Mütter- und Schwangerenforum

Varizellen Enzephalitis - Die Windpocken in meinem Gehirn

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Schicki.Micki
3452 Beiträge
07.04.2017 17:09
Ach du Scheiße....
Da hast du aber was durchstehen müssen. Ich mag mir nicht Mal ansatzweise vorstellen, was in dir vorgegangen sein muss. Ich wünsche dir baldige, vollständige Genesung.

Als ich das erste Mal las, dass Du über Nackenschmerzen geklagt hast, musste ich direkt an "Hirnhautentzündung" denken. Für mich völlig unverständlich, dass die Ärzte darauf nicht reagiert haben.
Hier wird das nie aus den Augen gelassen, wenn man mit ähnlichen Symptomen zum Arzt geht- egal ob Kind oder Erwachsene.
sina86
529 Beiträge
07.04.2017 17:52
Liebe TS, da hast du wirklich eine sehr schlimme Zeit hinter dir. Ich wünsche dir, dass deine Sehstörungen wieder zurück gehen. Aus einer Erfahrung aus meiner Familie kann ich dir sagen, dass die Auf und Ab´s während der Genesung tatsächlich normal sind. Also Kopf hoch und nach vorne schauen.

Meine Mama ist im November an einer Herpes-Enzephalistis erkrankt und seitdem ist leider gar nichts mehr wie vorher. Nach künstlichem Koma wegen eines Hirnödems (Nebenerscheinung) und wochenlanger Reha ist ihr Kurzzeitgedächtnis nach wie vor stark gestört. Sie erkennt mich nur sehr selten und meinen Sohn kann sie gar nicht einordnen. Und das ist nur das kleinere Übel. In ihrem jetzigen Zustand ist sie intensiv pflegebedürftig. Es ist wohl Potenzial da zur Besserung da, aber es ist ein sehr langer Weg.

Ich wünsche dir alles Erdenklich Gute. So ein Ereignis macht einem erst bewusst, wie wertvoll das Leben ist sodass man es bewusster ERleben kann. Es ist gut, dass du das alles nieder schreibst. Sowas muss erstmal verarbeitet werden. Ich trage die Sorgen seitdem auch mit mir rum und spiele die Starke. Für Angehörige ist es nämlich auch sehr schlimm, da sie hilflos zusehen müssen.

Vielleicht magst du deine Geschichte hier weiter erzählen. Ich werde sie gerne verfolgen.

bryanna
1153 Beiträge
07.04.2017 18:15
Da hast du wirklich eine schlimme Zeit erlebt. Schön, dass es doch ganz gut ausgegangen ist, trotz der Fehldiagnosen der Ärzten. Wirklich schlimm, wenn ein niemand zuhört stimmts? Ich wünsche dir sehr, dass es dir bald wieder richtig gut geht und du alles ohne Folgeschäden überstehst!

Für mich war es gerade sehr krass, die Erfahrungen von einem Erwachsenen zu lesen und von den Schmerzen zu hören. Da kann ich mir annähernd vorstellen, was meine Tochter durch machen musste, trotz viel Morphium. Bei ihr kam es gleich doppelt schlimm mit Meningitis und Enzephalitis gleichzeitig... und keine schönen Folgen.

Alles gute dir!
Katheryna
2787 Beiträge
07.04.2017 18:36
Ich habe mir deine letzten Wochen auch gerade durchgelesen. Es tut mir so Leid, was passiert ist!
Die Angst und die Ungewissheit waren bestimmt schlimm .

An sich möchte ich das Thema Impfung nicht wieder ansprechen... aber eine kurze Frage hätte ich doch dazu. An sich möchte ich mein Baby auch gegen "alles" impfen lassen. Jetzt meinte jemand, dass die Impfung (also Windpocken) vielleicht gar nicht ewig hält und dann bekommt mans im Erwachsenenalter und dann ists viel schlimmer . Hat mich etwas nachdenklich werden lassen... aber Windpocken müsste mein Kleiner jetzt auch nicht bekommen...
07.04.2017 18:38
Zitat von Katheryna:

Ich habe mir deine letzten Wochen auch gerade durchgelesen. Es tut mir so Leid, was passiert ist!
Die Angst und die Ungewissheit waren bestimmt schlimm .

An sich möchte ich das Thema Impfung nicht wieder ansprechen... aber eine kurze Frage hätte ich doch dazu. An sich möchte ich mein Baby auch gegen "alles" impfen lassen. Jetzt meinte jemand, dass die Impfung (also Windpocken) vielleicht gar nicht ewig hält und dann bekommt mans im Erwachsenenalter und dann ists viel schlimmer . Hat mich etwas nachdenklich werden lassen... aber Windpocken müsste mein Kleiner jetzt auch nicht bekommen...

Guck mal:
http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Varizellen /FAQ-Liste_Varizellen_Impfen.html?nn=2375548
Der Link sollte deine Fragen beantworten, denke ich.
sunrisefranzi
3817 Beiträge
07.04.2017 19:01
Zitat von Katheryna:

Ich habe mir deine letzten Wochen auch gerade durchgelesen. Es tut mir so Leid, was passiert ist!
Die Angst und die Ungewissheit waren bestimmt schlimm .

An sich möchte ich das Thema Impfung nicht wieder ansprechen... aber eine kurze Frage hätte ich doch dazu. An sich möchte ich mein Baby auch gegen "alles" impfen lassen. Jetzt meinte jemand, dass die Impfung (also Windpocken) vielleicht gar nicht ewig hält und dann bekommt mans im Erwachsenenalter und dann ists viel schlimmer . Hat mich etwas nachdenklich werden lassen... aber Windpocken müsste mein Kleiner jetzt auch nicht bekommen...

Wenn man da so angst vor hat könnte man z.b. alle x Jahre den titer überprüfen und ggf nachimpfen.
Alvi
282 Beiträge
07.04.2017 19:45
Liebe Jessi,
es liest sich wirklich sehr sehr schlimm. Ich hoffe, dass du es unbeschadet überstehen wirst und dein "neues" altes Leben wieder richtig genießen kannst. Ich wünsche euch ganz viel Kraft.

Ich möchte dir auch von meinem Leben kurz erzählen. Ich hoffe es ist nicht schlimm. Auch ich kenne Todesangst.

Ich hatte vor 10 Jahren einen schweren Autounfall. Ich war damals erst 1 Jahr mit meinem Freund zusammen und wir standen am Anfang unseres gemeinsamen Lebens. Wir waren grade mal 21 Jahre.
Ich hatte damals ein neues Auto und wie es leider oft ist, mich etwas überschätzt und zu schnell in eine Kurve gefahren. Es waren zwar nur 10 Kmh zu viel, aber die haben gereicht um mein Auto nicht mehr unter Kontrolle zubekommen. Ich bin damals über ein Brückengeländer geflogen und einige Meter in die Tiefe gestürzt. Mein Auto landete mit 2 Reifen am Uferrand und mit den anderen 2 Reifen im Wasser. Es war also einfach pures Glück nicht hinein gestürzt zu sein.
Jedenfalls habe ich schwere Verletzungen davon getragen und lag 1 Woche im künstlichen Koma. Um mich kurz zufassen, ich lag dann 3 Monate auf der Intensiv, danach dann noch 6 weitere Monate auf einer normalen Station und war nach 1,5 Jahren dann soweit wieder hergestellt um mein Berufsweg weiterzugehen.
Von den 1,5 Jahren, konnte ich 4 Monate nicht laufen und war ans Bett gefesselt. Keiner wusste in der gesamten Zeit, ob ich jemals wieder laufen könne und welche Folgeschäden bleiben werden.
Ich habe zusammen mit meinem Freund und unseren Familien gekämpft und lebe heute ein ganz normales glückliches Leben. Man sieht mir nichts mehr an. Auch geistig habe ich Gott sei Dank keine zurückbleibenden Schäden davon getragen. Aber dass ich so bin wie jetzt, hat insgesamt 3 Jahre gedauert.
Das einzige was bis heute geblieben ist, ist die Angst vor Spritzen und Nadeln (ich wurde damals so zerstochen, dass ich heute ganz vernarbte Venen habe) und das ich jemals wieder solche Schmerzen ertragen muss. Davor habe ich immer noch Angst.

Entschuldige es ist doch etwas länger geworden.

Liebe Grüße
Luni
31770 Beiträge
07.04.2017 20:37
Zitat von sunrisefranzi:

Ausser ich bin froh dass es dir wieder halbwegs gut geht sage ich nur eins:
Impfpflicht! Jetzt!

Wie kann man nur so wahnsinnig sein und seine Kinder nicht impfen wenn man sowie liest?

Ich bin auch froh, dass ich die Windpocken bei beiden habe impfen lassen obwohl es bei denen immer hieß die sind nicht lebensbedrohlich. ..

Ich wünsche dir gute Besserung!
07.04.2017 22:20
Ich bin sprachlos.

Alles gute dir und deiner Familie weiterhin.
07.04.2017 22:39
Zitat von krümelchen007:

Zitat von Engelchen1711:

Zitat von krümelchen007:

Verstehe es nicht so ganz was das mit dem Impfen zu tun hat?

Ich hatte die Pocken auch in voller pracht als Kind. Und hatte nun die Viren im Kopf.
Wenn man geimpft ist kann man sie auch bekommen nur vielleicht nicht in der vollen pracht aber ins Hirn können sie trotzdem wandern.

Aber doe Krankheit ist sehr selten aber ihr seht ja passieren kanns
Es kann aber sein das du trotz der Krankheit keine Antikörper gebildet hast.


Ja aber wenn man geimpft ist kann man sie doch trotzdem auch bekommen.
Warum aber nicht versuchen gegen zu steuern?
Tanzbär
13452 Beiträge
07.04.2017 22:39
Tut mir leid, dass du das alles mitmachen musstest. Umso mehr freut es mich, dass du auf dem Wege der Besserung bist. Und ja, auch wenn es dir schwer fällt, den Ärzten Glauben zu schenken - dieses Auf und Ab gehört zur Genesung dazu. Inwiefern äußern sich denn die Sehstörungen? Was ich ehrlich gesagt komisch finde, ist, dass auf den MRT-Bildern nichts zu sehen sein soll. Normalerweise sieht man doch Entzündungen im Gehirn, oder?

Mein großer Sohn "durfte" eine Enzephalitis auch schon mal miterleben. Das Ganze ist nun ca. 1,5 Jahre her und bis er halbwegs wieder so war wie früher ist 1 Jahr vergangen. Er war wie du zwischenzeitlich gelähmt, konnte nicht sprechen, konnte schlechter hören usw. Bis auf den Hörschaden ist alles wieder zurückgegangen, aber damit können wir (inzwischen) leben. Ich bin einfach nur dankbar, dass er noch am Leben ist.

Auch bei uns tappten die Ärzte im Übrigen eine ganze Weile im Dunkeln, was er denn nun hat. Das scheint leider keine Seltenheit zu sein
Kathleenchen
2196 Beiträge
08.04.2017 16:10
Zitat von biancix:

Oh Gott, könnte schon beim lesen heulen. Wünsche dir alles Gute und dass du nie wieder so was erleben musst!


Mir ging es beim lesen genau so .
Ganz, ganz viel Kraft, & weiterhin eine gute, vollkommene Genesung! !
Schön, dass deine Familie dich so unterstützt.
08.04.2017 23:04
Zitat von Schicki.Micki:

Ach du Scheiße....
Da hast du aber was durchstehen müssen. Ich mag mir nicht Mal ansatzweise vorstellen, was in dir vorgegangen sein muss. Ich wünsche dir baldige, vollständige Genesung.

Als ich das erste Mal las, dass Du über Nackenschmerzen geklagt hast, musste ich direkt an "Hirnhautentzündung" denken. Für mich völlig unverständlich, dass die Ärzte darauf nicht reagiert haben.
Hier wird das nie aus den Augen gelassen, wenn man mit ähnlichen Symptomen zum Arzt geht- egal ob Kind oder Erwachsene.



Auch mein erster Gedanke war Hirnhautentzündung. Und ich habe keine Ahnung von dem Fach.

Tut mir echt leid was Du durchmachen musstest.
krümelchen007
5058 Beiträge
09.04.2017 10:32
Hallo meine lieben!

Ich Danke euch für so viel Resonanz und Anteilnahme an meiner Geschichte.
Jeden einzelnen Beitrag habe ich gelesen und gerade das mit den beiden Kindern hat mich sehr traurig gemacht. Leider weis ich die Nicks nicht aus dem Kopf, da ich noch schnell vieles vergesse. Ich finde es schlimm das die Mäuse solche schmerzen schon erleben mussten.
Vor allem das kleine Mädchen mit der Meningitis und Enzephalitis zugleich.
Und der Junge der nun schwer hören kann.

Auch die Mama/Oma deren Gedächtnis nicht mehr richtig funktioniert stimmt mich sehr traurig.

Wisst ihr denn welche Form der Enzephalitis bei euch war? Viren oder Bakterienz und welche Art?

Das mit dem Autounfall ist auch noch an mir hängen geblieben, echt wahnsinn!

Aber ich denke man kann über das alles hinweg sehen und dafür danken das wir alle leben!

Gestern ging es mir gar nicht gut. Ich wachte schon auf mit tierischen pulsierenden Kopfschmerzen. Meine Augen waren Lichtempfindlich sodass mir immer schwarz vor Augen wurde wenn ich in etwas helles geschaut habe und ich war sehr müde. Auch zur Schmerzmittel musste ich wieder greifen.
Das machte mir natürlich wieder angst und ich hatte ein paar heulphasen am Tag die ich aber ganz gut im Griff hatte und nicht in eine Panikattacke verfiel.

Ach so jemand fragte wie sich die sehstörungen äußern.
Also ich sehe auf dem linken Auge normal und auf dem rechten leicht verschwommen. Kennt ihr das wenn ihr in den Himmel schaut, diese Art blasen die man sieht? Dies habe ich auch auf dem rechten Auge ganz extrem und egal wohin ich schaue. Und naja zusammen arbeiten meine augen nicht zusammen denn dann sehe ich alles doppelt und irgendwie wie besoffen deswegen wird das schlechte rechte auge abgeklappt.

heute gehts wieder mit mir nur leichte Kopfschmerzen aber das dauert wohl bis man die los ist.

viele liebe grüße
bryanna
1153 Beiträge
11.04.2017 21:30
Hallo. Tut mir leid, dass es dir wieder schlechter geht. Ich hoffe das ist nur vorübergehend. Kann man denn gar nichts tun außer abwarten?
Mein Mädchen was eine meningoenzephalis hatte (so nennt man das wenn man eine Meningitis und Enzephalitis hat) hatte Darmbakterien im Gehirn. Diese bekam sie als sie als Frühgeburt im Krankenhaus lag durch Hygienemängel dort. Bei Bakterien kann man ja Antibiotika geben, im gegensatz zu Viren. Aber sie bekam lange die falschen. Mich interessiert ja sehr, was du bekommem hast für Medikamente? Da man uns damals sagte, wenn sie Viren hat, kann man nichts machen. Wie bekämpft man die dann? Bei ihr ist übrigens unter anderem das sehzentrum betroffen, weswegen sie die Bilder die sie sieht nicht zuordnen kann, und deswegen kann sie nicht richtig sehen.
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