Mütter- und Schwangerenforum

Der Kindsvater will die Abtreibung und ich brauche Unterstützung

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Nuya
10450 Beiträge
30.09.2015 09:19
Also für mich klingt es auch so, als wolltest du nciht abtreiben.

Als ich schwanger wurde, ungeplant, mitten im Studium, damals von meinem Freund getrennt (ja, er ist trotzdem der Papa), allein in einer 1-Zimmer-Wohnung ohne eigene Küche wohnte - du siehst, die Situation ähnelt deiner sehr - habe ich versucht über Abtreibung nachzudenken. Ich hab versucht über Adoption nachzudenken. Aber über ein "ich denk jetzt mal darüber nacht" ist es nie hinaus gegangen, ich wollte mich zwingen drüber nachzudenken, und jedes mal schweiften meine Gedanken sofort dazu, wie ich es mit Kind schaffen kann (komplett ohne familiäre Unterstützung).

Und ja, ich habe mich für meinen Minimann entschieden, und es war die beste Entscheidung meines Lebens. Mit meinem damaligen Ex, jetzigen Mann, bin ich nen halbes Jahr nach der Geburt wieder zusammen gekommen.
Ironischer Weise war das Semester, wo ich hochschwanger Prüfungen geschrieben habe mein zweitbestes, und das Semester, wo ich mit nicht schlafendem Schreibaby 50ECTS anstatt 30 erworben habe mein bestes.

Ein Kind kann so eine Bereicherung sein, ich weiß gar nicht, was ich vorher mit meiner Zeit gemacht hab, mitlerweile schaffe ich MEHR, als ohne Kind.. (das ist bei mir allerdings immer schon der Effekt gewesen, paradox, aber immer schon so gewesen)

Ich will dir ein Studium mit Kind nicht rosig reden. Ich habe in Bayern studiert mit sehr hohen Lebenshaltungskosten, die von Bafög schwer zu decken waren, wenn man keinen Platz im Studentenwohnheim hatte, daher habe ich immer zusätzlich gearbeitet. Das habe ich dann erstmal lassen müssen, aber es gibt finanzielle Unterstützung, Elterngeld, Kindergeld, Erstausstattungsgeld. Es ist schwer, aber machbar. Für mich machbarer gewesen, als mein Kind abzutreiben, oder wegzugeben. Und ich bin froh, es so gemacht zu haben. Gerade die erste Zeit war hart, aber es war es wert.
Um vieles muss man kämpfen und man wird evtl. Steine in den Weg gelegt bekommen, oder Unverständnis ernten, sowohl warum man so "verantwortungslos" war, als auch, dass man als Student ja uuunendlich Zeit, und niiiix zu tun hat, und das daher alles kein Problem ist, und man ja teils sogar zu Hause ist, also ja wohl problemlos die Masterarbeit (der Papa, ich hab die Bachelorarbeit geschrieben, allerdings außer Haus, daher da keine Diskussion) schreiben kann und "nebenher" das Kind betreuen kann, ja wohl keine Betreuung für das Kind in der Zeit braucht, weil man ja zu Hause ist (Anekdote aus dem JUgendamt, wo wir die Betreuung für unter 1 beantragt haben, und ja, sie wurde bewilligt, denn es ist eine idiotische Annahme, dass man eine wissenschftliche Arbeit schreiben kann mit Kind nebendran^^ Haben unsere Professoren dem JA dann auch verdeutlicht und wir bekamen die Betreuung^^)

Nun habe ich an eine andere Uni gewechselt, wo die Unterstützung sooo viel besser ist, die Lebenshaltungskosten geringer, mein Kind hat einen PLatz in der Unikita (ja, sowas gibt es, jenachdem wo man studiert), ich beginne einen super Masterstudiengang, und werde wieder arbeiten - Vorlesungsfreie Zeit vollzeit, Vorlesungszeit so viele Stunden wie halt geht. Ich will damit nur sagen wegen einem Kind ist das Leben nicht vorbei. Es ändert sich dauerhaft, ja, und für eine gewisse Zeit ändert es sich sehr drastisch. Aber die wahnsinnig anstrengende Zeit wird irgendwann auch wieder weniger anstrengend. Und die schönen Momente rechtfertigen es in meinen Augen tausendfach, die Anstrengung aufsich zu nehmen.

Klar wird dein Leben mit Kind sich vom Leben von Studenten ohne Kind unterscheiden. Aber es gibt auch noch andere Studenten mit Kind, an manchen Unis mehr, an anderen weniger. Es gibt oft Treffen für studierende Eltern von der Uni. Ist sicher nen guter Ort um dahin zu gehen, um andere in einer ähnlichen Situation kennenzulernen.

Es gibt viel Unterstützung, Profamilia ist sicher eine gute Anlaufstelle, da war ich auch und hab tolle Hilfe bekommen.

Lass dich nciht zu einer Abtreibung drängen. Wenn DU es willst, dann ist es das eine, ich bin kein Abtreibungsgegner. Aber wenn du dich von außen dazu drängen lässt, dann kann es dir wirklich schaden denke ich. Ich für mich konnte es nicht, einfach weil ich mich fragte, wie ich vor mir selbst, wenn ich denn dann geplant schwanger würde, und eine Abtreibung hinter mir hätte, rechtfertigen würde, dass DIESES Kind jetzt ein Recht hat zu leben, während das andere keins hatte. Ich bin wie gesagt kein Abtreibungsgegner, es gibt Gründe, in denen eine Abtreibung zu rechtfertigen ist, ich glaube auch nicht daran, dass in der 7. Woche ein Embryo schon Schmerzen hat, wenn abgetrieben wird. Aber FÜR MICH wäre es keine Option gewesen, das Potential zu zerstören, was da eventuell in mir ranwächst, die Bereicherung, die dieses Kind eventuell ist. Ich konnte nicht den Zellhaufen sehen, sondern habe ein fertiges Kind gesehen, was lacht, lernt und lebt. Und dieses Potential konnte ich nicht zerstören. Daher geh in dich, und lass dich nicht von außen drängen. Du musst damit leben, du musst für dich die Entscheidung treffen.

Schau doch echt mal bei den Studimamas vorbei, wie Livia schon schrieb: http://www.mamacommunity.de/forum/kinderwunschforu m/baby-im-studium?page=1737#posting-16109001

Sorry für das ewige Geschwafel. Vor allem wollte ich dir alles gute und starke Nerven wünschen, egal wie du dich entscheidest.
30.09.2015 09:47
Liebe Sarah,
für mich klingt das alles eigentlich so, als wäre deine Entscheidung am Anfang wirklich bereits fix gewesen und zwar für dein Kind. Und von deiner Grundeinstellung her, bist du eh eher gegen Abtreibung eingestellt!
Du hast dich anfangs sogar ein bisschen über den positiven SS-Test gefreut . Ist ja auch irgendwo klar, denn du wolltest vor einiger Zeit bereits mal ein Kind bekommen, hast dir gewünscht Mutter zu werden! Damals hast du dir auch vorstellen können, während dem Studium/ der Ausbildung ein Kind zu haben oder wie war damals deine Zukunftsplanung gewesen?

Doch die Aussage deiner Mutter und vermutlich auch die sehr distanzierte/kühle Haltung des Kindsvaters hat/haben dir sehr zugesetzt nicht wahr?! Du hast geschrieben, es hat dein Herz gebrochen, ich glaube das trifft es gut. Das hat dein gesundes Zutrauen in dich selbst und in deine Liebe für dein Kleines erschüttert. Das ist traurig und ich glaube, zumindest deine Mutter wollte das tatsächlich nicht in dem Maß tun! Sie hat anscheinend große Angst davor, dass du berufliche Nachteile haben könntest... und diese Angst hat sie auf dich übertragen .

Was heißt denn eigentlich in dem Zusammenhang, sich das Leben verbauen? Ist das Leben verbaut, weil man für sein Studium vielleicht nicht 4 sondern 5 Jahre braucht? Ist es verbaut, weil man auch ein Privatleben neben dem Beruf hat? Oder ist es nicht vielleicht eher verbaut, wenn man für ein zügiges Studium sein eigenes Baby für immer hergegeben hat?

So wie du schreibst, bist du eine sehr verantwortungsvolle, tüchtige junge Frau, die bereits genau im Kopf hat, wie sie es mit ihrem Baby machen möchte. Du hast dir deine Wunschhebamme organisiert, du hast dir genau überlegt, dass du in die Nähe deines Freundes ziehen und dort weiterstudieren möchtest, falls er sein Kind sehen will. Ich bin mir sicher, du weißt auch genau, dass viele Unis heutzutage sogar eigene Kinderbetreuungseinrichtungen haben und wirst dir bestimmt in der Hinsicht eine gute Uni für dich raussuchen.

Klar ist Einiges jetzt unsicher, was deine Zukunft betrifft und ja, ein Kind zu haben ist auch anstrengend, keine Frage. Doch erstens: Totale Sicherheit gibt es im Leben nie, weder mit noch ohne Kind/er! Und zweitens: Ein Kind schenkt so viel Freude und macht das Herz so weit, dass man Kraft für viele außergewöhnliche Dinge bekommt!

Ich möchte dir deshalb Mut machen! Lass dir dein Herz nicht brechen, lass dir deine gute Grundeinstellung zum Leben und die Freude über dein Baby nicht nehmen! Informiere dich heute bei der Schwangerenberatung und nächste Woche bei deiner Wunschhebamme genau über alle deine Möglichkeiten und Perspektiven! Und du wirst sehen, für Vieles, was dir jetzt noch ein wenig Angst macht, gibt es gute Wege!

Viel Kraft dir und liebe Grüße,
Fia
SaSk
5791 Beiträge
30.09.2015 09:49
Zitat von Merle84:

Hört sich für mich an wie ein Kind aus der Großstadt.


Jo

Morro
5 Beiträge
30.09.2015 09:54
Zitat von SaSk:

Zitat von Merle84:

Hört sich für mich an wie ein Kind aus der Großstadt.


Jo


Meint ihr mich? Warum?

Ich schreibe allen anderen ausführlich später zurück, schreibe grade nur zwischen Tür und Angel am Handy. Danke auf jeden Fall schon mal für eure herzlichen Beiträge
Sonce
7123 Beiträge
30.09.2015 10:01
Zitat von Merle84:

Hört sich für mich an wie ein Kind aus der Großstadt.


beim Lesen schlich sich mir auch dieser Gedanke in den Kopf.....
Sonce
7123 Beiträge
30.09.2015 10:08
Liebe Ts,

ich denke du wirst für dich wohl die richtige Entscheidung treffen, du reflektierst das alles sehr gut und hast dir viele Gedanken gemacht.

Aber eine Sache verstehe ich nicht: Du willst ihm überlassen, ob er was mit dem Kind "zu tun haben " will oder nicht?
Er ist genauso verantwortlich für die Zeugung des Kindes wie du. Nur weil er evtl für eine Abtreibung ist und du nicht, heisst das nicht das er sich vor dieser Verantwortung drücken kann. Du machst es ihm ja echt einfach...wieso sollst du denn alles alleine "ausbaden" während er so weiter leben kann wie zuvor? Vergiss nicht, wenn du das Kind bekommst wird es eines Tages auch nach dem Papa fragen.... was willst du dann sagen?
Bedenke auch das du dir 20 Jahre Mühe geben kannst mit der Erziehung des Kindes und es dir etliche Nerven kosten kann...du in dieser Zeit vllt finanzielle Probleme haben könntest, Freizeit Einschränkungen usw.

Und 20 Jahre später kann der Papa dann plötzlich daher kommen und ist auf einmal so viel toller als Mama- weil dieser plötzlich alle Wünsche erfüllen kann.

Man sollte nicht nur an Jetzt denken, sondern auch an die Zukunft.
Obsidian
15967 Beiträge
30.09.2015 11:13
Zitat von fiorella0218:

Liebe Sarah,
für mich klingt das alles eigentlich so, als wäre deine Entscheidung am Anfang wirklich bereits fix gewesen und zwar für dein Kind. Und von deiner Grundeinstellung her, bist du eh eher gegen Abtreibung eingestellt!
Du hast dich anfangs sogar ein bisschen über den positiven SS-Test gefreut . Ist ja auch irgendwo klar, denn du wolltest vor einiger Zeit bereits mal ein Kind bekommen, hast dir gewünscht Mutter zu werden! Damals hast du dir auch vorstellen können, während dem Studium/ der Ausbildung ein Kind zu haben oder wie war damals deine Zukunftsplanung gewesen?

Doch die Aussage deiner Mutter und vermutlich auch die sehr distanzierte/kühle Haltung des Kindsvaters hat/haben dir sehr zugesetzt nicht wahr?! Du hast geschrieben, es hat dein Herz gebrochen, ich glaube das trifft es gut. Das hat dein gesundes Zutrauen in dich selbst und in deine Liebe für dein Kleines erschüttert. Das ist traurig und ich glaube, zumindest deine Mutter wollte das tatsächlich nicht in dem Maß tun! Sie hat anscheinend große Angst davor, dass du berufliche Nachteile haben könntest... und diese Angst hat sie auf dich übertragen .

Was heißt denn eigentlich in dem Zusammenhang, sich das Leben verbauen? Ist das Leben verbaut, weil man für sein Studium vielleicht nicht 4 sondern 5 Jahre braucht? Ist es verbaut, weil man auch ein Privatleben neben dem Beruf hat? Oder ist es nicht vielleicht eher verbaut, wenn man für ein zügiges Studium sein eigenes Baby für immer hergegeben hat?

So wie du schreibst, bist du eine sehr verantwortungsvolle, tüchtige junge Frau, die bereits genau im Kopf hat, wie sie es mit ihrem Baby machen möchte. Du hast dir deine Wunschhebamme organisiert, du hast dir genau überlegt, dass du in die Nähe deines Freundes ziehen und dort weiterstudieren möchtest, falls er sein Kind sehen will. Ich bin mir sicher, du weißt auch genau, dass viele Unis heutzutage sogar eigene Kinderbetreuungseinrichtungen haben und wirst dir bestimmt in der Hinsicht eine gute Uni für dich raussuchen.

Klar ist Einiges jetzt unsicher, was deine Zukunft betrifft und ja, ein Kind zu haben ist auch anstrengend, keine Frage. Doch erstens: Totale Sicherheit gibt es im Leben nie, weder mit noch ohne Kind/er! Und zweitens: Ein Kind schenkt so viel Freude und macht das Herz so weit, dass man Kraft für viele außergewöhnliche Dinge bekommt!

Ich möchte dir deshalb Mut machen! Lass dir dein Herz nicht brechen, lass dir deine gute Grundeinstellung zum Leben und die Freude über dein Baby nicht nehmen! Informiere dich heute bei der Schwangerenberatung und nächste Woche bei deiner Wunschhebamme genau über alle deine Möglichkeiten und Perspektiven! Und du wirst sehen, für Vieles, was dir jetzt noch ein wenig Angst macht, gibt es gute Wege!

Viel Kraft dir und liebe Grüße,
Fia


Das kommt mir sehr bekannt vor.... fehlt nur noch der Link.
Christen
25059 Beiträge
30.09.2015 13:31
Zitat von SaSk:

Zitat von Merle84:

Hört sich für mich an wie ein Kind aus der Großstadt.


Jo
bo!
Mauselle
16225 Beiträge
30.09.2015 13:47
Zitat von Christen:

Zitat von SaSk:

Zitat von Merle84:

Hört sich für mich an wie ein Kind aus der Großstadt.


Jo
bo!


Ich verstehe nicht ganz, was das soll? Die TS scheint sich ja wirklich in einer für sie sehr verzweifelten Lage zu befinden und ihr macht euch hier über irgendwas (ich verstehe es auch nicht ganz) lustig, und reagiert nicht auf ihre Nachfrage, ob sie gemeint ist und warum. Ich will niemandem auf die Füße treten, aber meint ihr nicht das ist der falsche Ort um solche "Spaß" Gespräche zu führen?

An die TS: für mich hört es sich an als wärst du sehr wohl sehr verantwortungsbewusst und als hättest du deine Entscheidung schon getroffen. Mehr gerne per PN
-Brünni88
23365 Beiträge
30.09.2015 13:55
Zitat von Christen:

Zitat von SaSk:

Zitat von Merle84:

Hört sich für mich an wie ein Kind aus der Großstadt.


Jo
bo!

ich finde das mittlerweile auch echt nervig... es melden sich nicht nur alte mitglieder an sondern auch neue... das dann mal ne komische frage gestellt wird oder das herz ausgeschüttet wird ist doch nicht unnormal.

meine erste frage hier ging um leberwurst

so lange es kein pädo ist oder ein troll ist doch alles ok
DieOhneNamen
28904 Beiträge
30.09.2015 15:53
Zitat von -Brünni88:

Zitat von Christen:

Zitat von SaSk:

Zitat von Merle84:

Hört sich für mich an wie ein Kind aus der Großstadt.


Jo
bo!

ich finde das mittlerweile auch echt nervig... es melden sich nicht nur alte mitglieder an sondern auch neue... das dann mal ne komische frage gestellt wird oder das herz ausgeschüttet wird ist doch nicht unnormal.

meine erste frage hier ging um leberwurst

so lange es kein pädo ist oder ein troll ist doch alles ok

Um Leberwurst?

Ich wurd hier anfangs auch für nen Fake gehalten, weil es vorher welche gab ...

Man muss es nicht in jedem Thread so andeuten..
-Brünni88
23365 Beiträge
30.09.2015 16:02
Zitat von DieOhneNamen:

Zitat von -Brünni88:

Zitat von Christen:

Zitat von SaSk:

...
bo!

ich finde das mittlerweile auch echt nervig... es melden sich nicht nur alte mitglieder an sondern auch neue... das dann mal ne komische frage gestellt wird oder das herz ausgeschüttet wird ist doch nicht unnormal.

meine erste frage hier ging um leberwurst

so lange es kein pädo ist oder ein troll ist doch alles ok

Um Leberwurst?

Ich wurd hier anfangs auch für nen Fake gehalten, weil es vorher welche gab ...

Man muss es nicht in jedem Thread so andeuten..

ne für nen fake hat man mich deshalb nicht gehalten aber für übervorsichtig

evtl ist die te ja nun nicht allzu enttäuscht und meldet sich nochmal...
Bex83
4635 Beiträge
30.09.2015 16:53
Zitat von Morro:

Hallo ihr Lieben,

ja, der Titel sagt schon alles. Ich bin gerade in einer emotional derartig katastrophalen Situation, dass ich nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Daher wende ich mich an euch. Ich entschuldige mich schon jetzt für den langen Text und das Kauderwelsch.. ich schreibe wahrscheinlich total durcheinander.

Zunächst mal zu mir:
Ich bin 23 und noch Studentin. Ich wohne allein in einer Einzimmerwohnung und habe keinen Freund. Und jetzt bin ich von einem Mann schwanger, den ich seit gerade mal einem Monat kenne. Das Ganze ist etwas mehr als eine Affaire, wir verstehen uns sehr gut und ich mag ihn wirklich richtig gern. Ich glaube ich war selten so verschossen. Aber das ändert alles nunmal nichts an meiner (unserer) derzeitigen Situation.

Ich weiß seit ca. einer halben Woche, dass ich schwanger bin. Ich bin jetzt in der 7. Woche und war auch schon beim FA. Mit der Schwangerschaft ist soweit alles gut.
Als ich getestet habe, habe ich mich tatsächlich sogar ein bisschen gefreut. Ich weiß, das ist völlig idiotisch in meiner Situation, aber ich habe fast ein Jahr lang mit meinem Ex versucht, ein Kind zu bekommen. Das ist nun aber schon eine Weile her. Seitdem hat sich bei mir einiges verändert, ich bin derzeit (noch) in Therapie aufgrund einer recht leichten Depression, die aber schon fast überstanden ist. Ich habe mein Studium endlich einigermaßen im Griff und bei mir in der Stadt Fuß gefasst. Und dann der Hammer: positiver Test. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, nicht abtreiben zu wollen. Ich finde es ethisch nicht ganz vertretbar, bin aber auch nicht erzkonservativ, was das Thema betrifft. Und ich habe mir eben immer wieder gesagt, dass ich das schaffen kann, andere schaffen es ja auch, im Zweifel aus viel dramatischeren Situationen heraus. Außerdem heißt es eben immer wieder; du wirst eine Entscheidung FÜR ein Kind nie bereuen. Einen Abbruch aber vielleicht schon. Nun, das war meine Ausgangslage.

Meinen Eltern habe ich schon am Wochenende davon erzählt, mein Vater war total überwältigt und hat gar nicht viel dazu gesagt (man muss dazu wissen, wir haben keine besonders enge Bindung und auch lange kein gutes Verhältnis gehabt). Meine Mutter hat das ganze Wochenende zwischen Freude und ziemlicher Angst geschwankt. Sie sagte mir dann Sonntag, dass ich da sehr gut drüber nachdenken sollte, denn ich würde mir meine komplette Zukunft verbauen und mein Studium und und und. Mir hat das - offen gesagt - das Herz gebrochen. Ich hatte in dem Moment das Gefühl, meine Mutter, mit der ich ein sehr gutes und sehr vertrauensvolles Verhältnis habe, möchte mich zu einer Abtreibung überreden. Ich habe ihr das dann genauso gesagt, und sie hat sich in aller Form entschuldigt, und meinte, das hätte sie nicht gewollt. So ganz glauben kann ich das aber nicht. Und seitdem denke ich immer mehr über Abbruch nach.

Heute habe ich das Gespräch mit dem Kindsvater geführt. Wir nennen ihn jetzt mal Tim. Also Tim hat, wie erwartet, mit "Willst du mich verarschen, dein Ernst?!" und der wie ich finde berechtigten Frage, ob noch jemand anderes in Frage kommt, reagiert. Soweit so gut, damit hatte ich gerechnet. Ich hatte auch damit gerechnet, dass er mir zunächst die Abtreibung ans Herz legt. Aber er war derart kalt und distanziert, dass ich jetzt bloß noch weinen kann. Er hat mir dargelegt, wie wenig das funktionieren kann, zumal er fast 900 km von mir entfernt lebt. Wie wenig das in sein und auch in mein Leben passt. Dass diese Situation ja auch für das Kind nicht gut wäre, das Kind hätte "etwas Besseres verdient". Tatsächlich ein wörtliches Zitat. Das meinte er vor allem in Bezug auf das klassische Familienbild Mutter-Vater-Kind, weil ein Kind beide Eltern braucht und er ja zu weit weg sei. Er sagte außerdem, ich sollte mir nicht solchen Druck machen, zu diesem Zeitpunkt sei "das ja noch kein richtiger, echter Mensch". Noch ein wörtliches Zitat. Und dazwischen eben immer wieder der Satz: "Bitte sei vernünftig". Teilweise hat er mit mir geredet wie mit einer fünfjährigen, die irgendwelche Flausen im Kopf hat, als wüsste ich nicht, was ich tue. Ich habe ihn gebeten, zu versuchen meinen eher emotionalen Standpunkt zu verstehen.
Er musste dann erstmal auflegen (ich weiß, Telefon ist blöd, aber es ging wirklich nicht anders), und ich hab mich erstmal bei meinem besten Freund ausgekotzt. Er unterstützt mich emotional wahnsinnig toll, kommt mich am Wochenende besuchen - auch er wohnt weiter weg - und ist durchgehend für mich da.

Dann hat Tim nochmal angerufen.
Das zweite Gespräch war etwas besser. Ich habe ihm gesagt, dass meine Entscheidung noch nicht fix ist, aber er meinte er fände es beängstigend wie fix es sich anhören würde, weil ich halt ständig gegen Abbruch argumentiert habe. Er hat mich gefragt, wie ich mit der Situation umgehen würde, sollte ich nicht abbrechen. Ich würde es ihm freistellen, sich für oder gegen das Kind zu entscheiden. Ich finde es persönlich sehr schwierig, den Vätern jegliche Entscheidungsgewalt zu entziehen. Natürlich kann er nicht entscheiden, ob ich abtreibe oder nicht, es ist mein Körper. Aber er kann entscheiden, ob er etwas mit dem Kind "zu tun haben" möchte, das finde ich einfach richtig und wichtig. Er selbst studiert ja auch noch.
Ich würde, falls er sich dafür entscheidet, versuchen, in seine Nähe zu ziehen und eben auch alles dafür zu tun dass er einen guten Umgang mit dem Kind pflegen kann. Umziehen müsste ich, ich bin aus vielen verschiedenen Gründen flexibler was meinen Studienort angeht als er. Er hat sich verständlicherweise Bedenkzeit erbeten und wir wollen morgen nochmal telefonieren. Er hat auch gesagt, er müsste jetzt auch nochmal über Abbruch nachdenken. Ich fand das eigentlich fast positiv, weil er ja im ersten Gespräch noch so stark dagegen "gewettert" hat. Ich habe ihn außerdem gebeten, mir keine Vorwürfe zu machen. Da war er regelrecht beleidigt und meinte, es verstünde sich von selbst und warum ich sowas von ihm denken würde. Das rechne ich ihm hoch an.

Mein Problem ist jetzt, dass ich selbst mit der Entscheidung ins Wanken geraten bin. Tim meinte im zweiten Gespräch, er hätte Angst ich würde bloß nicht abtreiben um mir und meinen Idealen etwas zu beweisen. Und ich möchte und muss das für mich nochmal überdenken. Was, wenn ich wirklich nur beweisen will, dass ich es schaffen kann? Dass ich meine ursprüngliche Entscheidung nicht "verrate"? Was, wenn ich es wirklich nicht schaffen kann? Was, wenn ich nicht verantwortungsbewusst genug wäre, mein Studium mit Kind nicht mehr auf die Reihe bekomme, keine gute Mutter für mein Kind sein kann?! Was, wenn ich es später bereue? Ich weiß, dass das wahrscheinlich für viele werdende Mütter die Angstgedanken sind, aber ich bin mir eben nicht mehr sicher, ob ich es ohne ihn schaffen kann.

Ich habe morgen einen Termin bei ProFamilia. Ich hoffe, dass man mir dort ein bisschen helfen kann. Nichtsdestotrotz brauche ich auch eure Meinungen. Ich brauche eure emotionalere Unterstützung, Mut, Zuspruch, ehrliche Meinungen richtung Abbruch ja oder nein. Ich weiß, dass ich hier vermutlich nur Meinungen gegen den Abbruch bekommen werde. Aber versucht bitte nicht, mich mit den "emotionalen Keulen" zu überzeugen. Ich bin eh mit den Nerven schon völlig am Ende und möchte einfach eine fundierte, ausgewogene Entscheidung treffen können.
Nächste Woche ist mein nächster FA Termin, ca. 2 Wochen nach dem letzten. Außerdem habe ich nächste Woche einen Kennenlerntermin mit meiner - für den Fall der Fälle - Wunschhebamme. Ja, ihr habt richtig gehört, darum habe ich mich schon gekümmert. Ich habe mir ja schon früher mal Gedanken um's schwanger sein und Kinder kriegen gemacht und wusste daher, wie schwierig es ist, eine Hebamme zu bekommen. Daher habe ich mir "vorsichtshalber" schon einen Platz gesichert.

Ich brauche einfach eure Meinungen, euren Rat. Ich liebe dieses Forum und die Frauen, die hier angemeldet sind. Ich war früher schonmal hier aber meinen alten Account gibt es nicht mehr.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Eure Sarah.

Sorry, aber rechne dine Storry mal durch Warum? Siehe men Ticker
Shamea
21660 Beiträge
30.09.2015 18:04
Nehmt mir das nicht übel aber du kennst den Mann seit 1 Monat und bist nun in der 7 Woche?

Es kann sein das meine Schwangerschaft dazu beiträgt das ich verwirrter bin als sonst aber irgendwie finde ich das seltsam.

Ich entschuldige mich jetzt schon für meine frage.
30.09.2015 18:19
Sie hat die Frage doch bereits beantwortet.

Sorry, aber wenn man einen auf Sherlock macht, muss man schon auch genau lesen. Sonst passt das nicht zusammen.
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