Mütter- und Schwangerenforum

Kinderheim / Erziehungsheim

Anonym 195634
3 Beiträge
21.10.2017 11:48
Hallo.

Ohne erst mal von mir zu erzählen und der Situation hier vor Ort, möchte ich hier fragen, ob es Mütter / Eltern gibt, die Ihr Kind in ein Kinderheim / Erziehungsheim (schimpft sich wohl jetzt so) gegeben haben.

Was waren eure Beweggründe? Wie seit ihr damit zurecht gekommen und wie das Kind? Inwiefern wurde Euch geholfen?

Die Mütter / Eltern, die zu diesem Thema nichts beitragen können, sollen sich bitte enthalten. Auch ist hier weniger die emotionale Meinung gefragt, was man davon hält etc pp. Danke schön. Auch ist es eher unwichtig, wie heutige Erwachsene, die damals Heimkinder waren, das empfunden haben.

Es geht mir wirklich um aktuell erlebtes, wie man selber diesen Schritt wählen und gehen musste.

Danke.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Anfeindungen hier immer an erster Stelle stehen und Unverständnis! Hinzu soll es die Möglichkeit geben auch anonym von sich zu erzählen.

BigGirl37
2506 Beiträge
21.10.2017 12:05
Bevor man sein Kind in ein Heim gibt, gibt es genügend Anlauf Stellen. Wende Dich ans JA, oder an einen Kinderpsychologen, oder such Dir einen Streetworker. Einer Kinderseele tut man damit nicht gut, außerdem wird euer Verhältnis dadurch nicht besser.
Anonym 1956341
1 Beiträge
21.10.2017 12:25
Ich war auch als Kind im Kinderheim. Da war ich ca 7 Jahre alt. Ich war aber nicht da weil ich meinen Eltern Probleme bereitet habe, sondern weil mein Erzeuger ein Arschl*** ist.
Daraufhin folgte noch ein Aufenthalt in einer Pflegefamilie.

Heute habe ich eine generalisierte Angststörung und es gibt viele Dinge die mich triggern, verletzen oder kleinste Kleinigkeiten die mich aus dem Konzept bringen.
Ich habe nie so wirklich Liebe gespürt, wurde nicht in den Arm genommen weil meine Mutter zu sehr mit sich selbst beschäftigt war. Auch heute noch. Aber ich mache niemandem einen Vorwurf. Ich versuche es nur viel viel besser zu machen.

Das einzig Gute was das ganze hatte ist, das ich nun weiss das ich alles für mein Kind machen würde und ihm eine Kindheit schenke die ich selber gerne gehabt hätte.
21.10.2017 12:30
Big Girl, das kann man so nicht sagen. Es gibt Situationen im Leben, da ist eine stationäre Unterbringung von Kindern und Jugendlichen unausweichlich und vor allem führt es zur Lösung des Problems.

Ich bin nicht in der Situation eines Elternteils, dass jemals darüber nachdenken musste, aber ich bin Sozialpädagoge und veranlasse manchmal eine solche Unterbringung, weil die ambulante Hilfe einfach nicht ausreicht. Außerdem habe ich vor meiner Stelle als Familienhilfe in einem solchem Kinder- und Jugendheim gearbeitet, als Erzieherin.

Es kommt halt auf die Problemlage an, die das Kind mit sich bringt. Da würde ich draufschauen und es nicht einfach irgendwo unterbringen lassen, wo gerade Platz ist. Wenn ein Heim vielleicht zu groß ist, zu unfamilär, dann gibt es auch noch die Variante, einer Erziehungsfachstelle, ebenfalls stationär. Da lebt das Kind, gemeinsam mit 1-3 anderen Kindern derselben Problemlage, wie in einer Familie. Also im Haushalt von Pädagogen. Sehr familienähnlich. Kostet auch nicht mehr, als ein Kinderheim, ist aber keine Pflegefamilie.
Ich habe jetzt die Ausgangsfrage vergessen und muss erstmal abschicken und nochmal nachlesen.
21.10.2017 12:32
Achso.. gelesen. Ich kann eigentlich wirklich nichts zu deinen Fragen beitragen, weil mir die Erfahrung aus diesen Sichten fehlt. Ich habe halt nur die dritte Sicht, die du eigentlich nicht abgefragt hast. Ich halte mich also mal zurück und antworte ggf. heute Abend nochmal, wenn du es magst und mir hier signalisierst.

Liebe Grüße und alles Gute Zaubi
Anonym 195634
3 Beiträge
21.10.2017 12:37
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Achso.. gelesen. Ich kann eigentlich wirklich nichts zu deinen Fragen beitragen, weil mir die Erfahrung aus diesen Sichten fehlt. Ich habe halt nur die dritte Sicht, die du eigentlich nicht abgefragt hast. Ich halte mich also mal zurück und antworte ggf. heute Abend nochmal, wenn du es magst und mir hier signalisierst.

Liebe Grüße und alles Gute Zaubi


Natürlich, gerne.
Wenn Du aus diesem Bereich kommst, kann das ebenfalls hilfreich sein.
Milli17
1322 Beiträge
21.10.2017 12:51
Hallo, meine Mutter hat viele Jahre in einem Kinderheim gearbeitet.
Die meisten Fälle kamen leider durch Inobhutnahme, also Knall auf Fall, zustande.
Aber es gibt auch, ähnlich der Eingewöhnung im Kindergarten, eine Eingewöhnung im Kinderheim.
Auch in der Art der Betreuung (Dauer, Ferien usw) gibt es ganz verschiedene Formen. Am besten, du fragst mal nach. Meines Erachtens läuft das immer übers Jugenamt.
Ich weiß nicht, wie dein Weg mit deinem Kind bis heute aussah, vielleicht seid ihr ja schon in Betreuung. Ansonsten ist eine Familienberatung und das Jugendamt immer ein guter Ansprechpartner. Alles Gute.
cooky
12534 Beiträge
21.10.2017 12:56
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Big Girl, das kann man so nicht sagen. Es gibt Situationen im Leben, da ist eine stationäre Unterbringung von Kindern und Jugendlichen unausweichlich und vor allem führt es zur Lösung des Problems.

Ich bin nicht in der Situation eines Elternteils, dass jemals darüber nachdenken musste, aber ich bin Sozialpädagoge und veranlasse manchmal eine solche Unterbringung, weil die ambulante Hilfe einfach nicht ausreicht. Außerdem habe ich vor meiner Stelle als Familienhilfe in einem solchem Kinder- und Jugendheim gearbeitet, als Erzieherin.

Es kommt halt auf die Problemlage an, die das Kind mit sich bringt. Da würde ich draufschauen und es nicht einfach irgendwo unterbringen lassen, wo gerade Platz ist. Wenn ein Heim vielleicht zu groß ist, zu unfamilär, dann gibt es auch noch die Variante, einer Erziehungsfachstelle, ebenfalls stationär. Da lebt das Kind, gemeinsam mit 1-3 anderen Kindern derselben Problemlage, wie in einer Familie. Also im Haushalt von Pädagogen. Sehr familienähnlich. Kostet auch nicht mehr, als ein Kinderheim, ist aber keine Pflegefamilie.
Ich habe jetzt die Ausgangsfrage vergessen und muss erstmal abschicken und nochmal nachlesen.

So ähnlich wollte ich jetzt auch antworten.
Es muss nicht immer die grausame Lösung sein und die Möglichkeiten sind ja auch relativ vielseitig.
Ich kenne durch meinen Partnern unterschiedliche Arten, wie die Eltern mit involviert sind (er arbeitet ebenfalls dort). Das ist alles super individuelle.
Nicolche
22651 Beiträge
21.10.2017 15:53
Als ich damals für ungewisse Zeit ins Krankenhaus musste, wurden meine Kinder für den Notfall, im Heim angemeldet, wenn sich keine pflegefamilie findet. Meine Mutter hatte kurz vorher eine Knie Op und sahs im Rollstuhl. Meine Mama hat es geschafft, aber ich musste einen Plan B haben. Lief mit dem Jugendamt zusammen.
Lalej
204 Beiträge
21.10.2017 18:21
Hallo,

eine frühere Klassenkameradin wurde von ihren Eltern in eine andere Stadt, weit weg von ihren "Freunden" in ein Jugendheim/ Erziehungsheim abgegeben, damals waren wir in der 9. Klasse. Sie sollte ihren Realschulabschluss bei uns machen. Also 2 Jahre im Heim. Ihre Eltern hatten sich entschieden, sie in eine andere Stadt zu bringen, damit sie schön weit weg von ihren falschen Freunden ist, sie hatten einfach keine Kontrolle mehr über ihre damals 15 jährigen und somit minderjährigen Tochter. Sie ist wohl in ihrer Stadt unregelmäßig zur Schule gegangen und hat nur Blödsinn gemacht. Und tatsächlich hat sie bei uns in der ruhigen Kleinstadt den Schulabschluss bekommen.
Anonym 195634
3 Beiträge
07.03.2018 18:38
Hallo.
Heute wieder ich...

Ich Habe mich belesen über eine Vollzeitpflege und diese werde ich nun auch beantragen.

Als ich diesen Thread erstellt habe (vor über 4 Monaten), dachte ich, schlimmer kann es nicht mehr werden. Doch es wurde von Woche zu Woche schlimmer. Ohne darauf einzugehen was hier gravierendes passiert.

Mein Kind ist mittlerweile nicht nur für sich selber eine Gefahr, sondern auch für andere Kinder !
Und bevor ich mich gegenüber anderen Eltern rechtfertigen muss, wie sowas passieren konnte und ich mit dem Gewissen leben muss, dass andere Kinder ernstzunehmend verletzt werden (können), kontaktiere ich nun das zuständige Jugendamt und Psychologen.

Mein eigenes Kind treibt mich (sprichwörtlich) in den Wahnsinn ! Ich ertappe mich dabei, wie ich anfange ihm schlechtes zu wünschen. Ich hätte NIE NIE NIE gedacht, dass Kinder so grausam sein können - wirklich NIE !! Auch wenn es von dieser Sorte Kind wenige geben mag, ich habe so einen.
Titania
5862 Beiträge
07.03.2018 19:03
dann ist das für Euch sicherlich die beste Lösung. Hoffentlich findet er die Hilfe die er benötigt und ihr könnt Euch irgendwann wieder annähern. Wünsche Euch alles Gute.
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