Mütter- und Schwangerenforum

Sollten behinderte Eltern Kinder bekommen?

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Herzensfee
408 Beiträge
10.07.2014 14:41
Was bedeutet eigentlich Behinderung. Das ist ein weit dehnbarer Begriff. Ich selber bin "Behindert", wobei ich das Wort nicht schön finde.
Durch einen Tumor, bin ich seit Nov. 2010 rechtsseitig gelähmt und lag lange im Bett,war pflegebedürftig und auf den Rollstuhl angewiesen. Von 100 auf 0 binnen weniger Stunden.

Ich konnte operiert werde und mußte von Grund auf alles lernen.
Jetzt, fast 4 Jahre später lebe ich mit meinem Partner zusammen,der mir in der schwierigen Zeit zur Seite stand und bin in der 28. Woche schwanger.

Ich bin und werde auf Hilfe angewiesen sein, bekomme Rente, kann nicht mehr arbeiten gehen und haben einen Schwerbehindertenausweis.

Aber sollen das Gründe sein, kein Kind zu bekommen? Ich höre ab und zu negatives hinter meinem Rücken, das hasse ich. Wenn,dann sollen die Menschen es mir direkt sagen.

ABER die Mehrheit meiner Familie,Bekannten und sogar die Ärzte sagen, ich sei ein Vorbild für andere im Bezug auf dem,was ich erreicht habe und meinen Kampfgeist. Aber auch ich habe schwache Momente, das ist aber erlaubt.

Durch meine Erkrankung hat sich ich mein Bezug auf Menschen mit Behinderung/ anderen Einschränkungen geändert. Ich begegne jeden mit Respekt.

Aber auch ich habe meine Grenzen, dann wenn man mit Drogen und Alkohol im übertriebenen Maße das Kind schädigt und es dann die Probleme der Mutter ausbaden muß (u.a. Entzugserscheinungen nach der Geburt) Das ist absolutes No Go
10.07.2014 14:42
Zitat von mimimi:

Naja aber wer sagt das das Kind mit der Behinderung glücklich wird und nicht sein Leben lang darunter leidet?


Wer sagt, dass ein "gesunder" Mensch dann glücklich ist und nicht sein Leben lang leidet
Und wer sagt, dass zwei behinderte Menschen nicht zufällig ein hochintelligentes Kind bekommen können. Und wer sagt, dass zwei kerngesunde Menscben nicht völlig arschige Schwachmaten produzieren können.

Das kann niemand vorab sagen und deswegen kann man das generell auch nicht "entscheiden". Aus Gleichberechtigungsgründen DARF so etwas Gott sei Dank auch gar nicht entschieden werden...

Zudem "Behinderte" oftmals eh die besseren Menschen sind, als die "gesunden" charakterlosen und emotionalen Krüppel teilweise Das ist jetzt aber -bitte nicht falsch verstehen- nicht auf dich bezogen. Bloß der Anfang passte gerade zu deinem Post
Marf
28077 Beiträge
10.07.2014 14:43
Drogenabhängigkeit mit Behinderung zu vergleichen ist eh dumm.
zuckerlie
15684 Beiträge
10.07.2014 14:44
Zitat von MamaMarfusu:

Drogenabhängigkeit mit Behinderung zu vergleichen ist eh dumm.



Auf jeden Fall
Shamea
21660 Beiträge
10.07.2014 14:44
Zitat von Bommel90:

ich hab vor Jahren mal einen Film gesehen, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Da sollte einer Mutter ihr Kind weggenommen werden, weil sie zu "dumm" wäre. Sie hatte einen extrem niedriegen IQ usw. und konnte ihrer Tocher schon im Kindergartenalter kaum etwas beibringen.
Sie ist bis vor den europäischen Gerichtshof gezogen und durfte letzendlich ihr Kind behalten.

Das fand ich sowas von unmöglich, dass man ihr das Kind wegnehmen wollte


In dem fall verstehe ich das ehrlich gesagt auch nicht, denn solche Eltern kann man jemand zur Seite stellen die das Kind quasi geistig fördern. Mal davon abgesehen das auch Eltern mit einem Normalen IQ auch nicht immer das beste für das Kind ist...

Marf
28077 Beiträge
10.07.2014 14:45
Zitat von Shamea:

Zitat von Bommel90:

ich hab vor Jahren mal einen Film gesehen, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Da sollte einer Mutter ihr Kind weggenommen werden, weil sie zu "dumm" wäre. Sie hatte einen extrem niedriegen IQ usw. und konnte ihrer Tocher schon im Kindergartenalter kaum etwas beibringen.
Sie ist bis vor den europäischen Gerichtshof gezogen und durfte letzendlich ihr Kind behalten.

Das fand ich sowas von unmöglich, dass man ihr das Kind wegnehmen wollte


In dem fall verstehe ich das ehrlich gesagt auch nicht, denn solche Eltern kann man jemand zur Seite stellen die das Kind quasi geistig fördern. Mal davon abgesehen das auch Eltern mit einem Normalen IQ auch nicht immer das beste für das Kind ist...


...Elertn mit einem hohen können auch grausam sein!
tinamaus88
946 Beiträge
10.07.2014 14:46
Zitat von MamaMarfusu:

Drogenabhängigkeit mit Behinderung zu vergleichen ist eh dumm.



Daria10
554 Beiträge
10.07.2014 14:47
Es gibt Behinderungen und Behinderungen.

Wichtig ist aber auch, das Ganze aus der Sicht des erkrankten Kindes zu betrachten. Es gibt hier ein Beispiel aus dem entfernten Bekanntenkreis. Die Eltern sind augenscheinlich gesund, ob dort irgendwelche Gendefekte vorhanden sind, weiß ich nicht. Der Sohn seitzt von Kindheit an im Rollstuhl, Wasserkopf und geistig behindert. Als Kind war er sehr glücklich, hat von Familie, Verwandten und Freude alle Aufmerksamkeit und Liebe bekommen. Heute ist er ein junger Mann und mehr als todunglücklich über seinen Zustand. Er hatte noch nie eine Freundin, ist nicht selbständig und ist sich darüber im Klaren, nie ein normales Leben, geschweige denn eine Familie haben zu können.

Ich maße mir nicht an, über seine Daseinsberechtigung urteilen zu dürfen, bin mir aber sicher, dass er oft den Wunsch hat, nie geboren zu sein (so würde ich über mich denken).

Als Eltern aber zu wissen, dass ich zu großer Wahrscheinlichkeit ein stark behindertes Kind zu bekommen, was niemals selbständig sein wird, finde ich egoistisch. Denn dann stelle ich meinen Kinderwunsch über das Wohl des Kindes, komme was wolle.
Shamea
21660 Beiträge
10.07.2014 14:49
Zitat von MamaMarfusu:

Zitat von Shamea:

Zitat von Bommel90:

ich hab vor Jahren mal einen Film gesehen, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Da sollte einer Mutter ihr Kind weggenommen werden, weil sie zu "dumm" wäre. Sie hatte einen extrem niedriegen IQ usw. und konnte ihrer Tocher schon im Kindergartenalter kaum etwas beibringen.
Sie ist bis vor den europäischen Gerichtshof gezogen und durfte letzendlich ihr Kind behalten.

Das fand ich sowas von unmöglich, dass man ihr das Kind wegnehmen wollte


In dem fall verstehe ich das ehrlich gesagt auch nicht, denn solche Eltern kann man jemand zur Seite stellen die das Kind quasi geistig fördern. Mal davon abgesehen das auch Eltern mit einem Normalen IQ auch nicht immer das beste für das Kind ist...


...Elertn mit einem hohen können auch grausam sein!


ja leider ist das so.
10.07.2014 14:49
Zitat von MamaMarfusu:

Drogenabhängigkeit mit Behinderung zu vergleichen ist eh dumm.



Joa, dachte ich mir auch schon
10.07.2014 14:52
Zitat von MamaMarfusu:

Sollen gesunde Eltern behinderte Kinder bekommen?
....sich da auf eine genetische Vererbbarkeit verlassen ist in vielen Fällen falsch.Den eine bestehende Behinderung schließt Gesundheit beim Nachwuchs nicht aus,andersrum genauso....somit wäre es ja in beiden Fällen 'Unverantwortlich'.
Jeder Mensch hat ein Recht darauf sich Fortzupflanzen.Kein anderer hat da zu entscheiden wo die Grenze der Zumutbarkeit gezogen wird.
Was aber für mich persönlich Vorraußsetzung wäre ist,das die Eltern ihr Kind ordentlich versorgen können.Womöglich mit Hilfe,aber eben das Kind auch wahrnehmen können,es führen,mit ihm komunizieren usw.


Das sehe ich genauso. Jeder der einen Kinderwunsch hat, hat auch das Recht ein Kind zu bekommen. Auch wenn es vllt behindert sein wird. Da ist die Frage was besser ist, wenn erst garkein Leben entsteht, oder ein kurzes nicht ganz normales aber geliebtes.
reni232
640 Beiträge
10.07.2014 15:22
Man muss da unterscheiden zwischen behindert und geistig behindert. Eine Behinderung behindert mich zwar im leben, heisst aber nicht, das ich nicht normal denken kann, was wahrscheinlich viele denken. Warum soll ein taubstummer, blinder, rollstuhlfahrer, kleinwüchsige usw. Keine Kinder bekommen ? Wem steht das recht zu das zu bestimmen? Auch wenn die Kinder das vererben und "angeblich" darunter leiden, dann müsste man ja das Thema Kinder von schwulen und Lesben ja auch aufgreifen. Welche Kinder werden da wohl mehr drunter leiden?

Hat das Kind ein Gendefekt, sind die meisten zu 95% gar nicht zeugungsfähig, zumindestens die Männer. Mein Sohn hat eine Fehlbildung am Chromosom 22 und ist schon automatisch von Geburt an nicht zeugungsfähig.

Das Menschen mit einer geistigen Behinderung, die nie im Leben allein leben können oder in wohngruppen leben, meist schon im jugendalter zeugungsunfähig von Ärzten gemacht werden (Zustimmung der Eltern natürlich) weil deren sextrieb sehr hoch ist.

Alkohol- und Drogenabhängige ist keine Behinderung sondern eine Krankheit. Eine Krankheit verschwindet irgendwann und eine Behinderung bleibt ein leben lang.

Oft werden behinderte Mütter eh von Ämtern und aussenstehenden beobachtet, ob sie alles richtig machen, deshalb sind sie auch sehr oft die besten mütter
Titania
5862 Beiträge
10.07.2014 15:34
Ich habe nichts angekreuzt, weil es für mich auf den Grad der Behinderung ankommt. Wenn jemand z. B. Gehbehindert ist, sehe ich da keinerlei Probleme.

Bei einer leichten geistigen Behinderung sehe ich es aber anders. Denn die Menschen neigen teilweise zu Aggressionen und da fände ich ein Kind nicht gut aufgehoben zumindest nicht, wenn keine Unterstützung vorhanden wäre.

Dann wäre noch ein Ausschlußkriterium für mich Behinderungen die genetischer Natur sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter vererbt werden würden.

Aber generell würde ich es nicht verneinen.
Lana_Fey
6790 Beiträge
10.07.2014 15:46
Zitat von MamaMarfusu:

Drogenabhängigkeit mit Behinderung zu vergleichen ist eh dumm.



Ich habe das nicht verglichen.
Das war ein ganz anderer gedanklicher Ansatz von mir, so hab ich es auch geschrieben.
10.07.2014 15:48
Ich melde mich hier mal zu Wort, als Behinderte...

Ich habe einen Grad der Behinderung von 70% & habe sogar eine "Erbkrankheit"!

Mein Mann und ich werden ab nächsten Monat hibbeln,... warum?

Ich finde, man darf hier nicht nur einen Tunnelblick haben. Hier kommt es auf viele viele Einzelheiten an...

* Um welche Erkrankung handelt es sich?
* Wie hoch ist das Risiko einer weitervererbung?
* Wie ist das Leben mit dieser Erkrankung/ welche Einschränkungen hat man?
* ist die "behinderte" Person in der Lage, sich um das Kind zu kümmern?

Wenn es also nach einigen von euch geht, dürfte ich also kein Kind bekommen,... OK. Eure Meinung. Ich liebe mein Leben so wie es ist! Trotz jährlicher Krankenhausaufenthalten & täglicher Therapie wie inhalieren... Mein Leben ist nicht ruiniert oder ist nicht nicht lebenswert!

Ich bin genauso dankbar, dass meine Eltern mich nicht nach der Diagnose abgegeben haben! Meine Elter sind übrigens gesund (sind beide legendlich Träger dieser Krankheit, was sie natürlich nicht wussten - so dass die Chance auf ein krankes Kind 25% lag! Mein Bruder ist gesund und nicht einmal Träger meiner Krankheit!)

Sollte unser Kind meine Krankheit bekommen, werden wir es genauso lieben wie als wäre es gesund! Wir wissen dann zumindest wie man mit der Krankheit umgehen muss & was zu tun ist!

Was andere dazu sagen bzw. wie andere darüber denken, ist uns absolut egal!
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