Mütter- und Schwangerenforum

Schlaganfall bei Opa...

04.10.2017 07:33
Hallo ihr Lieben,

seit gestern beschäftigt mich oben genanntes Thema. Alles begann gestern Vormittag.

Nachdem die Nacht durch unsere Nachbarn (mal wieder nächtliche Ruhestörung) sehr kurz war, wollten mein Mann und ich einen schönen ruhigen Feiertag verbringen und bei dem Wetter ggf auch bisschen spazieren gehen.
Gegen halb 10/10 Uhr hat meine Oma mal durchgerufen, wie es mir denn so geht (Schwangerschaftswehwehchen eben... ). Haben dann vereinbart, dass wir zwischen 14 und 14:30 Uhr auf einen Apfelstrudel vorbei kommen.
Um kurz nach 11 Uhr hat meine Schwester bei uns Telefonterror betrieben. Irgendwie war mir schon klar, dass wieder was passiert ist, oder mein Mann ihr bei irgendwas behilflich sein soll.

Sie hat mir erzählt, dass mein Opa mit dem RTW und einem Schlaganfall ins Krankenhaus gebracht wurde. Auf meine Frage, ob ich zu meiner Mama (sie idt mit im RTW gefahren) und Opa fahren soll, hat sie nur geantwortet: "Nein, das passt schon. Ich packe den Koffer mit Oma und bring ihn dann ins Krankenhaus. Außerdem sind da viele mit Grippe und stell dir vor du steckst dich an und musst mit Grippe entbinden - dann Prost Mahlzeit"
Da wäre ich ihr schon liebend gern durchs Telefon gesprungen wenn es danach geht, dürften Hochschwangere nur noch Zuhause liegen, keinen Besuch empfangen usw.

Mein Mann und ich sind dann doch ins Krankenhaus. Dort angekommen gings ihm schon wieder besser. Meine Mama hat dann erzählt, wie alles angefangen hat:

Meine Oma hat meinen Opa gebeten, seine Strickjacke auszuziehen. Sie hatte schon gesehen, dass er die Hand komisch hält.
Als er aufgestanden ist, ist er hin und her geschwankt. Wie besoffen eben. Jacke ausziehen hat auch nicht wirklich geklappt.
Meine Oma war fix und fertig und hat meine Eltern angerufen. Als mein Papa dann da war, ist mein Opa ins Wohnzimmer auf den Sessel. Da gings dann los mit verwaschener Sprache und dem Mundwinkel.

Meine Mama hat dann den Notarzt gerufen -scheinbar grade noch rechtzeitig.
Laut Ärzte fand der Anfall in der linken Gehirnhälfte statt.

Ich war leicht schokiert. Mein Opa lag währenddessen auf der Liege neben uns und hat seine Arme - wie von den Ärzten befohlen - brav rauf und runter gehoben. Hat funktioniert.
Als sich aber die Ärztin direkt um ihn dann gekümmert hat, gings wieder bergab. Die Sprache war wieder verwaschen und die Arme konnte er nicht mehr wirklich heben - so, als ob Gewichte an den Unterarmen befestigt waren.

Nachdem klar war, dass er auf die Schlaganfall Station kommen wird, sind mein Mann, meine Mama und ich nachhause um seinen Koffer sowie Handy und alle Wünsche zu holen.

Meine Schwester war auch da. Sie hat mich die ganze Zeit schon mit dummen Sprüchen und agressiven Aussagen provoziert. Hab ihr klipp und klar gesagt, dass sie mich nicht anrufen hätte sollen! Das sie mich nicht am Tisch angeschrien hat, war alles! Schließlich will sie ja mit Mama nochmal ins Krankenhaus. Auf die Info, dass ich mit fahre, hat sie - mal wieder - agressiv reagiert.
Ich wollte dann nur noch heim und musste mich sehr zusammenreissen nicht auszuflippen.

Daheim angekommen war ich nur noch am weinen und musste dann Abends auch ins Krankenhaus, da mein Bauch ständig hart wurde und ich Schmerzen hatte. War aber alles gut.

Nun zu meiner Frage:
Leider haben wir noch absolut keine Vorstellung davon, was nun auf uns zukommen wird. Meine Oma ist Pflegebedürftig. Bisher hat sich mein Opa um sie gekümmert. Er ist nun 80 Jahre alt und sogar bis jetzt noch Auto gefahren.

- Können Lähmungen etc. jetzt schon ausgeschlossen werden?
- wie wird die Zeit nach dem Krankenhaus werden?

Vielleicht hat jemand so etwas ähnliches im Famimienkreis oder persönlich erlebt und kann davon berichten.
Das wär für mich persönlich wirklich hilfreich.
Ich habe vor, die vollen drei Jahre Elternzeit zu nehmen und wär somit die Einzige, die sich ggf auch tagsüber bei den beiden aufhalten kann. Natürlich nur während alle anderen in der Arbeit sind.

Ganz lieben Dank.
Seesternchen_2.0
9665 Beiträge
04.10.2017 07:54
Was bleibt, kann dir keiner sagen!

Mein mann war nach den beiden SA halbseitig gelähmt, geistig nicht ganz auf der Höhe und die Sprache war echt schlecht. Dank der schnellen lysetherapie sah es sehr gut aus. Er war danach noch 6 monate in der reha. Nun merkt man ihm nichts mehr an. Das eine augelid ( er hatte einen SA im hirnstamm und einen am Thallamus) hängt etwas und auch der Mundwinkel. Fällt aber kaum auf. Sonst ist nichts zurück geblieben. Der dritte SA war im kleinhirn. Der hat schon mehr angerichtet. Da hat er heute (3 jahre später) noch zu kämpfen.

Mein Opa hatte einen kleinen TIA und ihm merkte man nichts davon an.

Da SA echt so vielfältig ist, kann man pauschal nicht sagen ob was zurück bleibt oder nicht.

Und klar kannst du schwanger ins kkh gehen. Ich bin damals mit unserer 5 wochen alter Tochter täglich auf der Intensivstation gewesen als mein mann die beiden großen SA hatte.

Gute besserung an deinen Opa
04.10.2017 08:36
Was zurück bleibt kann jetzt niemand sagen.

Meine Oma ist seit dem Schlaganfall dement, körperlich kam nichts dazu.

Dein Opa wird auf jeden Fall zur REHA müssen.

Ich wünsche euch alles Gute
RaffaellsMama
6583 Beiträge
04.10.2017 08:38
Erstmal gute Besserung an deinem Opa

Ja hatten wir im Juli dieses Jahr, meine Oma hatte zwei an einem Tag. Der kleine in der früh und der große am Nachmittag im Krankenhaus . Leider ist sie dann im August verstorben aber sie hat es schwerer getroffen, sie konnte nicht mehr reden, hatte dann Wasser im Gehirn, lag auch kurz im Koma. Ich drücke euch die Daumen das er sich wieder erholt

Alles Gute
purzelbaeumchen
1264 Beiträge
04.10.2017 09:30
Hallo,

da du ja geschrieben hast, dass dein Opa schnell ärztlich versorgt wurde, kann man sagen, dass das die besten Voraussetzungen sind.
Bei einem Schlaganfall ist die Zeit bis zur Stroke Unit ausschlaggebend und umso schneller reagiert wird, umso weniger Symptome bleiben in der Regel zurück.
Natürlich kann sich oftmals ein junger Körper davon besser erholen bzw die Reha schlägt besser an, der Wille ist oftmals ausgeprägter
(was nicht heißen soll, wer kein Wille hat - hat starke Symptome! Das ist alles nur bedingt beeinflussbar.)

Eine Bekannte von mir hatte mit 30 einen Schlaganfall, ein Jahr später spürt man kaum mehr etwas davon.
Dort wo ich arbeite, haben wir auch viele Patienten mit Folgen eines Schlaganfalles und da ist eigentlich alles vertreten von Wachkoma mit Beatmung und künstlicher Ernährung bis hin zu leichten Veränderungen im Gesicht oder Beeinträchtigung der Hand.

Pauschal lässt es sich nicht sagen, wie der Verlauf bei deinem Opa sein wird. Allerdings kann man viel erreichen nach einem Schlaganfall. Aber das Alter um die 80 ist natürlich auch ausschlaggebend. Wie stark benötigt deine Oma Hilfe, reicht ein Sozialdienst, der vielleicht 3-5 mal täglich bei ihnen ist und ihnen bei pflegerischen Dingen hilft?

Ich wünsche Dir alles Gute für deine Familie und die Problematik mit deiner Schwester ist leider auch nur bedingt zu "überhören"
05.10.2017 09:22
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für so viele Berichterstattungen
Mir ist der Name der Station nicht mehr eingefallen
Stroke Unit - Danke!!;

Meine Mama und ich waren viel unterwegs um div. Sachen zu klären und anschließend im Krankenhaus.

Meinem Opa gehts so weit wieder gut. Gegen 18:30 Uhr kam dann auch die Ärztin. Es war tatsächlich ein kleines Schlägle, dass auf dem CT von gestern eindeutig zu sehen war.
Der Schlaganfall kam von den unerkanten Herz-Rythmus-Störungen. Um ihm aber Blutverdünner zu geben, musste noch einige Zeit und das CT abgewartet werden zwecks Einblutungen im Hirn. Seit gestern Abend wird nun auch versucht, seinen hohen Blutdruck irgendwie in den Griff zu bekommen. Keiner der Ärzte weiß, woher der kommt. Lag auch gestern bei über 200/60
Aber kurz bevor wir in sein Zimmer gekommen sind, hat er blutdrucksenkende Medikamente gespritzt bekommen. Nach 20 Minuten konnte man schon beobachten, dass der Blutdruck runter ging. Also auf dem besten Weg.

Aber dank der Ärztin ist es meinem Opa nun klar, dass er einen Schlaganfall hatte. Bis dato hat er das nicht mitbrkommen. Nur in der Notaufnahme, als es hieß: Herz-Rythmus-Störung - Infakt.
Da hat er 1 und 1 zusammen gezählt und meinte, er hatte einen Herzinfakt bekommen. Das wäre das schlimmste für ihn, da meine Uroma - also seine Mama - daran gestorben ist.

Generell lief es bisher so ab: mein Opa konnte so ziemlich alles noch machen. Auch Auto fahren. Zwar nur ins Nachbardorf zum Einkaufen, aber er war so weit noch selbstständig und wollte das die nächsten zwei Jahre - bis meine Mama in Ruhestand geht - beibehalten.
Er war bisher auch als Pflegeperson für meine Oma eingetragen. Mit Pflegestufe 1.

Vorläufig haben wir das gestern mal so hinbekommen, dass meine Mama 10 Arbeitstage zuhause bleiben kann und 90% Ihres Gehalts von der Krankenkasse wiederbekommt.

Allerdings besteht eben die Unklarheit, wie es danach weiter geht bzw. weiter gehen muss! Mein Opa macht sich selbst jetzt im Krankenhaus immer nur Gedanken um meine Oma. Auch wenn wir schon zig Mal gesagt haben, dass alles geklärt ist.

Er hat absolut keine Lust auf Reha. Weil dann ist er wieder nicht Zuhause und er hat ein schlechtes Gewissen uns allen gegenüber, daas Oma "an uns hängen bleibt".

Ich hoffe, ich konnte noch bisschen mehr ausholen und bisschen was zu erzählen wie der aktuelle Stand ist und erst einmal weiter geht.

Ich denke, ich werde den Threard auch noch weiterhin nutzen und aktuelle Geschehnisse aufschreiben und so besser verarbeiten können. So als kleines Ventil.
Nathalie83
674 Beiträge
05.10.2017 14:07
Mein Schwiegervater hatte letztes Jahr auch einen "kleinen" Schlaganfall. Leider ist auch mehr Zeit vergangen als man sich wünschen würde, bis er endlich im Krankenhaus war.
Das Vollbild, also sämtliche Auswirkungen/Schäden, hatte sich erst nach etwa weiteren 24 Stunden eingestellt, d.h. bei Einlieferung ging es ihm erst noch besser als am nächsten Tag.

Insgesamt hatte er aber keine schwerwiegenden motorischen oder sprachlichen Schäden, sondern "nur" Probleme mit der rechten Hand, anfänglich dem Laufen und verwaschene Sprache, Wortfindungsstörungen sowie Schluckprobleme.

Er hat sich mittlerweile gut erholt. Wer ihn vorher nicht kannte, würde wahrscheinlich gar nichts merken.

Er konnte nach ein paar Monaten auch wieder Autofahren (wäre wahrscheinlich schon vorher gegangen, hatte mehr mit "trauen" zu tun).

Die Reha konnte er von zu Hause aus machen, war der Krankenkasse sogar lieber

Das ist sicher bei jedem anders, aber nur mal so als kleiner Anhaltspunkt.

Alles Gute!
19.10.2017 18:14
Meinem Opa gehts bisher wieder ganz gut. Nur muss er noch mehr Tabletten einnehmen. Dad Schlaucht ihn ein bisschen. Er hat glaube ich noch nicht so ganz verstanden, was das alles für Tabletten sind
Er möchte auch nicht auf Reha. Die Ärzte im Krankenhaus meinten es reicht, wenn er Zuhause den Haushalt macht. Es geht im ja ganz gut.

Ich warte fleißig darauf, dass unser kleiner Mann ausziehen möchte. Macht aber bisher keine anstalten. Sind noch 5 Tage bis ET.

Gestern hat meine Oma bisschen panisch angerufen, dass unser Hausarzt in der Mittagszeit zu ihr kommt. Natürlich ging gleich wieder der Flattermann, dass was mit Opa ist.
Bei den beiden angekommen, war meine Oma auf Klo und mein Opa stand da mit dem Rollstuhl... es war sehr fragwürdig in dem Moment. Meine Oma ist mit dem Rollator in der Wohnung sehr gut zurecht gekommen.

Im Gespräch kam raus, dass sie vorgestern sich Bettfeftig gemacht hat. Nachts war alles wie immer. Am gestrigen Morgen konnte sie jedoch nicht mehr allein aufstehen. Geschweige denn Laufen

Irgendwie reisst es nicht ab im Moment...
Morgen kommt nochmal der Hausarzt zum Blutabnehmen.
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