Mütter- und Schwangerenforum

Wenn der Kindsvater der Mutter das Kind "wegnehmen" will...

Lilly0510
3 Beiträge
15.03.2016 21:28
Liebe Mamas,

ich lese schon seit längerer Zeit in Eurem tollen Forum mit. Heute habe ich mich entschlossen, mich anzumelden, da es etwas gibt, was mir sehr auf der Seele lastet und ich nicht recht weiß, wie ich am besten damit umgehen soll.

Zur Situation:

Mein Exmann und ich haben uns vor 7 Jahren friedlich getrennt. Die Gefühle waren einfach auf beiden Seiten weg. Es gab keine Schlammschlacht und keinen Rosenkrieg. Unser gemeinsamer Sohn war damals noch nicht ganz 2 Jahre alt, hat es also noch gar nicht großartig mitbekommen. Mein Exmann hat sich nach der Trennung dazu entschlossen, 350 km weg zu ziehen (in seine Heimat) und als er Arbeit und Wohnung hatte, sind wir dann endgültig auseinander gezogen, ich suchte mir mit dem Sohnemann eine 3-Zimmer-Wohnung. Aufgrund der Entfernung beschlossen wir beide, dass die übliche 14tägige Wochenend-Regelung wenig Sinn macht, sondern dass er seinen Sohn regelmäßig in den Ferien und dann dafür mehrere Wochen am Stück zu sich holt. So lange der Sohn im Kindergarten war, sprachen wir uns ab (er gab mir eine Liste mit seinem gewünschten Umgang, das war auch immer okay). Mittlerweile ist der Sohn in der 3. Klasse, da sind die Ferien ja ohnehin klar geregelt. Auch in Sachen Unterhalt für den Sohn haben wir uns außergerichtlich geeinigt, er zahlt für den Sohn den Mindestunterhalt laut Tabelle und tut dies auch regelmäßig. 2012 folgte auf seinen Wunsch hin die Scheidung, auch die verlief problemlos, da wir alles schon unter uns geregelt hatten. Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht wollten wir uns teilen. So weit, so gut, könnte man meinen. Der Ferienumgang hat immer reibungslos geklappt, Vater und Sohn telefonierten oder skypten ansonsten regelmäßig. Ich habe immer versucht, trotz der Entfernung die bestmögliche Bindung zwischen den beiden zu fördern. Er war und ist zwar nicht der große Redner, aber wenn es etwas zu klären gab (meist von meiner Seite), sprach ich mit ihm. Ansonsten habe ich ja aufgrund der großen Entfernung nicht viel mit ihm zu tun.

Mein Exmann hat inzwischen neu geheiratet, die neue Frau kenne ich praktisch nur vom Sehen, da man sie mir nie vorgestellt hat. Aber ich dachte, so lange das Kind mit ihr klar kommt und nichts ist, kann mir das ja egal sein.

In den letzten Sommerferien war der Sohn 5 Wochen bei seinem Vater. Und in diesen 5 Wochen dachte ich, mich trifft der Schlag: Im Briefkasten lag ein Antrag auf Übertragung des alleinigen Aufenthaltsbestimmungsrechts auf ihn. Dazu ein Schreiben seines Anwalts mit 7 Seiten haltloser Anschuldigungen, warum ich eine schlechte Mutter bin. Darunter so fadenscheinige Begründungen wie "Die Kindsmutter geht nie mit dem Kind zum Friseur." - "Das Kind (inzwischen 8 Jahre) kann immer noch nicht richtig Schuhe binden." Von vorne bis hinten nur solcher Mist und unterm Strich die Aufforderung, man müsse das Kind sofort von mir weg holen, da das Kindeswohl unter diesen Umständen akut in Gefahr wäre. Ich musste dann binnen 2 Wochen Stellung dazu nehmen. Ich suchte mir also auch eine Anwältin für Familienrecht, die über sein Schreiben nur lachte, mich ansah und ganz ironisch zu mir meinte: "Sie sind aber auch eine Rabenmutter!" Also was ich damit sagen will: Mein Exmann hat mich mit diesem Antrag regelrecht "überfallen". Er hat nie etwas verlauten lassen, dass er mit meinem Erziehungsstil etc. nicht einverstanden wäre. Ich meine, wir handhaben das alles ja mittlerweile seit 7 Jahren so und "plötzlich" bin ich eine schlechte Mutter?

Jedenfalls folgte dann kurze Zeit später die Anhörung vor Gericht. Angeblich würde das Kind ihm schon seit über einem Jahr in den Ohren liegen, dass er bei ihm leben möchte. MIR gegenüber hat der Sohn jedoch noch nie etwas in dieser Richtung verlauten lassen. Nachdem er uns beide angehört hatte, sagte der Richter zu meinem Exmann, wir würden jetzt 15 Minuten Pause machen und er solle sich mit seinem Anwalt beraten, ob er den Antrag wirklich aufrecht erhalten will. Er hat sich dann entschlossen, den Antrag aufrecht zu erhalten.

Eine nette Dame vom Jugendamt kam dann zu mir zu Besuch und redete mit dem Kind in dessen Kinderzimmer. Das Kind sagte, es hätte einfach alle lieb, Mama, Papa, Omas und Opas. Kurze Zeit später war dann eine Verfahrensbeiständin bei uns. Ihr erzählte ihr, er möchte uuuuuuunbedingt zum Papa. Er kann mich ja in den Ferien besuchen, wir könnten das ja auch einfach mal umgekehrt machen. Die VB hat mein Kind ein einziges Mal gesehen und sich seither nie mehr gemeldet - meinte, der Kindeswille sei hier wohl eindeutig, sie werde dem Richter das so schreiben, was sie auch tat. Wiederum einige Wochen später wurde mein Sohn dann noch vom Richter angehört. Ihm erzählte er, er wolle bei mir bleiben. Das war letzten Oktober.

Tja - und seither passierte nichts mehr großartig. Bis auf die Tatsache, dass mein Exmann in seinem Verhalten immer seltsamer wird und ich echt nicht weiß, wie ich damit umgehen soll:

In den Herbstferien holte er ihn nicht ab und sagte auch nicht Bescheid. Das ist in all den Jahren noch nie vorgekommen. Statt dessen kam von seinem Anwalt Schmutzbrief über Schmutzbrief: Was ich angeblich warum falsch mache, der Sohn wäre sozial isoliert (völliger Blödsinn!), keiner würde sich um die Hausaufgaben kümmern (stimmt auch nicht - davon abgesehen hat Sohn einen Notendurchschnitt von 2), Sohn wäre bei meiner Mutter auf sich alleine gestellt und vernachlässigt (!). Ich wäre ständig nur auf Achse und würde nur meinem Hobby fröhnen anstatt mich um den Sohn zu kümmern (ich leite den Fanclub eines Sängers, was mir sehr viel Spaß macht). Kurzum: Behauptungen über Behauptungen. In den Weihnachtsferien hat er ihn dann wieder geholt. Das war auch die Gelegenheit, persönlich mit ihm zu sprechen. Ich fragte ihn, was das alles eigentlich soll. Er gab mir darauf aber keine Antwort. Ich habe ihm angeboten, den Umgang anders zu gestalten. Der Sohn wird demnächst 9, was er denn davon halten würde, dass der Sohn zusätzlich zu den Ferien an vorher abgesprochenen Wochenenden mit dem begleiteten Bahnfahren zu ihm fährt und wir uns die Kosten für die Fahrkarten teilen. So könnten sie sich öfter sehen und man müsste ihn trotzdem nicht aus seinen Wurzeln reißen. Mein Exmann meinte, darüber müsse er "erstmal nachdenken". Seither hat er sich nicht mehr dazu geäußert. Ich habe ihn gefragt, warum er in den Herbstferien nicht gekommen ist. Er meinte, er hätte keinen Urlaub mehr gehabt. Ach - und da kann man nicht wenigstens Bescheid sagen?

Ende Januar hatte ich dann einen erneuten Termin mit der Dame vom Jugendamt. Das Jugendamt wurde vom Gericht zu einer Stellungnahme gebeten. Ich erzählte also, was sich zwischenzeitlich abgespielt hat, auch, dass ich bereit bin, den Umgang zu erweitern, dass ich aber nicht erkennen kann, dass es Sohns ausdrücklichster Herzenswunsch ist, zum Papa zu ziehen. (Sohn benimmt sich ganz normal wie immer, hat aber im Gespräch auch schon zu mir gesagt, dass es Papas Idee war, dass er zu ihm zieht.) Jugendamt hat dann in der Stellungnahme geschrieben, dass wir beide stabile Elternteile sind, ich seine Hauptbezugsperson bin, wir beide Vollzeit arbeiten und auf Fremdbetreuung angewiesen sind (ich durch meine Mutter, die das ja nun schon seit einigen Jahren macht und er durch seine neue Frau). Wer den Sohn nun besser fördert oder nicht, kann das Jugendamt nicht beurteilen und was nun dem tatsächlichen Willen des Kindes entspricht, kann auch nicht beurteilt werden. Eine Kindeswohlgefährdung - wie er in jedem Anwaltsschreiben betonen lässt - liegt definitiv nicht vor.

Seitdem passierte wieder nichts. Außer dass mein Exmann den Sohn in den Faschingsferien erneut nicht abgeholt hat ohne Bescheid zu geben und statt dessen wieder zwei blöde Briefe von seinem Anwalt kamen. Wieder mit "Pille-Palle"-Vorwürfen: Er habe beim Skypen mit dem Sohn gesehen, dass ein alter Laptop auf Sohns Schreibtisch steht. Welch eine Kindeswohlgefährdung! (Der Vater schenkte ihm aber einen Nintendo 3 DS... das ist ok...) Dem Sohn wäre es verboten, in einen Badminton Verein einzutreten, dabei würde er das doch SO GERNE und ich würde es ihm verbieten. (Sohn spielt Tischtennis. Dass er lieber Badminton spielen würde, hat er nie gesagt. MIR wäre das vollkommen egal.) Also lauter solche Behauptungen.

Ich weiß, dass diese ganzen Vorwürfe alle haltlos und lächerlich sind und ich hoffe, der Richter sieht das genauso. Trotzdem: Jedes Mal, wenn ich solch einen Brief lese, fühle ich mich unendlich gedemütigt und traurig. Ich möchte so gerne, dass diese ganze Situation endlich ein (gutes) Ende hat und nun endlich mal ein Beschluss gefällt wird. Ich weiß, Ihr könnt mir da auch nicht helfen, keiner kann das, denn im Endeffekt entscheidet der Richter zum Wohle des Kindes. Ich weiß nur, dass ich mir NICHTS vorzuwerfen habe. Ich wollte mir das alles nur mal von der Seele schreiben. Gibt es hier Mütter, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben?

Liebe Grüße

Lilly
diamant
4994 Beiträge
15.03.2016 21:54
Oh je.

Hast du mal darüber nachgedacht, ob es was mit der neuen Frau zu tun hat?

Hab schon einiges durch mit meinem Exmann und das meiste ging von seiner neuen Frau aus. Sie versucht mir immer noch das Leben schwer zu machen.

Wünsche dir alles gute
Rapunzel123
1422 Beiträge
15.03.2016 22:09
Genau das habe ich mir auch gerade gedacht ob nicht seine neue Frau dahinter stecken könnte. Da du geschrieben hast das es Jahre lang gut ging und alles super geklappt hat, und jetzt plötzlich geht alles nur über den Anwalt. Das ist schon sehr komisch

Lilly0510
3 Beiträge
15.03.2016 22:22
Danke Euch!

Ja - die Vermutung habe ich auch. Ich meine, ich kenne ihn ja auch ne Weile und er war nie so.

In den Schmutzbriefen seines Anwalts sind auch immer FB-Screenshots, wo ich wann gewesen sein soll und warum. Ich weiß, einige sagen: Selbst schuld, was schreibt man auch alles ins FB?

Nun, es ist so: Die Fanclub-Tätigkeit, die ich hobbymäßig betreibe, beinhaltet auch, dass ich Fans motiviere, den Sänger bewerbe etc. Das ist mit dem Sänger so abgesprochen, ich mache das auch schon seit einigen Jahren und kenne ihn persönlich. Offensichtlich mache ich das ziemlich gut, denn in den Anwaltsschreiben steht regelmäßig, dann und dann hat sie dies und das wieder gepostet (in den entsprechenden Fan-Gruppen - die sind ja öffentlich). Das hat alles überhaupt nichts mit dem Kind zu tun.

Seine neue Frau hat sich unter falschem Namen mit meinem privaten FB Profil angefreundet und sich als Fan ausgegeben. So hatte ich sie "dummerweise" in meiner Freundesliste und sie konnte lesen, wenn ich sonst ab und zu mal was privat auf meinem Profil geschrieben hatte. Ich bin niemand, der sein ganzes Privatleben in FB teilt, Kummer und Sorgen etc. Trotzdem - jede Kleinigkeit wurde mit Screenshot dokumentiert und dem Richter als "Beweis" für meine Unfähigkeit als Mutter eingereicht. Beim letzten Screenshot an den Richter haben die beiden dummerweise vergessen, den Namen ihres Fake-Profils unkenntlich zu machen, so dass ich "beweisen" konnte, ausspioniert zu werden. Aber auch das hat ja überhaupt nichts mit dem Kind zu tun. Das ist alles totaler Kindergarten!

Ich war in den letzten 8 Monaten exakt 4 mal Samstags weg. Der Sänger hatte mich eingeladen, ihn auf Events zu begleiten. An diesen Wochenenden hat der Sohn bei meiner Mutter übernachtet. Ich selbst habe noch nicht mal gepostet, dass ich weg bin, aber aufgrund meiner Fanclubtätigkeit kennt man mich in Fankreisen und so kommt es vor, dass z. B. Dritte in Gruppen posten: "Hey, schön dass Du da warst" und ein (ganz normales) Foto von mir und dem Sänger irgendwo auftaucht, obwohl ich das nicht selbst eingestellt habe. Somit haben sie aber wieder einen vermeintlichen "Beweis", dass ich das Kind "im Stich gelassen" bzw. "zur verwahrlosten Oma abgeschoben habe", was sie auch regelmäßig bei Gericht einreichen. Jugendamt sagt, alles Quatsch, so lange das Kind betreut ist, kann man mir nichts vorwerfen. Und selbst wenn ich jedes Wochenende weg wäre (ich habe übrigens keinen neuen Partner gehabt seit der Trennung), könnte man sich moralisch fragen, ob das sein muss, ein Grund, das Kind von mir wegzuholen, ist das aber nicht.

Sie versuchen, den Richter permanent davon zu überzeugen, dass ich "die Böse" bin und sie "die Guten". Mal ganz ehrlich: Wenn das Kind wirklich aus freien Stücken und Willen nichts lieber wollen würde, als bei seinem Vater wohnen, hätte man das dann nötig? Warum reden wir nicht gemeinsam beim Jugendamt darüber? (Mein Exmann hat die angebotenen Gespräche beim Jugendamt abgelehnt bei der Anhörung vor Gericht. Vermutlich weil er ganz genau weiß, dass seine ganzen Vorhaltungen Blödsinn sind.)

Trotzdem - die Angst, das Kind doch "verlieren" zu können, ist da. Es sind 350 km Entfernung, der Kleine müsste in eine komplett neue Schule, wo er keinen kennt, Mama, die bisher immer da war, ist plötzlich nicht "mal eben" da. Und so, wie mein Exmann und seine Frau sich momentan verhalten, befürchte ich, würden mir zukünftig sehr viele Steine in den Weg gelegt werden. Natürlich hätte ich Recht auf Umgang - aber Recht haben und Recht kriegen sind ja immer zweierlei Paar Schuhe... Er musste das bei mir nie befürchten, und auch jetzt, wo er die Sache bei Gericht angezettelt hat, findet der Umgang ganz normal statt (dass er ihn nun zweimal in den Ferien nicht abgeholt hat, obwohl er das Recht dazu gehabt hätte, kann man mir ja nicht ankreiden). *seufz*
diamant
4994 Beiträge
15.03.2016 23:03
Zitat von Lilly0510:

Danke Euch!

Ja - die Vermutung habe ich auch. Ich meine, ich kenne ihn ja auch ne Weile und er war nie so.

In den Schmutzbriefen seines Anwalts sind auch immer FB-Screenshots, wo ich wann gewesen sein soll und warum. Ich weiß, einige sagen: Selbst schuld, was schreibt man auch alles ins FB?

Nun, es ist so: Die Fanclub-Tätigkeit, die ich hobbymäßig betreibe, beinhaltet auch, dass ich Fans motiviere, den Sänger bewerbe etc. Das ist mit dem Sänger so abgesprochen, ich mache das auch schon seit einigen Jahren und kenne ihn persönlich. Offensichtlich mache ich das ziemlich gut, denn in den Anwaltsschreiben steht regelmäßig, dann und dann hat sie dies und das wieder gepostet (in den entsprechenden Fan-Gruppen - die sind ja öffentlich). Das hat alles überhaupt nichts mit dem Kind zu tun.

Seine neue Frau hat sich unter falschem Namen mit meinem privaten FB Profil angefreundet und sich als Fan ausgegeben. So hatte ich sie "dummerweise" in meiner Freundesliste und sie konnte lesen, wenn ich sonst ab und zu mal was privat auf meinem Profil geschrieben hatte. Ich bin niemand, der sein ganzes Privatleben in FB teilt, Kummer und Sorgen etc. Trotzdem - jede Kleinigkeit wurde mit Screenshot dokumentiert und dem Richter als "Beweis" für meine Unfähigkeit als Mutter eingereicht. Beim letzten Screenshot an den Richter haben die beiden dummerweise vergessen, den Namen ihres Fake-Profils unkenntlich zu machen, so dass ich "beweisen" konnte, ausspioniert zu werden. Aber auch das hat ja überhaupt nichts mit dem Kind zu tun. Das ist alles totaler Kindergarten!

Ich war in den letzten 8 Monaten exakt 4 mal Samstags weg. Der Sänger hatte mich eingeladen, ihn auf Events zu begleiten. An diesen Wochenenden hat der Sohn bei meiner Mutter übernachtet. Ich selbst habe noch nicht mal gepostet, dass ich weg bin, aber aufgrund meiner Fanclubtätigkeit kennt man mich in Fankreisen und so kommt es vor, dass z. B. Dritte in Gruppen posten: "Hey, schön dass Du da warst" und ein (ganz normales) Foto von mir und dem Sänger irgendwo auftaucht, obwohl ich das nicht selbst eingestellt habe. Somit haben sie aber wieder einen vermeintlichen "Beweis", dass ich das Kind "im Stich gelassen" bzw. "zur verwahrlosten Oma abgeschoben habe", was sie auch regelmäßig bei Gericht einreichen. Jugendamt sagt, alles Quatsch, so lange das Kind betreut ist, kann man mir nichts vorwerfen. Und selbst wenn ich jedes Wochenende weg wäre (ich habe übrigens keinen neuen Partner gehabt seit der Trennung), könnte man sich moralisch fragen, ob das sein muss, ein Grund, das Kind von mir wegzuholen, ist das aber nicht.

Sie versuchen, den Richter permanent davon zu überzeugen, dass ich "die Böse" bin und sie "die Guten". Mal ganz ehrlich: Wenn das Kind wirklich aus freien Stücken und Willen nichts lieber wollen würde, als bei seinem Vater wohnen, hätte man das dann nötig? Warum reden wir nicht gemeinsam beim Jugendamt darüber? (Mein Exmann hat die angebotenen Gespräche beim Jugendamt abgelehnt bei der Anhörung vor Gericht. Vermutlich weil er ganz genau weiß, dass seine ganzen Vorhaltungen Blödsinn sind.)

Trotzdem - die Angst, das Kind doch "verlieren" zu können, ist da. Es sind 350 km Entfernung, der Kleine müsste in eine komplett neue Schule, wo er keinen kennt, Mama, die bisher immer da war, ist plötzlich nicht "mal eben" da. Und so, wie mein Exmann und seine Frau sich momentan verhalten, befürchte ich, würden mir zukünftig sehr viele Steine in den Weg gelegt werden. Natürlich hätte ich Recht auf Umgang - aber Recht haben und Recht kriegen sind ja immer zweierlei Paar Schuhe... Er musste das bei mir nie befürchten, und auch jetzt, wo er die Sache bei Gericht angezettelt hat, findet der Umgang ganz normal statt (dass er ihn nun zweimal in den Ferien nicht abgeholt hat, obwohl er das Recht dazu gehabt hätte, kann man mir ja nicht ankreiden). *seufz*


Frag ihn doch einfach mal ganz frech, ob sie nicht noch selbst ein Kind bekommen wollen. Dann ist vielleicht Ruhe. Ich glaube nicht das dein Sohn wirklich zu ihm will.
Vielleicht haben sie auch andere Gründe, wie das bei meinem Ex der Fall war. Wenn er unsere Söhne hätte, würde er von mir Unterhalt bekommen.

Manchmal versteht man Welt einfach nicht mehr. Warum muß man seinem Kind denn so ein Durcheinander zumuten. Männer sind schon mal sehr komisch...
Nicolche
22651 Beiträge
15.03.2016 23:31
Arg ex Mann, das leidige Thema. Meiner fängt auch an gerade mein Leben durcheinander zu bringen. Zum Glück hat er beim Jugendamt verschissen, weil er seit 2012 seine Kinder nicht mehr sehen wollte.
Er versucht aber gerade mein Leben zu zerstören.

Aber versuche da erstmal die Ruhe zu bewahren, auch wenn es schwer fällt. Dein Sohn ist ja noch jung und bis jetzt warst du seine Bezugperson. Da dein Sohn, einmal hier es so sagt, das andere mal so, zeigt dass sich der kleine nicht sicher ist, was er will.

Und das wichtige, du gehst auf deinen ex Mann zu. Das zeugt schon Größe.

Ich habe mich frei stellen lassen vor Gericht l, weil ich meinen ex Mann nicht mehr sehen möchte, bzw ich kann nicht garantieren, dass ich ihn nicht voll kotze.
MiramitLionel
7458 Beiträge
16.03.2016 09:18
Wie du ja selbst schon gesagt hast, es sind einfach haltlose Unterstellungen. Es hört sich für mich auch durchaus so an, als spiele die neue Frau deines Ex Mannes eine große Rolle. Evtl Eifersucht?
Ich denke auch, dass das Jugendamt wohl merkt, wenn der Junge manipuliert wird. Denn danach klingt es schon, wenn er auf einmal meint, er will zum Papa. Vllt verspricht er ihm irgendwelche Sachen und dadurch reagiert dein Junge so.
Ich finde es sehr vorbildlich, wie du immer noch mit deinem Ex versuchst zu kommunizieren, ich glaube ich könnte das nicht. Aber wahrscheinlich wird nun nach einiger Zeit der Spuk auch aufhören, wenn er merkt, er kommt so einfach nicht weiter
Zwerginator
7683 Beiträge
16.03.2016 09:22
Eine Freundin von mir hat das auch durch, sie hat jetzt endlich in letzter Instanz gewonnen. Ich drück euch die Daumen, dass alles gut aus geht.
kleine_elfe88
729 Beiträge
16.03.2016 10:37
ohje das kommt mir auch alles bekannt vor, wünsche dir viel kraft

Bei mir dreht der Kindsvater regelmäßig am Rad
erst will er den Vaterschaftstietel nich unetrschreiben warum auch immer und dann will er das Sorgerecht obwohl er nie Zeit hat und ihm alles andere wichtiger is ale seine Tochter und jetzt meinte er "ach da es meine Tochter is und ich keine lust hab auf arbei lass ich mich auf sie krankschreiben" ähm Hallo denkt der al nach ich hätte ausrasten können wie kann man bloß weil man keine lust hat das aufs Kind schieben
Alli
593 Beiträge
16.03.2016 10:58
Ein ähnlicher "Krieg" ging bei uns auch plötzlich los, nachdem 5 Jahre alles gut gegangen ist. Es ging zwar nicht vor Gericht, aber war trotzdem nicht ohne.
Du machst das aber hervorragend. Versuche weiter mit ihm vernünftig zu kommunizieren, bleib´ sachlich, rede nie schlecht bei deinem Sohn über seinen Vater. Glaub´ mir, das wird sich auszahlen, auch wenn es schwer fällt.
Dokumentiere dennoch sein Fehlverhalten. Dazu gehört das "Nichterscheinen" in den Ferien, die Anschaffung des Nintendo ohne Absprache usw.

Ich wünsche Dir alles Gute.

16.03.2016 12:09
Ich wahge mich mal etwas weiter aus dem Fenster, kann es sein, das die Frau von Deinem Ex einen unerfüllten Kinderdunsch hat? Das würde erklären, warum die beiden permanent versuchen Dir etwas anzuhängen.
Lilly0510
3 Beiträge
16.03.2016 19:39
Danke für Eure Antworten.

Zitat von diamant:

Frag ihn doch einfach mal ganz frech, ob sie nicht noch selbst ein Kind bekommen wollen. Dann ist vielleicht Ruhe.


Dass sie versuchen, ein Kind zu kriegen, vermute ich auch. Beweisen kann ich das natürlich nicht. Sie sind schon jahrelang zusammen, aber sie war nicht der Trennungsgrund. Wir haben uns getrennt, bevor sie in sein Leben kam. Letztes Jahr haben sie dann geheiratet, der Sohn war auch bei der Hochzeit dabei (warum auch nicht?) und haben inzwischen ein Häuschen gekauft. Kurz nach der Hochzeit hat mich der Sohn mal gefragt: "Mama, wenn der Papa und sie ein Baby kriegen, hat der Papa mich dann immer noch lieb?" Ich versicherte ihm, dass er ihn dann natürlich noch lieb hat, denn er wird ja immer Papas Sohn bleiben. Mehr dachte ich mir dabei nicht, aber es muss ja dort wohl mal ein Thema gewesen sein, sonst käme der Sohn ja nicht auf die Idee. Sie ist auch schon 38, die biologische Uhr tickt. Vielleicht ist sie eifersüchtig, weil ich das mit ihm habe, was sie nicht hat: Ein Kind. Aber das sind ja alles nur Mutmaßungen. Das bringt mich vor Gericht nicht weiter und tut ja im Prinzip auch gar nichts zur Sache, da das mit unserem Kind nichts zu tun hat.

Seit er diesen Gerichtsprozess anstrebt, macht er alles heimlich und hintenrum - nur mit mir reden, das tut er nicht. Er geht jeder Kommunikation aus dem Weg. Er war z. B. in diesen 5 Wochen Sommerferien mit dem Kind bei sämtlichen Ärzten, hat überall irgendwelche schriftlichen Stellungnahmen eingeholt und dann vor Gericht behauptet, ich würde mich niemals um die Gesundheit des Kindes kümmern. Z. B. würde ich die Zahnpflege vernachlässigen. Legte dann aber eine Bescheinigung des Zahnarztes bei, der bestätigte, dass die Zähne gesund sind. Verstanden, was er damit bezwecken will, habe ich nicht.

Ich verstehe auch nicht, warum er ständig "Beweise" gegen mich sammelt. Ich habe gelesen, dass es sogar beim Familiengericht negativ gewertet wird, wenn man ständig nur den anderen schlecht macht (und das tut er!) und auftischt, was der andere so falsch macht, anstatt mit sachlichen Fakten über das Kind zu überzeugen. Alles, was er behauptet, kann er nicht belegen (womit auch? Es ist lächerlich!). Jugendamt gibt Stellungnahme ab, dass eine Kindeswohlgefährdung definitiv nicht vorliegt, er reitet trotzdem nach wie vor darauf rum.

Seit 7 Monaten machen wir jetzt rum und es geht nicht vorwärts. Sein Anwalt hat dem Richter zwischenzeitlich sogar mit Klage gedroht, sollte er jetzt nicht endlich bald einen Beschluss (zu seinen Gunsten, also so wie die VB es vorgeschlagen hat) fällen. Ob das so klug ist, sich so weit aus dem Fenster zu lehnen? Den Richter unter Druck zu setzen? Der lässt sich aber nicht unter Druck setzen. Ich vermute einfach mal, dass er echt wichtigere Fälle auf dem Tisch hat. Es geht ja momentan keine "Gefahr" aus - das Kind lebt seinen Alltag wie immer und den Umgang lasse ich nach wie vor zu (sofern er ihn denn wahr nimmt).

Überall hört man, ein Kind wird nicht einfach so verpflanzt, da muss es triftige Gründe geben. Wirklich Hoffnung will mir aber auch keiner machen, weder die vom Jugendamt noch meine Anwältin. Sie sagen beide - logisch - es liegt in der Entscheidung des Richters (vielleicht dürfen sie auch keine Prognose abgeben, auch wenn sie sich ihren Teil denken). Ach Mann...

Und natürlich darf der Sohn zu seinem Papa. Er kann ja nichts dafür, dass sein Papa bzw. dessen neue Familie sich so dämlich verhalten. Und wenn ich jetzt plötzlich beginnen würde, den Umgang zu boykottieren, bis die Sache geklärt ist, würde mir das mit Sicherheit negativ ausgelegt werden.

Darf ich Euch fragen, bei dem Mist, den Ihr durch gemacht habt, ob mit Gericht oder nicht: Wie habt Ihr die seelische Belastung ausgehalten? Habt Ihr Euch irgendwelche Hilfe gesucht?

Liebe Grüße

Lilly

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