Mütter- und Schwangerenforum

Schulwechsel / Ich brauche Rat / Vorsicht lang

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ZuckerRegen
109 Beiträge
14.12.2016 14:19
Liebe Community,
ich wende mich sehr verzweifelt an euch und hoffe auf ein paar gute Ratschläge wie ich mich verhalten soll und was ich aus der sehr belastenden Situation mache.

Folgendes ist aktuell unser Problem.

Ich habe die Möglichkeit nach Beendigung meiner Umschulung ( die ende März endet) eine Arbeitsstelle anzutreten, die für meine Umstände und mich sehr gut passen würde. Dort wären meine Gesundheitlichen Einschränkungen kein Problem und ich könnte wählen zwischen einer Vollzeit oder Teilzeit Stelle.
Das Problem ist: Das Jobangebot ist nicht in unserem aktuellen Wohnort
Nennen wir es kurz : wir Leben in Stadt 1 und der Job ist in Stadt 2

Meine Tochter ( 7 Jahre ) besucht die zweite Klasse einer Gemeinschaftsgrundschule in Stadt 1 . Sie hat dort 3 Freundinnen mit denen sie sehr innig ist, kommt aber außerhalb dieser Freundschaften eher schlecht zurecht da sie das ADHS Träumerchen Syndrom hat und schwächen in der Konzentration zeigt und sehr ängstlich, eingeschüchtert und zurückhaltend ist. Sie befindet sich in Therapeutischer Behandlung um jede Art der Unterstützung zu erhalten.

Wenn ich den Job annehme, würde es bedeuten das meine Tochter die Schule wechseln müsste. Allein aus dem Grund das der Zeitliche aufwand täglich zwischen Stadt 1 und 2 hin und her zu pendeln nicht tragbar wäre. Der Zeitaufwand mit Bus und Bahn beträge c.a 1 Stunde und 10 minuten. Ganz von dem Stress abgesehen der dahinter steckt. Mobil sind wir nämlich nur mit dem Bus und der Bahn.

Vorteile wären am Umzug:
Der Finanzielle Aspekt
Wir könnten direkt zu meinem Partner ziehen der in Stadt 2 in einem Haus wohnt und bereits vor dem Job Vorschlug das wir zusammen ziehen. Da wollte ich allerdings noch nicht da es das Jobangebot nicht gab und ich erst mal die Umschulung hinter mir haben wollte.
Zeitlich Flexibler
Unterstützung des Partners
Das Betreeungsangebot der neuen Schule ist viel besser und umfangreicher in deren Angeboten

Nachteil: Meine Tochter weigert sich mit Haut und Haaren und möchte patu nicht Dabei geht es ihr nicht um den Wohnungswechsel. Den findet sie super weil sie meinem Partner sehr nahe steht und sie sehr gerne zu ihm ziehen möchte. DIE SCHULE möchte sie aber keinesfalls wechseln weil sie dann ihre drei Freundinnen nicht mehr sehen kann. Sie lässt da auch keinerlei mit sich reden. Ich habe ihr gesagt das sie trotz des Umzuges Kontakt halten kann und sie auch mit Sicherheit weiterhin treffen kann. Sie macht aber völlig dicht.

Nun zu meinem Problem:
Ich möchte meine Tochter natürlich zu nichts zwingen und möchte ihr bestimmt auch nichts böses. Ich möchte natürlich ihr bestes. Ich liebe mein Kind über alles.
Allerdings wäre es auch mehr als blöd wenn ich das Jobangebot nicht annehmen könnte, weil ich dann nach der Umschulung erst mal wieder Arbeitslos wäre

Ich stehe zwischen den Stühlen und weiß nicht wie ich mich verhalten soll
Was würdet ihr mir Raten? War schon einmal jemand in der selben Situation?

Liebe Grüße und Danke fürs Lesen
Marf
28121 Beiträge
14.12.2016 14:31
Umziehen,ist doch eigentlich klar.
Mit 7 wird sie es gut verkraften,auch wenn es jetzt nicht danach aussieht.
Vielleicht hilft das locken mit neuem Zimmer,tolle Schule,einer Aus und Einziehparty - natürlich mit den Freundinnen!
Erkläre ihr die Nachteile,alleine die Wegzeit ist schon eine Hausnummer.
Klar fällt es ihr zuerst schwer und es wird Tränen geben.Aber das legt sich sicherlich.Die Kids sind da robust.
Lade
9698 Beiträge
14.12.2016 14:35
Umziehen. In dem Alter bilden sich Freundschaften sehr schnell, und gehen ähnlich schnell wieder in die Brüche, von einigen ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen. Das kann auch so passieren.
Insofern: ihr die Situation erklären, aber sie nicht vor die Wahl stellen- natürlich macht das Neue erst malö Angst und wird abgelehnt.
wolkenschaf
11811 Beiträge
14.12.2016 14:39
In dem Fall würde ich wirklich eindeutig umziehen. In dem Alter schließen Kinder wirklich noch schnell neue Freundschaften, auch wenn sie schüchtern sind etc. Meine Tochter kam auch in eine Schule, in der sie niemanden kannte. Das hat wirklich nur einen Tag gedauert und sie hatte dort Freundinnen. Und den Kontakt zu den bisherigen Freundinnen kann man ja trotzdem halten. Die sind ja nicht aus der Welt.
14.12.2016 14:40
Der "Nachteil" ist quasi nur das Verhalten deiner Tochter, wäre das nicht, dann würdet ihr problemlos eure Sachen packen....

Also: Zieht um!
Wie Marf schrieb, lock Sie damit, dass Sie eine Party machen kann, wenn ihr dort angekommen seit, mit ihren Freundinnen. Und Sie ist auch in einem Alter, wo Sie schon verstehen kann, warum ein Umzug notwendig wäre. Bezüglich finanziellem Aspekt etc.

Sie kann doch am WE trotzdem ihre Freundinnen treffen. Ich weiß nicht, wie das Verhältnis zu den Müttern ist, aber sich immer abwechseln pro Monat auf ein Kaffee ginge doch auch ?!

Und früher oder später ist das Thema vergessen, wenn auch deine Tochter in der Schule angekommen ist. Vllt kann Sie da einem Hobby nachgehen und knüpft so schnellere Freundschaften?!
Seesternchen_2.0
9666 Beiträge
14.12.2016 14:58
Im leben nicht würde ich eine so weitreichende Entscheidung mein kind entscheiden lassen. Und das machst du gerade.

Selbst meine 14 jährige kann das nicht entscheiden, wenn ich (ok in dem falle wir, mein mann und ich) uns entschließen wo anders hinzuziehen.

Du gehst da den falschen weg. Diese Entscheidung musst du mit deinem Partner entschieden. Nicht mit deinem kind!

Also plane mit deinem Partner, beziehe dein kind mit ein wenn es um ihr zimmer geht, aber der rest wird von dir und deinem partner geplant. Schau dir die schule an die in frage kommt. evtl. Nimm sie mit, damit sie schonmal die klasse und die/den Klassenlehrer/in kennenlernen kann. Evtl kannst du eine klassenliste bekommen oder erfahren ob ein nachbarkind auch in diese klasse geht.

14.12.2016 15:51
Zitat von Seesternchen_2.0:

Im leben nicht würde ich eine so weitreichende Entscheidung mein kind entscheiden lassen. Und das machst du gerade.

Selbst meine 14 jährige kann das nicht entscheiden, wenn ich (ok in dem falle wir, mein mann und ich) uns entschließen wo anders hinzuziehen.

Du gehst da den falschen weg. Diese Entscheidung musst du mit deinem Partner entschieden. Nicht mit deinem kind!

Also plane mit deinem Partner, beziehe dein kind mit ein wenn es um ihr zimmer geht, aber der rest wird von dir und deinem partner geplant. Schau dir die schule an die in frage kommt. evtl. Nimm sie mit, damit sie schonmal die klasse und die/den Klassenlehrer/in kennenlernen kann. Evtl kannst du eine klassenliste bekommen oder erfahren ob ein nachbarkind auch in diese klasse geht.

Sie überlässt doch die Entscheidung nicht ihrer Tochter, sie sieht nur deren Bedürfnisse und bezieht diese in die Entscheidungsfindung mit ein. So wie das in einer Familie auch sein sollte.

Abgesehen davon würde ich tatsächlich auch zum Umzug raten. Bzw vielleicht erst mal mit dem Therapeuten reden, wie er das sieht. Wenn aus dieser Sicht nichts dagegen spricht, würden für mich in eurem Fall vermutlich die Vorteile überwiegen. Die Schule ist besser aufgestellt, du bist nicht (mehr) arbeitslos, etc. Deine Tochter findet sicherlich neue Freundinnen und die alten sind ja nicht aus der Welt. Oder besteht vielleicht die Möglichkeit, dass dein Partner deine Tochter mit dem Auto zur Schule bringt? Oder dauert das auch so lang? Das wäre natürlich für alle der Idealfall, aber über eine Stunde Fahrzeit mit Öffentlichen ist natürlich einfach nicht realistisch.
Dreamgate
35231 Beiträge
14.12.2016 16:11
Ich würde auch zum Umzug raten.

Deine Tochter wird das sicherlich gut verkraften.

Alles Gute!
jenjae
3827 Beiträge
14.12.2016 16:59
Meine Mutter ist damals aus unserer Heimat in ein anderes Bundesland gezogen. Der Liebe wegen. Da war ich 7 Jahre alt.
Ich habe Rotz und Wasser geheult, weil ich meine Freundinnen & Verwandtschaft (Oma Tanten, Cousins) zurücklassen musste.

Aber nach kurzer Zeit hatte ich im neuen Ort viele neue Freunde. Mit meinen Freunden aus der Heimat habe ich Brieffreundschaften geführt (so war das damals Anfang der 90er ) und diese natürlich auch gesehen, wenn wir meine Oma besucht haben.

Also was ich damit sagen möchte: es ist hart und es bricht einem das Herz , aber deine Tochter wird es verkraften.

Alles Gute!
MamaBelli
18863 Beiträge
14.12.2016 19:46
Ich würde umziehen, aber zusehen das mein Kind weiterhin die gewohnte Schule besuchen kann.
Gerade mit einer " Krankheit" würde ich das gewohnte Umfeld, was Schule und Freunde angeht, nicht verändern ...

14.12.2016 20:31
Ich würde NICHT umziehen. Aber ich würde dann nur in Teilzeit gehen und pendeln, wenn das geht. Ansonsten.. siehe weiter unten.

Und das hat nichts damit zu tun, dass das Kind entscheidet, sondern dass es eben wichtigere Bedürfnisse hat, als deine Arbeit. Wie du schreibst, hat sie große Schwierigkeiten im Sozialverhalten, ist schüchtern, zurückhaltend und befindet sich in therapeutischer Behandlung deswegen. Und genau aus dem Grund würde ich es eben nicht tun. Das ist nicht zu vergleichen mit anderen Kinder, die vielleicht auch Theater machen, sich dann aber fügen und schnell wieder Freunde finden. Das ist ein besonderes Kind mit besonderen Bedürfnissen. Gut, dass du die auch siehst.

Und ja, ich würde den Job dann erstmal sausen lassen. Auch ich habe mehr als einmal einen Job sausen lassen und sogar nochmal gekündigt, weil mein Kind meine volle Aufmerksamkeit brauchte. Na und? Es dankt dir niemand, wenn du wie ein Bienchen am Bruttosozialprodukt mitschaffst, dafür aber dein Kind seelisch über die Klinge springt. Aber umgekehrt dankt es dir dein Kind. Und ja, das merken sie sich. Mein Sohn ist 17 und kann seit einigen Jahren die Tragweite dessen, wie es damals war, sehr gut einschätzen und ist dankbar. Und das ist mehr wert, als ein toller Job. Es kommen andere Jobs, vielleicht sogar bessere, wie letztlich bei mir.

Hör auf deinen Bauch und auf dein Herz. Ich meine, rauszulesen, was du willst, aber momentan fehlt dir noch die Courage das auch durchzuziehen. Tu es einfach! Lass deinem Kind zu Liebe den Job sausen. Es wird bessere geben.

LG Zaubi

P.S. Und vielleicht, wenn der Schulwechsel von Klasse 4 auf die weiterführende Schule ansteht... vielleicht ist dann der Zeitpunkt auch für deine Tochter da, um in Stadt 2 zu deinem Partner zu ziehen. Ich drück dir die Daumen.
Obsidian
15967 Beiträge
14.12.2016 20:55
Gibt es keine Möglichkeit, den Führerschein zu machen und ein kleines Auto anzuschaffen? Damit würdest du deine Fahrzeit zum Job ja wahrscheinlich drastisch verkleinern.

Ich würde auch nicht umziehen. Meine Eltern sind jeden Tag 45 Minuten von zuhause in ihre Arbeitsstätte gefahren, pro Weg. Aber dafür konnten wir alle in unserem geliebten Zuhause bleiben.
steph28
4166 Beiträge
14.12.2016 21:29
Meine Eltern haben mich mit 9 Jahren vor vollendete Tatsachen gestellt: Wir ziehen um. Die Entfernung war etwa so wie bei euch, aber in dem Alter bedeutet es nun mal, dass man seine Freundinnen nur noch selten sieht und die enge Bindung irgendwann aufhört. Das Ende vom Lied war, dass ich einen Nervenzusammenbruch bekam. Umgezogen sind wir natürlich trotzdem. Ich hab mich am neuen Wohnort auch wieder gut eingelebt, aber verziehen hab ich ihnen das irgendwie nie. Besonders weil es nur der Grund war, dass sie nicht so lange zur Arbeit fahren wollten.
nilou
14065 Beiträge
15.12.2016 07:46
Du hats dich ja wahrscheinlich da beworben, weil du sowieso irgendwann zu deinem Partner ziehen wolltest, oder? Ich würde umziehen und schauen das das Kind trotzdem weiter,zu alten Schule gehen kann. Wenn Sie partou da bleiben will, ist sie doch wahrscheinlich auch bereit deshalb eher aufzustehen und längere Wege zurück zu legen. Wenn sie irgendwann das nicht mehr will, kann man die Schule immer noch wechseln.

Ansonsten klar Führerschein und Auto. Oder geht das gesundheitlich bei dir nicht?

Den Job würde ich nicht sausen lassen. Am Ende ziehst du dann 2-3 Montae spöter sowieso dahin weil dein Freund ja da wohnt und ärgerst dich.
ZuckerRegen
109 Beiträge
15.12.2016 14:01
Das Jobangebot bekam ich durch die Umschulung. Das es jetzt in Stadt 2 ist, war Zufall. Ich war auch eigentlich noch voll und ganz auf die Umschulung eingestellt und da war das Angebot für mich natürlich sehr überraschend aber natürlich habe ich mich auch total gefreut weil es der Weg weg vom Jobcenter wäre.
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Thema Führerschein, würde das ganze ganz klar ändern. Mit dem Auto sind es nur 30 Minuten und die wären mir sowas von Schnuppe. Aber um den zu machen fehlen einfach die finanziellen Möglichkeiten. Jeder der Arbeitslosen Geld bekommt oder bekommen hat weiß das man davon nicht mal eben los ziehen kann um den Führerschein zu machen.
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Solange ich noch vom Jobcenter Leistungen beziehe möchte ich auch nicht zu meinem Partner ziehen. Das würde ich eben nur wenn ich das Jobangebot annehme weil ich dann keine Leistungen mehr benötige und ich meinen Partner nicht mit involvieren muss. Bezieht sich auf das anrechnen seines Gehaltes. Ich fände das einfach nicht fair.
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Ich möchte natürlich weg vom Jobcenter. Und deswegen bin ich auch so hin und her gerissen. Meine tochter steht natürlich an erster Stelle aber ich sehe auch den deutlichen Aspekt ihr ein Vorbild sein zu wollen. Auch für mich selber möchte ich einfach nicht Arbeitslos sein.
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Jetzt haben wir besprochen das wenn ich das Angebot annehmen und wir zusammen ziehen und demnach finanziell sehr gut gestellt sind, ich den Führerschein mache und mein Töchterchen erstmal auf ihrer Schule bleiben kann.
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Trotzdem haben wir einen Schnuppertag in der neuen Schule vereinbart damit sie einen Eindruck bekommt. Wenn Sie dann nicht möchte, bleibt sie weiter an der aktuellen Schule.
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Denn wie jemand geschrieben hat, für Kinder die ihr Syndrom und ihre Schwächen nicht haben ist ein Schulwechsel vielleicht schnell verkraftet aber ich muss eben auch bedenken das mein Mäuschen " besonders " ist und da auch " besonders" bedenken was ich ihr wirklich zumuten MUSS oder umgehen kann zu ihrem wohle.
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Ich bedanke mich für die Zahlreichen antworten

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