Mütter- und Schwangerenforum

Lernschwäche? Oder wie kann ich meiner Tochter nur helfen?

Anonym 193286
3 Beiträge
04.04.2017 11:13
Hallo liebe Mamas,

ich eröffne diesen Thread weil ich einfach nicht mehr weiter weiss und hoffe, dass mir die Eine oder Andere ein paar Ratschläge, Denkanstöße oder gar Erfahrungswerte geben kann.
Es geht um meine Tochter, die Ende Juni 6 Jahre alt wird...
Eigentlich ist sie ein fröhliches, aufgewecktes und neugieriges Mädchen. Allerdings war es von Geburt an nicht immer leicht. Nachdem Sie 2Wochen nach ET zur Welt kam hatte Sie akute Anpassungsschwierigkeiten die ca. 2Wochen auf der Kinderstation behandelt wurden. Das Stillen klappte nur bedingt weil Sie nicht so recht wusste was Sie an der Brustwarze "tun" muss und ihr das saugen daran wahrscheinlich auch zu anstrengend war. Gekümmert wurde sich leider darum so gar nicht (das es Stillberatinnen gibt wusste ich damals noch nicht). Also pumpte ich ausschließlich ab und gab ihr meine Milch per Flasche. Als wir dann zu Hause waren ging es los, dass sie mehrere Std am Tag schrie und kaum mehr schlief (auch Nachts nicht). Ich ging zum Osteopathen und besorgte mir ein Tragetuch. Nach ein paar Monaten beruhigte sich das dann. Irgendwann fing ich dann an sie an richtiges essen gewöhnen zu wollen (selbstgekocht) was sie bis kurz nach dem 1. Geburtstag strikt verweigerte. Egal was ich anbot, ob Brei, Fingerfood usw... sie wollte nur ihre Milch. Nach dem 1. Geburtstag gingen irgendwann ein paar Bissen Brot aber es ist bis heute so, dass sie eine seeeeehr mäkilige Esserin ist. Obst und Gemüse würde am liebsten komplett wegfallen (da kann ichs noch so schön zurecht machen, mit ihr zusammen einen Salat zubereiten usw... Fehlanzeige) und dafür nur ungesundes wie Süßkram, Fettiges...einfach generell Ungesundes obwohl es das bei uns nur selten gibt. Wenn sich ihre Cousinen im Sommer zb auf die vielen Früchte stürzen zieht sie nur ein Gesicht und isst mit murren vllt eine Kirsche. Ich war und bin selbst immer auf gesunde und frische Kost bedacht und weiss echt nicht woher das bei ihr kommt... Man könnte meinen, dass es bei mir in der Vergangenheit für sie nur Milchreis, Eierkuchen usw gab...

Und es geht noch weiter...

Im November 2013 und Anfang 2016 wurden ihr jeweils die Polypen entfernt weil sie sehr schlecht hörte. Zudem bekam sie Paukenröhrchen beidseits und ist aufgrund ihrer sprachlichen Schwierigkeiten in logopädischer Behandlung. Es ist zwar so, dass sie seitdem wahnsinnige Fortschritte gemacht hat aber eben nach wie vor Nachholbedarf hat. Sie verwendet zb falsche Artikel vor den Substantiven, der Satzbau ist sehr wirr und mitunter fehlt ihr der Wortschatz um sich richtig mitzuteilen. Da sie zudem auch oft recht unkonzentriert ist, habe ich sie ein Jahr von der Schule turückstellen lassen.

Leider ist es auch so, dass sie vom Wesen her auch sehr altklug und besserwisserisch ist D.h. es ist auch nicht gerade leicht sie von ihren falschen Ansichten umzulenken. Im Kindergarten wollen gleichaltrige Kinder kaum mit ihr zu tun haben weil sie jede Kleinigkeit der Erzieherin petzt. Sie begreift irgendwie auch nicht, dass man das nicht macht und sie deshalb kaum Freunde hat (wenn dann nur um einiges jüngere Kinder). Als ich ihr erklärte, dass sie das nicht machen soll fragte sie mich nur wie sie das schaffen soll nicht zu petzen...

Oft habe ich das Gefühl, dass sie im Kiga mit geschlossenen Augen/ Ohren rumläuft wenn die Erzieherin was erzählt oder auch hier bei mir zu Hause. Zb weiß sie mit bald 6 Jahren nicht was das Wetter oder die Jahreszeiten sind obwohl ich es vorallem auch in letzter Zeit wieder sooooo oft angesprochen habe (auch in Form von Wimmelbüchern, am Kalender,...). Wenn ich oder jemand anders etwas vorliest hört sie entweder nicht richtig zu oder redet immerzu dazwischen. Wenn ich mich allerdings mit einem Erwachsenen unterhalte dann merkt sie sich davon alles und verfolgt jedes gesagte Wort. Am Gehör liegt es also nicht...

In den vergangenen We's habe ich mit ihr viel gebastelt und letztes We waren wir auf einer Pferderanch. Als im Kiga gestern über das We erzählt wurde erwähnte sie das überhaupt nicht, sondern nur, dass sie Sonntag Cinderella gucken durfte. Überhaupt geht ihr der TV über alles obwohl ich den Fernsehkonsum auf max. eine Dreiviertel Std pro Tag beschränke. Im Kindergarten komm ich mir schon so blöd vor weil es nach ihren Erzählungen den Anschein macht als würde sie völlig vernachlässigt.
Sie begreift zb auch nicht, dass man sich bei Erlebnissen aufs wesentliche beschränkt. Sie erzählt haarklein ihren Tag was sie wann genau gemacht hat... Gestern war wieder so ein Tag wo ich wirklich den Tränen nahe war weil die ganzen "Baustellen" einfach nicht abreissen und ich mich frage was ich bloß falsch mache.

In der Vorschule sagte die Erzieherin macht sie ordentlich und interessiert mit aber dennoch verwechselt sie Zahlen mit Buchstaben. Die Vorschul"lehrerin" war auch davon überzeugt, dass sie schulfähig ist weil sie die "1" so schön schreibt aber sie hat von ihren Schwierigkeiten auch so gut wie keine Ahnung weil meine Tochter im Kiga eher ruhig is- ganz im Gegensatz zu Hause.

Aktuell fühle ich mich wie in einer Sackgasse und könnte nur heulen weil ich nicht weiss wie ich ihr noch helfen kann...

Wer bis zum Ende meines Posts angelangt ist dem danke ich von Herzen!

Vllt gibt es hier ja die eine oder andere Mama die mir Ratschläge geben kann oder ähnliches Problem hat/ hatte...

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

sehr privat und ich mein Kind schützen möchte

Aja99
3996 Beiträge
04.04.2017 11:30
Erst mal Kopf Hoch .
Ich würde dir Raten zu deinem Kinderazt zu gehen und eine Ünerweisung in ein SPZ -Sozialpädiatrisches Zentrum .
Dort findest du Ärzte /Psychologen /Therapeuten die auf Entwicklungsdiaknostik von Kinder spezialisiert sind , die dir und deinem Kknd weiter helfen können .
Melly82
4030 Beiträge
04.04.2017 11:34
Hm, klingt ja schon alles ein wenig abweichend von der norm.

Haste mal an autismus gedacht?
Anonym 193286
3 Beiträge
04.04.2017 11:44
Zitat von Melly82:

Hm, klingt ja schon alles ein wenig abweichend von der norm.

Haste mal an autismus gedacht?


Ja den Gedanken hatte ich schon öfters. Auch an AD(H)S. Aber die Symptome die man so liest passen dann doch irgendwie wieder nicht...
Dinge die sie interessieren wie tanzen, singen, basteln... das macht sie voller Eifer und gerade neue Liedtexte merkt sie sich sehr schnell... Ich denke die Thema wo es hapert sind Themen die sie halt nicht interessieren die aber so im alltäglichen Leben einfach dazu gehören.

Anfang März bei der Schuluntersuchung hat sie zb super mitgemacht und in allen Bereichen gut abgeschnitten. Sogar die Kurze Geschichte die dort vorgelesen wurde konnte sie super nacherzählen. Ich hab mich da echt verarscht gefühlt und die Ärztin konnte meine Bedenken so gar nicht teilen (die Logopädin die sie wöchentlich sieht allerdings schon).

Ich denke bei der Schuluntersuchung war sie nur so aufmerksam weils mal was besonderes, neues war...
Anonym 193286
3 Beiträge
04.04.2017 11:47
Zitat von Aja99:

Erst mal Kopf Hoch .
Ich würde dir Raten zu deinem Kinderazt zu gehen und eine Ünerweisung in ein SPZ -Sozialpädiatrisches Zentrum .
Dort findest du Ärzte /Psychologen /Therapeuten die auf Entwicklungsdiaknostik von Kinder spezialisiert sind , die dir und deinem Kknd weiter helfen können .


Am 13. habe ich mit meiner Jüngsten (5Monate) einen Termin. Da werde ich das mal ansprechen.
04.04.2017 11:52
Ich hätte auch an den Kinderarzt als ersten Ansprechpartner gedacht; der kann Dir bestimmt auch weitere Ansprechpartner empfehlen.

Kleiner Nachtrag: und vom "Symptome googeln" würde ich echt die Finger lassen
sineli
8300 Beiträge
04.04.2017 14:42
Falls dein Kind wirklich Probleme beim Lernen haben wird, geh offen damit um. Im Zeitalter der Inklusion sollte das kein Problem sein. Deine Tochter bekommt dann einen Förderplan und evtl. wird ein Förderbedarf festgestellt (Förderschullehrkraft wird eingeschaltet, es gibt runde Tische usw.). Sie kann ganz normal mit den anderen Kindern in eine Klasse gehen. Da sind eh alle so unterschiedlich und wie gesagt: Inklusion ist ein Menschenrecht und somit das Recht des Kindes. Man kann dies als Eltern auch einfordern.

Im Alltag kann ich wenig Hilfen geben als viel Struktur, vllt. überfordern Wimmelbücher, meine ist in der ersten Klasse und noch nicht sicher mit den Wochentagen, kennt die Uhr nur rudimentär... Und? Derzeit ist mir lieber, sie tobt draußen rum .
04.04.2017 19:50
Erstmal: ich kann dir da leider gar nicht helfen, kenne mich nicht aus.

Aber ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen. Ich verstehe, dass du einfach nicht nachvollziehen kannst, wie sie so ticken kann, da du es ganz anders beabsichtigst durch deine Erziehung und dein Verhalten.

So etwas ist auch eine Angst von mir, dass ich mein Kind irgendwann einfach nicht verstehen kann.

Und ein Stück weit klingt es etwas nach Charakter und auch nach eigener Logik. Gerade die Situation mit dem petzen.
Wann entwickelt sich Einfühlungsvermögen bei Kindern? In Bezug auf das Alter?
Wie reagiert sie, wenn du versucht dich mit ihr zusammen in die Lage anderer hineinzuversetzen?
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