Mütter- und Schwangerenforum

Gymnasium: Wahl der 2. Fremdsprache

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Chica157
1223 Beiträge
22.02.2017 08:07
Ich Unterrichte beides... der Einstieg ist auf jeden Fall im Französischen einfacher, da kommunikativer und weniger grammatiklastig. Nach hinten heraus tun die sich nicht viel. Schwierig ist für einige Kinder die Aussprache. Aber da kannst du deinen eher einschätzen.
Wenn er sich für Geschichte interessiert, wäre Latein auf jeden Fall was!
Tanzbär
13446 Beiträge
22.02.2017 09:00
Zitat von Nuya:

Wie ist es denn mitlerweile mit seinem Hören? Hatte er nicht u.a. wegen dem schlechten Hörvermögen auch die Probleme in Englisch?

Ansonsten: Keine Ahnung, ich hatte Französisch - bin mir aber nicht sicher, ob ich nicht in Latein auch ganz gut aufgehoben gewesen wäre, mein Mann hatte Latein (als erste Fremdsprache, noch vor Englisch). Er ist traurig, dass seine Mutter ihm damals nach Englisch nicht erlaubt hat Französisch auch noch zu belegen (wäre in seinem Fall glaub ich nur ein Zusatzangebot gewesen).
Aber es ist denke ich total die individuelle Entscheidung. Hat der Wuschel selbst gar keine Präferenz?
Ich hatte eine nicht so gute Französischlehrerin, und große Probleme in meinem Kurs, wurde konsequent von einer Mitschülerin, die hinter mir saß getreten, und so Zeug, hab es am Ende mit einer 4 abgewählt, und dann an der Uni gedacht, ach was solls, probierstes nochmal, hab nen Einstufungstest gemacht, bin total hoch eingestuft worden, zu meiner immensen Überraschung (hatte ich doch einige Jahre zuvor mit schlechter Note abgewählt), und hab dann nie was schlechteres als 1,3 in meinen Französischkursen gehabt. Ich war gelinde gesagt, überrascht... Es steht und fällt eben auch viel mit dem Lehrer...

Hm, Hörvermögen ist mal besser mal schlechter. Ich habe ja immer noch die leichte Hoffnung, dass das mit der Zeit vielleicht wieder ganz weg geht, aber vermutlich wird das ein Wunschtraum bleiben.

Klar, daran habe ich auch schon gedacht, ob es dann nicht sogar ein MUSS ist, dass er Latein nimmt. Immerhin ist da die Unterrichssprache auf deutsch, während sie im Französischunterricht auf Französisch ist.

Nee, eine Präferenz hat er gar nicht. Es ist ja nicht das Problem, dass er beides doof findet, sondern dass er beides gut findet Es schwankt quasi täglich, weswegen ich die Hoffnung hatte, dass er vielleicht einer DAS Argument hat.
Tanzbär
13446 Beiträge
22.02.2017 09:02
Zitat von soev:

Hab nur den Eingangspost gelesen...

Weiß dein Sohn schon, wo er ungefähr mal hin möchte? Natürlich kann man das Latinum immer nachholen, aber wenn er etwas medizinisches anstrebt, dann wäre Latein doch schon mal gut. Den Kurs kann er sich dann in der UNi sparen.

Ist es so, dass er bei beiden Sprachen noch ungebunden ist, was den Zweig betrifft? Oft ist es ja so, dass man mit z.B. Französisch im naturwissenschaftlichen Zweig ist oder im sprachlichen Zweig etc. Wenn er jetzt FRanzösisch nimmt, kann er dann bei der nächsten Entscheidung noch alles wählen oder ist die Wahl eingeschränkt? Dasselbe gilt natürlich für Latein.

Ich selbst habe Latein gewählt (damals ab der 7. Klasse). Der Grund: Wenn man Französisch gewählt hat, dann war man automatisch im naturwissenschaftlich-technischen Zweig. Ich wusste aber noch nicht, wo ich hin wollte.
Also habe ich Latein gewählt und konnte dann in der 9. Klasse noch einmal frei wählen, ob ich NT-Zweig (mehr Chemie, Mathe und Physik) oder Sprachzweig (statt Additum in M, Ch und Ph gab es dann 5 Stunden Französisch) wähle.
Latein hat mir insofern viel gebracht, dass Grammatik heute ein Kunststück für mich ist. Das das ganze Deklinieren und Konjugieren etc. im Lateinischen, habe ich keine Probleme mit der deutschen Grammatik imd mit der Sprachsrtuktur. Auch Französisch im Anschluss zu lernen, war dann recht einfach.

Wenn er Latein nimmt, wären alle Zweige noch offen. Wenn er Französisch nimmt, ist zumindest der sprachliche Zweig dann vorbei. Aber das ist auch nicht schlimm, da ich ihn in diesem Zweig nicht sehe. Er ist sehr naturwissenschaftlich usw. interessiert, von daher denke ich, dass er später irgendwie in die Richtung gehen wird.
Tanzbär
13446 Beiträge
22.02.2017 09:03
Zitat von cooky:

Ich hatte mich für Latein entschieden, hatte es sogar bis zur 13, hab es oft gehasst und bin trotzdem soooo froh dass ich es hatte.
Wenn ich sehe wie sehr das Latinum viele im Studium aufgehalten hat. Ein Freund quält sich seit hundert Semestern dadurch.
Ich hab damals in der siebten Klasse krankheitsbedingt den Einstieg direkt verbaselt. Dadurch kam ich nie so richtig in die Struktur rein. Als es zu den Hexametern kam war ich aber voll dabei und das historische fand ich auch immer super. Und Vergils Aeneis gelesen zu haben ist ja auch ganz cool

Denkt er gern strukturiert, ist fleißig und auch historisch interessiert- Plädoyer für Latein.

Strukturiert - kommt drauf an
fleißig - kommt drauf an
historisch interessiert - ja

Und jetzt?
Tanzbär
13446 Beiträge
22.02.2017 09:05
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Mathelenlu:

Schnecke, ich denk auch, das kann man so pauschal nicht sagen...

Denn wie heißt es so schön (pun intended): viele Wege führen nach Rom .

Man muss das doch echt von Kind zu Kind individuell entscheiden. Es soll ja auch Spaß machen und nicht nur Disziplin vermitteln .

Idealerweise soll es das. Realiter ist das Leben aber einfach kein Spaß. Je früher man sich daran gewöhnt, desto besser. Umso mehr kann man später einstecken. Ja, klingt traurig, aber in bestimmten Branchen muss man das so sehen.

Finde ich traurig, dass du das so siehst. Ich persönlich sehe das überhaupt nicht so und werde mich hüten, meinem Kind auf den Weg zu geben, dass das Leben kein Spaß ist Mein Kind soll Freude am Leben haben und das machen, was ihm Spaß macht. Er hat sein Leben in der Hand und kann somit dafür sorgen, dass das Leben schön und spaßig ist. Das vermittel ich ihm.
Tanzbär
13446 Beiträge
22.02.2017 09:06
Zitat von Mathelenlu:

Und ich möchte bitte NICHT, dass meine Kinder sich frühzeitig von der Illusion verabschieden, dass die Realität, das Leben kein Spaß sein kann. Ich hoffe, sie haben bis an ihr Lebensende Spaß an dem, was sie tun. Von kleinen Ausnahmen abgesehen, keine Frage, aber unterm Strich sollte ein Plus stehen!

Sehe ich auch so
Tanzbär
13446 Beiträge
22.02.2017 09:09
Zitat von cooky:

Zitat von Mathelenlu:

Zitat von Espoir:

Zitat von YellowBird:

...

Witzig! Bei uns ist es gerade umgekehrt. Da wird den Schülern mit schlechteren Noten oft eher zu Latein geraten. Wo unterrichtest du denn? Ich in RLP


Ich kenne es hier auch von beiden Gymis so, dass die Lateinklassen die starken Klassen sind. Ich dachte immer, es liegt ein Stück weit vielleicht daran, dass Eltern mit etwas weniger Bildungshintergrund oft vor Latein zurückschrecken und eine moderne Sprache als das geringere Übel ansehen.


Also bei uns war es in der Tat so, dass mein Papa mir zu Latein riet. Eben weil er die Problematik kannte den ganzen Krempel fürs Studium nachzuholen. So aus der klassischen Arbeiterfamilie war das Gymnasium mit Latein eben nichts für ihn.
Aber es war eben ein Rat, beruhend auf Erfahrungen. Eine französisch Wahl wäre auch okay gewesen

Hm, diese Erfahrung haben wir (leider) nie gemacht. In unserem Maschbaustudium brauchten wir kein Latein Meine Geschwister brauchten auch kein Latein (wobei, bei meiner Schwester weiss ich das gar nicht Sie hat immerhin Jura studiert, zwar in England, aber da braucht man ja evtl. auch Latein ).

Ich seh halt immer noch die Gegenseite, dass wir viel in der Weltgeschichte rumgondeln, meine Geschwister ausländische Partner haben (Schotte und Französin/Japanerin), wo es dann schön ist, wenn die Kinder sich auch mit ihnen unterhalten können usw. Da frage ich mich auch immer, ob da Französisch oder Latein hilfreicher ist.
Tanzbär
13446 Beiträge
22.02.2017 09:13
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Mathelenlu:

Schnecke, ich denk auch, das kann man so pauschal nicht sagen...

Denn wie heißt es so schön (pun intended): viele Wege führen nach Rom .

Man muss das doch echt von Kind zu Kind individuell entscheiden. Es soll ja auch Spaß machen und nicht nur Disziplin vermitteln .

Idealerweise soll es das. Realiter ist das Leben aber einfach kein Spaß. Je früher man sich daran gewöhnt, desto besser. Umso mehr kann man später einstecken. Ja, klingt traurig, aber in bestimmten Branchen muss man das so sehen.


Ohje und das vermittelst du deinen Kindern?
Bei uns ist es umgekehrt. Durch manche Sachen muss er halt durch, weil es keinen Ausweg gibt, aber das darf er auch so benennen und wir machen uns gemeinsam lustig über den Sachverhalt/ das Fach etc.pp. Trotzdem ist mir eins wichtiger als alles andere im Leben meines Kindes: Er soll wissen, dass man ganz oft, eigentlich oft die Wahl hat und es in Ordnung ist, wenn man den Spaß nicht vergisst. Einen Beruf, der ihm keine Freude macht, weil das eben so ist? Ich glaube, wenn mein Kind später mal so handelt, dann würde ich mich ernsthaft fragen, was ich falsch gemacht habe. Es ist okay, ein bißchen in einem solchem Job auszuharren, weil man vielleicht eine Familie zu versorgen hat, aber trotzdem sollte er dann danach streben, sich eben eine Stelle zu verschaffen, die ihn glücklich macht und die ihm auch Spaß macht.
Mein Kind wollte eigentlich Latein machen, war er ganz heiß drauf. Gut, dann mach. Nach nur 2 Stunden kam er und meinte, ob ich den Antrag unterschreiben würde, damit er doch nochmal wechseln darf (ist hier in den ersten 4 Wochen möglich) . Klar tat ich das und das war die richtige Entscheidung. Kein Latein, dafür jetzt Recht. Für IHN die viel bessere Wahl. Ihm wegen Disziplin zu zwingen in Latein zu bleiben, wäre mir im Traum nicht eingefallen. So wichtig ist Latein dann doch nicht, ist für meine Begriffe die ganze Schule nicht.

Da muss ich glatt fragen, ob das hier auch möglich ist. Das würde die Entscheidung evtl. erleichtern

Ihn der Disziplin wegen zu Latein zu raten, würde ich auch nicht. Ich bin der Meinung, dass man die entweder hat oder eben nicht.

Bei uns kommt eben auch noch hinzu, dass der Wuschel sehr viele Hobbys hat, die ich ungern wegen der Schule einschränken möchte. Nie wieder hat er so viel Zeit im Leben wie jetzt. Franzöisch kann ich unterwegs vermutlich besser abfragen / mit in den Alltag einbauen als Latein
Tanzbär
13446 Beiträge
22.02.2017 09:16
Zitat von Chloe-Marie:

Zitat von StilleWasser:

Also so nen sorry, in meinen Augen Blödsinn, hab ich echt noch nie gehört.

Bei uns hat das absolut keinen Unterschied gemacht wer was genommen hat, is doch immer noch das gleiche Gym und die gleichen Kinder die es auch die Jahre davor waren.

Ich hab damals geometrisch Zeichnen genommen weil ich Sprachen hasse. Bei meiner Großen dauert es zwar noch 3 1 /2 Jahre bis es soweit ist - aber mir ist das echt egal was sie nimmt, das ist ihre Entscheidung und sie soll das nehmen wo sie sich leichter tut.


Das tut man ja auch vorher wissen!

Genau das ist ja leider das Problem. Ich weiss nicht, womit er sich leichter tut

Aber in Deutsch hat er tatsächlich einige Schwierigkeiten, die richtigen Wortarten zu bestimmten (das hab ich damals in der Schule auch gehasst, da kann ich ihm also nicht mal groß helfen) und das schreckt mich ein bisschen von Latein ab. Da muss man das ja super beherrschen.

Andererseits könnte man es auch als Chance sehen, dass man es dort richtig lernt. Was ist nur, wenn man das dort nicht kapiert? Dann ist man in Latein aufgeschmissen.
Tanzbär
13446 Beiträge
22.02.2017 09:18
Zitat von Chica157:

Ich Unterrichte beides... der Einstieg ist auf jeden Fall im Französischen einfacher, da kommunikativer und weniger grammatiklastig. Nach hinten heraus tun die sich nicht viel. Schwierig ist für einige Kinder die Aussprache. Aber da kannst du deinen eher einschätzen.
Wenn er sich für Geschichte interessiert, wäre Latein auf jeden Fall was!

Von der Aussprache her sehe ich weniger das Problem, wenn, dann vom Hörverständnis.
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