Mütter- und Schwangerenforum

LRS wegen ADS? Was tun?

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Fjörgyn
2765 Beiträge
24.05.2017 10:40
Zitat von Marf:

Zitat von Skorpi:

Zitat von Marf:

Zitat von Skorpi:

...

Weil es ein sehr spezielles Thema ist hnd eigentlich da nur Leute schreiben ,antworten,die damit Erfahrung haben.Normalerweise braucht es da keine Erklärungen.
Dejenigen die selber so ein Kind haben äussern sich meist immer völlig anders - warum wohl?!
Und der Rest hat sein Wissen von Dritten,da ist ein Kind in derselben Klasse etc..Doch den Alltag,die Bedürfnisse des Kindes und wie man damit Umgeht kann keiner nachvollziehen.
Da wird nur festgestellt das diese Kinder wohl zuwenig frische Luft bekommen und die Eltern wohl zu faul sind und dann eben Medikamente geben.Eine einjährige Testerrei,hunderte Gespräche und Untersuchungen in Frage stellen ,weils beim Nachbarssohn anders verlief.
Das brauche ich persönlich nicht.Kostet meine Lebenszeit.
Wenn ich den Eindruck habe ,es wird zugehört und nachgefragt um Einblicke zu gewinnen bin ich die Erste die sich hinsetzt und antwortet.Leider ist das selten.
Mir persönlich sind inzw. Studien auch egal.Ich seh hier meine Tochter,was wir hinter uns haben und wie sie sich entwickelt hat.Das kann ich weitergeben,diese Fortschritte wünsche ich jeder Mutter mit einem AD(H)S Kind .
Ich arbeite auch an einer Schule die ADHSler ,Autisten ,Asperger etc. Nachhilfe und Unterstützung gibt.Ich habe also genug ,sehr lebendiges Ansichtsmaterial und kenne die Probleme der Eltern und was sie bewegt.


Es hat aber doch hier niemand geschrieben, dass Medikamente ein no go sind! Es wurde etwas kritisch hinterfragt, aber mit der Betonung darauf, dass man selber kein Fachwissen dazu hat. Hier so wütend und genervt darauf zu reagieren, kann ich wirklich null nachvollziehen, ehrlich nicht.

Und nur, weil man selber nicht betroffen ist, muss man doch nicht unwissend bleiben? Oder hat sich rauszuhalten?

Nein,keiner muss sich raushalten.
Aber dieses dauernde Halbwissen ,dieses Drogengerede....ach ,es ist nur entnervend.
Jeder der Betroffenen schreckt da im ersten Moment zurück.Das will keiner für sein Kind.Egal ob nun Insulin bei Diabetes oder Medikinet bei ADS. Doch ein guter Jugendpsychologe und Ärzte klären da auf.Es gibt überall sehr gute und fundierte Literatur,selbst hier im Forum sind einige Threads die gut informieren.Die Medigabe geht immer mit einer Therapie anheim,man ist regelmäßig bei Untersuchungen.Da ist dieganze Familie gefragt.
Diese Kinder werden öfters kontrolliert als andere.
Da frage ich mich warum dann immer noch soviel Blödsinn kursiert.


Ich kann dir nur zustimmen. Ich finde es immer achade, dass die meisten Leute sich wenig informieren. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich auch erst damit beschäftigt habe, also eingehend, als es hieß, dass unsere neue Psychologin ein ADS bei meiner Tochter vermutet. Vorher wurde das kategorisch ausgeschlossen, natürlich ohne entsprechende Tests durchgeführt zu haben.
Meine Tochter und ich haben seit fünf Jahren einen Psychologen-Marathon hinter uns und ich war immer extrem anti, wenn es um ADS/ADHS und die entsprechende Medikation ging. Kommt mir nicht ins Haus nd das habe ich auch immer klar so kommuniziert, auch bei unserer jetzigen Psychologin. Wir hatten von September bis Mai wöchentlich zwei Termine dort und zwar ausschließlich zur Diagnostik, das kannte ich von den anderen nicht. Da hatten wir drei oder vier Termine zur Diagnostik und in beiden vorherigen Fällen kamen wir zu unterschiedlichen Diagnosen. Die dazugehörige Therapie war vollkommen verschenkte Zeit, denn sie brachte gar nichts, die letzte Psychologin hat die Therapie abgebrochen, mit den Worten, mein Kind sei vollkommen unwillens an ihrer Situation etwas zu ändern. Im Auto brach sie in Tränen aus und sagte:"Mama, ich kann nicht mehr! Irgendetwas stimmt mit mir nicht!" Ich habe also auch nichts mehr weiter gemacht, es wurde immer schlimmer in der Schule und dadurch gab es zu Hause auch viel Stress. Nach einem extrem heftigen Zwischenfall, haben wir beschlossen, dass wir es doch nochmal mit psychologischer Hilfe versuchen wollen. Ich musste lange gegen den Unwillen meines Kindes anreden, aber sie wusste ja selbs, dass es so nich weitergehen kann. Also Termin gemacht und schon der erste Termin verlief ganz anders und wir fühlten uns besser aufgehoben, selbst meine Tochter sagte, dass sie glaubt, die Psychologin würde sie besser verstehen als die alten. Meine Weigerung was ADS/ADHS und Medikation anging habe ich natürlich trotzdem von Anfang an klar gemacht. Ich bekam dann einen eigenen Termin, nur für mich und man hat mir gehörig den Kopf gewaschen und alle meine Fragen und Bedenken ausführlich besprochen und geklärt. Man hat meine Vorurteile erklärt, bestätigt oder zerstreut.
Lange Rede-kurzer Sinn; meine Tochter nimmt seit etwa zwei Wochen Medikinet. Hat sich meine Kind verändert? Ja, hat sie, aber nicht so wie ich es befürchtet habe. Sie ist kein lethargischer, willenloser Zombie, sie ist nicht wesensverändert! Sie ist immer noch lebhaft, hat Power ohne Ende, sie liebt es noch immer sich zu bewegen, sie geht noch immer gerne zum Sport. Der einzige Unterschied, den wir bisher feststellen konnten ist, dass sie fokussierter ist. Insbesondere was die Schule angeht, sie kann dem Unterricht ohne Probleme folgen, sie bekommt ihre Aufgaben im Unterricht fertig, sie schreibt sich ihre Hausaufgaben auf und erledigt sie selbstständig, man kann ein Gespräch mit ihr führen, ohne dass sie hunder andere Dinge im Kopf hat. Und, und das ist für mich das wichtigste , eine Tochter sagt selbst, dass sie sich mit den Tabletten besser fühlt, weil sie das Gefühl hat, dass ihre Gedanken geordneter sind. Ich spreche jeden Tag mit ihr, wie es war, ob sie Nebenwirkungen bemerkt hat und sei es nur ein komisches Gefühl, aber bisher ist dem nicht so. Sie bekommt auch nicht nur Medikation, sondern natürlich auch noch begleitend Therapie.
Meine Tochter hat einen IQ von 117, ihre Werten im Bereich Analytik und logisches Denken liegen in einem Bereich, der eigentlich ein gutes Gymnasialniveau zulassen würde. Sie hatte aber eine Hauptschulempfehlung und gerade Mathe war immer sehr schlecht.
Ich weiß, dass der Zeitraum bei uns noch sehr kurz ist und ich werde das alles genauestens im Auge behalten, aber momentan sind wir auf einem guten Weg und so lange es meinem Kind so gut geht und ich keine Wesensveränderungen wahrnehmen, bin ich gewillt, den Weg mit meinem Kind zu gehen. Alles andere wäre fahrlässig und, wie jemand anderes schon sagte, unterlassene Hilfeleistung.

Liebe TS,

hole dir bitte noch eine zweite Meinung ein, gerade wenn du unsicher bist und suche dir unbedingt einen fähigen Psychologen, auch das ist gar nicht so einfach, aber sei aufgeschlossen. Ritalin kann hilfreich sein, aber eben nur, bei eine, entsprechenden Krankheitsbild.

Ich wünsche dir alles Gute!
24.05.2017 10:58
Zitat von Fjörgyn:

Zitat von Marf:

Zitat von Skorpi:

Zitat von Marf:

...


Es hat aber doch hier niemand geschrieben, dass Medikamente ein no go sind! Es wurde etwas kritisch hinterfragt, aber mit der Betonung darauf, dass man selber kein Fachwissen dazu hat. Hier so wütend und genervt darauf zu reagieren, kann ich wirklich null nachvollziehen, ehrlich nicht.

Und nur, weil man selber nicht betroffen ist, muss man doch nicht unwissend bleiben? Oder hat sich rauszuhalten?

Nein,keiner muss sich raushalten.
Aber dieses dauernde Halbwissen ,dieses Drogengerede....ach ,es ist nur entnervend.
Jeder der Betroffenen schreckt da im ersten Moment zurück.Das will keiner für sein Kind.Egal ob nun Insulin bei Diabetes oder Medikinet bei ADS. Doch ein guter Jugendpsychologe und Ärzte klären da auf.Es gibt überall sehr gute und fundierte Literatur,selbst hier im Forum sind einige Threads die gut informieren.Die Medigabe geht immer mit einer Therapie anheim,man ist regelmäßig bei Untersuchungen.Da ist dieganze Familie gefragt.
Diese Kinder werden öfters kontrolliert als andere.
Da frage ich mich warum dann immer noch soviel Blödsinn kursiert.


Ich kann dir nur zustimmen. Ich finde es immer achade, dass die meisten Leute sich wenig informieren. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich auch erst damit beschäftigt habe, also eingehend, als es hieß, dass unsere neue Psychologin ein ADS bei meiner Tochter vermutet. Vorher wurde das kategorisch ausgeschlossen, natürlich ohne entsprechende Tests durchgeführt zu haben.
Meine Tochter und ich haben seit fünf Jahren einen Psychologen-Marathon hinter uns und ich war immer extrem anti, wenn es um ADS/ADHS und die entsprechende Medikation ging. Kommt mir nicht ins Haus nd das habe ich auch immer klar so kommuniziert, auch bei unserer jetzigen Psychologin. Wir hatten von September bis Mai wöchentlich zwei Termine dort und zwar ausschließlich zur Diagnostik, das kannte ich von den anderen nicht. Da hatten wir drei oder vier Termine zur Diagnostik und in beiden vorherigen Fällen kamen wir zu unterschiedlichen Diagnosen. Die dazugehörige Therapie war vollkommen verschenkte Zeit, denn sie brachte gar nichts, die letzte Psychologin hat die Therapie abgebrochen, mit den Worten, mein Kind sei vollkommen unwillens an ihrer Situation etwas zu ändern. Im Auto brach sie in Tränen aus und sagte:"Mama, ich kann nicht mehr! Irgendetwas stimmt mit mir nicht!" Ich habe also auch nichts mehr weiter gemacht, es wurde immer schlimmer in der Schule und dadurch gab es zu Hause auch viel Stress. Nach einem extrem heftigen Zwischenfall, haben wir beschlossen, dass wir es doch nochmal mit psychologischer Hilfe versuchen wollen. Ich musste lange gegen den Unwillen meines Kindes anreden, aber sie wusste ja selbs, dass es so nich weitergehen kann. Also Termin gemacht und schon der erste Termin verlief ganz anders und wir fühlten uns besser aufgehoben, selbst meine Tochter sagte, dass sie glaubt, die Psychologin würde sie besser verstehen als die alten. Meine Weigerung was ADS/ADHS und Medikation anging habe ich natürlich trotzdem von Anfang an klar gemacht. Ich bekam dann einen eigenen Termin, nur für mich und man hat mir gehörig den Kopf gewaschen und alle meine Fragen und Bedenken ausführlich besprochen und geklärt. Man hat meine Vorurteile erklärt, bestätigt oder zerstreut.
Lange Rede-kurzer Sinn; meine Tochter nimmt seit etwa zwei Wochen Medikinet. Hat sich meine Kind verändert? Ja, hat sie, aber nicht so wie ich es befürchtet habe. Sie ist kein lethargischer, willenloser Zombie, sie ist nicht wesensverändert! Sie ist immer noch lebhaft, hat Power ohne Ende, sie liebt es noch immer sich zu bewegen, sie geht noch immer gerne zum Sport. Der einzige Unterschied, den wir bisher feststellen konnten ist, dass sie fokussierter ist. Insbesondere was die Schule angeht, sie kann dem Unterricht ohne Probleme folgen, sie bekommt ihre Aufgaben im Unterricht fertig, sie schreibt sich ihre Hausaufgaben auf und erledigt sie selbstständig, man kann ein Gespräch mit ihr führen, ohne dass sie hunder andere Dinge im Kopf hat. Und, und das ist für mich das wichtigste , eine Tochter sagt selbst, dass sie sich mit den Tabletten besser fühlt, weil sie das Gefühl hat, dass ihre Gedanken geordneter sind. Ich spreche jeden Tag mit ihr, wie es war, ob sie Nebenwirkungen bemerkt hat und sei es nur ein komisches Gefühl, aber bisher ist dem nicht so. Sie bekommt auch nicht nur Medikation, sondern natürlich auch noch begleitend Therapie.
Meine Tochter hat einen IQ von 117, ihre Werten im Bereich Analytik und logisches Denken liegen in einem Bereich, der eigentlich ein gutes Gymnasialniveau zulassen würde. Sie hatte aber eine Hauptschulempfehlung und gerade Mathe war immer sehr schlecht.
Ich weiß, dass der Zeitraum bei uns noch sehr kurz ist und ich werde das alles genauestens im Auge behalten, aber momentan sind wir auf einem guten Weg und so lange es meinem Kind so gut geht und ich keine Wesensveränderungen wahrnehmen, bin ich gewillt, den Weg mit meinem Kind zu gehen. Alles andere wäre fahrlässig und, wie jemand anderes schon sagte, unterlassene Hilfeleistung.

Liebe TS,

hole dir bitte noch eine zweite Meinung ein, gerade wenn du unsicher bist und suche dir unbedingt einen fähigen Psychologen, auch das ist gar nicht so einfach, aber sei aufgeschlossen. Ritalin kann hilfreich sein, aber eben nur, bei eine, entsprechenden Krankheitsbild.

Ich wünsche dir alles Gute!


Nur zu dem Punkt, dass du es schade findest, dass sich andere so wenig informieren. Wenn man nicht betroffen ist, hat man dazu ja gar kein Grund. Dann schnappt man schnell Dinge auf, nimmt sie so hin und urteilt vielleicht auch aus eigener Erfahrungen, die vielleicht nicht ganz so toll waren. Eine ganz alte Nachbarin von mir hatte mal folgendes gesagt: "Ich habe endlich einen Arzt gefunden, der mir dieses Medikament ohne wenn und aber verschreibt." Ich glaube bis heute nicht, dass dieses Kind dieses Medikament wirklich nötig hatte. Noch krasser war es, als diese Dame, diese Tabletten weiter gegeben hat und meinte, dass das ganz harmlos wäre......

Und ja, ich bin tatsächlich immer noch etwas skeptisch. Denn ich habe nicht nur einmal erlebt, dass Ärzte eben zu schnell Dinge verschreiben, die gar nicht nötig sind. Zwar war das nur eine Hausärztin aber ich habe einmal ein Antibiotikum gegen eine angebliche Ohrenentzündung bekommen, beim HNO-Arzt stellte sich raus, dass nur Wasser drin war und, dass ich gar nichts nehmen soll und nehmen muss dagegen. Es hat sich auch wirklich von allein wieder erledigt. Da war ich einfach nur froh, dass ich direkt im Anschluss eben zum HNO-Arzt gegangen bin. Und dann hat die gleiche Ärztin mir was gegen eine Blasenentzündung verschrieben, bevor sie ein Ergebnis hatte. Tja, ich hatte keine Blasenentzündung..... Vielleicht kann man da einen Hausarzt nicht mit nem Psychologen und Fachärzte vergleichen, dass weiß ich nicht so genau, aber ich finde es eben einfach absolut nicht verkehrt, da erstmal mit Skepsis ran zugehen und wenn man sich so unsicher ist, wirklich noch eine zweite Meinung einzuholen.

Marf
28106 Beiträge
24.05.2017 11:41
Zitat von Skorpi:

Zitat von Fjörgyn:

Zitat von Marf:

Zitat von Skorpi:

...

Nein,keiner muss sich raushalten.
Aber dieses dauernde Halbwissen ,dieses Drogengerede....ach ,es ist nur entnervend.
Jeder der Betroffenen schreckt da im ersten Moment zurück.Das will keiner für sein Kind.Egal ob nun Insulin bei Diabetes oder Medikinet bei ADS. Doch ein guter Jugendpsychologe und Ärzte klären da auf.Es gibt überall sehr gute und fundierte Literatur,selbst hier im Forum sind einige Threads die gut informieren.Die Medigabe geht immer mit einer Therapie anheim,man ist regelmäßig bei Untersuchungen.Da ist dieganze Familie gefragt.
Diese Kinder werden öfters kontrolliert als andere.
Da frage ich mich warum dann immer noch soviel Blödsinn kursiert.


Ich kann dir nur zustimmen. Ich finde es immer achade, dass die meisten Leute sich wenig informieren. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich auch erst damit beschäftigt habe, also eingehend, als es hieß, dass unsere neue Psychologin ein ADS bei meiner Tochter vermutet. Vorher wurde das kategorisch ausgeschlossen, natürlich ohne entsprechende Tests durchgeführt zu haben.
Meine Tochter und ich haben seit fünf Jahren einen Psychologen-Marathon hinter uns und ich war immer extrem anti, wenn es um ADS/ADHS und die entsprechende Medikation ging. Kommt mir nicht ins Haus nd das habe ich auch immer klar so kommuniziert, auch bei unserer jetzigen Psychologin. Wir hatten von September bis Mai wöchentlich zwei Termine dort und zwar ausschließlich zur Diagnostik, das kannte ich von den anderen nicht. Da hatten wir drei oder vier Termine zur Diagnostik und in beiden vorherigen Fällen kamen wir zu unterschiedlichen Diagnosen. Die dazugehörige Therapie war vollkommen verschenkte Zeit, denn sie brachte gar nichts, die letzte Psychologin hat die Therapie abgebrochen, mit den Worten, mein Kind sei vollkommen unwillens an ihrer Situation etwas zu ändern. Im Auto brach sie in Tränen aus und sagte:"Mama, ich kann nicht mehr! Irgendetwas stimmt mit mir nicht!" Ich habe also auch nichts mehr weiter gemacht, es wurde immer schlimmer in der Schule und dadurch gab es zu Hause auch viel Stress. Nach einem extrem heftigen Zwischenfall, haben wir beschlossen, dass wir es doch nochmal mit psychologischer Hilfe versuchen wollen. Ich musste lange gegen den Unwillen meines Kindes anreden, aber sie wusste ja selbs, dass es so nich weitergehen kann. Also Termin gemacht und schon der erste Termin verlief ganz anders und wir fühlten uns besser aufgehoben, selbst meine Tochter sagte, dass sie glaubt, die Psychologin würde sie besser verstehen als die alten. Meine Weigerung was ADS/ADHS und Medikation anging habe ich natürlich trotzdem von Anfang an klar gemacht. Ich bekam dann einen eigenen Termin, nur für mich und man hat mir gehörig den Kopf gewaschen und alle meine Fragen und Bedenken ausführlich besprochen und geklärt. Man hat meine Vorurteile erklärt, bestätigt oder zerstreut.
Lange Rede-kurzer Sinn; meine Tochter nimmt seit etwa zwei Wochen Medikinet. Hat sich meine Kind verändert? Ja, hat sie, aber nicht so wie ich es befürchtet habe. Sie ist kein lethargischer, willenloser Zombie, sie ist nicht wesensverändert! Sie ist immer noch lebhaft, hat Power ohne Ende, sie liebt es noch immer sich zu bewegen, sie geht noch immer gerne zum Sport. Der einzige Unterschied, den wir bisher feststellen konnten ist, dass sie fokussierter ist. Insbesondere was die Schule angeht, sie kann dem Unterricht ohne Probleme folgen, sie bekommt ihre Aufgaben im Unterricht fertig, sie schreibt sich ihre Hausaufgaben auf und erledigt sie selbstständig, man kann ein Gespräch mit ihr führen, ohne dass sie hunder andere Dinge im Kopf hat. Und, und das ist für mich das wichtigste , eine Tochter sagt selbst, dass sie sich mit den Tabletten besser fühlt, weil sie das Gefühl hat, dass ihre Gedanken geordneter sind. Ich spreche jeden Tag mit ihr, wie es war, ob sie Nebenwirkungen bemerkt hat und sei es nur ein komisches Gefühl, aber bisher ist dem nicht so. Sie bekommt auch nicht nur Medikation, sondern natürlich auch noch begleitend Therapie.
Meine Tochter hat einen IQ von 117, ihre Werten im Bereich Analytik und logisches Denken liegen in einem Bereich, der eigentlich ein gutes Gymnasialniveau zulassen würde. Sie hatte aber eine Hauptschulempfehlung und gerade Mathe war immer sehr schlecht.
Ich weiß, dass der Zeitraum bei uns noch sehr kurz ist und ich werde das alles genauestens im Auge behalten, aber momentan sind wir auf einem guten Weg und so lange es meinem Kind so gut geht und ich keine Wesensveränderungen wahrnehmen, bin ich gewillt, den Weg mit meinem Kind zu gehen. Alles andere wäre fahrlässig und, wie jemand anderes schon sagte, unterlassene Hilfeleistung.

Liebe TS,

hole dir bitte noch eine zweite Meinung ein, gerade wenn du unsicher bist und suche dir unbedingt einen fähigen Psychologen, auch das ist gar nicht so einfach, aber sei aufgeschlossen. Ritalin kann hilfreich sein, aber eben nur, bei eine, entsprechenden Krankheitsbild.

Ich wünsche dir alles Gute!


Nur zu dem Punkt, dass du es schade findest, dass sich andere so wenig informieren. Wenn man nicht betroffen ist, hat man dazu ja gar kein Grund. Dann schnappt man schnell Dinge auf, nimmt sie so hin und urteilt vielleicht auch aus eigener Erfahrungen, die vielleicht nicht ganz so toll waren. Eine ganz alte Nachbarin von mir hatte mal folgendes gesagt: "Ich habe endlich einen Arzt gefunden, der mir dieses Medikament ohne wenn und aber verschreibt." Ich glaube bis heute nicht, dass dieses Kind dieses Medikament wirklich nötig hatte. Noch krasser war es, als diese Dame, diese Tabletten weiter gegeben hat und meinte, dass das ganz harmlos wäre......

Und ja, ich bin tatsächlich immer noch etwas skeptisch. Denn ich habe nicht nur einmal erlebt, dass Ärzte eben zu schnell Dinge verschreiben, die gar nicht nötig sind. Zwar war das nur eine Hausärztin aber ich habe einmal ein Antibiotikum gegen eine angebliche Ohrenentzündung bekommen, beim HNO-Arzt stellte sich raus, dass nur Wasser drin war und, dass ich gar nichts nehmen soll und nehmen muss dagegen. Es hat sich auch wirklich von allein wieder erledigt. Da war ich einfach nur froh, dass ich direkt im Anschluss eben zum HNO-Arzt gegangen bin. Und dann hat die gleiche Ärztin mir was gegen eine Blasenentzündung verschrieben, bevor sie ein Ergebnis hatte. Tja, ich hatte keine Blasenentzündung..... Vielleicht kann man da einen Hausarzt nicht mit nem Psychologen und Fachärzte vergleichen, dass weiß ich nicht so genau, aber ich finde es eben einfach absolut nicht verkehrt, da erstmal mit Skepsis ran zugehen und wenn man sich so unsicher ist, wirklich noch eine zweite Meinung einzuholen.

Ich denke das jede Mutter viele Gespräche und oft einen Ärztemarathon hinter sich hat,bis DER Arzt gefunden ist,der passt. Ich war mit meiner bei 4 Ärzten und 2 Psychologen.....bei einem wurde sogar ein Hirntumor diagnostiziert - ich sag dir....nein,lieber sag ich nix.
Mir persönlich wurde auch schon falsche Medizin verschrieben.Ich bin trotzdem noch bei dieser Ärztin.Weil es ausdiskutiert wurde und sie eine sehr kompetente Frau ist.Ich gehe ,besonders bei den Kinder,sehr kritisch mit Ärzten und Diagnostik um....aber wenn die Diagnose passt,sie sich mit allem deckt und die verschriebene Therapie/Medizin hilft sollte man sie annehmen - so unbequem sie auch sei.

.
Fjörgl,
du hast auch so einen Irrwisch Zuhause..?! ...ich muss sagen,das freut mich jetzt irgendwie .

Mit 2 Wochen stehst du am Anfang....warte ab,das wird immer mehr! Die Kinder blühen auf wenn sie ihr Potential erkennen.
24.05.2017 11:57
Zitat von Marf:

Zitat von Skorpi:

Zitat von Fjörgyn:

Zitat von Marf:

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Ich kann dir nur zustimmen. Ich finde es immer achade, dass die meisten Leute sich wenig informieren. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich auch erst damit beschäftigt habe, also eingehend, als es hieß, dass unsere neue Psychologin ein ADS bei meiner Tochter vermutet. Vorher wurde das kategorisch ausgeschlossen, natürlich ohne entsprechende Tests durchgeführt zu haben.
Meine Tochter und ich haben seit fünf Jahren einen Psychologen-Marathon hinter uns und ich war immer extrem anti, wenn es um ADS/ADHS und die entsprechende Medikation ging. Kommt mir nicht ins Haus nd das habe ich auch immer klar so kommuniziert, auch bei unserer jetzigen Psychologin. Wir hatten von September bis Mai wöchentlich zwei Termine dort und zwar ausschließlich zur Diagnostik, das kannte ich von den anderen nicht. Da hatten wir drei oder vier Termine zur Diagnostik und in beiden vorherigen Fällen kamen wir zu unterschiedlichen Diagnosen. Die dazugehörige Therapie war vollkommen verschenkte Zeit, denn sie brachte gar nichts, die letzte Psychologin hat die Therapie abgebrochen, mit den Worten, mein Kind sei vollkommen unwillens an ihrer Situation etwas zu ändern. Im Auto brach sie in Tränen aus und sagte:"Mama, ich kann nicht mehr! Irgendetwas stimmt mit mir nicht!" Ich habe also auch nichts mehr weiter gemacht, es wurde immer schlimmer in der Schule und dadurch gab es zu Hause auch viel Stress. Nach einem extrem heftigen Zwischenfall, haben wir beschlossen, dass wir es doch nochmal mit psychologischer Hilfe versuchen wollen. Ich musste lange gegen den Unwillen meines Kindes anreden, aber sie wusste ja selbs, dass es so nich weitergehen kann. Also Termin gemacht und schon der erste Termin verlief ganz anders und wir fühlten uns besser aufgehoben, selbst meine Tochter sagte, dass sie glaubt, die Psychologin würde sie besser verstehen als die alten. Meine Weigerung was ADS/ADHS und Medikation anging habe ich natürlich trotzdem von Anfang an klar gemacht. Ich bekam dann einen eigenen Termin, nur für mich und man hat mir gehörig den Kopf gewaschen und alle meine Fragen und Bedenken ausführlich besprochen und geklärt. Man hat meine Vorurteile erklärt, bestätigt oder zerstreut.
Lange Rede-kurzer Sinn; meine Tochter nimmt seit etwa zwei Wochen Medikinet. Hat sich meine Kind verändert? Ja, hat sie, aber nicht so wie ich es befürchtet habe. Sie ist kein lethargischer, willenloser Zombie, sie ist nicht wesensverändert! Sie ist immer noch lebhaft, hat Power ohne Ende, sie liebt es noch immer sich zu bewegen, sie geht noch immer gerne zum Sport. Der einzige Unterschied, den wir bisher feststellen konnten ist, dass sie fokussierter ist. Insbesondere was die Schule angeht, sie kann dem Unterricht ohne Probleme folgen, sie bekommt ihre Aufgaben im Unterricht fertig, sie schreibt sich ihre Hausaufgaben auf und erledigt sie selbstständig, man kann ein Gespräch mit ihr führen, ohne dass sie hunder andere Dinge im Kopf hat. Und, und das ist für mich das wichtigste , eine Tochter sagt selbst, dass sie sich mit den Tabletten besser fühlt, weil sie das Gefühl hat, dass ihre Gedanken geordneter sind. Ich spreche jeden Tag mit ihr, wie es war, ob sie Nebenwirkungen bemerkt hat und sei es nur ein komisches Gefühl, aber bisher ist dem nicht so. Sie bekommt auch nicht nur Medikation, sondern natürlich auch noch begleitend Therapie.
Meine Tochter hat einen IQ von 117, ihre Werten im Bereich Analytik und logisches Denken liegen in einem Bereich, der eigentlich ein gutes Gymnasialniveau zulassen würde. Sie hatte aber eine Hauptschulempfehlung und gerade Mathe war immer sehr schlecht.
Ich weiß, dass der Zeitraum bei uns noch sehr kurz ist und ich werde das alles genauestens im Auge behalten, aber momentan sind wir auf einem guten Weg und so lange es meinem Kind so gut geht und ich keine Wesensveränderungen wahrnehmen, bin ich gewillt, den Weg mit meinem Kind zu gehen. Alles andere wäre fahrlässig und, wie jemand anderes schon sagte, unterlassene Hilfeleistung.

Liebe TS,

hole dir bitte noch eine zweite Meinung ein, gerade wenn du unsicher bist und suche dir unbedingt einen fähigen Psychologen, auch das ist gar nicht so einfach, aber sei aufgeschlossen. Ritalin kann hilfreich sein, aber eben nur, bei eine, entsprechenden Krankheitsbild.

Ich wünsche dir alles Gute!


Nur zu dem Punkt, dass du es schade findest, dass sich andere so wenig informieren. Wenn man nicht betroffen ist, hat man dazu ja gar kein Grund. Dann schnappt man schnell Dinge auf, nimmt sie so hin und urteilt vielleicht auch aus eigener Erfahrungen, die vielleicht nicht ganz so toll waren. Eine ganz alte Nachbarin von mir hatte mal folgendes gesagt: "Ich habe endlich einen Arzt gefunden, der mir dieses Medikament ohne wenn und aber verschreibt." Ich glaube bis heute nicht, dass dieses Kind dieses Medikament wirklich nötig hatte. Noch krasser war es, als diese Dame, diese Tabletten weiter gegeben hat und meinte, dass das ganz harmlos wäre......

Und ja, ich bin tatsächlich immer noch etwas skeptisch. Denn ich habe nicht nur einmal erlebt, dass Ärzte eben zu schnell Dinge verschreiben, die gar nicht nötig sind. Zwar war das nur eine Hausärztin aber ich habe einmal ein Antibiotikum gegen eine angebliche Ohrenentzündung bekommen, beim HNO-Arzt stellte sich raus, dass nur Wasser drin war und, dass ich gar nichts nehmen soll und nehmen muss dagegen. Es hat sich auch wirklich von allein wieder erledigt. Da war ich einfach nur froh, dass ich direkt im Anschluss eben zum HNO-Arzt gegangen bin. Und dann hat die gleiche Ärztin mir was gegen eine Blasenentzündung verschrieben, bevor sie ein Ergebnis hatte. Tja, ich hatte keine Blasenentzündung..... Vielleicht kann man da einen Hausarzt nicht mit nem Psychologen und Fachärzte vergleichen, dass weiß ich nicht so genau, aber ich finde es eben einfach absolut nicht verkehrt, da erstmal mit Skepsis ran zugehen und wenn man sich so unsicher ist, wirklich noch eine zweite Meinung einzuholen.

Ich denke das jede Mutter viele Gespräche und oft einen Ärztemarathon hinter sich hat,bis DER Arzt gefunden ist,der passt. Ich war mit meiner bei 4 Ärzten und 2 Psychologen.....bei einem wurde sogar ein Hirntumor diagnostiziert - ich sag dir....nein,lieber sag ich nix.
Mir persönlich wurde auch schon falsche Medizin verschrieben.Ich bin trotzdem noch bei dieser Ärztin.Weil es ausdiskutiert wurde und sie eine sehr kompetente Frau ist.Ich gehe ,besonders bei den Kinder,sehr kritisch mit Ärzten und Diagnostik um....aber wenn die Diagnose passt,sie sich mit allem deckt und die verschriebene Therapie/Medizin hilft sollte man sie annehmen - so unbequem sie auch sei.

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Fjörgl,
du hast auch so einen Irrwisch Zuhause..?! ...ich muss sagen,das freut mich jetzt irgendwie .

Mit 2 Wochen stehst du am Anfang....warte ab,das wird immer mehr! Die Kinder blühen auf wenn sie ihr Potential erkennen.


Mir macht sowas ehrlich gesagt schwer, Ärzten noch richtig zu vertrauen. Meiner Ärztin habe ich ne weitere Chance gegeben, aber als sie mir zum zweiten Mal was falsches verschrieben hat, war vorbei. Da diskutiere ich dann auch nichts aus. Bis heute habe ich keinen Arzt gefunden, der mir zu 100% zusagt.

Anonym 193946
8 Beiträge
24.05.2017 12:07
Vielen Dank an alle, die hier so lieb versuchen mir zu helfen.

Egal ob kritisch oder unterstützend, ich habe nichts davon als unpassend oder übergriffig empfunden.

Allerdings ist mir natürlich aufgefallen, dass ich ein paar Anmerkungen zu meinem Eingangspost ergänzen muss. Besonders zu den Rückfragen von Zaubi, die ich jetzt noch im Kopf habe:

- Eine visuelle Wahrnehmungsstörung wurde schon vor längerer Zeit von einer Schwerpunktpraxis mit Sehschule und Orthopistin ausgeschlossen. Sie trägt seit zwei Jahren eine Brille wegen einer leichten Weitsichtigkeit.
- Es wurde mit zwei verschiedenen IQ-Tests getestet. Wegen ihrer Schwierigkeiten zunächst mit einem Sprachfreien (CR irgendwas… bekomme ich grade nicht zusammen) und dem HAWIK 4.
Bei dem HAWIK hat sie wesentlich besser abgeschnitten. Ihre höchste Einzelwertung war im sprachlichen Bereich. Sie spricht zwei Sprachen fließend, nur lesen und schreiben klappt eben nicht. Ihre niedrigsten Werte (86) waren im Bereich Arbeitstempo und executive irgendwas (muss ich nachgucken). Es ging der Testerin wohl auch darum, welche Werte so auffällig auseinanderdriften, als sie damit die ADS in Zusammenhang brachte.
- Zur Psychologin selbst: Sie ist ausschließlich im Bereich Diagnostik tätig, hat viel Erfahrung und meine Kinderärztin meint, dass meine Tochter das erste Kind ist, welches sie zu ihr überwiesen hat, das mit einer ADS Diagnose zurück kommt. Alles in allem war es ein monatelanger Testmarathon und ich habe nicht das Gefühl, dass die Psychologin die Diagnose voreilig gestellt hat.
Es ist auch nicht so, dass ich direkt ein Rezept in die Hand gedrückt bekommen hätte, sondern eine neue Überweisung mit Diagnose LRS und ADS zu einem KJP, der die Therapien begleiten und durchführen soll, eben mit der Empfehlung, die Therapien medikamentös zu unterstützen. Darüber hinaus ein Attest für die Schule für einen Nachteilsausgleich.

Es ging mir nie darum, dass ich den Eindruck vermitteln wollte, ihr da nicht zu trauen, sondern darum, dass mich das trotz aller Probleme, die meine Tochter hat, so unvorbereitet getroffen hat. Und das sicher auch, weil ich da leider anfangs nicht ganz vorurteilsfrei rangegangen bin.
Ich musste meinen „Schock“ darüber einmal loswerden und natürlich wird die Entscheidung, wie es jetzt weitergeht mit einem Facharzt getroffen.
Für mich ist die Erkenntnis, dass es für meine Tochter wohl nötig ist Medikamente zu nehmen einfach schwer.

Es ist ein bisschen so, als wäre ich absoluter Stillfan (was ich übrigens bin). Ich habe schon zwei Kinder Langzeit gestillt, bis auf Kieselsteine lag nichts im Weg (einmal ein kleiner Milchstau und wunde Brustwarzen, aber nichts Dramatisches…) Was die anderen Frauen bloß immer haben, dass überall so Drama ist. Dass nicht gestillt werden kann, halte ich für übertrieben, könnte mir nie passieren und so weiter. Und dann kommt Kind drei und NICHTS klappt beim Stillen. Ich mache ALLES, was empfohlen wird, aber mein Kind nimmt einfach nicht zu, trotz Hilfe einer AFS-Stillberaterin, Ärztin und Kinderärztin und vieler gutgemeinter Ratschläge. Das Stillen ist die Hölle, langsam nimmt das Kind sogar ab. Und als ich wirklich mit meinem Latein am Ende bin, kommt so eine blöde IBCLC Stillberaterin und sagt, ihr Kind hat *****, da hilft leider nur noch Zufüttern. Sie haben alles versucht, was sie können, manchmal ist die Natur einfach so. Punkt. Da wäre ich auch erstmal entsetzt und mein (JA ich schäme mich!) vorurteilbehaftetes Weltbild stürzte ein.
Und ich weine ein bisschen darüber und schütte mein Herz aus und entscheide mich trotzdem dafür, meiner Tochter zu helfen.

Zurück zum Thema:
Natürlich wurde von unterschiedlichen Lehrern mit unterschiedlichen Konzepten versucht, meiner Tochter zu helfen. Während man mit ihr arbeitet hat man auch immer das Gefühl, hey, das klappt ja super. Eine Stunde später fängt man von vorne an. Als wäre die Festplatte gelöscht worden. Aber eben nur im Bereich Schriftsprache (was Zahlen ja miteinschließt). Denn ihre IQ Werte im Bereich Gedächtnis und Arbeitsgedächtnis waren gut.

Das Wiederholen der dritten Klasse ist im Moment keine Option, das genaue Warum würde hier den Rahmen sprengen. Sie geht in eine kleine Schule, keine Klasse hat mehr als 16 Schüler, die Lehrer sind toll und eine Ehrenrunde würde meiner Tochter als ultimative Bestrafung vorkommen, abgesehen davon, dass selbst in der jetzigen ersten Klasse alle Kinder besser Lesen und Schreiben können als sie.
Das Wiederholen der vierten Klasse wäre nächstes Jahr problemlos möglich und wird in der Schule öfter gemacht, wenn Kinder das brauchen.
24.05.2017 12:13
Ja, bei uns war es auch HAWIK 4, und auch dieselben Bereiche, wie bei dir: Arbeitstempo 97 , Sprachvermögen >160. Mehr steht da eben nicht. Aber in der Auswertung (mündlich, wie schriftlich) steht deutlich mehr. Aber wie gesagt: Ich tausche mich gern mir dir aus, wenn du magst, allerdings nur per PN. Im Thead nicht mehr. Sorry.
cooky
12537 Beiträge
24.05.2017 12:17
Liebe Te,
Ich kann zum eigentlichen Thema nichts beitragen. Ich denke da schreiben hier schon genug erfahrene Mütter.

Aber dennoch kann man deinen Zwiespalt so gut nachvollziehen, deine Analogie macht das sehr gut deutlich. Ich stellen mir das sehr hart vor! Gleichzeitig hat man in deinem letzten Post das Gefühl, dass die Rahmenbedingungen bei euch wirklich gut zu sein scheinen. Die Beschreibung der Schule z.B. klingt sehr positiv.
Ich wünsche euch einen guten Weg zu finden!!
Mathelenlu
49370 Beiträge
24.05.2017 12:46
Zaubi, ich verstehe gerade gar nicht, wo Du Dich persönlich angegriffen gefühlt hast? Ich habe nicht alles genau nachgelesen, aber ich habe nichts wahrgenommen und auch von meiner Seite aus nur Fakten klargestellt, mehr nicht.

Ich glaube, was mich nervt, weil das jemand fragte, ist, dass die Leute nicht interessiert kommen und sagen, erklär mal, ich weiß nix drüber - sondern dass fast alle kommen und meinen, ganz viel zu wissen und sofort entsetzt ihren Senf dazu geben zu müssen. Belehrend. Vorwurfsvoll. Besserwisserisch. Das ist das Problem .
Mathelenlu
49370 Beiträge
24.05.2017 12:51
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Und zu allen anderen: Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich es verurteile? Dass ich es ablehne? Für Hokospokus halte? Und wie kommt ihr auf die Idee, dass ich auf der Palme war? War ich gar nicht. (Im Gegensatz zu jetzt gerade). Mir waren es zu wenig Infos, die ich hinterfragt habe, ich habe speziell den IQ Test betreffend meine eigenen Erfahrungen, auch mit diesen extremen Ausbrüchen eines Wertes und der damit verbundenen Spanne (unsere größte Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert lag nämlich bei 61 Punkten), deren Begründung eine komplett andere war.
Und ich habe EXTRA einen gesonderten Post hinterher geschrieben, in dem ich nochmals betone, dass ich Medikamente bei Kindern nicht grundsätzlich verteufel - damit es niemand falsch versteht. Naja, fehlgeschlagen offensichtlich.

Und das Ruhigstellen: So mehr als einmal erlebt, während meiner Tätigkeit im Jugendheim. Ein 15-jähriger, der nur morgens sein Ritalin bekam und ca. 30 Minuten nach Einnahme des Medikaments (das ich als sehr hoch dosiert empfand), wurde aus dem sehr lebhaften Jungen nahezu ein Zombie, der sich nur mechanisch bewegte. Daher kommt mein "ruhigstellen" und ja, das ist für die Lehrer sehr einfach gewesen. Hier antworte ich noch mal kurz direkt, weil ich das wichtig finde. Ja, das gibt es - das ist eine klassische Überdosierung dann.
So sieht es aus, wenn ein Kind eine zu hohe Dosis bekommt. Beim Einstellen der Dosis passiert das auch, man muss sich ja rantasten, und ja,
das ist äußerst erschreckend. Hätte ich mein Kind nur mit dieser Dosis intus gesehen, nie im Leben hätte er so ein Teufelszeug jemals wieder bekommen. Aber: das hat ja nix mit richtig dosiertem Ritalin zu tun. Wenn ich statt einer Kopfwehtablette 50 nehme, ist das auch scheiße und macht Nebenwirkungen. Klar. Ein guter Arzt weist dich darauf hin, dass das so nicht sein darf und passt die Dosierung entsprechend an.
Dass da Kinder in Heimen so rumlaufen gelassen werden, ohne dass jemand diese Überdosierung erkennt und etwas ändert, ist echt schlimm,
das sollte so nicht vorkommen.


Und ebenfalls in meiner Tätigkeit als Familienhelfer jetzt erlebe ich mehr als mir lieb ist, dass Schulen bei zappligen Kindern/ lebhaften Kindern, die in irgendeiner Form Probleme machen, sofort den Eltern mitteilen, dass sie einen Verdacht auf AD(H)S haben und dass es besser wäre, wenn eben diese Kinder doch bitte Ritalin bekämen und die Eltern zum Kinderarzt geschickt werden. Und ja, ich bestehe auf eine anständige, umfassende Diagnostik. Was ist daran verkehrt?

Aber mir ist es nun auch zu blöd, stets als "auf der Palme" hingestellt zu werden, nur, weil ich kritisch bin, weil ich hinterfrage und mir mehr Informationen einholen will usw. Mehr habe ich nämlich nicht gemacht.

Liebe TS, wenn du INteresse daran hast, meine Sicht der Dinge zu erfahren, dann schreib mir bitte eine PN, ich bin hier jetzt raus.

LG Zaubi
Mathelenlu
49370 Beiträge
24.05.2017 12:53
Aber noch mal: wer bitte hat Dich denn überhaupt WO auf der Palme dargestellt? Ich finde es nicht.
Marf
28106 Beiträge
24.05.2017 13:33
Zitat von Anonym 193946:

Vielen Dank an alle, die hier so lieb versuchen mir zu helfen.

Egal ob kritisch oder unterstützend, ich habe nichts davon als unpassend oder übergriffig empfunden.

Allerdings ist mir natürlich aufgefallen, dass ich ein paar Anmerkungen zu meinem Eingangspost ergänzen muss. Besonders zu den Rückfragen von Zaubi, die ich jetzt noch im Kopf habe:

- Eine visuelle Wahrnehmungsstörung wurde schon vor längerer Zeit von einer Schwerpunktpraxis mit Sehschule und Orthopistin ausgeschlossen. Sie trägt seit zwei Jahren eine Brille wegen einer leichten Weitsichtigkeit.
- Es wurde mit zwei verschiedenen IQ-Tests getestet. Wegen ihrer Schwierigkeiten zunächst mit einem Sprachfreien (CR irgendwas… bekomme ich grade nicht zusammen) und dem HAWIK 4.
Bei dem HAWIK hat sie wesentlich besser abgeschnitten. Ihre höchste Einzelwertung war im sprachlichen Bereich. Sie spricht zwei Sprachen fließend, nur lesen und schreiben klappt eben nicht. Ihre niedrigsten Werte (86) waren im Bereich Arbeitstempo und executive irgendwas (muss ich nachgucken). Es ging der Testerin wohl auch darum, welche Werte so auffällig auseinanderdriften, als sie damit die ADS in Zusammenhang brachte.
- Zur Psychologin selbst: Sie ist ausschließlich im Bereich Diagnostik tätig, hat viel Erfahrung und meine Kinderärztin meint, dass meine Tochter das erste Kind ist, welches sie zu ihr überwiesen hat, das mit einer ADS Diagnose zurück kommt. Alles in allem war es ein monatelanger Testmarathon und ich habe nicht das Gefühl, dass die Psychologin die Diagnose voreilig gestellt hat.
Es ist auch nicht so, dass ich direkt ein Rezept in die Hand gedrückt bekommen hätte, sondern eine neue Überweisung mit Diagnose LRS und ADS zu einem KJP, der die Therapien begleiten und durchführen soll, eben mit der Empfehlung, die Therapien medikamentös zu unterstützen. Darüber hinaus ein Attest für die Schule für einen Nachteilsausgleich.

Es ging mir nie darum, dass ich den Eindruck vermitteln wollte, ihr da nicht zu trauen, sondern darum, dass mich das trotz aller Probleme, die meine Tochter hat, so unvorbereitet getroffen hat. Und das sicher auch, weil ich da leider anfangs nicht ganz vorurteilsfrei rangegangen bin.
Ich musste meinen „Schock“ darüber einmal loswerden und natürlich wird die Entscheidung, wie es jetzt weitergeht mit einem Facharzt getroffen.
Für mich ist die Erkenntnis, dass es für meine Tochter wohl nötig ist Medikamente zu nehmen einfach schwer.

Es ist ein bisschen so, als wäre ich absoluter Stillfan (was ich übrigens bin). Ich habe schon zwei Kinder Langzeit gestillt, bis auf Kieselsteine lag nichts im Weg (einmal ein kleiner Milchstau und wunde Brustwarzen, aber nichts Dramatisches…) Was die anderen Frauen bloß immer haben, dass überall so Drama ist. Dass nicht gestillt werden kann, halte ich für übertrieben, könnte mir nie passieren und so weiter. Und dann kommt Kind drei und NICHTS klappt beim Stillen. Ich mache ALLES, was empfohlen wird, aber mein Kind nimmt einfach nicht zu, trotz Hilfe einer AFS-Stillberaterin, Ärztin und Kinderärztin und vieler gutgemeinter Ratschläge. Das Stillen ist die Hölle, langsam nimmt das Kind sogar ab. Und als ich wirklich mit meinem Latein am Ende bin, kommt so eine blöde IBCLC Stillberaterin und sagt, ihr Kind hat *****, da hilft leider nur noch Zufüttern. Sie haben alles versucht, was sie können, manchmal ist die Natur einfach so. Punkt. Da wäre ich auch erstmal entsetzt und mein (JA ich schäme mich!) vorurteilbehaftetes Weltbild stürzte ein.
Und ich weine ein bisschen darüber und schütte mein Herz aus und entscheide mich trotzdem dafür, meiner Tochter zu helfen.

Zurück zum Thema:
Natürlich wurde von unterschiedlichen Lehrern mit unterschiedlichen Konzepten versucht, meiner Tochter zu helfen. Während man mit ihr arbeitet hat man auch immer das Gefühl, hey, das klappt ja super. Eine Stunde später fängt man von vorne an. Als wäre die Festplatte gelöscht worden. Aber eben nur im Bereich Schriftsprache (was Zahlen ja miteinschließt). Denn ihre IQ Werte im Bereich Gedächtnis und Arbeitsgedächtnis waren gut.

Das Wiederholen der dritten Klasse ist im Moment keine Option, das genaue Warum würde hier den Rahmen sprengen. Sie geht in eine kleine Schule, keine Klasse hat mehr als 16 Schüler, die Lehrer sind toll und eine Ehrenrunde würde meiner Tochter als ultimative Bestrafung vorkommen, abgesehen davon, dass selbst in der jetzigen ersten Klasse alle Kinder besser Lesen und Schreiben können als sie.
Das Wiederholen der vierten Klasse wäre nächstes Jahr problemlos möglich und wird in der Schule öfter gemacht, wenn Kinder das brauchen.

Da hast du ja das volle Programm hinter dir.Sei froh....jetzt kanns nur noch besser ...ähm...anders werden!
Übrigens wäre eine Wiederholung unsinnig.Es ändert sich ja dadurch nichts an ihrer LRS.Sie würde dann genauso Schwierigkeiten haben.Deutsch ist ein Lernfach,da 'darf' man was verpassen ohne das es gleich zum Supergau kommt.
Mathe baut aufeinander auf,da wäre es um Weiten heftiger. Bei uns stand das auch im Raum,aber ich war da strikt dagegen.Sie war ja weder zu faul oder zu dumm....das wäre einer Strafe gleich gekommen.
Und wir lagen damit absolut richtig.Sie machte in der 4. tolle Fortschritte.Und der Wechsel zur 5. gelang auch ohne große Probleme.Da hab ich mich mehr verrückt gemacht wie sie selber!

Versuch jetzt einfach mal deinen Blickwinkel zu ändern.Hätte dein Kind Herzprobleme oder Diabetes würdest du nicht zögern bezüglich eines Medikaments! Und AD(H)S ist eine neurologische Störung.Keine Behinderung oder ein Makel! Mach dir das bewusst.
Sie wird ihr Leben lang damit zu tun haben.Das Wie ist aber ausschlaggebend.Und durch das Medikament kann sie die dazu nötigen Strategien entwickeln.
Fjörgyn
2765 Beiträge
24.05.2017 14:07
Zitat von Skorpi:

Zitat von Fjörgyn:

Zitat von Marf:

Zitat von Skorpi:

...

Nein,keiner muss sich raushalten.
Aber dieses dauernde Halbwissen ,dieses Drogengerede....ach ,es ist nur entnervend.
Jeder der Betroffenen schreckt da im ersten Moment zurück.Das will keiner für sein Kind.Egal ob nun Insulin bei Diabetes oder Medikinet bei ADS. Doch ein guter Jugendpsychologe und Ärzte klären da auf.Es gibt überall sehr gute und fundierte Literatur,selbst hier im Forum sind einige Threads die gut informieren.Die Medigabe geht immer mit einer Therapie anheim,man ist regelmäßig bei Untersuchungen.Da ist dieganze Familie gefragt.
Diese Kinder werden öfters kontrolliert als andere.
Da frage ich mich warum dann immer noch soviel Blödsinn kursiert.


Ich kann dir nur zustimmen. Ich finde es immer achade, dass die meisten Leute sich wenig informieren. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich auch erst damit beschäftigt habe, also eingehend, als es hieß, dass unsere neue Psychologin ein ADS bei meiner Tochter vermutet. Vorher wurde das kategorisch ausgeschlossen, natürlich ohne entsprechende Tests durchgeführt zu haben.
Meine Tochter und ich haben seit fünf Jahren einen Psychologen-Marathon hinter uns und ich war immer extrem anti, wenn es um ADS/ADHS und die entsprechende Medikation ging. Kommt mir nicht ins Haus nd das habe ich auch immer klar so kommuniziert, auch bei unserer jetzigen Psychologin. Wir hatten von September bis Mai wöchentlich zwei Termine dort und zwar ausschließlich zur Diagnostik, das kannte ich von den anderen nicht. Da hatten wir drei oder vier Termine zur Diagnostik und in beiden vorherigen Fällen kamen wir zu unterschiedlichen Diagnosen. Die dazugehörige Therapie war vollkommen verschenkte Zeit, denn sie brachte gar nichts, die letzte Psychologin hat die Therapie abgebrochen, mit den Worten, mein Kind sei vollkommen unwillens an ihrer Situation etwas zu ändern. Im Auto brach sie in Tränen aus und sagte:"Mama, ich kann nicht mehr! Irgendetwas stimmt mit mir nicht!" Ich habe also auch nichts mehr weiter gemacht, es wurde immer schlimmer in der Schule und dadurch gab es zu Hause auch viel Stress. Nach einem extrem heftigen Zwischenfall, haben wir beschlossen, dass wir es doch nochmal mit psychologischer Hilfe versuchen wollen. Ich musste lange gegen den Unwillen meines Kindes anreden, aber sie wusste ja selbs, dass es so nich weitergehen kann. Also Termin gemacht und schon der erste Termin verlief ganz anders und wir fühlten uns besser aufgehoben, selbst meine Tochter sagte, dass sie glaubt, die Psychologin würde sie besser verstehen als die alten. Meine Weigerung was ADS/ADHS und Medikation anging habe ich natürlich trotzdem von Anfang an klar gemacht. Ich bekam dann einen eigenen Termin, nur für mich und man hat mir gehörig den Kopf gewaschen und alle meine Fragen und Bedenken ausführlich besprochen und geklärt. Man hat meine Vorurteile erklärt, bestätigt oder zerstreut.
Lange Rede-kurzer Sinn; meine Tochter nimmt seit etwa zwei Wochen Medikinet. Hat sich meine Kind verändert? Ja, hat sie, aber nicht so wie ich es befürchtet habe. Sie ist kein lethargischer, willenloser Zombie, sie ist nicht wesensverändert! Sie ist immer noch lebhaft, hat Power ohne Ende, sie liebt es noch immer sich zu bewegen, sie geht noch immer gerne zum Sport. Der einzige Unterschied, den wir bisher feststellen konnten ist, dass sie fokussierter ist. Insbesondere was die Schule angeht, sie kann dem Unterricht ohne Probleme folgen, sie bekommt ihre Aufgaben im Unterricht fertig, sie schreibt sich ihre Hausaufgaben auf und erledigt sie selbstständig, man kann ein Gespräch mit ihr führen, ohne dass sie hunder andere Dinge im Kopf hat. Und, und das ist für mich das wichtigste , eine Tochter sagt selbst, dass sie sich mit den Tabletten besser fühlt, weil sie das Gefühl hat, dass ihre Gedanken geordneter sind. Ich spreche jeden Tag mit ihr, wie es war, ob sie Nebenwirkungen bemerkt hat und sei es nur ein komisches Gefühl, aber bisher ist dem nicht so. Sie bekommt auch nicht nur Medikation, sondern natürlich auch noch begleitend Therapie.
Meine Tochter hat einen IQ von 117, ihre Werten im Bereich Analytik und logisches Denken liegen in einem Bereich, der eigentlich ein gutes Gymnasialniveau zulassen würde. Sie hatte aber eine Hauptschulempfehlung und gerade Mathe war immer sehr schlecht.
Ich weiß, dass der Zeitraum bei uns noch sehr kurz ist und ich werde das alles genauestens im Auge behalten, aber momentan sind wir auf einem guten Weg und so lange es meinem Kind so gut geht und ich keine Wesensveränderungen wahrnehmen, bin ich gewillt, den Weg mit meinem Kind zu gehen. Alles andere wäre fahrlässig und, wie jemand anderes schon sagte, unterlassene Hilfeleistung.

Liebe TS,

hole dir bitte noch eine zweite Meinung ein, gerade wenn du unsicher bist und suche dir unbedingt einen fähigen Psychologen, auch das ist gar nicht so einfach, aber sei aufgeschlossen. Ritalin kann hilfreich sein, aber eben nur, bei eine, entsprechenden Krankheitsbild.

Ich wünsche dir alles Gute!


Nur zu dem Punkt, dass du es schade findest, dass sich andere so wenig informieren. Wenn man nicht betroffen ist, hat man dazu ja gar kein Grund. Dann schnappt man schnell Dinge auf, nimmt sie so hin und urteilt vielleicht auch aus eigener Erfahrungen, die vielleicht nicht ganz so toll waren. Eine ganz alte Nachbarin von mir hatte mal folgendes gesagt: "Ich habe endlich einen Arzt gefunden, der mir dieses Medikament ohne wenn und aber verschreibt." Ich glaube bis heute nicht, dass dieses Kind dieses Medikament wirklich nötig hatte. Noch krasser war es, als diese Dame, diese Tabletten weiter gegeben hat und meinte, dass das ganz harmlos wäre......

Und ja, ich bin tatsächlich immer noch etwas skeptisch. Denn ich habe nicht nur einmal erlebt, dass Ärzte eben zu schnell Dinge verschreiben, die gar nicht nötig sind. Zwar war das nur eine Hausärztin aber ich habe einmal ein Antibiotikum gegen eine angebliche Ohrenentzündung bekommen, beim HNO-Arzt stellte sich raus, dass nur Wasser drin war und, dass ich gar nichts nehmen soll und nehmen muss dagegen. Es hat sich auch wirklich von allein wieder erledigt. Da war ich einfach nur froh, dass ich direkt im Anschluss eben zum HNO-Arzt gegangen bin. Und dann hat die gleiche Ärztin mir was gegen eine Blasenentzündung verschrieben, bevor sie ein Ergebnis hatte. Tja, ich hatte keine Blasenentzündung..... Vielleicht kann man da einen Hausarzt nicht mit nem Psychologen und Fachärzte vergleichen, dass weiß ich nicht so genau, aber ich finde es eben einfach absolut nicht verkehrt, da erstmal mit Skepsis ran zugehen und wenn man sich so unsicher ist, wirklich noch eine zweite Meinung einzuholen.

Skepsis? Ja bitte! Kritisches Beäugen der Situation? Auf jeden Fall! Das vollkommen bescheuerte Verhalten deiner Nachbarin als Referenz für ein Medikament nehmen? Um Gottes Willen, nein!
Du kannst ja gerne voreilige Pfuschmediziner verurteilen, aber bitte kein Medikament, das richtig dosiert, bei dem richtigen Krankheitsbild zuverlässige Dieste leistet. Das muss man voneinander trennen.
Ein Antibiotikum ist auch eine super Sache, wenn es denn richtig angewendet und nicht wie Bonbons verteilt wird.
Wie gesagt, ich war so kritisch, dass ich von Anfang an, bei jeder Psychologin direkt sagte, dass ich mein Kind nicht mit diesem Scheiß vollpumpe. Nur eine hat sich die Mühe gemacht und mich aufgeklärt und hat mir Dinge zum Lesen an die Hand gegeben, übrigens auch extrem kritische Lektüre. Das hat mir sehr geholfen bei meiner Sichtweise.
Fjörgyn
2765 Beiträge
24.05.2017 14:09
Zitat von Marf:

Zitat von Skorpi:

Zitat von Fjörgyn:

Zitat von Marf:

...


Ich kann dir nur zustimmen. Ich finde es immer achade, dass die meisten Leute sich wenig informieren. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich auch erst damit beschäftigt habe, also eingehend, als es hieß, dass unsere neue Psychologin ein ADS bei meiner Tochter vermutet. Vorher wurde das kategorisch ausgeschlossen, natürlich ohne entsprechende Tests durchgeführt zu haben.
Meine Tochter und ich haben seit fünf Jahren einen Psychologen-Marathon hinter uns und ich war immer extrem anti, wenn es um ADS/ADHS und die entsprechende Medikation ging. Kommt mir nicht ins Haus nd das habe ich auch immer klar so kommuniziert, auch bei unserer jetzigen Psychologin. Wir hatten von September bis Mai wöchentlich zwei Termine dort und zwar ausschließlich zur Diagnostik, das kannte ich von den anderen nicht. Da hatten wir drei oder vier Termine zur Diagnostik und in beiden vorherigen Fällen kamen wir zu unterschiedlichen Diagnosen. Die dazugehörige Therapie war vollkommen verschenkte Zeit, denn sie brachte gar nichts, die letzte Psychologin hat die Therapie abgebrochen, mit den Worten, mein Kind sei vollkommen unwillens an ihrer Situation etwas zu ändern. Im Auto brach sie in Tränen aus und sagte:"Mama, ich kann nicht mehr! Irgendetwas stimmt mit mir nicht!" Ich habe also auch nichts mehr weiter gemacht, es wurde immer schlimmer in der Schule und dadurch gab es zu Hause auch viel Stress. Nach einem extrem heftigen Zwischenfall, haben wir beschlossen, dass wir es doch nochmal mit psychologischer Hilfe versuchen wollen. Ich musste lange gegen den Unwillen meines Kindes anreden, aber sie wusste ja selbs, dass es so nich weitergehen kann. Also Termin gemacht und schon der erste Termin verlief ganz anders und wir fühlten uns besser aufgehoben, selbst meine Tochter sagte, dass sie glaubt, die Psychologin würde sie besser verstehen als die alten. Meine Weigerung was ADS/ADHS und Medikation anging habe ich natürlich trotzdem von Anfang an klar gemacht. Ich bekam dann einen eigenen Termin, nur für mich und man hat mir gehörig den Kopf gewaschen und alle meine Fragen und Bedenken ausführlich besprochen und geklärt. Man hat meine Vorurteile erklärt, bestätigt oder zerstreut.
Lange Rede-kurzer Sinn; meine Tochter nimmt seit etwa zwei Wochen Medikinet. Hat sich meine Kind verändert? Ja, hat sie, aber nicht so wie ich es befürchtet habe. Sie ist kein lethargischer, willenloser Zombie, sie ist nicht wesensverändert! Sie ist immer noch lebhaft, hat Power ohne Ende, sie liebt es noch immer sich zu bewegen, sie geht noch immer gerne zum Sport. Der einzige Unterschied, den wir bisher feststellen konnten ist, dass sie fokussierter ist. Insbesondere was die Schule angeht, sie kann dem Unterricht ohne Probleme folgen, sie bekommt ihre Aufgaben im Unterricht fertig, sie schreibt sich ihre Hausaufgaben auf und erledigt sie selbstständig, man kann ein Gespräch mit ihr führen, ohne dass sie hunder andere Dinge im Kopf hat. Und, und das ist für mich das wichtigste , eine Tochter sagt selbst, dass sie sich mit den Tabletten besser fühlt, weil sie das Gefühl hat, dass ihre Gedanken geordneter sind. Ich spreche jeden Tag mit ihr, wie es war, ob sie Nebenwirkungen bemerkt hat und sei es nur ein komisches Gefühl, aber bisher ist dem nicht so. Sie bekommt auch nicht nur Medikation, sondern natürlich auch noch begleitend Therapie.
Meine Tochter hat einen IQ von 117, ihre Werten im Bereich Analytik und logisches Denken liegen in einem Bereich, der eigentlich ein gutes Gymnasialniveau zulassen würde. Sie hatte aber eine Hauptschulempfehlung und gerade Mathe war immer sehr schlecht.
Ich weiß, dass der Zeitraum bei uns noch sehr kurz ist und ich werde das alles genauestens im Auge behalten, aber momentan sind wir auf einem guten Weg und so lange es meinem Kind so gut geht und ich keine Wesensveränderungen wahrnehmen, bin ich gewillt, den Weg mit meinem Kind zu gehen. Alles andere wäre fahrlässig und, wie jemand anderes schon sagte, unterlassene Hilfeleistung.

Liebe TS,

hole dir bitte noch eine zweite Meinung ein, gerade wenn du unsicher bist und suche dir unbedingt einen fähigen Psychologen, auch das ist gar nicht so einfach, aber sei aufgeschlossen. Ritalin kann hilfreich sein, aber eben nur, bei eine, entsprechenden Krankheitsbild.

Ich wünsche dir alles Gute!


Nur zu dem Punkt, dass du es schade findest, dass sich andere so wenig informieren. Wenn man nicht betroffen ist, hat man dazu ja gar kein Grund. Dann schnappt man schnell Dinge auf, nimmt sie so hin und urteilt vielleicht auch aus eigener Erfahrungen, die vielleicht nicht ganz so toll waren. Eine ganz alte Nachbarin von mir hatte mal folgendes gesagt: "Ich habe endlich einen Arzt gefunden, der mir dieses Medikament ohne wenn und aber verschreibt." Ich glaube bis heute nicht, dass dieses Kind dieses Medikament wirklich nötig hatte. Noch krasser war es, als diese Dame, diese Tabletten weiter gegeben hat und meinte, dass das ganz harmlos wäre......

Und ja, ich bin tatsächlich immer noch etwas skeptisch. Denn ich habe nicht nur einmal erlebt, dass Ärzte eben zu schnell Dinge verschreiben, die gar nicht nötig sind. Zwar war das nur eine Hausärztin aber ich habe einmal ein Antibiotikum gegen eine angebliche Ohrenentzündung bekommen, beim HNO-Arzt stellte sich raus, dass nur Wasser drin war und, dass ich gar nichts nehmen soll und nehmen muss dagegen. Es hat sich auch wirklich von allein wieder erledigt. Da war ich einfach nur froh, dass ich direkt im Anschluss eben zum HNO-Arzt gegangen bin. Und dann hat die gleiche Ärztin mir was gegen eine Blasenentzündung verschrieben, bevor sie ein Ergebnis hatte. Tja, ich hatte keine Blasenentzündung..... Vielleicht kann man da einen Hausarzt nicht mit nem Psychologen und Fachärzte vergleichen, dass weiß ich nicht so genau, aber ich finde es eben einfach absolut nicht verkehrt, da erstmal mit Skepsis ran zugehen und wenn man sich so unsicher ist, wirklich noch eine zweite Meinung einzuholen.

Ich denke das jede Mutter viele Gespräche und oft einen Ärztemarathon hinter sich hat,bis DER Arzt gefunden ist,der passt. Ich war mit meiner bei 4 Ärzten und 2 Psychologen.....bei einem wurde sogar ein Hirntumor diagnostiziert - ich sag dir....nein,lieber sag ich nix.
Mir persönlich wurde auch schon falsche Medizin verschrieben.Ich bin trotzdem noch bei dieser Ärztin.Weil es ausdiskutiert wurde und sie eine sehr kompetente Frau ist.Ich gehe ,besonders bei den Kinder,sehr kritisch mit Ärzten und Diagnostik um....aber wenn die Diagnose passt,sie sich mit allem deckt und die verschriebene Therapie/Medizin hilft sollte man sie annehmen - so unbequem sie auch sei.

.
Fjörgl,
du hast auch so einen Irrwisch Zuhause..?! ...ich muss sagen,das freut mich jetzt irgendwie .

Mit 2 Wochen stehst du am Anfang....warte ab,das wird immer mehr! Die Kinder blühen auf wenn sie ihr Potential erkennen.


Jap

Ich merke es ja jetzt schon. Sonst kam sie immer vollkommen gefrustet von der Schule, momentan macht es ihr sogar Spaß. Sie sagt selber, dass viele Dinge besser klappen und ihre Sicht der Dinge ist für mich derzeit Grund genug es so weiterzumachen.
24.05.2017 14:27
Zitat von Mathelenlu:

Aber noch mal: wer bitte hat Dich denn überhaupt WO auf der Palme dargestellt? Ich finde es nicht.

Die Palme war meine Wortwahl. Ich hatte es einfach so empfunden aufgrund der Punkte, die ich bereits aufgelistet hatte.
Sorry, Zaubi, wenn ich das fehlinterpretiert habe.
cooky
12537 Beiträge
24.05.2017 14:42
Das sind eben die Tücken beim Internet. Für mich las sich das auch recht emotional und aufgebracht.
Wäre in einem "normalen Gespräch" dann wohl anders gewesen.
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