt nicht entscheiden.

Nach welchen Kriterien habt ihr entschieden? Ich habe irgendwie das Gefühl, dass seine Freunde alle von vorneherein wussten, welche Sprache sie belegen, nur wir nicht. Liegt das am Alter (er ist erst 9)? Oder weil sie es so von den Eltern kennen? Oder ganz andere Gründe?

Irgendwie hat jede Sprache ein Für und Wider, leider überwiegt keines, weswegen ich hoffe, dass ich von euch noch neuen Input bekomme.

Ich selber bin ihm da keine große Hilfe, weil es mir ehrlich gesagt total egal ist. (Vorteil bei Französisch wäre, dass ich ihm helfen könnte. Vorteil bei Latein wäre, dass ich was neues lernen würde ). Mein Mann ist für Französisch, weil Latein eine tote Sprache ist. Und der Wuschel schwankt eben.

Danke schon mal


Ich bin Lehrerin und an unserer Schule sind die Lateinklassen häufig die starken und sehr lieben Klassen... Vielleicht weil Latein mit bestimmten Studiengängen assoziiert ist und die Fleißigen anlockt. Jedenfalls würde mich das bei einem eigenen Kind, das überhaupt nicht weiß, was es wählen soll, dazu bewegen, zu Latein zu raten. Funktioniert natürlich nicht mehr, wenn das jetzt alle so machen
Prinzessin_Skadi
352 Beiträge
21.02.2017 16:49
Bei meinem zweiten Sohn steht die Entscheidung jetzt auch bald an.

Der Große lernt jetzt im 3. Jahr Latein und kommt gut klar. Er hätte lieber Französisch genommen, aber noch lieber wollte er aufs musische Gymnasium und da war Latein als erste oder zweite Fremdsprache verpflichtend. Also zieht er es noch mindestens bis Ende 9. Klasse durch. Dann kann er stattdessen Französisch oder Spanisch wählen. Viel zum Thema Römer machen sie nicht. Klar die Übersetzungstexte spielen in der Regel in dieser Zeit, aber mehr auch nicht. Leider. Daran hätte der Große nämlich auch Interesse gehabt.
Beim kleinen Großen läuft es wohl auf Französisch raus. Möchte er lieber, vermutlich weil er endlich mal etwas besser können will als sein Bruder (auf Schule bezogen).

Wenn er sich gar nicht entscheiden kann, werft ne Münze.
Schaf
12473 Beiträge
21.02.2017 17:14
Ich wollte Latein nehmen, weil mich die Logik und die Struktur gereizt hat. Meine Eltern haben mich zu Französisch überredet.

Selbst heute profitiere ich noch von Französisch, auch wenn ich nie besonders gut war (3-4) aber ich könnte heute noch in Frankreich überleben - und ich habe diese Sprache vor 15 Jahren abgewählt. Ich weiß zwar immer noch nicht, wann man Passe composee verwendet und wann Imparfait - aber "Je voudrais avoir cet baguette et une cafe au lait" schaffe ich noch.
soev
7331 Beiträge
21.02.2017 17:28
Hab nur den Eingangspost gelesen...

Weiß dein Sohn schon, wo er ungefähr mal hin möchte? Natürlich kann man das Latinum immer nachholen, aber wenn er etwas medizinisches anstrebt, dann wäre Latein doch schon mal gut. Den Kurs kann er sich dann in der UNi sparen.

Ist es so, dass er bei beiden Sprachen noch ungebunden ist, was den Zweig betrifft? Oft ist es ja so, dass man mit z.B. Französisch im naturwissenschaftlichen Zweig ist oder im sprachlichen Zweig etc. Wenn er jetzt FRanzösisch nimmt, kann er dann bei der nächsten Entscheidung noch alles wählen oder ist die Wahl eingeschränkt? Dasselbe gilt natürlich für Latein.

Ich selbst habe Latein gewählt (damals ab der 7. Klasse). Der Grund: Wenn man Französisch gewählt hat, dann war man automatisch im naturwissenschaftlich-technischen Zweig. Ich wusste aber noch nicht, wo ich hin wollte.
Also habe ich Latein gewählt und konnte dann in der 9. Klasse noch einmal frei wählen, ob ich NT-Zweig (mehr Chemie, Mathe und Physik) oder Sprachzweig (statt Additum in M, Ch und Ph gab es dann 5 Stunden Französisch) wähle.
Latein hat mir insofern viel gebracht, dass Grammatik heute ein Kunststück für mich ist. Das das ganze Deklinieren und Konjugieren etc. im Lateinischen, habe ich keine Probleme mit der deutschen Grammatik imd mit der Sprachsrtuktur. Auch Französisch im Anschluss zu lernen, war dann recht einfach.
Mathelenlu
49370 Beiträge
21.02.2017 19:38
Meine zwei Großen hatten Latein als zweite Sprache bzw. der zweite hat es auch noch, die Große hat 2016 Abi gemacht. Sie hatten Grundschulfranzösisch (Rheinschiene, danke Frau Schavan) und hatten daraus beide den Schluss gezogen, KEIN Französisch zu wollen. Kommen bzw. kamen auch beide gut zurecht damit. Die Große hatte dann Italienisch danach, der zweite NWT, also keine Sprache mehr. Der dritte hat LRS, daher habe ich für ihn Französisch als zweite und letzte Sprache gewählt. Begründung: für Latein muss man irre exakt lesen - ein Buchstabe mehr oder weniger in der Endung macht den Unterschied bei Kasus, Genus, Numerus, Tempus. Diese Unterschiede würde er überlesen, daher hoffe ich, er kommt mit Franz besser zurecht, obwohl auch das sicher nicht einfach wird.
Ich selber hatte Englisch, Latein, Französisch und Italienisch in der Schule, bin aber auch einfach ein Sprachler, war okay für mich.
Espoir
343 Beiträge
21.02.2017 19:42
Zitat von YellowBird:

Zitat von Tanzbär:

Hallo,

vorneweg: Ich weiss, dass ihr uns die Entscheidung nicht abnehmen könnt, aber ich hoffe auf ein paar Denkanstöße

Ab der 6.Klasse beginnt (leider) die 2.Fremdsprache und der Große muss sich nun in den nächsten 2 Wochen entscheiden, ob er Latein oder Französisch wählt. Leider kann er sich überhaupt nicht entscheiden.

Nach welchen Kriterien habt ihr entschieden? Ich habe irgendwie das Gefühl, dass seine Freunde alle von vorneherein wussten, welche Sprache sie belegen, nur wir nicht. Liegt das am Alter (er ist erst 9)? Oder weil sie es so von den Eltern kennen? Oder ganz andere Gründe?

Irgendwie hat jede Sprache ein Für und Wider, leider überwiegt keines, weswegen ich hoffe, dass ich von euch noch neuen Input bekomme.

Ich selber bin ihm da keine große Hilfe, weil es mir ehrlich gesagt total egal ist. (Vorteil bei Französisch wäre, dass ich ihm helfen könnte. Vorteil bei Latein wäre, dass ich was neues lernen würde ). Mein Mann ist für Französisch, weil Latein eine tote Sprache ist. Und der Wuschel schwankt eben.

Danke schon mal


Ich bin Lehrerin und an unserer Schule sind die Lateinklassen häufig die starken und sehr lieben Klassen... Vielleicht weil Latein mit bestimmten Studiengängen assoziiert ist und die Fleißigen anlockt. Jedenfalls würde mich das bei einem eigenen Kind, das überhaupt nicht weiß, was es wählen soll, dazu bewegen, zu Latein zu raten. Funktioniert natürlich nicht mehr, wenn das jetzt alle so machen

Witzig! Bei uns ist es gerade umgekehrt. Da wird den Schülern mit schlechteren Noten oft eher zu Latein geraten. Wo unterrichtest du denn? Ich in RLP
cooky
12539 Beiträge
21.02.2017 19:47
Ich hatte mich für Latein entschieden, hatte es sogar bis zur 13, hab es oft gehasst und bin trotzdem soooo froh dass ich es hatte.
Wenn ich sehe wie sehr das Latinum viele im Studium aufgehalten hat. Ein Freund quält sich seit hundert Semestern dadurch.
Ich hab damals in der siebten Klasse krankheitsbedingt den Einstieg direkt verbaselt. Dadurch kam ich nie so richtig in die Struktur rein. Als es zu den Hexametern kam war ich aber voll dabei und das historische fand ich auch immer super. Und Vergils Aeneis gelesen zu haben ist ja auch ganz cool

Denkt er gern strukturiert, ist fleißig und auch historisch interessiert- Plädoyer für Latein.
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