Mütter- und Schwangerenforum

Negative Gefühle dem Stiefsohn gegenüber - Bitte um Rat

W0elfchen
410 Beiträge
16.09.2017 17:08
Hallo Community.

Zuerst wollte ich diesen Beitrag anonym verfassen, dann dachte ich mir allerdings: Ach komm, was solls. Ich möchte ich mich nicht verstecken, auch, wenn das Thema vielleicht kontrovers sein mag, oder ich mir den Hass anderer Mitglieder hier zuziehen könnte. Und ich möchte ja auch nicht nur eure Meinung haben, sondern frage ich wirklich nach hilfreichen Tipps, mit denen ich vielleicht ein wenig umdenken kann.

Ich habe einen Stiefsohn (ich nenne ihn schon immer so), den mein (bald-)Mann aus erster Beziehung hat. Er war nie verheiratet, hat aber das Kind.

Die Beziehung ging mit Pauken und Trompeten auseinander. Mein Verlobter ist ehemaliger Soldat und seine Ex hat ihm Konto und Wohnung leer geräumt, Kinder gepackt (sein eigenes und 2 aus früheren Beziehungen) und ist auf und davon, nachdem mein Verlobter dieser besagten Ex Einhalt geboten hatte. Bereits Jahre lang zuvor hat sie jeden sauer verdienten Euro meines Verlobten für persönliche Vergnügungen ausgegeben (private Partys, Alkohol und Drogen, Klamotten) und die Kids waren immer außen vor. Sie selbst hielt es nur für Nötig einer Arbeit nachzugehen. Warum auch? Mein Verlobter konnte oft nichts tun und bekam es teilweise auch erst später mit, weil er natürlich im Einsatzland war. Auch hat er wohl lange geglaubt, er könnte sie noch ändern.

Insgesamt hat diese Frau über die Jahre ein Gesamtvermögen von über 100.000,00 € auf den Kopf gehauen und als es hieß "Das geht so nicht mehr!" hat sie sich den nächsten Idioten gesucht und noch alles mitgenommen, was es zu holen gab.

Soviel zur Vorgeschichte.

Später dann hat sie noch sehr sehr lange versucht meinem Verlobten jeden nur möglichen Cent aus der Tasche zu ziehen, mit Anwälten, dem Jugendamt und allen Hebeln, die man nur in Bewegung setzen kann. Natürlich größtenteils ohne Erfolg.

Nun ist der Sohn meines Verlobten fast volljährig. Kennengelernt habe ich ihn vor etwa 4 Jahren, da war er 13. So lange kenne ich auch meinen Zukünftigen.

Er lebt bei der Mutter und kommt nur in den Ferien mal für eine oder zwei Wochen hier her, meistens zur Oma, oder eben auch zu uns.

Er ist ein total ruhiges Kind bzw. Teen. Sehr schüchtern. Wenn er dann mal einige Zeit hier ist (einige Tage) und auftaut, dann merkt man allerhöchstens, dass er geistig einige Jahre hinter gleichaltrigen herhinkt. Er ist noch sehr kindlich und denkt auch sehr kindlich und "einfach". Generell würde er nie einer Fliege etwas zu Leibe tun und stört wirklich niemanden, wenn er da ist. Aber das ist gar nicht das Thema.

Das Problem ist: Ich mag diesen Jungen nicht. Ich sehe ihn an und spüre, wie sich mir der Magen verkrampft.

Um Gottes Willen, ich zeige es dem Jungen nicht. Ich bin für ihn da, wenn er das möchte und äußert, ich unternehme mit ihm und seinem Papa Sachen, ich versuche ihm zuzuhören und Ratschläge zu geben. Ich ermutige ihn aus sich raus zu kommen und versuche ihm Wege aufzuzeigen. Eben WEIL ich weiß, dass er für diese ganze Vorgeschichte nichts kann. Er kann nichts dafür, dass seine Mutter so ist (oder so war), wie sie ist. Er kann nichts dafür. Aber zu allem, was ich ihm "Gutes" tue, muss ich mich auch wirklich zwingen.

Aber dennoch ... wenn ich ihn sehe, dann sehe ich nur seine Mutter. Eine Person, die nachhaltig das Leben des Menschen zerstört hat, den ich am meisten liebe. Denn mein Mann hat sich bis heute finanziell nicht von dem erholt, was passiert ist. In den letzten Jahren sind wir einige mal aufgrund des Terrors durch diese Frau durch die Hölle gegangen. Und ich sehe den Jungen ... und sehe nur sie.

Mit aller Kraft die ich habe, versuche ich diese negativen Gefühle abzuschalten, weil mein Herz weiß, dass es nicht fair ist. Aber ich weiß nicht, was ich noch tun soll und ich kann kaum in Worte fassen, wie schwer es mir fällt.

Habe ich wirr geschrieben? Versteht man alles?

Ich hoffe auf ein paar Erfahrungen und Ratschläge von euch.
midna
388 Beiträge
16.09.2017 18:03
Erst einmal: ich kann dich verstehen!

Die vorherige Beziehung meines Freundes ist ähnlich in die Brüche gegangen und ich habe manchmal auch mit solchen Gefühlen seiner Tochter gegenüber zu kämpfen.
Gut, sie selbst ist auch etwas schwierig, aber das spielt nur nebenbei eine Rolle.
Mittlerweile verstehen wir uns aber super. Nur ab und zu treibt mich das Pre-Teenagerkind auf die Palme..

Zuerst einmal habe ich gemerkt, dass ICH das Problem habe und nicht sie das Problem ist. Das hast du ja auch bereits.
Es ist leichter gesagt als getan, aber eigentlich hilft nur immer wieder zu sagen, dass der Junge nichts dafür kann. Und ihm eine Chance geben, dass du ihn als eigenständige Person sehen kannst.
Er ist nicht seine Mutter.
Sonce
7123 Beiträge
16.09.2017 19:23
Schwierige Situation.

Sicher, man muss nicht jeden Menschen mögen und du gibst dir auch allergrößte Mühe, das der Junge deine Abneigung nicht bemerkt, aber dennoch ist es echt traurig. Er kann nichts für die Vergangenheit. Er ist nicht schuld daran. Du musst versuchen ihn als eigenständige Person wahrzunehmen und ihn nicht mit dieser Frau in Verbingun bringen. Sieh ihn als den Sohn des Menschen den du doch am meisten liebst. Und nicht als den Sohn der Frau, die deinen Liebsten fertig gemacht hat.
Weiß dein Freund eigentlich von deinen Gefühlen gegenüber seinen Sohn?
Wie steht er zu der ganzen Sache?
W0elfchen
410 Beiträge
16.09.2017 19:33
Zitat von Sonce:

Schwierige Situation.

Sicher, man muss nicht jeden Menschen mögen und du gibst dir auch allergrößte Mühe, das der Junge deine Abneigung nicht bemerkt, aber dennoch ist es echt traurig. Er kann nichts für die Vergangenheit. Er ist nicht schuld daran. Du musst versuchen ihn als eigenständige Person wahrzunehmen und ihn nicht mit dieser Frau in Verbingun bringen. Sieh ihn als den Sohn des Menschen den du doch am meisten liebst. Und nicht als den Sohn der Frau, die deinen Liebsten fertig gemacht hat.
Weiß dein Freund eigentlich von deinen Gefühlen gegenüber seinen Sohn?
Wie steht er zu der ganzen Sache?


Ich danke EUCH BEIDEN erstmal ganz ganz herzlich für eure Antworten und auch dafür, dass ihr mich nicht direkt dafür verurteilt. Ich gebe euch auch vollkommen Recht. Man muss versuchen einfach umzudenken. Etwas anderes hilft da wohl nicht.

Mein Verlobter weiß von meinen Gefühlen seinem Sohn gegenüber. Ich habe es sofort offen kommuniziert. Er sagt, er wäre mir noch nicht einmal böse, wenn ich mich distanzieren würde, wenn sein Sohn hier ist. Weil er gespürt hat, wie unangenehm es mir ist/war. Tatsächlich habe ich das, gerade in der Anfangsphase, dann auch schon mal gemacht, dann aber schnell festgestellt, wie falsch das ist. Und das hat sich auch falsch für mich angefühlt, ganz klar. Auch, weil es natürlich meinen Verlobten kränkt. Aber er ist so gutmütig und liebevoll mir gegenüber, er würde es mir gegenüber nie zugeben. Trotzdem spüre ich das natürlich und will das nicht.

Er selbst bereut die Beziehung zu dieser Frau auch sehr und sagt, er wünscht sich manchmal nichts sehnlicher, als die Zeit zurückzudrehen. Jetzt, da es aber nun mal so ist wie es ist und sein Sohn auch da ist, liebt er ihn natürlich sehr und das finde ich auch wunderbar. Um Himmels Willen, ich würde nie ein Keil zwischen Vater und Sohn treiben wollen.
16.09.2017 19:42
Hast du jemals mit der Mutter gesprochen? Ihre Sicht er Dinge gehört?
Ich meine das nicht als Angriff, bitte nicht falsch verstehen.

Oft ist es aber so, dass der neue Partner nur die Seite seines Partners und vielleicht noch die der Eltern hört und mal ehrlich, nur wenige lassen ihren Ex dabei gut wegkommen.

Ich habe eine ähnliche Geschichte erlebt. Der Vater meines Sohnes war ebenfalls Soldat und im Eisatz. Damals war zwischen uns ganz klar abgesprochen wofür das Auslandsgeld genutzt werden soll. In unserem Fall sollten Schulden beglichen werden und ein "neues" Auto besorgt werden. Das meiste ging für die Schulden drauf (es waren insgesamt etwa 12.000 €) die restlichen 2000 für ein Auto, wo meine Eltern noch 1500 € beisteuerten.
Wie gesagt alles so besprochen. Natürlich war außer dem Auto kaum noch was da als er aus dem Einsatz kam. Wir hatten aber vorher auch auf recht großem Fuß gelebt.
Keine 2 Monate nach dem Einsatz kam die Trennung, in beiderseitigem Einvernehmen. Wir hatten festgestellt, dass wir einander nicht das geben konnten was wir brauchten, es fehlte dem anderen immer an etwas.
Nach der Trennung habe ich meinen Ex nie wieder gesehen, auch mein Sohn nicht. Als mein Sohn etwa 8 Jahre war, habe ich über einen Anwalt versucht mehr Unterhalt für meinen Sohn zu erstreiten (persönlich wäre gar nicht möglich gewesen, da ich noch nicht mal wusste wo er lebt). Er hatte bis dahin monatlich 199 € anstatt 225 gezahlt und mein Sohn war ja auch schon in einer höheren Altersklasse und er auch in einer höheren Lohnklasse.
Es kam ein anwaltliches Schreiben zurück in dem er erklärte dass er nun gänzlich keinen Unterhalt zahlen würde, da mein Sohn gar nicht seiner wäre und ich ihn betrogen hätte.
Es gab am Anfang unserer Beziehung eine zwei wöchentlich Auszeit in der ich tatsächlich etwas mit meinem Ex hatte. Aber wäre daraus mein Sohn entstanden hätte ich 15 Monate schwanger sein müssen.
Also hab ich einen Vaterschaftstest machen lassen, so etwas lässt sich heutzutage leicht aus der Welt schaffen. Ich weiß gar nicht was er damit bezwecken wollte.
Während diesem Verfahren entschied die KK meines Mannes dass mein Sohn nun auf Grund des erhöhten Unterhalten nicht mehr in dessen Famolienversicherung beitragsfrei versichert werden kann, ich selbst war selbstständig und eine eigene Privatversicherung wollten wir uns nicht leisten, denn schließlich könnte er ja über seinen leiblichen Vater kostenlos versichert werden.
Um Kosten zu sparen und um nicht noch mehr Hass zu schürren entschloss ich mich, da ich ja nun wusste wo er lebt, telefonisch Kontakt mit ihm aufzunehmen.
Ich traf jedoch nur seine neue Partnerin an. Also schilderte ich ihr die Situation. Im Gespräch merkte ich immer wieder wie sie schnippig zu mir war und dass sie einen Groll auf mich hat. Ich fragte sie was denn uhr Problem sei und dass wir uns ja gar nicht kennen würden und bla bla blub.
Da erklärte sie mir, dass sie nun mal nicht so gerne mit so abartigen Schlampen wie mir nun mal nicht gerne spricht. Ich fragte sie noch mal was ihr Problem sei und was sie da um Himmelswillen redet, sie kennt mich doch gar nicht.
Da packte sie aus was sie alles über mich "weiß"
Was ich doch für eine Schlamperei sei, ich hätte ihn ständig betrogen, ich habe sein ganzes Einsatzgeld für mich verprasst und obendrein noch 50.0000 €!!!!!!!! Schulden auf seinen Namen gemacht.
Ich hätte ihn behandelt wie der letzte Dreck und zu guter Letzt sei ich auch noch handgreiflich geworden....
Ich habe ihr dann mal meine Sicht der Dinge geschildert und wie ich das ganze sehe, erlebt habe und einschätze.
Plötzlich war sie ganz still und sagte ganz kleinlaut "Ja, das passt was du da sagst. So kenne ich meinen Mann auch."

Verstehst du was ich dir versuche an dem Beispiel aufzuzeigen?
Den Hass den du in dir auf seine Ex spürst, ist nicht dein Hass sondern seiner. Du kennst sie und die Geschichte nur durch ihn. Er würde dir auch nie sagen, dass sie lieb und nett und toll war, wenn sie es gewesen wäre. So schwer das ist, aber diese Geschichte ist seine, sie geht dich nichts an und du solltest versuchen dem ganzem neutral entgegen zu stehen. Du hattest nie einen Einfluss auf das was da geschah und wirst nie einen haben. Also warum Gefühle in etwas stecken das dir selbst nicht passiert ist. Das würde dir auch helfen deine Sicht auf den Jungen zu ändern.
Dein Mann muss seine Gefühle und Erfahrungen mit der Frau auch selbst verarbeiten. Er sollte sie nicht auf dir abladen.
W0elfchen
410 Beiträge
16.09.2017 20:12
Zitat von wirrwarr:

Verstehst du was ich dir versuche an dem Beispiel aufzuzeigen?
Den Hass den du in dir auf seine Ex spürst, ist nicht dein Hass sondern seiner. Du kennst sie und die Geschichte nur durch ihn. Er würde dir auch nie sagen, dass sie lieb und nett und toll war, wenn sie es gewesen wäre. So schwer das ist, aber diese Geschichte ist seine, sie geht dich nichts an und du solltest versuchen dem ganzem neutral entgegen zu stehen. Du hattest nie einen Einfluss auf das was da geschah und wirst nie einen haben. Also warum Gefühle in etwas stecken das dir selbst nicht passiert ist. Das würde dir auch helfen deine Sicht auf den Jungen zu ändern.
Dein Mann muss seine Gefühle und Erfahrungen mit der Frau auch selbst verarbeiten. Er sollte sie nicht auf dir abladen.


Oh ja, ich weiß, dass es auch solche Geschichten gibt. Viele sogar. Und ich kenne natürlich auch dieses Phänomen, von dem du berichtest. Ein wenig so ist es nämlich zwischen meinen eigenen Eltern.

Leider ist es in unserer Geschichte wirklich etwas anders... weil leider (und das ist schon ein starkes Stück) mein Stiefsohn sehr sehr schlecht von seiner Mutter redet. Teilweise bestätigt er Dinge, die ich über sie weiß, und teilweise will er nicht mehr nach Hause zurück wegen den Zuständen bei sich zu Hause ... und diese Zustände, über die er berichtet, decken sich haargenau mit dem Lebensstil, den auch mein Mann von ihr kennt. Das bedeutet leider im Umkehrschluss, dass sie sich nie geändert hat.

Mittlerweile sind alle anderen Kinder bei ihr ausgezogen. Teilweise noch bevor sie volljährig waren, weil niemand ihre Eskapaden miterleben will. Nur der kleinste, also "unserer", ist jetzt noch im Haushalt übrig, und bekommt täglich alles mit. Ich bin auch absolut sicher, dass diese Zustände dort dafür verantwortlich sind, dass er sich für sein Alter so "merkwürdig" benimmt, denn er wird total untergebuttert.

Ich denke... dass ich mir einfach immer wieder vor Augen führen muss, dass der Junge eine eigenständige Person ist. Und ich weiß auch, dass er ein guter Junge ist.
16.09.2017 20:21
Zitat von W0elfchen:

Zitat von wirrwarr:

Verstehst du was ich dir versuche an dem Beispiel aufzuzeigen?
Den Hass den du in dir auf seine Ex spürst, ist nicht dein Hass sondern seiner. Du kennst sie und die Geschichte nur durch ihn. Er würde dir auch nie sagen, dass sie lieb und nett und toll war, wenn sie es gewesen wäre. So schwer das ist, aber diese Geschichte ist seine, sie geht dich nichts an und du solltest versuchen dem ganzem neutral entgegen zu stehen. Du hattest nie einen Einfluss auf das was da geschah und wirst nie einen haben. Also warum Gefühle in etwas stecken das dir selbst nicht passiert ist. Das würde dir auch helfen deine Sicht auf den Jungen zu ändern.
Dein Mann muss seine Gefühle und Erfahrungen mit der Frau auch selbst verarbeiten. Er sollte sie nicht auf dir abladen.


Oh ja, ich weiß, dass es auch solche Geschichten gibt. Viele sogar. Und ich kenne natürlich auch dieses Phänomen, von dem du berichtest. Ein wenig so ist es nämlich zwischen meinen eigenen Eltern.

Leider ist es in unserer Geschichte wirklich etwas anders... weil leider (und das ist schon ein starkes Stück) mein Stiefsohn sehr sehr schlecht von seiner Mutter redet. Teilweise bestätigt er Dinge, die ich über sie weiß, und teilweise will er nicht mehr nach Hause zurück wegen den Zuständen bei sich zu Hause ... und diese Zustände, über die er berichtet, decken sich haargenau mit dem Lebensstil, den auch mein Mann von ihr kennt. Das bedeutet leider im Umkehrschluss, dass sie sich nie geändert hat.

Mittlerweile sind alle anderen Kinder bei ihr ausgezogen. Teilweise noch bevor sie volljährig waren, weil niemand ihre Eskapaden miterleben will. Nur der kleinste, also "unserer", ist jetzt noch im Haushalt übrig, und bekommt täglich alles mit. Ich bin auch absolut sicher, dass diese Zustände dort dafür verantwortlich sind, dass er sich für sein Alter so "merkwürdig" benimmt, denn er wird total untergebuttert.

Ich denke... dass ich mir einfach immer wieder vor Augen führen muss, dass der Junge eine eigenständige Person ist. Und ich weiß auch, dass er ein guter Junge ist.


Ja, auch die anderen Dinge die du gerade geschildert hast, musst du dir immer wieder vor Augen führen. Dass er selbst unter seiner Mutter leidet und anscheinend auch nicht alles gut findet, dass er lieber bei euch wäre (das zeugt ja, dass er dir gegenüber etwas unvoreingenommener ist als du). Und letztlich schriebst du auch, dass er wohl so ist wie er ist, weil seine Mutter das aus ihm gemacht hat...

Vielleicht hilft es dir das immer und immer wieder deinem Ego klar zu machen und dann zu verstehen, dass der Junge ja scheinbar selbst Hilfe bräuchte um sich von seiner Mutter abzugrenzen und seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Dabei könntest du als Stiefmutter ihm ja eine große Stütze sein und vielleicht als gute Freundin zur Seite stehen. Auf der anderen Seite sieht er aber auch an dir und deinem Kind wie eine Mutter-Kind-Beziehung auch sein könnte, das könnte ihm auch helfen sein eigenes Empfinden der Mutter gegenüber besser für sich zu differenzieren.
Denn mal ehrlich, eine schlechte Mutter zu haben ist für die Persönlichkeitsentwicklung genauso schädlich wie keine Mutter zu haben.
Vielleicht hilft es dir nicht nur euch als Opfer dieser Frau zu sehen sondern eben auch den Sohn....
W0elfchen
410 Beiträge
16.09.2017 20:25
Zitat von wirrwarr:

Zitat von W0elfchen:

Zitat von wirrwarr:

Verstehst du was ich dir versuche an dem Beispiel aufzuzeigen?
Den Hass den du in dir auf seine Ex spürst, ist nicht dein Hass sondern seiner. Du kennst sie und die Geschichte nur durch ihn. Er würde dir auch nie sagen, dass sie lieb und nett und toll war, wenn sie es gewesen wäre. So schwer das ist, aber diese Geschichte ist seine, sie geht dich nichts an und du solltest versuchen dem ganzem neutral entgegen zu stehen. Du hattest nie einen Einfluss auf das was da geschah und wirst nie einen haben. Also warum Gefühle in etwas stecken das dir selbst nicht passiert ist. Das würde dir auch helfen deine Sicht auf den Jungen zu ändern.
Dein Mann muss seine Gefühle und Erfahrungen mit der Frau auch selbst verarbeiten. Er sollte sie nicht auf dir abladen.


Oh ja, ich weiß, dass es auch solche Geschichten gibt. Viele sogar. Und ich kenne natürlich auch dieses Phänomen, von dem du berichtest. Ein wenig so ist es nämlich zwischen meinen eigenen Eltern.

Leider ist es in unserer Geschichte wirklich etwas anders... weil leider (und das ist schon ein starkes Stück) mein Stiefsohn sehr sehr schlecht von seiner Mutter redet. Teilweise bestätigt er Dinge, die ich über sie weiß, und teilweise will er nicht mehr nach Hause zurück wegen den Zuständen bei sich zu Hause ... und diese Zustände, über die er berichtet, decken sich haargenau mit dem Lebensstil, den auch mein Mann von ihr kennt. Das bedeutet leider im Umkehrschluss, dass sie sich nie geändert hat.

Mittlerweile sind alle anderen Kinder bei ihr ausgezogen. Teilweise noch bevor sie volljährig waren, weil niemand ihre Eskapaden miterleben will. Nur der kleinste, also "unserer", ist jetzt noch im Haushalt übrig, und bekommt täglich alles mit. Ich bin auch absolut sicher, dass diese Zustände dort dafür verantwortlich sind, dass er sich für sein Alter so "merkwürdig" benimmt, denn er wird total untergebuttert.

Ich denke... dass ich mir einfach immer wieder vor Augen führen muss, dass der Junge eine eigenständige Person ist. Und ich weiß auch, dass er ein guter Junge ist.


Ja, auch die anderen Dinge die du gerade geschildert hast, musst du dir immer wieder vor Augen führen. Dass er selbst unter seiner Mutter leidet und anscheinend auch nicht alles gut findet, dass er lieber bei euch wäre (das zeugt ja, dass er dir gegenüber etwas unvoreingenommener ist als du). Und letztlich schriebst du auch, dass er wohl so ist wie er ist, weil seine Mutter das aus ihm gemacht hat...

Vielleicht hilft es dir das immer und immer wieder deinem Ego klar zu machen und dann zu verstehen, dass der Junge ja scheinbar selbst Hilfe bräuchte um sich von seiner Mutter abzugrenzen und seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Dabei könntest du als Stiefmutter ihm ja eine große Stütze sein und vielleicht als gute Freundin zur Seite stehen. Auf der anderen Seite sieht er aber auch an dir und deinem Kind wie eine Mutter-Kind-Beziehung auch sein könnte, das könnte ihm auch helfen sein eigenes Empfinden der Mutter gegenüber besser für sich zu differenzieren.
Denn mal ehrlich, eine schlechte Mutter zu haben ist für die Persönlichkeitsentwicklung genauso schädlich wie keine Mutter zu haben.
Vielleicht hilft es dir nicht nur euch als Opfer dieser Frau zu sehen sondern eben auch den Sohn....


Danke für deine Worte. Wirklich. Wenn ich das lese, dann berührt es mich wirklich und ich weiß, dass du Recht hast. Und ich werde mir Mühe geben, ihm eine Stütze zu sein, wenn ich kann.

Es erinnert mich daran, dass er vor einigen Jahren mal zu mir sagte, dass er wünschte, er hätte eine Mutter wie mich. Ich habe damals noch einen Scherz draus gemacht und gesagt: "Das wäre ja was! Ich könnte eher deine Schwester sein!" Denn ich bin selbst gerade mal 28 (damals 24 oder 25).
16.09.2017 21:35
Oh Gott ich kann dich da auch sehr gut verstehen, denn mir geht es ähnlich.
Ich hab das meinem Mann auch schon erzählt von meinen Gefühlen und bin mir nicht sicher ob er mich da versteht Aber es ist gut zu Wissen, dass ich nicht die Einzige bin, die mit diesen Gefühlen zu kämpfen hat.
Denn eben: Die Kinder von ihm können ja nichts dafür! Ich versuche auch immer dabei zu sein, dass wir was zu 4. unternehmen, dass sie das ''alles'' nicht spüren. Ich fühle mich auch schon teilweise schuldig, dass ich solche Gefühle habe. Denn die eine Tochter ist so lieb zu mir.
Nur diese Frau macht uns das Leben zur Hölle! Kommt mit Anwälten, schreibt ihm oder mir und nervt uns. Schreibt mit meinem Schwiegervater über meinen Mann wie sehr sie ihn doch noch liebt und dass sie nun alles aus Rache macht. Ich hab so ein Hass auf diese Frau!
16.09.2017 21:44
Zitat von W0elfchen:

Zitat von wirrwarr:

Zitat von W0elfchen:

Zitat von wirrwarr:

Verstehst du was ich dir versuche an dem Beispiel aufzuzeigen?
Den Hass den du in dir auf seine Ex spürst, ist nicht dein Hass sondern seiner. Du kennst sie und die Geschichte nur durch ihn. Er würde dir auch nie sagen, dass sie lieb und nett und toll war, wenn sie es gewesen wäre. So schwer das ist, aber diese Geschichte ist seine, sie geht dich nichts an und du solltest versuchen dem ganzem neutral entgegen zu stehen. Du hattest nie einen Einfluss auf das was da geschah und wirst nie einen haben. Also warum Gefühle in etwas stecken das dir selbst nicht passiert ist. Das würde dir auch helfen deine Sicht auf den Jungen zu ändern.
Dein Mann muss seine Gefühle und Erfahrungen mit der Frau auch selbst verarbeiten. Er sollte sie nicht auf dir abladen.


Oh ja, ich weiß, dass es auch solche Geschichten gibt. Viele sogar. Und ich kenne natürlich auch dieses Phänomen, von dem du berichtest. Ein wenig so ist es nämlich zwischen meinen eigenen Eltern.

Leider ist es in unserer Geschichte wirklich etwas anders... weil leider (und das ist schon ein starkes Stück) mein Stiefsohn sehr sehr schlecht von seiner Mutter redet. Teilweise bestätigt er Dinge, die ich über sie weiß, und teilweise will er nicht mehr nach Hause zurück wegen den Zuständen bei sich zu Hause ... und diese Zustände, über die er berichtet, decken sich haargenau mit dem Lebensstil, den auch mein Mann von ihr kennt. Das bedeutet leider im Umkehrschluss, dass sie sich nie geändert hat.

Mittlerweile sind alle anderen Kinder bei ihr ausgezogen. Teilweise noch bevor sie volljährig waren, weil niemand ihre Eskapaden miterleben will. Nur der kleinste, also "unserer", ist jetzt noch im Haushalt übrig, und bekommt täglich alles mit. Ich bin auch absolut sicher, dass diese Zustände dort dafür verantwortlich sind, dass er sich für sein Alter so "merkwürdig" benimmt, denn er wird total untergebuttert.

Ich denke... dass ich mir einfach immer wieder vor Augen führen muss, dass der Junge eine eigenständige Person ist. Und ich weiß auch, dass er ein guter Junge ist.


Ja, auch die anderen Dinge die du gerade geschildert hast, musst du dir immer wieder vor Augen führen. Dass er selbst unter seiner Mutter leidet und anscheinend auch nicht alles gut findet, dass er lieber bei euch wäre (das zeugt ja, dass er dir gegenüber etwas unvoreingenommener ist als du). Und letztlich schriebst du auch, dass er wohl so ist wie er ist, weil seine Mutter das aus ihm gemacht hat...

Vielleicht hilft es dir das immer und immer wieder deinem Ego klar zu machen und dann zu verstehen, dass der Junge ja scheinbar selbst Hilfe bräuchte um sich von seiner Mutter abzugrenzen und seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Dabei könntest du als Stiefmutter ihm ja eine große Stütze sein und vielleicht als gute Freundin zur Seite stehen. Auf der anderen Seite sieht er aber auch an dir und deinem Kind wie eine Mutter-Kind-Beziehung auch sein könnte, das könnte ihm auch helfen sein eigenes Empfinden der Mutter gegenüber besser für sich zu differenzieren.
Denn mal ehrlich, eine schlechte Mutter zu haben ist für die Persönlichkeitsentwicklung genauso schädlich wie keine Mutter zu haben.
Vielleicht hilft es dir nicht nur euch als Opfer dieser Frau zu sehen sondern eben auch den Sohn....


Danke für deine Worte. Wirklich. Wenn ich das lese, dann berührt es mich wirklich und ich weiß, dass du Recht hast. Und ich werde mir Mühe geben, ihm eine Stütze zu sein, wenn ich kann.

Es erinnert mich daran, dass er vor einigen Jahren mal zu mir sagte, dass er wünschte, er hätte eine Mutter wie mich. Ich habe damals noch einen Scherz draus gemacht und gesagt: "Das wäre ja was! Ich könnte eher deine Schwester sein!" Denn ich bin selbst gerade mal 28 (damals 24 oder 25).


Es freut mich, wenn ich fit ein wenig helfen konnte eine andere Sichtweise zu finden.
Wahrscheinlich meinte er das damals nicht so scherzhaft wie du es wohl aufgefasst hast....
Ich stelle mir deine Situation prinzipiell nicht einfach vor. Es ist immer leicht gesagt als Außenstehender er ist doch ein armes Kind und kann nichts dafür (was natürlich so ist) und man muss dieses Kind nun auch lieben.
Fakt ist aber dass er nun mal nicht dein Kind ist. Da sind Gefühle nicht von allein da, so wie meistens beim eigenem Kind, dank Hormone, ist. Man muss sich bewusst dafür entscheiden dieses Kind anzunehmen und zu lieben und man muss sich eben auch bewusst mit den Gefühlen und Gedanken die damit verbunden sind auseinander setzen. Man muss lernen dieses "fremde" Kind zu lieben, vor allem es bedingungslos zu lieben stelle ich mir schwer vor.
Ich finde toll wie du die Situation erkannt hast, dich ihr stellst und dich bemühst daran zu arbeiten.
Du bist nicht nur eine tolle Mutter sondern auch eine tolle Stiefmutter. Das darfst du dir ruhig auch mal bewusst machen
16.09.2017 21:54
Zitat von .Fee:

Oh Gott ich kann dich da auch sehr gut verstehen, denn mir geht es ähnlich.
Ich hab das meinem Mann auch schon erzählt von meinen Gefühlen und bin mir nicht sicher ob er mich da versteht Aber es ist gut zu Wissen, dass ich nicht die Einzige bin, die mit diesen Gefühlen zu kämpfen hat.
Denn eben: Die Kinder von ihm können ja nichts dafür! Ich versuche auch immer dabei zu sein, dass wir was zu 4. unternehmen, dass sie das ''alles'' nicht spüren. Ich fühle mich auch schon teilweise schuldig, dass ich solche Gefühle habe. Denn die eine Tochter ist so lieb zu mir.
Nur diese Frau macht uns das Leben zur Hölle! Kommt mit Anwälten, schreibt ihm oder mir und nervt uns. Schreibt mit meinem Schwiegervater über meinen Mann wie sehr sie ihn doch noch liebt und dass sie nun alles aus Rache macht. Ich hab so ein Hass auf diese Frau!


Du benennt dein Problem ja auch schon selbst. Der Hass auf die Mutter den du auf die Kids überträgst.

Wie ist es denn mit den Kindern wenn sie bei euch sind?
Die eine ist so nett zu dir und die andere?

Vielleicht kannst du versuchen die Kids einzeln zu betrachten - ohne die Gedanken und Gefühle an die Mutter und versuchen die positiven Seiten der Kinder für dich zu bestärken.

Auch für dich keine leichte Situation, aber wichtig und gut sie zu erkennen. Das ist der erste Schritt zu einer Verbesserung
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