Mütter- und Schwangerenforum

Mir ist nicht mehr zu helfen! Oder doch?

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09.03.2018 22:05
Die Jacke ist echt toll und die Farbe ist so schön

Gute Besserung an die kleine Hummel
Maufmauf
934 Beiträge
11.03.2018 14:47
Die Jacke sieht wunderschön aus. Tolle Arbeit

Gute Besserung für euch.
Wir haben den Tag gestern Dank Fieber gestern auf der Couch verbracht. Heute ist es weg und sie sabbert. Die Anzeichen sind wie beim letzten Mal als sie Hand-Fuß-Mund hatte ich will nicht
Maufmauf
934 Beiträge
05.04.2018 22:08
Hallo
Wie geht es euch? Ist so still hier.
Ich lass mal liebe Grüße da
Pakuna
7785 Beiträge
07.04.2018 06:59
Ohje, kaum ist der Frühling da, gerät der Thread ins Vergessen

Wir verbringen jede freie Minute draußen, meistens auf dem Campingplatz und werkeln dort rum. Oder hängen einfach nur faul in der Sonne Im Moment kommen grad die Solarplatten auf den Schuppen. Es ist bereits jede Lichtquelle durch LED Streifen ersetzt worden. Wir verbrauchen also nahezu null Strom vom Campingplatz (welcher dort auch einfach zu teuer ist) und leben von großen Batterien, die bald komplett durch Sonnenenergie geladen werden. Wir haben Spannungswandler, so dass wir theoretisch jedes elektrische Gerät anschließen können. Wir sind sehr gespannt, ob das auch in der Praxis so klappt wie gedacht.

Wir haben inzwischen einen zweiten Fahrradanhänger, weil wir einfach keinen Bock haben, den ständig in den Kofferraum zu wuchten und mitzuschleppen.

In meiner Arbeit stecke ich voll drin und bin dort mit Haut und Haaren angekommen. Bin nach wie vor begeistert und habe alle Freiheiten, solange unsere Arbeit erledigt ist. Wer was wie macht, ist den Anwälten egal Wir organisieren uns also untereinander und das funktioniert super. Meine Kollegen aktuell sind eine Azubine und ein Student. Die beiden sind einfach klasse. Der Student haut manchmal Sprüche am Telefon raus, dass ich aufpassen muss, dass ich nicht laut loskreische, während er noch telefoniert. Letztens erst sagte er zu einer Mandantin am Telefon, als es um die Abstimmung des Terminortes ging, "zu mir oder zu dir?"

Die Hummel ist mein ganzer Stolz. Sie ist ne kleine Schnatterelse und hört nicht mehr auf zu sprechen. Kürzlich abends im Bett beim Einschlafen ( ) fing sie an, ihre Finger einzeln anzufassen und plapperte "dwei fünf ein vier vier..." Im Kindergarten die sind auch schon genervt, weil sie vorm Mittagsschlaf immer 30min erzählt und alles wachhält Und dann ist sie die erste die wach ist Neuerdings singt sie "Alle meine Entsen, tsimmen auf den Seeeee" Wenn sie was nicht möchte, schaut sie mich ernst an und sagt "Nein, Mama!" und dann wieder grinst sie im Einkaufszentrum frech, brüllt "XYZ haut ab" und ist fort. Letztens in der Straßenbahn erzählte sie allen Leuten, dass der Papa im Urlaub ist. Die ganze Bahn hat gejohlt. Haaach was könnte ich da platzen Sie ist ganz wunderbar kooperativ. Wenn man sich die Zeit nimmt und ihr erklärt, warum wieso weshalb jetzt dies das oder jenes soll muss oder kann, dann ist sie immer mit dabei.

Und tatsächlich wird sie morgen zwei Jahre alt

Wir hatten entspanntes Abhängen auf dem Campingplatz geplant mit Melone, Kuchen und Sonne. Es kommen noch Freunde mit ihrer 14 Monate alten Tochter und dann freuen wir uns auf LittleOne mit komplettem Familienanhang Freu mich auch sehr, die Eule und den Mäuserich mal wiederzusehen. Beim letzten Mal hat der Mäuserich krabbelnd das Gras ausgerupft. Und die Eule hat Käfer am Baum entdeckt Diesmal kann die Hummel mitmachen Die war damals noch ein Minisandsack, den man herumtragen musste

Wir erwarten am WE bis zu 25 Grad und Sonne pur

Pakuna
7785 Beiträge
07.04.2018 07:28


Der Hummelgeburtstag kann kommen

Pustekuchen
6291 Beiträge
07.04.2018 07:39
Freut mich zu lesen, dass es euch gut geht und ihr euch so sehr an der kleinen Hummel erfreut
So soll es sein

Und ich finde es toll, dass du in dem Job so aufgehst Soll ja auch Spaß machen und nicht nur Geld einbringen

Die Filii Schuhe trägt Tom auch nur, er liebt sie! Sehr cooles Laufrad Wird das ihr Geburtstagsgeschenk morgen? Wahnsinn, dass die Maus schon 2 Jahre alt ist
Ich wünsche euch morgen einen wundervollen Tag und eine schöne Feier bei tollstem Wetter
Maufmauf
934 Beiträge
07.04.2018 08:38
Wie schön von dir zu lesen und dass es euch soooo gut geht.
Toll, dass es mit der Arbeit so gut läuft und du dich wohlfühlst. So soll es sein.
Wie du die Hummel beschreibst klingt herrlich, deine Bilder sind so schön.
Wir haben hier auch so ne kleine Schnatterliese zu Hause, das geht los, sobald die Augen auf sind. Nur wenn wir irgendwie unterwegs sind, ist sie immer erstmal schüchtern
Letztens kam sie früh ins Wohnzimmer rein und mein Freund wurde wieder nachts ausquartiert, da sagte sie ganz trocken als sie ihn sah: "Naaaaaaaa?" wir haben so gelacht, das ist ein herrliches Alter gerade. Vereinzelt kommen kleine Zwei Wort Sätze, ich bin echt gespannt, ob sie auch bald so toll quasselt wie die Hummel.

Wir hatten diese Woche Urlaub und sind total im Urlaubsmodus und stehen jetzt auf. Sind heute mit meiner Freundin und ihrer Tochter verabredet. Unsere Mädels sind am gleichen Tag geboren. Das Wetter soll ja traumhaft werden.

Ich wünsche euch ein tolles Geburtstagswochenende und viel Spaß beim Feiern und mit Familie Little.


Liebe Grüße

08.04.2018 11:44
Alles Gute zum 2. Hummelgeburtstag!
Wahnsinn, dass sie echt schon 2 ist
Habt einen wunderschönen Tag!
Pustekuchen
6291 Beiträge
08.04.2018 11:57
Herzlichen Glückwunsch zum 2.Geburtstag kleine Hummel
Maufmauf
934 Beiträge
08.04.2018 13:32
Happy Birthday kleine Hummel, alles Liebe zum 2. Geburtstag

Habt einen tollen Tag, die Sonne scheint heut nur für euch
Pakuna
7785 Beiträge
10.04.2018 15:21
Zitat von Pustekuchen:

Freut mich zu lesen, dass es euch gut geht und ihr euch so sehr an der kleinen Hummel erfreut
So soll es sein

Und ich finde es toll, dass du in dem Job so aufgehst Soll ja auch Spaß machen und nicht nur Geld einbringen

Die Filii Schuhe trägt Tom auch nur, er liebt sie! Sehr cooles Laufrad Wird das ihr Geburtstagsgeschenk morgen? Wahnsinn, dass die Maus schon 2 Jahre alt ist
Ich wünsche euch morgen einen wundervollen Tag und eine schöne Feier bei tollstem Wetter


Ja das ist ihr Geburtstagsgeschenk gewesen Die Filii Schuhe sind echt genial
Pakuna
7785 Beiträge
10.04.2018 15:21
Vielen Dank Euch allen für die Glückwünsche!
Pakuna
7785 Beiträge
10.04.2018 15:22
Zitat von Maufmauf:

Wie schön von dir zu lesen und dass es euch soooo gut geht.
Toll, dass es mit der Arbeit so gut läuft und du dich wohlfühlst. So soll es sein.
Wie du die Hummel beschreibst klingt herrlich, deine Bilder sind so schön.
Wir haben hier auch so ne kleine Schnatterliese zu Hause, das geht los, sobald die Augen auf sind. Nur wenn wir irgendwie unterwegs sind, ist sie immer erstmal schüchtern
Letztens kam sie früh ins Wohnzimmer rein und mein Freund wurde wieder nachts ausquartiert, da sagte sie ganz trocken als sie ihn sah: "Naaaaaaaa?" wir haben so gelacht, das ist ein herrliches Alter gerade. Vereinzelt kommen kleine Zwei Wort Sätze, ich bin echt gespannt, ob sie auch bald so toll quasselt wie die Hummel.

Wir hatten diese Woche Urlaub und sind total im Urlaubsmodus und stehen jetzt auf. Sind heute mit meiner Freundin und ihrer Tochter verabredet. Unsere Mädels sind am gleichen Tag geboren. Das Wetter soll ja traumhaft werden.

Ich wünsche euch ein tolles Geburtstagswochenende und viel Spaß beim Feiern und mit Familie Little.


Liebe Grüße


Ja das ist echt so witzig, wenn so kleine Zwerge plötzlich so quatschen wie die großen
Pakuna
7785 Beiträge
26.04.2018 15:36
Ich komme mal aus der Versenkung gekrochen.

Habe eine Weile überlegt, ob ich das Thema hier ansprechen soll, mich dann aber dafür entschieden, um ihm den Tabucharakter so ein bisschen zu nehmen und um mir auch ein Stück weit Erleichterung zu verschaffen. Hat ja schon was von Tagebuch, das Ganze hier.

Vor 2,5 Wochen, am Tag nach Hummels Geburtstag, hat es mich mental komplett entschärft. Dazu muss ich kurz ein wenig ausholen. Vor etwa 9 Jahren hatte ich das erste Mal eine bewusste Depression. Eine gewisse Veranlagung kann ich im Rückblick auf meine Kindheit/Teenagerjahre auch nicht verleugnen. Als dann die ersten Liebeleien begannen, hatte ich früh das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt. Die "Beziehungen" liefen alle etwa nach dem gleichen Muster ab, was mich stark irritierte und mich immer öfter an meiner "Normalität" zweifeln ließ. Nach einer oder zwei Wochen Verliebtheit schlug es quasi von einem auf den anderen Augenblick in tiefste Abneigung, Angst, Panik und regelrecht Ekel um. Ich konnte die Person nicht mehr ertragen. Das war so schlimm, dass ich mich versteckte. Ich wohnte damals natürlich noch bei meinen Eltern und ich habe jetzt noch das Bild im Kopf, wie ich im Dunklen in einer Ecke der Wohnung hocke und zitternd abwarte, bis die Person das Klingeln an der Tür aufgibt.

Das Muster setzte sich dann später fort, als die Beziehung ernsthafteren Charakter bekamen. Ich konnte das alles einfach nicht. Innerhalb kürzester Zeit bekam ich regelrechte Hassgefühle und hielt es keine 5 Minuten mehr in der Nähe dieser Person aus. Ich hatte nie eine Erklärung dafür und fühlte mich furchtbar. Ich wunderte mich über all die Beziehungen meiner Freundinnen und fragte mich immer wieder, welche Schraube genau bei mir locker war (ist).

Ich bin dann mit 18 ausgezogen, zwei Bundesländer weiter, und lebte dort vier Jahre. Da hatte ich auch immer wieder gescheiterte Beziehungsversuche. In der Zeit ist es mir auch 3 Mal passiert, dass es quasi andersherum lief. Also ich war frisch und heftig verliebt und plötzlich hörte ich von Person XYZ nichts mehr und sie war wie vom Erdboden verschluckt. Ich hatte sooo gelitten. Es war schlimm, wirklich. Da kam sicher auch noch ein grundlegendes Einsamkeitsgefühl dazu, weil ich weggezogen war und eigentlich niemanden hatte. Nach vier Jahren brach ich auch meine letzte Beziehung dort entzwei (was aber tatsächlich richtig war) und suchte mir in der Heimat wieder eine Arbeit. 4 Wochen später zog ich wieder weg. Kurze Zeit danach lernte ich meinen Exfreund kennen. Gefühlt war es die ganz ganz große Liebe. Ich schwebte ein halbes Jahr lang auf rosa Wolken und konnte mein Glück kaum fassen. Alles war perfekt und ich hatte zum ersten Mal echte Hoffnung, dass ich mein seltsames Verhaltensmuster unterbrochen und besiegt hatte.

Dann passierte es am Silvesterabend. Mein Exfreund war ziemlich betrunken und säuselte mir an diesem Abend hunderte Male ein "Ich liebe Dich" ins Ohr. Ich kann nicht sagen, warum wieso weshalb es das Muster getriggert hat, aber ich bin innerhalb von Minuten innerlich zerbrochen. Ich bekam Herzrasen, Angstschweiß, Atemschwierigkeiten, Beklemmungsgefühle, Panik, Ekel und Abneigung. Ich konnte aus der Situation aber nicht fliehen, weil wir erstens als Gruppe verreist waren und zweitens ich kopfmäßig ja wusste, dass ich ihn eigentlich liebe. Somit fing mein Kopf an, meinen Bauch zu bekämpfen. An diesem Tag begann meine erste depressive Episode. Ich war so am Ende. Ich schlief nicht mehr, ich aß nicht mehr, ich zitterte und hatte eine Panikattacke nach der anderen. Der "Anfall" dauerte etwa 2 Wochen. In dieser Zeit ließ ich mir Antidepressiva verschreiben und lass alle Forentexte und -erfahrungen dieser Welt, nur um von diesem schrecklichen Gefühl befreit zu werden. Das Gefühl sagte mir, dass die Beziehung hier und jetzt beendet ist. Ich wollte das einfach nicht glauben. Konnte nicht fassen, dass mein Glück schon wieder vorbei sein sollte. Dann ließ die Panik nach und wandelte sich in ein Scheißegal-Gefühl. Ich hoffte dann noch 2,5 Jahre lang (!), dass die Gefühle für ihn wiederkommen würden. Sie taten es nicht. Ich konnte aber nicht loslassen, weil ich der Meinung war, mit mir stimmte "einfach" nur etwas nicht. Das musste doch zu reparieren sein.

Nach 3 Jahren insgesamt machte ich Schluss. Eigentlich war es schon so lange klar, aber er wollte es nicht wahrhaben. Ich fragte ihn, ob er so tatsächlich eine Beziehung führen wolle, so lieblos? Seine Antwort war, dass er es eben hingenommen hätte.

Dann ging es mir lange gut. 9 Monate später kam ich mit dem Hummelpapa zusammen. Nun muss ich mal etwas schneller erzählen, sonst kommen wir nie zum Kern der Geschichte. Beim Hummelpapa war alles am Anfang etwas anders als sonst. Ich kannte ihn auch schon ein paar Jahre und irgendwie waren da schon immer irgendwie Gefühle für ihn dagewesen. Als wir dann zusammenkamen, war das Ganze auf eine Art wie ein notwendiger/fälliger Schritt, der sich einfach richtig anfühlte, aber ohne diese nervenaufreibende unsichere Zeit am Anfang, so "liebt er mich oder nicht" mäßig, sondern das war einfach so und war gut und richtig und ich ließ mich einfach fallen und kam an. Und war zu Hause. Es war anders und unaufgeregter. Es war ein ziemlich gutes Gefühl. Wie selbstverständlich zogen wir umgehend zusammen (ich verließ dafür wieder die Heimat) und waren fortan ein Team.

3 Monate später fühlte ich das Muster. Es war noch nicht da, aber ich fühlte es nahen. Ich verfing mich in Zwangsgedanken über das Muster. Die Panikattacken begannen und ich weinte um meine Liebe, die mir nun schon wieder vom Muster genommen werden würde. Ich war so am Ende, dass ich mir wieder Antidepressiva verschrieben ließ und tagelang weinte. Der Hummelpapa blieb allerdings völlig cool und versuchte weder mit Liebesbekundungen, sich selber zu schützen noch machte er mir irgendwelche Vorwürfe. Er nahm es gelassen und meinte mit unerschütterlichem Selbstvertrauen, dass es wieder vorbeigehen würde und er hatte recht damit. Denn plötzlich, von einem Moment auf den anderen, war das Muster weg. Es verschwand einfach. Ich belaß mich viel und kam auf die Begriffe "Derealisation" und "Depersonalisation". Das schien irgendwie zu passen. Sie waren Teil einer Angststörung. Dass ich eine Angststörung habe, wusste ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Und dennoch, die Symptome waren einfach zu ähnlich. Ich fühlte mich in Zeiten des "Musters" so fremdartig. Meine Umgebung war mir fremd und unangenehm. Die Menschen, die mich umgaben, waren es. Mir schien es, dass ich da nicht hingehörte und das löste unfassbare Panik in mir aus.

In dieser Zeit versuchte ich mal wieder erfolglos, einen Therapieplatz zu bekommen. Ich hatte auch Suizidgedanken, die ich beim Arzt aber immer verschwieg, da ich wusste, was die Konsequenz gewesen wäre. Ich war einfach noch nicht soweit.

In den nächsten 3-4 Monaten tauchte das "Muster" noch etwa 4Mal auf. Es waren jeweils nur Tage. Ich gewann irgendwann eine gewisse Routine und Sicherheit damit, weil ich ja theoretisch wusste, dass es wieder weggehen würde, und das tat es auch immer. Das machte es mir etwas leichter. Gefühlt war es allerdings immer so, dass es jedes Mal so schlimm war wie nie und ich immer dachte, es würde diesmal nie weggehen und mein Leben wäre versaut und ich alleine und verlassen für immer und sowieso alles sinnlos und warum bin ich überhaupt da...

Dann plötzlich war es ganz weg und ich hatte etwa 3 Jahre Ruhe.

Und jetzt muss ich einen Cut machen, muss die Hummel abholen. Erzähle später weiter...
Pakuna
7785 Beiträge
27.04.2018 16:22
Heute geht es mir leider deutlich schlechter und es kostet mich grad einiges an Überwindung, hier weiterzumachen. Ich versuche es mal.

Im Nachhinein habe ich nun festgestellt, dass mich das Thema doch schon länger verfolgt, habe mich wohl verrechnet. Müssten schon um die 11 Jahre nun sein.

Also wie ging es weiter... etwa 4-5 Jahre lang ging es mir dann gut. Dann passierte etwas, was ich schon öfter auch hier im Forum mal angeschnitten hatte. Meine Angst kam wieder zum Vorschein und richtete sich diesmal gegen Krankheiten und den Tod. Ich erlebte eine hypochondrische Episode mit gefühlt einem Dauerzustand an Panikattacken und Todesangst. Es begann mit Hautkrebs, wandelte sich in Brustkrebs und schließlich war ich überzeugt, nach wie vor die Borreliose in mir zu tragen (hatte tatsächlich bereits eine Infektion, die aber erfolgreich behandelt wurde). Ich weiß gar nicht mehr genau, wie lange das alles ging. Waren aber einige Monate. Etwa ein halbes Jahr, würde ich vermuten. Das Ganze steigerte sich so sehr, dass ich es sogar schaffte, in der Neurologie eines Krankenhauses stationär aufgenommen zu werden, weil man mir glaubte, ich hätte diese Borreliose. Ich hatte einige körperliche Symptome zu der Zeit. Taubheitsgefühle in den Armen und Händen, die mich fast wahnsinnig machten vor Angst. Nackenschmerzen usw. Mein Alltag bestand nur aus Weinen, Angst, Panik und Zukunftsängsten. Sah mich schon im Rollstuhl sitzen.

Man fand nie etwas. Ich war kerngesund. Es hat aber lange gedauert, bis ich das auch eingesehen und schließlich auch verstanden und akzeptiert hatte. Die Phase klang vollständig ab und ich fragte mich einmal mehr in meinem Leben, welches Rädchen bei mir nicht korrekt lief... Von den körperlichen Symptomen blieb auch keines über.

Eine hypochondrische Phase hatte ich seit dem nicht mehr. Und dennoch hat es mir gezeigt, dass da eine diffuse Angst in mir schlummert, die sich einfach immer neue Wege sucht, an die Oberfläche zu kommen.

Seitdem war wieder ein paar Jahre Ruhe. Die Schwangerschaft verlief symptomlos, auch die ersten zwei Jahre Hummel. Und nun stehe ich hier und bin am Boden zerstört und weiß nicht, wie ich weiterleben soll.

Schon ein paar Monate lang hatte ich nun mit gewissen Schlafstörungen zu tun, die eigentlich ein Warnzeichen hätten sein müssen, aber ich habe es irgenwie nicht mitbekommen. Ich schlafe zwar ein, aber bin immer etwa 3 oder 4 Uhr wach. An ein Weiterschlafen ist danach nur selten zu denken. In Kombination mit der spät einschlafenden Hummel bedeutet das nun schon über Monate hinweg wenig Schlaf. Manchmal nur 4 Stunden und das mehrere Tage am Stück. Sobald ich aufwache, bekomme ich Herzrasen und der Schlaf rückt in weite Ferne. Ich dachte aber, das würde irgendwann wieder besser werden.

Am Tag nach Hummels Geburtstag fiel ich plötzlich in ein tiefes Loch. Ich fühlte wieder das "Muster" und bekam schlagartig Panik und Schweißausbrüche und den Drang, aus meinem Leben ausbrechen zu müssen und brach gleichzeitig in Tränen darüber aus, weil ich das ja überhaupt nicht wollte.

Ich aß und schlaf im Prinzip eine ganze Woche nicht. Den Montag darauf war ich drauf und dran, komplett durchzudrehen, dass ich alle Ärzte abtelefonierte, die jetzt sofort mich drannehmen konnten. Ich brauchte augenblicklich Hilfe. Zwei Stunden später saß ich da vor einem mir fremden Hausarzt und eröffnete ihm, dass ich nicht mehr klarkäme und nicht weiß wie ich den nächsten Tag schaffen soll. Er verschrieb mir ein Antidepressivum mit schlafanstoßender Wirkung, das ich dankbar annahm. Ich nehme es bis heute, allerdings in sehr niedriger Dosierung. Im Prinzip ist das die Einschleichdosis. Ich habe aber zu große Angst vor den Nebenwirkungen und kann und will es mit 1x stillen meiner Tochter am Tag auch nicht verantworten, eine höhere Dosis zu nehmen. Das Medikament macht mich sehr müde abends und ich kann gut einschlafen und nach nächtlichem Aufwachen auch wieder einschlafen. Es wirkt leicht sedierend. Ich bin allerdings nicht weggetreten damit, sondern jederzeit weckbar. Fand ich sehr beruhigend. Ich nehme es nur abends, sonst könnte ich am nächsten Tag nicht wirklich zur Arbeit fahren.

Der Arzt schrieb mich vorsorglich für 2 Wochen krank, meinte aber, ich müsse davon keinen Gebrauch machen, da viele lieber weiter ihrer täglichen Routine nachgehen. So auch bei mir. Ich fürchte, wenn ich zuhause bleibe, werde ich wahnsinnig.

Ja, und seitdem geht es mir so und ich fühle eine tiefe Hoffnungslosigkeit und habe unfassbare Angst. Vor was genau, kann ich nicht so richtig sagen. Manchmal geht es mir abends plötzlich schlagartig besser, fast so als wäre alles "normal". Das ist wohl das beühmte Abendhoch. Diese Stunden sauge ich dann regelrecht in mich auf. Denn morgens, wenn ich die Augen aufmache, starrt mich dieses gähnende schwarze Loch an und ich klammere mich noch fester an den Hummelpapa, in der Hoffnung, dass alles nur ein Traum war und ich mich vor der Realität verstecken kann.

Draußen wird alles grün und farbenfroh und ich kann das alles nicht sehen. Es nervt mich nur noch mehr und ich sehne mich nach Regen und grauem Himmel.

Gestern hatte ich einen richtig guten Tag. Der erste seit dem Ausbruch, wo ich mit Schwung aus dem Bett rausbin und mich auf den Arbeitstag freute. Auf Arbeit lief alles bestens und ich glaubte fast, es überstanden zu haben. Im Laufe des Nachmittages fiel das Kartenhäuschen dann leider ganz ganz langsam in sich zusammen, bis ich abends wieder mit Herzrasen und Panik auf dem Sofa hockte und es einfach nicht fassen konnte.

So hangel ich mich aktuell von Tag zu Tag. Ich bin meistens unfähig, mich über Dinge zu freuen und pflege auch keinerlei soziale Kontakte. Ich kann es einfach nicht.

Der Hummelpapa und ich reden viel und es tut gut, dass er entspannt bleibt. Manchmal lehne ich mich an ihn an und fühle ein tiefes Glücksgefühl und versuche es festzuhalten und wieder zu manifestieren, aber schon ein paar Augenblicke später verschwimmt mein Horizont wieder und die Depression lässt mich nur noch hoffnunslos sein.

Was passiert nun also? Tja, ich weiß es nicht. Ich nehme erstmal mein Medikament in Niedrigdosierung weiter. Anfang Juni habe ich mit viel Glück einen Termin für ein Erstgespräch zur Psychotherapie bekommen. Diesmal will ich der Sache endlich auch den Grund gehen. Bei den letzten Episoden hatte ich es immer nach deren Abklingen gelassen und keine Lust mehr gehabt, mich darum zu kümmen. Jetzt muss was passieren. Ich will wieder leben.
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