Mütter- und Schwangerenforum

Pflegeeltern werden ?

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Darkrose93
498 Beiträge
28.08.2016 12:02
Hallo alle zusammen
Ich weiß, dass dies ein Forum ist wo es eigendlich ums schwangerwerden geht, aber vielleicht kann hier doch wer was zu sagen.
Mein Mann (24) und ich (23) haben uns auch nach einigen Gesprächen darauf geeinigt vielleicht ein Pflegekind auf zu nehmen. Allerdings sind da noch einige offene Fragen die uns auch Mr. Google nicht beantworten kann. Z.B. ob wir nicht noch zu jung sind oder auch wie man es am besten angeht, wie man so eine Einrichtung Anspricht ?
Wäre toll wenn jemand schon Erfahrung hat und uns helfen kann .
LG
shelyra
69094 Beiträge
28.08.2016 12:26
bei usn gibt es regelmässige infoabende vom jugendamt zum thema pflegefamilie und adoption. erkundig dich dort doch mal ob es sowas auch gibt.
Darkrose93
498 Beiträge
28.08.2016 12:29
Wollte ich nächste Woche mal machen
28.08.2016 13:02
Das Jugendamt wird sowieso erst mal kontrollieren, ob das kind dann bei euch gut aufgehoben wäre . Dann ist es denke ich mal egal, ob ihr 23 seit , oder 40
Metalgoth
17541 Beiträge
28.08.2016 13:10
Das Alter ist völlig egal. Zu uns hieß es, dass jünger sogar oft ein Vorteil ist

Das jüngste eigene Kind muss (zumindest bei uns) mindestens 2 sein
Darkrose93
498 Beiträge
28.08.2016 13:21
hm ja das hoffe ich spielt es denn eine Rolle ob eigene Kinder Vorhanden sind ? da wir noch Kinderlos sind ?
Allerdings ist eine große Wohnung vorhanden und auch das Einkommen ist geregelt.
Weshalb wir auf die idee kamen ist leicht, wir beide sind sehr kinderlieb, und würden uns gerne um ein Kind kümmern auch wenn es vorbelastet ist. Meine Tante hatte auch eine Pflegetochter und ich finde es echt klasse so auch helfen zu können, leider hat sich ja vieles geändert und daher kann sie mir dazu nicht wirklich viel sagen
Metalgoth
17541 Beiträge
28.08.2016 13:28
Zitat von Darkrose93:

hm ja das hoffe ich spielt es denn eine Rolle ob eigene Kinder Vorhanden sind ? da wir noch Kinderlos sind ?
Allerdings ist eine große Wohnung vorhanden und auch das Einkommen ist geregelt.
Weshalb wir auf die idee kamen ist leicht, wir beide sind sehr kinderlieb, und würden uns gerne um ein Kind kümmern auch wenn es vorbelastet ist. Meine Tante hatte auch eine Pflegetochter und ich finde es echt klasse so auch helfen zu können, leider hat sich ja vieles geändert und daher kann sie mir dazu nicht wirklich viel sagen


Es hieß, dass ein freies Zimmer zur Verfügung stehen sollte und, dass man natürlich finanziell unabhängig sein muss

Eigene Kinder müssen keine da sein : )
Kommt halt ganz aufs zu vermittelnde Kind an
Darkrose93
498 Beiträge
28.08.2016 13:30
Zitat von Metalgoth:

Zitat von Darkrose93:

hm ja das hoffe ich spielt es denn eine Rolle ob eigene Kinder Vorhanden sind ? da wir noch Kinderlos sind ?
Allerdings ist eine große Wohnung vorhanden und auch das Einkommen ist geregelt.
Weshalb wir auf die idee kamen ist leicht, wir beide sind sehr kinderlieb, und würden uns gerne um ein Kind kümmern auch wenn es vorbelastet ist. Meine Tante hatte auch eine Pflegetochter und ich finde es echt klasse so auch helfen zu können, leider hat sich ja vieles geändert und daher kann sie mir dazu nicht wirklich viel sagen


Es hieß, dass ein freies Zimmer zur Verfügung stehen sollte und, dass man natürlich finanziell unabhängig sein muss

Eigene Kinder müssen keine da sein : )
Kommt halt ganz aufs zu vermittelnde Kind an

Ja das ist ja gegeben nur es ist ja immer die Rede von Erfahrung mit Kindern und sowas
arielle_waterloo
1373 Beiträge
28.08.2016 13:53
Es wird mehrere Gespräche mit dem Jugendamt mit euch geben, sie werden euch genau "durchleuchten", nicht nur, was die materielle Basis betrifft. Ein guter Pädagoge vom Jugendamt wird durch diese Gespräche erkennen, ob ihr die nötigen Voraussetzungen für die Erziehung eines Pflegekindes mitbringt. Ich denke, da ist es nicht unbedingt hinderlich, dass ihr kinderlos und damit ohne Erfahrung im Umgang mit Kindern seid.
Ihr werdet euch aber sicher auch mit der Frage konfrontiert sehen müssen, was passiert, wenn du schwanger wirst. Die Frage ist legitim, ihr seid noch jung und anhand deines Tickers würde ich vermuten, dass ihr an einem eigenen Kind "arbeitet". Das Jugendamt möchte natürlich im besten Fall eine langfristige Betreuung durch euch sichergestellt sehen und nicht das Kind nach ein paar Wochen wieder abholen müssen. Dem solltet ihr euch bewusst sein.

Ich finde es toll, wenn Paare sich entscheiden, Pflegeeltern zu werden. Ich bin auch mit mehreren Pflegegeschwistern aufgewachsen.
Darkrose93
498 Beiträge
28.08.2016 13:59
Also da sind wir uns einig das selbst wenn ein eigenes Kind dazu kommen würde es definitiv nichts ändern würde da wir genau wissen das ein solches Kind ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Betreuung benötigt. Es würde schon gleichberechtigt zu gehen, denn wenn auch nicht leiblich aber trotzdem würde es genau so zu uns gehören wie unser eigenes und beide bekämen die gleiche Aufmerksamkeit.
Anja_FFM
2684 Beiträge
28.08.2016 14:05
Als Pflegeeltern gilt es den Spagat auch hinzubekommen, den Kontakt zur Ursprungsfamilie zu halten, da es eben ja eben ein Pflegekind und keine Adoption ist.

Ich finde es toll, wenn Leute Pflegekinder aufnehmen. Es ist kein einfacher Job, und ich habe davor deen höchsten Respekt.

Wir hatten auch mal überlegt, das zu tun. Ich hatte viel gelesen, in Entsprechenden Foren, Bücher etc ...
Ich fand dieses Buch sehr gut. Auf mich wirkte es aufrichtig.

"Mit Pflegekindern leben" von Gerts und Winter

Gerade in Hinblick auf ein leibliches Kind ... Man sollte da wirklich sehr sich selbst hinterfrageb, ob das realistisch ist. Ein eigenes Kind fordert, vielleicht braucht auch dieses besondere Aufmerksamkeit und dann noch ein Pflegekind? Das ist schon ne ziemliche Hausnummer.
Darkrose93
498 Beiträge
28.08.2016 14:10
Das es nicht leicht ist ist uns bewusst, und der Herrausfoderung wollen wir uns stellen.
Denn ich für mein Teil habe festgestellt das ich nur glücklich sein kann wenn ich etwas habe um das ich mich Kümmern kann und für das ich da sein kann.
So schwierig es auch werden mag.
Metalgoth
17541 Beiträge
28.08.2016 14:10
Zitat von Darkrose93:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Darkrose93:

hm ja das hoffe ich spielt es denn eine Rolle ob eigene Kinder Vorhanden sind ? da wir noch Kinderlos sind ?
Allerdings ist eine große Wohnung vorhanden und auch das Einkommen ist geregelt.
Weshalb wir auf die idee kamen ist leicht, wir beide sind sehr kinderlieb, und würden uns gerne um ein Kind kümmern auch wenn es vorbelastet ist. Meine Tante hatte auch eine Pflegetochter und ich finde es echt klasse so auch helfen zu können, leider hat sich ja vieles geändert und daher kann sie mir dazu nicht wirklich viel sagen


Es hieß, dass ein freies Zimmer zur Verfügung stehen sollte und, dass man natürlich finanziell unabhängig sein muss

Eigene Kinder müssen keine da sein : )
Kommt halt ganz aufs zu vermittelnde Kind an

Ja das ist ja gegeben nur es ist ja immer die Rede von Erfahrung mit Kindern und sowas


Die Kinder sind teilweise nicht einfach, das muss einem bewusst sein.
Da schadet ein wenig Erfahrung natürlich nicht...
Aber man kann dem auch ohne großartige Erfahrung gewachsen sein.
Man sollte sich nur wirklich sicher sein, dass man das schafft
28.08.2016 14:46
Zitat von Anja_FFM:

Als Pflegeeltern gilt es den Spagat auch hinzubekommen, den Kontakt zur Ursprungsfamilie zu halten, da es eben ja eben ein Pflegekind und keine Adoption ist.

Ich finde es toll, wenn Leute Pflegekinder aufnehmen. Es ist kein einfacher Job, und ich habe davor deen höchsten Respekt.

Wir hatten auch mal überlegt, das zu tun. Ich hatte viel gelesen, in Entsprechenden Foren, Bücher etc ...
Ich fand dieses Buch sehr gut. Auf mich wirkte es aufrichtig.

"Mit Pflegekindern leben" von Gerts und Winter

Gerade in Hinblick auf ein leibliches Kind ... Man sollte da wirklich sehr sich selbst hinterfrageb, ob das realistisch ist. Ein eigenes Kind fordert, vielleicht braucht auch dieses besondere Aufmerksamkeit und dann noch ein Pflegekind? Das ist schon ne ziemliche Hausnummer.


Gerade dieser Punkt kann kritisch werden. Es hat ja meist gute Gründe, weswegen Kinder in pflegefamilien leben und nicht bei den leiblichen Eltern.
Da kann es vorkommen, dass das Kind regelmäßig zu den Eltern gegeben werden MUSS obwohl diese keinen besonders guten einfluss haben.
Eine Freundin hat eine Weile einen Kurs für angehende pflegeeltern besucht und hat dort eine Frau kennen gelernt, die alle zwei wochen nach dem umgang mit der leiblichen Mutter ihr Pflegekind auffangen durfte, welches dann beispielsweise wieder anfing einzukoten und aggressiv wurde.
DAS muss man aushalten können - sowohl das schwierige verhalten des Kindes, als auch, das Kind diesem kontakt ausliefern zu müssen (und es evtl sogar wieder dauerhaft dorthin zu geben)
Schwierig...
Meine Freundin hat sich nach dem Kurs übrigens gegen ein pflegekind entschieden.
28.08.2016 15:02
Also vorweg, ich wills Dir nicht schlecht reden, aber meiner Erfahrung nach stürzen sich viele Pflegeeltern trotz Infoabenden des Jugendamts teilweise mit falschen Vorstellungen in diese Aufgabe.

Erstmal: Meine Hochachtung, dass Ihr Euch damit auseinandersetzt, das finde ich klasse und sich selbst zu reflektieren ist sicher auch schon mal ein erster guter Schritt zu einer richtigen Entscheidung.

Ich weiß, was ich jetzt schreibe, liest sich extrem hart, aber man MUSS sich mit sowas auseinandersetzen, wenn man die Aufgabe wirklich kennen will.

Du schreibst, Du kannst nur glücklich sein wenn .. - vergiss diesen Gedanken. Pflegekinder sind ganz oft ein ganz großer Anteil Selbstaufgabe. Diese Kinder sind häufig traumatisiert. Wenn man sich vor Augen hält, was passieren muss, bevor ein Kind in eine Pflegefamilie kommt, ist das auch kein Wunder. Manchmal sind sie aggressiv, manchmal völlig in sich gekehrt. Bei manchen stellt sich FAS oder ein anderes Krankheitsbild heraus, das mit der Vorgeschichte zu tun hat.
Ich finde man sollte sich bewusst werden, dass man als Pflegeeltern eine besondere Verantwortung hat, was eine ggfs. weitere Bindungsschädigung des Kindes betrifft - das heißt, sollte das Kind wieder von Euch weg müssen, weil ihr feststellt, dass das ganze doch nichts für Euch ist, schadet das dem Kind enorm. Das Kind wird Euch unter Umständen nie Dankbarkeit entgegen bringen, nie wirkliche sichtbare Fortschritte machen. Vielleicht ist Euer Alltag gepflastert von Therapien, Förderangeboten und Gerichtsterminen.

Dann das Thema eigenes Kind und Pflegekind. Es ist natürlich ein richtiger und guter Vorsatz, keines zu vernachlässigen. Aber wenn da eben ein besonderes Kind ist, mit besonderen Vorerfahrungen, das möglicherweise schlägt, Wände mit Kot beschmiert oder gar das kleinere Kind attackiert (übrigens keine ausgedachten Geschichten), dann fordert das zwangsläufig nahezu Eure volle Aufmerksamkeit. Seid ihr dazu bereit? Ein weiteres Familienmitglied, ganz gleich, woher es kommt, ändert immer das komplette Familiengefüge. (Im Übrigen - aber das nur am Rande - auch eine Partnerschaft und Ehe. Wenn hier nicht beide 1000% hinter dieser herausfordernden Aufgabe stehen, ist Ärger vorprogrammiert).

Dann ist da die leibliche Familie. Kommt ihr damit zurecht, mit diesen Menschen umzugehen, Euch mit ihnen mit dem Kind, das Euch ans Herz gewachsen ist, an einen Tisch zu setzen, obwohl ihr vielleicht wisst, euer dreijähriges Pflegekind wacht nachts schreiend auf und lässt sich stundenlang nicht beruhigen oder erstarrt vor Panik, wenn ihr euch zu schnell nähert, weil die leiblichen Eltern es geschlagen haben? Könnt ihr das?

Irgendwann steht dann eventuell auch das Thema Rückführung an. Ein Gericht stellt nach zwei Jahren fest, das Kind, das ihr zwei Jahre lang aufgepäppelt habt, das ihr vielleicht von einem verängstigten Kind zu einer propperen Frohnatur habt werden lassen können soll wieder zu den leiblichen Eltern. In eine ungewisse Zukunft. Haben sie sich wirklich gebessert? Wird das Kind es dort diesmal wirklich gut haben? Oder wird all Euer Erfolg zunichte gemacht und die Leidensgeschichte geht für das Kind von vorn los? Wie würdet ihr die Trennung verkraften?

All solche Fragen sollte man sich ehrlich stellen und ehrlich gemeinsam als Partner beantworten.

Nun die andere Seite:
Natürlich kann es auch sein, es läuft alles ganz wunderbar. Es gibt fabelhafte Pflegeeltern-Kind-Verhältnisse, unfassbar rührende Erfolgsgeschichten. Ja, die gibt es auch. Aber eine Garantie gibt es nun mal nicht und Umtausch sollte ausgeschlossen sein (klingt selbstverständlich, ist es aber leider für viele Pflegeelternanwärter nicht).

In diesem Sinne, ich meine das alles nicht böse oder gar angreifend. Solltet ihr bei all diesen Fragen den Schritt wagen, ziehe ich meinen Hut vor Euch, ich bin ehrlich, Stand heute könnten wir es nicht. Ich bin aber ungemein dankbar, dass es Menschen gibt, die das alles ganz wunderbar meistern! Man sollte diese schwere Aufgabe viel mehr schätzen.

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