Mütter- und Schwangerenforum

An alle Karrierefrauen: Wie vereinbart ihr Karriere und KiWu?

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12.08.2017 18:26
Zitat von Skorpi:

Zitat von Blubbermaus:

Liebe Mädels,

mein Mann (34) und ich (26) - bisher kinderlos - haben schon recht lange einen starken Kinderwunsch. Die Voraussetzungen sind theoretisch optimal: wir sind finanziell gut abgesichert, haben beide sichere Jobs mit unbefristeten Verträgen, wohnen in einer großen Wohnung mit 3 Zimmern und wir sind uns nach mittlerweile 4 Jahren Beziehung sehr sicher, dass wir mit keinem anderen Menschen den Rest unseres Lebens verbringen wollen!

Leider gibt es aber noch eine weitere große Liebe in meinem Leben: mein Job! Ich habe mir in der Firma, für die ich arbeite, einen Namen gemacht und ich habe das Gefühl, dass ich derzeit richtig am Durchstarten bin. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und möchte natürlich noch viel erreichen.
Jedoch habe ich Angst, dass ich den "richtigen Moment" (den es ja eh nie gibt) verpasse und irgendwann als karrieregeile Frau einsam und kinderlos dastehe

Ich kann mir nur derzeit nicht vorstellen, 1 Jahr oder länger auf Arbeit auszufallen... Man ist doch dann völlig raus und fängt quasi bei Null an oder?

Wie habt ihr Familie und Karriere als Frau vereinbaren können? Habt ihr vielleicht ein Modell mit eurem Arbeitgeber gefunden, wie ihr auch während der Elternzeit immer mit involviert werden konntet? Zum Beispiel ein paar Stunden Homeoffice pro Woche? Oder ab und zu trotzdem an Meetings teilnehmen? Oder ist vielleicht der Mann in Elternzeit gegangen?

Mich würden eure Erfahrungen sehr interessieren!

(Bevor ich gesteinigt werde: Mir ist natürlich bewusst, dass sich mit einem Kind die Prioritäten ohnehin verschieben und der Job am Ende dann sowieso zweitrangig ist. Ich finde es aber trotzdem schade, dass sich Frauen heutzutage offensichtlich immer noch zwischen Familie und Karriere entscheiden müssen und suche einfach nach Möglichkeiten, beides zu vereinbaren.)


Huhu, ich kann dich da so gut verstehen. Als ich mit meiner großen schwanger wurde, was nicht geplant war, hab ich gefühlt Monate durchgeheult, weil ich eben wirklich Ängste hatte, beruflich gesehen, weil ich meinen Job einfach auch sehr liebe, er aber zum Teil auch sehr Zeitaufwendig ist. Heute bin ich froh, dass es so gekommen ist, denn wäre ich nicht schwanger geworden, hätte ich wohl auch heute noch keine Kinder, da es irgenwie diesen einen richtigen Augenblick gar nicht so gibt.

Wir haben uns für eine Babysitterin entschieden und ich bin nicht in Elternzeit gegangen. Ich hab praktisch direkt weiter gearbeitet und es hat super geklappt. Ich habe es mir um einiges schwieriger vorgestellt, muss aber auch dazu sagen, dass wir unsere Arbeitszeit selbst bestimmen können.

Und heute haben wir zwei Kinder, immer noch die gleiche Babysitterin und planen Kind Nummer drei. Aber auch beim dritten Kind habe ich wieder ähnliche Gedanken wie du aktuell. Wir haben den Kinderwunsch zwischendrin immer mal pausiert, aus beruflichen Gründen und wegen der Angst, dass es aktuell nicht der richtige Zeitpunkt wäre. Haben uns aber auch wieder selber in Erinnerung gebracht, dass es einfach diesen einen richtigen Zeitpunkt einfach nicht gibt und lassen es nun auf uns zukommen. Optimal wäre eine Schwangerschaft ab Oktober, nur wer garantiert mir, dass ich direkt dann schwanger werde? Genau planen kann man das also ja auch nicht.

Vielleicht konnte ich dir da ein bisschen Mut machen. Meine Kinder kennen es nicht anders, dass eben öfter mal die Babysitterin kommt, beide kennen sie ja auch seit Geburt, sie gehört also praktisch zur Familie und sie sind glücklich. Wir achten aber auch darauf, dass wir eben ausreichend Zeit mit den Kindern haben. Wenn man Tage hat, an denen man sehr viel zu tun hat, Termine hat, dann nutzen wir die freie Zeit zwischendrin immer mit den Kindern.

Also, Kind und Karriere geht auf jeden Fall, wenn man gut organisiert ist.


Danke, dein Beitrag hat mir wirklich Mut gemacht Manchmal hoffe ich auch, dass einfach ein "Unfall" passiert und quasi das Schicksal für mich entscheidet Bisher ist das aber leider nicht eingetreten

Darf ich fragen, wie das funktioniert hat, wenn du nicht in elterzeit gegangen bist? Hast du von zu Hause aus gearbeitet? Wie viele Stunden hast du gearbeitet?
12.08.2017 18:42
Zitat von Blubbermaus:

Zitat von Skorpi:

Zitat von Blubbermaus:

Liebe Mädels,

mein Mann (34) und ich (26) - bisher kinderlos - haben schon recht lange einen starken Kinderwunsch. Die Voraussetzungen sind theoretisch optimal: wir sind finanziell gut abgesichert, haben beide sichere Jobs mit unbefristeten Verträgen, wohnen in einer großen Wohnung mit 3 Zimmern und wir sind uns nach mittlerweile 4 Jahren Beziehung sehr sicher, dass wir mit keinem anderen Menschen den Rest unseres Lebens verbringen wollen!

Leider gibt es aber noch eine weitere große Liebe in meinem Leben: mein Job! Ich habe mir in der Firma, für die ich arbeite, einen Namen gemacht und ich habe das Gefühl, dass ich derzeit richtig am Durchstarten bin. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und möchte natürlich noch viel erreichen.
Jedoch habe ich Angst, dass ich den "richtigen Moment" (den es ja eh nie gibt) verpasse und irgendwann als karrieregeile Frau einsam und kinderlos dastehe

Ich kann mir nur derzeit nicht vorstellen, 1 Jahr oder länger auf Arbeit auszufallen... Man ist doch dann völlig raus und fängt quasi bei Null an oder?

Wie habt ihr Familie und Karriere als Frau vereinbaren können? Habt ihr vielleicht ein Modell mit eurem Arbeitgeber gefunden, wie ihr auch während der Elternzeit immer mit involviert werden konntet? Zum Beispiel ein paar Stunden Homeoffice pro Woche? Oder ab und zu trotzdem an Meetings teilnehmen? Oder ist vielleicht der Mann in Elternzeit gegangen?

Mich würden eure Erfahrungen sehr interessieren!

(Bevor ich gesteinigt werde: Mir ist natürlich bewusst, dass sich mit einem Kind die Prioritäten ohnehin verschieben und der Job am Ende dann sowieso zweitrangig ist. Ich finde es aber trotzdem schade, dass sich Frauen heutzutage offensichtlich immer noch zwischen Familie und Karriere entscheiden müssen und suche einfach nach Möglichkeiten, beides zu vereinbaren.)


Huhu, ich kann dich da so gut verstehen. Als ich mit meiner großen schwanger wurde, was nicht geplant war, hab ich gefühlt Monate durchgeheult, weil ich eben wirklich Ängste hatte, beruflich gesehen, weil ich meinen Job einfach auch sehr liebe, er aber zum Teil auch sehr Zeitaufwendig ist. Heute bin ich froh, dass es so gekommen ist, denn wäre ich nicht schwanger geworden, hätte ich wohl auch heute noch keine Kinder, da es irgenwie diesen einen richtigen Augenblick gar nicht so gibt.

Wir haben uns für eine Babysitterin entschieden und ich bin nicht in Elternzeit gegangen. Ich hab praktisch direkt weiter gearbeitet und es hat super geklappt. Ich habe es mir um einiges schwieriger vorgestellt, muss aber auch dazu sagen, dass wir unsere Arbeitszeit selbst bestimmen können.

Und heute haben wir zwei Kinder, immer noch die gleiche Babysitterin und planen Kind Nummer drei. Aber auch beim dritten Kind habe ich wieder ähnliche Gedanken wie du aktuell. Wir haben den Kinderwunsch zwischendrin immer mal pausiert, aus beruflichen Gründen und wegen der Angst, dass es aktuell nicht der richtige Zeitpunkt wäre. Haben uns aber auch wieder selber in Erinnerung gebracht, dass es einfach diesen einen richtigen Zeitpunkt einfach nicht gibt und lassen es nun auf uns zukommen. Optimal wäre eine Schwangerschaft ab Oktober, nur wer garantiert mir, dass ich direkt dann schwanger werde? Genau planen kann man das also ja auch nicht.

Vielleicht konnte ich dir da ein bisschen Mut machen. Meine Kinder kennen es nicht anders, dass eben öfter mal die Babysitterin kommt, beide kennen sie ja auch seit Geburt, sie gehört also praktisch zur Familie und sie sind glücklich. Wir achten aber auch darauf, dass wir eben ausreichend Zeit mit den Kindern haben. Wenn man Tage hat, an denen man sehr viel zu tun hat, Termine hat, dann nutzen wir die freie Zeit zwischendrin immer mit den Kindern.

Also, Kind und Karriere geht auf jeden Fall, wenn man gut organisiert ist.


Danke, dein Beitrag hat mir wirklich Mut gemacht Manchmal hoffe ich auch, dass einfach ein "Unfall" passiert und quasi das Schicksal für mich entscheidet Bisher ist das aber leider nicht eingetreten

Darf ich fragen, wie das funktioniert hat, wenn du nicht in elterzeit gegangen bist? Hast du von zu Hause aus gearbeitet? Wie viele Stunden hast du gearbeitet?


Das freut mich!

Wie gesagt mit viel Unterstützung der Babysitterin. Ansonsten nehmen wir die Kinder eben auch mit auf die Arbeit, z.B. wenn wir Termine haben, da ist aber eben auch die Babysitterin immer mit bei. Ansonsten können wir auch von zuhause aus arbeiten, ganz am Anfang haben wir das so auch oft gemacht, ansonsten haben wir aber auch unsere Räumlichkeiten, da nehmen wir die Kinder aber auch nicht mehr mit. In der Zeit sind die Kinder dann im Kindergarten (oder bald eben auch in der Schule) oder mit der Babysitterin zuhause.

Stunden kann ich dir gar nicht sagen. Manchmal nur den Vormittag, manchmal aber auch bis in die Nacht rein. Entscheiden wir in der Regel aber auch selber.

Freya85
110 Beiträge
12.08.2017 19:39
Ich muss mich auch jetzt mal outen.
Hier in den USA haben wir sowas wie Mutterschutz, Elternzeit oder Kündigungsschutz bei Schwangerschaft gar nicht. Ich MUSSTE so schnell wie möglich wieder arbeiten. Bei allen 3 Schwangerschaften (und auch jetzt bei der 4. wird das so sein) war ich nicht länger als ein paar Wochen weg. Bei meinem ersten Kind stand ich 1 Tag nach der Geburt schon wieder beim Meeting.
Natürlich, die Kinder waren weit mehr fremd betreut als es mir lieb war (Au Pair/Nanny, Großeltern) aber wir haben alles getan um die Zeit die wir mit den Kindern hatten sinnvoll zu nutzen.
Es war verdammt hart die ersten Jahre. Ich hab teilweise tagelang nicht mehr als 2-3h geschlafen, weil ich nachts gearbeitet hab um zumindest mal ein bisschen Zeit mit meinen wachen Kindern verbringen zu können.

Aber ich würde selbst jetzt noch sagen das es die absolut richtige Entscheidung war. Es hat sich gelohnt. Wir sind finanziell so gut abgesichert das ich nächstes Jahr meinen Job vorerst komplett aufgeben werde. Vielleicht fange ich irgendwann wieder an ein paar Stunden zu arbeiten, aber vorerst hab ich genug von 72h-Wochen und nur 8 bezahlten Urlaubstagen im Jahr.

Karriere und Kinder geht. Aber irgendwer steckt doch immer ein bisschen zurück. Man muss halt ein Modell finden das funktioniert für die Kinder und die Karriere (ein familienfreundlicher Arbeitgeber schadet auch nicht). Ich weiß aber auch das ich eine Person bin, die wäre verrückt geworden wenn ich die Arbeit nicht gehabt hätte zum "abschalten". So sehr ich meine 4 Kinder liebe, aber mir hat die Arbeit auch Spaß gemacht und ich hätte mir immer ein Vorwurf gemacht wenn ich meine Karriere mit dem ersten Kind aufgegeben hätte.
12.08.2017 20:07
Alles was ich vom lesen noch weiss

"7 kinder"

Ich bin eine ganz schlimme arbeitnehmerin.
Ich komme um 6 und gehe um 2
7h arbeiten fertig
Das mache ich 5x die Woche und der Rest interessiert mich nicht.

Ich denke liebe TS dass es nie so wird wie jetzt. Vllt wird es kein Karriere Knick werden du wirst dich verändern und dein Leben ja nun auch. In wie weit wird man sehen.
Frag dich doch in du jetzt damit leben könntest die Karriere im schlimmsten Fall zu beenden.
Wenn nicht arbeite weiter.
Hast du die Disziplin... versuche es.

Ich war jeden Monat 1x mit Baby zu Besuch im büro.
Damit mich niemand vergisst und ich auf den laufenden Bleibe.

Beim ersten bin ich nach 11 Monaten wieder arbeiten gegangen uns beim zweiten nach 6
Du kannst nach der wochenbett Zeit wieder arbeiten gehen wenn du das willst.
Ich würde allerdings empfehlen erstmal Elternzeit zu beantragen und dann ggf zu verkürzen.

Ich habe mich mit der Geburt geändert. Und meine Bedürfnisse auch. Meine Sicht als mutter.

Du schaffst das wenn du willst
13.08.2017 09:39
Genau, was man tut, man muss es immer mit ganzem Herzen machen.

Und jeder setzt seine Prioritäten anders.
13.08.2017 12:28
Ich habe meine Kinder während dem Studium bekommen und habe als der Kleine gerade 2 war (der große 5) als Controllerin in Vollzeit angefangen zu arbeiten. Das ist jetzt 3 Jahre her.
Im Endeffekt ist es scheißegal, ob Kinder oder nicht. Was zählt ist die Einstellung. Und - meine persönliche Meinung - Karrierekiller Nr. 1 ist Teilzeit!
In Teilzeit arbeitende Mütter erhalten keine Verantwortung. Im Endeffekt sind sie Zuarbeiter für die Anderen. Man muss sich im Endeffekt entscheiden was man will... Entspannt seine Kinder großziehen und nebenbei etwas arbeiten, oder ständig unter Strom stehen weil man versucht alles unter einen Hut zu bekommen.
Wie gesagt mache ich das seit 3 Jahren. Ich fange um 7.00 an zu arbeiten, mein Mann bringt die Kinder weg. Spätestens 15.35 muss ich los um meine Kinder abzuholen. Manchmal habe ich nachmittags Termine mit dem Geschäftsführer, dass muss man dann eben möglich machen. Wobei er auch schon immer bemüht ist mir vormittags Termine einzustellen -> Was ich absolut nicht erwarte. Ich habe noch nie einen Nachmittagstermin abgesagt wg der Kinder. Das würd mir im Traum nicht einfallen
Ist ein Kind krank, mache ich Homeoffice. Habe erst einmal einen Kind Krank Tag genommen, weil der Arme nur am kotzen war und arbeiten einfach unmöglich. Hin und wieder muss ich auf Geschäftsreise, auch das mache ich mit. Wenn ich tagsüber meine Arbeit nicht schaffe, muss ich halt abends von Zuhause arbeiten und manchmal halt auch am Wochenende.
Was ist der Preis dafür? Nach nun 3 Jahren habe ich das Gefühl am Ende zu sein.
Man unterschätzt sehr schnell wie stressig es alleine ist, jeden Tag pünktlich Feierabend machen zu müssen um dann erst zum Kindergarten und dann zur Schule zu düsen. Zuhause der Haushalt, die Kinder wollen auch was von ihrer Mutter, mein Mann kommt erst gg. 18.00 nach Hause. Abendessen kochen usw.
Lange Zeit habe ich auf die Frage meines Arztes: "Haben Sie Stress?" Wie selbstverständlich mit "Nein! Iwo!" geantwortet. Man nimmt es nicht wahr und es zerfrisst einen auf Dauer. Und ich würde mich echt als Stressresistent bezeichnen.
Ich war lange Zeit Stolz, dass ich meine Kinder während dem Studium bekommen habe. Junge Mutter die danach mit der Karriere durchstarten kann ohne Karriereknick. Lange Zeit, wo ich den Wunsch nach einem 3. Kind konsequent unterdrückt habe, auch, weil mein Geschäftsführer viel von mir hält und mich zur Führungskraft entwickeln möchte.
Aber weißte was... ich denke mir: Wofür mach ich den kack eigentlich. Wofür Karriere? Für was denn? Ist es wirklich dass, was mich erfüllt? Oder erfüllt es mich, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen, ihr Lachen zu hören und ihre strahlenden Augen zu sehen, wenn wir zusammen spielen... denn meistens bekommen die zu hören. "Ich muss jetzt Essen kochen, ich muss staubsaugen, ich muss Wäsche waschen!"
Du bist 26, da tickt die Welt noch ein bisschen anders als mit Mitte 30.
Das habe ich zumindest bei mir festgestellt. Ich bin jetzt 33 und meine Prioritäten liegen eindeutig auf meiner Familie und nicht mehr auf dem Beruf. Mein Herz hat über meinen Verstand gesiegt und wie sind jetzt im ersten ÜZ fürs 3. Kind. Danach werde ich zwei Jahre zuhause bleiben und nur noch in Teilzeit wiederkommen. Ich werde mich nicht mehr zerreißen. Die Zeit in der die Kinder klein sind ist einfach die schönste... davon will ich nichts mehr verpassen.

Meine Meinung, wann Kind und Karriere klappen kann:
- Mann der nur Teilzeit arbeitet und sich um Kind und Haushalt kümmert
- Schwiegereltern/Eltern die sich um Kind und Haushalt kümmern (Ist bei einem Arbeitskollegen von mir der Fall)
- Sehr tolerante Vorgesetzte (Denn auch wenn man Karriere macht, will man nicht Kindergarten/Schulfeste oder Geburtstage verpassen)

Alles andere wird auf Dauer ätzend.

Anja_FFM
2686 Beiträge
13.08.2017 17:15
Zitat von Earl2017:

Ich habe meine Kinder während dem Studium bekommen und habe als der Kleine gerade 2 war (der große 5) als Controllerin in Vollzeit angefangen zu arbeiten. Das ist jetzt 3 Jahre her.
Im Endeffekt ist es scheißegal, ob Kinder oder nicht. Was zählt ist die Einstellung. Und - meine persönliche Meinung - Karrierekiller Nr. 1 ist Teilzeit!
In Teilzeit arbeitende Mütter erhalten keine Verantwortung. Im Endeffekt sind sie Zuarbeiter für die Anderen. Man muss sich im Endeffekt entscheiden was man will... Entspannt seine Kinder großziehen und nebenbei etwas arbeiten, oder ständig unter Strom stehen weil man versucht alles unter einen Hut zu bekommen.

Wie gesagt mache ich das seit 3 Jahren. Ich fange um 7.00 an zu arbeiten, mein Mann bringt die Kinder weg. Spätestens 15.35 muss ich los um meine Kinder abzuholen. Manchmal habe ich nachmittags Termine mit dem Geschäftsführer, dass muss man dann eben möglich machen. Wobei er auch schon immer bemüht ist mir vormittags Termine einzustellen -> Was ich absolut nicht erwarte. Ich habe noch nie einen Nachmittagstermin abgesagt wg der Kinder. Das würd mir im Traum nicht einfallen
Ist ein Kind krank, mache ich Homeoffice. Habe erst einmal einen Kind Krank Tag genommen, weil der Arme nur am kotzen war und arbeiten einfach unmöglich. Hin und wieder muss ich auf Geschäftsreise, auch das mache ich mit. Wenn ich tagsüber meine Arbeit nicht schaffe, muss ich halt abends von Zuhause arbeiten und manchmal halt auch am Wochenende.
Was ist der Preis dafür? Nach nun 3 Jahren habe ich das Gefühl am Ende zu sein.
Man unterschätzt sehr schnell wie stressig es alleine ist, jeden Tag pünktlich Feierabend machen zu müssen um dann erst zum Kindergarten und dann zur Schule zu düsen. Zuhause der Haushalt, die Kinder wollen auch was von ihrer Mutter, mein Mann kommt erst gg. 18.00 nach Hause. Abendessen kochen usw.
Lange Zeit habe ich auf die Frage meines Arztes: "Haben Sie Stress?" Wie selbstverständlich mit "Nein! Iwo!" geantwortet. Man nimmt es nicht wahr und es zerfrisst einen auf Dauer. Und ich würde mich echt als Stressresistent bezeichnen.
Ich war lange Zeit Stolz, dass ich meine Kinder während dem Studium bekommen habe. Junge Mutter die danach mit der Karriere durchstarten kann ohne Karriereknick. Lange Zeit, wo ich den Wunsch nach einem 3. Kind konsequent unterdrückt habe, auch, weil mein Geschäftsführer viel von mir hält und mich zur Führungskraft entwickeln möchte.
Aber weißte was... ich denke mir: Wofür mach ich den kack eigentlich. Wofür Karriere? Für was denn? Ist es wirklich dass, was mich erfüllt? Oder erfüllt es mich, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen, ihr Lachen zu hören und ihre strahlenden Augen zu sehen, wenn wir zusammen spielen... denn meistens bekommen die zu hören. "Ich muss jetzt Essen kochen, ich muss staubsaugen, ich muss Wäsche waschen!"
Du bist 26, da tickt die Welt noch ein bisschen anders als mit Mitte 30.
Das habe ich zumindest bei mir festgestellt. Ich bin jetzt 33 und meine Prioritäten liegen eindeutig auf meiner Familie und nicht mehr auf dem Beruf. Mein Herz hat über meinen Verstand gesiegt und wie sind jetzt im ersten ÜZ fürs 3. Kind. Danach werde ich zwei Jahre zuhause bleiben und nur noch in Teilzeit wiederkommen. Ich werde mich nicht mehr zerreißen. Die Zeit in der die Kinder klein sind ist einfach die schönste... davon will ich nichts mehr verpassen.

Meine Meinung, wann Kind und Karriere klappen kann:
- Mann der nur Teilzeit arbeitet und sich um Kind und Haushalt kümmert
- Schwiegereltern/Eltern die sich um Kind und Haushalt kümmern (Ist bei einem Arbeitskollegen von mir der Fall)
- Sehr tolerante Vorgesetzte (Denn auch wenn man Karriere macht, will man nicht Kindergarten/Schulfeste oder Geburtstage verpassen)

Alles andere wird auf Dauer ätzend.

Ich hab längere Zeit in einem großen amerikanischen Unternehmen gearbeitet. Und da gab es einige Führungskräfte in Teilzeit, sicherlich nicht nur 30%, aber eben Teilzeit.

wenn ich aber einige Beiträge hier lese, hoffe ich, dass sich da noch mehr was ändert. Nur weil man Mutter ist und in Teilzeit arbeitet, muss man nicht zwangsweise auf nen Job mit Führungsverantwortung verzichten müssen. Reiner zeiteinsatz ist doch irgendwo nur ein Teilaspekt eines solchen Jobs.
Schnecke510
7212 Beiträge
13.08.2017 17:41
Zitat von Anja_FFM:

Zitat von Earl2017:

Ich habe meine Kinder während dem Studium bekommen und habe als der Kleine gerade 2 war (der große 5) als Controllerin in Vollzeit angefangen zu arbeiten. Das ist jetzt 3 Jahre her.
Im Endeffekt ist es scheißegal, ob Kinder oder nicht. Was zählt ist die Einstellung. Und - meine persönliche Meinung - Karrierekiller Nr. 1 ist Teilzeit!
In Teilzeit arbeitende Mütter erhalten keine Verantwortung. Im Endeffekt sind sie Zuarbeiter für die Anderen. Man muss sich im Endeffekt entscheiden was man will... Entspannt seine Kinder großziehen und nebenbei etwas arbeiten, oder ständig unter Strom stehen weil man versucht alles unter einen Hut zu bekommen.

Wie gesagt mache ich das seit 3 Jahren. Ich fange um 7.00 an zu arbeiten, mein Mann bringt die Kinder weg. Spätestens 15.35 muss ich los um meine Kinder abzuholen. Manchmal habe ich nachmittags Termine mit dem Geschäftsführer, dass muss man dann eben möglich machen. Wobei er auch schon immer bemüht ist mir vormittags Termine einzustellen -> Was ich absolut nicht erwarte. Ich habe noch nie einen Nachmittagstermin abgesagt wg der Kinder. Das würd mir im Traum nicht einfallen
Ist ein Kind krank, mache ich Homeoffice. Habe erst einmal einen Kind Krank Tag genommen, weil der Arme nur am kotzen war und arbeiten einfach unmöglich. Hin und wieder muss ich auf Geschäftsreise, auch das mache ich mit. Wenn ich tagsüber meine Arbeit nicht schaffe, muss ich halt abends von Zuhause arbeiten und manchmal halt auch am Wochenende.
Was ist der Preis dafür? Nach nun 3 Jahren habe ich das Gefühl am Ende zu sein.
Man unterschätzt sehr schnell wie stressig es alleine ist, jeden Tag pünktlich Feierabend machen zu müssen um dann erst zum Kindergarten und dann zur Schule zu düsen. Zuhause der Haushalt, die Kinder wollen auch was von ihrer Mutter, mein Mann kommt erst gg. 18.00 nach Hause. Abendessen kochen usw.
Lange Zeit habe ich auf die Frage meines Arztes: "Haben Sie Stress?" Wie selbstverständlich mit "Nein! Iwo!" geantwortet. Man nimmt es nicht wahr und es zerfrisst einen auf Dauer. Und ich würde mich echt als Stressresistent bezeichnen.
Ich war lange Zeit Stolz, dass ich meine Kinder während dem Studium bekommen habe. Junge Mutter die danach mit der Karriere durchstarten kann ohne Karriereknick. Lange Zeit, wo ich den Wunsch nach einem 3. Kind konsequent unterdrückt habe, auch, weil mein Geschäftsführer viel von mir hält und mich zur Führungskraft entwickeln möchte.
Aber weißte was... ich denke mir: Wofür mach ich den kack eigentlich. Wofür Karriere? Für was denn? Ist es wirklich dass, was mich erfüllt? Oder erfüllt es mich, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen, ihr Lachen zu hören und ihre strahlenden Augen zu sehen, wenn wir zusammen spielen... denn meistens bekommen die zu hören. "Ich muss jetzt Essen kochen, ich muss staubsaugen, ich muss Wäsche waschen!"
Du bist 26, da tickt die Welt noch ein bisschen anders als mit Mitte 30.
Das habe ich zumindest bei mir festgestellt. Ich bin jetzt 33 und meine Prioritäten liegen eindeutig auf meiner Familie und nicht mehr auf dem Beruf. Mein Herz hat über meinen Verstand gesiegt und wie sind jetzt im ersten ÜZ fürs 3. Kind. Danach werde ich zwei Jahre zuhause bleiben und nur noch in Teilzeit wiederkommen. Ich werde mich nicht mehr zerreißen. Die Zeit in der die Kinder klein sind ist einfach die schönste... davon will ich nichts mehr verpassen.

Meine Meinung, wann Kind und Karriere klappen kann:
- Mann der nur Teilzeit arbeitet und sich um Kind und Haushalt kümmert
- Schwiegereltern/Eltern die sich um Kind und Haushalt kümmern (Ist bei einem Arbeitskollegen von mir der Fall)
- Sehr tolerante Vorgesetzte (Denn auch wenn man Karriere macht, will man nicht Kindergarten/Schulfeste oder Geburtstage verpassen)

Alles andere wird auf Dauer ätzend.

Ich hab längere Zeit in einem großen amerikanischen Unternehmen gearbeitet. Und da gab es einige Führungskräfte in Teilzeit, sicherlich nicht nur 30%, aber eben Teilzeit.

wenn ich aber einige Beiträge hier lese, hoffe ich, dass sich da noch mehr was ändert. Nur weil man Mutter ist und in Teilzeit arbeitet, muss man nicht zwangsweise auf nen Job mit Führungsverantwortung verzichten müssen. Reiner zeiteinsatz ist doch irgendwo nur ein Teilaspekt eines solchen Jobs.

Und wenn was ist, ist einfach niemand erreichbar, oder? Ich würde keinen Vorgesetzten akzeptieren, der Teilzeit arbeitet, wenn ich Vollzeit arbeite. Wirklich nicht.
Anja_FFM
2686 Beiträge
13.08.2017 18:15
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anja_FFM:

Zitat von Earl2017:

Ich habe meine Kinder während dem Studium bekommen und habe als der Kleine gerade 2 war (der große 5) als Controllerin in Vollzeit angefangen zu arbeiten. Das ist jetzt 3 Jahre her.
Im Endeffekt ist es scheißegal, ob Kinder oder nicht. Was zählt ist die Einstellung. Und - meine persönliche Meinung - Karrierekiller Nr. 1 ist Teilzeit!
In Teilzeit arbeitende Mütter erhalten keine Verantwortung. Im Endeffekt sind sie Zuarbeiter für die Anderen. Man muss sich im Endeffekt entscheiden was man will... Entspannt seine Kinder großziehen und nebenbei etwas arbeiten, oder ständig unter Strom stehen weil man versucht alles unter einen Hut zu bekommen.

Wie gesagt mache ich das seit 3 Jahren. Ich fange um 7.00 an zu arbeiten, mein Mann bringt die Kinder weg. Spätestens 15.35 muss ich los um meine Kinder abzuholen. Manchmal habe ich nachmittags Termine mit dem Geschäftsführer, dass muss man dann eben möglich machen. Wobei er auch schon immer bemüht ist mir vormittags Termine einzustellen -> Was ich absolut nicht erwarte. Ich habe noch nie einen Nachmittagstermin abgesagt wg der Kinder. Das würd mir im Traum nicht einfallen
Ist ein Kind krank, mache ich Homeoffice. Habe erst einmal einen Kind Krank Tag genommen, weil der Arme nur am kotzen war und arbeiten einfach unmöglich. Hin und wieder muss ich auf Geschäftsreise, auch das mache ich mit. Wenn ich tagsüber meine Arbeit nicht schaffe, muss ich halt abends von Zuhause arbeiten und manchmal halt auch am Wochenende.
Was ist der Preis dafür? Nach nun 3 Jahren habe ich das Gefühl am Ende zu sein.
Man unterschätzt sehr schnell wie stressig es alleine ist, jeden Tag pünktlich Feierabend machen zu müssen um dann erst zum Kindergarten und dann zur Schule zu düsen. Zuhause der Haushalt, die Kinder wollen auch was von ihrer Mutter, mein Mann kommt erst gg. 18.00 nach Hause. Abendessen kochen usw.
Lange Zeit habe ich auf die Frage meines Arztes: "Haben Sie Stress?" Wie selbstverständlich mit "Nein! Iwo!" geantwortet. Man nimmt es nicht wahr und es zerfrisst einen auf Dauer. Und ich würde mich echt als Stressresistent bezeichnen.
Ich war lange Zeit Stolz, dass ich meine Kinder während dem Studium bekommen habe. Junge Mutter die danach mit der Karriere durchstarten kann ohne Karriereknick. Lange Zeit, wo ich den Wunsch nach einem 3. Kind konsequent unterdrückt habe, auch, weil mein Geschäftsführer viel von mir hält und mich zur Führungskraft entwickeln möchte.
Aber weißte was... ich denke mir: Wofür mach ich den kack eigentlich. Wofür Karriere? Für was denn? Ist es wirklich dass, was mich erfüllt? Oder erfüllt es mich, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen, ihr Lachen zu hören und ihre strahlenden Augen zu sehen, wenn wir zusammen spielen... denn meistens bekommen die zu hören. "Ich muss jetzt Essen kochen, ich muss staubsaugen, ich muss Wäsche waschen!"
Du bist 26, da tickt die Welt noch ein bisschen anders als mit Mitte 30.
Das habe ich zumindest bei mir festgestellt. Ich bin jetzt 33 und meine Prioritäten liegen eindeutig auf meiner Familie und nicht mehr auf dem Beruf. Mein Herz hat über meinen Verstand gesiegt und wie sind jetzt im ersten ÜZ fürs 3. Kind. Danach werde ich zwei Jahre zuhause bleiben und nur noch in Teilzeit wiederkommen. Ich werde mich nicht mehr zerreißen. Die Zeit in der die Kinder klein sind ist einfach die schönste... davon will ich nichts mehr verpassen.

Meine Meinung, wann Kind und Karriere klappen kann:
- Mann der nur Teilzeit arbeitet und sich um Kind und Haushalt kümmert
- Schwiegereltern/Eltern die sich um Kind und Haushalt kümmern (Ist bei einem Arbeitskollegen von mir der Fall)
- Sehr tolerante Vorgesetzte (Denn auch wenn man Karriere macht, will man nicht Kindergarten/Schulfeste oder Geburtstage verpassen)

Alles andere wird auf Dauer ätzend.

Ich hab längere Zeit in einem großen amerikanischen Unternehmen gearbeitet. Und da gab es einige Führungskräfte in Teilzeit, sicherlich nicht nur 30%, aber eben Teilzeit.

wenn ich aber einige Beiträge hier lese, hoffe ich, dass sich da noch mehr was ändert. Nur weil man Mutter ist und in Teilzeit arbeitet, muss man nicht zwangsweise auf nen Job mit Führungsverantwortung verzichten müssen. Reiner zeiteinsatz ist doch irgendwo nur ein Teilaspekt eines solchen Jobs.

Und wenn was ist, ist einfach niemand erreichbar, oder? Ich würde keinen Vorgesetzten akzeptieren, der Teilzeit arbeitet, wenn ich Vollzeit arbeite. Wirklich nicht.

Was passiert in Deinem Job, wenn 12 Stunden auf eine Entscheidung gewartet werden müßte? Stirbt jemand? Sicherlich nicht. Also ist diese gemeinte Dringlichkeit irgendwo überflüssig. Chef sein bedeutet mehr als Stunden schrubben.
Schnecke510
7212 Beiträge
13.08.2017 18:21
Zitat von Anja_FFM:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anja_FFM:

Zitat von Earl2017:

Ich habe meine Kinder während dem Studium bekommen und habe als der Kleine gerade 2 war (der große 5) als Controllerin in Vollzeit angefangen zu arbeiten. Das ist jetzt 3 Jahre her.
Im Endeffekt ist es scheißegal, ob Kinder oder nicht. Was zählt ist die Einstellung. Und - meine persönliche Meinung - Karrierekiller Nr. 1 ist Teilzeit!
In Teilzeit arbeitende Mütter erhalten keine Verantwortung. Im Endeffekt sind sie Zuarbeiter für die Anderen. Man muss sich im Endeffekt entscheiden was man will... Entspannt seine Kinder großziehen und nebenbei etwas arbeiten, oder ständig unter Strom stehen weil man versucht alles unter einen Hut zu bekommen.

Wie gesagt mache ich das seit 3 Jahren. Ich fange um 7.00 an zu arbeiten, mein Mann bringt die Kinder weg. Spätestens 15.35 muss ich los um meine Kinder abzuholen. Manchmal habe ich nachmittags Termine mit dem Geschäftsführer, dass muss man dann eben möglich machen. Wobei er auch schon immer bemüht ist mir vormittags Termine einzustellen -> Was ich absolut nicht erwarte. Ich habe noch nie einen Nachmittagstermin abgesagt wg der Kinder. Das würd mir im Traum nicht einfallen
Ist ein Kind krank, mache ich Homeoffice. Habe erst einmal einen Kind Krank Tag genommen, weil der Arme nur am kotzen war und arbeiten einfach unmöglich. Hin und wieder muss ich auf Geschäftsreise, auch das mache ich mit. Wenn ich tagsüber meine Arbeit nicht schaffe, muss ich halt abends von Zuhause arbeiten und manchmal halt auch am Wochenende.
Was ist der Preis dafür? Nach nun 3 Jahren habe ich das Gefühl am Ende zu sein.
Man unterschätzt sehr schnell wie stressig es alleine ist, jeden Tag pünktlich Feierabend machen zu müssen um dann erst zum Kindergarten und dann zur Schule zu düsen. Zuhause der Haushalt, die Kinder wollen auch was von ihrer Mutter, mein Mann kommt erst gg. 18.00 nach Hause. Abendessen kochen usw.
Lange Zeit habe ich auf die Frage meines Arztes: "Haben Sie Stress?" Wie selbstverständlich mit "Nein! Iwo!" geantwortet. Man nimmt es nicht wahr und es zerfrisst einen auf Dauer. Und ich würde mich echt als Stressresistent bezeichnen.
Ich war lange Zeit Stolz, dass ich meine Kinder während dem Studium bekommen habe. Junge Mutter die danach mit der Karriere durchstarten kann ohne Karriereknick. Lange Zeit, wo ich den Wunsch nach einem 3. Kind konsequent unterdrückt habe, auch, weil mein Geschäftsführer viel von mir hält und mich zur Führungskraft entwickeln möchte.
Aber weißte was... ich denke mir: Wofür mach ich den kack eigentlich. Wofür Karriere? Für was denn? Ist es wirklich dass, was mich erfüllt? Oder erfüllt es mich, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen, ihr Lachen zu hören und ihre strahlenden Augen zu sehen, wenn wir zusammen spielen... denn meistens bekommen die zu hören. "Ich muss jetzt Essen kochen, ich muss staubsaugen, ich muss Wäsche waschen!"
Du bist 26, da tickt die Welt noch ein bisschen anders als mit Mitte 30.
Das habe ich zumindest bei mir festgestellt. Ich bin jetzt 33 und meine Prioritäten liegen eindeutig auf meiner Familie und nicht mehr auf dem Beruf. Mein Herz hat über meinen Verstand gesiegt und wie sind jetzt im ersten ÜZ fürs 3. Kind. Danach werde ich zwei Jahre zuhause bleiben und nur noch in Teilzeit wiederkommen. Ich werde mich nicht mehr zerreißen. Die Zeit in der die Kinder klein sind ist einfach die schönste... davon will ich nichts mehr verpassen.

Meine Meinung, wann Kind und Karriere klappen kann:
- Mann der nur Teilzeit arbeitet und sich um Kind und Haushalt kümmert
- Schwiegereltern/Eltern die sich um Kind und Haushalt kümmern (Ist bei einem Arbeitskollegen von mir der Fall)
- Sehr tolerante Vorgesetzte (Denn auch wenn man Karriere macht, will man nicht Kindergarten/Schulfeste oder Geburtstage verpassen)

Alles andere wird auf Dauer ätzend.

Ich hab längere Zeit in einem großen amerikanischen Unternehmen gearbeitet. Und da gab es einige Führungskräfte in Teilzeit, sicherlich nicht nur 30%, aber eben Teilzeit.

wenn ich aber einige Beiträge hier lese, hoffe ich, dass sich da noch mehr was ändert. Nur weil man Mutter ist und in Teilzeit arbeitet, muss man nicht zwangsweise auf nen Job mit Führungsverantwortung verzichten müssen. Reiner zeiteinsatz ist doch irgendwo nur ein Teilaspekt eines solchen Jobs.

Und wenn was ist, ist einfach niemand erreichbar, oder? Ich würde keinen Vorgesetzten akzeptieren, der Teilzeit arbeitet, wenn ich Vollzeit arbeite. Wirklich nicht.

Was passiert in Deinem Job, wenn 12 Stunden auf eine Entscheidung gewartet werden müßte? Stirbt jemand? Sicherlich nicht. Also ist diese gemeinte Dringlichkeit irgendwo überflüssig. Chef sein bedeutet mehr als Stunden schrubben.

Es stirbt sicherlich niemand, aber es ist nervig, wenn was erledigt werden muss und man aufgehalten wird, nur weil der Chef Teilzeit arbeitet. Es ist schlecht fürs Arbeitsklima. Das allein ist Grund genug, solche Modelle nicht gut zu finden.
13.08.2017 18:33
Ich denke es hängt auch davon ab, von wieviel Prozent Teilzeit wir hier sprechen. Ich denke bis 30 Stunden ist vertretbar, darunter wird es tatsächlich kritisch.

Was mich nerven würde, wenn ich nicht wüsste wann meine Chefin da ist. Aber bei festen Zeiten hätte ich damit kein Problem.
Bei uns können in der Regel auch Entscheidungen warten. Es kam bisher einmal vor, dass ich dringend ne Entscheidung brauchte und meine Chefin im Urlaub war. Dann bin ich halt zum Geschäftsführer gegangen.
Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.
Schnecke510
7212 Beiträge
13.08.2017 18:35
Zitat von Earl2017:

Ich denke es hängt auch davon ab, von wieviel Prozent Teilzeit wir hier sprechen. Ich denke bis 30 Stunden ist vertretbar, darunter wird es tatsächlich kritisch.

Was mich nerven würde, wenn ich nicht wüsste wann meine Chefin da ist. Aber bei festen Zeiten hätte ich damit kein Problem.
Bei uns können in der Regel auch Entscheidungen warten. Es kam bisher einmal vor, dass ich dringend ne Entscheidung brauchte und meine Chefin im Urlaub war. Dann bin ich halt zum Geschäftsführer gegangen.
Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

Das ist m.M.n. auch genau das Problem an solchen Modellen. Jemand ist zuständig, arbeitet Teilzeit...und den Rest der Zeit bleiben die Aufgaben an wem anders hängen, der dummerweise so blöd ist und Vollzeit arbeitet...und einfach da ist und dann muss er eben Mehrarbeit machen. Und deswegen sage ich ja, es ist schlecht fürs Arbeitsklima.
Anja_FFM
2686 Beiträge
13.08.2017 18:36
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anja_FFM:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anja_FFM:

...

Und wenn was ist, ist einfach niemand erreichbar, oder? Ich würde keinen Vorgesetzten akzeptieren, der Teilzeit arbeitet, wenn ich Vollzeit arbeite. Wirklich nicht.

Was passiert in Deinem Job, wenn 12 Stunden auf eine Entscheidung gewartet werden müßte? Stirbt jemand? Sicherlich nicht. Also ist diese gemeinte Dringlichkeit irgendwo überflüssig. Chef sein bedeutet mehr als Stunden schrubben.

Es stirbt sicherlich niemand, aber es ist nervig, wenn was erledigt werden muss und man aufgehalten wird, nur weil der Chef Teilzeit arbeitet. Es ist schlecht fürs Arbeitsklima. Das allein ist Grund genug, solche Modelle nicht gut zu finden.

Quatsch. Wie gesagt kenne ich es durchaus. Das Arbeitsklima war super, weil ihr Führungsstil sehr gut war. Und man sollte solche Gedankengänge eh mal überdenken: oh, ich brauche unbedingt jetzt eine Entscheidung. Damit nimmt man sich oder seine Arbeit in meinen Augen zu wichtig und sorgt selbst für den eigenen Streß.
Anja_FFM
2686 Beiträge
13.08.2017 18:39
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Earl2017:

Ich denke es hängt auch davon ab, von wieviel Prozent Teilzeit wir hier sprechen. Ich denke bis 30 Stunden ist vertretbar, darunter wird es tatsächlich kritisch.

Was mich nerven würde, wenn ich nicht wüsste wann meine Chefin da ist. Aber bei festen Zeiten hätte ich damit kein Problem.
Bei uns können in der Regel auch Entscheidungen warten. Es kam bisher einmal vor, dass ich dringend ne Entscheidung brauchte und meine Chefin im Urlaub war. Dann bin ich halt zum Geschäftsführer gegangen.
Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

Das ist m.M.n. auch genau das Problem an solchen Modellen. Jemand ist zuständig, arbeitet Teilzeit...und den Rest der Zeit bleiben die Aufgaben an wem anders hängen, der dummerweise so blöd ist und Vollzeit arbeitet...und einfach da ist und dann muss er eben Mehrarbeit machen. Und deswegen sage ich ja, es ist schlecht fürs Arbeitsklima.

Und sie hat von einem einmaligen Erlebnis berichtet. Und stell Dir vor, die Person nimmt auch mal Urlaub und dann müsste zwei wichen lang jemand anderes eine Entscheidung treffen ... nicht auszumalen
13.08.2017 18:39
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Earl2017:

Ich denke es hängt auch davon ab, von wieviel Prozent Teilzeit wir hier sprechen. Ich denke bis 30 Stunden ist vertretbar, darunter wird es tatsächlich kritisch.

Was mich nerven würde, wenn ich nicht wüsste wann meine Chefin da ist. Aber bei festen Zeiten hätte ich damit kein Problem.
Bei uns können in der Regel auch Entscheidungen warten. Es kam bisher einmal vor, dass ich dringend ne Entscheidung brauchte und meine Chefin im Urlaub war. Dann bin ich halt zum Geschäftsführer gegangen.
Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

Das ist m.M.n. auch genau das Problem an solchen Modellen. Jemand ist zuständig, arbeitet Teilzeit...und den Rest der Zeit bleiben die Aufgaben an wem anders hängen, der dummerweise so blöd ist und Vollzeit arbeitet...und einfach da ist und dann muss er eben Mehrarbeit machen. Und deswegen sage ich ja, es ist schlecht fürs Arbeitsklima.


Ich sehe jetzt nicht wirklich Mehrarbeit, wenn eine Entscheidung getroffen werden muss. Ich geh dahin, schildere den Sachverhalt, spreche meine Empfehlung aus und fertig. Dauert keine 5 Minuten.
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