Mütter- und Schwangerenforum

Asperger oder eine seltene Form der Legasthenie

Nicolche
22651 Beiträge
19.07.2017 21:20
Es geht um meine Prinzessin, sie ist 7 Jahre alt und hat bald die 1. Klasse hinter sich. Sie schlägt sich wacker. Ist eigentlich eine gute Schülerin. Besonders in Mathematik (inselbegabung), sie löst schon Gleichungen ihres Bruder (5. Klasse) ohne Mühe und rechenweg. Wie sie es macht, kann sie nicht erklären, sie sieht einfach ein Ergebnis im Kopf. Das einzige Problem was ich haben, sie liest nicht, ich wäre schon froh wenn sie schlecht lesen würde. Sie kennt jeden erlernten Buchstaben, kann das Alphabet und kann auch Fehlerfrei schreiben. Weiß zwar nicht was sie da schreibt, ist aber richtig. Am Anfang dachten wir, sie hat keine Lust, doch dann fing sie an regelmäßig Panikattacken zu bekommen, erst in der schule,dann auch in der mittagsbetreuung und später auch Zuhause. Sie bekommt seit über einem Jahr ergo und dieses Jahr, haben wir einen IQ test sowie einen ADS Diagnostik machen lassen, letzteres weil ich und mein Sohn es haben, wird ja vererbt. Der IQ test ergab, dass sie über durchschnittlich intelligent ist 111. Positiv wurde sie auch auf ADS getestet, aber jetzt nicht so extrem auffällig, wie bei mir oder meinem Sohn. Sie bekommt Medikamente, in der Hoffnung, dass sie das lesen anfängt. Hat sie aber nicht.
In der Vorschule ist sie schon aufgefallen, konnte plötzlich kein Licht mehr an machen, vor Gruppen war sie sehr schüchtern und auch sehr weinerlich. Ich war erschrocken, denn Zuhause, war sie eine Draufgängerin, hat regelmäßig ihren Bruder verprügelt und war laut und dominant. Da wurde ein Spiel-leistungstest gemacht. Den hat sie aber nicht fertig gemacht, sie hat sich verweigert. Hat sie übrigens auch bei den U Untersuchung und beim schuleignunstest gemacht. Die Ärztin sagte zu mir sie hätte eine emotionale - soziale Entwicklungsstörung.
So jetzt wird weiter an Sie getestet, da sie zwei Möglichkeiten noch haben. Einmal Asperger, da einiges gibt was da drauf hin spielt. Sie kann sich nicht äußern was sie in sich fühlt, sie hat dann immer Bauch, Hals, Kopf und Knochenschmerzen, alles wurde von Fachärzten durchleuchtet und alles ohne Befund. Sie ist nur in bekannter und gewohnter Umgebung, mit Menschen die sie gut kennt normal, sonst ist sie eine Katze. Es reicht schon, wenn die Tische in der schule verrückt werden und sie einen neuen Platz hat. Oder in der ergo, wenn mal in einem anderen Raum Therapie gehalten werden muss.
Das andere ist eine zentrierte Legasthenie, was sich nur aufs lesen bezieht. Letztere kann erst ende der zweiten klasse getestet werden. Auf Asperger wird Ende August entschieden, wie die Diagnostik laufen wird, tagesklinik oder ambulant in der Psychiatrie.

Hat das auch schon jemand durch? Wir sind alle schon ratlos. Wenn Sie nicht anfängt wenigstens schlecht zu lesen, wird sie nicht in die 3. Klasse kommen obwohl sie laut Lehrerin in fast allen Fächer auf eine 1 oder 2 steht, wenn es benotet würde.
sabrinas28883
3512 Beiträge
19.07.2017 21:36
Ich habe einen kleinen Asperger hier und er hat auch zusätzlich eine Legasthenie. Gelesen hat er erst in der 2. klasse und auch jetzt ( kommt in die 4. Klasse ) liest er noch schlecht. Bei uns hieß es damals auch er wird nicht in die 3. klasse versetzt , aber ich habe meinen Dickkopf durchgesetzt und er ist ganz normal in die 3. klasse gekommen. Mit Beginn des Schuljahres hat auch seine Legasthenieförderung begonnen und er macht tolle Fortschritte. Nach der 3 . Klasse stand für alle Lehrer fest er kommt ganz normal in die 4. klasse.
Von deiner Beschreibung her sehe ich deine Tochter auch in beiden Krankheitsbildern
Nicolche
22651 Beiträge
19.07.2017 21:57
Zitat von sabrinas28883:

Ich habe einen kleinen Asperger hier und er hat auch zusätzlich eine Legasthenie. Gelesen hat er erst in der 2. klasse und auch jetzt ( kommt in die 4. Klasse ) liest er noch schlecht. Bei uns hieß es damals auch er wird nicht in die 3. klasse versetzt , aber ich habe meinen Dickkopf durchgesetzt und er ist ganz normal in die 3. klasse gekommen. Mit Beginn des Schuljahres hat auch seine Legasthenieförderung begonnen und er macht tolle Fortschritte. Nach der 3 . Klasse stand für alle Lehrer fest er kommt ganz normal in die 4. klasse.
Von deiner Beschreibung her sehe ich deine Tochter auch in beiden Krankheitsbildern


Marie geht in eine privat schule, sie wäre in einer normalen schule untergegangen. Dort wurden ihr jetzt 2 Stunden die Woche leseförderung von einer lerntherapeutin genehmigt. Ich hoffe, dass sie da einen Fortschritt macht. Die Übungen führen wir Zuhause fort. Alles andere ergibt sich ja erst später.
19.07.2017 22:02
Ich und meine Mittlere haben auch Asperger.

Letzten August haben wir die Diagnose endlich bekommen.

Hast du denn spezielle Fragen dazu oÄ?

Nicolche
22651 Beiträge
19.07.2017 22:42
Nur wie die Therapien aussehen würde, müsste ich dann Psychologin wechseln. Frau Bauer kennt sich damit nicht aus ist nicht ihr Schwerpunkt und wird das von der Kasse bezahlt? Lerntherapie wird von der Kasse nicht bezahlt,die Kosten für Ihre jetzige Therapie in der schule übernimmt Caritas. Ich selber kenne mich mit dem Krankheitsbild auch nicht aus, Zuhause ist sie auch sogut wie unauffällig und macht soviele tolle Sachen. Ist aber sehr anhänglich, also schläft nur bei mir, ist immer bei mir, sogar im Bad. Außer wenn mein freund zu Besuch kommt, dann ist sie bei ihm.
zweiermami
479 Beiträge
20.07.2017 12:57
Das hört sich wie nach dem Kind meiner besten Freundin an. Am Besten wäre es, wenn Du eine Ergotherpeutin findest, die eine Legasthenietrainerausbildung hat.
Wenn sie sich so schwer tut, dann unbedingt den Druck rausnehmen. (Beim Buben meiner besten Freundin ging es sogar soweit, daß er schlimme Depression und suiz. Tendenzen hatte. Bei ihm war jetzt der SPF das Mittel der Wahl, weil er in seinem Tempo lernen kann und Förderungen bekommt.

Alles Liebe!
Nicolche
22651 Beiträge
26.07.2017 16:52
Sie hat seit der Vorschule ergo. Die auch Legasthenietraining haben, aber Marie kann auf Legasthenie noch nicht getestet werden, sie ist noch zu klein.
Nicolche
22651 Beiträge
08.03.2018 20:49
Nach langen mal wieder, unsere Diagnostik ist vorbei. Ich habe ja lange gehofft, dass sie nur eine Soziale Phobie und legasthenie hat, beides gut behandelbar, bzw gut Förderbar. Aber nachdem sie unabhängig von zwei Psychiater getestet wurde und das dann anhand von Video Aufzeichnungen verglichen worden ist, ist wirklich Autismus diagnostiziert worden. Mir wurde geraten einen Schwerbehinderten Ausweis zu beantragen und einen pflegegrad, auch soll ich mich ans Jugendamt wenden, sie braucht einen schulbegleiter, da sie ja nur im Unterricht sitzt, aber nicht teilnimmt. Ihr Gesundheitszustand hat sich in den letzten 6 Monaten rapide verschlechtert, sie leidet täglich unter psychosomatischen Schmerzen, Ängste häufen sich und enorm an Gewicht hat sie auch verloren. Mein Arbeitgeber weiß schon Bescheid und versucht meinen dienstplan so zu planen, dass ich viel zuhause mit ihr Zeit verbringen kann, denn bei mir hat sie kaum Symptome. Therapieplan bleibt gleich wie vorher auch. Außer die monatliche Gewichtskontolle. Kann auch bei meiner Ärztin blieben.
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