Mütter- und Schwangerenforum

Nach Geburt der Tochter vor 7 Monaten ständig Probleme mit der Blase

MrsBellybutton
22 Beiträge
11.04.2018 12:56
Liebe Mamis,

heute habe ich mich endlich registriert.
Ich lese schon lange still in diesem Forum und freue mich immer über schöne Geschichten und glückliche Schwangerschaften.

Ich habe selbst zweimal das Wunder einer Schwangerschaft erleben dürfen.
2016 kam meine erste Tochter auf die Welt und 2017 mein zweiter kleiner Sonnenschein.

Heute wende ich mich an euch, weil ich gerne wissen möchte, ob jemand es kennt, nach einer Entbindung ständig Probleme mit der Blase zu haben . Wenn ihr meine Geschichte nicht lesen möchtet, weil sie einfach sehr lang ist, würde ich mich trotzdem über eine allgemeine Antwort freuen, ob ihr Probleme hattet .

Meine Geschichte:

Geburt 2016: sehr lange Austreibungsphase, starke Geburtsverletzungen, aber Baby glücklich und gesund. Schnelle Erholung nach Geburt, allerdings einen Harnwegsinfekt drei Tage nach Geburt.

Geburt 2017: sehr schnelle Geburt, wegen Überfüllung meines Wunschkrankenhauses musste ich in einer Uniklinik entbinden. Mir wurde ein Katheter gelegt, warum weiß ich irgendwie nicht, aber während den Wehen konnte ich auch nicht nachdenken.
Die Geburt ging schnell, im Katheterbeutel sammelte sich leider schon blutiger Urin und gezogen wurde er auch erst nach Ewigkeiten. Ich bekam ein Antibiotikum und las zu Hause nach. Im Beipackzettel las ich von der Kontraindikation während des Stillens. Bei Embryotox stand zwar, dass es als zweite Wahl gegeben werden konnte, aber lieber eine Alternative gesucht werden sollte. Ich liess mir dann ein Einmalantibiotikum verschreiben und bestand auf eine Bakterienkultur, wartete auf den Milcheinschuß, der wir bei der ersten Tochter schnell und heftig kam, pumpte übrige Muttermilch ab und nahm dann das Antibiotikum (die Kultur ergab Keime, die auf das Antibiotikum sensibel reagierten), während ich die aufbewahrte Muttermilch mit einem Brusternährungsset meinem Baby gab. Ich weiß, es war riskant und hätte zur Saugverwirrung führen können, wir hatten Glück).
Die Kontrollprobe war frei von Bakterien, die Beschwerden blieben. Ich musste immer auf die Toilette, dieser Harndrang machte mich verrückt.
Meine Hebamme meinte, der Beckenboden sei noch geschwächt, dass kann dieses Gefühl auch auslösen.
Ich machte nach Erlaubnis also vermehrt BB-Übungen, suchte nochmals meine Hausärztin auf (Bakterienkultur blieb negativ) und die Gynäkologin fand keine Hinweise auf Senkungen oder Infektionen.
Wir sind dann kurz nach der Geburt umgezogen und das war für mich sehr großes Pech
Weit weg von Familie und Freunden war ich ganz alleine in einer neuen Umgebung und mir ging es immer schlechter. Ich bekam Schmerzen beim Urinieren, fühlte mich krank. Ich suchte also den Hausarzt im Dorf auf, der mir sagte, ich soll es mit pflanzlichen Mitteln versuchen.
Ich nahm diese aber schon seit Wochen ein, ohne Erfolg. Ich wurde nach Hause geschickt und lag drei Tage später mit einer schweren Nierenbeckenentzündung in der Klinik. Nach Entlassung blieben die Beschwerden auch weiterhin.
Ich versuchte einen Urologen zu finden, der Termin war Wochen in der Zukunft, ich war kein Notfall...bis dahin quälte ich mich, konnte an nichts mehr anderes denken als an meine Schmerzen und diesen Harndrang und niemand konnte mir helfen Ich suchte eine neue Gynäkologin auf, die allerdings mehr genervt war und mich zum Urologen schickte, der aber keine Notfalltermine frei hatte.
In Abständen bekomme ich immerwieder sehr heftige Schmerzen, habe Blut im Urin und kann nicht mehr. Ich war schon öfters in der Notfallpraxis, man verschrieb mir aber nur Antibiotikum, was ich ohne Kultur nicht einnahm. Ich habe mehrere Proben beim Hausarzt abgegeben, die immer keine Keime enthielten.
Dann kam der Termin beim Urologen, tun konnte er allerdings nichts für mich. Auch diese Urinkultur war steril und er wüsste nicht, was er behandeln sollte. Die Blasenspiegelung sei unauffällig gewesen, nur entzündetes Gewebe war zu sehen.

Es sind nun 7 Monate vergangen, in denen ich keinen Tag beschwerdefrei war. Es macht mich fertig. Ich leide so sehr und versuche es meine Kinder nicht anmerken zu lassen. Immerwieder kommen diese schlimmen, schmerzhaften Schübe und keine Hilfe weit und breit.
Ich nehme immernoch pflanzliche Mittel, bin bei einer Heilpraktikerin zur Akupunktur und mache BB-Training.
Ich bin jeden Tag an die 12 Stunden alleine, habe keinerlei Hilfe und fühle mich nur noch schlapp und einsam.

Kennt jemand vielleicht diese Beschwerden und kann mir sagen, was geholfen hat?

Liebe Grüße,
Belly
Senami3
1553 Beiträge
11.04.2018 20:41
Hast du bereits Gewebe entnehmen lassen? Durchaus denkbar wäre krankes Gewebe. Die Kulturen werden normalerweise nur auf die typischen Erreger von Blasenentzündungen getestet. Bei krankem Gewebe muss da also nicht zwingend was zu sehen sein.

Zudem die Frage ob du Entzündungshemmer nimmst - der Arzt müsste dir ja das verschreiben, wenn er entzündetes Gewebe bei der Spiegelung gesehen hat.
nanizi
3935 Beiträge
11.04.2018 22:28
Verlierst Du auch Urin?
MrsBellybutton
22 Beiträge
12.04.2018 11:14
Hallo ihr Zwei,

danke für die Antworten.

Gewebe wurde soweit ich weiß nicht entnommen. Kann das bei einer einfachen Spiegelung gemacht werden? Der Urologe hat zwar einiges da herumgewurschtelt, aber ich glaube eine Biopsie hat er nicht entnommen. Kann das ohne Betäubung gemacht werden? Er sagte es würde auch Medikamente gegen den Harndrang geben, aber die darf ich während des Stillens nicht einnehmen und sie sind auch nicht besonders erfolgsversprechend. Etwas Entzündungshemmendes habe ich auch nicht bekommen, ich habe gar nichts bekommen

Urin verliere ich im Alltag zumindest nicht merkbar.
Kurz nach der Geburt gab es mal eine Situation, da lag ich mit dem schlafenden Würmchen auf mir ganz schräg auf dem Sofa. Ich musste sooo dringend auf die Toilette und hatte schrecklichen Hunger. Mein Mann hat mir dann ein Knäckebrot gemacht und ich habe mich an einem Krümel verschluckt ohje, in dieser schrägen Position konnte ich meinen BB nicht anspannen und da ging ein kleiner Schuß daneben. Aber ansonsten kann ich husten und niesen. Letztes Wochenende waren wir auch auf dem Trampolin, allerdings mit leerer Blase.

Denkt ihr, es kann vom Beckenboden kommen?
Ich hatte schon gelesen, dass ein schwacher auch Symptome einer Blasenentzündung machen kann, aber sowohl die Gyn als auch die Hebamme haben gesagt, ich hätte einen wirklich guten BB, gerade auch nach den beiden Geburten. Ich trainiere ihn auch täglich.
Könnte das aber dennoch sein?
Und diese Schüben mit Schmerzen und Blut im Urin? Das spricht doch eher für eine Entzündung?

Es tut mir so leid, ich fühle mich so schlecht hier herumzujammern
Senami3
1553 Beiträge
13.04.2018 21:41
Der Arzt hat doch entzündetes Gewebe gesehen. Für mich klingt es nach einer Entzündung. Inwiefern da eine Biopsie erfolgen kann, bin ich allerdings überfragt.

Allerdings wäre ich da schnell im Selbstversuch: Iboprofen wirkt entzündungshemmend und kann in der Stillzeit verwendet werden. Sprich doch mal mit deinem Arzt, ob es Sinn macht das zu probieren.
MrsBellybutton
22 Beiträge
16.04.2018 11:17
Entzündet ist das Gewebe auf alle Fälle, die Frage ist nur, warum?
Es sind nie Keime nachweisbar und der Urologe ist ratlos.
Ibuprofen wirkt leider kaum noch, bei den wirklich starken Schmerzen muss ich schon zu Novalgin greifen und dann verwende ich auch eingefrorene Muttermilch, weil ich einen Tag nach Einnahme nicht stillen möchte (auch wenn es theoretisch ging).

Nun habe ich noch einen Termin in einer Praxis für Gynäkologie ausgemacht, die sich auf Senkungszustände spezialisiert hat.
Sie ist ziemlich weit weg, aber ich muss doch wissen, was los ist.
Meine Idee ist noch, dass sich vielleicht doch die Gebärmutter abgesenkt hat und nun auf die Blase drückt und diese sich durch den Druck immer wieder entzündet

Gestern war wieder ein sehr schlimmer Tag
MrsBellybutton
22 Beiträge
20.04.2018 15:20
Ich bin es noch einmal.

Ich war nun in einer Klinik, die spezialisiert auf Beckenboden und Senkungsbeschwerden ist.
Es wurden einige Tests gemacht und es kam heraus, dass ich keine Senkung habe und einen vorbildlichen Beckenboden.
Man würde die regelmäßigen Übungen wohl sofort an der Muskulatur erkennen.
Infektionen liegen auch nicht vor, die Urinkultur war wieder ohne Bakterien und Pilze.
Also ist auch diese Ursache ausgeschlossen.
Irgendwie hatte ich gehofft, dass sie etwas finden. Das klingt nun blöd, ich weiß.

Es wurde noch die Möglichkeit einer Bauchspiegelung angesprochen, aber es als eher unnötig angesehen.
Nach einer Gewebeentnahme aus der Blase hatte ich gefragt, allerdings war der Arzt nicht so dafür. Meine Schleimhaut ist jetzt wohl schon über viele Wochen entzündet, wenn man nun durch die Biopsie eine Wunde verursacht, benötigt sie mit Sicherheit sehr sehr lange zum Abheilen und wird die Beschwerden wohl noch verstärken. Er weiß auch nicht, was gefunden werden sollte. Aber ich soll das mit einem Urologen besprechen. Ich habe einen erneuten Uro-Termin ausgemacht, der nächste ist in 10 Wochen frei.

Ich frage mich, ob das Ganze in meinem Kopf entsteht bin ich selbst Auslöser? Aber warum blutet es dann, das kann ich doch nicht selbst durch die Psyche auslösen...
Oneiros
209 Beiträge
24.04.2018 20:18
Huhu,

Also es gibt durchaus Menschen, deren Schwachpunkt die Blase ist. Meine Mama ist so eine. Immer wenn sie Stress hat, erkältet ist, aufgeregt und besonders nervös oder ähnliches bekommt sie eine Blasenentzündung

ABER in deinem Fall glaube ich nicht so ganz, dass es wirklich daran liegt. Oder hat dich die zweite Geburt so besonders unter Stress gesetzt dass sich da irgendwas so drastisch festsetzen könnte?
Ich habe leider keinen Rat oder Tipp außer vielleicht nochmal bei der Ärzteberatung deiner Krankenkasse anrufen und da nochmal jemanden fragen, was es noch für diagnostische Möglichkeiten gäbe

Das klingt wirklich schlimm und ich hoffe so sehr für dich, dass alles wieder gut wird und du endlich die Zeit mit deinen Kindern voll ausschöpfen und genießen kannst!
MrsBellybutton
22 Beiträge
27.04.2018 11:25
Danke für deine Antwort!
Die Geburt war eigentlich sehr schön, ich habe keine schlechten Erinnerungen an sie, im Gegenteil. Ich würde sie als eine schöne Geburt bezeichnen und daher weiß ich nicht, ob sich dadurch etwas in mein Unterbewusstsein geschlichen hat.

Ich habe in zwei Wochen noch einmal einen Termin beim Urologen. Ich werden dann berichten, wie es weitergegangen ist.
Die letzten Tage war es allerdings auch schon besser. Hoffentlich bleibt es so
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