Mütter- und Schwangerenforum

Ich habe meine Schwangerschaft abbrechen lassen

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Anonym 181737
8 Beiträge
16.06.2015 21:25
Hallo,

ich bin mir selber nicht ganz sicher, ob es richtig ist, diesen Thread zu verfassen. Aber jedes mal, wenn ich über dieses Thema hier lese, möchte ich gerne meine eigene Geschichte dazu loswerden. Auch soll es mir beim Verarbeiten helfen.
Ich habe ganz oft nach Schwangerschaftsabbrüchen gegoogelt und vielleicht hilft mein Bericht ja auch einer anderen Frau, die sich in einer ähnlichen Lage befindet oder befand.
Ich hoffe ich werde mit der harten Kritik umgehen können und mit den nicht so netten Kommentaren, die kommen werden.
Für absolute Abtreibungsgegner ist das hier vielleicht auch nicht empfehlenswert.

Hier meine Geschichte:

Ich habe zwei wunderbare Kinder zur Welt gebracht, die ich über alles liebe. Beide Kinder waren absolute Wunschkinder. Ich bin verheiratet unsere Wohn -und finanzielle Situation ist gut und unser Familienleben läuft super. Meine beiden Kinder sind noch recht klein und ich empfinde das Muttersein als wahsninnig ausfüllend und bereichernd, aber auch kräftezehrend, anstrengend und zeitintensiv. Meine Kinder bringen mich oft an meine Grenzen und abends falle ich k.o. auf das Sofa. In diesem Sommer kommt auch mein kleineres Kind in den Kindergarten und ich kann endlich wieder arbeiten gehen, ich fühle mich wieder freier und habe das Gefühl mehr Zeit für meinen heißgeliebten Sport zu haben, wieder auszugehen und meinen Hobbys und Leidenschaften nachzugehen.

Letztes Jahr im Sommer wurde ich schwanger, weil wir nicht ausreichend verhütet haben. Ich habe in der siebten Woche bemerkt, dass ich schwanger bin. Vermutlich habe ich es unbewusst schon länger gespürt. Mein Mann war geschockt, ich auch.
Ich habe mein lebenlang sehr hohe moralische Anforderungen an mich gestellt, ich habe immer versucht ein guter Mensch zu sein, mich für den richtigen Weg zu entscheiden. Also stand für mich fest, dass ich dieses Kind behalten werde. Mein Mann wollte dieses Kind nicht, aber nach ein paar Tagen beugte er sich meinem Willen. Ich hoffe von Tag zu Tag, dass ich mich mehr mit dem Gedanken noch ein Kind zu bekommen, anfreunden könne. Aber so war es nicht, ich weinte und war verzweifelt. Ich ging zu meiner Frauenärztin, die mir gratulierte und ich spielte ihr Freude vor und tat so, als wäre das ein reines Wunschkind. Mein Ansehen sollte nicht beschmutzt werden. Im Nachhinen total lächerlich, dass ich mich niemandem ehrlich anvertraut habe.
Ich wusste von Tag zu Tag mehr, dass ich diese Schwangerschaft nicht möchte, dass ich selber untergehen werde wenn ich dieses Kind bekäme. Ich wollte mich auf meine Kinder und auf mich konzentrieren, ich fühlte mich alleine von dem Gedanken komplett überfordert. Ich wollte einfach nicht.

Ich war mir bewusst, dass das Thema Abtreibung ein Tabuthema ist. Die Vorstellung jemand anderem zu offenbaren, dass ich ein Kind abtreibe, war unvorstellbar. Meine Familie ist sehr gläubig und hinzu kommt noch diese enorm hohe moralische Einstellung mir selber gegenüber. Eine Adoption wär nicht möglich gewesen, denn weder Familie noch der Freundeskreis hätte das verstehen können. Ich habe mich im Internet belesen, wie ich das Kind selber abtreiben kann und Tagelang grünen Tee getrunken, Pfefferminze gekaut und noch weitere alberne Dinge.
All das war erfolglos (Gott sei Dank) und ich habe den Mut gefunden mich an eine Beratungsstelle zu wenden, den gesamten Weg dorthin habe ich geheult. Ich habe mich als Menschen und mich als Mutter und meine gesamte Persönlichkeit in Frage gestellt - kann ICH jemand sein, der ein Kind abtreibt. Das bin ich nicht, oder doch?!
Ich habe lange mit der Dame vom Beratungsdienst gesprochen, sie hat mir geholfen einen klaren Blick für meine Situation zu bekommen, ehrlich zu mir zu sein und Verantwortung für die Situation zu übernehmen. Es war für mich unfassbar wie nett ich behandelt wurde, wo ich dachte, dass ich es nicht wert sei, wenn ich alleine nur an eine Abtreibung dachte.
Meine größte Sorge war, wie es mir nach der Abtreibung gehen würde, ob ich das seelisch überstehen würde und ob ich jemals wieder in den Spiegel schauen könnte.
Doch der Gedanke jetzt nochmal schwanger zu sein, ein Kind zu gebären, meine Familie neu zu sortieren, einen Säugling zu haben, mich selber nach hinten zu stellen, waren unerträglich.

Der normale Weg wäre gewesen mir eine Überweisung von meiner Frauenärztin zu holen, um damit zu einer Klinik zu gehen und den Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen. Aber ich konnte der Ärztin, die mich bei meinen beiden Schwangerschaften begleitet hat nicht in die Augen schauen, während ich ihr erklärte, dass ich dieses Kind nicht behalten möchte.
Ich habe dann mit der Klinik telefoniert, es ließ sich umgehen und ich machte einen Termin für den Schwangerschaftsabbruch aus. Als ich zum Vorgespräch gehen musste bin ich gegen unsere Haustür gelaufen und nach hinten gekippt. Ich dachte das wär ein Zeichen, dass ich diesen Weg nicht beschreiten sollte. Ich bin trotzdem gegangen und wieder waren alle sehr freundlich zu mir. Ich schämte mcih wahnsinnig in diesem Wartezimmer zu sitzen und konnte das Lächeln der Arthelferinnen nicht entgegnen, wie konnte man so eine Frau wie mich nur anlächeln?!
Ich weinte jeden Tag wegen dem Dilemma in dem ich mich gefangen sah. Ich sah mich nicht als eine Frau die fähig war drei Kinder zu haben ohne überfordert zu sein und ihr eigenes Glücklichsein hinten anzustellen - aber ich sah mich auch nicht als eine Frau, die ein Kind abtreibt.

Der Schwangerschaftsabbruch sollte an einem Dienstag morgen stattfinden und in der Nacht zuvor bekam ich einen Magen-Darm-Infekt und war zu nichts fähig. Wieder ein Zeichen?!
Am Donnerstag war der nächste Termin, dort war ich dann in der elften Schwangerschaftswoche. Eigentlich geht es recht zügig, wenn man ein Kind nicht bekommen möchte, aber ich habe immer wieder gezögert. Ich musste alleine zu dem Termin, mein Mann musste sich um die Kinder kümmern und sonst konnte ich mich niemandem anvertrauen. Ich hatte eine Ausschabung unter Vollnarkose. Das gesamte Team war sehr freundlich mit mir, man lächelte mich an und scherzte mit mir, fragte nach meinen schönen Haaren und behandelte mich zuvorkommend.
Als ich aus der Vollnarkose aufwachte war ich glücklich und froh, auch wenn das für die meisten makaber klingen mag. Die Entscheidung die ich wochenlang mit mir rumschleppte war getroffen, die Zukunftsängste verschwunden. Ich war erleichtert, dass ich dieses Kind nicht bekommen muss.

Jetzt nach einem Jahr bin ich manchmal traurig, ich wüsste gern wie mein Kind ausgehen hätte und es tut mir leid, dass es wegen mir diese Welt nicht kennenlernen durfte. Ich bin traurig, dass ich so feige mit meiner Entscheidung umgegangen bin und nicht für mich eingestanden bin.
Aber ich bereue nicht, dass ich dieses Kind nicht bekommen habe, denn ich habe für mich und meine Famile richtig entschieden - ich habe Verantwortung für mein Leben übernommen (ich weiß, dass wird kaum jemand verstehen).

Das war mein Bericht. Der Bericht einer Frau die immer schrieb, dass sie niemals abtreiben würde und das es immer irgendwie geht. Nur das mir irgendwie nicht gereich hat.

Ich werde den Text jetzt nicht korrektur lesen, weil mir das Schreiben recht schwer fiel und ich ohne nachzudenken losgetippt habe. Ich glaube, ich bin noch nicht so weit mein Geschriebens zu lesen.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

dieses Thema für mich tabuisiert ist und ich mich nicht öffentlich an den Pranger stellen möchte.

Anonym 1817371
2 Beiträge
16.06.2015 21:35
Ich kann dich verstehen, habe selber einen Sohn, würde aber auch abtreiben sollte ich wieder Schwanger werden.
Genau aus oben genannten Gründen, man will auch irgendwann einmal sein Leben zurück.
audimaus
8080 Beiträge
16.06.2015 21:38
Erstmal: Hut ab dass Du für dich diese Entscheidung getroffen hast und diesen Weg gegangen bist! Man muss immer ehrlich zu sich und seiner Situation sein.

Ja, für Abtreibungsgegner sind deine Gründe alles keine Gründe. Das kann dir aber pupsegal sein!

Ich selbst kenne zwei Frauen die abgetrieben haben. Für beide war es in deren Situationen unvorstellbar ein Kind zu bekommen. Und trotzdem ist eine von ihnen heute liebende 2fache Mami
Seesternchen_2.0
9666 Beiträge
16.06.2015 21:39
Als Mutter wirst du nie dein "eigenes" Leben zurück bekommen. Das alte Leben endet mit dem positivem Test.

Und nein, ich habe zwar Verständnis wenn jemand abtreiben muss. Aber ich habe null Verständnis für euch beide!
Anonym 1817371
2 Beiträge
16.06.2015 21:42
Zitat von Seesternchen_2.0:

Als Mutter wirst du nie dein "eigenes" Leben zurück bekommen. Das alte Leben endet mit dem positivem Test.

Und nein, ich habe zwar Verständnis wenn jemand abtreiben muss. Aber ich habe null Verständnis für euch beide!


Jede Mutter denkt sich mal "Hätt ich doch..".
Das kann keiner bestreiten.
Anonym 181737
8 Beiträge
16.06.2015 21:44
Zitat von Seesternchen_2.0:

Als Mutter wirst du nie dein "eigenes" Leben zurück bekommen. Das alte Leben endet mit dem positivem Test.

Und nein, ich habe zwar Verständnis wenn jemand abtreiben muss. Aber ich habe null Verständnis für euch beide!


Ich habe meinen Text gerade doch nochmal gelesen und muss auch sagen, dass die Gründe wirklich lächerlich wirken. Aber ich habe mich mit dem Gedanken, noch ein Kind zu bekomme komplett überfordert gefühlt. Ich hatte Angst das meine Ehe zebricht, ich meinen Kindern und mir selber nicht gerecht werden kann. Ich hab einfach nicht gewusst, wie ich das meistern soll.

Und natürlich bekomme ich mein altes Leben nicht mehr zurück, dass will ich auch garnicht. Ich liebe das Leben mit meinen beiden Kindern und behaupte mal, dass ich ihnen eine wunderbare Mutter bin.

Ich kann aber auch verstehen, dass man dafür kein Verständnis aufbringen kann.
shelyra
69109 Beiträge
16.06.2015 21:45
ich find es mutig, das du deine geschichte aufgeschrieben hast.

aber verstehen was du getan hast kann ich nicht!
ihr habt in der verhütung geschlampt und deswegen musste ein unschuldiges wesen dran glauben. die gründe die du genannt hast sind für mich nichtig - als mama hat man nie wieder ein leben wie zuvor. und ob 2 oder 3 kids machen da doch keinen unterschied außerdem gibt es soviele hilfen hier in deutschland. da hätte man das dritte sicher auch gewuptt bekommen.

das du solange gezögert hast, auch noch am tag der abtreibung, genauso die fragen "wie sähe das kind heute aus?" zeigt für mich, dass du bis heute nicht mit diesem thema abgeschlossen hast! das es dich bis heute verfolgt. das du nicht 100% hinter deiner entscheidung stehst.
16.06.2015 21:49
Ich bin kein Gegner, denn ich denke immer noch, dass das jede Frau für sich allein entscheiden sollte. Und ich lese auch heraus, dass es dir unendlich schwer fiel und bin mir ziemlich sicher, dass du nicht wieder aus versehen schwanger wirst.

Aber (ja, ich habe leider ein "aber") eure Situation klingt nicht so, als wäre es nicht machbar gewesen ein weiteres Kind zu bekommen. Sie klingt abgesichert, frei von Nöten usw. Sicher wäre ein drittes Kind mehr Arbeit und mehr Geld gewesen, aber unwesentlich. Ich glaube, dass du dich genauso damit "abgefunden" hättest, wenn du es bekommen hättest. Ich glaube, dass du es genauso geliebt hättest, wie die beiden anderen. Eure Gründe kann ich also nicht ganz verstehen. FÜR MICH wären es keine Gründe.

Aber ich kann nachvollziehen, dass es dir unendlich schwer fiel und dass du heute noch trauerst, iwie. und ich finde es gut, dass man auch mal eine solche Geschichte zu lesen bekommt. Das Leben hat eben immer zwei Seiten.

LG Zaubi
Conny123_4
2805 Beiträge
16.06.2015 21:50
Ich denke du bist einfach im falschen Forum gelandet. Mein Verstand kann natürlich irgendwie nachvollziehen was du erklären möchtest. Aber mein Herz, sieht das leider auch anders! Aber es bringt jetzt überhaupt nichts, die irgendwelche Vorwürfe zu machen!!! Diese Fragen stellst du dir ja anscheinend selber!

Wie geht's eurer Ehe damit.....?? Das stell ich mir schwer vor...?? Du solltest dir professionell helfen lassen. Nicht das du irgendwann wegen deinen Fragen und Zweifel depressiv wirst.

Ich finde nur schade, das du soooo lange gewartet hast wenn ich an das Menschlein denke was da in dir war!

Was bedeutet denn genau, das ihr nicht "ausreichend" verhütet habt....!
Ich hoffe du findest deinen Weg und wirst glücklich mit deiner Familie!

Alles gute
Anonym 181737
8 Beiträge
16.06.2015 21:50
Zitat von shelyra:

ich find es mutig, das du deine geschichte aufgeschrieben hast.

aber verstehen was du getan hast kann ich nicht!
ihr habt in der verhütung geschlampt und deswegen musste ein unschuldiges wesen dran glauben. die gründe die du genannt hast sind für mich nichtig - als mama hat man nie wieder ein leben wie zuvor. und ob 2 oder 3 kids machen da doch keinen unterschied außerdem gibt es soviele hilfen hier in deutschland. da hätte man das dritte sicher auch gewuptt bekommen.

das du solange gezögert hast, auch noch am tag der abtreibung, genauso die fragen "wie sähe das kind heute aus?" zeigt für mich, dass du bis heute nicht mit diesem thema abgeschlossen hast! das es dich bis heute verfolgt. das du nicht 100% hinter deiner entscheidung stehst.


Aber ich will doch auch kein Leben wie zuvor und für mich war es eben ein enormer Unterschied ob zwei oder drei Kinder.

Natürlich denke ich noch an das ungeborene Kind und ich stand nie 100% hinter meiner Entscheidung, das hätte ich auch nicht, wenn ich mich für das Kind entschieden hätte. Und ich gestehe mir auch zu, traurig über meine Entscheidung zu sein und trotzdem bereue ich sie nicht.

Du hast natürlich Recht, dass es unfair ist, dass wir in der Verhütung geschlampt haben und dann nicht die Konsequenzen dafür getragen haben. Das sehe ich alles und weiß, dass es nicht richtig ist.

Ich habe das Gefühl, nicht ganz transportiert zu haben, was ich eigentlich sagen wollte.
16.06.2015 21:52
Zitat von Seesternchen_2.0:

Als Mutter wirst du nie dein "eigenes" Leben zurück bekommen. Das alte Leben endet mit dem positivem Test.

Und nein, ich habe zwar Verständnis wenn jemand abtreiben muss. Aber ich habe null Verständnis für euch beide!


Sehe ich auch so..
Ob nun 2 Kinder oder 1 Kind mehr macht doch kein Unterschied .. altes Leben bekommt man dadurch das man 1 Kind abtreibt auch nicht

Ps: Finde das nicht gut das du bis zur 11 Woche gewartet hast ..hättest es lieber so früh wie möglich machen sollen!

Ich hab zwar Verständnis für sowas aber nicht für solche igoistischen gründen!

Wenn man doch weiß man will kein Kind mehr kann man sich doch sterilisieren lassen !
16.06.2015 21:54
Ich bin kein strikter Abtreibungsgegner.

Aber dafür dass man als zweifache Mutter solch lächerliche und egoistische Gründe für eine Abtreibung anbringt, dafür habe ich null Verständnis!

Beim Verhüten geschlampt und dann nur an sich selbst denken-völlig unnachvollziehbar.

Und nein ich finde es nicht mutig dass du das hier aufgeschrieben hast. Erstens ist anonym schon mal feige. Und zweitens klingt es nur als ob du Absolution für dein Verhalten brauchst.
zwergenaufstand
8170 Beiträge
16.06.2015 21:55
Zitat von Anonym 1817371:

Zitat von Seesternchen_2.0:

Als Mutter wirst du nie dein "eigenes" Leben zurück bekommen. Das alte Leben endet mit dem positivem Test.

Und nein, ich habe zwar Verständnis wenn jemand abtreiben muss. Aber ich habe null Verständnis für euch beide!


Jede Mutter denkt sich mal "Hätt ich doch..".
Das kann keiner bestreiten.


da geb ich dir recht .......ich hab auch oft dran gedacht wie ich mit 19 schwanger war aber bei mir wars "leider" zu spät ....was ich im nachhinein aber gut fand ...das ich bis zur 12 woche nix wusste ..so wurde mir die entscheidung genommen .....aber drüber nachgedacht habe ich .........
Anonym 181737
8 Beiträge
16.06.2015 21:57
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Ich bin kein Gegner, denn ich denke immer noch, dass das jede Frau für sich allein entscheiden sollte. Und ich lese auch heraus, dass es dir unendlich schwer fiel und bin mir ziemlich sicher, dass du nicht wieder aus versehen schwanger wirst.

Aber (ja, ich habe leider ein "aber") eure Situation klingt nicht so, als wäre es nicht machbar gewesen ein weiteres Kind zu bekommen. Sie klingt abgesichert, frei von Nöten usw. Sicher wäre ein drittes Kind mehr Arbeit und mehr Geld gewesen, aber unwesentlich. Ich glaube, dass du dich genauso damit "abgefunden" hättest, wenn du es bekommen hättest. Ich glaube, dass du es genauso geliebt hättest, wie die beiden anderen. Eure Gründe kann ich also nicht ganz verstehen. FÜR MICH wären es keine Gründe.

Aber ich kann nachvollziehen, dass es dir unendlich schwer fiel und dass du heute noch trauerst, iwie. und ich finde es gut, dass man auch mal eine solche Geschichte zu lesen bekommt. Das Leben hat eben immer zwei Seiten.

LG Zaubi


Genau dein letzter Absatz zeigt, dass du verstanden hast, was ich meine.

Und ja, ich glaube auch, dass ich dieses Kind geliebt hätte. Ich weiß aber, dass ich nicht zu den Powerfrauen gehöre, die Kinder und Haushalt wuppen und abends noch zufrieden mit ihrem Mann einschlafen. Ich hadere um meine freie Zeit, ich bin verzweifelt, wenn ich keine Zeit mehr für mich habe. Und als mein zweiter geboren wurde, wurde ich fast verrückt, weil ich mich nur noch um die Kinder kümmerte.
Aber auch für mein Verständnis, waren das keine ausreichenden Gründe. Deswegen habe ich lange gewankt, mich keinem anvertraut und viel gezweifelt.

Ich will mich hier auch nicht von der "Schuld" freisprechen. Ich weiß, dass es möglich gewesen wär dieses Kind großzuziehen. Ich wollte aber nicht und ich konnte mir nicht vorstellen noch ein Kind zu bekommen. Jedes Härchen stellte sich auf, bei dem Gedanken noch ein Kind zu bekommen, mein Herz sprang mir aus der Brust vor Schmerz.

Ich weiß aber auch, wie falsch sich das liest.
16.06.2015 21:57
Ganz schwieriges Thema und ich denke einfach nicht die richtige Plattform für dich...

Ich selbst bin grundsätzlich gegen Abtreibung (es gibt Situationen in denen ich das verstehe zb Vergewaltigung oder so). Aber wegen eines Verhütungsfehlers? Das geht gar nicht, sorry!
Dann noch in der 11.Woche...übel...
Wenn ich nur denke wie groß der Zwerg schon war...

Naja. Letztendlich ist es deine Sache. Ich hoffe für dich du schaffst es das alles zu verarbeiten!
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