Mütter- und Schwangerenforum

Urintherapie +++ Gift oder heilender Saft?

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Abuja
10218 Beiträge
04.08.2012 22:11
Urin zu trinken ist im besten Fall harmlos

Tatsache ist vielmehr, dass der Urin-Konsum im besten Fall harmlos sein kann, jedoch grundsätzlich das Risiko von Infektionen oder Vergiftungserscheinungen besteht. Schließlich führt man über das Urin-Trinken bereits ausgeschiedene Abfallprodukte des Stoffwechsels in den Körper zurück, was bei größeren Mengen letztlich wie eine Unterfunktion der Niere wirken kann.

Und die szenetypische Behauptung, Urin sei "medizinisch steril", seine Verwendung könne insofern als "Basistherapie bei fast allen Leiden" gelten, ist gefährlicher Unsinn, der auch nicht dadurch relativiert wird, dass das oben erwähnte Lehrbuch einräumt: "Befinden sich im Urin Eiterbeimischungen, verbietet sich die innere Anwendung. Dann lässt sich der Urin höchstens zu homöopathischen Substanzen aufbereiten".

Über den Harnleiter abgelassener Urin ist bakteriell besetzt. Keimfrei wäre er nur dann, wenn er, organische Gesundheit des Spenders vorausgesetzt, durch eine Punktion direkt aus der Blase gewonnen würde. Und je länger der Urin herumsteht, desto höher und damit pathogener wird die Bakteriendichte. Entgegen aller Behauptungen ist auch die externe Behandlung von Allergien oder Neurodermitis mit Urin sehr skeptisch zu sehen, Nachweise für eine entsprechende Wirksamkeit existieren nicht.

Trotzdem wird von Alternativheilern quer durch die Republik die besondere "Heilkraft des Urins" beschworen. In der einschlägigen Literatur ist die Rede davon, Urin helfe gegen "Asthma, Bronchitis, chronische Erkrankungen, Durchfall, Erkältungen und so fort durch das ganze Alphabet", es finden sich hanebüchenste Ratschläge wie uringetränkte Kopfwickel gegen Migräne oder entsprechend präparierte Tampons bei Scheidenentzündung.

Tägliches Gurgeln mit frischem Urin erhalte die Gesundheit von Hals, Nase und Ohren bis ins hohe Alter, Infektionserkrankungen wie Scharlach oder Diphtherie könnten mit Urin einfach weggegurgelt werden.

Besonders empfehlenswert sei es auch, bei Haarausfall die betroffenen Stellen mit Urin einzureiben. Zu diesem Zwecke eigne sich allerdings kein frischer Urin, sondern nur Urin, der zumindest drei Tage in einem luftdicht abgeschlossenen Behältnis gereift sei. Zwei- bis dreimal pro Woche auf den kahlen Stellen verteilt sorge er dafür, dass garantiert neue Haare keimten.

Neben derlei jeder Hygiene spottendem Unfug finden sich auch Maßgaben, die schon ans Kriminelle heranreichen: So wird von "guten Ergebnissen" fabuliert, die zu erzielen seien, wenn "Ekzeme um die Augen" mit Urin behandelt würden.

Bei Sehproblemen sei grundsätzlich ratsam "mehrmals täglich Eigenurin in die Augen zu träufeln", was in vielen Fällen das Tragen einer Brille erübrige. Bei Patienten, die zum Beispiel mit Chlamydien infiziert sind, kann eine solche Behandlung allerdings eine gefährliche Augenentzündung hervorrufen.

Selbst von Fastenkuren ist die Rede, bei denen über drei Wochen hinweg nur Urin und Wasser getrunken wird.

Quelle: www.süddeutsche.de
Jule_13
116 Beiträge
05.08.2012 09:14
@Abuja

Meines Wissens nach ist Urin nur dann steril, wenn er sofort getrunken wird.
Aber es ist sehr interessant, was du darüber noch gefunden hast. Ich für meinen Teil hab mich zwar noch keinen kompletten Check gemacht, ob ich organisch einwandfrei gesund bin aber das werde ich noch nachholen.

Allerding habe ich bisher an die hundert Erfahrungsberichte gelesen, die wohl nur gute Erfahrungen damit erzielt haben...

Und da ich auch ein Verschwörungtheoretiker in sämtlichen Bereichen bin glaube ich auch, dass Urin von öffentlicher Stelle immer als Abfallprodukt nicht gut dargestellt wird. Schließlich soll es ja gegen so ziemlich alle schimmen Krankheiten helfen und mal ehrlich.....wenn die ein arzt empfihlt "trink deinen Urin" dann würde ja kein Mensch mehr an Medikamenten verdienen und das wird die Pharmaindustrie ja wohl verhindern zu wissen.....
Jule_13
116 Beiträge
05.08.2012 09:20
Aber mal was ganz anderes.....Bei der Urintherapie geht es mir ja nicht um mich.....ich mache das ohne Bedenken weiterhin.

Mein Arzt meinte ich soll morgens einen Teelöffel meines oder den meiner Tochter mit ihn ihre Milch gebe. Da sie nicht geimpft ist, stärke es ihr Immunsystem.
Da ich bisher noch rauche werde ich meinen Urin definitiv nicht nehmen, aber sollte sie dann größer sein und selbst trinken können, werde ich anfangen sie dahin gehend zu bringen, auch ihren Urin zu trinken.

Aber bis dahin sammle ich fleißig weiter Infos und bin auch für jede Anregung in dieser Richtung dankbar
Mama1982
9632 Beiträge
05.08.2012 09:38
Zitat von Jule_13:

Aber mal was ganz anderes.....Bei der Urintherapie geht es mir ja nicht um mich.....ich mache das ohne Bedenken weiterhin.

Mein Arzt meinte ich soll morgens einen Teelöffel meines oder den meiner Tochter mit ihn ihre Milch gebe . Da sie nicht geimpft ist, stärke es ihr Immunsystem.
Da ich bisher noch rauche werde ich meinen Urin definitiv nicht nehmen, aber sollte sie dann größer sein und selbst trinken können, werde ich anfangen sie dahin gehend zu bringen, auch ihren Urin zu trinken.

Aber bis dahin sammle ich fleißig weiter Infos und bin auch für jede Anregung in dieser Richtung dankbar


also den gedanken find ich jetzt noch ekeliger als meinen eigenen zu mir zu nehmen obwohl ich selbst das nicht könnte
Jule_13
116 Beiträge
05.08.2012 14:46
@Mama1982

Ja, ich darf halt nur ihren oder meinen Urin benutzen...aber wie gesagt ich warte eh, bis sie so groß ist, dass sie ihren eigenen Urin trinken kann.
Mal davon abgesehen weißt du ja auch, dass ich meine Kleine nicht impfen lasse und von demher ist ein starkes Immunsystem von großem Nutzen.
Der Ekel sei aber auch mal dahingestellt.....was mich interessiert ist der Nutzen, den mein Körper dadurch haben soll.
katkat
5587 Beiträge
08.08.2012 15:32
Zitat von Jule_13:

@Mama1982

Ja, ich darf halt nur ihren oder meinen Urin benutzen... aber wie gesagt ich warte eh, bis sie so groß ist, dass sie ihren eigenen Urin trinken kann .
Mal davon abgesehen weißt du ja auch, dass ich meine Kleine nicht impfen lasse und von demher ist ein starkes Immunsystem von großem Nutzen.
Der Ekel sei aber auch mal dahingestellt.....was mich interessiert ist der Nutzen, den mein Körper dadurch haben soll.


sorry, julchen, aber ich muss grad voll lachen "mama, ich bin schon groß! ich kann meinen eigenen pipi trinken" "ja, mein kind" - sorry, OT, aber das fand ich grad niedlich
Sam28
1 Beiträge
30.12.2016 14:27
Hallo liebe Diskutierende,

ich weiß, eure Diskusion zum Thema Urintherapie ist schon etwas veraltet, doch ich hoffe mein Beitrag kommt doch noch bei euch an.

Ich hatte vor einem Jahr durch meine Frau von der Urintherapie gehört und fand die Idee eigenen Urin zu trinken absolut abscheulich. Doch als sich einen Tag später eine Erkältung auftuen wollte, überwand ich mich heimlich und trank nur einen Schluck meines frischen Urins. Ich war mein Leben lang sehr anfällig für erkältungen, doch seit dem Tag an, hab ich keine Lasten mehr damit, es sei denn ich vergesse beim ersten Anzeichen von Erkältung einen Schluck zu trinken. Ist die Erkältung erst mal da, ist es schon zu spät. Dann hilft der Eigenurin nur noch als Treibstoff zum pushen des Abwehrsystems.

Zur Therapie sei meines Wissens nur der Eigenurin wirkungsvoll. Es reicht schon ein kleiner Schluck aus. Es geht dabei nicht um die Menge sondern um den Reinen Inhaltsstoff, der das Immunsystem wie ein Schalter auf hochturen bringt.

Meine Frau ist momentan Schwanger und wenn Ihre Schwangerschaftsübelkeit sehr schlimm ist, trings sie einen winzigen Schluck (ca 6-10 Tropfen) ihres Eigenurins. Das hilft besser als jedes andere Mittel, für ungefähr zwei Tage dauert die Wirkung an. Es ist jedoch nicht gesagt ob dies auch gut für das Baby ist, da in der Tat im Urin ein gwisser Anteil an Toxiden (Giften) vorhganden sein soll. Daher ist weitere Forschung auf dem Gebiet von Nöten.

Fakt ist jedoch, dass die Pharmaindustrie und die Medizin die Eigenurintherapie in Abrede stellen muss, da es in der Tat große Auswirkungen in den Geschäftszahlen hätte.

Ich habe von Berichten gehört, wo Menschen jeden Tag ein paar tropfen des Eigenurins zu sich nehmen und nie krank sind. Ich bevorzuge jedoch, meinen Körper nicht daran zu gewöhnen, und dies nur im Anflug von Krankheitszeichen zu nehmen.

Bei einer akuten Blasenentzündung ist in jedem Falle davon abzuraten. Auch bei einem Nierenleiden sollte man vllt davon absehen.
Ansonsten rate ich jedem hier, den Ekel mal zu überwinden (was auch zur Charakterbildung gut ist) und im Anflug von Erkältung oder anderen Krankheiten vom Morgenurin (der sei am effektievstem) einen Schluck zu trinken. Ruhig 3-4 Tage nacheinander. Dabei natürlich die gesunde Ernährung nicht vergessen. Besonders extra an Vitamin C sollte mit der Eigenurintherapie verbunden sein.

Ich hoffe ich konnte euch weiterhelfen.
Beste grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Marf
28122 Beiträge
30.12.2016 14:34
Urin ist ein Abfallprodukt.Der Körper scheidet mit ihm allen unbrauchbaren Mist heraus.Dann trinke ich es doch nicht wieder?!
Er ist zwar steril,jedoch der Inhalt wird deswegen nicht besser.
Ach...und Krebs vorzubeugen damit.....oh Mann......
30.12.2016 17:45
Zitat von Sam28:

Hallo liebe Diskutierende,

ich weiß, eure Diskusion zum Thema Urintherapie ist schon etwas veraltet, doch ich hoffe mein Beitrag kommt doch noch bei euch an.

Ich hatte vor einem Jahr durch meine Frau von der Urintherapie gehört und fand die Idee eigenen Urin zu trinken absolut abscheulich. Doch als sich einen Tag später eine Erkältung auftuen wollte, überwand ich mich heimlich und trank nur einen Schluck meines frischen Urins. Ich war mein Leben lang sehr anfällig für erkältungen, doch seit dem Tag an, hab ich keine Lasten mehr damit, es sei denn ich vergesse beim ersten Anzeichen von Erkältung einen Schluck zu trinken. Ist die Erkältung erst mal da, ist es schon zu spät. Dann hilft der Eigenurin nur noch als Treibstoff zum pushen des Abwehrsystems.

Zur Therapie sei meines Wissens nur der Eigenurin wirkungsvoll. Es reicht schon ein kleiner Schluck aus. Es geht dabei nicht um die Menge sondern um den Reinen Inhaltsstoff, der das Immunsystem wie ein Schalter auf hochturen bringt.

Meine Frau ist momentan Schwanger und wenn Ihre Schwangerschaftsübelkeit sehr schlimm ist, trings sie einen winzigen Schluck (ca 6-10 Tropfen) ihres Eigenurins. Das hilft besser als jedes andere Mittel, für ungefähr zwei Tage dauert die Wirkung an. Es ist jedoch nicht gesagt ob dies auch gut für das Baby ist, da in der Tat im Urin ein gwisser Anteil an Toxiden (Giften) vorhganden sein soll. Daher ist weitere Forschung auf dem Gebiet von Nöten.

Fakt ist jedoch, dass die Pharmaindustrie und die Medizin die Eigenurintherapie in Abrede stellen muss, da es in der Tat große Auswirkungen in den Geschäftszahlen hätte.

Ich habe von Berichten gehört, wo Menschen jeden Tag ein paar tropfen des Eigenurins zu sich nehmen und nie krank sind. Ich bevorzuge jedoch, meinen Körper nicht daran zu gewöhnen, und dies nur im Anflug von Krankheitszeichen zu nehmen.

Bei einer akuten Blasenentzündung ist in jedem Falle davon abzuraten. Auch bei einem Nierenleiden sollte man vllt davon absehen.
Ansonsten rate ich jedem hier, den Ekel mal zu überwinden (was auch zur Charakterbildung gut ist) und im Anflug von Erkältung oder anderen Krankheiten vom Morgenurin (der sei am effektievstem) einen Schluck zu trinken. Ruhig 3-4 Tage nacheinander. Dabei natürlich die gesunde Ernährung nicht vergessen. Besonders extra an Vitamin C sollte mit der Eigenurintherapie verbunden sein.

Ich hoffe ich konnte euch weiterhelfen.
Beste grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr

Lieber neuer User, der sich hoffentlich nicht extra in einem Mütterforum angemeldet hat, um in einem uralten Thread Werbung für eine unsinnige, nicht ungefährliche und medizinisch längst veraltete Methode zu machen.
Ich empfehle dir, deiner Frau zuliebe, dir gut den ersten Post auf dieser Seite (von Abuja) durchzulesen. Dieser zeigt nämlich ganz genau die Faktenlage zu diesem Thema auf. Gerade in der Schwangerschaft sollten man nicht mit solchen Praktiken experimentieren.

Weitere Forschung auf diesem Gebiet ist ganz sicher unnötig, da bereits vor vielen Jahren ordentlich Forschung betrieben wurde, die eindeutig besagt, was Abuja schön zusammengefasst hat. Zudem können die Psychologie und die Gehirnforschung bereits seit einiger Zeit ausreichend gut erklären, wie es zu den von dir erwähnten Positivberichten bei unsinnigen Alternativ-Methoden kommt. U.a. die Placebo-Forschung der Harvard Medical School hat da in den letzten Jahren einige erstaunliche Erkenntnisse gewonnen. Sehr empfehlenswerte Lektüre.

Hier noch etwas kritischer Lesestoff dazu:
https://www.psiram.com/ge/index.php/Urintherapie
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