Mütter- und Schwangerenforum

Geburt in Japan ... alles so anders! Hilfe ich drehe noch durch!

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Diana-chan
8 Beiträge
25.08.2017 07:57
liebe Annie, deine Geschichte hat mich sehr betroffen gemacht. was du da beschreibst, klingt wirklich schlimm. Ein solcher Drachen ist meine Schwiegermutter nicht. Sie hat es sicher nur gut gemeint. Ich war nur reichlich fertig, weil ich mich seit einem Monat wie eine Fremde in meinem eigenen Haus gefühlt habe. man muss seinen Alltag, an dem man sich selbst noch nicht gewöhnt hat, weil man das erste Mal ein Baby bekommen hat, halt auf die andere Person abstimmen und alles, was ich wollte, war ein kleines Stück von meinem Vorgeburts-Alltag zurückzuhaben. Und wenn es nur der Gerstentee am Abend gemeinsam mit meinem Mann ist. Doch meine Schwiegermutter hat mich nie direkt kritisiert, das waren eher so versteckte Andeutung, die sich aber nicht persönlich gegen mich, sondern auf die japanische Denkweise bezogen. Z.B., dass man eben erst nach einem Monat mit dem Kind spazieren gehen darf, weil es ja überall Bakterien gibt, durchlüften ist daher auch tabu. Mein Argument, dass das für das Gemüt der Mutter aber nicht sonderlich gut sei, hat sie abgeschmettert. Japanische Frauen sind da nicht so, sie können sich mit der Situation besser arrangieren. Zum Glück versteht mich mein Mann. Abends, wenn er dann da ist, gehe ich dann für mich raus, noch was einkaufen für den nächsten tag und so. Er nimmt auch mindestens einen Tag pro Woche frei, damit wir gemeinsam zur Routineuntersuchung mit dem Kleinen können, oder ich zum Zahnarzt und die ganzen Behördengänge erledigen kann. Jetzt, wo ich alleine bin, geht es mir aber schon besser. Vor einer Depression habe ich allerdings wirklich Angst. Meine Schwester ist daran kaputt gegangen. Daher bin ich froh zu hören, dass du es geschafft hast. aber 2 Jahre ist extrem lange. Ich suche mir Gesprächspartner, nächste Woche kommt auch eine Hebamme, mit der ich das Stillen noch einmal lernen möchte. es gibt auch die Möglichkeit, in eine Stillberatung zu gehen, dazu müsste ich mit dem kleinen aber raus. Es tut mir wirklich leid, was du da durchmachen musstest. Dagegen ist meine Geschichte eher ne Lachnummer. Aber immerhin hat mich die Situation so sehr belastet, dass ich innerhalb von 5 Tagen 4 Kilo abgenommen habe. Nun habe ich fast mein altes Gewicht zurück. So richtig viel hatte ich aber auch nicht zunehmen können, dazu waren die Schwangerschaftsdiäten hier sehr streng. Bloß nicht zu viel zu nehmen, ist hier die Devise.
Diana-chan
8 Beiträge
25.08.2017 08:00
Zitat von Metalgoth:

Ich versteh es dennoch nicht - wenn ich 2min brauche, um ein Fläschchen zu machen und das Kind brüllt in der Zeit...dann bin ich doch froh, dass das Kind nicht schreiend alleine rum liegt, sondern es in der Zeit schon getröstet wird?

Ich verstehe, dass die dauerhafte Anwesenheit nervt, das hätte mich wahnsinnig gemacht! Vor allem auch noch nachts...aber grade der Punkt, dass sie dein schreiendes Baby hoch nimmt, wenn du es grade noch nicht kannst...das ist doch toll!


Sicherlich, so gesehen hast du recht. Für das Baby ist es definitiv das beste. Doch muss ich es ja auch alleine schaffen. Ich habe mich extrem unter Druck gesetzt gefühlt, weil es nicht schnell genug geht. Nun bin ich ja alleine und es funktioniert ganz gut. Ich versuche, dass er so wenig wie möglich schreien muss.
Diana-chan
8 Beiträge
25.08.2017 08:09
Liebe Marsha,

auch deine Geschichte finde ich traurig. Ich finde es toll, dass du so stark bist und es ganz alleine schaffst, einfach, weil es bei dir nicht anders geht. Ich sollte dankbar sein, dass sich meine Stiefmutter um uns gekümmert hat. Ich konnte auch viel von ihr lernen. Wie sie den Kleinen hochgenommen und beruhigt hat, das war beachtlich.
Ich finde es so schade, dass die Eltern deines Partners ihren Enkel noch nicht gesehen haben, obwohl sie in der Nähe wohnen. Woran liegt das?

Vielen Dank für deinen Zuspruch. Ich wünsche euch alles Gute, auch wenn die familiäre Situation so verworren ist. (meine deutsche Familiensituation ist auch nicht einfach ...es gibt schon Gründe, warum ich in Japan bin)
Zitat von Marsha:

Bei mir (uns) war es so,dass wir eigentlich von Geburt an auf uns alleine gestellt gewesen sind.Sprich Mama,Papa,Zwerg.Der Kontakt zu meinen Eltern besteht zwar aber weil sie 150 km weiter wegwohnen,haben sie sich eigentlich nie groß,naja ich nenn es mal eingemischt.Sie waren zwar während meines Klinikaufenthaltes und nach der Geburt jeweils einmal in Hamburg,aber das war es dann auch.Meiner Mutter war es aus gesundheitlichen Gründen bisher nie wirklich möglich gewesen,aber das ist eine lange Geschichte.Wir fahren in regelmäßigen Abständen dorthin.Die Eltern meines Partners hat unser Kind z.B. noch nie gesehen.Sie wohnen zwar in Hamburg,aber abgesehen von Paketen zu Weihnachten und Geb. oder seiner Taufe haben sie ihn noch nie persönlich getroffen.Es ist ziemlich verworren und schwer zu erklären.

Versucht euch die Arbeit einfach zu teilen/anders aufzuteilen.Ich glaube,wie hier schon geschrieben wurde,ist es eben anders,wenn man eure dortige Lage mit Deutschland vergleichen würde.Auch ich musste anfangs vieles dazulernen,da unser erstes gemeinsames Kind und glaube mir,es war manchmal nicht leicht.Aber auch das wird klappen,wenn man sich in den Alltag eingefunden hat.
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