Mütter- und Schwangerenforum

Wann Klasse wiederholen?

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02.02.2018 13:14
Well, that escalated quickly.

Also zum eigentlichen Thema: Ich finde es gut, dass du das Gespräch suchst, denn gerade so eine Sportnote in der Grundschule ist sehr ungewöhnlich. Selbst ich Sportmuffel hatte damals noch eine 2 in Sport. Ich wurde dann später zum kompletten Sportverweigerer. Das haben wir damals so gelöst, dass ich mir vom Amtsarzt eine Dauerbefreiung habe geben lassen. Grund war Dauermobbing im Sportunterricht durch dumme, aber sportliche Mitschüler (beim Amtsarzt habe ich dann aber natürlich diverse Krankheiten vorschieben müssen).
Bevor ich über eine freiwillige Wiederholung nachdenke, würde ich wirklich erst mal die Gründe für die Leistungsschwäche bzw. -verweigerung herausfinden.

Zum Thema besondere Kinder: Man kann und sollte unbedingt seine eigene Umwelt zu mehr Sensibilität und Toleranz bei diesem Thema erziehen. Dazu darf man ruhig auch offen mit seiner Diagnose umgehen.
Ich habe ja die gleiche Diagnose wie Mausi, auch wenn sich diese auf mein Leben scheinbar völlig anders auswirkt. Aber in vielen Dingen hatten wir sicher mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Kinder von heute mit den gleichen Problemen haben es vielleicht ein wenig einfacher, weil Diversität zunehmen akzeptiert wird.
Anderssein zelebrieren? Find ich super. Ist viel besser, als sich dafür zu schämen und unter Seelenqualen zu versuchen, sich anzupassen. Anderssein ist nichts Schlimmes. Und schon gar kein Grund, ein anderes Kind zu mobben
Schnecke510
7212 Beiträge
02.02.2018 13:30
Es gibt halt Grenzen, und die fangen da an, wo andere eingeschränkt werden aufgrund der "Besonderheiten" der anderen. Wenn der eine mehr Arbeit machen muss und die gleiche Bezahlung bekommt, wenn Klassenkameraden unter ADHS-Kindern leiden usw...und da ist es falsch verstandene Toleranz, wenn ich meine eigenen Bedürfnisse und Rechte zurückstecken muss, nur weil anderen "eben so sind". Und das sind Probleme, die einfach Realität sind. Und die dann - leider - oft in Mobbing enden.
02.02.2018 13:43
Achja? Und wie viele normale Volltrotteln gibt es wegen denen die anderen eingeschränkt sind??

Schnecke510
7212 Beiträge
02.02.2018 13:51
Zitat von StilleWasser:

Achja? Und wie viele normale Volltrotteln gibt es wegen denen die anderen eingeschränkt sind??

Ist genauso wenig ok.
Marf
28105 Beiträge
02.02.2018 14:11
Zitat von white.rose:

Well, that escalated quickly.

Also zum eigentlichen Thema: Ich finde es gut, dass du das Gespräch suchst, denn gerade so eine Sportnote in der Grundschule ist sehr ungewöhnlich. Selbst ich Sportmuffel hatte damals noch eine 2 in Sport. Ich wurde dann später zum kompletten Sportverweigerer. Das haben wir damals so gelöst, dass ich mir vom Amtsarzt eine Dauerbefreiung habe geben lassen. Grund war Dauermobbing im Sportunterricht durch dumme, aber sportliche Mitschüler (beim Amtsarzt habe ich dann aber natürlich diverse Krankheiten vorschieben müssen).
Bevor ich über eine freiwillige Wiederholung nachdenke, würde ich wirklich erst mal die Gründe für die Leistungsschwäche bzw. -verweigerung herausfinden.

Zum Thema besondere Kinder: Man kann und sollte unbedingt seine eigene Umwelt zu mehr Sensibilität und Toleranz bei diesem Thema erziehen. Dazu darf man ruhig auch offen mit seiner Diagnose umgehen.
Ich habe ja die gleiche Diagnose wie Mausi, auch wenn sich diese auf mein Leben scheinbar völlig anders auswirkt. Aber in vielen Dingen hatten wir sicher mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Kinder von heute mit den gleichen Problemen haben es vielleicht ein wenig einfacher, weil Diversität zunehmen akzeptiert wird.
Anderssein zelebrieren? Find ich super. Ist viel besser, als sich dafür zu schämen und unter Seelenqualen zu versuchen, sich anzupassen. Anderssein ist nichts Schlimmes. Und schon gar kein Grund, ein anderes Kind zu mobben

Offener Umgang ist kein zelebrieren.Da meine ich etwas anderes.Offen mit seinen Problemen umzugehen bedeutet nicht, sie als Schild vor sich herzutragen.
Lade
9698 Beiträge
02.02.2018 15:06
Klasse wiederholen, wenn die Lücken so groß sind, dass sie nicht ohne weiteres selber und am besten bis zum Eintritt in die nächste Klasse geschlossen werden können.
In BW kannst du aber nicht freiwillig wiederholen in Klasse 4, es sei, entsprechende Gründe wie eine langwierige Krankheit etc. rechtfertigen es.
cooky
12537 Beiträge
02.02.2018 15:17
Mal so im Vergleich. Zu Beginn des Bachelors vor einigen Jahren war Diversität kein sonderlich großes Thema in den Vorlesungsplänen. Das hat sich so so rasant geändert. Mittlerweile kommt da kein Lehrantsanwärter hier dran vorbei. Es ist thematisch in zig Variationen fest im Studium verankert.
Ich mein angehende Haupt und Realschullehrer haben sogar Inklusions-Pflichtmodule.
Da wächst ja eine völlig neue Lehrergeneration heran für die das selbstverständlich ist.
Senami3
1553 Beiträge
02.02.2018 19:54
Zitat von Mamota:

Die Arbeitswelt berücksichtigt Vielfalt doch von sich aus. Erst nach der grundlegenden Ausbildung können wir uns so spezialisieren, dass wir eben keine Sonderbehandlung mehr nötig haben, weil wir uns unsere eigene Nische suchen. Natürlich nur, wenn wir gelernt haben, unsere Stärken und Schwächen richtig einzuschätzen und zu akzeptieren.


Danke Mamota, genau das ist es. Jeder hat Stärken und Schwächen, jemand mit Dyskalkulie wird sicher irgendwann eher nicht Mathematikprofessor, jemand mit lrs nicht unbedingt Journalist. Dafür aber können Sie sicher andere Dinge hervorragend.

Wobei ich gestehen muss: der Sonderförderwahn in den Schulen (so berechtigt er ja auch ist), geht mir als Elternteil irgendwie auch auf den Nerv: jeder hat andere Hausis, A ist beim schwimmen nicht dabei, b sind anstatt in deutsch in der lrs-gruppe, der eine ist in Ev. Religion, der nächste in kath., der in Ethik, bei dem Fach gibt es Unterstützung durch die Integrationskraft, dort mal wieder durch die Inklusionskraft, und bei Miss Weinerlich ist der Schulsozialarbeiter ab und an in den Pausen aktiv ..... Also irgendwie kommt mir das manchmal auch völlig drüber vor......
KratzeKatze
6126 Beiträge
03.02.2018 12:35
Ich bin ehrlich gesagt etwas entsetzt, dass hier einige schreiben, das sie ihr Kind gar nicht wiederholen lassen würden, so lange die Schule selber das nicht für nötig empfindet. Hier ist es so, dass die Schule selber eine Wiederholung nur in den seltensten Fällen empfiehlt. Fast immer geht die Initiative von den Eltern aus.

Ich selber würde mein Kind gerade in der Grundschule ein Jahr wiederholen lassen, wenn ich merke, dass die Grundlagen in Deutsch und in Mathe nicht gut verinnerlicht würden. Denn das zieht dann meist Probleme für das restliche Schulleben nach sich!

Ich weiß auch nicht, ob man das unbedingt nur von Noten abhängig machen kann.
Wer sich halbwegs für sein Kind und dessen schulische Leistung interessiert, wird es selber ganz gut einschätzen und wissen, ob ihm eine Wiederholung gut tun würde.
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