Ich bin beim Stöbern mal wieder auf einen tollen Artikel gestoßen.

Leiden aufgeweckte Kinder and ADS? Sind Kinder automatisch entwicklungsgestört, wenn sie nicht 100%ig der Norm entsprechen?

Gehen wir Eltern zu schnell zum Arzt und machen uns zu viele Gedanken, statt ein Kind einfach Kind sein zu lassen?

Machen es sich Lehrer und Erzieher zu einfach mit ihrer "Ihr Kind hat so einen Bewegungsdrang/ist lebhafter als alle anderen. Es hat bestimmt XY" ?

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit /ein-arzt-empoert-sich-lasst-die-kinder-in-ruhe-12 815971.html?printPagedArticle=true

Hm...ich find den Artikel sehr reißerisch.
Als würde man sofort zum Arzt rennen um dort ein Rezept zu bekommen weil man sich um das Kind sorgt....
Mein Älteste hatte seit Geburt immense propleme beim Einschlafen-sie konnte nicht zur Ruhe kommen.Ruderte ständig mit Armen und Beinen,lag hellwach im Bett und war doch ohne Ende müde.Bis zu 3 Stunden mußte ich oft bei ihr sein und ihr helfen.Eine schlimme Zeit war das,für mich und natürlich auch für sie.Schon sehr früh mußte ich einen strengen Tagesablauf einführen.
Das zog sich hin bis sie ca.4/5 Jahre alt war.
Ab da wurde es besser.
Tagsüber war/ist sie ein Wildfang,nur am rennen,toben...sie singt immerzu und kann sich sehr schlecht konzentrieren.Ich hab schon früh gehört das sie sicher ADHS habe ....zum Arzt bin ich aber nicht deswegen.
Inzwischen ist sie in der 2.Klasse und ich habe im März einen Termin bei einem Kinderpsychologen.Weil sie,durch ihre schlechte Konzentrazionsfähigkeit,vieles nicht mitbekommt und deswegen in Wut gerät....und DIE muß sie lernen zu lenken.
Vielleicht hat sie eine leichte Form von ADS-das Verträumtsein hat sie auch...aber alles nicht immer,darum bin ich da sehr,sehr vorsichtig mit einer Diagnose.Und werde auch mein Kind an 1.Stelle sehen und nicht auf das hören was Andere meinen....die Leute sind mir da unwichtig.Die Familie muß damit leben.
Sie ist eine mittelmässige Schülerin,mal gut,mal weniger gut...ich bin da gelassen und erwarte keine Bestnoten.Aber von Krankheitsbedingten Schwächen keine Spur.
Und ja,ihre besten Kumpels sind ADHS'ler...auf die hat sie eine beruhigende Wirkung!
Ausgerechnet mein halber Junge!!!Doch darum kann ich es gut vergleichen und es liegen Welten dazwischen-nur einiges Gleicht sich....und da will ich Klarheit.
Deswegen der Termin...und wegen der Wut.Ihre Frustrationsgrenze ist sehr niedrig.Das müssen wir trainieren.
Bildungsfern sind wir nicht,auch sind wir Deutsche....deswegen würde ich solche Artikel nicht zu ernst nehmen.
Dann doch lieber mit einem ADSler reden-gibt auch viele Erwachsene die es haben!!! Und dann bekommt mein eine sehr gute Erklärung...auch für die Medikamentengabe.Den die hilft dem Kind, selber zu erkennen was es kann und die wirren Gedanken im Hirn zu ordnen,am Leben um sich herum bewusst teilzunehmen.
Es ist nicht immer böse wenn man Medis gibt...nur eben in letzter Option!

da kann ich dich voll und ganz verstehen. du rennst aber auch nich zum arzt, weil du vom hörensagen ne diagnose von der lehrerin oder der mutter von freund xy bekommen hast, oder?

ich habs eben schon selbst öfter erlebt, dass kinder direkt von der erzieherin ne ADHS diagnose bekommen haben, weil sie eben einen weit höheren bewegungsdrang hatten als manch anderer.

Nein,ich geh zum Arzt weil ich selber mit meinem Latein am Ende bin.Also ich kann meinem Kind alleine nicht mehr helfen.Gerade was die Wut betrifft.Deswegen gehe ich.
Aber doch,ich habe schon von einigen Seiten solche Aussagen bekommen...von den Lehrern (noch) nicht.
Aber ich denke die trauen sich nicht,ich lass mir gerne Tipps geben oder Kritik höre ich mir auch an...aber Diagnosen stellt der Arzt.Und das wissen unsere Lehrer das sie da vorsichtig sein müssen.
Meine Mutter kam damit auch schon daher....sie sagte sogar ich würde mich nicht kümmern...und das von einer Oma die so alle 14 Tage mal 2 Stunden da ist und sich nur mit einem Kind beschäftigen will.Die anderen können ja schauen wo sie bleiben...achneee,es ist einfach nur dumm auf sowas zu hören.

ADS und ADHS sind zwei vollkommen verschiedene Welten.

Ich geh jetzt erstmal den Artikel lesen.
Wollte nur schnell klugscheißen, dass ein zu aufgewecktes Kind kein ADS haben kann. Die ADS Kinder sind das genaue Gegenteil, eher Schlaftabletten und Träumerle

So, gelesen
Du liest ja bei mir mit und weißt ja, was ich mit meinem 8jährigen mitmache und ich hab ja neulich auch seine Auffälligkeiten mal grob aufgelistet.

Wir persönlich sind ja seit Jahren dabei und haben immer noch keine verlässliche Diagnose, weil ich als Mutter einfach zu skeptisch bin. Das irgendwas mit dem Kind nicht stimmt ist klar. Aber bei einem "der hat sicherlich ADS, hier nimm mal die Medis" will ich es einfach nicht belassen.

Bei uns ist es so, dass er ja einen sehr strukturierten Tag hat. Allein das hat schon eine Menge ausgemacht und gibt dem Kind viel Sicherheit. Was man ja allein daran sieht wie enorm unsicher er wird, wenn sich dieser gewohnte Ablauf einmal im geringsten ändert.

Und was die Schule angeht: Seine alte Klassenlehrerin hat so Sachen wie ADS, ADHS und wie sie alle heißen verpöhnt. Sie hat auch ganz klar gesagt, dass sie diesen Jungen schulisch in den Griff bekommen wird und sie HAT ihn in den Griff bekommen. Sie hat sich aber auch die Mühe gemacht und dafür kann man einfach nur dankbar sein!

Die neue Klassenlehrerin hat ihn definitiv nicht im Griff. Die Leistungen fallen stark ab, er hängt sehr weit hinten dran und das nach nur etwas über 3 Wochen.
Seine schulischen Leistungsdefizite liegen also ganz klar im Verschulden der Lehrerin. Es nutzt nichts, hier mit ihm zu lernen und hier mit ihm zu üben, ihm zu erklären usw. wenn die Lehrerin sich nicht im Stande fühlt bei dem Kind durchzugreifen und ihn lieber ständig vor die Türe schickt. Oder ihn zur Strafe in die Ecke stellt. Sie nimmt ihm die Möglichkeit adäquat am Unterricht teilzunehmen.

Und so überfordert wie diese Frau mit meinem Kind ist, so überfordert sind sicherlich sehr viele Lehrer mit anderen Kindern. Und damit das alles nicht so "anstrengend" ist, werden die Eltern dann gebeten etwas dagegen zu tun. Und damit gemeint sind in den meisten Fällen Medikamente die das Kind soweit ruhig stellen, dass es nicht mehr stört.

Wir werden über Kurz oder Lang nicht an irgendeiner Form der Therapie herum kommen.
Aber bisher hat es zumindest für ihn soweit ausgereicht, dass wir zusammen mit der Schule an einem Strang gezogen haben. Er hätte mit der alten Klassenlehrerin ohne Probleme die normale Schule geschafft.
Wir hoffen einfach mal, dass auch die neue Lehrerin einlenkt und mit uns zusammenarbeiten will. Dann sehe ich kein Problem darin ihn noch während der Grundschulzeit ohne Therapie gut durchzubringen, was zumindest die Schule betrifft.

Zu Hause herrscht auf allen Seiten ein großer Leidensdruck. Ob wir alleine wegen dem schon vorher irgendeiner Therapiemaßnahme zustimmen und welche das sein wird, wird sich noch zeigen.

aber ich find auch, dass es bei dir ne andere situation is. dein kind is ja definitiv anders. ich hoffe, du weißt wie ich das mein

würdest du zu therapien tendieren, wenn er nur verträumt wäre und nur immer wieder nen anstupser bräuchte?

wenns nämlich nach dem ginge, bräuchte meine große auch ne ergotherapie, whatever, weil sie einfach im gegensatz zur mittleren die aufmerksamkeit nich halb so lang auf ne aufgabe/spiel etc lenkt - außer es gefällt ihr außerordentlich.

Diese Verträumtheit hat meine in der Schule...ich sagte ja das sie einiges hat was sehr extrem an die ADS UND an ADHS erinnert.Deswegen bin ich ja immer am rudern.Und auf einen Mischtypus kann ich sie nicht festlegen.
Aber auch hier gab es Lehrerwechsel.Seither kommt es immer mehr zu Schwierigkeiten.Nun ist es plötzlich schlimm das sie in ihr Arbeitsbuch schreibt (Bleistift).Die neue Lehrerin mag das nicht,meine Tochter kann aber nur so den Überblick behalten was gerade dran ist....das sie oft Dinge vergisst wie Hefte,Stifte war bisher nichts was man erwähnen mußte.Die Neue aber schreibt es sogar in die Elterninfomappe.... Ich komm mir zur Zeit bescheuert vor weil ja alles bekannt ist und nun diese Lehrerin meint sie müsse alles verändern.
Sie bockt nun natürlich weil der Druck es ihr unmöglich macht sich einzulassen auf den Untericht.Und so schaut sie aus dem fenster und bekommt erst recht nichts mehr mit.

Zitat von MamaMarfusu:

Diese Verträumtheit hat meine in der Schule...ich sagte ja das sie einiges hat was sehr extrem an die ADS UND an ADHS erinnert.Deswegen bin ich ja immer am rudern.Und auf einen Mischtypus kann ich sie nicht festlegen.
Aber auch hier gab es Lehrerwechsel.Seither kommt es immer mehr zu Schwierigkeiten.Nun ist es plötzlich schlimm das sie in ihr Arbeitsbuch schreibt (Bleistift).Die neue Lehrerin mag das nicht,meine Tochter kann aber nur so den Überblick behalten was gerade dran ist....das sie oft Dinge vergisst wie Hefte,Stifte war bisher nichts was man erwähnen mußte.Die Neue aber schreibt es sogar in die Elterninfomappe.... Ich komm mir zur Zeit bescheuert vor weil ja alles bekannt ist und nun diese Lehrerin meint sie müsse alles verändern.
Sie bockt nun natürlich weil der Druck es ihr unmöglich macht sich einzulassen auf den Untericht.Und so schaut sie aus dem fenster und bekommt erst recht nichts mehr mit.

das is natürlich traurig! ich hab selbst lehramt studiert (allerdings abgebrochen .... ) und weiß, dass manche schüler nich einfach sind. aber solche sachen notieren und darauf rumreiten is schon n hartes stück! was sagt denn der rektor dazu?

Zitat von Cappotella:

aber ich find auch, dass es bei dir ne andere situation is. dein kind is ja definitiv anders. ich hoffe, du weißt wie ich das mein

würdest du zu therapien tendieren, wenn er nur verträumt wäre und nur immer wieder nen anstupser bräuchte?

wenns nämlich nach dem ginge, bräuchte meine große auch ne ergotherapie, whatever, weil sie einfach im gegensatz zur mittleren die aufmerksamkeit nich halb so lang auf ne aufgabe/spiel etc lenkt - außer es gefällt ihr außerordentlich.

Ja keine Sorge, ich weiß wie du das meinst Ich schreibe ja selbst von "normalen" Kindern und von meinem Aber wie soll man es denn sonst bitte umschreiben, wenn man einfach keinen Namen für das Phänomen hat.

Hey! Ja genau, ab sofort ist er mein phänomenales Kind

Nein ich würde definitiv nicht zu Therapien gehen, nur weil mein Kind in den Augen anderer Leute zu viel Energie hat oder zu häufig träumt. Solange es ausreichend ist, das Kind hier und da zu erinnern oder mal einen Stups zu geben, wozu zur Hölle muss man denn da eine Therapie machen?

Ich finde, dass zu einer therapeutischen Maßnahme ein gewisser Leidensdruck gehört. Und zwar im Besonderen auf der Seite des Kindes. Wenn das Kind selbst unter seinem Zustand leidet muss man handeln. Wie man handelt kommt ja dann auch wieder auf die Situation selbst an. Aber solange es dem Kind gut geht, es in der Schule und mit Freunden funktioniert, zu Hause auch nicht alles zusammenbricht, solange braucht man meiner Meinung nach auch keine therapeutische Hilfe.
Zum Glück steht ja in dem Artikel drin, dass es meist um Ergo und Logo geht. Damit kann man ja nichts kaputt machen. Aber es gibt ja auch zig Beispiele wo die Eltern ohne ernsthafte Diagnose, auf Anraten von Lehrern zum KiA gehen und wirklich Medis einfordern und auch bekommen. Sowas finde ich schlimm.

Zitat von MamaMarfusu:

Diese Verträumtheit hat meine in der Schule...ich sagte ja das sie einiges hat was sehr extrem an die ADS UND an ADHS erinnert.Deswegen bin ich ja immer am rudern.Und auf einen Mischtypus kann ich sie nicht festlegen.
Aber auch hier gab es Lehrerwechsel.Seither kommt es immer mehr zu Schwierigkeiten.Nun ist es plötzlich schlimm das sie in ihr Arbeitsbuch schreibt (Bleistift).Die neue Lehrerin mag das nicht,meine Tochter kann aber nur so den Überblick behalten was gerade dran ist....das sie oft Dinge vergisst wie Hefte,Stifte war bisher nichts was man erwähnen mußte.Die Neue aber schreibt es sogar in die Elterninfomappe.... Ich komm mir zur Zeit bescheuert vor weil ja alles bekannt ist und nun diese Lehrerin meint sie müsse alles verändern.
Sie bockt nun natürlich weil der Druck es ihr unmöglich macht sich einzulassen auf den Untericht.Und so schaut sie aus dem fenster und bekommt erst recht nichts mehr mit.

Oh das kommt mir auch sehr bekannt vor im Moment. Nach dem Lehrerwechsel in der Schule geht fast gar nix mehr, vorher war alles im Rahmen.
Ich habe heute auch noch mal einen langen Brief in die Elternmappe gelegt und die Lehrerin gebeten sich mit uns auszutauschen. Sie macht es aber einfach nicht.
Wo die alte Lehrerin ständig mit mir am Telefon hing um Vorgehensweisen abzusprechen und sich ein OK zu holen (zum Beispiel er muss in der Pause Dinge zu Ende erledigen weil er im Unterricht zu viel geträumt hat) macht die Neue überhaupt nix.
Nicht mal das Hausaufgabenheft ist anständig geführt. Da stehen nur noch halbe Sätze drin und ich frage dann, wieso? Da sagt mein Kind, dass die Lehrerin gesagt hat er soll sich in die Pause verziehen.
Der darf das dann nicht zu Ende abschreiben und ich weiß nicht was die aufhaben und kann nicht kontrollieren, ob er auch alles fertig hat. Aber ich darf dann die Unterschrift leisten und zur Kenntnis nehmen, dass er eben seine HA nicht fertig hatte.
Was soll sowas? Das Kind sackt ab und zwar gehörig!

Wie siehts bei deiner Tochter mit Post its aus? Kann sie sich die vielleicht ins Heft kleben und da was drauf schreiben?
Das ist wirklich schlimm und gemein den Kindern gegenüber, wenn die neuen Lehrer keine Lust oder keine Ahnung haben, es besser zu machen.

Ich hatte kürzlich Elterngespräch wegen ihr.Halbjahresbericht.Und da war die Rektorin anwesend und die Klassenlehrerin...beide sagten mir natürlich nichts Neues.
Leider war die neue Mathelehrerin nicht da.Ich hab aber gesagt das ich es seltsam finde das ihr Verhalten,ihre Wut und Schusseligkeit genau nach Neujahr wieder zunahmen als der Wechsel war.
Was ich auf die Aussage 'Das Kind braucht Unterstützung' antwortete schreib ich hier nicht. Nett war es nicht.
Dafür gab ich den beiden eine Beschreibung was wir durchhaben seit dieses Mädchen geboren wurde:
- Einschlafen dauerte bis zu 3 Stunden,ab ca.5 Jahren wurde das besser
- kaum Annahme von Hilfe (Alleine Mama!!)
- mit 12 Monaten frei gelaufen und ich durfte nicht die Hand nehmen
geschweige den Buggy bei größeren Touren
- mit 4 frei Fahrradfahren - natürlich auch alleine und immer Vollgas
- immer Wut ,wenn sie erkennt das sie es nicht kann-egal aus welchen Gründen
- totaler Gerechtigkeitssinn ,bis zur Selbstaufgabe
- Viel Verträumtheit,Schusselig(aber aus Gedankenlosigkeit)
...ect.
Und bei allem waren wir da,haben gemacht und sie unterstützt.Da ging mir die Hutschnur.Keine Nachfrage WAS wir machen sondern gleich das man nichts macht....eyyy,ich hab gekocht!!!!!
Und darum freue ich mich auf März.Auf den termin.Es wird uns neue Perspektiven geben und ich kann mit einem kompetenten Menschen darüber reden.
Ich habe noch nachgefragt was den die Lehrer zu Tun gedenken um zu helfen...da kam dann nichts mehr gescheites.