Mütter- und Schwangerenforum

Geburtshaus/Hausgeburt 2018... Wer noch?

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07.02.2018 15:08
Zitat von white.rose:

Herzlichen Glückwunsch, Bauernschnitte und Umi!


Danke schön
23.02.2018 09:08
Kurz: Rufbereitschaft. Die AOK (rlo) gibt nichts dazu? Hat mein Mann das richtig verstanden?

Kann leider erst heute mittag selbst anrufen und bin ganz kribbelig
Fränze
25039 Beiträge
25.02.2018 22:18
Sonntag der 18.02.2018

Am Morgen gegen kurz nach 7:00 Uhr wachte ich auf. Ich hatte einem skurrilen und unschönen Traum über die Geburt gehabt. Mein Mann war schon vor mir wach geworden und ärgerte sich, dass er nicht weiter schlafen konnte.
Luke lag zwischen uns und schlummerte noch bis kurz nach 8:00 Uhr. Sowas nenne ich einen entspanntes Wochenende! Vor dem Kind ausgeschlafen sein und dann noch viel Zeit haben um richtig wach zu werden. Das mag ich als Morgenmuffel ^^

Am Vormittag spielten die Männer schön während ich den Plan hatte das Bad zu putzen.
Da Luke lange geschlafen hatte, gab es kein Mittagsschlaf und wir sind nach dem Essen raus.
Von 13.00 - 16.00 Uhr waren wir unterwegs. Sind auf verschiedenen Spielplätzen gewesen, waren bei der Bank und beim Bäcker.
Das Wetter war grandios. Einfach ein Traum. Wir unterhielten uns viel über die Geburt und über die Zeit danach.

Als wir 16.00 Uhr Zuhause waren zog ich den Zwerg aus und machte die Wäsche in den Trockner und die neue Wäsche an.

16.10 Uhr merkte ich auf dem Flur das ich auslaufe. Ich war ganz verdattert und wusste gar nicht so recht was ich jetzt machen soll.
Also bin ich erstmal in die Badewanne (Dusche haben wir nicht) um mich auszuziehen und alles zu beobachten. Kurze Zeit später war ich mir sicher, dass muss das Fruchtwasser sein. Also meinen Mann gerufen. Äh Schatz ich verliere Fruchtwasser. Es gab mir dann das Handy damit ich die Hebi anrufen konnte. Aber erstmal habe ich mich abgeduscht.
Das Fruchtwasser lief und lief einfach weiter, so als hätte ich einen Riss gehabt.
Um 16:20 Uhr rief ich also meine Hebi an. Da ich keine Wehen hatte verabredeten wir uns für 18.00 Uhr. Falls doch was sein sollte, dann soll ich bescheid geben.
Ich stand also in der Badewanne und dachte nur, ich will doch noch gar nicht Warum geht es denn jetzt schon los
Was mache ich denn jetzt. Das Fruchtwasser läuft und läuft.
Also habe ich mir ein Handtuch genommen und bin damit zwischen meinen Beinen durch die Wohnung gelaufen
Mein Mann hat im Wohnzimmer das Malervlies ausgelegt und ich habe mir eine Wickelunterlage geholt.
Leichte Unruhe stieg in mir auf. Ich muss noch das und das vorbereiten, aber das Auslaufen hindert mich daran.

17.00 Uhr hat mein Mann Luke gebadet. In der Zeit fingen langsam die Wehen an. Aber noch nicht so stark und auch nicht regelmäßig. Da die Hebi ja eh gleich da war ersparte ich mir den Anruf.
18.00 Uhr gab es für die Männer Abendbrot. Mein Mann schmierte zwar auch was für mich, doch ich hatte immer häufiger Wehen und der Schmerz wurde stärker.
Während ich gerade Luke fertig machte traf die Hebi um 18.20 Uhr ein. Ich erzählte ihr, dass ich alle 5-10 Minuten Wehen habe. Wir horchten erstmal nach den Herztönen vom Baby. Luke war ganz neugierig und wollte genau wissen was hier gemacht wird. Baby war wie sehr aufgeregt. Ich beruhigte mich und schon hatte Baby ganz entspannte Herztöne. Dann wollte sie mal nach dem Muttermund schauen. AUA AUA AUA!!! Verdammt tat das weh. Ergebnis des ganzen war: 5cm und Köpfchen noch weg. Die Hebi war erstaunt und meinte nur, dass sie nicht mehr weg geht^^
Sie ging nochmal zu ihrem Auto um 3 Taschen zu holen, während ich mir Badewasser einließ. Mein Mann und Luke warteten noch ab bis die Hebi alles gebracht hatte.

Um 19.00 Uhr verabschiedete sich Luke und ging mit dem Papa ins Bett. Ich saß schon in der Wanne und spürte immer mehr Wehen. Die Hebi kam zu mir und wir unterhielten uns über verschiedene Sachen. Hauptsächlich über die Geburt von Luke.

Während der Wehe schaute die Hebi um 19.20 Uhr nochmal nach dem Muttermund. Es waren bereits 7cm. Sie rief die zweite Hebi an, damit sie zur Geburt dabei sein kann. Danach fragte sie mich ob ich schon druck habe, was ich verneinte. Sie ging aus dem Bad raus um im Wohnzimmer alles vorzubereiten.
Nun war ich alleine im Bad und die Wehen wurden immer heftiger und plötzlich hatte ich DRUCK. Kurze Zeit später kam die Hebi wieder und es ging langsam aus der Wanne raus.

Es war ca. 19:40 Uhr als eine Wehe die nächste jagte. Mein Mann kam gerade aus dem Schlafzimmer, da er Luke in den Schlaf begleitet hatte. Er machte noch kurz eine Flasche für Luke um kam dann zu uns ins Wohnzimmer. Er setzte sich nach Anweisungen der Hebi auf die Couch. Ich kniete vor ihm auf dem Boden und stütze mich bei ihm ab.

Die erste Presswehe überkam mich. Ich drückte und entleerte mich dabei. Dabei spürte ich wie es von innen brande. Bei der zweiten nahm ich mir ein Kissen und biss und schrie dort rein. Das Köpfchen war nun da. Die nächste Wehe konnte ich gar nicht abwarten und es dauerte gefühlt ewig bis sie kam. Ich wusste, dass es nun gleich geschafft war. Die dritte Wehe kam und ruck zuck war es vollbracht. Ich hörte von der Hebi nur, dass die Nabelschnur dreimal um den Hals gewickelt war.

Es war 19.53 Uhr als ich nach unten schaute und das Baby liegen sah. Mein Mann ging von der Couch runter und setzte sich auf den Hocker hinter mir. Nun lag da ein Baby. Ich konnte es nicht fassen. So klein und zierlich. Mein erster Gedanke war: Das ist ein Mädchen. Ich fasste zögerlich das zarte Baby an und ja, es ist ein Mädchen. Ich nahm sie zu mir und wir kuschelten. Mein Mann durchtrennte die schon auspulsierte Nabelschnur.
Die Hebi rief ihre Kollegin an und sagte Bescheid, dass die Maus da ist. Kurz danach kam meine Plazenta ganz unkompliziert aus mir heraus (bei Luke gab es da große Probleme). Ich hatte großes Interesse mir alles genau anzuschauen und es sah irgendwie anders aus als gedacht. Kurz danach schoss wie verrückt Blut aus mir heraus.

Meine Hebi untersuchte mich und stellte fest, dass ich innerlich eine leichte Schürfung hatte. Sonst war aber alles schick.

Die Hebi ging rüber ins Spielzimmer und bereite alles fürs Kuscheln vor. Dort befindet sich eine Kuschelecke aus zwei Matratzen. Ich wurde mit Einlagen und Netzhöschen versorgt und schon konnte ich mit Freyja rüber zum kuscheln.

Fränze
25039 Beiträge
25.02.2018 22:19
Zitat von asliceofmom:

Kurz: Rufbereitschaft. Die AOK (rlo) gibt nichts dazu? Hat mein Mann das richtig verstanden?

Kann leider erst heute mittag selbst anrufen und bin ganz kribbelig

Was hat sich herausgestellt?

Wir sind bei der BKK VBU und die bezahlen unsere 250€.
Fjura
739 Beiträge
26.02.2018 23:20
Zitat von Fränze:

Sonntag der 18.02.2018

Am Morgen gegen kurz nach 7:00 Uhr wachte ich auf. Ich hatte einem skurrilen und unschönen Traum über die Geburt gehabt. Mein Mann war schon vor mir wach geworden und ärgerte sich, dass er nicht weiter schlafen konnte.
Luke lag zwischen uns und schlummerte noch bis kurz nach 8:00 Uhr. Sowas nenne ich einen entspanntes Wochenende! Vor dem Kind ausgeschlafen sein und dann noch viel Zeit haben um richtig wach zu werden. Das mag ich als Morgenmuffel ^^

Am Vormittag spielten die Männer schön während ich den Plan hatte das Bad zu putzen.
Da Luke lange geschlafen hatte, gab es kein Mittagsschlaf und wir sind nach dem Essen raus.
Von 13.00 - 16.00 Uhr waren wir unterwegs. Sind auf verschiedenen Spielplätzen gewesen, waren bei der Bank und beim Bäcker.
Das Wetter war grandios. Einfach ein Traum. Wir unterhielten uns viel über die Geburt und über die Zeit danach.

Als wir 16.00 Uhr Zuhause waren zog ich den Zwerg aus und machte die Wäsche in den Trockner und die neue Wäsche an.

16.10 Uhr merkte ich auf dem Flur das ich auslaufe. Ich war ganz verdattert und wusste gar nicht so recht was ich jetzt machen soll.
Also bin ich erstmal in die Badewanne (Dusche haben wir nicht) um mich auszuziehen und alles zu beobachten. Kurze Zeit später war ich mir sicher, dass muss das Fruchtwasser sein. Also meinen Mann gerufen. Äh Schatz ich verliere Fruchtwasser. Es gab mir dann das Handy damit ich die Hebi anrufen konnte. Aber erstmal habe ich mich abgeduscht.
Das Fruchtwasser lief und lief einfach weiter, so als hätte ich einen Riss gehabt.
Um 16:20 Uhr rief ich also meine Hebi an. Da ich keine Wehen hatte verabredeten wir uns für 18.00 Uhr. Falls doch was sein sollte, dann soll ich bescheid geben.
Ich stand also in der Badewanne und dachte nur, ich will doch noch gar nicht Warum geht es denn jetzt schon los
Was mache ich denn jetzt. Das Fruchtwasser läuft und läuft.
Also habe ich mir ein Handtuch genommen und bin damit zwischen meinen Beinen durch die Wohnung gelaufen
Mein Mann hat im Wohnzimmer das Malervlies ausgelegt und ich habe mir eine Wickelunterlage geholt.
Leichte Unruhe stieg in mir auf. Ich muss noch das und das vorbereiten, aber das Auslaufen hindert mich daran.

17.00 Uhr hat mein Mann Luke gebadet. In der Zeit fingen langsam die Wehen an. Aber noch nicht so stark und auch nicht regelmäßig. Da die Hebi ja eh gleich da war ersparte ich mir den Anruf.
18.00 Uhr gab es für die Männer Abendbrot. Mein Mann schmierte zwar auch was für mich, doch ich hatte immer häufiger Wehen und der Schmerz wurde stärker.
Während ich gerade Luke fertig machte traf die Hebi um 18.20 Uhr ein. Ich erzählte ihr, dass ich alle 5-10 Minuten Wehen habe. Wir horchten erstmal nach den Herztönen vom Baby. Luke war ganz neugierig und wollte genau wissen was hier gemacht wird. Baby war wie sehr aufgeregt. Ich beruhigte mich und schon hatte Baby ganz entspannte Herztöne. Dann wollte sie mal nach dem Muttermund schauen. AUA AUA AUA!!! Verdammt tat das weh. Ergebnis des ganzen war: 5cm und Köpfchen noch weg. Die Hebi war erstaunt und meinte nur, dass sie nicht mehr weg geht^^
Sie ging nochmal zu ihrem Auto um 3 Taschen zu holen, während ich mir Badewasser einließ. Mein Mann und Luke warteten noch ab bis die Hebi alles gebracht hatte.

Um 19.00 Uhr verabschiedete sich Luke und ging mit dem Papa ins Bett. Ich saß schon in der Wanne und spürte immer mehr Wehen. Die Hebi kam zu mir und wir unterhielten uns über verschiedene Sachen. Hauptsächlich über die Geburt von Luke.

Während der Wehe schaute die Hebi um 19.20 Uhr nochmal nach dem Muttermund. Es waren bereits 7cm. Sie rief die zweite Hebi an, damit sie zur Geburt dabei sein kann. Danach fragte sie mich ob ich schon druck habe, was ich verneinte. Sie ging aus dem Bad raus um im Wohnzimmer alles vorzubereiten.
Nun war ich alleine im Bad und die Wehen wurden immer heftiger und plötzlich hatte ich DRUCK. Kurze Zeit später kam die Hebi wieder und es ging langsam aus der Wanne raus.

Es war ca. 19:40 Uhr als eine Wehe die nächste jagte. Mein Mann kam gerade aus dem Schlafzimmer, da er Luke in den Schlaf begleitet hatte. Er machte noch kurz eine Flasche für Luke um kam dann zu uns ins Wohnzimmer. Er setzte sich nach Anweisungen der Hebi auf die Couch. Ich kniete vor ihm auf dem Boden und stütze mich bei ihm ab.

Die erste Presswehe überkam mich. Ich drückte und entleerte mich dabei. Dabei spürte ich wie es von innen brande. Bei der zweiten nahm ich mir ein Kissen und biss und schrie dort rein. Das Köpfchen war nun da. Die nächste Wehe konnte ich gar nicht abwarten und es dauerte gefühlt ewig bis sie kam. Ich wusste, dass es nun gleich geschafft war. Die dritte Wehe kam und ruck zuck war es vollbracht. Ich hörte von der Hebi nur, dass die Nabelschnur dreimal um den Hals gewickelt war.

Es war 19.53 Uhr als ich nach unten schaute und das Baby liegen sah. Mein Mann ging von der Couch runter und setzte sich auf den Hocker hinter mir. Nun lag da ein Baby. Ich konnte es nicht fassen. So klein und zierlich. Mein erster Gedanke war: Das ist ein Mädchen. Ich fasste zögerlich das zarte Baby an und ja, es ist ein Mädchen. Ich nahm sie zu mir und wir kuschelten. Mein Mann durchtrennte die schon auspulsierte Nabelschnur.
Die Hebi rief ihre Kollegin an und sagte Bescheid, dass die Maus da ist. Kurz danach kam meine Plazenta ganz unkompliziert aus mir heraus (bei Luke gab es da große Probleme). Ich hatte großes Interesse mir alles genau anzuschauen und es sah irgendwie anders aus als gedacht. Kurz danach schoss wie verrückt Blut aus mir heraus.

Meine Hebi untersuchte mich und stellte fest, dass ich innerlich eine leichte Schürfung hatte. Sonst war aber alles schick.

Die Hebi ging rüber ins Spielzimmer und bereite alles fürs Kuscheln vor. Dort befindet sich eine Kuschelecke aus zwei Matratzen. Ich wurde mit Einlagen und Netzhöschen versorgt und schon konnte ich mit Freyja rüber zum kuscheln.



Danke für diesen großartigen Geburtsbericht Fränze
Und herzlichen Glückwunsch zu eurer Maus.
Solche Berichte machen Mut, es dir gleich zu tun. Und ich freue mich sooooo sehr auf unsere Hausgeburt.

Ich wünsche dir eine tolle Kuschelzeit zu 4.
Fränze
25039 Beiträge
10.03.2018 21:04
Zitat von Fjura:

Zitat von Fränze:

Sonntag der 18.02.2018

Am Morgen gegen kurz nach 7:00 Uhr wachte ich auf. Ich hatte einem skurrilen und unschönen Traum über die Geburt gehabt. Mein Mann war schon vor mir wach geworden und ärgerte sich, dass er nicht weiter schlafen konnte.
Luke lag zwischen uns und schlummerte noch bis kurz nach 8:00 Uhr. Sowas nenne ich einen entspanntes Wochenende! Vor dem Kind ausgeschlafen sein und dann noch viel Zeit haben um richtig wach zu werden. Das mag ich als Morgenmuffel ^^

Am Vormittag spielten die Männer schön während ich den Plan hatte das Bad zu putzen.
Da Luke lange geschlafen hatte, gab es kein Mittagsschlaf und wir sind nach dem Essen raus.
Von 13.00 - 16.00 Uhr waren wir unterwegs. Sind auf verschiedenen Spielplätzen gewesen, waren bei der Bank und beim Bäcker.
Das Wetter war grandios. Einfach ein Traum. Wir unterhielten uns viel über die Geburt und über die Zeit danach.

Als wir 16.00 Uhr Zuhause waren zog ich den Zwerg aus und machte die Wäsche in den Trockner und die neue Wäsche an.

16.10 Uhr merkte ich auf dem Flur das ich auslaufe. Ich war ganz verdattert und wusste gar nicht so recht was ich jetzt machen soll.
Also bin ich erstmal in die Badewanne (Dusche haben wir nicht) um mich auszuziehen und alles zu beobachten. Kurze Zeit später war ich mir sicher, dass muss das Fruchtwasser sein. Also meinen Mann gerufen. Äh Schatz ich verliere Fruchtwasser. Es gab mir dann das Handy damit ich die Hebi anrufen konnte. Aber erstmal habe ich mich abgeduscht.
Das Fruchtwasser lief und lief einfach weiter, so als hätte ich einen Riss gehabt.
Um 16:20 Uhr rief ich also meine Hebi an. Da ich keine Wehen hatte verabredeten wir uns für 18.00 Uhr. Falls doch was sein sollte, dann soll ich bescheid geben.
Ich stand also in der Badewanne und dachte nur, ich will doch noch gar nicht Warum geht es denn jetzt schon los
Was mache ich denn jetzt. Das Fruchtwasser läuft und läuft.
Also habe ich mir ein Handtuch genommen und bin damit zwischen meinen Beinen durch die Wohnung gelaufen
Mein Mann hat im Wohnzimmer das Malervlies ausgelegt und ich habe mir eine Wickelunterlage geholt.
Leichte Unruhe stieg in mir auf. Ich muss noch das und das vorbereiten, aber das Auslaufen hindert mich daran.

17.00 Uhr hat mein Mann Luke gebadet. In der Zeit fingen langsam die Wehen an. Aber noch nicht so stark und auch nicht regelmäßig. Da die Hebi ja eh gleich da war ersparte ich mir den Anruf.
18.00 Uhr gab es für die Männer Abendbrot. Mein Mann schmierte zwar auch was für mich, doch ich hatte immer häufiger Wehen und der Schmerz wurde stärker.
Während ich gerade Luke fertig machte traf die Hebi um 18.20 Uhr ein. Ich erzählte ihr, dass ich alle 5-10 Minuten Wehen habe. Wir horchten erstmal nach den Herztönen vom Baby. Luke war ganz neugierig und wollte genau wissen was hier gemacht wird. Baby war wie sehr aufgeregt. Ich beruhigte mich und schon hatte Baby ganz entspannte Herztöne. Dann wollte sie mal nach dem Muttermund schauen. AUA AUA AUA!!! Verdammt tat das weh. Ergebnis des ganzen war: 5cm und Köpfchen noch weg. Die Hebi war erstaunt und meinte nur, dass sie nicht mehr weg geht^^
Sie ging nochmal zu ihrem Auto um 3 Taschen zu holen, während ich mir Badewasser einließ. Mein Mann und Luke warteten noch ab bis die Hebi alles gebracht hatte.

Um 19.00 Uhr verabschiedete sich Luke und ging mit dem Papa ins Bett. Ich saß schon in der Wanne und spürte immer mehr Wehen. Die Hebi kam zu mir und wir unterhielten uns über verschiedene Sachen. Hauptsächlich über die Geburt von Luke.

Während der Wehe schaute die Hebi um 19.20 Uhr nochmal nach dem Muttermund. Es waren bereits 7cm. Sie rief die zweite Hebi an, damit sie zur Geburt dabei sein kann. Danach fragte sie mich ob ich schon druck habe, was ich verneinte. Sie ging aus dem Bad raus um im Wohnzimmer alles vorzubereiten.
Nun war ich alleine im Bad und die Wehen wurden immer heftiger und plötzlich hatte ich DRUCK. Kurze Zeit später kam die Hebi wieder und es ging langsam aus der Wanne raus.

Es war ca. 19:40 Uhr als eine Wehe die nächste jagte. Mein Mann kam gerade aus dem Schlafzimmer, da er Luke in den Schlaf begleitet hatte. Er machte noch kurz eine Flasche für Luke um kam dann zu uns ins Wohnzimmer. Er setzte sich nach Anweisungen der Hebi auf die Couch. Ich kniete vor ihm auf dem Boden und stütze mich bei ihm ab.

Die erste Presswehe überkam mich. Ich drückte und entleerte mich dabei. Dabei spürte ich wie es von innen brande. Bei der zweiten nahm ich mir ein Kissen und biss und schrie dort rein. Das Köpfchen war nun da. Die nächste Wehe konnte ich gar nicht abwarten und es dauerte gefühlt ewig bis sie kam. Ich wusste, dass es nun gleich geschafft war. Die dritte Wehe kam und ruck zuck war es vollbracht. Ich hörte von der Hebi nur, dass die Nabelschnur dreimal um den Hals gewickelt war.

Es war 19.53 Uhr als ich nach unten schaute und das Baby liegen sah. Mein Mann ging von der Couch runter und setzte sich auf den Hocker hinter mir. Nun lag da ein Baby. Ich konnte es nicht fassen. So klein und zierlich. Mein erster Gedanke war: Das ist ein Mädchen. Ich fasste zögerlich das zarte Baby an und ja, es ist ein Mädchen. Ich nahm sie zu mir und wir kuschelten. Mein Mann durchtrennte die schon auspulsierte Nabelschnur.
Die Hebi rief ihre Kollegin an und sagte Bescheid, dass die Maus da ist. Kurz danach kam meine Plazenta ganz unkompliziert aus mir heraus (bei Luke gab es da große Probleme). Ich hatte großes Interesse mir alles genau anzuschauen und es sah irgendwie anders aus als gedacht. Kurz danach schoss wie verrückt Blut aus mir heraus.

Meine Hebi untersuchte mich und stellte fest, dass ich innerlich eine leichte Schürfung hatte. Sonst war aber alles schick.

Die Hebi ging rüber ins Spielzimmer und bereite alles fürs Kuscheln vor. Dort befindet sich eine Kuschelecke aus zwei Matratzen. Ich wurde mit Einlagen und Netzhöschen versorgt und schon konnte ich mit Freyja rüber zum kuscheln.



Danke für diesen großartigen Geburtsbericht Fränze
Und herzlichen Glückwunsch zu eurer Maus.
Solche Berichte machen Mut, es dir gleich zu tun. Und ich freue mich sooooo sehr auf unsere Hausgeburt.

Ich wünsche dir eine tolle Kuschelzeit zu 4.


Danke schön. Ich bin einfach nur stolz auf mich und denke nun unheimlich gerne an die Geburt zurück.
Auch wenn es ziemlich schnell ging und ich sehr überrumpelt war, lief es Rückblickend einfach nur toll ab.

Ich wünsche dir jetzt schon mal alles Gute und bin auf deinen Bericht gespannt
Fjura
739 Beiträge
11.06.2018 19:14
So hier kommt endlich mein Geburtsbericht:

Ich fang etwas vorher an. Am 11.5 war der ET und die Kleine wollte sich auf jeden Fall noch Zeit lassen.
Wie ihr bemerkt habt, war ich trotz Übertag total entspannt.So hatte ich in der 40. Schwangerschaftswoche noch den Rasen mit dem Handrasenmäher gemäht. Nelkentampon, Chaitee, Ananassaft, heiße Bäder mit Ölen, Wellness am 9. Mai mit Massage, Zahnarzttermin am 16. Mai und viel Berghoch laufen, nichts hatte wirklich Wehen angeregt. Mein Wunsch nach der Hausgeburt wurde immer kritischer. Zudem war klar, dass meine Hebamme nicht alle Nachbetreuungen machen konnte, da sie am 26. Mai in Urlaub flog. Am 18. Mai war ich zum CTG bei der FÄ. Am Montag war dann Feiertag und am Dienstag 22. Mai wieder CTG bei der FÄ.
Am Mittwoch 23. Mai musste ich ins Krankenhaus (41+5) zum CTG und es wurde besprochen, wie am Freitag dann eingeleitet werden sollte.

Unsere letzte Option natürlich einzuleiten war das Rizinusöl. Also hatte ich am 23. Mai um 12:15 Uhr das Öl (2 EL) geschluckt und mit Ananassaft nachgespült. Um 15 Uhr hatte ich dann, Durchfall und leichte Krämpfe. Um 18 Uhr war dann der Spuk nach 3 Toilettengänge schon wieder vorbei. Ich war enttäuscht und hatte die Hoffnung auf meine Hausgeburt aufgegeben. Ich bin dann um 19 Uhr noch 1,5h alleine spazieren gegangen.

In der Nacht um 4:50 Uhr bin ich ganz plötzlich erschrocken und aus dem Bett gehüpft. Fruchtblase war geplatzt. Als erstes habe ich die Farbe überprüft. Ich war so froh, dass das Fruchtwasser klar war. Mein Mann ist von meinem Hüpfer wachgeworden und fragte gleich:“ Fruchtblase geplatzt?“.
Ich hab dann erst mal das Bett abgezogen und bin unter die Dusche. Um 5:40 hab ich dann die Hebamme angerufen.
Um 6:50 war sie da und hat nachgeschaut, Mumu 3 cm, Kopf noch hoch (-4). Also dauert es noch ein bisschen. Um 7:45 ist die Hebamme dann kurz zum Zahnarzt (der ist im gleichen Dorf nur 5 min weg) gegangen. Ich hatte auf meinem Ball die Wehen veratmet. Danach wurden die Wehenabstände immer kürzer und heftiger. Die Hebamme war zurück und hatte die Badewanne vorgeschlagen. Ich wollte erst nicht, 5 min später, wollte ich dann doch. 9:15 Uhr war ich in der Badewanne, da wurden die Wehen intensiver, aber es tat mir auch gut. Um 9:43 Uhr hatte ich Druck nach unten und ich hatte schon das erste mal gesagt, dass ich pressen will. Die Hebamme schaute nach... erst bei 5 cm aber der Kopf war jetzt auf dem Mumu. Um 10:05 Uhr wollte ich raus. Die Treppe runter ins Wohnzimmer war mit mehreren Zwischenstopps. Dann saß ich erst auf dem Geburtshocker und hatte wahnsinniges verlangen zu schieben. Immer wieder musste ich mir selbst sagen, nicht drücken. Dann hat mein Mann das falsch verstanden und hat nicht gegen das Kreuz gedrückt. „Nicht du, ich“ war meine Antwort drauf. Wir hatten dann die Position gewechselt und ich sollte auf die Knie gehen. Ich war so mit Wehen beschäftigt, dass ich mich mit den Knien auf den Geburtshocker gekniet hatte. Die Hebamme meinte kurz: „nicht so“, aber schon zu spät. Ich wollte genau so und hatte ein gutes Gleichgewicht. 10:41 Uhr, Mumu 8cm. Ich durfte immer noch nicht mit schieben... 11 Uhr Mumu 10cm und ich konnte sogar den Kopf und die Härchen spüren. Jetzt durfte ich endlich mit schieben. Und mit ca. 3 Presswehen war dann auch der Kopf da. Es hat gebrannt, und die nächste Wehe hat sooo auf sich warten lassen um 11:10 war die kleine Maus nach 6,5h geboren. Juhu, geschafft. Die laichte Maus kam mit 3070g, 50cm und Kopfumfang von 34cm zu Welt.

Die Schmerzen die ich während der Geburt hatte bzw. die Wehen die ich hatte, waren soooo wichtig für mich, weil ich bei Noah durch die PDA nichts gespürt hatte.

Noemi hat gleich nach der Geburt angefangen zu trinken und jetzt 2 ein halb Wochen nach der Geburt, kann ich sagen, dass es mir 1000 mal besser geht als bei der ersten Geburt. Die Wunde am Damm ist viel besser am heilen, ich war viel schneller auf den Beinen und fühle mich einfach nur gut. Für mich war es jedenfalls die richtige Entscheidung mit der Hausgeburt.

Kirschmuffin
4858 Beiträge
05.07.2018 06:52
Ich dachte, ich poste hier auch mal meinen Geburtsbericht. Geburtshaus Geburt im Februar 2018
Drittes Kind, nach einem KS und einer nicht so super gelaufenen Einleitung. Diese Geburt hat mich mit den vorherigen wirklich versöhnt

Achtung, seeeehr lang Viel Vorgeplänkel und bla bla, und viele Gedanken & Emotionen

Geburtsbericht unserer Tochter *19.02.2018*
ET 09.02.2018
53cm * 3650g * 36cm KU

Nachdem ich die Tage um den ET herum doch immer mehr Angst bekam, dass die Geburt wie beim letzten mal einfach nicht von alleine losgeht und eingeleitet werden muss (was damals wirklich keine schöne Erfahrung war ), bekam ich von meiner Hebamme Tanja bei den letzten Vorsorge-Terminen noch spontane Akupunktur und ganz viele liebe Worte verpasst. Wir mussten nach ET dann natürlich trotzdem einen Plan für eine eventuelle Einleitung machen. Anders als per Chemiekeule im KH wollten wir an ET+9 per Rizinuscocktail einleiten. Auch diese Methode ist ja ziemlich umstritten, aber Tanja versicherte mir, dass sie damit sehr gute Erfahrungen hat, insbesondere wenn es nicht das erste Kind ist. Und ich vertraute ihr

Natürlich hätte man auch noch ein paar Tage länger warten können, aber man darf nur bis ET+14 im Geburtshaus entbinden und muss dann doch ins Krankenhaus, falls das Kind bis dahin nicht da ist. Somit wollte ich die Möglichkeiten doch gerne ausschöpfen, um eventuell noch weitere Anläufe starten zu können, falls sich so gar nichts tut (sprich weitere Versuche mit Rizinuscocktail, an ET+11/ET+13 - medikamentöse Einleitungen gibt's im Geburtshaus eben nicht ). Meine wohl letzte Geburt im Geburtshaus erleben zu dürfen, war wirklich ein riesen Wunsch von mir ♡

Tag x rückte immer näher und abgesehen von vielen - durchaus regelmäßigen, jedoch schmerzlosen - Kontraktionen tat sich gar nichts, was auf eine baldige Geburt hindeutete. Nun bekam mein 2-Jähriger auch noch hohes Fieber, prima Timing. Sollten wir die Einleitung nun doch verschieben, bis er wieder fitter ist? Kann ich ihn so wirklich zur Oma geben? Was, wenn wir jetzt noch warten und sich das Fieber noch über Tage hinzieht? Wir waren total verunsichert. Aber da der Kleine seine Oma und seinen Opa wirklich total vergöttert, und auch selbst äußerte, dass er hin wollte, holten unsere beiden Jungs am Sonntag zu sich. Die Einleitung mit Rizinusöl sollte erst am frühen Abend beginnen, sodass wir vormittags erstmal in Ruhe zum CTG und zur Vorsorge ins Geburtshaus fuhren und später nochmal mit den Großeltern telefonierten, um die Lage zu checken...

Dem Kleinen ging es trotz Fieber gut bei Oma, also beschlossen wir, den Einleitungsversuch nun durchzuziehen. Wir kauften noch Orangensaft für den Cocktail bei der Tanke. Hatten wir nämlich beim Wocheneinkauf vergessen und es war ja Sonntag... 5€ durften wir hinblättern, während die Verkäufer uns mehrmals fragten, ob wir wirklich so viel Geld für nen O-Saft ausgeben wollen... der Eistee würde ja nur die Hälfte kosten

Schließlich sagte mein Mann nach der 3. Nachfrage, dass uns unser Wodka ohne O-Saft einfach nicht schmecken würde - was in Anbetracht meines Babybauchs und der Tatsache, dass es Sonntag mittag war, schon ziemlich lustig war

Die Hebamme hatte uns ein nettes Programm aufgeschrieben. 17 Uhr: Cocktail Nr. 1 mit anschließendem Spaziergang.
19 Uhr: Cocktail Nr. 2, wieder mit anschließendem Spaziergang. 21 Uhr: Cocktail Nr. 3 mit anschließendem Entspannungsbad, danach schlafen gehen und auf Wehen warten. In der Regel würden die Frauen zwischen 1 und 3 Uhr nachts mit Wehen anrufen und losfahren, sagte Tanja...

Zuhause vertrieben wir uns also noch ein bisschen die Zeit mit Serie gucken, Playstation spielen und Hausarbeit. Um 17 Uhr startete ich dann meine private Cocktailparty Ein wenig eklig war das ölige Getränk schon, aber ich hatte es mir deutlich schlimmer vorgestellt! Wir gingen spazieren, aßen noch lecker Lasagne, die wir zuvor vorbereitet hatten und danach gab's den zweiten Cocktail. Das einzige, was ich bisher merkte, war ein totales Völlegefühl von den beiden großen Gläsern Saft und dem deftigen Abendessen
So richtig glaubte ich noch nicht daran, dass der Cocktail wirklich anschlagen würde und ich hatte nach wie vor große Sorge, dass die Geburt im Krankenhaus enden würde... vielleicht würde es wieder so einen Wehensturm wie beim letzten mal geben? Der irre schmerzhaft und anstrengend ist, aber nichts bewirkt? Vielleicht würde ich wieder eine PDA brauchen, damit es vorangeht? Das wäre im Geburtshaus natürlich nicht möglich...

Der zweite Spaziergang folgte, sowie ein Espresso bei unserem Nachbarn und ich bemerkte die ersten gut spürbaren Kontraktionen im Unterleib...

Tanja hatte gesagt, wenn ich schmerzhafte Wehen in 5-minütigen Abständen hätte, sollen wir uns melden. Die Wehen kamen vom Gefühl her öfter als alle 5 Minuten, waren aber noch gut auszuhalten. Ich entschied, den 3. Cocktail noch nicht zu trinken, sondern erstmal baden zu gehen und die Wehenabstände zu notieren

Die Wehen blieben in der Wanne und sie kamen tatsächlich schon alle 2 Minuten
Sie dauerten jedoch nur um die 40 Sekunden und fühlten sich auch noch nicht richtig nach Geburt an.

Es war nun ca. 21:30. Ich rief erstmal Tanja an, und sie sagte auch, wir sollen mit dem Cocktail noch warten und die Wehen beobachten. Wenn sie weggehen, könne ich immernoch die dritte Portion trinken. Ansonsten solle ich mich wieder melden, wenn ich die Wehen nicht mehr so leicht wegstecke, wenn ich sie veratmen muss und mich unwohl fühle.

Wir machten uns gegen 22:15 Uhr noch ne Folge auf Netflix an und ich konnte ein paar Wehen auf dem Sofa ertragen. Nach wenigen Minuten hatte ich jedoch schon den Drang, mich zu bewegen, mich während der Wehen abzustützen und das Becken zu kreisen, und die Schmerzen zu veratmen... so lief ich also atmend und Becken kreisend durch's Wohnzimmer und glaubte so langsam doch an die Wirkungskraft des Rizinuscocktails

Gegen 23 Uhr bat ich meinen Mann, Tanja nochmals anzurufen. Langsam wurde es echt schmerzhaft und ich wollte irgendwie die Bestätigung haben, dass es tatsächlich losgeht. Durch die kurzen Wehenabstände fühlte ich mich nun auch doch wieder an den Wehensturm der letzten Geburt erinnert, der wie gesagt nicht viel bewirkt hatte. Ich hoffte so sehr, dass sich diesmal was am Muttermund tat und dass ich durchhielt...
Wir verabredeten uns mit der Hebamme für 0 Uhr im Geburtshaus...

Die Minuten, bis wir losfahren konnten, waren wirklich lang. Die Wehen wurden immer stärker, teilweise gab es fast gar keine Pause zwischen den einzelnen Wehen... ich wollte jetzt sooo gerne wissen, was sich schon getan hatte! Die Autofahrt, die ca. 15 Minuten dauerte, war nicht sehr schön
Die Wehen angeschnallt im Sitzen zu ertragen, war eine Herausforderung, und die erste Wehe, die ich auf dem Parkplatz am Auto lehnend, laut stöhnend veratmen konnte (die armen Anwohner), eine echte Erleichterung

Durch die Fenster des Geburtshauses sahen wir schon gedämpftes Licht. Ich freute mich auf die Atmosphäre und es fühlte sich tausend mal schöner an, als ein Krankenhaus zu betreten. Tanja begrüßte uns und bat uns in den Geburtsraum. Kekse und Getränke standen auf dem Tisch, es brannten Kerzen und es war kuschelig warm. Und wir waren ganz alleine ♡ Ich war in dem Moment richtig froh, dass es durch die Rizinus-Einleitung nun eine Nacht-Geburt werden würde. Tagsüber ist im Geburtshaus ja doch einiges an Trubel, durch Kurse und Vorsorge. Aber so, im Dunkeln, mit den Kerzen und der Ruhe, war es wirklich rundum perfekt

Wir unterhielten uns einen Moment über den bisherigen Abend und mein Befinden, ich veratmete ein paar Wehen, lief herum, hielt mich an Stühlen fest. Mein Mann legte mir während der Wehen eine Wärmflasche in den Rücken, das tat total gut. Tanja untersuchte mich. Es war kurz nach 0 Uhr, ich hatte also seit ca. 3 Stunden Wehen. Der Muttermund war 3cm geöffnet
Ich konnte es kaum fassen, ich war überglücklich! Dieser Moment gab mir wirklich einen wahnsinns Motivationsschub. Es ging viel besser voran, als bei der letzten Geburt. Obwohl die Wehen recht kurz waren. Ich würde wohl tatsächlich diese Nacht mein Babymädchen hier im Geburtshaus zur Welt bringen

Tanja rief noch eine Hebammenschülerin dazu, deren Praktikum im Geburtshaus an diesem Tag beginnen sollte. Was für ein Start, mitten in der Nacht rausgeklingelt zu werden Aber Tanja hatte sie schon vorgewarnt. Ich fragte, wann die zweite Hebamme dazu gerufen würde. Wenn der Muttermund bei 8cm ist, hieß es. Ich war gespannt, wann wir an diesem Punkt angelangt sein würden...

Die folgenden Stunden sind mir nicht mehr ganz so detailliert in Erinnerung
Die Uhrzeit war nicht mehr wichtig, ich war vollkommen auf mich konzentriert. Ich musste mittlerweile echt laut stöhnen bei den Wehen und ich verfluchte die Schmerzen. Aber ich sagte mir immer wieder, dass es sich lohnen wird und wir bald unsere Tochter bestaunen durften

Übrigens war die ganze Zeit die Fruchtblase noch intakt, und ich schleimte oder blutete null vor mich hin Es war ne total saubere Angelegenheit und das fand ich echt cool
Die Herztöne wurden zwischendurch immer wieder mit einem kleinen Gerät abgehört, das Tanja an meinen Bauch hielt. Ich hing kein einziges mal am CTG

Nachdem ich die Wehen einige Zeit lang gut in Bewegung verarbeiten konnte und wir uns erstmal gegen die Wanne entschieden, fragte meine Hebamme irgendwann, ob ich nun doch mal ein warmes Bad ausprobieren wolle. Ich stimmte zu und hoffte auf Entspannung. Tanja lobte mich immer wieder während der Wehen, und mein Mann saß neben der Wanne und blieb auch ständig in Körperkontakt. Ich fühlte mich sehr geborgen

In der Wanne untersuchte Tanja nochmals den Muttermund. 6cm. Bäm. Nächster Motivationsschub!

Während der Wehen fand ich die Wanne übrigens nicht besonders toll - aber dazwischen konnte ich in dem warmen Wasser echt richtig gut entspannen. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass es außerhalb der Wanne eine Position geben könnte, die es besser machte. Wehen tun halt einfach scheiße weh Also entschied ich, im Wasser zu bleiben.

Der Muttermund öffnete sich weiter, bei der nächsten Untersuchung waren es 8cm und die zweite Hebamme wurde dazu gerufen. Es wurde ernst!!

Ich war inzwischen echt nicht mehr anwesend. Ich hing mit geschlossenen Augen im Vierfüßlerstand über dem Wannenrand und hielt mich dabei halb an meinem Mann fest. Ich ertrug weiterhin die Wehen bis ich irgendwann einen starken Druck verspürte. Der Muttermund war gegen 2:12 Uhr komplett geöffnet. Tanja öffnete mit meiner Erlaubnis die Fruchtblase. Ein seltsames Gefühl, es fühlte sich gleichzeitig erleichternd aber auch irgendwie schmerzhaft und eklig an, als der Druck nachgab...

Die Fruchtblase war nun gesprengt und ich durfte pressen. Alter war das heftig!
Nun wurde mir erst so richtig klar, was für eine Wirkung die PDA damals bei der letzten Geburt hatte
Aber egal. Ich gab alles. Ich legte meine ganze Kraft in die Presswehen und jammerte wie verrückt in den Pausen... "Ich kann nicht mehr".."Das soll da jetzt raus"

Die Hebamme fragte irgendwann, ob ich das Köpfchen mal anfassen möchte, aber das verneinte ich vehement. Ich wollte echt einfach nur so schnell wie möglich dieses Kind da raus pressen!!!

Tanja erinnerte mich immer wieder ans Luft holen und mein Mann hielt mich an meinen Händen fest, da ich kaum noch die Kraft oder Konzentration hatte, über Wasser zu bleiben. Es war wirklich ein Kraftakt!

Aber nach 13,14 Minuten Presswehen war es geschafft und unsere Tochter war um 2:26 Uhr geboren. Ich drehte mich auf den Rücken und nahm sie überglücklich selber aus dem Wasser in Empfang

Sie schrie erstmal einen Moment und dann blinzelte sie uns mit ihren großen, runden, dunklen Augen an. Dieser Moment ist so unbeschreiblich. Wenn sich dein Leben plötzlich so verändert. Wenn aus dem "Nichts" heraus plötzlich einer der wichtigsten Menschen deines Lebens in deinen Armen liegt. Wenn sich die Liebe, die du glaubtest, empfinden zu können, nochmals vervielfacht

Nach einigen Augenblicken fragte ich die Hebamme erstmal, ob es wirklich ein Mädchen ist. Es gab ja nur 2 Ultraschalltermine, wo man es hatte sehen können und irgendwie war ich bis zum Schluss am Zweifeln.

"Ist es denn ein Mädchen?"
"Keine Ahnung, guck doch selber nach"


Ich hob sie also hoch und schaute ihr zwischen die Beine. Jup, ein Mädchen. Ein cooles Gefühl war das

Dann ließen wir die Nabelschnur auspulsieren, ich durfte fühlen, wie sie pocht. Mein Mann schnitt sie durch und dann durfte er erstmal mit der Kleinen im Bett kuscheln, da das Badewasser nicht mehr warm genug war, um ewig dort drin zu bleiben.

Die Plazenta kam auch noch in der Wanne, dann duschte ich mich mit Hilfe der Hebammen ab und kuschelte mich schleunigst zu Mann und Tochter ins Bett, wo wir - übrigens immernoch bei Kerzenschein - ausgiebig und in aller Ruhe kuscheln durften ♡

Ich bin so unglaublich dankbar, eine solch schnelle, unkomplizierte, selbsbestimmte, schöne Geburt erlebt zu haben und finde, jeder Frau sollte das gegönnt sein
Momma
217 Beiträge
05.07.2018 07:52
Zitat von Ehemaliges Mitglied:

Ich überlege mir eine außerklinische Geburt in Betracht zu ziehen und umso mehr ich mir Gedanken mache umso schöner der Gedanke daran.

Wer noch?


Neu hier und gleich mal eine Antwort loswerden muss.
Wir haben noch 35 Tage bis zum errechneten Termin und unser 5.Wunder soll zu Hause das Licht der Welt erblicken.
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