• L ~ 03.02.2015 ~ 16:13 Uhr

Vorab, wer das nicht lesen möchte - da oben ist ein [x] dies soll ein Geburtsbericht werden den ich in schöner Erinnerung halten möchte.

Ich Spule mal die Zeit zurück.
Eine Woche und zwei Tage ..

ET+8
Tag der Einleitung

Die Nacht vom 02.02. auf den 03.02 ist sehr kurz für mich, tausend Fragen schwirren in meinem Kopf herum. Wird unser Baby Morgen bei uns sein? Wie wird die Einleitung? Werden wir das schaffen? Wird die Einleitung so schlimm wie bei dem großen? An Schlaf war gar nicht zu denken, und dann mal wieder diese Wehen, die nicht in Schwung kommen wollen aber mich seid Wochen ärgern. Aber ein Ende ist in Sicht! Wir schaffen das!

03.02.2015 - 06:30 Uhr

Ein bisschen Schlaf habe ich dann doch noch bekommen. Hellwach bin ich, und ganz fit. Erst mal die Kinder wecken und fertig für den Kindergarten machen. Die Spannung steigt.. Nachdem nun alle versorgt sind machen wir uns auf den Weg ins Krankenhaus. Nun steht es fest, unsere Haustüre werde ich ohne Baby verlassen aber definitiv nur mit Baby wieder betreten. Sehr seltsam das Gefühl, aber ich bin bereit.

03.02.2015 - 07:45 Uhr
Kreisssaal 3. Stock - Zimmer 1

Nachdem ich mich im KH angemeldet habe, die Papiere fertig sind liege ich nun hier im Kreisssaal 3. Stock Zimmer 1 und warte.

Die Hebammen sind total nett, und machen mir Mut.
Auf meine Frage wann wir mit dem Einleiten beginnen kam nur ein kurzes: Wir machen jetzt erst mal ein CTG und warten auf die Ärztin. Mittlerweile haben wir 9 Uhr.

03.02.2015 - 09:30 CTG mit großer Überraschung
Und es hat "Boom" gemacht.

Nun liege ich hier am CTG, immer mal wieder eine Wehe, juhu. Aber das kennen wir ja schon. Langsam bin ich ungeduldig und wünsche mir den Wehentropf herbei - Wenn ich schon mal hier bin, dann darf jetzt ruhig etwas gemacht werden. ( ) Ich drehe mich mal ein bisschen zur Seite, irgendwas drückt ... Irgendwas ist komisch, ich Klingel mal und verlange die Hebamme. Ein freundliches Lächeln "Was kann ich für dich tun" - Ich würde gern kurz aufstehen, es drückt ziemlich. "Ja natürlich, (CTG abgestöpselt)" ich stehe langsam auf und aufeinmal Poppt es ganz kurz. Hilfe, alles nass! Die Hebamme rennt raus, kommt mit Teststreifen wieder (Na was soll es sonst sein .) Ein Blasensprung!!

03.02.2015 - 10:50 Uhr ~ Wie geht es jetzt weiter?
Abwarten und Tee trinken ..

Da unser Bubi wohl doch bereit sein zu scheint und sich alleine auf den Weg machen will, wollen die Ärzte warten mit der Einleitung. Wir schaffen das alleine? Ich glaube ich Träume.
Der Plan steht!Bis heute Abend lassen Sie uns Zeit und wollen beobachten wie mein Körper auf den Blasensprung reagiert. In der Zeit wird regelmäßig CTG geschrieben und ich soll etwas spazieren gehen. Gesagt getan, ich flitze durch die Gänge .. Hm, ich habe Hunger, fragen wir mal ob ich etwas Essen darf. Die Hebamme war total cool und ist auf Station und hat mir vom Mittagessen ein Tablet geholt gefüllt mit Kartoffeln,Karotten und Schnitzel. Für ein KH-Essen ist das echt gut! Nun bin ich satt und liege wieder am CTG. Langsam merke ich das etwas durch meinen Rücken zieht, oh eine Wehe, und dann - die nächste. Autsch ..

03.02.2015 13:30 Uhr - Langsam tut es weh

Die Wehen werden langsam regelmäßiger und es tut weh!
Wer wollte dieses Kind - Ich will weg hier, das langt!

Okay, jetzt sind wir an dem Punkt wo ich denke wieso haben wir das getan, ich wusste doch genau wie weh das tut.

Die Hebammen sind total toll aber das bringt mir gerade auch nichts, ich will doch nur weg hier. Ein bisschen Musik zur Entspannung? Ja, mach an.
Mein Ton wurde immer unleidlicher. Auf die Frage ob sie meinen Mann schon anrufen sollte antwortete ich mit "Noch nicht" (Meine Gedanken (Der ist doch an allem Schuld, ich will ihn jetzt nicht sehen sonst passiert was ) Zehn Minuten später habe ich ihn mir herbei gesehnt, aber jetzt muss ich warten. Um 15 Uhr muss der große aus dem Kiga geholt werden ..

03.02.2015 - 15.15 Uhr • Ich muss auf die Toilette!!!

Die Wehen werden eindeutig stärker und der Befund vom Muttermund 8cm!
Jawoll, die Schmerzen lohnen sich - Ich fühle mich wie eine Heldin. Nun dürfen Sie bitte meinen Mann anrufen.
Aber irgendwas drückt, ich muss aufs Klo. Die Hebamme will mich nicht gehen lassen, ich habe gefleht und ihr gesagt das ich JETZT unbedingt aufs Klo muss da ich bei der Entbindung genau eine Sache gerne vermeiden möchte! Sie sagt nur, das wäre nicht schlimm!
Ich muss auf die Toilette!!!!!!!!! - Nun gut, ich darf gehen - (Mit Begleitung ) wie die Hebamme mir schon vorher versichert hat das ich nicht aufs Klo muss sondern das nur der Druck von dem Kopf ist war der Toilettengang weniger erfolgreich, aber für mein Kopfkino schon notwendig und befriedigend!!

03.02.2015 - 15:55 Uhr • Bitte eine PDA oder noch besser einen KS•

Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Ich will aufstehen und weglaufen, das ist mein Plan. Auf die Frage wo mein Mann ist erzählt mir die Hebamme das er sich auf den Weg gemacht hat. Aber im Moment mag ich ihn nicht sehen, wieso denn das? Ich will einfach nur die Schmerzen loswerden und meinem größten Feind schenken! (Nein, nicht mal das würde ich jemand wünschen.) Der Muttermund ist komplett geöffnet und alles bereit, aber ich mag doch nicht mehr! ( ) Mein Mann ist mittlerweile inklusive Kindern (Die Oma war verhindert) im Kreissaal angekommen und wurde von der Hebamme in das Väterzimmer geschickt. (inklusive Spielecke für Geschwisterkinder) nun zu mir, ich bin an meiner persönlichen Schmerzgrenze angekommen und habe nach einem KS und einer PDA verlangt. Mit einem Grinsen im Gesicht hat die Hebi darauf geantwortet: Pressen!

03.02.2015 ~ 16:13 Uhr • Ein Wunder ist geboren •

Und dann ging alles ganz schnell, unser Engel ist geboren. Nach 5 Minuten Presswehen. Dieses Gefühl ist das unbeschreiblichste Gefühl das man fühlen darf. Es ist so wunderschön und geht unter die Haut. Diesen Moment kann einer niemand nehmen. Der erste Schrei, der erste Blick, der erste Kontakt Haut auf Haut. Es ist so wunderschön das ich weinen muss. Dieses kleine Wesen liegt nun hier auf meiner Brust und ist so wunderschön und klein. So ein kleines Wunder das das größte Geschenk für uns ist. Er ist so perfekt und so wunderschön.
Diese Liebe die wir schon im Bauch zu ihm gespürt haben hat sich gerade millionisiert.

03.02.2015 ~ 17:05 Uhr - Wieso kann nicht alles reibungslos laufen?
In letzter Sekunde!

Unser Glück scheint nahezu perfekt, und nun lässt die Plazenta auf sich warten. Seid gut 45 Minuten lässt das gute Stück auf sich warten, ich habe den kleinen angelegt, mein Bauch wurde gekühlt und zwei Hebammen haben sich auf mich gelegt und auf meinem Bauch herum gedrückt, ich habe gepresst und gedrückt aber nichts kommt. Nun stehen hier zwei Ärzte und erzählen mir das sie mich in zehn Minuten in Vollnarkose legen und die Plazenta holen müssen. Länger wie eine Stunde warten Sie damit nicht, und es sind schon gute 50 Minuten vergangen. Ich habe Angst, ich will das nicht! Ich will mein Baby bei mir halten und nicht in Narkose gelegt werden. Nach einer Geburt ohne jegliches Schmerzmittel jetzt eine Narkose? Das habe ich nicht verdient!! Und aufeinmal, eine ?Wehe? ich musste drücken und Zack, da ist sie! (Hoffentlich vollständig) .. Entwarnung! Alles gut! Ich weine.. Das wäre echt zu viel gewesen. Verletzungen habe ich keine, also darf ich mich frisch machen und mein Mann wieder in den Kreisssaal zu mir.
Ich habe mich noch nie so ausgeliefert gefühlt als die Hebammen auf mir gelegen haben und auf mir rumgedrückt haben. Das war ein Gefühl, das möchte ich nie mehr erleben! Aber es ist alles gut, wir haben es geschafft.
Und nun wieder zu den schönen Dingen des Tages ..

03.02.2015 • Hallo kleiner Bruder •

Und nun ist der Zeitpunkt gekommen. Meine zwei großen Söhne dürfen Ihren kleinen Bruder kennenlernen. Ich muss mich noch Entscheiden welches Gefühl schöner ist. Der erste Schrei vom Baby oder der Moment wo die Tür aufgeht und die zwei großen Ihren Bruder das erste Mal gesehen haben. Dieses funkeln in den Augen von den beiden großen hat uns verzaubert und gibt uns das Gefühl alles richtig gemacht zu haben. Wir sind nun zu fünft und es fühlt sich so irrsinnig schön an, dafür gibt es einfach keine Worte.

Krankenhaus kann ganz entspannend sein •

Mein Mann ist nach den Kuschelrunden mit dem kleinen Bruder,und einem dicken Schmatzer für die Mama die Heimreise angetreten und ich warte auf die Verlegung auf Station. Der kleine liegt zufrieden schlummernd und nuckelnd auf meiner Brust und ich bin noch völlig überschüttet von Hormonen und würde am liebsten einen Marathon laufen. Die Hebammen sind hier alle total lieb und fürsorglich und auch ganz verliebt in den kleinen. - Gegen 20 Uhr ist endlich mein Zimmer frei und wir dürfen es beziehen. Ein Abendessen habe ich sogar noch bekommen, und das war genau richtig ich bin so hungrig.

Die erste Nacht war sehr ruhig und der kleine sehr schnell zufrieden stellend. Die weiteren zwei Tage waren sehr entspannt, wir konnten sehr viel kuscheln und die Zeit hat echt gut getan für mich und das Baby. Der Papa und die zwei Brüder kamen täglich, auch wenn nur für eine Stunde aber es hat mich sehr gefreut das sie sich den Weg täglich gemacht haben. Zu Hause ist auch alles super gelaufen und ich konnte mich richtig erholen ohne mir Sorgen machen zu müssen. Meine Männer sind einfach toll!

Hallo Realität •

Und nun sind wir seid knapp einer Woche zu Hause.
Es ist etwas stressiger aber wir finden uns recht gut ein.
Da mein Mann noch zu Hause ist fällt für mich der morgendliche Weg in den Kindergarten weg, das ab nächster Woche wieder von mir organisiert werden muss. Wir können noch viel kuscheln und liegen, das tut uns sehr gut. Der kleine ist ein absolutes Anfängerbaby was das Schlafen betrifft. Er kommt alle 3-4 Stunden und hat die Nacht davor sogar 5 Stunden geschlafen Vielleicht kommt er da auch ganz nach seinen Brüdern?

Ich bin gespannt was uns die Zukunft bringen wird, kann aber sagen wir haben alles richtig gemacht.